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Meine erste Liebe

NaruHina
von

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Mein Regenschirm

Es waren bereits einpaar Wochen nach dem ersten Schultag vergangen. Die Schüler lebten sich langsam in ihr neues Schulleben ein. Es war die letzte Woche vor der Goldenen Woche, und die Schüler freuten sich jetzt schon auf die freien Schultage, auch wenn das Wetter nicht ganz mitspielte.
 

Naruto beobachtete Sasuke und Sakura, die einpaar Meter vor ihm liefen. Hinter ihm lag die Schule, die von Schritt zu Schritt kleiner wurde. Der braunhaarige Junge, der neben ihm lief, sah gen Himmel. Naruto machte es ihm nach, während ihre Beine sie automatisch weiterführten. "Sieht nach Regen aus.", murrte der Junge, der niemand anderes war als Shikamaru Nara. Er hatte die Aufnahmeprüfung ohne Fehler bestanden, und galt daher als Genie. Naruto wusste nicht ganz ob er sich dieser Masse ebenfalls anschließen sollte. Er wusste natürlich, Shikamaru war sehr intelligent, mindestens auf den selben Niveau wie die Lehrer, auch wenn das ziemlich übertrieben klang. Doch andererseits, gab es im ganzen Land wohl niemand fauleren als Shikamaru. Trotz dessen war er ein guter Freund, und Naruto verbrachte viel Zeit mit ihm, in letzter Zeit sogar mehr als früher, da niemand von ihnen die traute Zweisamkeit  zwischen Sasuke und Sakura stören wollte.

“Ja.“, antwortete Naruto seinen Freund, auch wenn dieser nach keiner Antwort gefragt sondern eher zu sich selbst gesprochen hatte. "Ein Glück, hat meine Mutter mich gezwungen meinen Regenschirm einzupacken.", fügte Naruto noch hinzu, dabei sah er wieder geradeaus. "Hab ich nicht nötig, ich wohne ja nicht so weit weg wie du.", meinte Shikamaru. Um ehrlich zu sein, wohnte Shikamaru nur einpaar Straßen von der Schule entfernt, was seiner Bequemlichkeit nur recht war.
 

Als sie das kleine Waldstück durchquert hatten, kamen sie an eine Kreuzung. Hier wartete das Paar bereits auf sie. Denn an dieser Kreuzung, müsste sich die Gruppe trennen. Shikamaru musste den linken Weg nehmen, Sasuke und Sakura rechts. Naruto dagegen musste geradeaus, und dann noch ein ganzes Stück laufen. Am Anfang hatten Sasuke und Sakura ihn sogar nach Hause begleitet, doch Naruto hatte sie darum gebeten, dies nichtmehr zu tun, da das einfach zu umständlich war. Jedoch konnte er Sakura nicht davon abbringen, ihn morgens abzuholen.

"Bis dann." Shikamaru hatte sich bereits abgewandt und winkte den dreien noch zu, wobei man nicht mal sein Gesicht sehen konnten. Auch die anderen beiden verabschiedeten sich, Sakura gab Naruto, wie immer noch, eine kurze Umarmung, verschwanden dann aber auch. Und schon stand Naruto alleine vor der Verkehrsampel.
 

Mein Nachhauseweg, wie ich den doch gehasst habe. Er war lang, es ging oft bergauf, und mit jedem Schritt hatte ich eher Lust darauf gehabt, mich einfach hinzulegen. Wie oft hatte ich mir vorgenommen, beim nächsten Mal, einfach das Fahrrad oder den Bus zu nehmen? Wer weiß wieso ich's nie getan habe.

Doch wer hätte da gedacht, dass mir dieser Weg irgendwann so gut tun würde, dass ich nie wieder aufhören wollte zu gehen.
 

Naruto wartete brav auf das Grünschalten der Ampel, wobei jedoch ein Platzregen anfing. Der Uzumaki fluchte noch, während er in seiner Tasche nach seinem orangefarbigen Regenschirm kramte. Dies gelang ihm schnell. Doch als die Ampel dann auf grün schaltete, rempelte ihm jemand bei Vorbeigehen an, und der ganze Inhalt seiner Schultasche verstreute sich auf den Boden. Viel Zeit blieb Naruto nicht, dieser Person nachzubrüllen, denn seine Schulsachen wurden durch den starken Regen völlig nass. Er bückte sich, um seine Sachen aufzuheben, während die Passanten an ihn vorbeigingen, ohne ihn auch nur zu bemerken.

