Geld als Verhütungsmittel im viktorianischen zeitalter
Das Thema ist jetzt vielleicht ein bisschen komisch. Aber das gebührt denjenigen Verantwortlichen, die den Bockmist verzapft haben, also bitte erst später wundern.
Ich schaue derzeit die Serie "Penny Dreadful", basierend auf einer Groschenromanserie, die im England des vikotorianischen Zeitalters spielt. Und wie eigentlich alles, was Geschichte betrifft, zeigt es mal wieder nahezu nur Leute mit Geld. Mir erzählte mal jemand, der sich besser mit Geschichte auskennt, dass das Leben der Bauern ja sowieso langweilig sei und deswegen kaum etwas darüber gelehrt werde. Prunkvolle Schösser sind halt doch spannender. Manchmal sehr ärgerlich, ich habe nämlich Interesse an den Gerichten der ärmeren Leute. Was gabs damals zu essen?
Penny Dreadful ist aber nicht einfach "Reiche Pinkel in einer romantisch verklärten Zeit", sondern beinhaltet gleichermaßen dunkle Fantasy. Vampire, Werwölfe, Frankensteins Monster, Hexen und so weiter tauchen auf und treiben ihr Unwesen, während Menschen oder Halbmenschen versuchen, dagegen zu kämpfen oder zumindest ihre Lieben wieder zurück zu holen.
Und da Penny Dreadful eine moderne Serie ist, dürfen total überspielte Gewaltdarstellungen (jemand sticht einer Puppe diverse Stricknadeln in den Kopf und an einem anderen ort schreit und leidet eine Frau minutenland oder es wird die erste Sekunde gezeigt, in der einer jungen Frau ein Baby aus dem Leib geschnitten wird) und hemmungsloser Sex nicht fehlen. Sex in gefühlt jeder Folge. Das ist sehr modern. Zu modern, denn irgendwie wird nie jemand schwanger und es sind genug Cisfrauen im gebärfähigen Alter dabei. Verhütungsmittel gab es damals zwar schon, waren aber klobig und aufwendig und hätten offenkundig im Bildmaterial eingebaut werden müssen - das ist nämlich sehr explizit.
Aber wehe eine Frau wird geschwängert, die kein Geld hat. Dann gehts sofort los, dass die Gesellschaft Repressalien macht, sie verstoßen wird und letztendlich versucht, das Kind irgendwie los zu werden. Wer aber genug Geld hat, der hat damit keine Probleme. Auch heute kostet Verhütung Geld, aber man packt den Lümmel ja nicht in Geldscheine ein oder stopft sich Münzen unten rein. So klappt das nicht.
Vielleicht doch zu verklärt romantisch? Zu viel Rosamunde Pilcher? Dabei wäre es schon spannend. Die weibliche Hauptperson hätte wahrscheinlich genug Magie, um damit zurecht zu kommen. Und die andere wäre schwanger gestorben, was wiederum ein sehr interessantes Frankensteins Babymonster hätte werden können.
Und so lechzen die modernen Serien nach ungeschminkter Realität, zeigen folgenlang leidende Leute, zeigen Gewalt, Dreck, Pest und Ablehnung. Verpacken das alles romantisiert in "Früher war alles besser", sodass es fast wieder ok ist. Und sparen dann doch wieder an der falschen Stelle, sodass man sich als Zuschauer vors Gesicht gestoßen fühlt. Von der wie immer fehlenden Menstruation möchte ich jetzt nicht anfangen. Das ist einfach nicht so auffällig wie ein Babybauch. Da gibt es aber auch Serien, die zuende denken wie "Orange is the New Black".
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass "Feel Good" Serien derzeit nicht so trend sind. Auf einem Video on Demand Portal sind die meistens nur bei den Kinderserien zu finden und dann überaus einfach gestrickt. Oder auch diese enttäuschen einen maßlos wie "Project Mc²"...
Hat jemand eine Netflixempfehlung?
