Zum Inhalt der Seite

Thread: Vegetarier ja oder nein?

Eröffnet am: 21.01.2008 19:31
Letzte Reaktion: 08.09.2023 21:57
Beiträge: 2555
Status: Offen
Unterforen:
- Kulturelles
- Speisen und Getränke




[1...20] [21...40] [41] [42] [43] [44] [45] [46] [47] [48] [49] [50] [51...70] [71...80] [81...86]
/ 86


Von:   abgemeldet 02.07.2010 23:01
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
Wie aus meinem Post ersichtlich, bezog ich mich damit natürlich mehr auf das körperliche und psychische Wohl von Privatpersonen und nicht Juristischen Personen.
Und dieses Motto wird sich, zumindest in der jetzigen Gesellschaft, wirklich nicht durchsetzen, da es ein Maß an Mitgefühl und Intelligenz bedarf, das die Mehrheit der Menschen einfach noch nicht aufbringen kann - denn wer denkt, verletzt nicht. Aber später vielleicht, in einigen Hundert Jahren, wenn die Menschheit nicht mehr so in den Kinderschuhen steckt. Darauf bin ich schon mal gespannt. x'D

Edit: Vllt sollte ich den Post ein wenig ändern, bevor sich Fleischesser erzürnen, ich würde behaupten sie wären dumm, was ich nicht behaupten will.
Aber irgendwo muss es einen Zusammenhang geben, wenn ich mir einige Spitzen der Geschichte ansehe, die allesamt hochbegabt und Vegetarier waren, wie Lincoln, Einstein, Kafka, Pythagoras, Newton, Ghandi, Kennedy, Plutarch, Zarathustra, etc.
Learn to greet every problem, from a piece of burnt toast to World War Three, with 'Typical!', somehow managing to sound simultaneously peeved, stoical and smugly omniscient, and you will qualify as a fully acculturated English person. (Kate Fox)
Zuletzt geändert: 03.07.2010 00:01:53



Von:    Shin-no-Noir 03.07.2010 01:46
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
>Das man mit der Begründung der Userin so ziemlich alles rechtfertigen kann. Woraus sich ableitet, dass dies keiensfalls als objektives Kriterium eignet. Wie bei den meisten Parolen irgendwelcher Idealisten.

Das ist meiner Meinung nach ein logischer Trugschluss. Sicher, wenn man lediglich sagt, dass jeder für das eintreten sollte, woran er glaubt, schließt das so einige Menschen mit so einigen seltsamen Überzeugungen mitein. Die Frage ist jedoch, wie diese Menschen überhaupt zu ihren Überzeugungen gelangt sind. Wenn ein Utilitarist dazu aufruft, Handlung a zu vollziehen, um Sache b zu verhindern, dann ist "Sache b" bis zu einem gewissen Grad definiert. Der Utilitarist fordert nicht Anhänger völlig anderer moralischer Theorien auf, Handlung a zu vollziehen, um zu verhindern, was auch immer ihnen gerade nicht in den Kram passt.

Unglücklicherweise haben Menschen zumeist sehr verschiedene moralische Ansichten und wir enden trotz allem früher oder später in einer Situation, in der unterschiedliche Überzeugungen aufeinanderprallen. Sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen ist sicherlich nicht die Lösung, aber "leben und leben lassen" ist ebenso wenig eine vertretbare Einstellung, solange es Gruppen gibt, die unter den gegebenen Umständen eben -nicht- in Frieden leben können.

>Wenn ich finde, dass das was Person A unrecht ist und Person A wiederum denkt, dass das was ich deswegen tue unrecht ist, dann haben wir entweder einen Patt (wenn Beide einsehen, dass man so zu keinem gescheiten Ergebnis kommen kann), oder man schaukelt sich gegenseitig hoch bis man auch rkassere Lösungen in Betracht zieht.
>Womit wir wieder beim Fanatismus wären.

Also habe ich nur die Wahl, stillschweigen zuzusehen, wenn Unrecht geschieht, oder zum Fanatiker zu werden? Das ist in der Tat ein Problem, denn es gibt viele Dinge, die von so manchem - sei es nun hier oder in einem anderen, weit entfernten Land - als "moralisch vertretbar" angesehen werden, mir persönlich aber die Haare zu Berge stehen lassen. Und ich habe nicht vor, einfach den Blick abzuwenden.

Der Mensch lebt unter Menschen,
er sucht ewig nach Liebe,
doch was er findet, ist die Sünde.

Zuletzt geändert: 03.07.2010 01:51:38



Von:   abgemeldet 03.07.2010 03:06
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
> Aber irgendwo muss es einen Zusammenhang geben, wenn ich mir einige Spitzen der Geschichte ansehe, die allesamt hochbegabt und Vegetarier waren, wie Lincoln, Einstein, Kafka, Pythagoras, Newton, Ghandi, Kennedy, Plutarch, Zarathustra, etc.

Ja, rede dir das nur ein. Aber ich denke, dass auf jeden "großen" Vegetarier MINDESTENS ein "großer" Nicht-Vegetarier kommt. Also, ich würde mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, da irgendwelche Zusammenhänge hinein zu interpretieren.
“Whoever knows he is deep, strives for clarity; whoever would like to appear deep to the crowd, strives for obscurity. For the crowd considers anything deep if only it cannot see to the bottom: the crowd is so timid and afraid of going into the water.”

