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Voll die Messe, ey! Leipziger Buchmesse 2012, Event-Bericht

Autor:  El_Greco


Gute finanzielle Erholung, liebe Leser!

Rückblickend widme ich mich nun endlich mal auf persönlicher Ebene der Buchmesse. Auf sachlicher Ebene hab ich das schon ausreichend getan, da ich schon einen Bericht für die Presse schrieb. Und verdammt, endlich lohnt sich meine Schreiberei!

Doch gut, jetzt will ich mich mal endlich der Messe selbst widmen. Am Donnerstag der Messe fing alles an, so gegen halb neun. Taira kam da nämlich bei mir an. Eine halbe Stunde später wollte ich dann zur Schule, doch urplötzlich fühlte ich mich sehr, sehr krank. Um den kalendarischen Frühlingsanfang herum gibt es nur eine Krankheit, die so plötzlich auftaucht, und die kommt auch nur in Leipzig und Umgebung gehäuft vor: ein hochakutes LBM-Fieber.

Die Therapie für diese Krankheit ist jedoch recht einfach, ein Besuch des Leipziger Hauptbahnhofs um die letzten fehlenden Sachen einzukaufen. Anschließend ging es dann noch ins Restaurant zur güldenen Möwe, wo jedoch noch Frühstück war. Nachdem ich jedoch nach langem Warten endlich meine... naja, nennen wir es mal gnädigerweise Nahrung, zu mir genommen habe, war mir schlecht. Also ging es erst einmal wieder in meinen kleinen bohèmen Verschlag, um dort Kraft zu tanken, dann schnell in einen Kilt geschlüpft, Presseausweis (ja, ich weiß, ihr seid neidisch) umgehangen, einige Sachen im Kaufland gekauft und ab zur Messe. Da jedoch erst Donnerstag war, wurde das Pärchen bestehend aus einem Schotten und einer Miku noch mit schiefen Blicken bedacht. Irgendwann holte ich auch noch Kieren vom Hauptbahnhof ab, und sonst verlief dieser Tag noch ganz ereignislos.

Ganz im Gegensatz zum Freitag. In aller Herrgottsfrühe stand ich auf, um Taira zum Zug zu bringen. Die Straßenbahnen machten uns jedoch einen Strich durch die Rechnung, die eine knapp verpasst, die andere fuhr uns vor der Nase weg. Die folgende erwischten wir grade noch so, und sie konnte beruhigt in die Schule fahren. Alsdann machte ich mich auf den Weg zum Arzt um eine Krankschreibung aufgrund schweren LBM-Fiebers zu bekommen. Mein Arzt machte jedoch grade Urlaub. Ich bin zerrissen, ob ich wütend auf ihn bin, denn was fällt dem Kerl ein, einfach genau da Urlaub zu machen! Andererseits habe ich jedoch auch den Gedanken, er könnte Cosplayer sein. Nuja.

Jedenfalls machte ich mich auf die Suche nach der Vertretung. Diese gute Dame hatte jedoch einen Stock von mindestens acht Metern Länge im Arsch, und gab mir deshalb auch keinen Krankenschein. Selbst, als ich ihr eine herzzerreißende Geschichte über meine imaginäre Freundin erzählte, die ich ein halbes Jahr nciht mehr sehen würde. Aber besser, sie hatte den Stock im Arsch, denn hätte sie den nicht gehabt, hätte sie gar kein Rückgrat. Kurz vor Ladenschluss bei allen Ärzten rannte ich sodann durch die Südvorstadt und hielt kurz vor Passanten an, und fragte, wo es Ärzte gibt, die mal eher locker mit Krankenscheinen umgehen. Die meisten schauten mich nur verängstigt an, als wären sie noch nie von jemandem angesprochen geworden, der im Kilt durch die Stadt rennt, nach Ärzten fragt und dabei schwitzt als ob die Stadt eine übergroße Sauna wäre.

