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Der Antagonist - Eine Hassliebe Antagonist, Fanfic, Fanfiction

Autor:  Elnaro
Wie in abgemeldet Webblog angekündigt, möchte ich mich gern mit euch über Antagonisten unterhalten.

Mir fallen ein paar Typen von Antagonisten ein.

- der Gequälte, der nichts dafür kann, dass alle den Tod verdient haben
- der Fehlgeleitete, der glaubt alles richtig zu machen
- der Machthungige, dem die Welt und die Frau nicht genug sind
- der Missverstandene, der sich nimmt, was ihm zusteht


Was schreibt ihr, oder bevorzugt ihr? Oder was lest ihr gern?
Wollt ihr gut nachfühlen können, was den Antagonisten anreibt, vielleicht fast schon so mit ihm leiden wie mit dem Protagonisten? oder
Mögt ihr einen undurchsichtigen Bösewicht oder einen, den man "so schön hassen kann" (Zitat von Cocos)?

Ich freue mich auf eure Beiträge :)

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Datum: 23.11.2018 17:07
Ehrlich gesagt... Ich glaube, ich habe gar keine Antagonisten in diesem Sinne. Nur Charaktere mit unterschiedlichen Zielen und Ansichten, die gelegentlich aneinander geraten, wenn ihre Absichten sich... naja, im Weg stehen. 
Und dann kommt es ganz stark drauf an, aus wessen Sicht ich gerade erzähle. Was der eine für eine Frechheit hält und wodurch er sich provozieren lässt, ist für den Anderen teilweise nicht mehr als eine Notwendigkeit und völlig normal. 
 
Generell bin ich ein großer Freund davon, wenn sich Ansichten einfach unterscheiden. Genau wie Vorgehensweisen. Ich meine, die Charas können durchaus auch das gleiche Ziel haben und versuchen es auf verschiedenem Wege zu erreichen. 
(Zum Beispiel: "Ich prügel ihn windelweich, dann redet er schon." vs. "Ich werde einfach weiter suchen und dann finde ich das ohne Gewalt heraus und du schlägst ihn gefälligst auch nicht.")
 
Was ich gar nicht mag ist, wenn Bösewichte einfach nur brutal und fies sind. Ohne Ziele, ohne zu denken und ohne jede Form von Selbstreflektion. Das finde ich dann nicht mal hassenswert fies, sondern einfach nur undurchdacht und dann nehme ich ihn nimmer ernst. *hust*
"No, I don't like it... I love it!"
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Datum: 24.11.2018 13:11
Ich mag den Antagonisten, der einmal ein Held war, ehe er zum Bösewicht wurde am liebsten. Ganz im Sinne des bekannten Zitats "You Either Die A Hero, Or You Live Long Enough To See Yourself Become The Villain" (Harvey Dent, The Dark Knight).

Entsprechend habe ich diese Version des Antagonisten sehr oft in meinen Geschichten. Ich ergründe einfach gern den Abgrund, in den der Protagonist starrt und in den er dann schließlich (aus verschiedenen Gründen) hinabfällt, nicht zwingend, weil er böse sein will, sondern weil ihn die wechselhaften Umstände dazu zwingen.

Das kann allerdings mit den von dir genannten Grundtypen "Fehlgeleiteter" und "Gequälter" einhergehen. Ich hab es also nur nochmal für mich spezifiziert. :,D
Ich habe Liebe in mir, deren Stärke ihr euch nicht vorstellen könnt, und Zorn, dessen Stärke ihr nicht glauben würdet.
Wenn ich das eine nicht befriedigen kann, wende ich mich dem anderen zu.

[Silent Hill: Downpour]
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Datum: 24.11.2018 13:50
Tatsächlich habe ich nicht wirklich viele "böse" Antagonisten bei den Charas, die ich schreibe. Die meisten meiner Konflikte kommen ohne Bösewichte aus.
 
Antagonisten sind bei mir häufig Charaktere, die schlicht auf der anderen des Konflikts stehen und die sich, würde man sie fragen, natürlich als die Guten der Geschichte sehen würden. (Um bei den HP-Beispielen zu bleiben z.B. Slytherins beim Gryffindor-vs-Slytherin-Konflikt.)
 
Da ich vornehmliche Fanfictions schreibe sind die Antagonisten - so ich denn mal welche schreibe - meist durch den Canon vorgegeben.
 
