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Was ist das für ein Gefühl?

Genzo x Schneider
von

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Sind wir Freunde?

"Verdammt!"... "Verdammt!"

So fest er konnte schlug Genzo gegen die Wand der Umkleidekabine seines Vereins.

Die anderen waren alle schon gegangen. Er war immer der letzte der ging. Es war jetzt eine Woche her, seit er in die Mannschaft aufgenommen wurde...

"Aufgenommen... pah!", er schnaubte verächtlich. Vom ersten Tag an war es sehr hart für ihn gewesen. Nicht das Training- das konnte für ihn nicht hart genug sein! Das Verhältnis zu seinen Teamkameraden war nicht besonders gut, genau genommen war es eisig.

Sie akzeptierten ihn nicht, sie dachten er wäre nur in die Mannschaft gekommen weil ihr Trainer, Herr Mikami, sein Privatlehrer gewesen war. Zu allem Überfluss hatten sie allen Grund genau das zu glauben, denn Genzo schaffte es nicht einmal die Hälfte ihrer Bälle zu halten!

In Japan war er vielleicht Torhüter No. 1, aber hier hatte er es unerwartet schwer.

"Verdammt!", er schlug so hart zu wie er konnte. Warum nahm ihn das so mit? Es konnte ihm doch eigentlich egal sein, was die anderen von ihm dachten... doch es kratzte gewaltig an seinem Ego, dass man ihm nichts zutraute!

Er rutschte mit dem Rücken an der Wand hinunter. Beim letzten Schlag hatte er sich an der rechten Hand verletzt- zwar nicht schlimm, aber seine Fingerknöchel waren aufgeschrammt und bluteten.

"Hey, was machst du denn noch hier?", hörte er eine vertraute Stimme plötzlich sagen.

Er sah auf. Karl-Heinz Schneider stand im Türrahmen.

"Nichts.", versuchte Genzo auszuweichen. Schneider sollte auf keinen Fall merken was mit ihm los war! Er war der einzige in der Mannschaft, der ihn nicht verachtend ansah, der einzige der ihm gelegentlich zulächelte! Er war der Grund warum er es dort überhaupt noch aushielt, der einzige der ihn respektierte und dies wollte er um nichts in der Welt verlieren!

Doch bevor er noch etwas sagen oder gar erklären konnte, warum er da auf dem Fußboden hockte, war Schneider schon bei ihm angekommen und hatte sich vor ihn hingekniet.

"Was hast du?"

Seine tiefblauen Augen, die Genzo schon auf den Fotos aufgefallen waren, schauten ihn nun fragend an.

"Ich sag doch, es ist nichts!", beharrte er- nun mit mehr Nachdruck in der Stimme- und hob abwehrend die Hände.

Es lief etwas Blut an seinem Handgelenk entlang, aber bevor er es verstecken konnte, hatte Schneider es gesehen und bekam seine Hand zu fassen.

Sein Blick hatte sich verändert- von fragend zu besorgt. Mitleid, das war das Letzte was er jetzt gebrauchen konnte fand Genzo, er hasste es wenn er bemitleidet wurde, und versuchte seine Hand wegzuziehen. Der Blonde dachte aber gar nicht daran seine Hand wieder loszulassen.

"Du bist Torwart, du darfst dich nicht an der Hand verletzen!"

"Wen kümmert das?"

Genzo hatte diese Worte harrscher ausgesprochen, als er es eigentlich gewollt hatte.

Einen kurzen Moment zögerte Schneider, dann wurde sein Blick fester und er zog den Torhüter auf die Beine.

"MICH kümmert das!", und mit den Worten: "Komm mit ich verbinde dir deine Hand!", zog er ihn am Arm in den Nebenraum.
 

Japans Torhüter No. 1 setzte sich auf einen Stuhl, während er junge Fußballkaiser Deutschlands seine Wunde säuberte und verband.

Als der Verband fertig war, ging Schneider zum Fenster.

Ohne Genzo anzusehen begann er zu erzählen:
 

"Am Anfang ging es mir hier nicht anders, als dir jetzt... Ich war neu, ich kannte niemanden, ja, ich konnte Fußball spielen, aber was nützt einem das größte Talent, wenn die eigene Mannschaft einem nicht vertraut und keinen Ball zuspielt?"
 

Ohne aufzublicken fragte Genzo, der fast nicht glauben konnte, was er da hörte:

"Und, was hast du getan?"
 

"Ich habe gespielt, ganz einfach gespielt! Ich bin mit der Zeit besser geworden, habe an mir gearbeitet und es ihnen gezeigt! Ich habe meinen Feuerschuss entwickelt und mir so ihren Respekt verdient, der Rest kam von alleine."
 

Er machte eine kurze Pause und drehte sich dann um.

Wieder sah er Genzo mit dem gleichen, durchdringenden Blick an, mit dem er ihn angesehen hatte, als sie sich das erste Mal trafen.

"Und das kannst du auch! Ich habe dich beobachtet, du hast einen starken Willen und mit etwas Training wirst du bald ein ganz Großer sein und ich freue mich darauf eines Tages gegen dich zu spielen!"

Ja, genau! Wie hatte er nur je daran zweifeln können? Wie hatte er sein Ziel so aus den Augen verlieren können? Seit wann war er so ein Waschlappen?

"Du hat Recht! Ich werde ab jetzt jeden Tag zusätzlich hart trainieren und dann werde ich es diesen Idioten schon zeigen! Ich werde kein einziges Tor mehr kassieren, von niemandem!"

Lächelnd ging Schneider auf ihn zu. Er legte dem Torhüter eine Hand auf die Schulter.