Gesehen hab ich schon: Orange is the New Black, Dexter, Breaking Bad, H2O, Better Call Saul
Dringend wegschalten musste ich bei: The Originals (so eine selbstgefällige konstruierte Sch**), Weeds (da finde ich kaum Worte für)
und mögen tu ich lockeres, nettes, Scifi, dunkle Fantasy, Realkrams. Nicht mögen tu ich eigentlich genau das, was hier im Text steht: Gewalt und Porno, aber auch Horror, leute, die andere leute gegen ihren Willen aufschlitzen oder sonstwas mit ihnen tun, Leute, die dauernd über andere herziehen, weil die Leute Kohlehydrate essen (Weeds!), Leute, die sich dauernd gegenseitig hintergehen (Homeland).
Nyoa, im Studium kommts auf die Uni drauf. Bei politischer Geschichte wirste sowas tatsächlich nicht haben, bei Sozialgeschichte schon eher. Dass wir aber im Vergleich wenig über Bauern wissen, hat den einfachen Grund, dass es da weniger Material gibt. Die konnten halt nicht schreiben und haben deswegen auch kaum Selbstzeugnisse hinterlassen, das meiste, was da über das Leben weiß, stammt quasi schon "gefiltert" von Dorfschreibern, aka Pfarrern oder Bürgern, die mit ihnen verkehrten und über sie schrieben.
Was Serien angeht, müssen die aktuell sein?
Die Gutsherren haben da wohl auch nicht viel fest gehalten schätze ich mal?
Die Serien müssen auf Netflix angeboten werden. Ansonsten würde ich jetzt Enterprise und solche alten Kamellen weitergucken :) Aber ich hab derzeit nunmal dieses Abo.
Es ist schon schade, dass im SciFi Bereich derzeit so stark Ebbe ist.
> TonaradossTharayn:
> Die Gutsherren haben da wohl auch nicht viel fest gehalten schätze ich mal?
Wieso sollten sie?
Mal davon abgesehen müssten solche Schriftstücke auch erhalten geblieben sein (Wer hebt son Zeug jahrhundertelang auf?) und irgendwann in irgendeinem Archiv gelandet sein, dass irgendwer irgendwann mal durchstöbern muss. Dazu sei gesagt, dass die Archive voll von Material sind, die noch nie jemand angeschaut hat. Das lässt sich aber auch nicht einfach mal so wegarbeiten (von wem auch? Die Leute müssen ja finanziert werden und zu sagen "ich sichte mal und guck was drin steht" wird dir keine Fördermittel einbringen), von daher schimmelt vieles wohl noch n paar Jahrzehnte rum.
Es gibt natürlich einige partielle Schriftstücke über das Leben der Bauern ("wenig" heißt ja nicht "nichts"), ich mein mal, dass ich sogar mal n Vortrag über Essensgewohnheiten gehört habe. Aber wie immer kann man das dann schlecht verallgemeinern.
> Die Serien müssen auf Netflix angeboten werden.
Ah, dann kann ich leider nicht helfen, ich hab Netflix nicht und weiß daher nicht, was die anbieten. ^^;
Gab es dann Archive, die man in andere Archive umgeräumt hat, sie aber noch nicht gelesen hat? Irgendwie muss das Zeug ja ins Archiv gekommen, aber nicht gelesen worden sein. Kellerfunde und sowas?
> Gab es dann Archive, die man in andere Archive umgeräumt hat, sie aber noch nicht gelesen hat? Irgendwie muss das Zeug ja ins Archiv gekommen, aber nicht gelesen worden sein. Kellerfunde und sowas?
Gibt's sicher auch. Die Nazis z.B. haben sehr viel in Außenarchive umgeräumt - die jetzt auf russischem Boden liegen und somit kommen wir z.B. auch nicht mehr ran, denn natürlich kriegen wir das Zeug nicht mehr wieder.
Das kann auf vielerlei Arten im Archiv landen. Familienarchive, die eventuell aufgelöst werden, Tagebücher, die gefunden wurden etc., stammen aus ehemaligen Kirchenarchiven, Spenden, drüber gestolpert. Alles was möglich ist, kann dazu führen, vieles lässt sich auch nicht mehr rekonstruieren, das Zeug ist dann halt einfach "da". Da wird dann maximal nach ner Zeitangabe oder Stichworten geguckt und dann entsprechend abgelegt (es ist aber auch noch viel durcheinander - da hat man als normaler Student dann aber auch oft gar keinen Zugriff drauf, sondern brauchst ne explizite Forschungserlaubnis).
