Island in the Storm
Es freut mich - und Seiya Darkside- dass Schuhu euch so gefällt.Der arme Kerl hat wirklich kein leichtes Leben. Mal als Vorgeschmack das neue Kapitel:
10. Island in the storm
Toutousai landete seine Kuh mitten im dichtesten Schneetreiben. Sesshoumaru sprang sofort hinunter. Für diese Zumutung würde Naraku noch teuer bezahlen. ER, der mächtige Hundedämon, sah sich gezwungen, auf der Kuh eines abgehalfterten Dämonenschmiedes zu reisen.
Inuyasha kam sofort hinterher. Ihn schützte das Gewand aus Feuerratten auch vor der Kälte, aber seine bloßen Füße versanken in dem Schnee.
"Da drunter ist blankes Eis", murrte er, als er sich den Beutel mit Nahrung über die Schulter warf.
"Ich habe es euch doch gesagt, das hier ist der hohe Norden. Alles hier ist Schnee und Eis, " meldete sich der Uhu zu Wort, der deutlich mühsamer von ihrem Reittier gerutscht kam.
"Na, dann viel Glück..." Toutousai wendete seine Kuh und ließ sie sofort wieder losfliegen. In diesem Schneesturm war es nicht sehr gemütlich. Und außerdem war er nach wie vor froh, Sesshoumaru nicht zu sehen. Halbdämon hin oder her - das Temperament des Hundedämons war ihm einfach zu unheimlich.
"Wo ist die Insel?" Sesshoumaru sah nicht zu dem Uhu, als er diese Frage stellte, sondern versuchte in dem Schnee etwas zu erkennen, zu wittern,
"Dort, gleich. Du...äh, Ihr müsstet es wittern können, Sesshoumaru-sama." Schuhu bildete sich zwar etwas auf sein Wissen ein, aber die Demonstration der Gemütslage der Halbbrüder war zu deutlich gewesen, als dass er da weiteren Ärger hätte schüren wollen. Wer auch immer dieser Naraku war - das gäbe mit Sicherheit noch Scherereien für diesen Idioten.
Statt einer Antwort setzte sich der Hundedämon in Bewegung. Der Geruch nach Feuer, Hitze war selbst mit dieser Halbdämonennase unschwer auszumachen.
Inuyasha schloss sich erleichtert an: "Da wird es bald wärmer?"
"Sehr warm." Schuhu blieb dicht hinter ihm, um im Windschatten zu gehen und sich so den Schnee von den Federn zu halten. "Ich sagte doch, da kommt Feuer."
"Der Wind hier ist jedenfalls lausig. Kommt daher der Name Insel der Stürme?"
"Ich denke. Hier wehen immer Winde, sie kommen von Norden über das Meer. Und das ist hier meist zugefroren. Das liegt an bestimmten unterseeischen Strömungen..."
"Schuhu?" Inuyasha drehte den Kopf: "Erzähl deine Geschichten wem anders. Du bist ja schlimmer als Myoga."
"Du hast mich gefragt, Hundebengel! Ich meine, Ihr hattet mich gefragt, Inuyasha-sama, " korrigierte sich der Uhu hastig, als der Halbdämon abrupt stehen blieb.
"Keh!" Zufrieden damit, diesen vorlauten Vogel ruhig gestellt zu haben, beeilte sich Inuyasha, hinter seinem Halbbruder hinterherzukommen. Dieser war fast schon wieder im Schneetreiben verschwunden.
Der arme Schuhu musste hinterher rennen.
Bald konnte sogar der in einem Menschenkörper steckende Halbdämon vor sich die Hitze wahrnehmen. Aus dem Schneetreiben tauchte vor ihnen buchstäblich eine Wand aus Feuer auf, die sich rechts und links ausdehnte, soweit man etwas erkennen konnte.
Sesshoumaru blieb stehen, musterte das Flammenmeer: "Der Weg?"
"Moment", keuchte der Uhu, blieb aber stehen und nahm sein Buch zur Hand. Dort erschienen stets die Informationen aus seiner umfangreichen Bibliothek, die er gerade zu lesen wünschte. Gründlich betrachtete er die Landkarte, dann meinte er: "Nach rechts, wenn uns Toutousai dort abgesetzt hat, wo ich es ihm gesagt habe."
