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Haarpflege 2.0. oder: "Haare I" Drogist, Haare, Silikone, Springball

Autor:  Hauskater
Vorwort:

Wie schon angekündigt wird es, trotz meiner Offzeit, einmal Zeit die drogstischen EInträge einmal zu aktualisieren, zu erweitern und auch ihnen endlich ein einheitliches Layout zu geben. Beginnen wollte ich auch hier wieder mit der Haarpflege. Da diese Änderungen aber zu groß für normale updates sind, mache ich lieber ganz neue Einträge, die alten bleiben bestehen und können immer noch eingesehen werden, falls jemand einmal vergleichen will, was wirklich geändert wurde.
Dieser Eintrag basiert Hauptsächlich auf dem alten Eintrag zum Thema Silikone so wie teiwleise auch auf den anderen Einträgen, da ich aus drei Einträgen nun zwei machen werde. Genauer gesagt basiert ein Großteil des Eintrags auf meiner Fließarbeit für die Abschlüßprüfung, welche wiederum auf dem alten Silikoneintrag basiert.

Viele Leute machen sich noch immer keine Gedanken, welche Pflegemittel sie sich eigentlich in die Haare einmassieren und ob diese auch tatsächlich pflegend sind. Silikone sind hier das beste, wenn auch nicht das einzige, Beispiel. Dies war Grund genug für mich, den Leuten einmal aufzuzeigen, was sie ihren Haaren eigentlich antaten. Dies will ich auf den folgenden Seiten genauer erklären. Dafür muss ich aber zuerst einmal etwas über die Grundlagen erzählen.


Die Kopfhaare:

Säugetiere verfügen über verscheidene Typen von Haaren. In der Haarpflege ist davon jedoch nur ein Typ wichtig, das Langhaar. Es entsteht in der Lederhaut und besteht großteils aus verhornten Hautschichten (und damit aus Keratin). Pro Monat wächst das Haar ca. einen Zentimeter, wobei dieser Wert natürlich schwankt. Es unterliegt einem Wachstumszyklus an dessen Ende es ausfällt und (meist) pPlatz für ein neues Haar macht. Die Lebensdauer eines Jahres beträgt im zwischen zwei und sechs Jahren, in Einzelfällen kann dieses Alter natürlich noch überschritten werden. Männerhaare wachsen meist etwas schneller, dafür fallen meist aber auch früher wieder aus. Der Wachstumszyklus ist auch der Grund, warum manche Menschen sich ebschweren, dass sie nie über eine ebstimmte Haarlänge kommen, bei Frauen liegt diese meist bei ca. einem Meter, bei Männer etwas darunter. Ein normales Haar ist ca. 0,05 - 0,07 Milimeter dick (dünnes Haar 0,02 - 0,04 mm), mit dem Alter werden Haare jedoch immer dünner. Wie dick das Haar tatsächlich ist, hängt jedoch von diversen faktoren ab. Am wichtigsten ist dabei die Haarfarbe. Blonde Menschen haben in der Regel sehr dünnes Haar, dafür ist die Anzahl der Haare jedoch größer. Rotes Haar dagegen ist sehr dick, dafür ahben rothaarige jedoch weniger Haare.
Das Haar besteht aus drei Schichten:


1.) Die Schuppenschicht: Unter einem Mikroskop sehen Haare tatsächlich aus wie Schlangenhaut. Es gibt mehrere Schuppen, die im Idealfall glatt übereinander liegen (das Ergebnis ist glattes, glänzendes Haar). Stehen die Schuppen ab, so hat das Haar zwar mehr Volumen, wirkt dafür aber auch stumpfer. Die Schuppenschicht ist so etwas wie ein Schutzschild für die Haare. Sie schützt begrenzt gegen all die Einflüsse, denen das Haar ausgesetzt ist (Wind, Wetter, Bürsten, Föhnen, Haare ziehen, etc).

2.) Faserschicht: Das ist die Schicht, in der sämtliche wirklichen Veränderungen stattfinden. Hier ist mehr oder minder festgelegt wie gesund das Haar ist, welche Struktur es hat (gelockt, glatt, kraus) und wie dick es ist. Die Faserschicht macht schließlich gut 80% des Haars aus. Interessanterweise besteht diese Schicht eigentlich nur aus verhornten Hautzellen (darum auch die nicht ganz zustimmende Behauptung, dass Haar wäre eh schon tot und bräuchte keine Pflege). Die Zellen wiederum bilden verschiedene Fasern die im Normalfall aber eng aneinander kleben (genauer gesagt haften die Fasern aneinander, als ob sie mit Druckknöpfen ausgestattet sind). Trotzdem sind diese Fasern sehr elastisch, darum sind Haare auch so dehnbar und fest. Auch die Haarfarbe ist hier festgelegt, da hier die Pigmente liegen.

3.) Markschicht: Man könnte fast sagen, diese Schicht ist eher unwichtig, sie ist jedenfalls recht unspektakulär: Eine Röhre aus schwammartigen Hornzellen. Interessant ist das ganze lediglich für Leute mit sehr dünnen Haaren: Diesen fehlt diese Schicht meist. Im Endeffekt wirkt sich diese Schicht also nur die Dicke der Haare aus.



Die Haartypen:

Nun wissen wir zwar wie Haare aufgebaut sind, damit wir aber verstehen wie Haarpflegeprodukte wirken, müssen wir uns noch einmal mit den verscheidenen Haartypen ebschäftigen:

1.) Normales Haar:  Dein Haar ist weder zu schwer noch zu leicht, nicht zu dick noch zu dünn, weder fettig noch trocken? Sei froh, du hast den Jackpot gezogen, du hast du normales Haar. Haar wie es sein sollte. Leider haben nur wenige diesen Haartypen. Viele bilden es sich ein, aber das ist dann die Schuld der Silikone (siehe dort).

2.) Fettiges Haar: Euer Haar sieht aus wie angeklatscht, trieft und glänzt zu stark? Egal wie oft ihr wascht, nach zwei Stunden sieht euer Haar wieder aus, als ob ihr Butter darin verteilt habt? Dann habt ihr fettiges Haar.
Grund dafür ist eine Überproduktion der Talgdrüsen, es wird zuviel Talg produziert und an die Haare abgegeben.

