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Haarfärbungen oder "Entweder/Oder" Bella, Drogist, Haare, Haarfärbungen

Autor:  Hauskater
Für diesen Eintrag wollte zuerst auch wieder auf das Frage-Antwort-Schema zurückgreifen, leider passt das hier aber wegen der Komplexität nicht. Ich hoffe der Eintrag wird dennoch nicht zu trocken.^^

Damit man versteht wie Haarfärbungen funktionieren, muss man zuerst einmal Wissen wie das Haar aufgebaut ist. Es besteht aus drei Schichten:

1.) Die Schuppenschicht: Unter einem Mikroskop sehen Haare tatsächlich aus wie Schlangenhaut. Es gibt mehrere Schuppen, die im Idealfall glatt übereinander liegen (das Ergebnis ist glattes, glänzendes Haar). Stehen die Schuppen ab, so hat das Haar zwar mehr Volumen, wirkt dafür aber auch stumpfer. Wichtig für das Färben ist aber die eigentliche Aufgabe der Schicht, sie ist nämlich so etwas wie ein Schutzschild für die Haare. Die Schuppenschicht schützt begrenzt gegen all die Einflüsse, denen das Haar ausgesetzt ist (Wind, Wetter, Bürsten, Föhnen, Haare ziehen, etc).

2.) Faserschicht: Das ist die Schicht, in der sämtliche wirklichen Veränderungen stattfinden. Hier ist mehr oder minder festgelegt wie gesund das Haar ist, welche Struktur es hat (gelockt, glatt, kraus) und wie dick es ist. Die Faserschicht macht schließlich gut 80% des Haars aus. Interessanterweise besteht diese Schicht eigentlich nur aus verhornten Hautzellen (darum auch die nicht ganz zustimmende Behauptung, dass Haar wäre eh schon tot und bräuchte keine Pflege). Die Zellen wiederum bilden verschiedene Fasern die im Normalfall aber eng aneinander kleben (genauer gesagt haften die Fasern aneinander, als ob sie mit Druckknöpfen ausgestattet sind). Trotzdem sind diese Fasern sehr elastisch, darum sind Haare auch so dehnbar und fest. Auch die Haarfarbe ist hier festgelegt, da hier die Pigmente liegen.

3.) Markschicht: Man könnte fast sagen, diese Schicht ist eher unwichtig, sie ist jedenfalls sehr unspektakulär: Eine Röhre aus schwammartigen Hornzellen. Interessant ist das ganze lediglich für Leute mit sehr dünnen Haaren: Diesen fehlt diese Schicht meist. Im Endeffekt wirkt sich diese Schicht also nur die Dicke der Haare aus.

So, jetzt kennen wir den Aufbau des Haares. Nun stellt sich natürlich die Frage: Was für Färbemöglichkeiten gibt es und vor Allem: Wie wirken sie sich auf die Haare aus:


Also, an sich trennt man strikt nach Tönungen, Intensivtönungen und Färbungen.

1.) Tönungen legen einfach Farbpigmente AUF die Haare, darum waschen sie sich auch wieder raus. Einige Haare halten die Pigmente fester als Andere, darum kann es da zu unterschiedlicher Haltbarkeit in Haarwäschen kommen. Außerdem spielt das Shampoo da auch eine Rolle so wie sonstige Haarpflege. Jedenfalls sind Tönungen nicht schädlich für das Haar (von den Silikonen in einigen mal abgesehen), einige wirken sogar sehr pflegend. Problem hierbei ist, dass man nicht heller gehen kann, man kann die Haare nur dunkler machen oder gleich dunkel bleiben. Versucht man etwas helleres einzutönen, so bekommt man kurzfristig vielleicht ein paar Farbreflexe, aber das war's dann auch schon.

