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The forgotten Hero

Rise and shine
von

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Chapter I: Wardgar's Awakening

Chapter I: Wardgar's Awakening
 

Langsam verschwamm sein Blick, dann sah er sich plötzlich über die verbrannte Einöde von Arconia fliegen. Es war wahrlich kein schöner Anblick, die Erde war schwarz, Bäume, ja ganze Wälder bis zu Unkenntlichkeit verbrannt. "So sieht Arconia heute aus Drakon! Du kennst nur dieses Abbild, geschaffen von den Waraken, einer Ausbrut der Unterwelt, die nur die pure Vernichtung kennt. Ihren Ursprung haben sie aus Canticaran, dem Draco des Todes, der für das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel erschaffen wurde. Doch dieser säte Zwietracht unter den Göttern und bei der Erschaffung der Menschen fügte er ihnen den Jähzorn und die Gier hinzu. Mit den Waraken konnte er sich in dieser Welt endgültig manifestieren. Jetzt besitzt er bald die totale Kontrolle über das Land und seine Bestrebungen laufen auf eine Apokalypse hinaus. Dein Vater lebte in der Zeit als eben jene schwarze Pest ausbrach, die jetzt den ganzen Kontinent erfüllt hat. Und ich kann dir sagen Drakon, da sah die Welt noch anders aus!" Die Stimme des Drachen wurde immer leiser bis der Junge sie gar nicht mehr wahrnehmen konnte. Die vorher noch so triste und öde Umgebung wandelte sich plötzlich in ein grünweißes Meer, der verbrannte Geruch in der Luft wurde zu einem erfrischenden Duft, wie ihn Drakon noch nie vorher wahrnehmen konnte. Dann entstanden Wälder mit dichtem Nadelwerk, vertrocknete Flussbetten wurden zu rauschenden Strömen.
 

Sein Blick wurde weiter auf ein kleines Hafendorf gelenkt. Rundherum war Meer, aber anders als Drakon es kannte spiegelte es eine blaue Farbpalette wieder und nicht diese braunen matschigen Tönungen die es zu seiner Zeit annimmt. Im Dorf schien es ruhig zu sein, alle Schiffe waren angetaut und lagen vor Anker. An den kleinen Häusern hingen Eiszapfen und ein bestimmender Wind fegte den Schnee durch die Gassen. Doch diese Idylle wurde bald unterbrochen, als ein Hahn sein morgendliches Gekrächze startete. Der Blick des Jungen fixierte ein kleines Haus nahe dem Ufer, aus dem Schornstein kroch träger Qualm. Kurz darauf durchdrang sein astraler Körper die massiven aus festen, runden Baumstämmen gebauten Wände. Was er im inneren sah, war ein großer Bettvorleger aus einem Bärenfell. Diverse weitere Felle und Häute schmückten den Innenraum. Ein großer Tisch aus Eichenholz verbrauchte gut ein Drittel des Raumes. Auf ihm standen ein großer Krug, zwei Becher und diverse Lebensmittel, zu denen auch scheinbar gut abgehangenes Pökelfleisch gehörte. Entgegengesetzt dem Tisch stand ein großes, mit Runen verziertes Bett an dem ein langer Spieß lehnte. Im Bett selber waren zwei Personen, überdeckt mit zusammengenähten Schafsfellen Die größere der beiden Gestalten hatte ihren muskulösen Arm um die gut einen Kopf kleinere zweite Gestalt gelegt. Langsam bewegte sich der Arm und griff nach der Decke um sie ein Stück zu Seite zu ziehen. Dann quälte sich die größere Gestalt aus dem Bett und setzte sich auf. Drakon konnte nun einen näheren Blick riskieren. Der Mann hatte kräftige Oberarme und verfügte auch sonst über einen scheinbar guten Körperbau. Seine dunkelbraunen Haare gingen ihm bis zu dem Schultern und seine blauen Augen verstrahlten trotz des frühen Morgens einen wachen Charakter.
 