3.) Trockenes Haar: Euer Haar hat keinen Glanz? Es wirkt langweilig, fühlt sich nicht weich an? Dann habt ihr trockenes Haar, das genaue Gegenteil vom oben genannten. Ursache ist entsprechend auch eine Unterfunktion der Talgdrüsen. Zu wenig Fett wird produziert, das Haar trocknet aus.

4.) Schuppen: Eure Kopfhaut juckt? Wenn ihr den Kopf schüttelt schneit es um euch herum? Wenn ihr kratzt, dann habt ihr Hautschuppen in der Hand? Dann habt ihr schuppiges Haar. Egal wie gut es euren Haaren geht, irgendwann bekommt jeder einmal Schuppen. Das lässt sich aber auch leicht wieder ändern.
Gründe: Die Hautzellen teilen sich zu schnell, es wird mehr Hornhaut gebildet als benötigt. An sich werden dauernd Schuppen abgestossen, das merkt und sieht man nur nicht. Arbeitet die Haut aber zu schnell, dann kleben sich die kleinen Hautschuppen aneinander und bilden große Schuppen die man dann sehen und fühlen kann. Häufigster Grund dafür sind Bakterien und Pilze. Die finden sich immer auf der Haut und an sich sind sie auch ganz praktisch zur Abwehr von Keimen. Nur manchmal breiten sie sich zu sehr aus und das gibt dann Schuppen.

5.) Spliss: Deine Spitzen sind kaputt, zwirbeln sich unten auf und teilen sich in weitere "Haare"? Deine Haare liegen nicht stehen immer ab und wirken spröde, glanzlos und kaputt? Du bist ne arme Sau, denn du hast Spliss.
Gründe dafür: Du hast alles falsch gemacht, was du falsch machen kannst: Zu oft gefärbt, zu viel Silikone, Glätteisen, ein gegossener Plastikkamm, Fön auf voller Stufe und so weiter. All das macht die Hare kaputt, bis sie irgendwann den Geist aufgeben und brechen.

Bevor ich nun Tipps für jeden einzelnen Haartyp gebe, muss ich auf einen zentralen Punkt noch eingehen, Silikone und Quaternia:


Was sind Silikone und Quaternia und wie erkenne ich sie?


Silikone sind synthetische, chemische Verbindungen, genauer gesagt Polymere, die aus einer Verbindung von Siliciumatomen und Sauerstoffatomen bestehen. Sie lassen sich leicht daran erkennen, dass sie auf "one" enden (Beispiele: Amodimethicone, Laurylmethicone, Dimethicone) manchmal aber auch auf "oxane" (Beispiel: Polysiloxane).
Quaternia dagegen bestehen chemisch gesehen aus einem Ammoniumion, welches über vier (daher QUATernium) Bindungen mit einem Alkylrest besteht. Polyquaternia wiederum sind einfach lange Ketten von Quaternia. Es lassen sich nur schwer allgemeine Aussagen über sie treffen, da sie je nach chemischer Zusammensetzung deutlich unterschiedliche Eigenschaften aufweisen können. Wichtig ist für uns, dass einige Quaternia nichts anderes sind, als Silikone. Und auch einige von denen, die nicht zu den Silikonen gehören erweisen sich bei genauer Betrachtung als Filmbildner, sie haben also die gleiche Wirkung wie Silikone.

Im folgenden werde ich darum nur von Silikonen sprechen, gemeint sind aber immer Silikone und filmbildende Quaternia.


Wie wirken Silikone und filmbildende Quaternia?


Beide Stoffarten haben auf die Haare eine identische Wirkung wie Mineralöle auf die Haut: Sie legen sich über die Haare und bilden einen Schutzfilm. Bei der Haut schützt das vor dem Austrocknen und etwas vor Wind und Sonne. Sie waschen sich aber auch schnell von der Haut ab. In der Haarpflege sieht die Sache etwas anders aus. Silikone legen sich komplett um das Haar und bleiben haften. Dadurch schützen sie das Haar zwar vor verschiedenen Einflüssen, allerdings nicht nur vor negativen, sondern auch vor gewollten Einflüssen wie Pflegestoffen. Dies lässt sich durchaus vergleichen mit dem Silikon, dass man im Haushalt nutzt um Fugen abzudichten. Auch hier wird nichts durchgelassen, in beide Richtungen wohlgemerkt. Und genau hier liegt das Problem. Nutzt man nun täglich wasserunlösliche Silikone (siehe unten), so erweitert sich diese Schicht immer mehr, sie wird dicker und damit auch das Haar. Ein Effekt das Ganzen ist, dass das Haar nun leichter kämmbar ist, da Unebenheiten abgedichtet werden und Kamm und Bürste nun leichter durchgleiten können. Auch kann Talg nun nicht mehr abfließen, was bei trockenen Haaren durchaus von Vorteil sein kann.

Leider sind das aber nicht die einziegen Auswirkungen. Denn unter dieser Schicht können die Haare sehr schnell kaputt gehen, ohne das man davon etwas mitbekommt.. Das Haar sieht zwar gesund und geplegt aus, darunter allerdings kann es komplett unter Spliss oder einer zerstörten Haarstruktur leiden. Daher kommt auch das Werbeversprechen: "Für gesundaussehendes Haar". "Für gesundes Haar" dagegen darf nicht gesagt werden, da dies eine Täuschung des Konsumenten wäre. Irgendwann allerdings kann auch das Silikon nichts mehr beschönigen, die Haare sehen schließlich so spröde aus wie sie sind und brechen schließlich ab.
Durch die Verdickung des Haares können Silikone zwar zu mehr Volumen beitragen (darum sind sie meist auch der wichtigste Inhaltsstoff in Volumenschampoos), allerdings beschweren sie die Haare auch, was wiederum kontraproduktiv ist.
Da Silikone, wie oben erwähnt, auch ein Abfließen des Talgs verhindern kann die Folge auch fettiges Haar sein. Hat man dagegen schon fettiges Haar, so wird dieser Effekt sogar noch deutlich verstärkt.
Die Wirkung von Silikonen lässt sich auch durch folgenden Vergleich ausdrücken:
Stellt man sich seine Haare einmal als Drähte vor, so legen sich Silikone wie eine Isolierung darum. Im Endeffekt erhält man also ein Kabel. Das Kabel kann glänzen und sich glatt anfühlen, dennoch kann der Draht im Inneren verdreht , zerissen oder sonst wie kaputt sein. Das Haar sieht zwar gesund aus, glänzt und ist glatt, das wirkliche Haar darunter kann schon zerstört sein.