Archivarbeit ist natürlich für viele Historiker das größte, weil unentdecktes Land, aber eben auch ne Scheißarbeit. Das Zeug ist ja nicht sauberlich getippt, sondern in einer miesen Sauklaue geschrieben (wenn man großes Pech hat) und da will eben nicht jeder auf gut Glück einfach mal gucken. Kann er wie gesagt auch gar nicht, weils keine Gelder für gibt.
Fällt für dich sowas wie Call the Midwife unter Realkrams? Ich weiß leider nicht, ob es die Serie auf Netflix gibt, aber es ist eine Serie über Hebammen im East End von London in den 1950ern. Basiert auf dem Tagebuch einer Hebamme, die tatsächlich gelebt hat, wobei ich mir sehr gut vorstellen kann, dass es geschönt wurde. Es ist eben britisches Drama (und man sollte darauf vorbereitet sein, dass fast alle Schwangern aus vollem Herzen schreien, wenn sie ein Kind bekommen, das ist etwas anstrengend für die Ohren) und ich fand es ganz schön für zwischendurch.
Die Serie Orphan Black fand ich auch ganz nett (wenn ich mich richtig erinnere gibt es die erste und zweite Staffel auf Netflix). Die Serie spielt mehr oder weniger in der jetzigen Zeit, die Hauptperson findet jedoch heraus, dass sie ein Klon ist und jemand hinter ihr und ihren Klongeschwistern her ist. Den Anfang der Serie fand ich etwas schleppend, aber ich finde es schön zu sehen wie sich die Charaktere entwickeln. Nicht gerade eine Feel-Good-Serie, aber mit viel Spannung.
- Mark Twain
Kritikergilde
Das reicht eigntlich schon, schaus dir an, verwirrend, Gewalt gibt's zwar auch viel, aber irgendwie logisch, etwas überzogen schon, aber es geht ja auch um Fantasy irgendwie.
Macht aber Spaß zu schauen, hat Komik, Tragik, vielschichtige Charaktere(!) und so weiter.
Und Doctor Who mag ich auch gern, das kennst du aber möglicherweise schon. :D
-|__________|-
This is Nudelholz. Copy Nudelholz in your Signature to make better Kuchens and other Teigprodukte
by Zwergvampir
Oder die Sammlung von Primärquellen, hier z.B. zum Essen ;): http://www.victorianvoices.net/cooking.shtml (server spinnt ab und an)
Für andere Epochen wirds schon schwieriger, die sind einfach nicht so populär. Für den alten Roient kann ich dir aber sagen, was sie gegessen haben: massenweise Gerste, Weizen, Hülsenfrüchte, Gartengemüse (u.a. viele Arten von Zwiebelgewächsen), Datteln, ... Schafe, Ziegen, Rinder als Hauptnutztiere .... es gibt tatsächlich ein paar Rezepte, die durch Zufall aufgeschreiben wurden und ebenso zufällig überlebt haben.
Aber deswegen habe ich eigentlich nicht geschrieben, ich wollte dir eine Serie empfehlen. Wenn du britischen Humor magst und nichts gegen eine alte, absolut seichte Serie hast, dann wäre Jeeves & Wooster vielleicht was. Ich habe immer herrlich gelacht. Allerdings weiß ich nicht, ob's das auf Netflix gibt.
Ist neben einer Serie wie Penny Dreadful im Gesamtpaket schlichter gehalten, finde ich.
> TonaradossTharayn:
>
> Gab es dann Archive, die man in andere Archive umgeräumt hat, sie aber noch nicht gelesen hat? Irgendwie muss das Zeug ja ins Archiv gekommen, aber nicht gelesen worden sein. Kellerfunde und sowas?
Also auf deutschem Boden gibt und gab es viele Archive, die in andere Archive umgeräumt wurden und noch nicht durchgesehen wurden.
