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Brothers in Arms

Zwei Hundebrüder, eine Herausforderung - und jede Menge Schwierigkeiten
von

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Dungeons and Dragons

Ja, das mit den Termiten und Amazonen habt ihr schon richtig gedeutet. Aber wie schon erwähnt kann es manchmal auch unangenehm bis gefährlich sein, den falschen Vater zu haben...
 

Viel Spass beim Lesen.
 


 

7. Dungeons and Dragons
 

Als Inuyasha erwachte, dämmerte der Morgen. Er richtete sich auf, suchte den Beutel. Ein wenig Essen war noch darin, aber nicht viel. Und hier sah es weit und breit auch nicht nach Beeren oder sonstigen Sträuchern aus. "Magst du auch etwas?" fragte er automatisch.

Keine Antwort.

So sah er auf: "Das ist der Rest. Wenn wir nicht bald etwas anderes finden, gibt es nichts mehr. Oder willst du jagen gehen?"

"Das Einzige, was hier gejagt werden kann, sind wir."

"Wie meinst du das?" Erst jetzt fiel dem Halbdämon auf, dass sein älterer Bruder sehr aufmerksam witterte: "Gefahr?"

"Noch nicht. Lass uns weitergehen."

Inuyasha sprang auf. Er müsste also wohl wieder im Gehen essen. Aber hier schien etwas nicht zu stimmen. Er blickte sich um, aber um sie lag die eintönige Ebene. Nicht einmal am Horizont mehr war die Termitenstadt zu erkennen. "Was ist los?" fragte er dann doch. Diese menschlichen Sinne waren einfach zu schwach.

Sesshoumaru setzte sich in Bewegung. Sollte er dem Jüngeren das wirklich erzählen? Was hatte dieser Idiot eigentlich für eine Ausbildung bekommen? Nun, nur die durch Menschen, gab er sich zu. Was konnte man da auch schon erwarten. Eine Stimme in seinem Hinterkopf deutete schüchtern an, dass es eigentlich die Aufgabe des älteren Bruders gewesen wäre, den jüngeren nach Vaters Tod zu erziehen. Er unterdrückte diese Anwandlung schleunigst, erklärte aber: "Hier im Norden liegt ein Drachenreich. Falls sie uns entdecken, werden sie uns sofort töten."

"Drachen. Und ich habe Tessaiga nicht...Na toll. Weißt du, wo das Reich liegt? Bei unserem Glück hier, oder?"

"Das weiß ich nicht genau. Ich weiß nur, dass sie jeden töten, der kein Drache ist und ihr Reich betritt. Vater hat vor Jahren gegen sie gewonnen."

"Ach, daher kannte die Amazonentermite ihn?"

"Möglich." Ja, daran hatte er gar nicht gedacht. Aber dieser Kampf musste legendär gewesen sein. Die Termiten hatten wohl nur die Köpfe eingezogen und gewartet, bis das vorbei war. Nun, ihnen hatte es bei der Königin zum Vorteil gereicht. Es war nur die Frage, wie aufmerksam die Drachen ihr Reich bewachten. Und ob ihnen ein Mensch und ein Halbdämon nicht einfach zu armselig waren, um sich mit ihnen näher zu befassen. Würden sie das jedoch tun, sah er vor allem für sich selbst schwarz. Schon die Termiten hatten ihn als Sohn seines Vaters erkannt - die Drachen würden es ebenso bemerken. Und sie würden gewiss ihre Rache haben wollen. Drachen erinnerten sich stets an alles, was man ihnen angetan hatte und sie waren sehr nachtragend. Ob dieser Schmiedegott eigentlich wusste, was er ihnen für eine Route ausgesucht hatte?
 

Ama-tsu-mara war es gerade klar geworden. Drachen. Jetzt erinnerte er sich, dass sie dort wohnten. Ihm selbst taten sie nicht, man ging sich aus dem Weg. Nicht einmal Drachen waren bereit sich mit ihm anzulegen. Für die Hundebrüder würde das anders aussehen. Aber vielleicht bemerkten die Drachen nicht, dass die beiden durch ihr Reich spazierten. Das hoffte er. Wieso hatte er das vergessen? Er wollte die Jungs doch nicht wirklich umbringen. Dazu fand er sie inzwischen zu gut.
 

Inuyasha sah seitwärts:"Dort vorne kommt ein Berg...Berge, oder? Das könnte dieser Feuerberg Koweii sein, zu dem wir müssen."

