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Von verliebten Vampiren und anderen Komplikationen

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Von gut verpackten Delikatessen und Elefanten

Jussi seufzte und zog sich seinen Mantel aus. Er rieb sich über die Hände, damit sie wieder warm wurden und blickte zu Ville hinüber.

„Soll ich ihn weghängen?“, er stand auf, legte sich seinen Mantel über den Arm und streckte die Hand nach Villes aus.

„Oh, danke“, lächelte Ville über Jussis Freundlichkeit. Er lehnte sich zurück und sah Jussi hinterher. Besser gesagt starrte er ihm auf den Hintern, der in dieser engen Hose mehr als deliziös aussah. Er räusperte sich und sah schnell auf seine Hände, als der Besitzer dieses göttlichen Hinterns zurückkam. Er schämte sich dafür, dass er nicht ganz hetero war. Schließlich schob er seine körperlichen Reaktionen Mal wieder auf diese eine Nacht, die ihn Jussi gegenüber verändert haben musste.

Basta.
 

Zufrieden mit seiner Ausrede machte er es sich in seinem Sessel gemütlich und sah sich um.

Jussi derweil beobachtete ihn und musterte ihn von oben bis unten. Der Sänger trug eine Dunkelgrüne Strickjacke und darunter sein schwarzes Top, welches Jussi bereits kannte. Ville schien es zu mögen. Er hatte einen Rosenkranz um seinen schlanken Hals und einen Elefanten als Gürtelschnalle. Jussi zog die Augenbrauen zusammen. Wieso denn bitte ein Elefant?! Er beschloss noch dahinter zu steigen. Man trug als Gürtelschnalle ja gewöhnlich was ganz normales oder ein Pentagramm, eine Pistole oder das Zeichen einer Band. Aber einen Elefant?!
 

Ville sah auf, folgte Jussis Blick und starrte ihn danach empört an. Er überschlug die Beine und zog eine Augenbraue hoch, „Was gibt’s denn da zu sehen?“

Jussis Wangen färbten sich rosa, „Das hast du jetzt eindeutig falsch verstanden!!! Ich meinte den Elefanten! Ja den da, wieso hast du einen Elefanten als Gürtelschnalle?“

„Du willst mir weiß machen, dass dich meine Gürtelschnalle beschäftigt…?“

„J-ja! Da steig ich nicht hinter! Was hat das mit diesem Elefanten auf sich?“, Ooooh nein… er begann sich schon wieder wie ein Idiot zu verhalten!

„Hast du was gegen Elefanten?“

„Ich hab nichts gegen Elefanten!“

„Reg dich doch nicht auf“

„Ich reg mich nicht auf!“, Jussi blies die Backen auf und verschränkte die Arme.

„Ich hab den zu Weihnachten bekommen…“, murmelte Ville und senkte den Blick. Den hatte er von seinen Eltern bekommen, weil sie früher in Thailand Urlaub gemacht hatten.
 

Eine Kellnerin kam zu ihrem Tisch und stellte ihnen zwei Kaffeetassen hin.

Ville schaute verwundert und Jussi lächelte milde, „Die kennen mich hier schon“, erklärte er und nahm sich seine dampfende Tasse.

Er pustete und nippte dran.

„Auuua~!!“, er stellte die Tasse schnell wieder hin und fuhr sich über den Mund, „Ach verdammt“

Der Schwarzhaarige stand auf und ging sich einen Strohhalm holen. Er streckte dem schadenfroh grinsenden Ville nur die Zunge raus.

„Das hätte ich dir gleich sagen können…“, meinte dieser und trank verzückt seinen Kaffee.
 

„Ich hab immer nur Unglück…“, nuschelte Jussi, sodass Ville doch Mitleid bekam.

„Weißt du was? Später kaufen wir dir ein Eis“, schlug Ville vor und kam als Antwort in eine Glitzerwolke.[1]

Ville wollte sich gar nicht erst vorstellen wie Jussi ein Eis aß. Doch wie es nun mal war, dachte er jetzt genau daran und wurde leicht geistesabwesend.
 

Und so kam es, dass die beiden beglückten Musiker mindestens eine Viertelstunde dasaßen, ohne auch nur ein Wort zu sprechen.

Seinen Kaffee geräuschvoll leerschlürfend blickte Jussi zu Ville hinüber, der durch diesen Lärm aus seinem Trance-ähnlichem Zustand erwachte und den Blick erwiderte.

„Was machst du eigentlich sonst so?“, fragte Jussi. Jetzt musste er langsam wirklich mal anfangen sein Date in Gang zu bringen.

„Hmmm… Ich gehe spazieren… oder ich klimpere auf der Gitarre rum, schreibe Songs, das was dazugehört eben. Oder ich betrinke mich“, Ville grinste kurz bedröppelt, „… ich lege mich auch gerne mal in die Badewanne oder -“

Ab diesem Satz hatte Jussis Gehirn schon abgeschaltet. Ville Valo in der Badewanne, war einfach zu viel des Guten. Er bekam Gänsehaut und einen verträumten Blick. Ville in der Badewanne, Kerzenlicht malt Schatten auf seine wunderschöne, helle Haut. Seine Augen sind geschlossen, der Kopf entspannt nach hinten gelegt. Die nassen Haare kleben an seiner Wange, während sich das Wasser seinen Weg über die feuchte Haut bahnt.
 

„… und ganz selten gehe ich auch gerne Mal auf ein Konzert“, beendete Ville seinen Monolog und faltete die Hände auf seinen Schoß zusammen.

„Oh ja… das mach ich auch gerne…“, flüsterte Jussi heiser. Dass er gerade nicht wirklich an ein Konzert dachte fiel Ville nicht auf, da er gerade überlegte was er Jussi fragen könnte. Was der mit seinen Kumpanen so trieb wusste er ja schon.

„Was ihr so unternehmt, wenn du Gesellschaft hast weiß ich ja, aber was machst du wenn du alleine bist?“

Jussi schüttelte seinen Kopf und rüttelte sich mental wach.

„Wenn ich alleine bin… schlafen…“, fiel ihm als erstes ein, „mich betrinken, an Hausfassaden hochklettern und an Fenstersimsen kleben bleiben…“

Ville sah ihn fragend an.

Jussi deutete auf seine geschundenen Lippen.

„Wie hast du das angestellt?!“

„Na ja… als du mit dem Taxi weg warst, ist die Tür hinter mir zugefallen und die Schlüssel lagen drinnen“

„Das erklärt aber nicht-“

„Ja gut! Ich hab mich so gefreut, als ich heil oben angekommen bin, dass ich das Sims geknutscht habe!“

Ville lachte lauthals auf und bedeckte sein Gesicht mit den Händen.

Jussi schmollte.

„Echt man! DAS kann wirklich nur dir passieren“, er lachte weiter und bald konnte der andere ihm nicht länger böse sein, konnte ein Lächeln nicht mal mehr verkneifen.
 

Bald wurde die zu Anfang etwas angespannte Stimmung ziemlich locker und beide bemerkten, wie gut sie sich doch verstanden, dafür, dass sie sich inoffiziell erst ein, zwei Tage kannten.

Nach einer weiteren halben Stunde in der Jussi überaus genüsslich einen riesigen Eisbecher und Ville lediglich einen Kuchenteller leerte, verließen sie das Café und schlenderten die Einkaufsstraße entlang. Jussi hatte die Rechnung einfach auf seinen Namen setzen lassen, bevor Ville etwas sagen konnte.
 

[1] Jussi freut sich.



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