Ein anderes Problem ist - neben der Finanzierung - tatsächlich etwas banaleres: Platzmangel. Bei der Menge an Archivmaterial, dass es allein in Deutschland gibt, kam es schön öfter vor, dass Sachen weggeworfen wurden (nicht oft, aber dennoch, teilweise auch noch ungesichtetes Material - da will man gar nicht wissen, welche Schätze womöglich auf diese Weise verloren gegangen sind ;.;). Der Platzmangel ist seit langer Zeit dafür verantwortlich, dass viele Dokumente vernichtet wurden, die man zu der jeweiligen Zeit für unwichtig hielt, Dokumente über das Leben der einfachen Leute mögen daher vor 100 oder 150 für nutzlos erklärt und zerstört worden sein, traurig, aber wahr, dennoch sollte man noch einiges finden können, wenn man weiß wie und wo man suchen muss. Vieles liegt vielleicht auch noch in irgendeinem Archiv und ist nur noch nicht durchgeblättert worden.
Ich hab leider viel zu dem Thema und nichts zu Serienvorschlägen zu sagen, tut mir leid! >,<
Leute die miteinander vereinbar en sich gegenseitig zu verspeisen, Menschen die sich zu bestialischen Morden von einem spirituellen Guru aufrufen lassen (siehe Charles Manson) oder Männer die ihre eigenen Töchter jahrelang im Keller halten und mit ihnen etliche Kinder gezeugt haben sind Geschehnisse der Wirklichkeit.
~Hochbegabung ersetzt soziale Kompetenz nicht.~
Die Wirtschaft ist kein natürliches Phänomon, sondern menschengemacht.
Die erste Staffel ist auf Netflix, ich hoffe einfach, dass sie irgendwann auch die zweite mal reinkriegen.
ach ja, und auch interessant fand ich 'Dancing on the Edge', ne BBC-Minserie über eine Jazzband mit lauter schwarzen Musikern, in den 1930ern in England spielend. Hat natürlich viel Rassismus zum thema, und ist ame Ende teilweise n bissl Klischeeig, aber ich fands gerade am Anfang als Epochenstudie auch ganz interessant.
(Und wenn du was mit dem 2. Weltkrieg anfangen kannst: Ich fand ja die Spione von Warschau recht berührend. Aber ich finde David Tennant auch ne tollen Schauspieler^^ Ist n BBC-Film-Mehrteiler, keine richtige Serie.)
("A man shouldn't die with no understanding of why he's been murdered" - Matthew Stover)
Davon abgesehen, Netflixserienemfpehlung: Orphan Black (es ist toll!), Unbreakable Kimmy Schmidt (wobei das evtl. nicht so ganz jedem gefällt? Ich finde es unheimlich "amerikanisch", ist vllt nicht jedermanns Humor, aber irgendwie auch so ein bisschen feel good. Etwas schräg auf jeden Fall.... kannst es ja mal ausprobieren)
Außerdem gibt es ne Serie namens "The Bletchley Circle", in der es um Frauen geht, die während des WW2 für die britische Regierung Codes dechiffriert haben. Und naja, Jahre später finden sie sich zusammen um ne Mordserie aufzuklären. Ist deswegen ganz interessant, weil sie ja nicht über ihren "War Effort" reden dürfen (Official Secrets Act), und ihnen keiner glaubt, als sie zur Polizei gehen und erklären, dass sie ein Pattern in den Morden gefunden haben. Weil sie sind ja nur Frauen. Ist ne Miniserie mit nur 2 Staffeln, aber ich fand sie ganz gut.
Call the Midwife, das ja oben schon erwähnt wurde, find ich mit der Weile relativ langweilig, um ehrlich zu sein.
Weitere Serien zum gut nebenher gucken: Elementary, Person of Interest
(Mulan)
(:
Ja, die Serie kenne ich ^^ Und ich finde sie besser als Penny Dreadful, zeitweilig aber auch etwas monotoner. Die Frauenquote bei Penny Dreadful ist aber deutlich besser. Und da gehts nicht um Quoten, sondern einfach um das Gefühl, als Zuschauer auch akzeptiert zu werden, indem weibliche Wesen nicht nur als Deko in der Ecke dargestellt werden.
Ripper Street ist ernster zu nehmen, weil nicht irgendwelche überschminkten Lockenstabhexen einen auf Vampirfauchen machen. #peinlichstermoment
Laxiel_Oni
Und Magersucht ist gar nicht schlimm, weil es doch viel mehr Adipöse gibt.
Die dargestellte Gewalt in den Serien ist schlimm, weil es meine Freizeit ist, die ich damit positiv verbringen will. Und dann müssen die gewisse Grenzen einhalten.