"Es ist ein Feuerberg." Der Hundedämon konnte selbst in seiner halbdämonischen Form Schwefelgeruch wittern. Das wäre zu schön, um wahr zu sein, dass sie es geschafft hätten. Er freute sich, endlich seine wahren Kräfte zurück zu bekommen, Tokejin wieder zu haben. Aber er konnte es fast nicht fassen. Waren sie in einer anderen Gegend, als dort, wo die Drachen lebten? Aber wieso hatten dann die Amazonentermiten von Vater gewusst? Oder....

Er blieb stehen. Über dem Vulkan vor ihnen schien sich etwas zu bewegen. War das Rauch? Würde der jetzt etwa ausbrechen? Das wäre nicht gerade passend.

"Da ist etwas", sagte auch Inuyasha und zog ein wenig die Augen zusammen, um es besser erkennen zu können. "Das sieht aus...ja, als ob da etwas fliegt...Drachen!" Sein erster Instinkt war wegzulaufen. Aber da Sesshoumaru stehen blieb, tat er es auch. Er wollte sich doch nicht blamieren. Überdies wäre es Quatsch. Hier auf der baumlosen Ebene würden fliegende Drachen jeden wegrennenden Menschen mit Leichtigkeit einholen. Eher gäbe ihnen so eine Jagd noch Vergnügen ab.

Der Hundedämon betrachtete die zehn Drachen, die heran geflogen kamen, mit unbewegtem Gesicht. Wehren war undurchführbar, Flucht ebenso undenkbar. Alles, was er tun konnte, war, seinen Stolz zu bewahren, keine Schwäche zu zeigen. Als der vorderste im Tiefflug herangeschossen kam, das Maul öffnete, wusste er, dass er Feuer spucken würde: "Beweg dich nicht!" sagte er zu Inuyasha.

Dieser fand das eine sehr merkwürdige Aufforderung, zumal gleichzeitig ein Feuerstoß vor ihnen auf den Boden aufprallte, in ihre Richtung wanderte. Erst dann erkannte er, dass das an ihnen vorbeilaufen würde. Das war nur eine Warnung gewesen. Gleichzeitig waren die anderen neun Drachen vor ihnen gelandet, falteten die Flügel zusammen und nahmen menschliche Gestalt an, die Hände an Schwertern.

"Fremde in unserem Territorium! - Du bist leichtsinnig, Dämon." Der Anführer sprach Sesshoumaru an, da er bei ihm Dämonenenergie spüren konnte. Halbdämon oder Volldämon konnte er dagegen nicht unterscheiden: "Oder hältst du dich für so stark? Oder willst du uns dieses Menschlein als Geschenk bringen?"

"Weder noch. Ich möchte nur weiter in den Norden reisen." Selbst, wenn er seine volle Macht gehabt hätte, wäre ein Kampf schwierig geworden, zumal der zehnte Drache noch immer über ihnen kreiste. Er hätte natürlich gewonnen, aber jetzt in dieser halben Form mit Inuyasha als Beigepäck?

"Kris...das ist doch..."sagte einer der anderen Drachen: "Sieh ihn dir genauer an!"

Kris, der Anführer, tat das: "Du musst wirklich vollkommen dämlich sein", meinte er dann: "Sohn des Herrn der Hunde. Du bist Sesshoumaru, nicht wahr? Nun, du wirst einige Tage Zeit bekommen, darüber nachzudenken, wie falsch es war, hierher zu kommen." Er nickte leicht.

Vollkommen unerwartet warfen zwei der anderen Drachen etwas, das scheinbar nur eine Schnur war, sich eigenständig um Sesshoumaru wickelte, seinen Arm an die Seite presste. Erst dann erkannte Inuyasha, dass es sich um Ketten handelte, vermutlich magische Ketten. Der Hundedämon blieb weiterhin regungslos.

Kris fuhr denn auch fort: "Nicht einmal ein Dämon, der so stark wie du ist, kann sie brechen. Nicht einmal in deiner wahren Form. Je stärker jemand ist, umso stärker wird auch der Bann. Ich bin sicher, unser König wird sich über deinen unerwarteten Besuch freuen."