- Friedrich Nietzsche




Von:    Hauskater 03.07.2010 05:41
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
> Aber irgendwo muss es einen Zusammenhang geben, wenn ich mir einige Spitzen der Geschichte ansehe, die allesamt hochbegabt und Vegetarier waren, wie Lincoln, Einstein, Kafka, Pythagoras, Newton, Ghandi, Kennedy, Plutarch, Zarathustra, etc.

Ein "berühmter" Österreicher war ebenfalls Vegetarier...
Wenn man nun sagt, dass Vegetarismus etwas Gutes ist, wegen all der genannten Personen, dann kann man wiederum genau so andersherum argumentieren, dass Vegetarismus etwas schlechtes ist, wegen der genannten Person.

Und wie Penny schon sagte, es gab eben so viele berühmte Nicht-Vegetarier...

Edit:
> Und dieses Motto wird sich, zumindest in der jetzigen Gesellschaft, wirklich nicht durchsetzen, da es ein Maß an Mitgefühl und Intelligenz bedarf, das die Mehrheit der Menschen einfach noch nicht aufbringen kann

Ah ja. Nicht Vegetarier sind also alle samt dumm und besitzen null Empathie. Ist klar. Sorry, aber damit zeigst du genau den Fanatismus richtig deutlich, der hier so sehr kritisiert wird.
Ganz davon abgesehen, dass die goldene Regel moralisch doch eehr Fragwürdig ist, da sie ziemlich egoistisch ist. Im Umkehrschluss bedeutet sie nämlich: "Wenn ich kein Problem damit habe, geschlagen zu werden, dann darf ich auch andere schlagen." Und bevor jetzt wieder jemand kommt, dass dies ein Trugschluß sei: Nope, ist es nicht, es ist nur logisch. Und einer der Gründe warum Kant den kategorischen Imperativ einführte.

> - denn wer denkt, verletzt nicht.

Wer denkt weiß, dass es immer auch mindestens eine andere Seite gibt. Und das auch diese Gründe für ihr Handeln hat. Ich mag diese Meinung nicht teilen, aber sie ahbend ennoch genau so viel recht auf ihre Meinung, wie ich auf meine.

> Aber später vielleicht, in einigen Hundert Jahren, wenn die Menschheit nicht mehr so in den Kinderschuhen steckt. Darauf bin ich schon mal gespannt. x'D

Ähm,du weißt schon, dass du in einigen hundert Jahren nicht mehr Leben wirst, oder?

> Vllt sollte ich den Post ein wenig ändern, bevor sich Fleischesser erzürnen, ich würde behaupten sie wären dumm, was ich nicht behaupten will.

Hast du aber genau so und unmißverständlcih gesagt.



--
"Wie die Herrschaft des Terrors zeigte, sind Wahnsinnige viel glücklicher und erheblich zufriedener, wenn sie für eine Weile frei herumrennen dürfen." ~Clanbuch Malkavianer
Katzen, Scherben & Co.
Zuletzt geändert: 03.07.2010 05:49:10



Von:    Don_Tomberry 03.07.2010 08:17
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Ich finde, man muss nicht vegatarisch leben, wenn man sich gesund ernäht. Aber es ist jedem selbst überlassen, ob man Fleisch ißt oder nicht.



Von:    mayluu 03.07.2010 09:41
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
> Da tut mir echt das Herz weh. .___.'
> Weil du auch nicht gegessen werden willst, darum. Wenn alle danach gingen "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu", dann hätten wir weder Krieg, noch Mord und Totschlag oder Schlachthäuser.

Moral ist von UNS gemacht. Die Natur kennt keine Moral und wenn wir durch unsere Mroal uns selbst verurteilen, ist das ein Schuss ins Bein und den möchte ich mir selber ersparen, wo es nur geht.
Tieren tut es nicht leid, wenn sie nach dem Tod auf dem Teller landen, sei das nun für einen Menschen oder tierischen Fleischfresser. Wenn sie unter artgerechten Umständen leben, ist alles okay und Fleisch essen hat NICHTS mit Empathie zu tun.
Die Welt dagegen so durch eine rosarote Brille zu sehen und in Schwarz-Weiß-Kategorien zu denken sehr wohl. Nicht jeder Täter hat gerade einen random evil moment, mach dir lieber mal darüber Gedanken, wenn du mit Mord und Totschlag hier kommst.
Klick mich bitte ;)

You gotta amaze me more than forever~
I can't believe this is a dream - my lucent orb is fading bright
I can't believe it was a dream - so hard to reignite myself!




Von:    Shinji_NOIR 03.07.2010 13:50
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
ich stimm der Posterin über mir zu.

Ich hab glaube ich in meinem letztem Post schon gesagt, dass der Mensch von der Natur aus als ein alles esser geschaffen ist, sprich pflanzliches als auch tierisches Erzeugnis.

Wenn man mal ganz pragmatisch an die Sache herangeht, einige tiere und Pflanzen würde es garnicht geben, der Mensch hat da seine Finger mit im Spiel gehabt wie bei Kiwies (eine Kreuzung aus Erdbeere, Stachelbeere und Banane) oder das sogenannte Hausschwein, das is auch nur gezüchtet zum verzehr.
Die meisten Menschen leben im permanenten Systemabsturz.
(Volker Pispers)

Shinji_NOIR/DJ ArmageddoN
Homepage zu Animé, Tiesto, DJ ArmageddoN downloads, EME uvm. www.RedStar-Enterprises.de.vu
Zuletzt geändert: 03.07.2010 13:52:05



Von:   abgemeldet 03.07.2010 13:55
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
Dann darf ich dich auch essen, weil es dir danach auch nicht leid tut und Moral ja von uns Menschen gemacht wurde? xD
*dein Bein anknabber* xDD

Ich bin noch gar nicht so lange Vegetarier und weil ich jetzt schwanger bin weiß ich auch nicht ob ich das beibehalten kann aber ich bin schon entsetzt wie manche denken, dass sie was besseres sind und deshalb sowas sagen wie "den Tieren tut das nicht leid". Manche versuchen zumindest die Welt besser zu machen und tun was und da muss man halt klein anfangen, erst mal bei den Tieren und sich dann hocharbeiten.
Blaubeeryam!