Wardgar kramte unter dem Bett nach seiner Kleidung und holte einen dichten Pelz, eine dicke Hose und gefütterte Wildlederstiefel hervor. Nachdem er sich angezogen hatte, ging er zum Tisch, schnitt sich ein gutes Stück Pökelfleisch ab und schenkte den Met, der sich im Krug befand in die zwei Becher ein. Einen leerte er auf der Stelle und den anderen trug er zum Bett und stellte ihn neben seiner Gemahlin auf den Boden. Langsam fuhr er ihr durch das hellbraune Haar und küsste sie zärtlich auf die Wange. Dann schnappte er sich den Spieß, der immer noch am Bett lehnte und stieß die Tür auf.
 


 

Draußen angekommen, streckte sich Wardgar erstmal genüsslich und atmete dabei tief die frische Luft ein. Dann rammte er den Spieß verkehrt in den Boden, stützte sich darauf ab und schloss seine Augen. Gemächlich murmelte er einen leisen Gesang vor sich her: Meredor anhaliem Brodgur mer geragor to mihir toraduram ert mundur mihir martram!* Kurz nach seinem verstummen, fingen die vorher kaum zu erkennenden Runen auf dem Spieß an, blau zu glühen und einen bläulichen Dunst zu versprühen. Mit einem zufriedenen Grinsen zog er ihn wieder aus dem Schnee und verschwand in einer kleinen Gasse. Ungefähr in deren Mitte angekommen, stoppte er abrupt. Er wendete sich einer, mit geistervertreibenden Heilsrunen geschmückten Tür zu. "Morrak, du Faulpelz, steh auf! Es ist soweit, Brodgur hat uns angehört!" Nach ein bis zwei harten Schlägen, weiterem Geklapper und etwa fünf Minuten, öffnete sich endlich die Tür. Es kam ein vernarbtes Gesicht zum Vorschein, das durch eine leere Augenhöhle seine Krönung fand. "Zeig her!", die Gestalt griff nach dem Spieß, "Tatsache! Brodgur urat berengat!*" gab eine Raue Stimme von sich. Dann schloss sich die Tür wieder und man konnte ein weiteres Mal die Stimme des Einäugigen vernehmen, die sich selbst rezitierte: "Brodgur urat berengat!" Dann hörte man wieder Getrampel und schließlich, nach weiteren zehn Minuten ging die Tür ein weiteres Mal auf, wobei Morrak diesmal mit einer Augenbinde heraustrat und ihm ein gutes Dutzend junger Männer folgte. "Gut, mein Erstgeborener, heute ist dein großer Tag, du übernimmst das Kommando!" Verdutzt schaute Wardgar in das Gesicht seines Vaters. Einige Augenblicke später jedoch, griff er nach seinem Spieß und sah zu seinen Brüdern hinüber. "Brahir! Hast du das Seil? Merankor, die Eisenharken! Brandor, du holst die Netze! Der Rest kommt mit zum Schiff!", alles erfüllte sich mit hegen Treiben und während die einen wieder ins Haus gingen, um den Anforderungen folge zu leisten, machte sich der Rest zum Schiff auf. Am Ufer angekommen begann der Erste schon damit die Taue zu lockern, als die anderen noch damit beschäftigt waren das Schiff zu beladen und ihre Positionen auf den Masten einzunehmen. Gerade als der Anker gelichtet wurde erreichte Merankor mit den Eisenharken das Schiff. Kurz darauf blies Morrak sein Horn, welches durch seine gravierten Kraftrunen einen besonders bebenden Effekt erzielte. "Los Jungs, an die Ruder!" rief er seinen Söhnen noch zu, als er sich zu seinem Erstgeborenen an das Steuer stellte. Der hatte es fest in der Hand und sein Blick verriet diese gewisse Entschlossenheit, mit der er seinen Vater so stolz gemacht hatte. "Ich spüre es mein Sohn, das wird der Fang unseres Lebens!", Wardgar antwortete nicht, er war zu beschäftigt in die Wellen zu horchen, um den Wal zu orten. Und genau so verharrte das Schaffen mehrere Stunden, bis sie einen besonders tiefen Meerespunkt erreicht hatten. Dann hörte der älteste Sohn das tiefe Brummen des Wales immer lauter zu werden. Irgendwo in nächster Nähe musste er auftauchen.
 