Inuyasha dachte hektisch nach. Aber sie hatten keine Möglichkeit, sich hier zu wehren. Tessaiga! Warum gab dieser Schmiedegott ihm denn sein Schwert nicht zurück? Unwillkürlich trat er näher zu seinem Halbbruder, in dem unbewussten Versuch, ihn beschützen zu wollen.

Die Drachen sahen das freilich anders:

"Oh, Menschlein, " meinte Kris: "Dein Herr kann dich nicht mehr schützen. Aber keine Angst, was auch immer du gehört hast. Wir fressen dich nicht." Er grinste etwas: "Aber statt einem Dämon kannst du ja Drachen dienen?"

Diener? Der Halbdämon holte tief Luft, um zu protestieren, wie er es wage könne, ihn als Diener einzustufen, er sei Inuyasha, als der Drache schon fortfuhr:

"Zu schade, dass nicht Inuyasha in deiner Begleitung ist, Sesshoumaru. Soweit wir hörten, hat dein kleiner Bruder Ryoukossei ermordet. Unser König hat geschworen, ihm dafür das Fell in Streifen vom Leib zu ziehen. Aber vielleicht macht er es nun bei dir. Kommt, gehen wir ein wenig spazieren..."

Da sich der ältere Bruder in Bewegung setzte, tat es auch Inuyasha, zum ersten Mal seit Beginn dieser Reise froh, nur als Mensch durch die Gegend zu laufen. Wäre er in seiner normalen Form gewesen, hätten sie ihn sicher auch mit diesen magischen Ketten gefesselt, um ihn grausam umzubringen. So war er zwar schwach, aber frei. Er musste aufpassen. Vielleicht ergab sich eine Möglichkeit und er könnte diese Ketten von Sesshoumaru wegbringen. Er war mit Sicherheit die einzige Hoffnung, die sein Halbbruder noch haben konnte. Er müsste ihn doch irgendwie beschützen können.
 

Die Hundebrüder wurden durch Gänge in den erloschenen Feuerberg geführt. Einzelne Schwefelquellen oder heiße Wasserquellen zeugten noch von der hitzigen Vergangenheit. Dann standen sie wieder unter freiem Himmel, im ehemaligen Krater.

In der Mitte saß der Drachenkönig in menschlicher Gestalt auf einem Felssessel. Er starrte auf die Gefangenen, dann glitt ein breites Grinsen über sein Gesicht.

"Was für eine unerwartete Freude, dich hier begrüßen zu dürfen, Sohn des Herrn der Hunde. So lange Jahre habe ich mir gewünscht, deinen Vater hier zu haben. Aber nun werde ich es genießen, wenigstens einen Ersatz zu bekommen."

Sesshoumaru betrachtete ihn regungslos. Inuyasha wusste, dass sein Bruder keine Schwäche zeigen würde, nicht, wenn er noch einen Funken Selbstbeherrschung hätte. Er sah sich hastig um. Um sie herum standen lauter bewaffnete Drachen. Was konnte, was sollte er nur tun.

"Du, Menschlein.." Der Halbdämon zuckte unwillkürlich zusammen, als er begriff, dass er gemeint war. "Du darfst hier bleiben. Und solange du tust, was immer ein Drache von dir will, darfst du sogar am Leben bleiben. Frag andere Menschen, wie das geht. Und jetzt verschwinde."

Inuyasha sah unwillkürlich zu seinem Halbbruder.

Dieser sagte nur: "Geh." Immerhin hätte er eine bessere Chance zum Überleben als er selbst. Zumindest, solange dieser Trottel seinen Mund hielt und nicht verkündete, dass er Inuyasha sei. Dann käme er gleich neben ihn und die Drachen würden ihr Mütchen an beiden kühlen können. So würde wenigstens einer am Leben bleiben, Vaters Blut nicht völlig von der Erde verschwinden.

Der Halbdämon gehorchte. Hätte er doch nur Tessaiga...Er erkannte, dass einige Gänge in den Berg führten, So lief er auf einen zu. Die Drachen machten ihm nicht gerade Platz, aber er bemühte sich, keinen anzurempeln, den verängstigten Menschen zu spielen. Sie mussten ihn für harmlos halten. Vielleicht könnte er sich nachts anschleichen, Sesshoumaru losbinden, vielleicht fiel ihm etwas anderes ein...

Als er den Eingang in das Höhlenlabyrinth erreichte, drehte er sich noch einmal um.