Von:    Shinji_NOIR 03.07.2010 14:33
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
>Dann darf ich dich auch essen, weil es dir danach auch nicht leid tut und Moral ja von uns Menschen gemacht wurde? xD
>*dein Bein anknabber* xDD

is das an mich xD
da wirste ned viel zu beißen ham, hab leider zu wenig an mir dran *drop

In meinem vorigen Post, also ned den hier vor, sondern davor den, da steht ja drinne, was und wie ich über den kram denke.
Ich finde auch, dass der Fleischkonsum viel zu hoch ist, wenn man paar mal in der Woche auf Fleisch verzichten würde, muss ja ned immer sein, würde das die Tierhaltung und die Produktion von Fleischwaren erheblich senken, was der Umwelt zu gute käme und auch den Tieren selber.
Gibt ja Leute die jeden Tag iwas mit Fleisch haben zum Mittag oder Abendessen, so Steak, Braten, Currywurst, Schnitzel, Mc D***, B-King, Dönatier bla und so weiter.
Man muss ja nicht unbedingt Vegetarier werden, halt nur bewusster darauf achten wie viel man davon isst.

Die meisten Menschen leben im permanenten Systemabsturz.
(Volker Pispers)

Shinji_NOIR/DJ ArmageddoN
Homepage zu Animé, Tiesto, DJ ArmageddoN downloads, EME uvm. www.RedStar-Enterprises.de.vu
Zuletzt geändert: 03.07.2010 14:33:46



Von:   abgemeldet 03.07.2010 14:44
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
Nein, das geht an mayluu, ihr schreibt so viel. xDD
*deine Beine in Ruh lass*

Ja, bewusst ist schon wichtig und gesunde Ernährung sowieso, sich selber darf man natürlich nichts schlechtes tun das ist ja auch widersinnig.
Aber es gibt ganz viele Religionen die an die Wiedergeburt glauben und deshalb auch kein Fleisch nicht essen und wenn das stimmt dann kanns gut sein dass du nach deinem Tod echt von wem gegessen wirst und dann wärst du sicher gar nicht so begeistert davon eingesperrt und getötet zu werden weil ein anderer da kein Problem mit hat.
Ich bin Vegetarier geworden weil ich mit der Schule einen Film über Schlachthäuser gesehen hab und bin dann total erschrocken.
Blaubeeryam!



Von:    Shin-no-Noir 03.07.2010 14:53
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
>Moral ist von UNS gemacht. Die Natur kennt keine Moral und wenn wir durch unsere Mroal uns selbst verurteilen, ist das ein Schuss ins Bein und den möchte ich mir selber ersparen, wo es nur geht.

Dasselbe könnte jemand sagen, der aus einer Laune heraus seinen Nachbarn erschießt.

>Tieren tut es nicht leid, wenn sie nach dem Tod auf dem Teller landen, sei das nun für einen Menschen oder tierischen Fleischfresser.

Toten Menschen tut es genauso wenig leid, wenn jemand sie isst. Daraus zu schließen, dass es in Ordnung ist, sie extra für diesen Zweck umzubringen, halte ich für fragwürdig.

>Wenn sie unter artgerechten Umständen leben, ist alles okay und Fleisch essen hat NICHTS mit Empathie zu tun.

Unglücklicherweise gäbe es ohne Massentierhaltung nicht einmal annäherend genug Fleisch für alle - es würde zum Luxusgut werden.
Der Mensch lebt unter Menschen,
er sucht ewig nach Liebe,
doch was er findet, ist die Sünde.

Zuletzt geändert: 03.07.2010 14:54:47



Von:   abgemeldet 03.07.2010 15:24
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
Ich frag mich auch, wenn ihr euch anschaut, wie ein Tier eingepfercht, gemästet, getötet und dann zerstückelt wird, wie kann euch das denn so egal sein?
Blaubeeryam!



Von:   abgemeldet 03.07.2010 17:00
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
>Ich frag mich auch, wenn ihr euch anschaut, wie ein Tier eingepfercht, gemästet, getötet und dann zerstückelt wird, wie kann euch das denn so egal sein?
Wie kann es dir egal sein, wenn in Afrika Kinder nicht zur Schule gehen können, kein Trinkwasser haben und reihenweise verhungern? Tust du was dagegen? Nein? Warum nicht? Ist dir dein Geld zum Spenden zu schade`...
Im Ernst, dieses "Vegetarismus ist DIE weltrettende Ideologie"-Geschwafel geht mir sowas von auf den Geist. Ja, es ist bewundernswert, wenn jemand so etwas durchzieht, das heißt aber noch lange nicht, dass alle anderen Menschen empathieunfähige Arschlöcher sind, denen nur das eigene Wohl am Herzen liegt. Man kann sich auch für die eigene Spezies einsetzen... Und wer mir jetzt mit "Fleischkonsum ist schuld an der Armut!" kommt, der ist so naiv, das ist einfach nur noch unglaublich...
Good morning, world!
▾ "Wait a minute - the elders of the internet? ... The elders of the internet know who I am?!"