2.) Färbungen wiederum wirken ganz anders. Damit man die Struktur der Haare wirklich ändern kann (wir erinnern uns: das ist nur in der Faserschicht möglich), muss man erst einmal am Schutz des Haares, der Schuppenschicht vorbei. Darum wird diese aufgequollen (alkalische Lösungen machen das, ist aber nur bedingt wichtig). Im nächsten Schritt dann werden andere Pigmente in die Faserschicht eingeschleust. Das Ergebnis ist dann eine andere Haarfarbe, aber leider ist danach auch die Schuppenschicht im Eimer. Darum wirken Haare nach mehrmaligen Färben auch trotz Silikonen so strohig. Außerdem sind aus diesem Grund die Haar nach dem Färben auch so anfällig für andere Schäden, die Schuppenschicht kann schließlich nicht mehr schützen.
Damit das Ergebnis nicht ganz so katastrophal aussieht und auch um Haltbarkeit zu verleihen bzw. Haare etwas zu schützen werden die Haare dann dann nochmal mit Silikonen oder Quaternia versiegelt, entweder schon in der Farbe, oder aber in den Zusatzprodukten die mit in der Packung sind (Kur oder Conditioner).

3.) Intensivtönungen: Sie brechen die Haare ebenfalls auf, allerdings etwas weniger stark als wirkliche Färbungen. Außerdem enthalten sie noch Pigmente die sich wie bei der Tönung nur auf die Haare legen. Darum verblasst die Knalligkeit der Farben, aber der Farbton selbst bleibt.

Das Ganze klingt natürlich recht einfach, allerdings gibt es noch ein paar ABERs:

-Wie ich bei den Tönungen schon geschrieben habe, kann man eigentlich nur gleich dunkel bleiben oder eben dunkler werden. Damit haben Leute, die dunkle Haare haben, natürlich einen Nachteil. Aber wie wir alle wissen, kann man durchaus auch heller Färben. Dafür sorgen Blondierungen.
An sich wirken diese erst einmal so wie Färbungen: Die Schuppenschicht wird außer Gefecht gesetzt, damit man an die Faserschicht kommt. Blondierungen allerdings lagern hier keine neuen Pigmente ein, sie machen genau das Gegenteil. Die Pigmente im Haar werden aufgehellt oder zerstört (das übernimmt meist Wasserstoffperoxid. Ist übrigens der gleiche Stoff, mit dem man auch Textilien bleicht...). Das Haar wird heller (blond) und nun kann auch Farbe hier eingelagert werden, die heller als der Naturton ist. Das Blondieren noch mehr Gift für Schuppen- und Faserschicht ist muss ich wohl nicht noch erwähnen...

-So genannte Biofärbungen (stehen in der Drogerie normal bei Färbungen) wirken genau so wie normale Färbungen. Sie gaukeln Verträglichkeit vor, die sie nicht wirklich haben. Sicher sind sie manchmal etwas schonender, im Großen und Ganzen macht es aber keinen Unterschied, ob man die Haare zu 70% oder zu 80% schädigt. Kaputt sind sie trotzdem.

Zusammengefasst kann man also sagen: Entweder man will gefärbtes Haar oder gesundes Haar. Ist hart, aber so ist das Leben. Eine Ausnahme gibt es aber:

Henna: Denn dieses wirkt ganz Anders. Es wirkt zwar in der Theorie wie eine Tönung (Pigmente liegen auf dem Haar), allerdings klammern sich die Pigmente fest (wie wenn man Kleidung färbt, dafür wurde Henna auch oft benutzt). Dabei wird das Haar etwas dicker. Durch seine Verbindungen, wirkt es noch pflegend auf die Haare und bietet einen leichten Schutz, ohne die Haare aber zu isolieren. Weiterhin ist es ein Naturprodukt und in seiner Grundform absolut unreizend (diese Wirkungen haben nur chemische Zusatzstoffe).
Den Effekt des Hennas kann man außerdem variieren. Einmal durch das Henna selbst (gibt es in mehrere Rot- und Brauntönen, Schwarz dagegen ist wahrscheinlich krebserregend, also lasst die Finger davon!) und einmal durch die Mischung (Man kauft zusammengepresste und zerkrümelte Blätter die getrocknet sind und mischt diese mit Flüssigkeit). Nimmt man nur normales Wasser, dann ist der Effekt natürlicher, als wenn man Essig, Kaffee oder Rotwein nimmt (wirkt knalliger und versiegelt etwas mehr, so dass die Farbe nicht so schnell verblasst).

Nun stellt sich natürlich die Frage, was passiert, wenn ich Henna auf schon gefärbte Haare packe? Oder wenn ich auf Henna eine andere Haarfarbe packe?