Welche Produkte sind von diesen Stoffen betroffen?


Die Menge an Haarpflegeprodukten, die Silikone enthalten, ist schier unüberschaubar. Viele Shampoos, darunter vor Allem die Markenshampoos sind voll von Silikonen und Filmbildnern. Das betrifft auch viele Produkte der beliebten Marken wie Nivea, Fructis, Syoss, Pantene, etc.
Aber nicht nur Schampoos sind betroffen, sondern auch speziell Conditioner (Spülungen). Diese verdanken ihre Wirkung (Kämmbarkeit verbessern und Glanz verleihen) gerade den Silikonen. Aber auch alle anderen Pflegemittel, egal ob es sich nun um Kuren, Hitzeschutzsprays oder um Stylingprodukte wie Gel, Wachs oder Haarspray handelt, sind hier betroffen.


Besonders aufpassen sollte man bei den angeblichen Profi- und Salonshampoos (Frank Provost, Udo Walz, Marc Anthony): Diese sind keineswegs silikonfrei, Im Gegenteil, meist sind ihre Hauptwirkstoffe Silikone.



Welche Alternativen gibt es?


Im Endeffekt gibt es hier keine Patentlösung, jeder muss eine individuelle Lösung finden. Nicht jedes silikonfreie Schampoo wirkt gleich gut für jeden Anwender. Dazu sind Haare individuell zu Unterschiedlich.


Komplett silikonfrei sind die Shampoos von Balea (auch die Profesionell wieder!) naturkosmetischen Schampoos, also Alverde, Sante , Weleda und Co.

Auch in Friseurbedarfsläden bekommt man viele silikonfreie Shampoos. Diese kosten zwar etwas mehr als die Schampoos die man im normalen Einzelhandel bekommt, dafür sind sie meist aber auch hochwertiger. Auch sehr zu empfehlen sind die Shampoos von Lush, egal ob man nun die festen oder die flüssigen Schampoos nutzt. Im Zweifelsfall hilft immer ein Blick auf die Inhaltsstoffe, ein Punkt, den ich gar nicht oft genug betonen kann.



Kann man sofort auf ein silikonfreies Schampoo umsteigen?


So leicht ist die Sache leider auch nicht. Es gibt drei Arten von Silikonen:

a.) wasserlösliche Silikone: Die wird man am einfachsten wieder los. Sie waschen sich einfach mit der Zeit aus, auch ohne Tenside. Hierzu gehören Dimethicone copolyol, Polysiloxane und Lauryl methicone.

b.) bedingt wasserlösliche Silikone: Die sind schon etwas hartnäckiger, man kann sie nur mit Tensiden auswaschen. Zu dieser Gruppe gehören Amodimethicone, Behenoxy Dimethicone oder Stearoxy Dimethicone.

c.) wasserunlösliche Silikone: Hierbei handelt es sich oft leider um die verbreitetsten Silikone. Nur mit sehr starken Tensiden kann man sie wieder auswaschen. Hierzu gehören Cetearyl Methicone, Cetyl Dimethicone, Cyclomethicone, Cyclopentasiloxane, Dimethicone, Dimethiconol, Stearyl Dimethicone und Trimethylsilylamodimethicone.

Dies bedeutet also: nur die Ersteren waschen sich von alleine aus, für die anderen beiden braucht man ein stärkeres Mittel. Um sie auch aus dem Haar zu bekommen gibt es sogenannte Peelingshampoos (auch Purifier, Cleaner oder Clearschampoos genannt): Diese spülen durch ihre starken Tenside alle Fremdkörpern aus den Haaren. Da dies jedoch mehrere Haarwäschen benötigt, sollte man den Purifier einige Tage lang benutzen (je nach vorher genutzten Pflege- und Stylingprodukten fünf Tage bis zwei Wochen), bevor man auf ein silikonfreies Schampoo umsteigt.


Wo sind solche Purifier erhältlich?


Bis vor kurzem blieb einem für den Erwerb eines Clearschampoos nur der Gang in den Friseurbedarfsladen übrig, verbunden mit den entsprechenden Kosten (wobei zu erwähnen ist, das diese Schampoos meist sehr ergiebig sind). Mittlerweile gibt es auch in den Drogerien entsprechende Purifier, zum Beispiel von Balea Profesionell das "Pure & Fresh" Shampoo. Im Internet geht außerdem das Gerücht um, dass normales Spülmittel die gleiche Wirkung haben sollen. Dabei ist es aber wahrscheinlich besser, skeptisch zu bleiben.


Was mache ich mit dem Purfier, wenn alle Silikone ausgespült sind?


Auch in diesem Fall war die Investition nicht umsonst. im Gegenteil. In Stylingprodukten finden sich ebenfalls oft Silikone. Diese sind zwar großteils wasserlöslich, aber eben nicht ausschließlich. Darum sollte man auch weiterhin ein- bis zweimal mal wöchentlich (je nach Menge der Stylingprodukte) den Purfier benutzen.


Sind Silikone denn wirklich für alle Haare schlecht?


Nein, das kann man so pauschal nicht sagen. Es gibt durchaus Haartypen, bei denen man zu Silikonen raten sollte. Silikone sind dann empfehlenswert, wenn man sehr dickes Haar hat, welches nicht gefärbt UND kerngesund ist, gerade bei Locken. Denn nur so ist es manchmal möglich solches Haar zu bändigen und es durchkämmen. Auch bei trockenen Haaren kann es manchmal sinnvoll sein, zeitweise Silikone zu benutzen. Dadurch das der Talg gebunden bleibt, verlieren die Haare nicht so schnell Feuchtigkeit und können sich etwas regenerieren. Allerdings reicht hier in den meisten Fällen auch ein lecithinhaltiges Schampoo.