Beim Lesen/Konsumieren bevorzuge ich gut durchdachte Antagonisten, die eine Hintergrundstory und Motivation mitbringen und die möglicherweise sogar das richtige Ziel haben (nur die falschen Mittel.)
Was ich gar nicht leiden kann, sind Antagonisten, die einfach nur böse sind, um böse zu sein.
 
Bei deinen Beispielen gehe ich übrigens nicht komplett mit.
 
Tom Riddle/Voldemort ist meiner Meinung nach nicht vom Gequält-Typ. Er ist schlicht ein Soziopath ohne Empathie für andere, der sich nimmt, was er haben will und dem es leicht fällt, Menschen nach seinem Gutdünken zu manipulieren. (Oder dem es zumindest leicht fiel, das zu tun, bevor er sich mit zu vielen Horkruxen selbst zerschossen hat.)
Gequält ist an ihm nichts - vielmehr war er schon immer ein Quäler, der bereits von Kindheit an andere terrorisiert hat. Und spätestens seit Hogwarts war er der Anführer seiner ersten Bösewichts-Clique.
Ein besseres Beispiel für einen Bösewicht von diesem Typ wäre meiner Meinung nach Barty Crouch Jr. Der war möglicherweise auch schon vorher böse (seine Motivation, mit Bellatrix um die Häuser zu ziehen und Auroren zu foltern, kennen wir ja nicht genauer.) Endgültig über den Point of No Return schiebt ihn aber sein Vater. Zunächst durch emotionale Vernachlässigung, dann mit dem Askaban-Urteil (das Barty Sr. zugegebenermaßen fällen musste, aber das ihm halt zumindest hätte leid tun können) und schließlich mit den 10+ Jahren, in denen er Barty mit dem Imperius auf Spur gehalten hat.
Noch besseres Beispiel für diesen Typus ist IMHO übrigens Jin aus Xenoblade Chronicles 2.
The fanfic was on fire and it wasn't my fault.
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Datum: 24.11.2018 14:48
Huhuuu :3

ah, da bist du mir zuvorgekommen! xD Ich hatte schon überlegt, Sonntag einen Post dazu rauszuhauen, aber so ist es viel besser <3

Da du Cocos direkt anzitierst: Sie hat einen Antagonisten geschaffen, der – nach meinen Maßstäben xD – ganz herrlich hassenswert ist, aber eben nicht nur 08/15-böse, sondern böse mit System. Ich glaube, es gibt nichts Unbefriedigenderes (für Leser und eigentlich auch für Schreiber) als einen Bösewicht, der einfach nur böse ist, ohne irgendwie ein Motiv, einen Grund, iiirgendetwas an Hintergrund mitzubringen.

Welchen von deinen Antagonisten-Typen ich mag, weiß ich gar nicht so genau. Ich glaube, ich kann mich da nicht so richtig festlegen, weil es immer ganz arg auf das Drumherum ankommt. Charismatische Bösewichte haben durchaus was, einige von den größenwahnsinnigen, emotional komplett verarmten Fieslingen (ich muss da gerade an Zyrus von Pokémon denken) allerdings auch. Ich gebe zu, für manche Antagonisten habe ich tatsächlich einen Platz im Herzen, wenn sie es schaffen, mich irgendwie zu berühren (Medivh im WoW-Film (ich kenne nur diesen Film, ansonsten weiß ich leider nichts großartig über das Universum) war so ein Fall, weil er offensichtlich nicht anders handeln konnte, als er es tat, dabei allerdings immer noch eine Idee vom Guten bzw. dessen, was er dafür hielt, hatte). Was mich u.a. an GRRMs Lied von Eis und Feuer fasziniert, sind die Gründe, die plötzlich in vielen Fällen nachvollziehbar machen, weswegen auch die fiesesten Charaktere handeln, wie sie handeln, und dass dadurch gerade so eine sehr, sehr breite Grauzone entsteht, in der gar nicht mehr auszumachen ist, wer hier jetzt eigentlich der Böse ist – und wie gut der Gute überhaupt denkt und handelt. Ich mag dieses relativierende Moment, habe aber ab und an auch sehr gern Antagonisten, denen ich einfach guten Gewissens die Pest an den Hals wünschen kann.

Wie steht ihr eigentlich zum klassischen Überläufer? Wenn der Feind quasi mit im eigenen Bett schläft und sich früher oder später gegen den Helden wendet/gewendet hat? Mir stößt sowas irgendwie immer etwas übel auf … Illoyalität und Verrat frustrieren mich ohne Ende, gerade wenn man es bei Charakter X gerade mal nicht schon geahnt hat.