Als Naruto wieder aufrecht stand, spannte er seinen Regenschirm auf, und wollte eigentlich die Straße passieren, doch die Verkehrsampel schaltete wieder auf rot, und kurz darauf sausten die Autos wieder an ihm vorbei. Er stand abermals alleine an der Ampel.

Naruto strich sich seine blonden Strähnen zur Seite, da diese völlig nass waren und in sein Gesicht hingen. Zu seinem Glück verspürte er sonst keine Nässe an seinem Körper, da er noch seine Jacke trug.

Er seufzte. "Und mein Weg hat noch nicht mal angefangen."
 

Die Regentropfen prasselten immer weiter auf den Schirm über ihm, wobei sie sich vermehrten und stärker wurden.

Auch wenn es regnete, tummelten sich einige Menschen auf den Straßen. Konoha hatte eine hohe Einwohnerzahl, welche trotz des ständigen Wechseln des Wetters nicht sank. Es war fast verblüffend, dass die Straßen mit Autos nur so gepflastert waren. Immer darauf geachtet, die Hosenbeine nicht allzu nass zu machen, ging Naruto mit etwas schnelleren Schritten weiter.

Schon bald kam er an eine Abzweigung. Der Weg rechts, war breit, mit weiteren Autos gefüllt, und hell, soweit es mit dem bewölkten Himmel ging. Der linke Weg jedoch, war eng und dunkel. Hier gab es zwar kleine Läden, doch niemand kaufte hier ein. Jedenfalls niemand mit einem gesunden Menschenverstand. Denn in den ganzen Gassen dieses Weges befanden sich Schläger und Diebe. Niemand mit dem man wirklich etwas zu tun haben will. Doch leider war diese Straße auch eine Abkürzung.
 

Das was ich wirklich an meinem Nachhauseweg gehasst habe, war dieser eine Weg. Weder mein erster Aufenthalt, als auch mein letzter dort, machen ihn zu einen schönen Ort. Es gibt viele Erinnerungen, die ich mit dieser Straße verbinde. MIt den Leuten die sich dort rumtreiben. Es gibt Erinnerungen von mir, von den Gerüchten, die in der ganzen Stadt umkursierten und auch von Kakashi.

Doch, ich denke, dass es keinen Ort gibt, an dem nur schlimmes passiert ist. Nein. Denn zu meinem Glück, gibt es dort auch eine Erinnerung an dich. Auch wenn sie klein, und unbedeutend scheint. Sehr wichtig für mich, schließlich beinhaltet es dich.
 

Naruto wusste, dass sich hier niemand aufhielt wenn es regnete. Vielleicht hatten sie ja Angst, ihre Frisuren könnten drunter leiden, wer wusste das schon? Jedenfalls machte es sich für Naruto manchmal bezahlt Erfahrungen zu haben. Also setzte er den ersten Schritt Richtung linken Weg. Er musste erst drei Stufen hinab, bevor er sich wirklich in der Gasse befand. Naruto versuchte sich nicht umzusehen, er wollte einfach so schnell wie möglich wieder raus. Immer wenn er hier war, fühlte er sich so, als ob er in kompletter Dunkelheit gehüllt war.

Auch wenn er versuchte mit schnellen Schritten stur geradeaus zu gehen, bemerkte er eine Person. Sie stand unter einer Plane, die sich vor einem der Geschäfte erstreckte. Fast schon hilflos sah sie gen Himmel. Naruto erkannte schnell, dass sie scheinbar darauf wartete, dass der Regen aufhörte. Doch wie er leider feststellen musste, sah es überhaupt nicht danach aus. Im Gegenteil, Hinata würde hier wahrscheinlich bis in die Nacht warten.