Außerdem kann man sich diese Ratschläge sparen, bei sehr kurzen Haaren (also meist bei Männern). Diese werden meist schon abgeschnitten, bevor sie wirklich kaputt gehen können.
Außerdem gibt es noch einen Sonderfall: Nach einer Coloration sind Silikone wichtig. Das enthaltene oft Ammoniakwasser (beziehungsweise eine alkalisch wirkende Alternative) quellen die Schuppenschicht auf, so dass das enthaltene Peroxid wirken kann. Um diese Zerstörung des Haarschutzes etwas abzumildern, wäscht man die Haare danach immer mit dem beigelegtem Conditioner. Dieser hat einen hohen Anteil an Fruchtsäuren, welche adstringierend wirken und die Schuppenschicht so wieder anlegen. Die Silikone dagegen schützen das Haar, bis es sich etwas erholt hat.
Färbt man die Haare nun selbst mit Produkten aus dem Friseurbedarfsladen, dann sollte man auch danach einen Conditioner nutzen der Fruchtsäure enthält und wasserlösliche Silikone. Hier köpnnen die Produkte von Fructis ganz hilfreich sein.


Was muss man noch wissen?

Eines solltet man dringend noch beachten: Nach dem Anwenden des Purifiers fühlen sich die Haare wahrscheinlich erst einmal kaputt, rauh und/oder spröde an. Dies liegt daran, dass man das Haar nun so wahrnimmt so wie es unter der Silikonschicht schon die ganze Zeit war : kaputt. Das Haar muss erst etwas aufgepäppelt werden (oder aber man muss etwas nachwachsen lassen), dann fühlt es sich bald wieder gut an.


Warum sollte ich dir da vertrauen, du bist schließlich ein Mann und trägst noch dazu eine Glatze. Hast du denn wirklich Ahnung von dem was du sagst?


Ja.^^ Ich bin wirklich kein Scharlatan. Ich bin zwar kein Friseur (was aber nichts heißen muss, auch viele Friseure haben keine Ahnung von Silikon), aber dafür Drogist (und ja, ich habe die Prüfung mit 1 bestanden, unter Anderem dank der Fleißarbeit auf der dieser Eintrag basiert). Haare waren aber auch davor schon mein Steckenpferd. Vor dem Bewerben für die Ausbildung trug ich mein Haar noch lang (fast bis zur Hüfte). Und es war auch da noch sehr gesund, da ich schon damals alles oben beschriebene beherzigt habe und auch sonst lieb zu den Haaren war. Den Beweis gibt es hier.



Und wie pflege ich meine Haare nun richtig?

Eine Pauschalantwort gibt es da nicht wirklich, vielmehr kommt es dabei auf den Haartypen an:

Normales Haar: Eine besondere Pflege ist nicht notwendig. Färbe die Haare einfach nicht, quäle sie nicht mit zu großer Hitze und nutze ein silikonfreies Sschampoo, mehr musst du nicht beachten.

Fettiges Haar: Zuerst einmal ist es wichtig, dass ihr nicht wie die Wilden drauf los wascht. Das führt dazu, dass ihr die Sache nur noch schlimmer macht. Der Kopf wird dauernd entfettet, also produziert die Kopfhaut wie wild Talg nach um sich selbst zu schützen. Die Devise hier lautet: Wascht so oft wie nötig, aber so wenig wie möglich. Wenn ihr eine Gammeltag habt und nicht unter Menschen müsst, dann spart euch das Waschen! Irgendwann wird die Kopfhaut wieder zur Normalproduktion zurückkehren. Wenn nicht, dann hilft nur noch das ausfetten (siehe unten).
Genau so schädlich wie zu oft waschen sit zu viel Kämmen und Bürsten, denn damit verteilt ihr das Fett nur noch weiter im Haar. Außerdem regt ihr die Talgdrüsen so nur noch mehr an.
Wichtigster Punkt aber ist: vermeidet Silikone und Quaternia! Die sorgen dafür, dass der Talg nicht mehr abfließen kann, sondern schön auf dem Kopf sitzen bleibt. Also keine Spülung, KEINE Kur, nach Möglichkeit keine Stylingprodukte!
Ansonsten gilt: Mit komsmetischen Mitteln könnt ihr nur die Symptome bekämpfen, aber nicht die Überproduktion selbst. Will heißen: Stärkere Schampoos entfetten besser, sorgen aber nicht dafür, dass das Haar weniger fettig bleibt. Wenn ihr wegen des Fettes nicht stylen könnt, dann nehmt ein gerbstoffhaltiges Schampoo (Schampoos mit Eichenrinde, Brennnessel, Birkenblätter oder Hamamelis), da diese das Haar etwas aufrauen und stylbar machen. Auch ein Haarwasser mit hohem Alkoholgehalt und den genannten Wirkstoffen kann helfen.
Wenn alles nichts hilft, dann lasst das Haar ausfetten, will heißen: Wascht NICHT! Mindestens eine Woche lang, am Besten zwei oder drei Wochen lang. Ja, das ist ekelhaft für euch. Nehmt euch Urlaub, geht nicht raus oder tragt eine Mütze. Egal wie. Wenn ihr das durchgehalten habt, dann könnt ihr waschen (silikonfrei versteht sich). Danach hat die Kopfhaut wieder alles im Griff. Jetzt könnt ihr ganz normal waschen und stylen, nur übertreibt es nicht, sonst geht es wieder von vorne los.

Trockenes Haar: Zuerst einmal: Werft das Glätteisen weg, schließt den Fön ein und wechselt den Friseur. Denn das sind die häufigsten Gründe. Die Kopfhaut arbeitet an sich normal, kann aber gar nicht so viel Feuchtigkeit produzieren, wie gebraucht wird.
Ansonsten: Nehmt Kuren, milde Haarwässer und milde Shampoos die viele pflanzliche Öle enthalten. Lasst regelmäßig die Spitzen schneiden. Normalerweise wird hier zu Silikonen geraten, damit die Haare eben mehr Fett halten können. Nutzt das aber nur so lange wie nötig, sonst kippt ihr ins andere Extrem oder merkt nicht, was die Haare sonst noch brauchen. Außerdem kann Olivenöl helfen: Ab und an einmassieren, meist begreift die Haut was man ihr sagen will und unterstützt dann das Olivenöl, irgendwann geht es von selbst. Bestes Mittel ist aber ein Schampoo, das Lecithine enthält.