Henna bildet wie gesagt eine Schicht um die Haare. Färbt man nun darauf, so wird diese Schicht mit aufgebrochen. Das Ergebnis ist entweder, dass die Farbe nicht richtig greift (weil sie das Haar selbst nicht genug aufbricht), oder aber eine Verfärbung. Wie diese aber aussieht ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Wird blondiert, so kann es sein, dass dabei jeder Farbton rauskommen, nur nicht der erwünschte (kann, muss aber nicht!), oder diverse Mischungen. Oder nur der Ansatz nimmt die Farbe an.

Andersherum ist es, wenn man Henna auf gefärbte Haare packt. Man packt eine Schicht über das Haar, welches andere Pigmente innen drin hat. War das ein sehr krasser Ton, so mildert Henna nur den Effekt. War das ein roter Ton, so wird das Ergebnis etwas aufgefrischt, verblasst aber oft schnell wieder. Oder der Ton bleibt gleich weil nur der Ansatz gefärbt wird.
Problematisch wird es allerdings, wenn das Henna Kupfersalze enthält (wird manchmal zugesetzt für einen noch krasseren Rotton, gerade bei dem Billighenna vom Inder oder ähnlich dubiosen Quellen), denn die können mit der Farbe reagieren und diverse Folgen haben, von dampfenden Haaren über seltsame Verfärbungen, oder aber noch kaputtere Haare, es ist fast alles möglich.

Nun mag noch die Frage aufkommen, ob Silikone/Quaternia Haarfärbungen beeinflussen können.

Die Antwort darauf ist ja. Allerdings selten wirklich stark: Färbt man die Haare, so muss die Silikonschicht mit aufgebrochen werden, das Ergebens kann ein weniger brillantes Farbergebnis sein, muss aber nicht. Etwas stärker ist der Effekt bei Henna oder Tönungen: Da die Silikone die Haar glatt machen, ist es für Henna und Tönungen schwerer, sich an den Haaren festzuklammern. Entsprechend ist es hier wahrscheinlicher, dass das Ergebnis weniger glänzend ist oder aber die Haar die Farbe gar nicht annehmen.

Zu guter Letzt werden wahrscheinlich noch Leute einwenden: "Na wenn das so ist, dann pfeiffe ich auf die Haarpflege und nehme wieder ein Silikonshampoo, dann sehen die Haare wenigstens gesund dabei aus. Oder gibt es einen Grund, warum ich meine Haare dennoch pflegen sollte?"

Ja, auch den gibt es. Sicher, Silikone sorgen dafür, dass auch kaputtes, gefärbtes Haar glänzend und gesund aussieht. Aber da man die Haare eben nicht pflegen kann, gehen sie um so schneller kaputt. Ohne Schutzschicht (und Silikon schützt nur bedingt) werden die Haare auch durch alltägliche Dinge stärker beansprucht. Bis sie irgendwann brechen, Spliss entsteht oder sie sogar ausfallen.
Kurz: Gerade bei gefärbtem Haar ist die Pflege wichtig, wenn man noch etwas von seinen Haaren haben will.


So, damit wären wir dann beim Ende angekommen (oder um die Monsters of Liedermaching zu zitieren: "Darum komm ich nun zum Schluss, weil man mal zum Schluss kommen muss!). Fragen sind wie immer willkommen, egal ob per Kommentar oder ENS. Mein besonderer Dank gilt heute Arcturus, für die ich all das oben schon mal formuliert habe, so dass ich nun auf eine Grundstruktur zurückgreifen konnte. Beim nächsten Drogisteneintrag gehe ich nochmal ein letztes Mal auf Haare ein, genauer gesagt um sonstige Dinge welche die Haare beanspruchen oder schädigen können, so wie auf die verschiedenen Haartypen und die entsprechende Pflege. Nur schon mal so viel: Wer die Haare färbt sollte dringend auf das Glätteisen verzichten...

Die Sache mit den Silikonen oder "Tipps für gesunde Haare" Drogist, Haare, Islamoos, Silikone

Autor:  Hauskater
Größeres Edit: Einige Sachen ergänzt oder umgeschrieben.

Da ich es leid bin in den Haarthreads im Mexx immer wieder das Gleiche (wenn nicht sogar das Selbe) zu schreiben, sammle ich hier nochmal alles Wichtige zum Thema Silikone und Co. Dann reicht es, wenn ich in Zukunft den Link poste. Man, ich bin ja sooo clever! Und außerdem muss ich den Drogisten mal wieder raushängen lassen!

