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Zerbrochene Seelen

von

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Den Kopf gesenkt führten Dracos Schritte ihn fast automatisch in den Kerker, erst vor dem Eingang zum Gemeinschaftsraum der Slytherins kamen sie ins stocken. Er war jetzt seit einer Woche zurück auf Hogwarts, doch er war nicht einmal bis in den Gemeinschaftsraum gekommen. So stand er also vor dem Eingang und kam nicht herein, weil, weil er das Passwort nicht kannte. Vorsichtig schaute er sich um, vielleicht kam ja gerade einer seiner Mitschüler vorbei, der ihn mit sich hinein nehmen konnte, doch er hatte kein glück. Also zog er sich in eine kleine Wandnische zurück, setzte sich auf den kalten Boden, zog die Beine an, schlang die dünnen Arme um sie und legte das Kinn auf die Knie. Sein Blick ging ins leere. Unvermittelt stürzten wieder die Erinnerungen der letzten Wochen auf ihn ein. Sie waren wirklich verwirrend, auch wenn er nur an das dachte, an das er sich bewusst erinnern konnte, war schon viel passiert, doch immer wieder schlichen sich auch sein Traumbilder unter die Erinnerungen. Sein Vater hatte wie üblich seinen Stolz und seine Würde mit Füßen getreten. Voldemort hatte ihn als seinen Sklaven auserkoren und ihn an sich gebunden, ja wohl, seit diesem Tag war er nichts weiter als ein überteuertes Sexspielzeug, dass obendrein noch ziemlich lebendig war. Warum Voldemort ihn trotzdem weiter zur Schule gehen ließ wusste und verstand er nicht, doch eigentlich war es ihm ganz recht so. Dann hatte er schließlich Harry geküsst, erst um ihn vor dem Dementor zu retten und dann nachdem er ihm das Leben gerettet hatte. Harry hatte wirklich versucht sich umzubringen, er hatte ihn im letzten Moment gefunden und zurückgehalten. Ohne das er es bemerkte liefen ihm erneut Tränen über das Gesicht. Das Bild, wie Harry zum letzten Schritt ansetzte saß zu tief in seinem Unterbewusstsein. Er spürte wie sich sein Herz schmerzlich zusammenkrampfte. Wie ein Schlag traf ihn die Erkenntnis, das wenn Harry an diesem Abend in den Tod gesprungen wäre, auch sein Leben noch weniger wert gewesen wäre als jetzt schon, auch wenn das nur schwer vorstellbar war. Ohne zu zögern wäre er ihm gefolgt, auch wenn dieser seine Liebe nicht erwiderte, seine war rein und aufrichtig. Wieder plagten ihn die Zweifel, wie war er nur auf die Idee gekommen, dass Harry, der beliebteste Schüler der Schule, der beste Sucher aller Zeiten und Hoffnungsträger der weißen Magier sich ausgerechnet in ihn verlieben würde, er der nicht mal den Dreck unter seinen Fingernägeln wert war, dass hatte er ihm mehr als einmal deutlich gemacht, auch wenn er sich in schwachen Moment an ihn geklammert hatte. <Ich bin ein Nichts. Ein Niemand! Wie sollte er mich lieben können? Ich bin doch nichts wert!> Dann begann er zu lachen, kein freudiges Lachen, ein hysterisches, fast irres Lachen.

Er war völlig in seiner Welt des Selbsthasses vertieft, so dass er die Gruppe Fünftklässler, die ihn besorgt musterten und dann wortlos im Gemeinschaftsraum verschwanden, überhaupt nicht bemerkte. Erst als sich eine klobige Hand um sein Kinn schloss und es leicht anhob, kehrte er in die reale Welt zurück. Als er aufsah, blickte er in Grabbes feistes Gesicht und schrie unwillkürlich auf. Im selben Moment, das er vor der dicken Hand zurückwich. Er kam zwar nur die wenigen Zentimeter bis zur Wand, doch sie schafften wertvollen Raum zwischen ihm und Grabbe. Draco musterte den anderen ängstlich und bemerkte das laszive Lächeln in dessen Gesicht. Nie zuvor war ihm aufgefallen, wie grob und bedrohlich Grabbe aussehen konnte. "Was machst du hier draußen?" Grabbes überraschend freundliche Stimme ließ Draco zusammenzucken. <Das geht dich nichts an!> schoss es ihm durch den Kopf, doch er brachte kein Wort heraus. Die Übelkeit und der Ekel, die langsam in ihm hoch krochen, schnürten ihm die Kehle zu. "Na komm schon, dein Vater wartet im Gemeinschaftsraum!" Grabbe griff nach Dracos Arm und zog ihn zu sich hoch, dann schleifte er ihn hinter sich her in den Gemeinschaftsraum. Draco zitterte. Sein Vater war da? Was wollte er? Die Sorge um seinen kranken Sohn hatte ihn sicher nicht hergetrieben! Draco hörte wie Grabbe das Passwort sagte. "Egnalchs!". Er wehrte sich nicht, er wusste das es für ihn so sicher glimpflicher ausgehen würde.