Auch wenn Naruto einfach hätte weitergehen können, ging er stattdessen auf Hinata zu. Diese bemerkte ihn erst, als er genau vor ihr stand. Mit, durch die Kälte, geröteten Wangen, sah sie zu ihm auf. Was sollte er denn jetzt sagen? Zwanghaft suchte Naruto nach den richtigen Worten. "He.", meinte er dann. "Was machst du hier?" Vielleicht waren es nicht die richtigen Worte, aber allemal ein Fortschritt. In der Stille, die daraufhin folgte, merkte Naruto erst, wie laut der Regen doch auf die Plane über ihnen prasselte.

"I-ich war auf dem Weg nach Hause, als mich der Regen überrascht hat. Leider habe ich meinen Regenschirm in der Schule vergessen. Also warte ich darauf, dass es aufhört." Naruto hatte sich das zwar schon gedacht, doch er nickte trotzdem. "Ich denke nicht, dass er so schnell aufhören wird.", erklärte er. Hinata sah zu Boden. "Das ist mir auch schon aufgefallen." Während sie sprachen, hatte es sich Naruto irgendwie zur Pflicht gemacht, ihr helfen zu müssen. Er kannte dieses Gefühl nicht, doch ignorieren konnte er es auch nicht.
 

"Dann nimm meinen Regenschirm." Naruto hielt ihr den orangefarbigen Schirm leicht entgegen. Mit großen Augen sah Hinata wieder auf. "W-wie bitte?" Naruto nickte daraufhin nur, als wäre es das normalste der Welt. "Nein." Um ihre Aussage zu unterstützen, schüttelte sie dabei den Kopf. "Nein danke. Dann wirst du ja ganz nass. Das kann ich nicht annehmen." Naruto wurde wieder stumm. Es war neu für ihn, dass sich fremde Leute um seine Gesundheit kümmerten. Aber dass er sich um die Gesundheit Fremder kümmerte, war ebenfalls nicht gewohnt.

"Wenn das so ist, dann bring ich dich halt nach Hause." "A-aber…" "Somit werden wir beide nicht nass." Was sie darauf entgegnen sollte, wusste Hinata nicht. Schließlich kannte sie Naruto nicht, doch wenn sie ablehnen würde, würde sie wohl bis morgen hier stehen. "Komm. Es wäre besser, wenn wir nicht so lange hier rumhängen würden." Hinata schwieg noch kurz, bevor sie dann nickte. "In Ordnung." Sie umschloss ihre Tasche noch fester und ging langsam auf Naruto zu. Als sie nicht mehr die Abschirmung der Plane, stattdessen Narutos Schirm, über sich hatte, fühlte sie sich etwas schutzlos. Denn nun stand sie hier, mit einem Jungen, den sie kaum kannte. Doch was noch nicht war, kann ja noch werden.

Als sie anfingen die Gasse zu passieren, fragte Naruto als erstes, wo Hinata den wohnte. Es stellte sich heraus, dass ihre Häuser in der selben Richtung lagen. Hinata erleichterte das viel mehr als Naruto, denn so musste er wenigstens keinen langen Umweg gehen. Hätte sie einfach darauf geachtet ihren Regenschirm mitzunehmen, wie es ihr Vater ausdrücklich gesagt hatte, wäre dies nicht passiert. Beim Gedanken an ihren Vater, bekam sie ein mulmiges Gefühl. Ob er sich Sorgen machte? Natürlich, machte er das.
 

Naruto wagte erst Hinata anzusehen, als die Gasse einpaar Meter hinter ihnen lag. Mit einem kurzen Seitenblick, erkannte er dass sie ebenfalls zu ihm hoch schielte. Beide sahen gleichzeitig wieder weg. Als Naruto sich gerade mit dem Gedanken beschäftigte, dass sich die beiden gerade wie kleine Kinder verhielten, brach Hinata die Stille. "Du hättest einfach vorbei gehen können.", sagte sie. Ob sie mit ihm oder eher mit sich selber sprach, war dem Uzumaki nicht bewusst. "Was?" Naruto drehte seinen Kopf jetzt ganz zu ihr um, was Hinata einen Augenblick später auch tat. "N-na ja, ich bin dankbar, dass du mich nach Hause bringst. Aber… wieso?" Hinata versuchte nicht undankbar zu klingen. Viel mehr, als dass sie versuchte, nicht nervös zu werden.