Plötzlich, nur geschätzte fünf Meter von ihnen entfernt stieg eine riesige Wasserfontäne empor und gemächlich zeigte sich der glatte Rumpf eines Wales, der in Länge und Breite der des Schiffes entsprach. Wardgar ließ sofort das Steuer los und eilte zum Mast, an dem das Seil mit dem Spieß festgebunden war. Schnell schnappte er sich den Spieß, dessen Runen nun noch heller glühten und fing an, den Mast zu erklimmen. Auf dem Deck machten sich alle daran die Anker zu versenken und die Eisenharken bereit zu machen. Wardgar hatte bereits den zweiten Ast erreicht, der sich auf zehn Meter Höhe befand. Langsam balancierte er auf der dünnen Strebe, an dessen Ende ein kleines Podest angebracht war. Durch die Wellen des Wales verlor er fast sein Gleichgewicht, doch seine Brüder hatten dort ein Seil befestigt an dem man sich festhalten konnte. Mit dem erreichen des Podests nahm er ein letztes Mal tief Luft und rief so laut er konnte: "Brodgur astabilis mihir hend!*", und sprang.
 

Der Spieß bohrte sich ungemein tief in das Fleisch des Wales, so tief, dass der er nur kurz zuckte, ehe sein massiger Körper an Bewegung verstummte. Wardgar hingegen gab auch keinerlei Bewegung von sich. Er war mit seinem Körper halb auf dem Rücken des Tieres aufgeprallt und trieb nun bewusstlos neben ihm her. Seine Brüder versuchten vergebens ihn mit den Eisenharken herauszuziehen und gerade als Brahir in das Wasser springen wollte, um seinen Bruder zu retten, wurde Wardgar auf den Rücken des Tieres geschleudert. So schnell sie konnten, machte sich die Familie daran zu schaffen den Bruder an Bord zu hieven, was ihnen dann auch rasch gelang. Sofort richtete ein Teil das Augenmerk wieder auf den Wal, einige befestigten die eingestoßenen Eisenharken an den Seiten des Schiffes um den Wal transportabel zu machen. Wardgar war währenddessen unter Bord gebracht worden, Morrak zog ihm so schnell es ging seine Kleidung aus und deckte ihn mit Fell zu, damit er nicht unterkühlen konnte. Dann tastete er ihn ab, um etwaige Verletzungen feststellen zu können, fand aber nichts. Mit einem besorgten Blick stellte er sich neben seinen Sohn. Da tat jener plötzlich die Augen auf, laut keuchend rief er aus: "Ich hab Brodgur gesehen!", der Vater starrte ihn ungläubig, aber dennoch froh an. Merkantor und Brahir waren nach dem Schrei hinzugeeilt. "Er hat mich aus dem Wasser gerettet.... Er sagte ich wäre noch nicht so weit, ich hätte noch wichtige Dinge zu erledigen, die mir aufgetragen werden!", "Beruhig dich Sohn! Du warst schon zu lange im kalten Wasser, spar dir deine Kräfte!", "Vater! Brodgur meint die schwarze Pest, es ist kein Gerücht, diese Kreaturen existieren!", dann verstummte er und wurde ein weiteres Mal ohnmächtig.

"Geht nach oben Jungs, euer Bruder braucht jetzt Ruhe!".
 


 

*Gott des Meeres verschone mich, denn ich nehme wie ich brauche und gebe wie ich kann!

*Brodgur hat uns angehört!

*Brodgur gib mir Kraft!



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