Der Gemeinschaftsraum der Slytherins war wie ausgestorben, nur eine Person saß in dem Sessel vor dem Kamin. Draco erkannte den blonden Haarschopf seines Vaters. Was wollte er nur? Automatisch setzte Draco einen Fuß vor den anderen und knallte hart gegen Grabbe, als dieser in der Mitte des Raums plötzlich stehen blieb und sich räusperte. Lucius, der die Jungen erst jetzt zu bemerken schien wandte sich ihnen zu, so dass Draco in die kalten blauen Augen sehen konnte, die ihn erzittern ließen. "Danke Grabbe...", Lucius Stimme ließ seinen Sohn erschaudern und traf ihn wie ein Schlag. Aus den Augenwinkeln konnte Draco sehen, wie sich Grabbe langsam zurückzog. Kaum schloss sich die Tür hinter ihm stand Lucius vor seinem Sohn und schlug ihm die flache Hand ins Gesicht. Draco ging zu Boden und hielt sich schützend die Hand vors Gesicht. Er erwartete die nächsten Schläge. "Was fällt dir eigentlich ein bei einem solchen Unwetter auf den Astronomieturm zu steigen?" Draco schwieg. Sein Vater konnte ihn sowieso nicht verstehen und außerdem wäre seine Strafe nur noch härter ausgefallen, wenn er die Wahrheit sagen würde. "Du kannst nicht mehr alleine über deinen Körper entscheiden, er gehört dir nicht mehr. Du bist das Eigentum des dunklen Lords und der ist vermutlich richtig wütend, weil du dich ihm eine ganze Woche entzogen hast. .." Lucius Stimme war kalt und gefühllos.

Draco zitterte, er wusste nicht was Voldemort mit ihm machen würde, er hatte ihm eingeschärft, dass er sich ihm jederzeit zur Verfügung halten musste und er hatte es nicht befolgt. Würde er sich vielleicht an Harry vergreifen, schließlich war er es, dem Draco auf den Turm gefolgt war. Draco vergaß für einen Moment zu atmen, nein das durfte nicht passieren.

"Er erwartet dich heute Abend auf Malfoy Manor, wenn die anderen schlafen. Ich habe dir für diesen Zweck Flohpulver in deinen Koffer gepackt. Sei ja pünktlich!" Mit diesen Worten riss Lucius seinen Sohn hart an der4 Schulter hoch. "...und geh dich duschen, du siehst erbärmlich aus!" Dann verschwand er.

Draco stand alleine zitternd in der Mitte des Raums. Sein Vater hatte ihm wie erwartet Vorwürfe gemacht, doch nicht aus dem Grund, den Draco erwartet hatte. Mehr noch, er hatte Harry nicht einmal erwähnt. Er hatte sicher gewusst, dass Harry mit ihm auf dem Astronomieturm gewesen ist. Alles wurde immer verwirrender Sein Vater hatte Harry nicht erwähnt und auch weitere Schläge waren ausgeblieben...

Wenige Augenblicke später betraten die anderen Schüler wieder den Gemeinschaftsraum. Unter ihnen befand sich Goyle. Draco sah ihn nicht, doch seine verlangenden Blicke brannten auf Dracos Haut. Vorsichtig zog Draco sich zurück in den Schlafsaal, doch dort wartete Grabbe auf ihn. Wie zum Schutz zog er die Vorhänge um sein Bett zu, kramte seine Duschutensilien und frische Kleidung aus seinem Koffer und verschwand dann so schnell es ging im Duschraum, der zum glück völlig leer war. Er ließ die Tür ins Schloss fallen und drehte den Schlüssel im Schloss um. Er stellte das Wasser an, entkleidete sich und setzte sich mit angezogenen Beinen unter die Brause, dass Wasser prickelte angenehm auf seiner Haut und schwemmte den ganzen Schmutz weg, der sich scheinbar dort angesammelt hatte....
 

Entschuldigt, wenn das Kapitel wieder so kurz ist, aber ich habe im Moment wirklich wenig Zeit. Und ich wollte euch wenigstens das was ich geschafft habe schon mal zu lesen geben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-07-26T11:37:02+00:00 26.07.2005 13:37
HI!
Super das du wenigstens etwas reingestellt hast!
Is ein hammer Kap.!
Aber draco tut einem schon ein bissal leid!
Gruß firebird88
Von:  AngelHB
2005-06-25T13:46:14+00:00 25.06.2005 15:46
Tach auch! Ich fand das Kap gut. So kurz war es doch gar nicht. Ich freue mich immer wenn es was neues zu lesen gibt. Nur manchmal hab ich gerade angefangen und dann is es schon wieder zu ende na ja egal. Tschau Angel


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