Die Halbbrüder setzten sich sofort wieder in Bewegung. Es war seltsam, so zwischen Eis und Feuer zu gehen, auf der einen Seite eine Hitze zu spüren, die wirklich sehr warm war, auf der anderen Seite im Schnee zu gehen, Sturm und Kälte abzubekommen, die die Haare wehen ließ, Eiskristalle daran festsetzen ließ. Schuhu klemmte sich sein Buch wieder unter den Flügel, marschierte hinterher. Diese Hundebengel waren so unhöflich. Aber er wollte nicht maulen, da er annahm, dass ihm das nichts als Ärger einbringen würde. Da hatte ihm sein lieber alter Freund ja wirklich nette Reisegefährten beschert.
Sie waren über eine Stunde gelaufen, als Sesshoumaru stehen blieb. Inuyasha strich sich die Haare aus dem Gesicht, um besser etwas erkennen zu können. Die Flammen hatten hier eine Lücke gelassen. Etwas wie ein schwarzer Weg war dort, der nach links führte: "Machen wir Pause", schlug er vor: "Ehe wir dahinein gehen." Er wollte vor diesem Uhu nicht sagen, dass er müde wurde. Das Gehen im Schnee war für einen Menschen barfuss äußerst unangenehm, auch, wenn ihn das Feuerrattenhaar gegen den Wind und die Kälte schützte - und ihn auch vor den Flammen sichern würde, die rechts und links an dem vielleicht drei Meter breiten Weg emporloderten.
Sesshoumaru konnte wittern, dass sein Halbbruder müde war - und konnte sich denken, dass der das nicht gerade vor diesem Uhu ausposaunen wollte. Inzwischen wusste er, dass sein eigener Stolz und seine eigene Sturheit bei dem zweiten Sohn seines Vaters ebenso vorhanden waren. So meinte er nur: "Iß.- Wie breit ist dieser Flammengürtel, Schuhu?"
"Einen Moment, Sesshoumaru-sama." Der zog hastig wieder sein Buch unter dem Flügel vor: "Ich war das letzte Mal vor hundert Jahren hier. So ganz genau erinnere ich mich nicht. Ah ja, hier steht es ja. Die Flammen sind ungefähr tausend Schritte breit. Also, Menschenschritte, nicht meine. Dann erreicht man das eigentliche Ufer der Insel und damit magisches Gebiet. Dort gehen die tatsächlichen Gefahren los. Wie Ama-tsu-Mara bereits erwähnte, kann man dort keinerlei göttliche Energie einsetzen..." Er brach ab, als er dem Blick des Hundedämons begegnete. Darin lag etwas, dass ihm deutlichen Ärger verhieß. Er hatte doch nur diesen Hundejungen erklären wollen, was auf sie wartete. Aber schon Inuyasha hatte ja zuvor so komisch reagiert, wenn er mehr sagte, als direkt gefragt war. Wollten sie denn gar nichts lernen? Er beobachtete mit gewissem Unbehagen, wie Sesshoumaru seine Hand hob, drei Finger ausgestreckt, diese leise knacken ließ.
"Überschätz dich nicht!"
Schuhu beschloss, das für eine sehr deutliche Warnung zu halten. Ein Halbstarker und ein Baby! Auf was hatte er sich da nur eingelassen.
Der Hundedämon ließ die Hand sinken, da er annahm, der nervende Uhu habe begriffen und wandte sich um, betrachtete den Weg. Zwischen den Flammen entdeckte er Wasser. Dort war das Eis, auf dem sie bislang gelaufen waren sicher geschmolzen. Tausend Schritte bis zur Insel. Hm. Und dieser seltsame Weg schien um mehrere Ecken zu biegen, was unter Umständen ein Problem darstellen könnte, da dort nicht zu erkennen war, was vor ihnen lag. Zumindest nicht, solange er diese Halbdämonennase hatte, die durch die Hitze des Feuers in Mitleidenschaft gezogen wurde. Es wurde wirklich an der Zeit, dass er wieder seinen eigenen Körper zurückbekam, seine eigenen Fähigkeiten. Und dann würde Naraku schon lernen, worin sein letzter Fehler bestanden hatte.
