SiriWesen: Mein Weblog

Ab und an, wenn ich denn mal Galerien auf Animexx durchstöbere finde ich wirklich schöne Fotos, aber dann ist etwas an einem Foto, dass alles zunichte macht. Und das istn icht das Cosplay, nicht das Foto selbst... sondern die Bearbeitung. Geschmäcker sind verschieden und darum geht es hier nicht, sondern ich dachte, da es mir vermehrt auffällt, dass wohl einige Schwierigkeiten damit bestehen, könnte ich mal ein Tutorial zu dem Thema:

Wie man die Augenfarbe via Bildbearbeitung ändert / verbessert:

Dieses Tutorial richtet sich hauptsächlich an Leute, die vielleicht nicht so erfahren in der Bildbearbeitung sind, aber gerne bei den Fotos die sie auf einer Con gemacht haben eine kleine Korrektur vornehmen möchten! Aufgrund dessen werde ich versuchen komplizierte Methoden vorerst auszuklammern.

Es gibt zum Umfärben von Augen verschiedene Methoden und jeder hat so ziemlich seine eigene. Die in diesem Weblog gezeigten Methoden gehören zu meinen persönlichen Favoriten, da sie eigentlich FAST immer zum gewünschten Ergebnis führen!

Was ihr braucht:

Augenfärben mit GIMP (+Photoshop)

Vorabinformation zur Nutzung mit Graphic Tablet:

1. Schritt - Einrichten deines Arbeitsplatzes

Öffne dein Foto, dass du bearbeiten möchtest (Strg + o) in GIMP.

Gimp hat als Standardeinstellung meistens eingerichtet, dass der Fensterrahmen dem Bild angepasst wird. Ich empfehle, für die weitere Bearbeitung das Fenster auf Vollbild zu vergrößern.

Als nächstes ist wichtig, dass du neben deinem Bildfenster zwei weitere Fenster offen hast. Einmal den Werkzeugkasten und außerdem noch ein weiteres Fenster mit den Ebenen.

Wenn eines der beiden Fenster fehlen sollte, oder falls du eines von ihnen im Laufe der Bearbeitung versehentlich schließt, dann klicke auf das Fenster in dem dir das Foto angezeigt wird und gehe in der oberen Leiste auf Fenster > Kürzlich geschlossene Docks . Dort werden dir deine zuletzt geschlossenen Fenster angezeigt, du kannst dort nun draufklicken und sie ganz einfach wieder herstellen.

Dein Bildschirm sollte nun in etwa so aussehen:

2. Schritt - Das Anlegen der Ebenen

Als erstes brauchen wir eine neue Ebene. Dafür klickst du einfach auf das "Neue Ebene"-Symbol in der Ebenenpalette.

INFO: Was ist eine Ebene?

Wenn ihr eine neue Ebene erstellt, werdet ihr gefragt, wie groß die Ebene sein soll, welche Hintergrundfrage sie haben soll etc. blabla, das interessiert euch alles nicht, wichtig ist nur, dass die Ebenenfüllart auf Transparenz gestellt ist. Klickt dann "OK"

 Jetzt habt ihr eine neue Ebene in eurer Ebenenpalette. Eure neue Ebene, auf der ihr nun arbeiten werdet, sollte nun oberhalb des Originalbildes liegen (siehe Bild).

Nur  noch eine Kleinigkeit, und ihr könnt zur Farbe greifen!

Oben in der Ebenenpalette seht ihr einmal eine Leiste mit der Deckkraft eurer Ebene und darüber steht "Modus: Normal".

Ganz grob erklärt: Der Modus hat Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Farbe auf der Ebene wirkt. Normalerweise steht der Modus immer auf "normal".

Wir gehen jetzt aber daran, dass zu ändern. Und zwar wählt ihr nun als Modus: "Weiche Kanten" aus.

3. Schritt - Bring Farbe ins Spiel!

In meinem Beispielfoto kann man meine Augen gut erkennen, ich besitze sehr helle Augen, daher funktioniert dieses Tutorial eigentlich bei allen Fotos von mir. Wenn ihr dunkle Augen habt (oder schlechtes Licht), kann es sein, dass ihr Abstriche in der Farbintensität machen müsst oder das Bild aufhellen müsst.