Naruto sah wieder nach vorne, er dachte selbst über den Grund nach. Er konnte ja nicht sagen, dass er das Gefühl gehabt hatte. Er sah sie nicht an, als er antwortete: "Es gibt genügend Menschen, die einfach vorbeigegangen wären. Na ja, und ich möchte nicht zu denen gehören." Ein breites Grinsen bildete sich auf seinen Lippen und er sah wieder zu Hinata runter. Diese wurde rot und murmelte dabei ein leises "Danke.".

Gerade als Naruto etwas entgegnen wollte, rannte eine Gruppe Jugendlicher von hinten auf sie zu. Naruto bemerkte sie erst, als einer von ihnen gegen Hinata stieß und sie zu Boden fiel. "He, passt doch auf!" Doch Narutos Rufen nützte auch nichts mehr, da die Jugendlichen gerade hinter einer Häuserecke verschwanden.

"Ist alles in Ordnung?" Naruto kniete sich zu Hinata runter, dabei hielt er den Schirm weiterhin über ihr. Die Blauhaarige zitterte und war von oben bis unten nass. Er erkannte dass sie inmitten einer Pfütze saß und sich die Knie verletzt hatte.

Während Hinata ihre Arme um ihren Körper schlang, stand Naruto auf und zog seine Jacke aus. Er warf sie Hinata über und half ihr auf. "Ich bringe dich jetzt schnell nach Hause, Hinata." Sie antwortete ihm nicht, stattdessen sah sie zu, wie er sie mit einem Arm zu sich zog und darauf achtete, dass kein weiterer Regentropfen ihre Haut berührte.
 

Ob es nun zwei Minuten oder zwei Stunden dauerte, erkannte keiner der Beiden. Und als Naruto vor dem prächtigen Haus stand, hatte er auch keine Zeit, dieses Gebäude zu bewundern. Er musste Hinata nur so schnell wie möglich reinbringen, das war im Moment seine Mission.

Noch bevor er die Stufen zur Haustür erreicht hatte, öffnete sich die Tür, und ein langhaariger Mann stand vor ihnen. Mit großen Augen sah er erst Naruto an, der sich nicht traute sich zu bewegen, danach wanderte sein Blick zu Hinata. Eilig brachte er Hinata ins Haus, wo sich um sie herum viele Leute versammelten. Ohne dass Naruto einen weiteren Blick auf Hinata werfen konnte, wurde diese schon die Treppe hochgebracht.

Naruto fühlte sich völlig fehl am Platz. Nicht nur, dass ihn niemand bemerkte, er wusste nicht ob er einfach rausgehen oder bleiben sollte. Gerade als er versuchte sich unauffällig umzudrehen, rief jemand nach ihm. Der Blonde blieb wieder stocksteif stehen. "Was ist passiert?" Der langhaarige, den Naruto schnell als Hinatas Vater einschätzte, verschränkte seine Arme vor der Brust. "Sie ist in eine Pfütze gefallen.", antwortete der Uzumaki. Der Mann nickte. "Und wer bist du?" Er kam dem Jungen einen Schritt näher. "Naruto Uzumaki. Ein Klassenkamerad. Sie hatte kein Regenschirm dabei, daher wollte ich sie nach Hause bringen." Nochmals nickte der Mann. "So so. Gut." Er sah kurz zur Treppe, dann rief er einen älteren Herren zu sich. "Nobuo. Fahren Sie diesen jungen Mann bitte nach Hause." "Nein, danke. Das ist nicht nötig." Doch der Hyûga ließ ihn nicht aussprechen, er hob die Hand. "Doch ist es." "Jawohl." Der alte Mann verbeugte sich. Und kurz darauf saß Naruto auch schon in einem großen schwarzen Wagen.
 