Ne, im ernst: Gibt genug Leute die das Alles nicht wissen und sich noch immer wundern, warum ihre Haare "mit einem Mal" nicht mehr das tun, was sie wollen. Entsprechend hier ein paar Infos und mal etwas weniger Kritisches (muss auch mal sein). Gegen die Mexxler wettere ich dann beim nächsten Mal wieder.

1.) Was sind Silikone und Quaternia und wie erkenne ich sie?

Silikone sind Stoffe die in vielen Shampoos und anderen Haarpflegeprodukten enthalten sind. Man erkennt sie zwischen all den Inhaltsstoffen daran, dass sie auf "one" enden (Beispiele: Amodimethicone, Laurylmethicone, Dimethicone) manchmakl aber auch auf "oxane" (Beispiel: Polysiloxane).
Ähnliches gilt für Quaternia. Sie sind in vielen Produkten enthalten, auch ab und an in jenen, die groß damit werben, sie sein silikonfrei. Man erkennt sie an dem Wort Quaternum oder Quaternia. Noch stärker wirken die Polyquaternia.

2.) Was machen Silikone und Quaternia?

Beide Stoffe wirken auf die Haare so wie Paraffine auf die Haut: Sie legen sich über die Haare und bilden einen Schutzfilm. Bei der Haut schützt das vor dem Austrocknen und etwas vor Wind und Sonne. Sie waschen sich aber auch schnell von der Haut ab. Beim Haar ist das nicht so. Silikone halten sich am Haar fest, sie bleiben. Dadurch schützen sie das Haar zwar, aber nicht nur vor Schäden, sondern auch von Pflegeprodukten. Es kommt nichts mehr zum Haar durch, (denkt an das Silikon das in Bad und Küche genutzt wird um Fugen abzudichten). Und da liegt das Problem. Nutzt man nun täglich Silikone (wasserunlösliche, wasserlösliche Verschwinden recht schnell wieder), dann wird diese Schicht immer dicker, und damit auch das Haar. Es wird auch glatter (wie bei Make-up und Falten) und lässt sich dadurch leichter Kämmen und Bürsten. Nur geht das Haar unter der Schicht meist kaputt, weil eben keine Pflegestoffe mehr vordringen können in das Haar. Es sieht zwar super gesund aus (daher auch das Werbeversprechen: "Für gesundaussehendes Haar", nie wird gesagt "für gesundes Haar", weil eben genau das nicht funktioniert), ist es aber nicht. Und irgendwann dann kann auch das Silikon nichts mehr beschönigen und die Haare sehen spröde aus und brechen schließlich ab.
Weiterhin sorgen Silikone dafür, dass das Haar schwerer wird, damit können sie also auch das Volumen rausnehmen. Das ist allerdings nicht immer der Fall, da Silikone auch Volumen geben können (sie machen das Haar ja dicker).
Zu guter Letzt, kann es durch die Schicht passieren, dass das Haar fettig wird, da das Fett nicht mehr in die Haare einziehen kann, sondern darauf liegen bleibt.
Quaternia dagegen schirmen das Haar nur ab, pflegende Eigenschaften besitzen sie nicht, in sofern sind sie sogar schlimmer als Silikone.

Um das alles nochmal etwas bildhafter zu machen hier ein Vergleich:

Stell euch Haare mal als Drähte vor. Silikone legen sich um den Draht, so wie eine Isolierung. Im Endeffekt hast du dann also ein Kabel. Das Kabel kann ganz toll glänzen und sich glatt anfühlen. Trotzdem kann der Draht drinnen verdreht sein, zerissen oder sonst wie kaputt. Es sieht gesund aus, glänzt, ist glatt, aber der Draht der darunter ist eben das eigentlich Wichtige.

3.) Welche Produkte sind von diesen Stoffen betroffen?

Viel zu viele.^^ Im ernst: Viele Shampoos, speziell Markenshampoos strotzen nur so vor Silikonen. Das betrifft besonders die beliebten Marken wie Nivea, Fructis (welches gleich doppelt schädlich ist, zuviel Fruchtsäuren), Syoss, Pantene, etc.
Damit hat sich die Sache aber leider noch nicht erledigt. Am meisten Silikone findet man in Spülungen. Diese bekommen ihre Wirkung (Kämmbarkeit verbessern, Glanz bringen) gerade durch das Silikon. Außerdem enthalten viele Kuren, Fönsprays und was es sonst noch so für die Haare gibt, Silikone. oder eben Quaternia.