Die Stimme des Drachenkönigs schien von den Wänden wiederzuhallen, als er lachte: "Nun, du bist noch immer so eiskalt. Aber ich werde dich zum Schmelzen bringen. Ich habe mir so viele schöne Tode ausgedacht Und dein Winseln wird Balsam in meinen Ohren sein. - Bindet ihn dort an. Und dann beginnt mit dem Aufbau."

Dem Aufbau? Inuyasha begriff nicht ganz. Unwillkürlich fuhr er herum, als sich etwas auf seine Schulter legte, erkannte dann, dass es eine menschliche Hand war. Ein Mädchen stand vor ihm, starrte ihn an:

"Du...haben sie dich gefangen? Mit deinem Herrn?"

"Ja." Er musste herausfinden, was hier lief. Und er brauchte Tessaiga. Warum gab es ihm dieser Schmiedegott nicht zurück? Weil er immer noch nur ein Mensch sein sollte? Er brauchte seine volle Kraft und Tessaiga, dann wären diese Drachen Geschichte, da war er ganz sicher.

"Ist er ein Dämon?"

"Ja."

"War er nett zu dir?"

Nett...Doch, dachte Inuyasha, er hatte ihm immerhin das Leben gerettet. "Ja. Und ich schulde ihm mein Leben. Was meint dieser Drache mit dem Aufbau?"

"Sie bauen ein Gerüst auf, damit jeder Drache zusehen kann. Das ist ihre Freude, einen starken Dämon langsam zu töten. Das...das hört sich schrecklich an. Ich habe es erst einmal gehört, aber es war entsetzlich. Und der Drachenkönig sagte dabei noch, dass er hoffe, das eines Tages an jemand ganz Bestimmten noch länger ausprobieren zu können..."

Den hatte er wohl gerade gefunden. "Was musst du hier tun?" erkundigte sich der Halbdämon.

"Alles, was ein Drache sagt. Aber meist kümmern sie sich nicht um uns Menschen. Komm. Ich werde dir etwas zu essen besorgen."

"Wann...wie lange dauert es, bis sie das aufgebaut haben?"

"Sicher eine Stunde. Sag nicht, du willst dabei zusehen, wenn sie deinen Herrn hinrichten." Sie starrte ihn an.

"Ich muss", gab er zurück: "Wenn ich schon nichts anderes für ihn tun kann." Er konnte ihn doch nicht einsam da sterben lassen. Wenigstens sollte er wissen, dass er noch da wäre...

"Du magst ihn anscheinend sehr, obwohl er ein Dämon ist. Ist er dein Freund?"

Er sah sie wohl nicht sonderlich intelligent an: "Mein Freund?" Nun ja, dachte er, auf dieser Reise waren sie schon irgendwie relativ freundlich miteinander umgegangen. Wenn man es mit ihrem sonstigen Verhältnis verglich, geradezu beeindruckend freundlich. Und er wollte nicht sagen, dass sie Brüder wären. Wenn er zugab, Inuyasha zu sein, wäre dieser Drachenkönig wahrscheinlich noch beglückter. Und anscheinend versuchte Sesshoumaru ihn zu decken. Die Frage war, wie lange er das können würde. So, wie das Mädchen hier das sagte, und auch der Drachenkönig angekündigt hatte, würde wohl auch die Selbstbeherrschung seines Halbbruders irgendwann zu Ende gehen. So antwortete er: "Ja, irgendwie schon..."

"Komm. Ich gebe dir etwas zu essen und dann zeige ich dir eine Stelle, wo du zusehen kannst, ohne dass du einem Drachen im Weg bist. Dafür würden sie dich töten. Und du scheinst sehr nett zu sein. Wie heißt du eigentlich?"

"I..Miroku." Das war der erste Name, der ihm einfiel.

"Ich bin Yuriko."

Sie zeigte ihm den Weg durch das verwinkelte Labyrinth. Immer wieder kamen sie an heißen Quellen vorbei, schoss Dampf aus dem Boden. An solch einem Ort konnten sich nur Drachen wohlfühlen.
 

Sesshoumaru stand regungslos da. Sie hatten ihn an einen Basaltpfosten gebunden, ohne ihm die magischen Ketten abzunehmen. Scheinbar ungerührt betrachtete er den Aufbau, den die Drachen vorbereiteten. Ihm war nur zu klar, dass seine Gefangennahme für sie ein Geschenk war, das sie lange genießen wollten. Er blickte hinüber zum Drachenkönig.

