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Vorletzter Tag in Hanamaki

Autor:  Joy54

Mein Japan-Aufenthalt rast dem Ende entgegen.

Am 14.02.2018 (Valentinstag!) kam ich in Tokyo an. Ich blieb eine Weile in Minami Senju und traf tolle Menschen (Argentinier, Deutsche, Japaner). Einige Meet-Up's und Reunions mit Freunden später fühlte ich mich nicht mehr so einsam. Ich zog um nach Akihabara. Tokyo ist ermüdend, aber neue Leute treffen ist das beste. Mit der Kirschblüte kam meine Freundin nach Tokyo und wir zogen nach Otsuka. Ein wenig wie MG_Action_Town, shady feeling. Home sweet Home haha im Juni flog sie zurück und ich entkam dem Hitzetod in Tokyo und ging nach Hokkaido. Dort war die Regenzeit irgendwie doch hingekommen, obwohl es sie nicht geben sollte. Ich verliebte mich schrecklich in einen Mann aber es war leider aussichtslos. Trotzdem verbrachte ich eine tolle Zeit in Japans Norden. Dann bekam ich eine Stelle als HS Lehrerin für Deutsch in Iwate durch die Kontakte einer Freundin. Also zog ich nach Iwate, besuchte vorher noch eine Freundin in Sendai und erlebte das Party-Leben der Studentenwohnheime zum Semesterende. Sommerfeuerwerk, gemütliche Bars und Restaurants und tolle Menschen. Dann auf nach Iwate zu einem Job den ich nie gemacht hab, wo ich niemanden kenne und wo alles anders ist. Inaka. Ich lernte langsam neue Leute kennen. meine Hanamaki Crew. Herzmenschen aus aller Welt bei der Global Fair. Japaner über verschiedenste Wege. Mein Job war hart, egal wie einfach es sich anhört, die eigene Sprache zu unterrichten. ich selbst lernte stetig dazu und begreife erst nach und nach dass eine Ausbildung oder jemand der einen im Job unterstützt kaum ersetzbar ist. Ich hatte Glück mit meinen Schulen und Schülern und Kollegen. Eine tolle Erfahrung. Leider stresste mich das Vorbereiten ohne Hilfe sehr. Zudem kam eine blöde Krankheit dazu. Diese wird wohl auch in Deutschland kaum behandelt werden können aber ich entschied mich den Vertrag nicht zu erneuern. Nur 7 Monate. So kurz. Wenn man sich eingewöhnt hat, seine Nachbarn und Conbini Mitarbeiter kennt, gute Freunde hat, Dinge die man vorhat, die man mit den anderen zusammen machen will, Ausflüge, Campen, Onsen-Übernachtung mit Gemeinschaftsküche, Spieleabende, Karaoke-Partys in Abe-san's Bar, Freitag Abende im Log. Wenn die örtlichen Pub Angestellten sich freuen dich zu sehen..... Wenn der Ort, dein Apartment, dein kleines lahmes Auto, wenn all das HEIMAT geworden ist. Dann zu gehen, das ist fürchterlich hart. Ich habe diese Entscheidung getroffen. Ich habe mich gegen den Job entschieden. Ich habe keinerlei Feuer in mir, zurück nach Deutschland zu gehen aber das ist es wo ich ohne Visa hin zurück kehre. Was ein Abenteuer! So viel Liebe, in allen Formen. Dankbarkeit. Meine Kids, meine Freunde, die Männer die Potential hatten mein Herz zu stehlen haha. Was eine Zeit.  Ich war hier zu Hause. Ich verlasse morgen dieses zu Hause. Das ist einsam. Ich verbringe noch zwei Wochen in Tokyo, zur besten Zeit, es ist Hanami. Ich kann meine Freunde wiedertreffen, ich kann neue Leute treffen. Aber eigentlich will ich lieber in Iwate sein. Diese Provinz, dieses unbekannte Gold im Nord-Osten. Heimat. Schauen wir nach vorn.



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