Inuyasha hatte sich sofort hingesetzt, angefangen das mitgenommene Essen zu verzehren. Er war müde, wollte sich aber nicht vor diesem dämlichen Vogel die Blöße geben, schwach zu erscheinen, auch, wenn er hier nur in Menschengestalt herumlaufen musste und der wohl ein Dämon war. So sah er nur auf: "Äh, Sesshoumaru?" Mehr wollte er nicht sagen. Immerhin hätte das sein großer Bruder vor dieser Eule auch peinlich finden können, gefragt zu werden, ob er etwas essen wolle.
Nanu, dachte der Hundedämon, angenehm berührt: er denkt an meinen Stolz? Immerhin: "Nein", erwiderte er. Sie ähnelten sich doch irgendwie. Natürlich nur ganz entfernt, aber doch.
"Hallo?" erkundigte sich Schuhu: "Könnt ihr mir vielleicht erklären, worüber ihr geredet habt?"
Oh bitte, dachte Sesshoumaru und schloss für einen Moment die Augen. Noch nicht, ermahnte er sich. Bis zum fünften Kreis ist dieser Vogel sehr nützlich.
"Wieso?" fragte sein Halbbruder derweil: "Wenn wir wollten, dass du es weißt, hätten wir es ja wohl schon gesagt, oder? Halt doch endlich mal deinen Schnabel, du komischer Kauz. Gegen dich ist der alte Myoga ja direkt schweigsam." Und mit einem Seitenblick zu seinem großen Bruder: "Du bist zwar ein Dämon, aber ich denke mal, du hängst an deinem Leben."
Dieser zarte Hinweis ließ den Schnabel des Uhus zuklappen. Was waren das nur für Idioten.
Hintereinander gingen die drei in den schmalen Weg zwischen den Flammen. Schuhu bildete das Schlusslicht. Vorsichtig klemmte er sein kostbares Buch fester unter den Flügel. Es war sehr heiß und er wollte sicher nicht, dass das Papier Feuer fing. Inuyasha hielt den Ärmel schützend vor sein Gesicht. Das Haar der Feuerratten sicherte ihn gegen die Flammen, aber in dieser Menschengestalt fiel das Atmen schwer. Die Hitze war so groß, dass er das Gefühl hatte, seine Haare würden ansengen. Sesshoumaru hatte deutlich weniger Probleme. Auch wenn er im Augenblick nur ein Halbdämon war, das bewahrte ihn vor den übelsten Nebenwirkungen. Vor allem an den Stellen, an denen der Pfad scharf abbog, war es dennoch fast unerträglich heiß. Aber es gab keine andere Möglichkeit auf diese Insel zu kommen und so gingen sie immer weiter voran. Eine Pause einzulegen war sowieso unmöglich.
Schuhu zählte zweitausend seiner eigenen Schritte, als vor ihnen endlich das Flammenmeer aufhörte. Unwillkürlich beschleunigte Sesshoumaru ein wenig. Die Hitze schadete seinem Geruchssinn, aber er konnte sehen, dass sich dort eine sandige Fläche dehnte. Das musste die Wüste sein, von der dieser Uhu gesprochen hatte. Und er konnte nun auch eine Magie fühlen, die er so noch nie gespürt hatte. Je näher sie der Insel kamen, umso deutlicher wurde es.
Er machte mit innerer Erleichterung die letzten Schritte und betrat die magische Insel. Im gleichen Moment fühlte er einen scharfen Schmerz, fremde Zauberei, die sich seiner bemächtigte. Er ging auf ein Knie nieder. Was war denn jetzt los?
Inuyasha sah erschrocken, wie sein Halbbruder offenkundig Probleme hatte. Er wollte zu ihm laufen, als er buchstäblich zu Boden fiel, das Gesicht im Sand. Auch er spürte jetzt die Magie, fühlte, wie sich seine Aura änderte. Und das kannte er.