Der erste Eindruck, den ich bei deinem Vater hinterlassen hatte… War der gut oder  schlecht? Ich weiß es nicht. Doch was ich ganz genau wusste war, dass ich mich wohl noch nie derartig unwohl gefühlt hatte. In diesem großen Haus und dem Wagen. Als ob ich von einem anderen Stern kommen würde. Dass meine Klamotten an dem Tag völlig durchnässt waren, und meine Mutter Angst hatte, ich würde hohes Fieber bekommen, waren mir gar nicht wichtig. Das einzige was mich wirklich interessiert hatte, war das Verhalten der Menschen bei dir Zuhause. Als könntest du im nächsten Moment einfach umkippen. Doch woher sollte ich wissen, dass ich mit diesem Gedanken, nicht völlig falsch lag.
 

Ein leises Klopfen ertönte und Hinata setzte sich in ihrem Bett auf. "Herein." Auch wenn sie leise gesprochen hatte, hörte die Person hinter der Tür ihre Stimme und trat ein. "Wie geht es dir?" Ihr Vater setzte sich auf das Bett und strich über ihr Bein. "Ganz gut." Hinatas Stimme blieb leise. "Es tut mir Leid, dass ich nicht besser aufgepasst habe Papa." Der Mann seufzte. "Ist ja nichts passiert." Danach folgte eine lange Pause, in der keiner der Beiden sprach.

"Hinata, was ist wenn du zur Schule gefahren und wieder abgeholt wirst?" Hinata fing an mit ihren Fingern zu spielen. "Papa, ich weiß dass du dir Sorgen machst. Aber… ich liebe es zur Schule zu laufen und dann wieder nach Hause zu gehen. Ich möchte so lange gehen wie ich noch kann." Eigentlich hatte er gewusst, dass sie ablehnen würde, doch er fragte sie trotzdem immer und immer wieder.

"Nun gut." Der Hyûga stand auf und trat bereits zur Tür. "Schlaf gut. Ruh dich aus." Er schloss die Tür hinter sich, und ließ das Mädchen mit den Schuldgefühlen wieder alleine.
 

"Komm schon Naruto, erzähl es mir." Sakura beugte sich zu dem Blonden vor, der versuchte sie so gut wie möglich zu ignorieren. "Es ist Mittagspause, wollt ihr nicht rausgehen?" Sasuke und Sakura sahen sich gegenseitig an. "Nicht solange du nichts erzählst.", meinte Sakura trotzig. "Du solltest es ihr erzählen, oder sie wird dich den Rest deines Lebens danach fragen.", kam es gleichgültig von Sasuke, der neben ihm, an seinem Platz saß, und in einer Zeitschrift blätterte.

"Sagt mal, wollt ihr nicht essen gehen?" Shikamaru war hinter ihnen aufgetaucht. Seine Hände hatte er in seine Hosentasche gesteckt, so wie er es immer tat. "Ich lasse ihn erst essen, wenn er es mir erzählt." "Wenn er dir was erzählt?" Shikamarus Brauen hoben sich leicht. "Seine Mutter hat meine Mutter gestern Abend angerufen, und erzählt dass Naruto völlig durchnässt, in einem großen schwarzen Wagen, nach Hause gekommen ist. Er ist gleich in sein Zimmer gegangen und wollte nicht erzählen was passiert ist." Gerade als der Braunhaarige etwas entgegnen wollte, fügte Sakura etwas hinzu: "Und er wollte nichts essen!" "Also dann muss es ja ernst sein." Ob Shikamaru das ironisch oder ernst meinte, hörte man nicht raus. Bei seiner ruhigen Stimme, war das auch nicht sonderlich überraschend.

"Hör zu." Naruto stand auf, und wendete sich an Sakura. "Eigentlich wollte ich es erzählen, aber du hast daraus so eine große Sache gemacht, dass ich es nie nie nie niemals sagen werden." Naruto zeigte mit dem Zeigefinger auf Sakura, während diese ihre Augen zusammenkniff. "Keine gute Idee, Alter.", war noch Sasukes Kommentar, bevor Sakura ebenfalls aufstand und ihre Hände auf die Tischplatte schlug. Doch zum Sprechen kam sie trotzdem nicht, da jemand anders ihr zuvorkam.
 