Von:   abgemeldet 03.07.2010 17:05
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
Du, irgendwo muss man mal anfangen und ob ich spende oder nicht, das weißt du nicht.
Aber meine Frage wurde noch nicht beantwortet, die Denkweise fände ich schon sehr interessant, also das zu wissen, mein ich.
Blaubeeryam!



Von:   abgemeldet 03.07.2010 17:30
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
> Du, irgendwo muss man mal anfangen und ob ich spende oder nicht, das weißt du nicht.

Genau, und statt bei den blinden, verhungernden Kindern anzufangen, entscheidet man sich dafür, Vegetarier zu sein, damit man schön den erhabenen Moralapostel raushängen lassen kann.
Ich lach' mich scheckig.
Eine bewusste moralische oder ernährungswissenschaftliche Entscheidung zu treffen ist eine Sache, aber dann so zu tun als sei man ein besserer Mensch, das ist im besten Falle lächerlich und im schlimmsten Falle lästig für die Umwelt.
“Whoever knows he is deep, strives for clarity; whoever would like to appear deep to the crowd, strives for obscurity. For the crowd considers anything deep if only it cannot see to the bottom: the crowd is so timid and afraid of going into the water.”

- Friedrich Nietzsche




Von:    Shin-no-Noir 03.07.2010 18:03
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
>Genau, und statt bei den blinden, verhungernden Kindern anzufangen, entscheidet man sich dafür, Vegetarier zu sein, damit man schön den erhabenen Moralapostel raushängen lassen kann.

Der Unterschied ist, dass ein Vegetarier sich nicht an etwas beteiligt, das anderen Lebewesen Leid zufügt, während jemand, der einem blinden Kind hilft, Leid vermindert, für das er selbst nicht verantwortlich ist. Man kann immer mehr machen, aber wenn jemand in Afrika Menschen hilft und dann zu Hause seine Frau schlägt, kann er trotzdem noch versuchen, "den erhabenen Moralapostel raushängen zu lassen". Dazu muss man weder Vegetarier noch ein guter Mensch sein.


Kein Fleisch zu essen hält mich nicht davon ab, mich, sagen wir mal, für Frauenrechte einzusetzen. Es kostet mich wenig Zeit und Aufwand. Dagegen kann ich mich aktiv nur für eine begrenzte Anzahl von Dingen einsetzen. Niemand sollte mich zwingen können, nach Afrika zu gehen und dort Kindern zu helfen, wenn ich das nicht will, aber man sollte mich dazu zwingen können, den Menschen in Afrika nicht aktiv Leid zuzufügen. Niemand sollte mich zwingen können, ehrenamtlich in einem Tierheim zu arbeiten, aber man sollte mich dazu zwingen können, die Tiere dort nicht zu misshandeln.

Und ich bin der Meinung, dass etwas ähnliches für die zahllosen Tiere gilt, die für die Fleischindustrie leiden.

Der Mensch lebt unter Menschen,
er sucht ewig nach Liebe,
doch was er findet, ist die Sünde.

Zuletzt geändert: 03.07.2010 18:05:27



Von:   abgemeldet 03.07.2010 18:24
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
> Der Unterschied ist, dass ein Vegetarier sich nicht an etwas beteiligt, das anderen Lebewesen Leid zufügt,

Das glaubst du wirklich? Vielleicht isst du kein Fleisch mehr, aber 1.) wird wegen euch kein einziges Tier weniger geschlachtet und 2.) schadet ihr der Umwelt und den Tieren, die darin leben, durch euer tägliches Leben ohnehin so sehr, dass es wirklich kaum einen Unterschied macht, ob ihr kein Fleisch esst. Auch ein Vegetarier beteiligt sich durchaus noch daran, dass Tiere leiden.
“Whoever knows he is deep, strives for clarity; whoever would like to appear deep to the crowd, strives for obscurity. For the crowd considers anything deep if only it cannot see to the bottom: the crowd is so timid and afraid of going into the water.”

- Friedrich Nietzsche




Von:    Shin-no-Noir 03.07.2010 18:57
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
>Das glaubst du wirklich? Vielleicht isst du kein Fleisch mehr, aber 1.) wird wegen euch kein einziges Tier weniger geschlachtet

Sicher wird mehr Fleisch produziert, als benötigt wird, aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Angebot und Nachfrage.

>und 2.) schadet ihr der Umwelt und den Tieren, die darin leben, durch euer tägliches Leben ohnehin so sehr, dass es wirklich kaum einen Unterschied macht, ob ihr kein Fleisch esst. Auch ein Vegetarier beteiligt sich durchaus noch daran, dass Tiere leiden.

Mit "etwas" meinte ich eine bestimmte Sache. Ich habe keine allgemeine Aussage gemacht, sondern versucht, aufzuzeigen, dass ein Unterschied besteht zwischen "nicht helfen" und "Hilfe nötig machen".

Es macht übrigens auch "kaum einen Unterschied", wenn jemand nach Afrika geht und dort eine Schule aufbaut, weil immer noch ein Haufen Kinder keine solche besuchen können. Deswegen gar nichts zu tun, ist meiner Ansicht nach dennoch die falsche Konsequenz.
Der Mensch lebt unter Menschen,
er sucht ewig nach Liebe,
doch was er findet, ist die Sünde.