Zoomt mit der Lupe oder + auf den Punkt in euer Bild rein, wo die Augen sitzen. Ich zeige euch das ganze hier vorerst anhand von einem einzelnen Auge. Mit - könnt ihr wieder rauszoomen. Das Lupenwerkzeug ist mir in GIMP zu unpräzise, weshalb ich die Tastenkürzel bevorzuge.

Wählt nun im Werkzeugkasten den Pinsel aus. Als Pinselgrößen verwende ich in GIMP meistens:
20 Pixel/ 15 Pixel / 10 Pixel/ 5 Pixel / 3 Pixel
Als Pinselart verwende ich die weiche Pinselspitze (Einstellungen siehe Bild

Wenn ihr ein Graphic Tablet verwendet, achtet darauf, dass die Dynamik (wie im Bild zu sehen) auf "Pressure Opacity" gestellt ist.

 Wenn du mit der Maus arbeitest, kannst du die gleichen Einstellungen wie oben verwenden, allerdings hast du trotz der Einstellung "Pressure Opacity" keine Druckempfindlichkeit und arbeitest somit mit hundert Prozent Deckkraft.

Doppelklicke auf das schwarze Feld bei deinen Farben und die Farbpalette öffnet sich. Wähle nun die Farbe, die das Auge bekommen soll. In meinem Fall wähle ich einen ocker-orange Ton, da Cure Black ja "goldene" Augen hat.

Beim Malen wirst du sehen, dass sich das Auge zwar färbt, aber die Struktur des Auges erhalten bleibt. Das hängt mit der Ebeneneinstellung "Weiche Kanten" von zuvor zusammen. Dir wird wahrscheinlich auch auffallen, dass die Farbe die du gewählt hast nicht 1:1 der Farbe entspricht, mit der du gemalt hast. Tatsächlich gibt es im "Weiche Kanten" Modus eigentlich immer Abweichungen von der gewählten Farbe, da ja quasi die Farben von der Originalebene nachwievor vorhanden sind. Dadurch erzeigt man aber auch ein wesentlich realistischeres Bild vom Auge, selbst bei unnatürlichen Farben.

Ich habe das rechte Auge nun eingefärbt, aber die Farbe wirkt meiner Meinung nach noch ziemlich langweilig.

Ab hier arbeite ich meistens nur noch mit schwarz und weiß und einer neuen Ebene die ich ebenfalls auf "Weiche Kanten" gestellt habe.

Man kann nun vorsichtig mit helleren und dunkleren Farbabstufungen des Grundtons Lichtreflexe zaubern oder reines schwarz und weiß verwenden, ohne viel Aufwand betreiben zu müssen.

Alle die mit einer Maus arbeiten, müssen die Deckkraft des Pinsels verringern, ich empfehle mal einen Wert um die 15%. Damit kann man wunderbar die einzelnen Stellen des Auges aufhellen und abdunkeln und natürlich auch andere Farben hineinbringen.

Als Beispiel für eine Anwendung all dieser oben genannten Mittel, habe ich das Auge folgendermaßen fertig gefärbt:

Informationen zu Photoshop:

Auf die gleiche Art und Weise lässt sich das alles auch in Photoshop machen.

Beachtet, dass die Tastenkürzel fürs Zoomen in PS folgendermaßen sind:

Reinzommen: strg +

Rauszoomen: strg -

Außerdem heißt der Ebenenmodus "Weiche Kanten" in Photoshop "Weiches Licht".

Ich habe noch ca. 2-3 andere Methoden Augen umzufärben. Wenn ihr Probleme beim Färben haben solltet lohnt es sich häufig eine hellere oder dunklere Farbe auszuprobieren um das gewünschte Ergebnis zu erhalten oder ihr könnt zur Not auch mal den Ebenenmodus wechseln und herumprobieren, ob ein anderer Modus euch mehr hilft. Ich rate euch allerdings vom "Normal"-Modus ab, da er euch nicht die Texturen des Auges liefert, wie es die "Weichen Kanten"/ "Weiches Licht" Einstellungen tun.

Vielleicht hat euch das hier ein wenig geholfen, viel Spaß noch bei was immer ihr gerade treibt. :D

LG,

SiriWesen