"Eh… Entschuldigung." Die vier Freunde drehten sich zur Blauhaarigen um. "Ich möchte ja nicht stören aber… Naruto, könnte ich dich kurz sprechen?" Bei den letzten Worten sah sie beschämt zu Boden. "Äh… Klar." Naruto drehte sich ganz zu ihr um. Als jedoch Hinata wieder aufsah, unterbrach er sie. "Nicht hier." Er schob sie leicht weiter, sodass sie in einer Ecke des Klassenraumes standen. Die drei Zurückgebliebenen sahen ihnen überrascht hinterher.

"Also…" Hinata spielte mit den Fingern an der Tüte, die sie in den Händen hielt. "Ich wollte mich für Gestern bedanken und auch entschuldigen.", meinte sie dann. "Ich konnte ja nichtmal auf Wiedersehen sagen.", fügte sie entschuldigend hinzu. Naruto schüttelte den Kopf. "Schon in Ordnung." "Und du bist auch nicht krank geworden?" Hinatas Augen wurden größer. Doch abermals schüttelte der Blonde seinen Kopf. "Und du?" "Nein. Nein, mir geht es gut." Auf diese Aussage hin, blickte Naruto auf Hinatas Knie, die beide mit großen Pflastern bedeckt waren. Als wenn die Hyûga wollte, dass der Uzumaki nicht auf ihre Verletzungen achten sollte, begann Hinata wieder an zu sprechen. "Du hast mir gestern deine Jacke gegeben… also hier. Sie ist gewaschen und gebügelt." Die Blauhaarige hielt Naruto die Tüte hin. "Danke." Er nahm sie entgegen. Danach herrschte Stille. "Also, ich gehe dann mal." Hinata ging zwei Schritte zurück. "Bis dann." Sie drehte sich um und verließ den Klassenraum.
 

Mit verschränkten Armen lehnte sich der Braunhaarige an die Schuhspinde. Das Mädchen neben ihm, sah auf. "Kiba, wo bleibt Ino?" Hinata schloss ihren Spind wieder. "Die kommt gleich.", meinte Kiba etwas gleichgültig. "Wieso hast du mit diesem Typen in der Mittagspause gesprochen?", fragte er dann. Hinata brachte kein Wort raus, stattdessen sah sie ihren Freund überrascht an. Dieser hob eine Augenbraue, und fuhr fort. "Und was hast du ihm gegeben?" Hinata sah etwas verlegen zu Boden. "D-as ist e-eine lange Geschichte." Kibas Augenbraue hob sich noch ein Stück. "Das war n-nicht wichtig. A-also, bitte, bitte, erzähl es nicht Ino, ja?" Hinata presste ihre Handflächen gegeneinander und sah bittend zu Kiba hoch. Dieser seufzte nach einer Weile des Überlegens. "Gut. Wenn es nichts wichtiges war." Trotz seiner Worte, bestand immer noch großes Interesse, doch er wollte Hinata ja nicht bedrängen. Außerdem hätte sie es ihm gesagt, wenn etwas wichtiges passiert wäre, oder?

Wie auf Stichwort tauchte Ino hinter ihnen auf und begrüßte die Beiden freundlich. Danach machten sie sich auf den Weg nach Hause.

Da am nächsten Tag die Feiertage beginnen sollten, herrschte bei allen Schülern bessere Stimmung als sonst. Auch wenn das Schuljahr neu begonnen hatte, so tat einem etwas Freizeit immer gut. Bei den meisten Familien jedoch, war das die perfekte Zeit, seine Verwandten zu besuchen. Daher war Freizeit nicht das richtige Wort. Bei manchen weckte das große Wiedersehen mit der Familie schlechte Stimmungen, bei anderen jedoch große Freude.
 

"Neji!" Freudig sprang die Blauhaarige ihrem Cousin an den Hals. Er hatte es gerade noch geschafft, den Wagen zu verlassen. Eigentlich war sie schüchtern, gegenüber anderen Personen, doch nicht bei ihrem Cousin Neji. Er war so etwas wie ihr großer Bruder. Er hat immer auf sie aufgepasst, als sie noch kleiner war. Hat immer mit ihr gespielt. Und sie getröstet wenn sie mal traurig war. Gegenüber ihm konnte Hinata einfach nicht zurückhaltend sein, dazu war er ihr einfach zu wichtig. Sie liebt es mit ihm Zeit zu verbringen, und sie hat außerdem großen Respekt vor ihm. Nur leider konnte die junge Hyûga ihn nicht mehr so oft sehen wie früher. Er studierte, und war zusätzlich auch noch verlobt.

