>>Fantastische Geschöpfe unter uns<<
Autor: Jaelaki
-
„Glaubst du an Gott?“, fragte er leise und sah sie durchdringend an mit seinen unergründlich dunklen, melancholischen Augen. Herablassend schnaubte sie, wandte jedoch keinen Moment ihren Blick ab von seiner vornehmen Gestalt. Seine schwarzen, seidigen Haarsträhnen fielen ihm ins blasse Gesicht, seine feingliedrige Hand stützte mit einer sanften, erhabenen Eleganz sein Kinn. Nur schemenhaft erhellte das bleiche Mondlicht die beiden und verlieh der ganzen Situation zusätzlich etwas Bizarres.
„Es wäre vielleicht ganz nützlich“, erwiderte sie dann vage. Mit sanft gerunzelter Stirn musterte er sie aufmerksam. „Nützlich?“, fragte er mit seiner dunklen Stimme nach, die tief in ihrem Inneren widerhallte.
Seufzend strich sie eine widerspenstige Locke aus ihrer Stirn und richtete langsam ihren unergründlichen Blick gen Himmel. Nur funkelnde Sterne und der bleiche, volle Mond, am Horizont die dunklen Schatten des angrenzenden Waldes.
„Ja“, meinte sie leise, doch deutlich, „dann gäbe es wenigstens jemanden, dem ich die Schuld zuschieben könnte.“
-
Als Johannas kleiner Bruder stirbt, versinkt sie in einer trostlosen, grauen Welt voller Trauer und Schuldgefühle. Sie hat das bittere Gefühl, dass niemand sie versteht. Doch dann trifft sie ganz unverhofft einen jungen Mann, dessen dunkle Augen so voller ehrlicher Melancholie sind, dass sie in ihnen zu versinken droht. Langsam begreift sie, dass dieser junge Mann irgendwie - anders ist. Gefährlich anders. Doch sie fürchtet sich mehr vor der Einsamkeit, als vor ihm.
-
Das war ein kleiner Eindruck aus meinem Beitrag bzgl. der Ausschreibung zu >>Fantastische Geschöpfe unter uns<<.
Zielgruppe: Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene. Maximalzeichenanzahl: 30.000.
Abseits von Fanfictions und Gedichten, schreibe ich auch Original-Kurzgeschichten. Einerseits, um ein Gefühl für Charakter- und Ideenentwicklung zu bekommen, andererseits, um - ja - Original-Ideen endlich einmal zu Ende zu denken und einfach auch umzusetzen. Bis zum Schluss.
Momentan versuche ich mich an einer Reihe von Ausschreibungen.
Hier eben die erste [Genre: Fantasy]. Es folgen weitere, auch andere Genres.
Über Meinungen zur Grundidee dieser Story und Kritik würde ich mich freuen. ^.-
Schreibt mir eure Meinung! ;-D
Gruß,
Jaelaki
Mehr von mir auch auf facebook J. E. Federflug.
Habe eben auf meiner Startseite diesen Weblog entdeckt und dachte mir, dass ich einfach mal vorbei schauen sollte. Allein wegen dem Titel war ich neugierig geworden und deswegen wollte ich mehr über den Eintrag in Erfahrung bringen.
Obwohl es nur ein kurzer Ausschnitt aus deinen Kurzgeschichten war, wurde ich voll gepackt, gekaut und ins Geschehen geworfen. Mit dieser ersten Frage wurde ich gecatcht und ja ... mir hat die Handlung sehr gefallen.
Da ist ein Mädchen, welches Gott die Schuhe in die Schuhe schieben will, offenbar, weil ihr kleiner Bruder verstorben ist. Wenn Kinder sterben, kommen sich die Älteren besonders ungerecht behandelt vor, denn es ist, als würde man einen kleinen Engel weggeben müssen, denn man nur für eine kurze Lebenszeit hatte. So wird sich die Johanna wohl auch fühlen. Was wird dieser geheimnisvolle junge Mann mit ihr anstellen?
Ehrlich gesagt würde ich deine Geschichte gerne lesen. ^^
Liebe Grüße,
Corni
- Monika Minder
Es freut mich sehr, wenn es dich neugierig gemacht hat! ;-D
Genau so war es auch geplant: Der Ausschnitt sollte berühren, neugierig machen auf mehr, ohne viel Drumherum mitten ins Geschehen führen. Da es eben eine Kurzgeschichte ist, bleibt ja auch nicht viel Zeit für große Erklärungen oder langwierige Darstellungen von Entwicklungen. Das ist interessant, aber auch eine Herausforderung. Wie viel Infos braucht der Leser, um mitzukommen? Was muss ich nur anreißen, was vertiefen? Wie bringe ich die Emotionen rüber? ^.-
Vielen Dank für deinen Eindruck! Es hat mich gefreut!
Die Geschichte werde ich im Zuge der Ausschreibung an einen Verlag senden. Je nach dem was sich dabei ergibt, wird man die Geschichte dann in einer Anthologie lesen können. Hoffentlich. ;-D
Gruß,
Jaelaki
J. E. Federflug