„Sie ist gleich hier, ich kann sie spüren“ sagte Orcis leise. „Ich verschwinde lieber.“
„Danke, Kumpel, du hast was gut bei mir.“
C verabschiedete den Mann im anthrazitfarbenen Dreiteiler mit einem Faustcheck, bevor dieser sich aus der Höhle zurück zog.
Am Morgen bemerke ich als erstes, dass sie sich wohl nachts umgedreht hat und mit dem Rücken zu mir unter der Decke liegt. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, rutsche ich ein Stück näher an sie heran.
Der Winterwald lag tief verschneit. Es war bitterkalt an diesem Tag und kein Reh waren auf der kleinen Lichtung zu sehen.
Ein Kätzchen war in eine Falle geraten.
„Hallo?“
„Oh, hi.“
„Hörst du mich?“
Es knackte verdächtig im Hörer.
„Ja, ich höre dich deutlich. Wo bist du denn?“
„Ich stehe am Bahnhof und habe keinen Schirm dabei.“
Arthur warf einen Blick aus dem Fenster.
Ah, da ist sie. Die typische Reaktion. Jedes Mal, wenn wir uns vorstellen, ist da ein Stutzen, ein Innehalten beim Gegenüber zu bemerken. Sie soll nur nicht so dumm aus der Wäsche gucken. Gleich muss er sich wieder erklären, ich kenne das zur Genüge.
„Du bist wirklich ein kleiner Tollpatsch“ seufzte Maho während sie die Scherben vom Boden aufsammelte. Jera ging in die Hocke um ihrer Mutter zu helfen, doch diese schob die junge Elfe sanft zur Seite.
„Kleines, schone deine zarten Hände.
Stefanie saß stocksteif in ihrem Bett. Mit aufgerissenen Augen starrte sie die gegenüberliegende Wand an ohne das Bild daran richtig wahrzunehmen. Sie war aus dem Schlaf geschreckt, ganz plötzlich. Etwas war ihr eingefallen. Aber was?
Langsam schaute sie sich im Zimmer um.
Dredg starrt aus dem Fenster. Fasziniert betrachtet er das Spiegelbild des Mondes im Wasser. Kleine Wellen bewegen den silber-weißen Himmelskörper keine zwanzig Meter von ihm entfernt. Dredg genießt die Stille und die Dunkelheit.
Die Tür ist nur angelehnt. Kein Geräusch dringt zu mir heraus. Nur ein schmaler Lichtschein fällt durch den Spalt auf meine schmutzigen Fellstiefel. Das Innenfutter ist noch feucht und verklebt.
Die Augen geschlossen, Creme glänzt auf deiner Haut
so sitzt du vor mir und lachst zu mir rauf.
Die Flasche der Sonnenmilch wirfst du von dir,
eine Windbö in den Sand und du siehst aus wie paniert.
Serafina stand wieder einmal vor dem in Gold gefassten Spiegel und bewunderte sich. Ihr Haar fiel wie schwarzer Samt über die Schultern bis zur Hüfte. Im Schein der Kerzen wirkte ihre blasse Haut fast durchsichtig, zerbrechlich.
Sie sollte sich inzwischen daran gewöhnt haben eingesperrt zu sein. Aber sie konnte es nicht ertragen in Ketten gelegt zu werden. So mancher Wächter hat wohl einen Faible dafür und ich darf daran Teil haben dachte sie bitter.
„Komm jetzt, es ist dunkel genug.“
Anna hielt ihrer Mutter die Jacke hin und zog ihre Schuhe an.
Sie liefen durchs Treppenhaus in die Sommernacht.
„In welche Richtung müssen wir überhaupt gucken?“
„Keine Ahnung.
Die Blätter ihrer Zimmerpflanzen hingen schlaff und ausgedörrt herunter, als Anvy die Tür öffnete. Mit einem Seufzer ließ sie ihre Reisetasche von der Schulter auf den Boden rutschen, wo sie mit einem Bumms landete.
Es war einmal ein junges Mädchen, das lebte in einem Dorf am Rand eines dunklen Waldes. Ihr Haus war klein und hatte nur ein einziges Zimmer. Darin stand ihr Bett unter dem großen Fenster, ein kleiner Tisch mit Stuhl sowie eine alte Truhe, die ein Geschenk ihrer Großmutter war.
„Zwei Jacky-Cola.“
„Ein Cola-Bier.“
„Zwei Hefe-Weizen.“
„Barcardi-O“
„Ich hätte gern ein Mineralwasser, bitte.“
Anni konnte die Blicke förmlich auf sich spüren. Sogar der Kellner schaute irritiert und wartete ab, ob denn noch etwas zu der Bestellung hinzugefügt würde.
„Es ist Zeit.“
Sennja hatte am Fenster gestanden und auf den bunt gefärbten Herbstwald hinaus geschaut. Es war gerade Mittag und die Sonne zeichnete Schattenmuster auf den Innenhof des großen Hauses.
Jules überlegt, wieso der Opa nicht mehr lebt, obwohl er doch jetzt auf seiner Geburtstagsfeier sein sollte.
Er zupft seine Mutter am Ärmel und flüstert ihr zu: „Hat es heute ein Gewitter gegeben?“
Sie schüttelt nur den Kopf.
„Warum hast du es nur offen gelassen?!“ fragte Stefanie mit tränenerstickter Stimme.
Innerlich verdrehte Julia die Augen. Sie hatte aufgehört zu zählen, wie oft sie diese Frage ihrer jüngeren Schwester mit den Worten „Ich habe es vergessen“ beantworten musste.
„Das wird wohl eine große Feier?“
Die Frau an der Kasse lächelt Rikarda freundlich an, während sie die Waren über den Scanner zieht.
„Was? Äh, jaja, genau.
Es war ein kalter Wintertag, Berge, Felder und Wald lagen tief verschneit. Kein Tier wagte sich aus seiner Höhle und die Täubchen hockten dicht gedrängt unter dem Dach um sich aneinander zu wärmen.