Zuletzt geändert: 03.07.2010 19:02:19



Von:   abgemeldet 03.07.2010 19:06
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
>Du, irgendwo muss man mal anfangen und ob ich spende oder nicht, das weißt du nicht.
>Aber meine Frage wurde noch nicht beantwortet, die Denkweise fände ich schon sehr interessant, also das zu wissen, mein ich.

Ich weiß nicht, ob du spendest, aber ich weiß, dass (du und andere) Nicht-Vegetarier als gar furchtbar böse Menschen, die sich schämen sollten, darstellst. Das ist nicht nur engstirnig und kurzsichtig, sondern stellt auch alle Vegetarier in einem wunderbar positiven Licht dar... da muss man sich schon fragen, ob es nicht eher dazu dient, das eigene Ego zu pushen. (Was nicht bedeutet, dass ich das allen Vegetariern oder dem Vegetarismus an sich unterstellen würde.) Ich jedenfalls bin weit genug mir eingestehen zu können, dass meine Lebensweise der Umwelt schaden zufügt - sei es nun, indem ich Südfrüchte kaufe und damit Flugzeuge und CO2 in die Luft schicke, indem ich Auto fahre und aller medizinischen Fortschritt in Anspruch nehme und damit Öl-Katastrophen heraufbeschwöre oder ob ich Fleisch esse und dafür Tiere sterben. Mei, so isses halt. Einen einzigen Faktor umzustellen ist nicht negativ, aber das dann als das ultimative Heil hinzustellen, ist, wie schon gesagt wurde, lächerlich.

Und zu deiner Frage: Nein, ich habe kein Problem damit. Das muss ich eben für mein persönliches Wohl in Kauf nehmen. Ich habe dann ein Problem damit, wenn die Haltung extrem unartgerecht und das Schlachten qualvoll ist. Deshalb achte ich darauf, nur bei bestimmten Metzgern zu kaufen (dafür nehme ich auch horrende Preise in Kauf) und ansonsten weitgehend auf Fleisch zu verzichten.
Solange die Haltung normal ist und das Töten schnell geht, nehme ich durchaus in Kauf, dass eine andere Spezies für mein persönliches Wohl Opfer bringt. So wie es Vegetarier auch tun. Nur eben nicht mit Nutztieren, dafür mit unzähligen weiteren Arten, die durch Produkte, die wir alle benutzen, dezimiert werden.

>Der Unterschied ist, dass ein Vegetarier sich nicht an etwas beteiligt, das anderen Lebewesen Leid zufügt, während jemand, der einem blinden Kind hilft, Leid vermindert, für das er selbst nicht verantwortlich ist.

Wenn ich Fleisch kaufe, bin ich genauso (oder genauso wenig, je nachdem, wie man es sehen will) verantwortlich, wie für die Menschen, die auf anderen Kontinenten sterben, weil Europa den Kolonialismus eingeführt und verbockt hat. Das Spektrum, über das man jetzt diskutieren kann, reicht von "keine Schuld" bis "Kollektivschuld".
Wenn ich Fleisch kaufe, füge ich dem Tier aktiv keinen Schaden zu. Ich nehme nur in Kauf, dass ihm Leid zugefügt wird. Ich sehe also den Unterschied nicht zwischen Fleischkonsum und dem Konsum von Waren aus Billiglohnländern, wo die Menschen ausgebeutet werden, damit wir hier niedrige Preise zahlen, weshalb es den Ländern heute beschissen geht. Und wie gesagt, ich nehme meine Spezies eben erst einmal wichtiger als andere.
Im Übrigen: Wenn ich im Supermarkt das Steak nicht kaufe, wäre das Tier dennoch geschlachtet worden. Kollektiver Vegetarismus wird NIE erreicht werden. Sinnvoller wäre es in meinen Augen, den Leuten beizubringen, sich generell bewusster zu ernähren und in der Hinsicht auch mal auf teures Fleisch aus Bio-Produktion umzusteigen - und dafür insgesamt weniger davon zu essen. Würde garantiert besser funktionieren als flächendeckender Vegetarismus.
Good morning, world!
▾ "Wait a minute - the elders of the internet? ... The elders of the internet know who I am?!"



Von:   abgemeldet 03.07.2010 20:13
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
>Ich weiß nicht, ob du spendest, aber ich weiß, dass (du und andere) Nicht-Vegetarier als gar furchtbar böse Menschen, die sich schämen sollten, darstellst.
Schau, ich hab dich doch gar nicht als bösen Menschen hingestellt, ich wollt nur wissen, wie dir das so egal sein kann. Und das weiß ich ja jetzt, weil es für dein leibliches Wohl ist und das eben dir wichtiger ist als die Leben Tiere.

Wenn ich mir die Posts durchles, dann hab ich irgendwie das Gefühl dass die Vegetarier langsam am verzweifeln sind und die Nicht-Vegetarier recht aggressiv werden, weil sies unbequem finden wenn andere ganz ehrlich sagen, dass es nicht okay ist, was sie machen und sie selber wissens ja auch.
Blaubeeryam!
Zuletzt geändert: 03.07.2010 20:16:40



Von:    ElarionEulenschwinge 03.07.2010 22:17
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
>Wenn ich Fleisch kaufe, bin ich genauso (oder genauso wenig, je nachdem, wie man es sehen will) verantwortlich, wie für die Menschen, die auf anderen Kontinenten sterben, weil Europa den Kolonialismus eingeführt und verbockt hat. Das Spektrum, über das man jetzt diskutieren kann, reicht von "keine Schuld" bis "Kollektivschuld".
>Wenn ich Fleisch kaufe, füge ich dem Tier aktiv keinen Schaden zu. Ich nehme nur in Kauf, dass ihm Leid zugefügt wird. Ich sehe also den Unterschied nicht zwischen Fleischkonsum und dem Konsum von Waren aus Billiglohnländern, wo die Menschen ausgebeutet werden, damit wir hier niedrige Preise zahlen, weshalb es den Ländern heute beschissen geht.