Schuppen: Es wird Zeit, den Bakterien und Pilzen den Kampf ansagen. Klingt hart, ist aber ganz einfach: Nutzt ein Anti-Schuppenschampoo, diese haben meist Zink- oder Magneisumverbindungen, Schwefel, Teer oder Salicylsäure als Inhaltsstoff. Diese Wirken antibakteriell, antimykotisch (gegen Pilze) und vermindern die Zellteilungsrate. Auch ein entsprechendes Haarwassser hilft. Anfangs scheint es, als ob es schlimmer wird, die Schuppen nehmen zu. Das liegt daran, dass die Schuppen sich besser von der Kopfhaut lösen und ausgespült werden. So werdet ihr sie los, also bloß nicht aufhören. Hat sich die Lage normalisiert, dann macht weiter wie sonst auch. Habt ihr Head & Schoulders benutzt, dann nutzt aber erst Mal einen Purifier: Zinkpyrithione wirkt super gegen Schuppem, ist aber ein Silikon (wie die Endung zeigt).

Wichtig ist noch zu wissen, dass man ein Schuppenshampoo NIE permanent nutzen darf! Denn so bringt man die Kopfflora nur aus dem Gleichgewicht, sie gewöhnt sihc an Einfluss von außen und macht selbst nichts mehr. Setzt man das Shampoo dann ab, kommen die Schuppen sofort wieder, bis sich alles wieder eingependelt hat. Entsprechend sollte man ein AS Shampoo nur nutzen, wenn die Lage gerade akut ist und danach ziemlich schnell wieder auf etwas Anderes umsteigen!

Spliss: Hier bleibt euch nur noch eines: Haare abschneiden. Es ist zu spät, da kann man nichts mehr retten. Schmeißt das Glätteisen weg, nutzt den Fön nur noch bei leicht warmer Luft (oder lasst am besten Lufttrocknen), kauft euch eine Bürste oder einen Kamm aus Handarbeit mit Naturborsten bzw. aus Horn oder Acetat (kein Plastik!) und färbt nur noch mit Naturprodukten (Henna und Co.). Dann könnt ihr es beim nächsten Mal vermeiden. Auch regelmäßiges Spitzenschneiden hilft.



Nachwort:

Wie schon erwähnt, die alten Einträge bestehen noch und können hier, hier und hier eingesehen werden. Fragen, Kritik und Anregungen bitte ich vorerst nur hier und nicht über ENS zu stellen, da mein ENSfach momentan auf Eis liegt.

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Datum: 22.07.2011 17:41
...
Balea hat umgeändert?
Das Zeug nutz ich seit deinem ersten Eintrag zu den Silikonen *seufz*
Ich liebe das Braunshampoo, da hält meine Farbe länger (meinem Gefühl nach)...
Na gut, muss ich beim nächsten DM Einkauf mal wieder genauer drauf achten...
Egal, was sie dir antun: Steh immer wieder auf und zeig ihnen, dass du stärker bist!
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Datum: 22.07.2011 17:48
Hauskater:
> So, sind nun alle zufrieden? Also ich finde die Schrift so zu klein, was sagen die Anderen?

Ich find sie gut so.

@ Jele: Alverde hat glaub ich auch ne Braunserie. Jedenfalls haben die auch Rot, die hatte ich ja mal.
"Be as careful of the books you read, as of the company you keep; for your habits and character will be as much influenced by the former as by the latter."
(Paxton Hood)
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Datum: 20.08.2011 17:43
Auf die Inhaltsangaben achten ist bei mir zur leidigen Gewohnheit geworden. Flasche aus dem Regal greifen, umdrehen, lesen... "Oh, Mist, Balea hat die Rezeptur geändert. Argh. Wieder eine Sorte weniger." Ich würde gern auf Silikone und alles achten, habe aber genug damit zu tun, wegen Allergie Cocamidopropyl Betaine zu vermeiden und trotzdem noch was zum Waschen zu finden... -.- Ich wünsche mir einen Lush-Laden in meiner Nähe.

Aber nichtsdestotrotz mag ich diesen Eintrag sehr gerne, weil ich jetzt wieder ein bisschen schlauer bin, was Haarprobleme angeht. :) Danke dafür!
Träume nicht dein Leben, lebe deine Träume!
Wir leben unseren Traum, leben in einem ewigen Traum. Endloses Leben.

Atelier Marie & Elie - Das Salburger Tavernenspektakel
Datum: 30.08.2011 20:52
Ich muss ja ganz ehrlich sagen, dass ich ein Wörterbuch brauche, wenn ich ein Shampoo in die Hand nehme. Kauderwelsch.
Jedenfalls habe ich Schuppenflechte - nicht auf der Kopfhaut, das nervige Zeug ist auf meinen Handrücken, an den Ellenbogen und auf meinen Füßen sind inzwischen auch kleine Stellen. Hält sich alles zwar noch in Grenzen, aber derzeit kriege ich eine Therapie. Creme PUVA...
Egal, was ich sagen wollte ist, dass ich wegen dieser Schuppenflechte auf Parfumfrei und überhaupt umsteigen muss und immer so gar keinen Plan habe, was ich denn eigentlich machen soll. Und da es ja auf meinen Handrücken ist, kommt das Shampoo logischerweise zwangsläufig mit ihnen in Berührung und da nutzt es dann wenig ein entsprechendes Duschgel zu haben, aber vollgepropftes Shampoo.

Was wollte ich fragen? Tut mir leid, das ist im Moment alles neu für mich. Früher wurde Shampoo oder Duschgel einfach nah Geruch ausgesucht. Zwar habe ich schon im letzten Jahr eine Unzufriedenheit das Shampoo betreffend festgestellt, wusste aber nie genau was ich ändern sollte.