Schuhu stand überrascht da. Was hatten die beiden denn? Was war denn auf einmal los? Aber er konnte bei beiden eine Veränderung spüren, ein Pochen in ihrer Magie. Als er wieder zu dem jüngeren der Hundebrüder blickte, erkannte er überrascht, dass dessen Haare nun ebenfalls weiß waren. Und seine Ohren saßen als niedliche Öhrchen jetzt direkt auf dem Kopf. Der ältere richtete sich gerade auf, sah eigentlich wie zuvor aus. Aber wieso hob der die Hand, warum leuchteten die Krallen auf einmal so grünlich?
"Keh!" Inuyasha sprang auf: "Das ist ja mal eine positive Überraschung. Wir sind wieder in unserer alten Form!" Und das bedeutete auf jeden Fall, dass Sesshoumaru Tessaiga nicht mehr führen könnte und er das selbst machen konnte. Trotz der Tatsache, dass sein großer Bruder mit Tessaiga ihnen bei den Drachen da ziemlich aus der Patsche geholfen hatte, hatte er immer noch ein sehr komisches Gefühl in der Magengegend, wenn Sesshoumaru Tessaiga in der Hand hielt. Immerhin hatte der schon mehrere Mordversuche an ihm begangen, um sich in den Besitz dieses Schwertes zu bringen. Schön, er hatte es ihm zurückgegeben und sie waren sich irgendwie näher gekommen, aber trotzdem: das war irgendwie falsch.
"Nicht ganz." Sesshoumaru war erleichtert, dass er wieder ein vollwertiger Dämon war. Das bedeutete kein Essen mehr und diese ganzen anderen beschämenden Umstände, mit denen man als Halbdämon geschlagen war. Aber leider hatte die ganze Sache noch immer einen Haken.
"Wieso?" Inuyasha sah seine Hände an: er hatte doch Klauen, weiße Haare, fühlte sich wieder wie ein Halbdämon?
"Versuch Tessaiga."
Der jüngere Bruder gehorchte verständnislos - und bemerkte rasch ebenfalls den Haken an der ganzen Sache: "Verdammt! Ich kann nur teilweise die Windnarbe einsetzen. Keine andere Technik. Anscheinend habe ich meine dämonischen Kräfte nur zum Teil wiederbekommen." Er sah besorgt seitwärts: "Du bist jetzt wieder ein Dämon, oder? Aber hast auch nicht alle deine Fähigkeiten zurück?"
"Nein." Immerhin aber einige mehr als in dieser schrecklichen halbdämonischen Form. Er blickte zu dem Uhu, der intensiv sein Buch studierte: "Schuhu?"
"Sesshoumaru-sama?" Er guckte auf: "Oh, darf ich mal reden? - Schon gut. Ich kann mir denken, was passiert ist. Ama-tsu-mara hatte euch doch mit diesem Bann belegt. Da auf dieser Insel aber keine göttliche Macht eingesetzt werden kann, wurde der Bannfluch von euch genommen, zumindest, solange ihr auf dieser Insel seid. Andererseits kann man auf dieser Insel auch dämonische Energie nur sehr bruchstückhaft einsetzen. Ich vermute, das hängt damit zusammen, dass der Sage nach ja hier der allererste Dämon begraben wurde. Und man kann entweder nur das einsetzen, was er auch gehabt hat oder genau das einsetzen, was er nicht gehabt hat." Er warf einen besorgten Blick zum Himmel: "Jedenfalls ist das gegenwärtig der erste Kreis. Die Hauptgefahr hier sind große Tiere am Himmel, die sich auf die Besucher stürzen und sie fressen. Ich habe einen Bericht gelesen, dass ein einziges Tier vier Dämonen fraß. Nur einer konnte durch das Feuer wieder zurückflüchten."
"Immerhin kann ich die Windnarbe einsetzen", meinte Inuyasha prompt: "Das klappt dann schon." Er blickte zu seinem Halbbruder: "Du hast deine Giftklaue wieder? Auch diese Energiepeitsche?"
"Die nicht." Sesshoumaru zögerte nicht, das zuzugeben. Vor wenigen Tagen noch hätte er sich lieber vierteilen lassen, als mit einer solchen Schwäche vor Inuyasha herauszurücken, aber es konnte wichtig werden hier auf dieser seltsamen Insel, wenn der wusste, dass er allein die Fernverteidigung übernehmen musste. Und sie hatten bei den Drachen ja ganz gut zusammengearbeitet. Der Kleine redete zwar oft genug zuviel und wie ein Trottel, aber sein Mut und seine Sturheit waren unstrittig.