Der Unterschied ist der, das die Menschen in den Billiglohnländern nicht direkt getötet werden.Aber davon einmal ganz abgesehen, du weißt nicht, ob Vegetarier T-Shirts kaufen die von verhungernden Kindern genäht wurden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass zumindest Veganer das nicht tun. Wenn man einmal darüber nachdenkt, was der eigene Konsum so alles für auswirkungen hat, kann einem das unmöglich entgehen.


>Und wie gesagt, ich nehme meine Spezies eben erst einmal wichtiger als andere.

Das ist nur natürlich. Aber gerade deshalb wäre es sinnvoll, Veganer zu werden. Fleisch IST ein Luxusprodukt, sämtliche Nutztiere sind heutzutage Nahrungskonkurrenten des Menschen. Dank der Globalisierung weiden die Kühe deren Fleisch in Deutschland verkauft wird auf ehemaligen Regenwaldflächen und fressen Soja das auf solchen Flächen angebaut wird.

Ich stimme dir darin zu, dass man eine Reduzierung des Fleischkonsums den Massen eher schmackhaft machen können wird, aber da alle Argumente für Vegetarismus auch Argumente für reduzierten Fleischkonsum sind, ist es letztlich egal, wofür man argumentiert...es sei denn, man steckt alle die nicht ganz konsequente Veganer sind in eine Schublade und verachtet sie alle gleichermaßen.
Das ist in der Tat kontraproduktiv, und das tut außer den größten Fanatikern auch niemand.



Da es angesprochen wurde: Hitler war kein Vegetarier. Er hat aus Gesundheitsgründen wenig rotes Fleisch gegessen, wenn ich mich da richtig erinnere.
Wenn er aus Tierschutzgründen wenig Fleisch gegessen hätte, wäre das doch recht merkwürdig gewesen.

“This is not a novel to be tossed aside lightly. It should be thrown with great force.”

(Dorothy Parker)
Zuletzt geändert: 03.07.2010 22:18:08



Von:    mayluu 04.07.2010 01:24
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
> Dasselbe könnte jemand sagen, der aus einer Laune heraus seinen Nachbarn erschießt.

Ja sicher, weil ein aufgefuttertes Tier auch nachhaltig das weitere Zusammenleben beider Rassen nachteilig beeinflusst.
Und dafür gibt es Gesetze - um das Zusammenleben zu ermöglichen.

> Toten Menschen tut es genauso wenig leid, wenn jemand sie isst. Daraus zu schließen, dass es in Ordnung ist, sie extra für diesen Zweck umzubringen, halte ich für fragwürdig.

Die meisten haben vor Kannibalismus Ekel, ich finde es zudem noch abstoßend, Hunde, Pferde und insekten zu essen...
Aber wir sind Konsumenten und in den biologischen Vorgängen der Natur zwischen Produzenten und Destruenten geschaltet, von irgendwas müssen wir uns ernähren. Von was genau ist eine Frage der Vernunft und dem Geschmack, aber es macht niemanden zu einem besseren Menschen, wenn er kein Fleisch ist.

> Unglücklicherweise gäbe es ohne Massentierhaltung nicht einmal annäherend genug Fleisch für alle - es würde zum Luxusgut werden.

Tja, und meinereiner bezahlt sich jetzt schon ganz freiwillig dumm für entsprechende Qualität. Wie dumm, dass das nicht in das hier scheinbar so beliebte Schwarzweißdenken passt...
Klick mich bitte ;)

You gotta amaze me more than forever~
I can't believe this is a dream - my lucent orb is fading bright
I can't believe it was a dream - so hard to reignite myself!




Von:    Shin-no-Noir 04.07.2010 01:59
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
>Ja sicher, weil ein aufgefuttertes Tier auch nachhaltig das weitere Zusammenleben beider Rassen nachteilig beeinflusst.
>Und dafür gibt es Gesetze - um das Zusammenleben zu ermöglichen.

Zusammenleben ist auch möglich, wenn einzelne Gruppen unterdrückt werden - besonders, wenn es Gruppen sind, die sich nicht wehren können. Kranke, Kinder, oft auch ältere Menschen. Die meisten haben das Glück, Angehörige zu haben, die sich für sie einsetzen würden, aber bei weitem nicht alle. Heißt das, du hättest kein Problem mit einer Gesellschaft, in der die Schwachen keine Rechte haben?

>Aber wir sind Konsumenten und in den biologischen Vorgängen der Natur zwischen Produzenten und Destruenten geschaltet, von irgendwas müssen wir uns ernähren. Von was genau ist eine Frage der Vernunft und dem Geschmack, aber es macht niemanden zu einem besseren Menschen, wenn er kein Fleisch ist.

Weil wir uns von etwas ernähren müssen, kann es keine Frage des Gewissens sein, von -was- wir uns ernähren?

> Tja, und meinereiner bezahlt sich jetzt schon ganz freiwillig dumm für entsprechende Qualität. Wie dumm, dass das nicht in das hier scheinbar so beliebte Schwarzweißdenken passt...