Also erstmal schonmal danke, für diesen interessanten Eintrag. ;)

Nun aber wirklich noch zu einer Frage: Wie stehst du zu den Murnauers Totes Meer Produkten? Jedes einzelne Wort auf der Flasche nachzulesen, ist mir tatsächlich zu mühselig... -.-

Oder vielleicht hast du einen passenden Link für mich, was mir reichen würde. Erstmal aber vielen Dank im Voraus.
Don't dream it - be it.
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Datum: 11.09.2011 20:15
Ich kann meine Haare gar nicht so recht einschätzen. Ich habe sie letztens von 60cm auf 40cm kürzen lassen, einen Pony schneiden lassen und sie wieder gefärbt. Meine Haare sind sehr dünn und durch das Färben sind sie irgendwie "voller" und "griffiger". Ich färbe schon seit vielen Jahren. Ich hatte sie dann i-wann mal ganz kurz geschnitten, weil sie kaputt waren. Jetzt möchte ich zumindest wieder von Schwarz auf hellere Brauntöne umsteigen. Vllt brauche ich i-wann gar keine Färbung mehr.

Ich benutzt schon sehr sehr lange eine Bürste aus Holz. Meine Haare an sich sehen gut aus und sie glänzen. Nur sind sie am Ansatz schnell fettig, unten hingegen trocken. Durch einen Lolitablogeintrag über Haare (da ging es noch um andere Stoffe als nur Silikone, aber leider ist er nicht mehr online, ich habe ihn unten den spoiler gepackt), bin ich schon vor Monaten auf silikonfrei umgestiegen, seitdem hat es sich mit dem Fetten etwas gelegt. Leider habe ich keine Purifier benutzt … <_< Meinst du, das macht was aus?

Jetzt, da ich sie wieder gefärbt habe, muss ich sie allerdings wieder jeden Tag waschen << Ich bin mal mit "nur alle 2 Tage" ausgekommen, aber jetzt… und dadurch, dass ich einen Pony habe, fällt das i-wie mehr auf, ich weiß echt nicht warum.

Auf jeden Fall fand ich deinen Eintrag sehr interessant :D


Spoiler


Haircare Basics for Lolitas
Like cosmetics, food, and water, the hair product industry is another game riddled with unhealthy chemicals and needlessly expensive products that are harmful to hair and skin. Few people know about actual hair care and why they think their hair feels "nice" when the results are fake and temporary.

A critic might say that a lolita outfit is only as good as it's biggest flaw. Everyone seems to be lazy about something, or require extra work to improve a particular aspect of the outfit. For some reason, hair and face (makeup) seem to be the biggest ones. Don't under estimate the power of hair! A decent hair style can make or break an outfit, but with all that styling (especially with heat), it's important to filter what exactly goes into your hair.

Many style preferences for lolita require longer hair, and long hair requires some heavy maintenance. I would say that lolitas who prefer the cute bobs need not worry nearly as much about long-term hair health, because the hair is trimmed long before split ends and other problems get the chance to develop.

However, everyone should avoid certain ingredients commonly found in most shampoos (yes, even the expensive salon type). Not only are they unhealthy to breathe in or apply to your scalp, but they actually work against creating a nice lolita hairstyle.


Sodium Lauryl Sulfate: This is basically a cheap detergent that strips every bit oil from your hair, scalp and skin. This is bad because you do need some oil, otherwise your hair will look like a frizz bomb and will be very weak. I mean, it's used in garages to degrease car engines, for Christ's sake. I won't even talk about it's carcinogenic properties and the fact that it mimics estrogen (thus causing PMS, menstrual pain, and other things high estrogen levels normally cause). Even LUSH, while marketing themselves as a fresh and all-natural artisan body care haven, uses this as their #1 ingredient.

Dimethicone: Dimethicone and anything else ending in -cone are all silicone oils, which are synthetic, suffocating, irritating, and toxic. They are primarily found in conditioners because they make hair feel lubricated and slippery (what we like to confuse for "soft and shiny").

Diazolidinyl urea: This is a common cosmetics preservative that releases formaldehyde (yes, that smelly stuff used to preserve your rats for anatomy class) and is quite the neurotoxin and carcinogen.

Fragrance: If you read up even a little bit about trade secret laws in the US, you'll find out why so many "natural" brands insist on including "fragrance" in their ingredients list. Basically, trade secret laws allow companies to keep certain ingredients a secret under the vague mask of a collective "fragrance". So it's just a way of keeping customers and competitors from knowing all of their ingredients. It is difficult to tell whether the fragrance really is just a fragrance (which aren't good to add to everything either), or just a cover up for ingredients that they don't want you to know about.



There are many, many other chemicals that are both inhibitory to having beautiful strong hair, and an unburdened body. Pharmaceuticals are coming out with new ones all the time too, so it's tough to keep up with frequent new chemical cocktails. For this reason, I encourage to either make your own hair products, or buy organic rather than standing in the grocery store reading lists for ten minutes.

Several recipes using traditional castile soap can be found online, like this one. Or, you can do the baking soda (1 tablespoon/cup) and apple cider vinegar (same proportion) commonly known as "no poo". I can attest that the latter will give you wonderful hair for pennies a day.

Something else that I've started doing is massaging jojoba oil into my hair and sleeping in it for one night a week. Alternatively, you can use olive oil (just make sure it's not too thick) and grapeseed oil is great for hair too. Add a few drops of a nicely scented essential oil to the bottle of oil and let it disperse overnight before applying. My hair smelled faintly of sandalwood for the entire week! Rosemary helps to keep hair dark for you raven-haired beauties and chamomile is great for lightening blonde hair. Lavender is calming and peppermint is stimulating, which works well for school.

To conclude, here are some common hair care myths that I find to be common:


"I NEED to wash my hair everyday, or it will feel greasy!" No one's hair should feel greasy after one day of not washing it. If it does, then you are either washing it too often, or using a harsh determent (like sodium lauryl sulfate), which forces your hair to compensate by producing more and more oil. It requires patience, but slowly "training" your hair to become less greasy by washing less often and switching shampoos will save time, money, and appearance.

"But my shampoo costs half my paycheck and I don't buy it at Wal-Mart." Like it or not, cost and brand have little to do with the quality of a shampoo (or any cosmetic for that matter). Consumers mainly look for lather, fanciness (packaging, advertisements), and fragrance in shampoo, none of which are good.

This natural shampoo doesn't lather, so it's not cleansing!" Lathering does not mean clean, as it's just many bubbles surrounding pockets of air, not oil. Regardless, the only place you should really be scrubbing is your scalp, not lathering up and scrubbing all of your hair. This causes breakage, aside from the fact that there is rarely any oil on the ends anyway.