"Mist", kam es denn auch prompt von Inuyasha: "Na, immerhin geht die Giftklaue. Naraku ist schon so etwas von tot, sag ich dir. Wenn ich diesen Idioten erwische..."
"Lässt du ihn wie üblich entwischen." Der Hundedämon drehte sich um.
"He! Das letzte Mal hast du das versiebt, oder?"
"Du hast dich auch nicht geschickter angestellt." Er prüfte den Wind: "Schuhu?"
"Ja? Wohin wir gehen müssen?"
"Keh!" presste der Halbdämon heraus. Das war ja wieder klassisch. Aber wieso sollte sich sein Halbbruder auch großartig ändern.
Schuhu deutete seitwärts: "Wenn wir weiter in das Inselinnere gehen erreicht man einen Bannkreis. Und wenn man an diesem entlang folgt, kommt man irgendwann zu der Pforte, die in den zweiten Kreis dieser Insel führt." Ein wenig zögernd setzte er hinzu: "Da war ich allerdings nicht selbst. Ich bin bis hierher gekommen und dann wieder umgedreht."
"Wie mutig!" war Inuyashas Kommentar.
"Ich bin Wissenschaftler, kein Krieger." Das Wort Hundebaby unterdrückte er gerade noch. Er war lernfähig. Und gegen einen Dämon und einen Halbdämon selbst mit eingeschränkten Kräften hätte er keine Chance.
Sesshoumaru setzte sich in Bewegung, ohne sich noch einmal umzublicken. Er war sicher, dass die anderen beiden ihm folgten. Erneut prüfte er die Gerüche. Es war herrlich, wieder seine eigene Nase zu haben, die Botschaften des Windes entziffern zu können. Und besaß er erst einmal Tokejin wieder, war wirklich wieder vollkommen erholt, würde er diesem lästigen Abschaum von Naraku zeigen, mit wem er sich da eingelassen hatte. Diesmal würde er ihn nicht mehr entwischen lassen, egal was dieser treiben würde. Er konnte vor ihnen einen Bannkreis riechen und steuerte darauf zu. Warum wohl diese seltsamen Kreise um den Mittelpunkt der Insel gezogen worden waren? Und wer das wohl getan hatte? Eigentlich war es vollkommen gleich. Sie mussten in das Zentrum, um Tokejin zurückzubekommen. Nichts anderes zählte.
Inuyashas Ohren zuckten, Es war kaum ein Laut zu vernehmen gewesen, nur eine Ahnung, aber er fuhr herum, schon sein Schwert ziehend. Auch Sesshoumaru drehte sich um. Seine Ohren waren ebenfalls zu gut, als dass ihm der Hauch im Wind entgangen wäre. Der Uhu wunderte sich, blieb aber stehen. Da er wusste, von was hier die Gefahr ausging starrte er besorgt in den Himmel.
"DAS soll gefährlich sein?" erkundigte sich Inuyasha denn auch.
Auf sie zugeflogen kamen zwei bezaubernd schöne, geflügelte Luftwesen, mit langem, schmalen Körper und vier ätherischen, durchsichtigen Flügeln. Diese Geschöpfe wirkten so hauchzart, dass er sich scheute, die Windnarbe auf sie zurasen zu lassen, sie zu zerfetzen.
"Sie greifen an!" schrie der Uhu auf: "Das sind diese gefräßigen Monster, von denen ich euch erzählt habe. Sie fressen alles, was sie überwältigen können!"
"Keh!" machte Inuyasha, hob aber sein Schwert seitlich, suchte die Windnarbe.