Seine Verlobte, Tenten, stieg ebenfalls aus dem Wagen. Die Familie Hyûga kannte sie schon lange, da sie und Neji längerer Zeit befreundet waren. Sie gehörte schon längst zur Familie, sie hätte gar nicht einheiraten müssen, um dazuzugehören.

Die braunhaarige Tenten umarmte Hinata ebenfalls, und nach einiger Zeit des Plauderns am Tor, betraten sie das Haus.

Nejis Vater, Hizashi, kam ebenfalls zu dem Familientreffen. Er und Hinatas Vater, Hiashi, waren Zwillingsbrüder und hatten eine sehr enge Bindung zueinander. Früher hatte Neji noch bei seinem Vater gelebt, damals wohnten sie noch in der Gegend. Doch seitdem Neji auf die Universität ging, lebte Hizashi in einer eher kleinen Wohnung, mehr im Zentrum der Stadt.
 

Nach einiger Zeit bedeckten zahlreiche Speisen den Esstisch, an dem die Gastgeber mit ihren Gästen Platznahmen. Und auch wenn der Besuch Mittags angekommen war, verging der Tag schnell. Da sich die Familie selten zusammen traf, gab es viel zu bereden, zu lachen und zu freuen.

Gemütlich wie sie in ihrer Runde saßen, schlief Hinata an Tentens Schulter ein. Die beiden hatten sich zuvor unterhalten, schließlich waren sie die einzigen Mädchen. Schon als sie jünger waren hatten sie sich sehr gut verstanden, und das hatte sich nach den vielen Jahren nicht verändert, es spielte gar keine Rolle wie weit sie doch voneinander weg wohnte, oder dass eine einige Jahre älter war als die andere.

"Sie ist eingeschlafen.", flüsternd betrachtete Tenten die jüngere neben ihr. Gerade als Hiashi aufstehen wollte, um sie in ihr Zimmer zu bringen, hielt ihn Neji davon ab. "Ich mach das schon Onkel." Er trat zu ihr und hob sie hoch. Während die restlichen Anwesenden ihnen mit ihren Blicken folgten, verließ Neji das Wohnzimmer und erreichte schon gleich die Treppe. Einstweil Neji die Treppe Stufe für Stufe passierte, achtete er darauf, dass Hinata nicht aufwachte. Was ihm auch gelang.

Als der Langhaarige im ersten Stock angekommen war, fiel ihm auf, dass sich das Haus gar nicht verändert hatte. Möbelstücke standen noch an den selben Plätzen, Bilder und Fotos hingen noch an gleichen Stellen, als wären sie nicht einmal berührt worden.

Den restlichen Weg in Hinatas Zimmer fand Neji auch wenn es bereits dunkel war, und allein spärliche Wand- und Tischlampen die Flure erhellten. Ohne jegliche Geräusche zu machen, betrat er Hinatas Schlafzimmer, in dem er sich sofort zu ihrem Bett begab. "Selbst hier hat sich kaum etwas verändert.", murmelte Neji, während er sich einmal umsah, doch legte das Mädchen in seinen Armen schon so gleich auf das große, weiche Bett vor ihm. Er streifte ihr noch eine Decke über, bevor er sich umdrehte, doch Hinatas Stimme hinderte ihn daran weiterzugehen: "Neji. Dass du und Tenten gekommen seid, macht mich glücklich.", meinte sie leicht. Und auch wenn ihre Augen geschlossen waren, so hatte sie ein Lächeln aufgesetzt. Neji machte es ihr nach. "Ja, das bin ich auch.", meinte er, mit eben so leichter Stimme. Ohne weitere Laute zu machen, verließ er das Zimmer und begab sich auch schon wieder ins Wohnzimmer.
 