_Delacroix_
Ehrlich gesagt... Ich glaube, ich habe gar keine Antagonisten in diesem Sinne. Nur Charaktere mit unterschiedlichen Zielen und Ansichten, die gelegentlich aneinander geraten, wenn ihre Absichten sich... naja, im Weg stehen.
Ja! Ich musste da an das Zitat „Every villain is a hero in his own mind“ (Tom Hiddleston …?) denken, und finde, dass das hier ganz gut passt. Das ist einfach auch einer der Faktoren, der für mich die Qualität eines „runden“ Antagonisten ausmacht: Glaubwürdigkeit. Ich will Authentizität, auch wenn das noch mehr ARGH! und Mistgabeln und Fackeln auf den Plan ruft xD

Eris_the-discord
Was ich stattdessen sagen kann, ist, dass ich mich gerne in einen Menschen hineinversetze. Auch in den Antagonisten. Ich mag auch mit ihm mitfiebern, ja. Gerissene Gegner sind besonders interessant. Wenn ein kluger Schachzug folgt und man denkt: "Du bist eigentlich ein Arsch, aber für diesen Trick - Chapeau!"
Oh ja, kluge Antagonisten rocken. Ich mag dieses etwas Undurchschaubare auch sehr gern, vielleicht auch das Gefühl, dass der „Gegenspieler“ dem „Helden“ auch immer einen Schritt voraus zu sein scheint und dadurch die Bedrohung noch etwas imminenter wird. Das Hirn einer bösen Organisation ist – für mich – auch immer noch etwas reizvoller als die bloßen Fußsoldaten. Mir kommt da gerade Yann/Yan/Jan Valentine aus Hellsing in den Sinn: Der Kerl ist nicht gerade die hellste Kerze an der Tanne, hat aber Unterhaltungswert – ist für mich dennoch nicht ganz ernstzunehmen, weil mir List, Gerissenheit und Tücke fehlen :D

 Flordelis
Ich mag den Antagonisten, der einmal ein Held war, ehe er zum Bösewicht wurde am liebsten. […] Ich ergründe einfach gern den Abgrund, in den der Protagonist starrt und in den er dann schließlich (aus verschiedenen Gründen) hinabfällt, nicht zwingend, weil er böse sein will, sondern weil ihn die wechselhaften Umstände dazu zwingen.
Das finde ich auch sehr spannend – gerade auch ggf. die „Der Zweck heiligt die Mittel“-Mentalität, wenn dann die Grenzen zwischen Gut und Böse noch weiter verschwimmen. Gerade so eine Idee hat sehr viel Potential, finde ich.

Arcturus
Tatsächlich habe ich nicht wirklich viele "böse" Antagonisten bei den Charas, die ich schreibe. Die meisten meiner Konflikte kommen ohne Bösewichte aus.
Dito. Das liegt bei mir wahrscheinlich an den ganzen Oneshots, die einfach gar nicht den Platz mitbringen oder hergeben, um einen richtigen Antagonisten, der über die Marke „simples Hindernis, das zum Glückszustand im Weg steht, aber auch fix beseitigt werden kann“ hinausgeht, einführen zu können. Vielleicht scheitern daran auch meine Ideen für längere Geschichten: Mein Antagonist klemmt einfach ^^'
Datum: 24.11.2018 15:41
Hallo,