Wenn jeder auf "hochwertiges" Fleisch angewiesen wäre und man nicht auf Massentierhaltung zurückgreifen könnte, würde der Preis sicherlich noch wesentlich weiter ansteigen. Zumal sich nicht bei allem, wo "bio" draufsteht, jemand Arm und Bein dafür ausgerissen hat, dass das Tier nicht leidet.
Der Mensch lebt unter Menschen,
er sucht ewig nach Liebe,
doch was er findet, ist die Sünde.

Zuletzt geändert: 04.07.2010 02:03:58



Von:   abgemeldet 04.07.2010 06:48
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
Da mach ich auf und seh sofort wieder das mit der "Qualität"... das ändert natürlich einfach alles! Ich kauf auch nur Salat von Bio-Bauern und niemals im Laden, nie, weil der Salat dann beim Pflücken ganz glücklich war und nochmal so gut schmeckt - und natürlich nicht gelitten und genug Freilauf hatte.
Ausschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthaus steht und sagt, es sind ja nur Tiere.
Learn to greet every problem, from a piece of burnt toast to World War Three, with 'Typical!', somehow managing to sound simultaneously peeved, stoical and smugly omniscient, and you will qualify as a fully acculturated English person. (Kate Fox)



Von:   abgemeldet 04.07.2010 10:47
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
>und die Nicht-Vegetarier recht aggressiv werden, weil sies unbequem finden wenn andere ganz ehrlich sagen, dass es nicht okay ist, was sie machen und sie selber wissens ja auch.

Muss ich wirklich hinter jeden Satz ein Smilie setzen, um nicht aggressiv zu wirken? Ich bin nicht aggressiv. Ich diskutiere sachlich. Keine Sorge, bevor ich aggressiv werde, steige ich hier aus. ;-)
Es geht mir nur auf die Nerven, mich immer wieder dafür verteidigen zu müssen, dass ich guten Gewissens Fleisch esse, während sich Vegetarier als Helden darstellen, die der Natur ja ÜBERHAUPT nicht schaden. Ich sage es nochmal: Ich finde das bewundernswert, wenn man vegetarisch lebt. Aber es ist NICHT der Heilbringer schlechthin. Und es nervt wirklich, wenn es immer wieder als solcher dargestellt wird.

>Der Unterschied ist der, das die Menschen in den Billiglohnländern nicht direkt getötet werden.

Um ehrlich zu sein habe ich mit Menschen, die ihr Leben lang ausgebeutet werden und darunter psychisch und physisch leiden, mehr Mitleid, als mit artgerecht gehaltenen Nutztieren, denen der kurze Prozess gemacht wird. Aber das ist Ansichtssache und persönliche Überzeugung, und ich denke nicht, dass es viel bringt, darüber zu diskutieren.

>Aber davon einmal ganz abgesehen, du weißt nicht, ob Vegetarier T-Shirts kaufen die von verhungernden Kindern genäht wurden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass zumindest Veganer das nicht tun.

Musst du dich jetzt wirklich an den T-Shirts aufhängen? Es ist lächerlich zu behaupten, Veganer würden auf ALLES verzichten, was anderen (Tieren und Menschen) schadet - das FUNKTIONIERT einfach nicht. Fast alles, was wir täglich konsumieren und benutzen schadet der Umwelt in irgendeiner Weise. Das habe ich auch schonmal geschrieben. Steig vom Auto auf Fahrrad um und das wurde trotzdem umweltschädlich produziert. Kauf nur noch lokale pflanzliche Produkte, und die werden in Monokulturen angebaut, was auch hierzulande Arten vernichtet.

>Ich stimme dir darin zu, dass man eine Reduzierung des Fleischkonsums den Massen eher schmackhaft machen können wird, aber da alle Argumente für Vegetarismus auch Argumente für reduzierten Fleischkonsum sind, ist es letztlich egal, wofür man argumentiert...

Das kommt auf die Argumente an. Mitleid mit den Tieren zum Beispiel ist kein Argument für nur reduzierten Fleischkonsum - ich esse sie ja trotzdem. Aber vom Prinzip her verstehe ich, was du meinst.

>es sei denn, man steckt alle die nicht ganz konsequente Veganer sind in eine Schublade und verachtet sie alle gleichermaßen.

Ich mag nur keine Menschen, die sich aufgrund eines einfachen Faktors für etwas Besseres halten. (Wobei ich, wie schon mehrfach betont, jedem Menschen, der so lebt, einen gewissen Stolz darauf zuspreche.) Einfach, weil sich jedem Menschen, der über den Tellerrand gucken kann, erschließen muss, dass sie das nicht sind. In meinen Augen tragen wir Menschen alle einen Teil einer "Kollektivschuld" - einfach aufgrund unserer Rasse. Und die lässt sich nicht durch Ernährungsumstellung auflösen. Dazu ist die Zerstörung der Umwelt, die wir betreiben, viel zu breit gefächert. Und ja - auch damit kann ich eigentlich recht gut leben, auch wenn es mir manchmal Unbehagen bereitet. Völlig im Einklang mit der Natur leben und gleichzeitig auch nur einen ansatzweise gleichwertigen Lebensstandard wie unserer momentanen aufrecht erhalten, das geht einfach nicht.
Good morning, world!
▾ "Wait a minute - the elders of the internet? ... The elders of the internet know who I am?!"



Von:   abgemeldet 04.07.2010 11:46
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
>Ausschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthaus steht und sagt, es sind ja nur Tiere.

