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STARRE

von

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Albträume

Ich öffnete die Augen und alles drehte sich noch, ein heftiger Schmerz durchzog meinen Kopf. Ich erinnerte mich an den gestrigen Abend und ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Es war ein schöner Abend im Bordell gewesen und wir hatten viel Spaß gehabt. Marcus schien noch zu schlafen. Jedoch sprach er im Schlaf und wehrte im Bett hin und her. Ich stand auf und lief zu ihm, um ihn aus seinen Albträumen zu wecken, aber vergeblich. Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet und er schlug mit den Händen um sich. Er hatte anscheinend eine Menge zu verarbeiten.
 

Ich ergriff seine Hände und strich behutsam über sie. „Es ist alles gut“, sprach ich ihm beruhigend zu und es zeigte seine Wirkung. Er entspannte sich wieder und schlief ruhig weiter. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden, so sehr zog er mich in seinen Bann. Jetzt, wo ich darüber nachdachte, musste ich mir eingestehen, dass ich für Mädchen noch nie sehr viel übrig hatte und dann schon eher von den Jungs meines Alters angezogen wurde. Bisher wollte ich mir das nicht eingestehen und habe den Gedanken immer abgetan, als würde das nichts bedeuten. Aber durch Marcus wurde es mehr als offensichtlich. Meine Gefühle waren so intensiv und schnürten mir fast die Kehle zu. Mein Herz schlug so schnell, dass ich dachte, Marcus könnte davon aufwachen.
 

Um mich zu beruhigen, ging ich schnell unter die Dusche. Anschließend zog ich mir etwas Neues an und schlich mich ins Wohnzimmer. Es war noch recht früh und ich wollte niemanden wecken. Doch als ich das Wohnzimmer betrat, saß meine Mutter bereits auf der Couch. „Ihr seid vorhin erst nach Hause gekommen, nicht wahr?“, fragte sie. „Wo wart ihr die ganze Nacht über?“. Ich erzählte ihr, dass Marcus und ich bei ein paar Freunden gewesen waren und dass ich ein bisschen zu viel getrunken hatte. Sie lächelte und sagte, dass sie das mitbekommen habe. Jetzt wurde ihr Blick ernster und besorgter. Warum schläft Marcus schon die ganzen Tage hier bei uns? Steckt er etwa in Schwierigkeiten?
 

Ich zögerte, weil ich nicht so recht wusste, was ich antworten sollte. In diesem Moment ging die Tür auf und Marcus trat herein. Nachdem wir uns einen guten Morgen gewünscht hatten, ging meine Mutter in die Küche und bereitete für uns alle Spiegeleier auf Brot zu. Mir war klar, dass ich meinen Eltern noch eine Erklärung schuldig war, aber das Thema schien erstmal vertagt zu sein und das ließ mich ein wenig aufatmen. Ich musste mir schnell überlegen, was ich ihnen sagen würde.
 

„Musst du heute wieder arbeiten?“, fragte ich an Marcus gerichtet und er nickte während er sein Frühstück verzerrte. Neugierig fragte meine Mutter, wo er denn arbeiten würde. Mir stieg sofort die Röte ins Gesicht, doch Marcus antwortete locker, dass er als Lagerarbeiter beschäftigt war. Zum Glück reichte diese Antwort meiner Mutter. Jetzt schaute sie mich an und sagte, dass ich doch auch einen Ferienjob hätte annehmen können. Und wir alle begannen zu lachen.
 

Es war ein schöner Morgen gewesen, mit allen zusammenzusitzen und sich nett zu unterhalten. Und ich war meinen Eltern sehr dankbar, dass sie Marcus so gut in die Familie integrierten. „Ist es in Ordnung, wenn ich dich heute nach der Arbeit abhole?“, fragte ich Marcus. Er nickte und lächelte mir zu. Sofort lief ich rot an, es war einfach unglaublich, welche Wucht ein einfaches Lächeln von ihm auf mich hatte...
 

Meine Mutter beobachtete uns und mir war nicht klar, wie viel sie schon von meinen Gefühlen ahnte…



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