Besonders warnen muss ich vor den angeblichen Profi- und Salonshampoos (Frank Provost, Udo Walz, Marc Anthony): diese sind keineswegs besser als die normalen Shampoos. Sie sind eben so Silikonüberladen. Also: Hände weg, außer in Einzelfällen, einzelne Produkte können tatsächlich Mal silikon- oder quaterniumfrei sein. Schaut einfach auf die Inhaltsstoffe.

4.) Welche Produkte kann ich stattdessen nehmen?

Hier muss man sich etwas auf die Suche machen, nach dem Produkt, was wirklich zu den eigenen Haaren passt. Auch die bekannteren Hersteller haben zwar silikonfreie Shampoos, wirklich gut sind diese meist aber trotzdem nicht.

Definitiv keine Silikone hatten Mal die Produkte von Balea Profesionell. Da wurde die Rezeptur überarbeitet. Statt dem Aufkleber "Silikonfrei" findet ihr nun den Aufkleber "neue Rezeptur". Neu sind aber leider nur Silikone und Quaternia. Die normalen Shampoos von Balea wiederum sind mitterlerweile teilweise silikon- und quaterniumfrei.
Nichts falsch machen könnt ihr mit naturkosmetischen/Bio Shampoos, also Alverde, Sante (vorsicht, der Alkoholanteil hier kann sehr hoch sein. Das ist gut für fettiges aber schlecht für trockenes Haar), Weleda und Co. Auch in Friseurbedarfsläden bekommt ihr viele silikonfreie Shampoos (diese sind meist die Besten, kosten aber auch Meisten). Auch sehr zu empfehlen sind die Shampoos von Lush (egal ob flüssig oder fest). Schaut einfach auf die Inhaltsstoffe und probiert etwas rum. Den letzetn teil kann ich gar nicht genug betonen. Schaut auf die Inhaltsstoffe! Wie ihr silikone und quaternia erkennt habe ich oben geschrieben.

5.) Kann ich also sofort auf ein silikonfreies Shampoo umsteigen und alles wird gut?

So leicht ist die Sache leider auch nicht. Es gibt drei Arten von Silikonen:

a.) wasserlösliche Silikone: Die sind das geringste Problem. Sie waschen sich einfach mit der Zeit aus, auch ohne Tenside (Waschsubstanzen, Hauptbestandteil von Schampoos). Dazu gehören:

Dimethicone Copolyo, Dimethicone copolyol, Polysiloxane, Lauryl methicone.

b.) bedingt wasserlösliche Silikone: Die sind schon etwas hartnäckiger, so leicht bekommt man sie nicht aus den Haaren. Da muss man schon mit Tensiden ran. Dazu gehören:

Amodimethicone, Behenoxy Dimethicone, Stearoxy Dimethicone

c.) wasserunlösliche Silikone: Das sind leider die häufigsten Silikone. Sie ketten sich förmlich an das Haar. Egal wie oft man die Haare wäscht, sie wollen einfach nicht verschwinden.

Cetearyl methicone, Cetyl Dimethicone, Cyclomethicone, Cyclopentasiloxane, Dimethicone, Dimethiconol, Stearyl Dimethicone, Trimethylsilylamodimethicone

Heißt also: nur die Ersteren waschen sich von alleine aus, die Anderen dagegen wehren sich. Um sie auch aus dem Haar zu bekommen muss man etwas tricksen. Dafür gibt es sogenannte Peelingshampoos (auch Purifier genannt): Diese ziehen alles an Fremdkörpern aus den Haaren, was da ist. Man wendet sie ein paar Tage an, danach kann man mit dem neuen Shampoo loslegen.

6.) Wo bekomme ich solche Purifier her?

Bis vor kurzem blieb einem nur der Gang in den Friseurbedarfsladen, natürlich verbunden mit den entsprechenden Kosten (wobei diese Shampoos, speziell das von Redken sehr ergebig sind). Mittlerweile gibt es außerdem von bealea Profesionell das "Pure & Fresh" Shampoo. Ist günstiger und eben so ergiebig. Außerdem soll ab und waschen mit Spülmittel helfen, da bin ich aber noch skeptisch.