ich kann mich den anderen nur anschließen, Antagonisten, die nur Böses tun, weil sie halt böse sind, gefallen mir nicht wirklich.
Ich mag es auch lieber, wenn Antagonisten so geschrieben sind, dass man verstehen kann, warum sie so handeln wie sie es eben tun, das muss nicht unbedingt ein Widerspruch dazu sein, dass man sie dennoch so richtig schön hassen kann.
Ich denke in dem Zusammenhang an den Antagonisten aus John le Carrés "The Nightmanager", Richard Ropper wird darin als der schlimmste Mann der Welt beschrieben und er ist hassenswert, dennoch ist er zugleich charismatisch, sein Handeln ist nachvollziehbar, es gibt einen Moment, wo er dem Helden seine Weltsicht erklärt (auch die ist nachvolliehbar) aber, dadurch dass er ein Waffenhändler ist, der willentlich und bewusst mit den schlimmsten Waffen dieser Welt handelt, bleibt er als Händler des Todes hassenswert!
Ich stimme abgemeldet darin zu, dass der Ansatz "Every villain is a hero in his own mind." (Yep, das ist von Tom Hiddleston, sagt er öfters in Interviews.) sehr hilfreich ist, um einen Antagonisten zu schreiben, der ein mehrdimensionaler Charakter ist.
Ich denke Mehrdimensionalität oder auch Komplexität, ist das, was ich mir für Charaktere insgesamt wünsche, sowohl Helden als auch Antagonisten, weil es Geschichten (egal welchen Genres) realistischer macht. Weder der Held noch der Antagonist entstehen in ihrer Geschichtenrealität aus dem nichts, da sollte immer eine Umwelt sein mit der sie interagieren und, die sie beeinflusst und formt. Ich finde es beispielsweise auch merkwürdig, wenn beste Freunde des Hauptcharakters immer für diesen Zeit haben und nie eigene Probleme haben. Die meisten Charaktere in einer Geschichte sollten mehr als Plotdivices sein, mit einem eigenen Hintergrund und eigener Motivation. Was jetzt nicht heißt, dass ich finde, dass man sich auch für z.B. einen Txifahrer, der in der Geschichte nur einmal vorkommt, weil er den Hauptcharakter irgendwo hinfährt, eine ausgefeilte HIntergrundstory braucht. aber für die wichtigen Haupt- und Nebencharaktere ist es sinnvoll zumindest eine grobe Idee von ihrem Hintergrund und ihrer Motivation zu haben, den Antagonisten miteingeschlossen.

Ich weiß nicht so recht, ob ich meinem eigenen Anspruch an eine Geschichte in der Hinsicht gerecht werde. Allerdings habe ich selten Personen, die das Hindernis für meine Helden sind. Öfter sind Hindernisse bei mir gesellschaftliche Umstände. (Aber ich bin mir recht sicher, dass ich auch schonmal den Klischeebösewicht, der einfach nur böse is, weil er hat böse ist, verwendet habe.)

Mein letzter Antagonist, der mir gerade einfällt (aus einer noch nicht beendeten Story, die ich just for fun schreibe und eventuell nie hier hochlade) war ein vom Leben enttäuschter Trunkenbold. Er hat auf grund der gesellschaftlichen Umbrüche seinen Status verloren, kam damit nicht klar, griff zum Alkohol, vernachlässigte seine Familiie und steigerte sich darin hinein anderen die Schuld an seiner Misere zu geben, weswegen er öfters mit meinem Hauptcharakter, der sein Schwiegervater war aneinandergeraten ist.
Aber ich muss gestehen, ich finde Antagoniste zu schreiben schwierig, gerade weil ich zumindest vermeiden will, dass sie nur Antagonisten sind, weil sie nur sinnlos böse sind.
Datum: 24.11.2018 19:59
Hm, wie mag ich meine Antagonisten? ich glaube, pauschal auf einen Typ festlegen, möchte ich mich da nicht, sondern würde eher auf den Grundsatz "immer passend zu meinen Protagonisten" gehen. Dabei dürfen sie schon brutal und grob sein, wenn es passt, aber grundsätzlich mag ich sie intelligent lieber. Sie müssen aber immer einen Grund und eine Motivation haben und ich möchte sie auch gerne von allen Seiten beleuchten, denn auch die Bösen haben ja ein Leben.
Dass das nicht immer ausgeschrieben werden muss, ist klar, schließlich würde das in vielen Fällen ja einiges von der Story vorwegnehmen, aber ein bisschen Hintergrund wäre schön.

Das gilt bei mir fürs Schreiben wie auch fürs Lesen, auch wenn ich bei gut gemachten Antagonisten in Geschichten, die ich lese, weit mehr leide.

Ansonsten gibt es ja auch noch andere Kategorien:

Hier eine Aufstellung der Lawful Evil/Chaotic Evil/ Neutral Evil-Chart
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Datum: 03.12.2018 16:14
Irre, was ich noch für tolle Beiträge bekommen habe. Vielen Dank! Bei mir war die Benachrichtigungsfunktion ausgeschaltet und ich hab's nicht gecheckt :O

 Flordelis
Ich mag den Antagonisten, der einmal ein Held war, ehe er zum Bösewicht wurde am liebsten. Ganz im Sinne des bekannten Zitats "You Either Die A Hero, Or You Live Long Enough To See Yourself Become The Villain" (Harvey Dent, The Dark Knight).
Das klingt auch sehr interessant. An den habe ich noch nicht gedacht. Aber es stimmt, wer zu viele Abgründe sieht, die sich immerzu wiederholen, egal wie viel man kämpft, kann auch irgendwann einmal aufgeben. Wie ein Politist der zum Gangster wird.