Solche Aussagen finde ich ziemlich unüberlegt. Eigentlich sollte sich jedem der Unterschied erschließen, zwischen einem Tier, das (im besten Fall) ein gutes Leben hatte und dann getötet wird, damit man es nutzen kann (Essen, Kleidung...) und einem Menschen, der getötet wird, weil er der „falschen Rasse“ angehört.

>Völlig im Einklang mit der Natur leben und gleichzeitig auch nur einen ansatzweise >gleichwertigen Lebensstandard wie unserer momentanen aufrecht erhalten, das geht einfach >nicht.

Eben. Ich finde es wirklich gut, wenn man vegetarisch lebt. Wobei man nicht wirklich etwas gegen Massentierhaltung tut, wenn man weiterhin Eier, Milch und andere tierische Produkte konsumiert.
Daher habe ich vor Veganern noch mehr Respekt, aber ich will das für mich nicht. Ich will so nicht leben. Ich achte darauf, wo meine Lebensmittel herkommen und ich finde es nicht verwerflich, wenn man Tiere gut hält und sie dann schlachtet.
Legebatterien und ähnliches sind hingegen etwas, was ich nicht gutheiße.
Dennoch hat abgemeldet natürlich vollkommen recht, wenn sie schreibt, dass wir alle irgendwie beteiligt sind, wenn es um das Schädigen unserer Umwelt geht. Das heißt nicht, dass es nicht gut ist, vegetarisch zu leben, aber wenn ich weiterhin nicht im totalen Einklang mit der Natur lebe, sollte ich nicht so tun, als wäre dem so, nur, weil ich kein Fleisch mehr esse.
Schaut doch mal bei meinem Disney-Fanfiction-Wettbewerb vorbei :-)




Von:   abgemeldet 04.07.2010 12:03
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/461374/
http://home.arcor.de/m_enning/leben/pflanzen_backster.htm

Ist nun also jeder Vegetarier, der sagt "ich esse kein Tiere, denn die haben Gefühle", Gefängniswärter in eurem Ausschwitzvergleich?
Und ja, das Experiment wurde bestimmt schon genannt, aber ich les mir nicht alle Seiten durch. :D
Whatever the mind of a man can conceive, it can achieve.
Clement Stone



Von:   abgemeldet 04.07.2010 13:26
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
>Solche Aussagen finde ich ziemlich unüberlegt. Eigentlich sollte sich jedem der Unterschied erschließen, zwischen einem Tier, das (im besten Fall) ein gutes Leben hatte und dann getötet wird, damit man es nutzen kann (Essen, Kleidung...) und einem Menschen, der getötet wird, weil er der „falschen Rasse“ angehört.
Wenn ich das schon les... ein Tier ist doch nicht zum "Nutzen" da!
Viel mehr sollte das eine gegenseitige Symbiose sein und nicht nur ein Nehmen, Nehmen, Nehmen, immer nur Nehmen.
Und das ist keine Aussage in dem Sinn, es ist ein Zitat von Theodor Adorno, dem ich absolut recht geben muss, denn ist ein Tier nicht auch nur in eine "falsche Rasse" hineingeboren? Wärs kein Tier, würde es (im besten Fall) nicht getötet. Ist man ein Schwein, dann hat man halt Pech, kommt man als Mensch auf die Welt, wird der Mörder mit Glück zumindest verknackt.
Learn to greet every problem, from a piece of burnt toast to World War Three, with 'Typical!', somehow managing to sound simultaneously peeved, stoical and smugly omniscient, and you will qualify as a fully acculturated English person. (Kate Fox)



Von:    amoeba 04.07.2010 13:56
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
Ist es für ein Schwein nicht auch irgendwie gegenseitiger Nutzen, wenn es ein schönes Leben, geschützt vor Fressfeinden, mit genügend Futter, auf einem netten Bauernhof bekommt und dafür dann irgendwann eben gegessen wird? Ich behaupte mal, dass ein so gezüchtetes Schwein in der freien Natur sowieso nicht überleben könnte, und selbst wenn, wäre das Leben wohl sehr viel unangenehmer (und wahrscheinlich auch nicht viel länger). Wie gesagt, ich rede hier nicht von Massentierhaltung, sondern vom Schwein Bauern um die Ecke. Gibt es ja auch.

Edit: Gerade auf der letzten Seite gesehen: Juchu, endlich, Godwin!
- gollum gollum -
Zuletzt geändert: 04.07.2010 13:57:10



Von:   abgemeldet 04.07.2010 14:03
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Avatar
 
Doch klar, wenn es auch älter werden dürfte als ein paar Monate, bis es seine gewissen Kilogramm erreicht hat um "reif zur Schlachtung" zu sein.
Ein Schwein ist vielleicht ein schlechtes Beispiel, das es nur Fleisch liefern kann, aber zumindest bei Kühen und Pferden und Hühnern, etc. ginge das mit der friedlichen Symbiose durchaus - wenn es nur nicht so in den Köpfen der Menschen verankert wäre, dass die Tiere zum allgemeinen "Nutzen" auf dieser Erde rumlaufen.
Der Mensch ist die jüngste Spezies, eigentlich sollten wir uns mal hinten anstellen.
Learn to greet every problem, from a piece of burnt toast to World War Three, with 'Typical!', somehow managing to sound simultaneously peeved, stoical and smugly omniscient, and you will qualify as a fully acculturated English person. (Kate Fox)


[1...20] [21...40] [41] [42] [43] [44] [45] [46] [47] [48] [49] [50] [51...70] [71...80] [81...86]
/ 86



Zurück