Dieser nickte: "Noch immer so kühl, junger Hund. Mal sehen, wie lange du ruhig bleiben kannst. Du bist stark und wirst gewiss lange durchhalten. Schwächere als du begannen schon zu jammern, wenn wir ihnen die Kleider nahmen, die der Welt ihren Status signalisieren sollten. Andere flehten, als wir ihnen ihren Stolz nahmen. Aber dein Stolz ist von einer anderen Art, nicht wahr? Irgendwann wird jedoch sogar dich deine Selbstbeherrschung verlassen, du um deinen Tod betteln. Aber ich werde dafür sorgen, dass der nicht so rasch eintritt. Und nichts und niemand kann dich hier herausholen."

Inuyasha, dachte Sesshoumaru prompt, ehe er begriff, was er da gerade gedacht hatte. Tatsächlich, setzte er Hoffnungen in ein Wesen, das ein reiner Mensch war? Sein Halbbruder hatte zwar nicht so ausgesehen, als ob er ihn im Stich lassen wollte, aber er war ein Mensch. Ein einfacher unbewaffneter Mensch gegen ein ganzes Drachenlager. Lass diese Hoffnung, du Idiot, sagte er sich. Aber irgendetwas in ihm wusste, dass es auf den Jüngeren vertraute. Inuyasha war zu stur um aufzugeben. Welche Ironie. Er sollte wegen einer Tat seines Vaters zu Tode gefoltert werden - und seine Hoffnung war sein jüngerer Halbbruder, der zurzeit ein Mensch war.
 

Yuriko blieb stehen: "Hier, Miroku..."

Inuyasha musste kurz nachdenken, ehe er begriff, das er gemeint war: "Ja?"

"Da ist das Essen für uns Menschen."

"Wie viele Menschen sind denn hier?"

"Ich weiß nicht. es sind so viele Gänge...dreißig, vierzig...aber immer wieder sterben. welche.."

"Durch die Drachen?"

"Nicht einmal. Sie...nun, sie behandeln uns wie Luft. Nur, wenn einer dir etwas befiehlt, musst du sofort gehorchen. Das ist alles. Aber diese Schwefelquellen und so. Immer wieder erstickt jemand darin."

"Na toll..." Aber Inuyasha ging in die Küche. Zu seiner gewissen Überraschung lag dort frisches Brot: "Kocht hier jemand?"

"Ja. Ich. Ich muss für die Menschen hier kochen. Das ist gut. Gute Arbeit meine ich. Kein Drache stört mich und ich muss nicht so oft durch den heißen Dampf dort draußen."

"Warum bist du gekommen?"

"Ich hörte, dass sie Gefangene haben." Sie deutete zu einer Art Lüftungsschacht. "Und ich dachte, wenn ein Mensch dabei ist, braucht er sicher eine Erklärung."

"Das war sehr nett von dir."

Der Halbdämon aß. Dieser dämliche alte Opa war an allem schuld. Die Liste dessen, was er ihnen zumutete wurde immer länger. Und wenn tatsächlich Sesshoumaru hier umkam, würde er diesem Schmied die Leviten gründlich lesen, Gott hin oder her.
 

Etwas Magie ließ ihn sich umdrehen.

Yuriko hatte wohl ebenfalls bemerkt, dass etwas anders war. Jetzt starrte sie fassungslos in eine Ecke: "Das ist ja ein Schwert? Wie kommt denn das daher?"

"Tessaiga!" Inuyasha schoss los. Immerhin hatte er schon mal sein Schwert wieder. Anscheinend wollte der Schmiedegott sie doch nicht umbringen lassen. Er schob es sich in den Gürtel. So. Das war doch schon mal was.

Yuriko starrte ihn an: "Das ist dein Schwert? Aber wie kommt es hierher? Und damit kommst du doch nie gegen die Drachen an! Wenn sie sehen, dass du bewaffnet bist, werden sie dich umbringen."

Nicht mit Tessaiga, dachte Inuyasha, ehe er begriff, dass er noch immer ein einfacher Mensch war. So ein Mist. Wusste dieser blöde Schmiedeopa denn nicht, dass man Tessaiga nur als Halbdämon aktivieren konnte? Dass das Schwert aus dem Fangzahn seines Vaters Dämonenenergie benötigte? Aber das war egal. Vielleicht kam das noch, wenn er aus diesen Gängen draußen war: "Das werden wir dann sehen. Du hast doch gesagt, du hast eine Stelle gefunden, wo man die Hinrichtung beobachten kann, ohne einem Drachen über den Weg zu laufen?"