"But my hair feels so nice right after I use shampoo and conditioner!" Well, that's the dimethicone for you. Conditioner was created as a quick fix-it to the harshness of modern shampoo. It's basically an attempt to cheaply replicate the feeling of having the right amount of nourishing oils on your hair. This feeling goes away in a day, because the silicone oils rub off, and you go right back to feeling greasy the next day.


♡❤♥ Mewtu
Avatar
Datum: 12.09.2011 09:09
ich steh auf meine langen Haare. Und ganz ehrlich - da hab ich sie lieber begrenzt gesund, als garnicht. Ich hab seit 2 Jahren durchgehend Spliss an den Haarspitzen, aber davon, dass ich meine Haare liebe hab ich trotzdem keine 3 Stunden Zeit, sie lufttrocknen zu lassen. Denn um 4 aufstehen um mir die Haare zu waschen ist KEINE Alternative. Ich trage seit ebenfalls bald 2 Jahren meine Haare fast nur noch hochgesteckt, da die sonst unweigerlich folgende mechanische Beanspruchung (unter-Rucksackriemen-rausziehen, Wind, durch mehr verheddern mehr kämmen) denklogisch ja auch Gift für die Haarstruktur ist.

Bisher fallen mir die Haare noch nicht vom Kopf, und da ich auf föhnen eh nicht verzichten kann, da ich eben keine drei Stunden fürs lufttrocknen habe. Ich habe aktuell das gefühl, dass mir die "Illusion" halbwegs gesunder Haare mehr Lebensqualität verschafft, als es "echt" gesunde Haare täten. Angefangen vom Hickhack, immer das richtige Shampoo zu finden, dann müsste ich theoretisch auch bei -10 Grad draußen mit nassen Haaren los (oder aufhören, mich vor Mittag aus dem Haus zu begeben - denkbar unmöglich). Und was hab ich dann davon? Im Zweifel hässlichere Haare, die nicht so lang sind.

"Gesundheit" ist eine Sache, aber für mich geht allgemeine Lebensqualität vor. Ich war seit 3 Jahren nicht mehr beim Frisör, weil der nur abschneiden kann, und drauf bestehen würde, dass er meine Haar grade schneidet - und das hilft mir genau wofür? nicht dafür, dass sie noch länger weden, was mich mehr interessiert.

Ich färbe nicht, benutze nur überaus selten (1-2 Mal im jahr) ein Lockeneisen, ansonsten stecke ich meine Haare hoch oder mache Flechtfrisuren. Dafür müssen sie einfach nur lang sein - und der Gesundheitszustand ist insoweit sie DA sind relativ sekundär...

Aza.
"Sheep can make rules for themselves, but they can't expect wolves to follow them."
-Blade of Tyshalle by Matthew Stover
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Datum: 26.10.2011 22:28
Ich kann meinen Haartyp nicht wirklich einschätzen. Sie sind ziemlich fein/dünn, was mir auch meine Frisörin gesagt hat. Auch wenn ich (angeblich) viele Haare habe, habe ich das Gefühl fast nichts auf dem Kopf zu haben. Das liegt wahrscheinlich daran, dass meine Haare so dünn sind.
Ich habe meine Haare noch nie gefärbt und habe die letzten Jahre extrem selten ein Glätteisen benutzt. Jedoch föhne ich meine Haare eig. immer, weil sie sonst nicht gut liegen. Schnell trocknen tun sie auch so gut, nur sieht das einfach nicht aus und außerdem habe ich nicht immer die Zeit sie trocknen zu lassen oder es ist einfach zu kalt draußen als dass ich mit nassen Haaren nach draußen gehen könnte. Mützen etc. plätten meine Haare nur und sie sehen, selbst wenn ich die Mütze nur eine halbe Stunde trage, fürchterlich aus!
Zudem habe ich das Problem, dass meine Haare immer so zerzaust sind, dass es nach dem Duschen immer ein enormer Kampf mit der Bürste ist. Außerdem fetten meine Haare relativ schnell, weshalb ich sie mindestens alle 2 Tage waschen muss. Nur Bürsten hilft gegen strähnig/fettig aussehendes Haar!
Ich benutze seit einigen Tagen Herbal Essences Strahlend sauber Shampoo und Spülung, aber eine ultra gute Verbesserung bezüglich der Kämmbarkeit nach dem Waschen stellt sich nicht wirklich ein. (davor habe ich SwissOPar-Shampoo+Spülung (2 in 1) benutzt und davor immer Billigshampoo von Aldi, DM oder Rossmann)

Jetzt ist meine Frage, wie ich meine Haare dauerhaft gesund und schön bekommen kann und dass sie besser durchkämmbar werden?

I'm proud of your love
~YunJae~
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Datum: 26.10.2011 23:28
Schöner Weblogeintrag! Trotz Kerl und Glatze.

Ich habe seit einigen Jahren auf Silifrei umgestellt, aber ohne Purifyer. Ich habe einfach angefangen, nur silifreie Produkte zu nehmen, inzwischen dürfte alles Silikon aus dem Ansatz und den Längen weg sein. Dauert länger, aber ich habe von den Cleansing-Shampoos nicht so gutes gehört (Haar ist danach kaputter als vorher, rauer, spröder...).

Wie auch immer, mittlerweile nehme ich wieder silikonhaltige Produkte für meine Spitzen, die immerhin fast 70-80cm unter dem Ansatz hängen und mehrere Jahre alt sind. Ich nutze Silikone wie Lack auf Fingernägeln - der auf lebender Haut auch nicht empfehlenswert ist, die (tote) Nagelspitze aber vor Splittern schützen kann.

Dafür verzichte ich schwere Herzens ganz auf Tönen und Colorieren, und föne nur mit lauwarmer Temperatur.
Manchmal will ich auch so eine fesche, schnelltrocknende Kurzhaarfrisur, aber ich habe es noch nicht übers Herz gebracht, meine Haare so radikal abzuschneiden. Wirklich lange Haare sind heute ja ziemich selten geworden.
If life gives you melons
you may have dyslexia.
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Datum: 26.12.2013 15:01
Ach ich mag deine Einträge immernoch ;)

Der erste Eintrag dieser Art hat mich ja dazu gebracht das Shampoo zu wechsel und auf Silikonfreies umzusteigen :D.
Haare färben kann ich immer noch nicht sein lassen, aber seitdem ich davor den Pruifier benutze bleibt die Farbe auch endlich mal länger drin. Und seit ich Silikonfreie Shampoos benutze hab ich auch das Gefühl, das sich meine Haare besser anfühlen.

