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Fanart

Karamella   [Zeichner-Galerie] Upload: 02.04.2011 23:40
"Es gibt eine alte Frau, die an einem verborgenen Ort lebt, den alle kennen, der aber nur wenigen Menschen zugänglich ist. Die Alte sieht wüst aus und wird oft als über und über behaart und ziemlich fettleibig beschrieben. Aber wer weiss – sie entzieht sich meist der Gesellschaft der Menschen und entzieht sich ihren Blicken...

Die Alte hat viele Namen,... aber vor allem wird sie LA LOBA genannt, die Wolfsfrau.

Sie kriecht tief gebückt durch die Arroyos, die ausgetrockneten Flussbetten und klettert über die Bergkämme. Dabei sucht sie unter jedem Strauch und Stein nach Bärenknochen, Krähenleichen, Schlangenhäuten, aber vor allem sucht sie nach den Gebeinen toter Wölfe, denn den Wölfen gilt ihre tiefe Liebe. Und wenn sie ein vollständiges Skelett zusammengetragen hat, wenn auch der letzte Rückenwirbel sich am rechten Platz befindet und das Wolfsgerippe schön säuberlich geordnet vor ihr im Wüstensand liegt, dann lässt sie ihre faltigen Hände darüber schweben und singt.

Mit erhobenen Armen steht sie über dem Wolfsgebein und lässt den Gesang ertönen, der ihr für diese Kreatur, ganz allein für diese eine eingegeben wird. Und dann dauert es nicht mehr lange, bis eine Spur von Fleisch über den Knochen sichtbar wird, bis eine Spur von Haut und Fell das Fleisch überzieht. La Loba singt und die Kreatur unter ihr nimmt zusehends Gestalt an. Jetzt beginnt der Schwanz zu zucken, und nun wird er buschig und peitscht den Sand schon vor Ungeduld.

La Loba singt weiter, inbrünstig weiter, bis der Wolf zu atmen beginnt. Lauter und tiefer wird ihr Gesang, so tief, dass die Bergwände zittern, und während sie noch so herrlich singt, öffnet der Wolf seine gelben Augen, springt auf und rast durch den Canyon davon.

Auf und davon. Nur wer Augen hat, die das Geschöpf bis zum fernen Horizont verfolgen können, sieht, dass es sich von einem Moment zum anderen wieder verwandelt und die Gestalt einer Frau annimmt. Einer Frau, die sich laut auflachend schüttelt und hinter dem Horizont verschwindet.

Deshalb sagt man, dass du Glück haben kannst, wenn du allein in der Wüste herumläufst und dir ein wenig verloren vorkommst und womöglich schon totmüde bist. Denn wer weiß? Vielleicht findet die alte Lobafrau Gefallen an dir und zeigt dir etwas vom Leben der Seele."

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Nach gefühlten dreitrillionen Jahren kam ich auf die Idee, es wäre vielleicht... ähm... nett, mal wieder was hochzuladen.
Der Text oben sagt denke ich alles, mehr möchte ich auch nicht zum Inhalt preisgeben. Vielleicht hat ja jemand eine Idee, wofür die Flügel im Zusammenhang mit der Geschichte stehen könnten? Die "Fettleibigkeit" habe ich übrigens absichtlich übergangen, da das meine Version ist, ihr Wesen im Aussehen wiederzugeben.
Ist alles mit der Spitzfeder entstanden, Teile der Federn auch mit der Breitfeder. Das Wolfsauge der Frau habe ich mit goldener Tusche ausgemalt. Hach – Goldene Tusche ♫ ♪
Themen:
Eigene Serie, Surreales

Stile:
Tusche

Format:
480 x 705 mm

Beschwerde


Kommentare (1)

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Von:  -ANGST-
2011-04-03T08:41:10+00:00 03.04.2011 10:41
tolle idee
woher stammt der text?
find das wirklich interessant