"Du kannst ihn nicht befreien, Freund hin oder her." Das klang fast verzweifelt: "Das ist glatter Selbstmord."

"Das sehen wir dann schon. Ich hoffe..." Er brach ab. Vorsicht, Inuyasha. Kein Wort über Halbdämon hier bei den Drachen, keinesfalls deinen Namen. Yuriko war nett, aber weder ihm selbst noch Sesshoumaru war damit geholfen, wenn er neben ihm angebunden werden würde. "Zeig mir die Stelle."

"Miroku...ich denke mal, dein Schwert mag besondere Fähigkeiten haben, so plötzlich, wie es hier aufgetaucht ist. Aber was du vorhast, ist reiner Selbstmord!"

"Yuriko, los..." Der Halbdämon schob sie vorwärts. Je eher er wusste, was draußen los war, desto eher wurde er vielleicht auch wieder zum Halbdämon und könnte Tessaiga einsetzen. Geduld war noch nie seine starke Seite gewesen.
 

Das Mädchen führte ihn durch Gänge zu einem Loch, das in der Kraterwand war. Noch immer ein wenig besorgt deutete sie hin. Inuyasha guckte hindurch. Es war groß genug, dass er durchschlüpfen konnte, wäre er erst einmal wieder in seiner richtigen Form. Und nur dann würde er Tessaiga ja aktivieren können. Aber so angespannt er auch wartete, es passierte nichts. So warf er erst einmal einen Blick die drei Meter Geröllabhang hinunter in den Krater.

Die Drachen waren immer noch am Aufbau von etwas, das von hier wie ein Gerüst aussah. Der Halbdämon hatte keine Ahnung, wozu das gut sein sollte, aber ihm war klar, dass das die Vorbereitungen für den Tod seines Halbbruders wären.

Verdammt, dachte er. Warum gab ihm dieser Schmiedegott nicht seine Kräfte zurück? Wenn er ihm schon Tessaiga gegeben hatte? Das sah doch so aus, als ob er nicht wollte, dass sie hier draufgehen würden. Konnte er ihnen ihre Fähigkeiten vielleicht erst wieder am Berg Koweii zurückgeben?

Er betrachtete für einen Moment Sesshoumaru. Dieser schien kühl wie immer und unwillkürlich bewunderte ihn der jüngere Bruder dafür. Aber er wusste, dass irgendwann auch ihn seine stoische Ruhe verlassen würde. Wenn er doch nur irgendetwas unternehmen könnte? Selbst wenn es ihm gelingen würde, die magischen Ketten abzumachen...

Und das sollte ihm gelingen, dachte er plötzlich. Sie hatten doch gesagt, je stärker einer in seiner Magie sei umso stärker würde der Bann. Er war nur ein Mensch. Also sollten ihm diese Ketten ihm nichts anhaben können, er sie aufmachen können. Aber dann?

"Verdammt" dachte Inuyasha: "Verdammt. Ich muss doch etwas tun können. Aber ohne Tessaiga... Unmöglich." Und Tessaiga konnte doch nur von einem Halbdämon aktiviert werden.

Er schloss die Augen.

Vermutlich würde er es auch fertig bringen, unter einem Wasserfall zu verdursten. Tessaiga konnte nur von einem Halbdämon aktiviert werden? Und hier gab es genau einen Halbdämon. Der Plan war also klar. Diese blöden Ketten weg, Tessaiga und dann....dann würde Sesshoumaru schon etwas einfallen. Noch einmal warf er einen Blick hinunter, schätzte die Entfernungen ab. Die Drachen zogen sich alle zurück, so dass sich ein freier Platz um Sesshoumaru gebildet hatte. Der Drachenkönig erhob sich, schien eine Rede halten zu wollen.

Yuriko bemerkte entsetzt, dass er sich sprungfertig machte: "Das ist dein Tod, bleib hier!" brachte sie hastig heraus."

"Keh!" Er grinste sie kurz an: "Wer will schon ewig leben!" Und lief halb springend den Steilhang hinunter.
 

****************************************************
 

Inuyasha hat also doch noch mitbekommen, dass er die Fesseln lösen kann und sein Halbbruder Tessaiga führen könnte. Aber ob sein so einfacher Plan wirklich aufgeht?
 