Was ich mich aber ehrlich auch frage: Was macht man dennw enn man jetzt ne relativ fettende Kopfhaut hat die spätestens nach zwei Tagen waschen braucht die Spitzen aber immer furztrocken sind? o.o

@ abgemeldet : Balea hat doch jetzt Silikonfreie Shampoos (also durchgehend) zwischenzeitlich war aber in der Proffesionell Serie wieder Silikone drinne, nur seit neustem halt wieder nicht, also ist doch alles in Ordnung ^-~
Denk was du willst, den Gedanken sind frei!
Tu was du tun must was ist schon dabei?
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Du kannst mich nicht ändern, du hast keine Wahl!
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Datum: 26.12.2013 16:57
Akina: Hab ich inzwischen auch gesehen, danke ;)
Egal, was sie dir antun: Steh immer wieder auf und zeig ihnen, dass du stärker bist!
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Datum: 27.12.2013 14:17
Diese spülen durch ihre starken Tenside alle Fremdkörpern aus den Haaren.
Ist beim Waschen mit Purifier dann auch Haarfärben betroffen?

Ich hatte früher sehr viel Silikone benutzt, ohne es zu wissen. z.B. Head & Shoulders, als ich meine Phase mit den extremen Schuppen hatte. Als ich jedoch anfing, mir die Haare zu färben, machte sich dessen Einsatz bemerkbar, denn das Färben ging nur sehr schwer, die Farbe wollte kaum drin bleiben, man sah kaum eine Veränderung. Ich schätz aber, dass sich diese Silikone mittlerweile ausgewaschen haben, denn das Färben macht kaum noch Probleme. Muss nur eine sehr starke Blondierung nehmen, da meine Haare das Blond nur schlecht annehmen.

Ich färbe meine Haare regelmässig rot & zweimal im Jahr sogar blond, und hatte eigentlich & an sich nach vielen Eskapaden normale Haare. Seit September fetten sie aber extrem schnell, was dazu führt, dass ich sie jeden Morgen waschen muss, da ich ja schlecht mit fettigem Pony & Ansatz zur Schule gehen kann. Dass es das nicht besser, sondern eher schlechter macht, weiß ich, aber während der Schulzeit gab es keine andere Rettung.
Ich wasch sie aber nur, wenn es nötig ist. An den Wochenenden, an denen ich nur daheim hocke, wasche ich sie nicht. Zu einem dreiwöchigen Ausfetten komme ich leider trotzdem nicht, da ich mir gar nicht so viel freie Zeit nehmen kann. D:

Ich hatte allerdings auch schon alles durchgemacht: Spliss, Trockene Haare, Schuppen. Alles irgendwie wieder überwunden, teilweise damals durch Pflegeprodukte, die ich dann jedoch absetzte, da Silikone das Haarefärben erschwerte, da die Farbe an der Silikonsicht abperlt, wie man mir erklärte.
Seitdem nutze ich die Silikonfreien Shampoos von Syoss, und laut deiner Beschreibung sind da wirklich keine Silikone drin, god bless.
Momentan nutze ich aber Mint Fresh von Schauma, ein Herrenshampoo gegen Fett, damit ich zumindest den gesamten Tag über ohne Fett rumrenne - nur, um sie am nächsten Tag wieder waschen zu müssen.
Und an den Wochenenden benutz ich ein Shampoo für rotes & rot coloriertes Haar von Isana, der Eigenmarke von Rossmann. Das benutz ich aber nicht so oft, da nach dem Waschen damit die Haare schneller einfätten, und das ist nicht schön.

Spülungen und dergleichen benutze ich mittlerweile gar nicht mehr, weil ich auch bemerkte, dass danach die Haare zu schnell fettig werden.
Das Resultat ist, dass sie sich trotzdem angenehm - nicht zu weich, aber auch nicht rau - anfühlen, durch das Rotshampoo glänzen, an die 12 Stunden lang nicht rumretten und mittelleicht bis leicht schwer kämmbar sind. Aber ich brauch lieber etwas länger zum Kämmen, als einzugehen, dass ich Silikone nutze oder mein Ansatz zu schnell fettet.
Nur das Rotfärben, dass werd ich nicht lassen. Ich hab von Natur aus braune Haare, mit leichtem roten Einschlag, da meine Mutter rothaarig ist, aber ich liebe rote Haare und möchte nie wieder zu meiner Naturhaarfarbe zurück. :x
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass sich das bald wieder entspannt mit dem Fetten, früher konnte ich doch auch problemlos alle zwei Tage waschen.


Danke auf jeden Fall für diesen Beitrag. Dank dem weiß ich nun, dass ich dieses Haarspray von GlissKur nicht mehr nutzen sollte, da da natürlich Silikone enthalten sind. Auch wird diese Kur von GlissKur nur noch einmal im Quartal benutzt, wenn überhaupt - atm schein ich das nicht nötig zu haben, meine Haare sehen und fühlen sich überraschenderweise trotz des häufigen Färbens und des zweimal jährlichen Blondierens sehr gesund an; meinten auch schon diverse Friseure.
Sehr guter Beitrag, ich danke dir sehr für die Zeit, die du dir hier genommen hast. :>

LG
Mitsuru
Yo Dawg, I herd you like fail, so I put some fail in your fail, so you can facepalm while you facepalm. ⎝⏠⏝⏠⎠
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Datum: 27.12.2013 23:43
MitsuruSenpaii:
>
Diese spülen durch ihre starken Tenside alle Fremdkörpern aus den Haaren.
Ist beim Waschen mit Purifier dann auch Haarfärben betroffen?


Ja.
Vor allem Tönungen waschen sich dadurch sehr stark raus. Teilweise hab ich auch bei Colorationen einen derartigen Effekt bemerkt, allerdings nicht so stark, da es ja dauerhafte Einfärbungen sind.
Denk was du willst, den Gedanken sind frei!
Tu was du tun must was ist schon dabei?
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