Die beiden Lebewesen waren nun schon nahe genug, dass man ihre sechs Beine erkennen konnte - und die kräftigen Zangen, die aus ihren Mündern ragten. Sie gingen in den Tiefflug über, hoben die Vorderbeine. Ganz offenkundig hatten sie vor, sich jeweils einen der drei Eindringlinge zu schnappen. Nun, sie würden gleich merken, dass ihre gewählte Mahlzeit nicht ganz wehrlos war. Er schlug mit seinem Schwert auf der unsichtbaren Linie der Windnarbe zu. Auch, wenn er nicht sein volles Potential an Kraft abrufen konnte, tat es einfach gut wieder als Halbdämon herumzulaufen und sein Tessaiga führen zu können.
Die Energie war denn auch groß genug, um die zarten Flügel zu zerreißen. Die beiden Angreifer stürzten hilflos in den Sand.
"Na bitte, " meinte der Halbdämon und richtete sich auf: "Also, wenn das die Gefahren sind, vor denen du uns gewarnt hast, Schuhu..."
"Vorsicht, Inuyasha!" mahnte der Uhu: "Ich sagte doch schon, dass niemand weiter als bis zum fünften Kreis gekommen ist. Da liegen noch ganz andere Monster auf der Lauer!"
"Ich und mein Tessaiga schaffen das schon! Keine Panik, alter Kauz." Er schob sein Schwert weg.
"Inuyasha." Und da sich der Angesprochene umdrehte, fuhr Sesshoumaru fort: "Mach Platz!"
Der Halbdämon zuckte so zusammen, dass es selbst Schuhu bemerkte, ehe er sich wieder fing: "He! Was sollte das denn?" Der Hundedämon hatte sich schon kehrtgemacht und ging. "Verdammt!" knirschte der Jüngere, als ihm plötzlich zweierlei dämmerte: erstens, woher wusste sein Herr Halbbruder von diesem dämlichen Befehl? Und zweitens: anscheinend hatte er ihn für seine Angeberei bestrafen wollen, aber darauf verzichtet, zuzuschlagen. Doch, seit Beginn dieser Reise war das schon ein gewisser Fortschritt. Aber er sollte wohl besser den Mund halten. So sprang er hinterher. Immerhin konnte er jetzt schon viel besser vorwärts kommen als in dieser schwachen Menschengestalt.
"He, wartet!" keuchte Schuhu und watschelte hinterher.
Sesshoumaru blieb stehen, als er vor sich den Bannkreis erkannte.
"Was ist los?" erkundigte sich Inuyasha prompt.
"Der Bannkreis."
"Wo?" Aber dann konnte auch er die leichte Veränderung in der Luft der Wüste vor ihnen wahrnehmen: "Ah ja. Alles klar. Soll ich ihn brechen?"
"Das geht nicht", sagte der Uhu: "Nichts kann diesen Bannkreis brechen."
"Ich kann's ja mal versuchen." Inuyasha zog sein Schwert, wartete einen Moment: "Mist. Das rote Tessaiga geht nicht."
"Sag ich doch!" triumphierte Schuhu: "Wir müssen da nach rechts gehen, dort soll das Portal sein."
Ohne zu antworten drehte der Hundedämon ab und ging in diese Richtung. Mit einem etwas finsteren Blick auf sein Schwert schob es der jüngere Bruder wieder weg und folgte. Schuhu schloss sich mit leisem Seufzen an. Immerhin schienen sie auf ihn etwas zu hören. Sie würden schon noch mitbekommen, dass ihre Hitzköpfigkeit, ihr Leichtsinn sie in ernste Gefahren bringen konnte. Und es fragte sich wirklich, wie das ausgehen würde. Er hätte von dieser Reise lieber in seinem Studierzimmer gelesen, als hier durch den Wüstensand zu marschieren. Und der zweite Kreis war ein Dschungel. Was da wohl alles auf sie zukommen würde? Er musste das dringend einmal nachlesen. Aber da diese verrückten Hundebrüder keine Pause machten, ergab sich einfach keine Gelegenheit.
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Immerhin Dämon und Habdämon, wenn auch mit eingeschränkten Fähigkeiten.
Und Schuhu bleibt nur die Frage: wollen sie nichts lernen? Im nächsten Kapitel erfährt er zu diesem Thema Neuigkeiten - und ist wieder nicht sehr glücklich.
Wer so nett its, mir einen KOmmentar zu hinterlassen, dem schicke ich, wie gewöhnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
bye
hotep