Das nächste Kapitel heisst: "Who wants to live forever?"
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich wie immer eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel on ist.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (34)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-10-29T18:19:41+00:00 29.10.2008 19:19
Gute Einfälle, die du hast^^
Von:  don-kun
2007-04-02T10:23:08+00:00 02.04.2007 12:23
^^

Da ist Tessaiga ja vielleicht doch eine Hilfe. Mal sehen.

Aber schreibt sich Ryuukotsuei nicht so? Oder wie?
Von: abgemeldet
2006-03-19T20:28:49+00:00 19.03.2006 21:28
Mal wieder nach Wochen komme ich wieder zum Lesen =)Wieder mal ein super Kapitel.

War ja klar, dass er bei dem Namen als erstes an Miroku denkt ;) Wenigstens hat er sich nicht verplappert.. wäre höchst ungünstig an dem Ort, falls ihn einer der Drachen hören sollten. Jetzt muss er nur noch etwas gegen die Drachen unternehmen.. Tessaiga hat er ja netterweise schon mal wiederbekommen =) Und auch wenn er es nicht nutzen kann... eigentlich müsste Sesshoumaru dies doch jetzt können... Wo er doch ein Halbdämon ist.. ich bin gespannt =)
Gruß, Jenny
Von: abgemeldet
2006-03-08T06:10:45+00:00 08.03.2006 07:10
Hallo!

So viele Drachen auf einmal...das gefällt mir!! ^^ DRachen sind einfach immer gut!!!
Aber der Schluss...wie kannst du nur?
An der Stelle aufzuhören war wirklich fies! Dafür ist der Satz ""Keh!" Er grinste sie kurz an: "Wer will schon ewig leben!"" aber wirklich großartig. Ich sehe regelrecht das Gesicht vor mir! Ich lese sofort weiter, ich muss jetzt wissen, was passiert! Wenn es um Spannungsbögen geht kennst du dich aus!!!

Pitri
Von: abgemeldet
2006-03-05T20:55:31+00:00 05.03.2006 21:55
Ich könnte dich ganz leicht durch den Fleischwolf drehen, dass du an so einer Stelle aufhörst. Aber ich kenne dich mittlerweile gut genug, dass du das nicht ohne Grund machst. Bin schon mächtig gespannt, ob es den Beiden gelingen wird von dort zu entkommen...

Und das Kapi selbst war sehr interessant. Die Beziehung zwischen den beiden wird immer brüderlicher und intensiver. Schön wie du es beschrieben hast.

Einwandfrei wie immer!
Bis bald,
deine san79
Von:  Teilchenzoo
2006-03-04T20:33:56+00:00 04.03.2006 21:33
Hm ... ich würde mich sehr gerne mal mit diesen Drachen unterhalten ... sie wollen ihm Stolz und Würde nehmen ... ihn erniedrigen ... hm ... wie geht das?? Will auch wissen!!!! *gg* Nee nee, ich sag lieber nichts mehr dazu, sonst werd ich gelyncht ...
Inu rettet ihn ja eh ... und zu 90% Wahrscheinlickeit vieeeeeeeeeeeeeeel zu früh!! *maul* Ich würd ihn so gern mal gefoltert sehn ... naja, mn kann nicht alles haben ...

Unser lieber Schmiedegott weist wirklich so einige Gemeinsamkeiten mit Toutousai auf ... muss am Beruf liegen ... von wegen giftige Gase und so ...
Er sollte wirklich gut geplant haben, sonst darf er noch höchstpersönlich eingreifen ...

Bye bye bis bald^^
Von: abgemeldet
2006-03-03T19:56:43+00:00 03.03.2006 20:56
Ich hasse diesen Drachenköng!!! Der arme Sess!!!!
Sess muss ja sehr verzweifelt sein, so wie seine Gedanken sind! Aba Inu holt ihn da schon raus! =^.^=

Miroku... *rofl* war irgendwie klar XDDDD jezzz fehlt nur noch dass Inu ihn nachmacht... aba in so einer situation *räusper*

Tja, Inu hat es also doch geschnallt! =^.^=

also wenn du schreibst >Aber ob sein so einfacher Plan wirklich aufgeht?< dann nicht! Maaa, ich hab mich so für die 2 gefreut! Und jezz muss ich noch länger warten bis ich weiß was mit dem schmiedegott passiert, wenn sie ihn treffen!