"Vergiss es, mich wirst du niemals schlagen, mein Feuerschuss trifft immer!"

"Das werden wir dann ja sehen!"

Genzos Blick fiel auf die Uhr. Es war schon spät, er musste langsam zurück.

Er nahm das Angebot seines Teamkameraden an und ließ sich von ihm nach Hause begleiten.
 

Sie gingen schweigend nebeneinander her.

Genzo war jetzt leichter ums Herz. So gut gelaunt und zuversichtlich war er seit seiner Ankunft nicht mehr gewesen. Die Worte des Blonden hatten Wunder gewirkt, er hatte genau das gesagt, was er gebraucht hatte.

Er sah ihn sich genauer an.

Er sah gut aus, keine Frage, mit seinem blonden Haar und den tiefblauen Augen, die ihm direkt in die Seele zu schauen schienen.

Schneider war ein bisschen kleiner als er und sein Körper war, wie für einen Fußballer typisch, durchtrainiert.

Es ging immer eine gewisse Faszination von ihm aus, seine Art zu sprechen, sich zu bewegen, auch außerhalb des Spielfeldes... er hob sich immer irgendwie ein bisschen von den anderen ab.

Sie gingen durch die Straßen, ohne dass einer von ihnen auch nur ein Wort sagte und doch dachten beide über den anderen nach.
 

Als sie schließlich das Haus, in dem Genzos Wohnung war, erreichten, brach Schneider schließlich das Schweigen: "Sag mal, wie soll ich dich eigentlich nennen?"

"Wie meinst du das?", fragte Genzo etwas verwirrt.

"Naja, ich habe mal gehört, dass es in Japan üblich ist, Menschen, mit denen man nicht gerade eng befreundet ist, mit dem Nachnamen anzusprechen..." Er sah in etwas unsicher an.

"Also „Wakabayashi“ oder „Genzo“ ?"

Der Angesprochene bekam mittlerweile immer größere Augen... das hatte ihn bis jetzt niemand gefragt... alle hatten ihn, wie selbstverständlich, mit seinem Vornamen angesprochen. Er hatte sich schon daran gewöhnt.

Genzo war erstaunt und doch freute er sich über diese Frage. Zeigte sie nicht das Schneider wirklich bemüht war ihn zu verstehen? Bei diesem Gedanken musste er unwillkürlich lächeln.

Aber das ausgerechnet Schneider das fragte... er, der als einziger freundlich zu ihm war, der einzige, der mit ihm redete, der hier neben ihm stand und ihn als ihm ebenbürtig betrachtete!

Genzo sah erst auf seine verbundene Hand, dann schaute er hoch.

"Bist du mein Freund oder nicht?"

"Ja.", antwortete der Blonde etwas verwundert, worauf Genzo fragte:

"Bin ich ein Freund für dich?"

Stille.

"Ja, das bist du., Schneider nickte.

"Dann kannst du mich ruhig bei meinem Vornamen nennen, wenn das einer darf, dann du, denn ich glaube fast du bist hier mein einziger Freund.“

Wieder lächelten beide.

"In Ordnung, Genzo, dann sehen wir uns morgen beim Training!", sagte Schneider schließlich und gab seinem neuen Freund zum Abschied die Hand.
 

Zum ersten Mal, seit dem ersten Training betrat Hamburgs neuer Torhüter seine Wohnung gut gelaunt.

Nachdem er geduscht und gegessen hatte, ließ er sich todmüde aufs Bett fallen.

Er fuhr mit den Fingern über das Bild Karl-Heinz Schneiders an der Wand.

Ein Lächeln umspielte seine Lippen: "Mein Freund."



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  lovely-Haruka
2006-06-02T15:47:17+00:00 02.06.2006 17:47
süß^^
Von:  Milkie
2006-01-07T18:23:24+00:00 07.01.2006 19:23
*_* Ja OMG schreib weiter!!!! Ich krieg sonst n Anfall!
Von:  _Natsumi_Ann_
2006-01-04T13:44:23+00:00 04.01.2006 14:44
o.O

*reinschnei*

...Genzo und Schneider?
*vom stuhl fall*

O___________O das hat was....*schreI+

*hehe* jaja Genzo sieht schon wie geil der Kaiser aussieht ^_^...*gg*

Bitte mach weiter das is echt süß mit den beiden *-*

greez Kar~i
Von: abgemeldet
2006-01-02T15:18:33+00:00 02.01.2006 16:18
Ich schließ mich Amy an, die Geschichte ist wirklich süß^^ ich freu mich schon wahnsinnig auf das 3. Kapitel!
Von: abgemeldet
2006-01-02T14:21:54+00:00 02.01.2006 15:21
So, jetzt hab ich es endlich gelesen, mexx scheint heute mal gute laune zu haben >>'

Das ist so dermaßen süß, ich bin einfach nicht mehr aus dem grinsen und schmunzeln (da hast du ein anderes wort für lächeln xDD) rausgekommen x3~ *schneiderxgenzo fähnchen schwenk* *-*
Die dämlichen typen aus genzos mannschaft sind mir unsympatisch, nicht besonders nett wie sie den armen genzo behandeln oo
Gut das schneider da ist um ihn aufzumuntern, die szene war wirklich zuckersüß x3
Davon will ich mehr haben xDD
Ich mag deine art zu schreiben, man kann sich wirklich gut in genzo hinnein versetzen, mach weiter so x3

Das einzigste was mich beim lesen gestört hat waren die gelegentlichen rechtschreibfehler und die zwischen kommentare oo'
Aber es gibt sicher schlimmeres als das xDD

Freu mich schon auf das nächste kap ^.^

amy


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