Irgendwann hatte ich dann auch meine Adresse, rannte dort hin, kippte vor der netten Schwester fast um und bekam schlussendlich meinen Krankenschein. Hier bestätigt sich das alte kasachische Sprichwort: "Don't mess with a Ninja, he'll get what he wants!" Als ich zuhause war erreichte mich die Nachricht von Kieren, die kurz vor Erreichen des Hauptbahnhofs stand. Schneller als je zuvor schminkte ich mich und zog mich um, um dann wieder bei der güldenen Möwe mit ihr zu speisen. Vorher durfte ich jedoch noch ihren Schwanz an ihr befestigen, was die umstehenden Passanten irritierte. Aber ich hatte da auch die Zugriffsberechtigung. Wie das eben so ist, wenn man Pomo ist.

Dann gings wieder zur Messe, ich habe einige Interviews geführt und bla bla bla.
Zu Messeende musste ich schnell machen, denn 19:00 begann eine Lesung zu der ich erscheinen wollte und auch musste. Also quetschte ich mich alsbald mit einem Crossplayer in eine Bahn, wir erklärten einer Frau das Hobby Cosplay von unserer Warte aus, ich holte mir ein kostenloses Sandwich am Hauptbahnof und kam nur mit einer halben Stunde Verspätung zur Lesung an, wobei ich nur den ersten Absatz verpasste. Die Leute bei "Retrogames liest" freuten sich, waren jedoch auch schockiert von meiner Jokeraufmachung.

Alsbald ging ich dann noch meiner Einladung in die Sixtina nach, um dort Flüssigschnitzel zu mir zu nehmen. Wohlgemerkt, die Leute in dieser Gruftikneipe waren von mir schockiert. Aber das ging mir am Allerwertesten vorbei. Irgendwann weit nach Mitternacht eiste ich mich vom Kneipentisch los, und ich ging mit Benault (man kennt ihn aus der einen oder anderen Erzählung) richtung Heimat, jedoch nicht, ohne wieder einen Zwischenhalt wo einzulegen? Exakt, wieder bei der güldnen Möwe. Zuhause fertigte ich dann noch Styroporschwerter an, um diese am nächsten Ta... ähm, in den nächten Stunden an meinem Cos zu präsentieren. Irgendwann kippte ich auch in mein Bett.

Am nächten Morgen hieß es "schnell fertigmachen", denn Two Maniacs, One Guitar würden beim Cosplaywettbewerb auftreten. Es war ein elend langer Marathon, uns da durchzufitzen mit Anmeldung, Jury und dergleichen. Doch irgendwann... ja, irgendwann kamen auch wir dran.
Um die Frage gleich zu Beginn zu klären: Nein, wir waren nicht unter den ersten drei Plätzen. Aber wir können auch mit dem vierten Platz gut leben.

Anschließend ging irgendwie alles schief, das Konzert fiel aus, da wir niemanden mehr vorfanden, der uns zuhören wollte, und ich hab auch niemanden mehr per Handy erreicht. Zuhause hab ich dann ne Runde vor mich hin meditiert. Bis ich umkippte. Die Mädels hab ich dann jedoch wieder gehört, und als sie mir erklärten, wieso alles schief lief, verflog meine schlechte Laune alsbald.

Der letzte Tag war dann typisch LBM: schmerzende Füße, Fotos schießen, von Zorro-Fangirlys belagert werden, ein wenig Musik machen etc. Am Ende war ich halbtot und dachte mir: "Nie wieder LBM!" Nun, einige Zeit später kann ich allerdings nur noch sagen: Geile Con!

Einen Menschen, den ich dort kennenlernen durfte möchte ich allerdings noch mal besonders hervorheben, ein toller Musiker und auch menschlich ist er einfach spitze, er half uns auch aus der Patsche, als die Gitarre verstimmt war. Sein Name ist Wild Willy Westbahn, und hier ist ein Video von ihm:



OK, dann wars das vn mir zur Messe, ich wünsche:

Dann noch frohes Schaffen,

El_Greco


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