Dort setzte er sich einfach auf seinen Platz zurück, dabei sah er die anderen nicht mal an. "Neji, ist alles in Ordnung?" Sein Vater beugte sich etwas vor. Neji nickte. "Ja, mir ist da nur etwas durch den Kopf gegangen." "Was denn?" Tenten rückte etwas an seinen Verlobten. Dieser schwieg kurz, bevor er nachdenklich weitersprach: "Ich möchte… dass die Hochzeit schon bald stattfindet." Diese Aussage verweilte erst in der Luft ehe sie aufgenommen wurde.

"Aber, ich dachte ihr wollt erst nach eurem Studium heiraten." Nun war es Hiashi, der sich nach vorne lehnte. Abermals nickte Neji. "Ja, das stimmt zwar. Jedoch möchte ich viel lieber, dass Hinata auch dabei sein kann."
 

Nachdem man mir diese Geschichte erzählt hatte, wusste ich warum du keine Ahnung davon hattest. Wenn du davon gewusst hättest, hättest du alles in deiner Macht stehende getan, um zu verhindern, dass die Hochzeit vor der Beendung von Nejis Studium stattfand.

Doch mit der Zeit haben wir alle auf diese Art und Weise gedacht. Wir alle wollten, dir die schönste Zeit auf Erden bereiten. Die schönste Zeit die du mit uns hättest haben können.

Hätten wir diese Erkenntnis schon vorher gehabt, so hätten wir noch viele wunderbare Dinge erlebt. Ich hoffe, du hast die Zeit mit uns, mit mir, genauso genossen wie ich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lovegood
2011-06-19T15:48:48+00:00 19.06.2011 17:48
Boah eh :]
Ich hab überhaupt keine Idee was ich schreiben soll xD
Lg meeeeeeeeel
Von: abgemeldet
2011-06-19T14:26:25+00:00 19.06.2011 16:26
Ich stimme den Leuten unter mir zu. Mir gefällt diese Geschichte sehr.
Freu mich aufs nächste Pitel^-^
Von:  Cherite
2011-06-02T09:19:34+00:00 02.06.2011 11:19
Woow deine Ff ist wirklich toll!!
So toll, dass ich garnicht genau weiß was ich sagen soll :D
Du lässt dir bei der verkupplung von Hinata und Naruto Zeit. Das freut mich wirklich seehhhhhr :) Ich habe lange nach einer Ff gesucht wo die beiden NICHT schon direkt nach dem 2ten Kapitel zusammen sind ^^
Auch die Art WIE du beide Charaktere spielst find ich klasse. Besonders bei Hinata. Viele Leute neigen irgendwie dazu Hinata total OC zu spielen.
Ich hoffe es geht bald weiter! :D
Von: abgemeldet
2011-05-15T15:39:44+00:00 15.05.2011 17:39
Ich habe alles in einem Stück gelesen. auch wenn es noch nicht besonders viel ist, gefällt mir die Story sehr!
Ich bin sehr gespannt auf das was kommen wird.
sie ist ja jetzt bereits etwas traurig, mal sehen ob es wirklich Heulmaterial geben wird XD

DhinhtD
Von:  mudblood
2011-05-04T11:35:30+00:00 04.05.2011 13:35
Huhu x)


Erst mal voran: Wieder ein tolles Kapitel (:

Ich finde es echt toll, dass Naruto der lieben Hinata geholfen hat und das er dieses Gefühl hat, ihr helfen zu müssen. Es zeigt ja schon deutlich, dass Hinata ihm wichtig ist. Und mal ehrlich: mit einem Typen unter dem Regenschirm gemeinsam zu laufen ist doch super romantisch. Auch schön fand ich es, dass Hinata sich bedankt hat und iwi werden da die kleinen zarten Bande gestrickt. Die beiden sind einfach das Top Traumpaar. (:

Und da ich s´Sasuke und Sakura als Paar vergöttere, fand ich auch diese Kleinigkeit wunderschön, die du erwähnt hast. Als die beiden vor Naruto herliefen und Naruto dachte (er wars glaub ich... xD) das man die beiden nicht stören sollte. So dieses... dass die beiden zs alleine sein wollten. Ja ich bin verrückt. Ich weiß xDDD

Also ein echt super süßes Kapitel.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht.


mudblood
Von:  fahnm
2011-05-04T00:48:32+00:00 04.05.2011 02:48
Klass Kapi^^
Freue mich schon aufs nächste.^^


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