7.) Was mache ich mit dem Purfier, wenn alle Silikone aus dem Haar weg sind?

Keine Angst, die Investition war nicht umsonst. Im Gegenteil. In Stylingprodukten finden sich nämlich ebenfalls Silikone. Diese sind zwar großteils wasserlöslich, aber eben nicht nur. Bzw. auch waaserlösliche Silikone sind ein Problem, wenn man zu viele davon auf das Haar packt. Darum sollte man auch weiterhin 1-2 mal die Woche (je nach Menge der Stylingprodukte) den Purfier benutzen.

8.) Sind Silikone denn wirklich für alle Haare schlecht?

Nein, es gibt Haare für die es hilfreich ist. Aber das ist selten. Silikon ist dann gut, wenn man sehr dickes Haar hat das nicht gefärbt UND kerngesund ist, gerade bei Locken. Denn nur so kann man solches Haar manchmal bändigen/durchkämmen. Alle Anderen sollten aber die Finger davon lassen.

Außerdem kann man sich die Ratschläge sparen, wenn man sehr kurzes Haar hat (was also auf die meisten Männer zutrifft). Diese werden eh schon geschnitten, bevor sie kaputt gehen. Wer also kurzes Haar hat, der kann damit so ziemlich machen was er will.

Außerdem gibt es noch einen Sonderfall: Nach dem Haare färben sind Silikone wichtig. Wie Färbungen wirken seht ihr im entsprechenden Eintrag. Um dies etwas abzumildern, wäscht man die Haare danach immer mit dem beigelegtem Conditioner. Dieser hat einen hohen Anteil an Fruchtsäure (zieht das Haar zusammen) und Silikonen (schützen das Haar, bis es sich etwas erholt hat).
Färbt man die Haare nun selbst mit Produkten aus dem Friseurbedarfsladen, dann sollte man auch danach einen Conditioner nutzen der Fruchtsäure enthält und wasserlösliche Silikone. Hier wiederum kann Fructis ganz hilfreich sein.

09.) Wenn ich das alles befolge, habe ich dann kerngesundes, tolles Haar?

Leider ist die Sache nicht so einfach. Das oben beschriebene ist ein guter Anfang, aber kein garant, dafür, dass die Haare dann gesund sind. Es gibt nämlich Dinge, die die Haare wirklich schädigen: Hitze (föhnen), der falsche Kamm, zu häufiges Kämmen und vor allem: Färbungen. Diese behandle ich demnächst nochmal ausfürhlicher. Solange hilft es aber, mit den Tips von oben zu beginnen, das hilft dem Haar schon Mal weiter.

Für alles weitere, siehe die anderen Beiträge zum Thema: Färbungen und Beanspruchungen.

Eines solltet ihr aber noch beachten: Nach dem Anwenden des Purifiers fühlen sich die Haare wahrscheinlich erst einmal schlecht an, Spröde, etc. Das liegt daran, dass ihr das Haar endlich so seht und fühlt wie es unter der Silikonschicht ist: kaputt. Das Haar muss erst etwas aufgepäppelt werden, dann fühlt es sich bald wieder gut an. Also bitte nicht nach zwei Tagen schon auf mich und meine Ratschläge fluchen.^^

10.) Warum sollte ich dir da vertrauen, du bist schließlich ein Mann und trägst noch dazu eine Glatze. Hast du denn wirklich Ahnung von dem was du sagst?

Ja.^^ Ich bin wirklich kein Scharlatan. Ich bin zwar kein Friseur (was aber nichts heißen muss, auch viele Friseure haben keine Ahnung von Silikon), aber dafür angehender Drogist, kurz vor der Prüfung. Haare waren aber auch davor schon mein Steckenpferd. Vor dem Bewerben für die Ausbildung trug ich mein Haar noch lang (fast bis zur Hüfte). Und es war auch da noch sehr gesund, da ich schon damals alles oben beschriebene beherzigt habe und auch sonst lieb zu den Haaren war. Den Beweis gibt es hier.

Für alle die sich nicht sicher sind, was die Bestandteile in ihren Shampoos betrifft, gibt es eine Website auf der ihr euch die Inhaltsstoffe übersetzen lassen könnt (mein Dank für diesen Link geht an Arcturus ^^):

http://www.codecheck.info/

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