Nur weil x millionen Frauen vergewaltigt werden, heißt es nicht, dass es ok ist, sowas in Serien darzustellen. Ich will das jedenfalls nicht sehen. Nach den Kriterien suche ich mir dann auch meine Serien aus.
Azamir
Mit 2ter Weltkrieg bekommst du mich nicht. Mit Spione schon mehr. Und mit David Tennant hast du mich XD *notier*
Archimedes
An Hannibal dachte ich auch schon. Die Filme fand ich gut und "Dänische Delikatessen" ist großartig. Ich habe einen Serien- und Filmevorkoster, der genau weiß, was ich ertrage und der hat mir davon dringend abgeraten :/ Bisher ist es noch nie vorgekommen, dass er falsch lag, deswegen halte ich mich lieber dran. Ich bekomm ja schon wirre Alpträume von Serien wie Fringe...
eulchen
In den ärmeren Ländern gibts nach wie vor keine Monatshygiene. Da werden Stofffetzen benutzt, meistens bekommen die ne Infektion und bleiben an den Regeltagen zu Hause. die Mädchen haben dann entsprechend Schuldefizit. Auch hier in Deutschland ist Monatshygiene übrigens Luxus, weil eine Luxussteuer darauf entrichtet wird. Auf Kaviar übrigens nicht.
Ich hab mal die Prozentzahl der Frauen gelesen, die echte Monatshygiene benutzen können von allen Frauen auf der Welt. Das war weit unter 50%. Ich finde das so traurig ._.
> Ich hab mal die Prozentzahl der Frauen gelesen, die echte Monatshygiene benutzen können von allen Frauen auf der Welt. Das war weit unter 50%. Ich finde das so traurig ._.
Ja, ist es auch.
Aber, Menstruation ist irgendwie eh so ein seltsames Thema. Wir haben zwar glücklicherweise vernünftigen Zugang zu Monatshygiene, aber irgendwie ist unser Umgang damit trotzdem ziemlich verklemmt - was es auch entsprechend einfach macht, doofe Kommentare abzulassen wie "Haste deine Tage, oder was?"
Ich hab mich mal 'ne zeitlang mit Monatshygiene beschäftigt, die nicht aus Einwegprodukten besteht - Menstruationstassen, Schwämme, waschbare Binden etc. Wenn man nicht aktiv danach sucht, wird man eher nie über was anderes als Tampons und Binden stolpern (klar, die muss man ja auch brav alle Monate wieder nachkaufen. Juchu - kann ich von nem Herstellerstandpunkt durchaus nachvollziehen...).
Und warum bitte ist die Beispielflüssigkeit für Binden- und Tamponwerbung BLAU?! Ich mein, dass sie kein richtiges Blut nehmen verstehe ich ja (fänd ich auch leicht eklig), aber blau?! Wenn es wenigstens rot wäre, aber... ja... klar. Frauen sind alle königlich. Königinnenglich. Wasauchimmer. Blaues Blut und so halt eben >_<°
(Mulan)
Weil's so schön zum Bändchen passt.
Sie könnten wenigens pink nehmen, das ist nicht rot, aber auch nicht so weit davon entfernt. Aber nein, das wäre dann ja Klingonenblut... Und grün geht auch nicht, weil Vulkanierblut.
Es gibt eine einzige Werbung mit einem roten Punkt.
Meine Freunde aus Genderstudies und Kulturwissenschaft erklären mir das immer mit dem Patriarchismus: Die Unterdrückung der Frau beinhaltet stets die Tabuisierung weiblicher Körperthemen wie Menstruation. Aber auch das Dummhalten von Frauen über ihren eigenen Körper durch Tabuisierung. Welche Frau weiß bitte, dass sie nicht aus ihrer Vagina pisst? Wusste ich bis vor kurzem auch nicht.
Auf gewissen Portalen wie Instagram oder so werden Bilder, die Menstruationsblut zeigen, gelöscht. "Public Hair", also shamhaar, das an nicht-schamstellen wächst wie der "Bikinizone" und nicht weggemacht wurde, wird auch komplett gelöscht als Bilder. Das IST definitiv Unterdrückung. Und gibt viel Ärger von Frauen, die sich so einen Humbug nicht mehr gefallen lassen.