*g* weißt du, dass du verdammt gut spannend schreiben kannst??

Wenn nicht, dann: DU KANNST VERDAMMT GUT SPANNEND SCHREIBEN!!!!!!!!

GLG Kiara-_-_-chan
Von:  Sesshoumaru-sama
2006-03-03T14:58:04+00:00 03.03.2006 15:58
Vielleicht man Dich mal in einen Dungeon stecken.. oder vielleicht doch in einen Drachen?^^ .. weis nicht .. ich denke nochmal drüber nach^^...

Inuyasha.
Muß man mehr sagen? Sein Bild sollte im Duden unter "Vollidiot" abgebildet sein. Und um ein Zitat von Friedrich dem II zu bemühen: "Ihr Hunde, wollt ihr ewig leben?" (nicht wie viele denken ein Zitat aus "des Teufeln General" oder dem Film "Stalingrad" *g*)...

Wieso kann Inuyasha dieses Zitat nicht mal für sich beherzigen? Was hab ich mit seiner Erziehung zu tun? Bin ich sein Vater? Oder Vormund? Oder richtiger Bruder?^^ Bekomme ja nicht mal Schadensersatz für den Yasha-Ness-Geruch in der Nase!!!

Ich habe gehört, daß Metall beim Schmieden entgasen kann. Ist bestimmt nicht gesund das einzuatmen....

Sesshoumaru-sama, Lord of the Western Lands
GVD
Von:  RoseMalfoy
2006-03-01T11:42:49+00:00 01.03.2006 12:42
Tagchen!

Lebensmüde oder heldenhaft?
Es ist ein schmaler Grad zwischen Wahnsinn und Genie.
Ich hoffe mal, dass zumindest Sesshoumaru einen guten Plan hat. Vielleicht färbt ja etwas von seiner führungskraft auf Inu Yasha über.
Obwohl? Dann wäre es nicht mehr unser Inu. Lassen wir ihn doch besser so.
Das Kapitel fand ich wirklich toll.
Mach schnell weiter
Liebe Grüße Tessa
Von:  Bridget
2006-02-28T22:07:27+00:00 28.02.2006 23:07
Jau, typische Inu Yasha Aktion. Aber was anderes kann er echt nicht machen. Ganz nach dem Motto, wir stürzen uns ins Abenteuer, egal, was uns erwartet.
Trotzdem hat der Hanyou (sorry, Mensch) mal mitgedacht.
Wer will schon ewig leben? Ist das nicht en Zittat von irgendeinen General, der seinen Leuten vor der Schlacht immer zugebrüllt hat: Ihr Hunde, wollt ihr ewig leben?
Inu Yasha macht sich Sorgen um seinen Bruder und will ihn auch noch befreien. HM, auch bei Sess schleichen sich seltsame Gedanken kein, wie es wäre eigentlich seine Aufgabe gewesen, sich um die Erziehung des Jungen nach dem Tode zu kümmern. Aber ehrlich gesagt, könnte ich mir die Lehrstunde zwischen den beiden so vorstellen:
S: Es stimmt!
IY: NEIN!
S: Du wirst es nun endlich in deinen Hohlkopf bekommen, sont prügele ich es dir ein!
IY: Versuchs doch. *Tessaiga zuück*
S: *Tokijin zück.*

Ja, Papa wieder. Was immer er da gemacht hat, nun dürfen es die Söhne mal wieder ausstehen. Tse, typisch, anstatt alles zu ende zu bringen.

Irgendwie scheinen diese Schmiede alle unter Senilität zu leiden. Erst Toutousai und nun dieser Schmiedegott. Die sollten ab und an auch mal ihren Hammer zur Seite legen und an die frische Luft gehen. Tut den grauen Zellen bestimmt ab und an mal gut.
Sollte Inu Yasha doch noch seine Kräfte zurück bekommen, rate ich ihm nur, die Beine in die Hand zu nehmen und schneller als der Wind zu sein. Houshi-Sama wird seinen älteren Bruder schon befreien gehen. *megagrins*

Irgendwie konnte ich dieses Kapi nicht weglegen und war mehr als enttäuscht, als es zu ende war.
Der Titel war hervorragend ausgewählt. Und da es auch einen Film zu dem Spiel gab und sicherlich passende Musik, kann man das hier auch als Musictitel verzeichnen.

Gruß
Bridget


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