Arcturus
Antagonisten sind bei mir häufig Charaktere, die schlicht auf der anderen des Konflikts stehen
So verstehe ich die Sache auch. Es geht um die Person, welche die Gegensätzlche Ansicht des "Helden", bzw. der Hauptperson vertritt und deren Motivation. Ich weiß aber was du meinst und warum du dich an dem Begriff störst. Es ist schon merkwürdig Eltern, die es verbieten wollen, dass ihr Kind Dessoumodel wird, gleich als Anatagonisten zu bezeichnen.

abgemeldet
ah, da bist du mir zuvorgekommen! xD Ich hatte schon überlegt, Sonntag einen Post dazu rauszuhauen, aber so ist es viel besser <3
Ich wollte dir nichts wegnehmen. Du hattest nicht auf meine Ankündigung reagiert, deshalb hab ich's einfach mal gemacht.

Wer wie sehr gehasst wird, ist wahrscheinlich stark abhängig vom Rezipienten.
Mein Mann hasst die Hauptperson einer meiner Geschichten, weil sie sich von ihrem vorbestimmten Weg abbgringen und ihren Freund verlässt, weil sie sich jemandem verschreibt, der in der Gesellschaft das Gesicht verloren hat. Mein Mann identifizierte sich mit dem Freund der Hautpperson und war entsprechend verletzt.

Irgendwie passt das zu dem was du gefragt hast.

Wie steht ihr eigentlich zum klassischen Überläufer? Wenn der Feind quasi mit im eigenen Bett schläft und sich früher oder später gegen den Helden wendet/gewendet hat? Mir stößt sowas irgendwie immer etwas übel auf … Illoyalität und Verrat frustrieren mich ohne Ende, gerade wenn man es bei Charakter X gerade mal nicht schon geahnt hat.

Da kommt es auf Fingerspitzengefühl an, weil das auch gut gemacht sein kann (z.B. so ähnlich bei Yatos Vater aus Noragami) Hier muss man aber unterscheiden, ob er ein Überläufer ist, oder ein Spion.

Salix
Die meisten Charaktere in einer Geschichte sollten mehr als Plotdivices sein, mit einem eigenen Hintergrund und eigener Motivation.
Mir fällt es viel leicher die Dialoge zu schreiben, wenn ich mir zumindest ein paar Eckdaten zu jedem noch so kleinen Nebencharakter ausdenke. Die spielen in der Story keine Rolle, aber ich brauche die für mich.
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Datum: 03.12.2018 16:39
Ach wo, da gibt es doch nichts wegzunehmen! :3

Charakterrezeption ist ohnehin etwas unheimlich Subjektives, denke ich. Viele mögen den klassischen Helden nicht, andere finden Antagonisten aus Prinzip blöd - und dann gibt es noch unzählige Betrachtungen dazwischen. Macht das nicht irgendwie aus den Reiz der Charaktererstellung als solcher aus? Wer weiß, manchmal finden auch OCs noch Fans :D

Dass dein Mann bei der Entwicklung nicht begeistert ist, kann ich mir vorstellen :/ Es ist immer schwierig, wenn Charaktere, die einem aus irgendeinem Grund am Herzen liegen, etwas tun, was eigentlich undenkbar ist - und mit dem man dann doch irgendwie umgehen muss. Ich bin da ganz bei ihm, sowas kann wirklich bitter sein.

Da kommt es auf Fingerspitzengefühl an, weil das auch gut gemacht sein kann (z.B. so ähnlich bei Yatos Vater aus Noragami) Hier muss man aber unterscheiden, ob er ein Überläufer ist, oder ein Spion.
Oh, wenn das auch Richtung Doppelagenten o.Ä. geht, dann ist das natürlich auch ein heißes Thema :'D Noragami kenne ich z.B. gar nicht, bei "Verrätern" muss ich gerade an Walter aus Hellsing denken - wobei da das Krude ist, dass ich mit seinem Verrat irgendwie leben kann und der meine Sicht auf ihn nicht groß verändert hat, obwohl es im ersten Moment ein Schocker war. Er gehört nach wie vor und trotzdem zu meinen favorisierten Charakteren. Eigentlich verrückt, ihm das einfach so zu "verzeihen", wenn ich generell nicht so wahnsinnig gut damit umgehen kann :D


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