Touch von NordseeStrand ================================================================================ Kapitel 2 --------- Hey leute! Kapitel 2 ist da! *Jubel* Es ist zwar ne Woche spaeter als geplant, aber letzte woche war die buecherei zu.... Naja, jetzt is das Kap, ja da. Viel Spass beim lesen! Disclaimer: Nix mir... bekomm kein Geld Widmung: Allen, die mir ein kommi geschrieben haben LG, Prinzess Kapitel 2 Usagi war angenehm überrascht, dass sie es geschafft hatte, einmal nicht nachsitzen zu müssen. Allerdings war es fast genauso sinnlos einem Routine-Senshi-Treffen beizuwohnen wie nachzusitzen, besonders da in letzter Zeit alles, was auch nur im Entferntesten mit dem Bekämpfen des Bösen zu tun hatte, ihr den letzten Nerv raubte. "Was wissen wir bis jetzt?", fragte Luna "Dass die Mächte des Bösen versuchen uns umzubringen und die Weltherrschaft an sich reißen wollen.", murmelte Makoto sarkastisch. Ersteres war verdammt offensichtlich. Sie sollte es wissen. Erst in der letzten Nacht hatte ein Youma mit einen ziemlich scharfen Diskus auf ihren Kopf gezielt. "Ich hätte mir etwas Spezifischeres als das gewünscht.", erwiderte Luna trocken. "Nun, mir scheint es so, als ob das Königreich des Dunkeln seine üblichen Wege verlässt unsere Aufmerksamkeit zu erlangen. Alle Attacken sind auf das Gebiet Juuban konzentriert, allerdings ohne dass sie Energie sammeln wollen oder irgendein anderes finsteres Benehmen an den Tag legen, das man vielleicht mit dem Bösen in Verbindung bringen würde, wenn man Chaos im Allgemeinen nicht mitzählt. Denn das ist ihrer Art, Aufmerksamkeit zu erregen. Ich vermute, dass sie die Schnelligkeit unseres Eingreifens mit denen der vorherigen Attacken vergleichen um so festzustellen, wo unser normaler Aufenthaltsort ist. Sie testen uns und legen fest, was für unsere Eliminierung nötig ist.", analysierte Ami mit einem besorgten Gesichtsausdruck. "Ich glaube, dass der General andere Pläne hat als der Rest.", sagte Mina. "Er war nur einmal bei einem Kampf und hat nur zugesehen. Er hatte so einen Ausdruck auf dem Gesicht, als ob ihm langweilig wäre und er sah zu, als ob ihm egal wäre, was passiert. Ich glaube, Ami hat recht, Mina stimmt zu." "Warte mal eine Sekunde!", fiel Usagi ein. "Ich kann mich nicht daran erinnern, einen General gesehen zu haben. Wann habt ihr einen General gesehen?" "Reg dich ab, Luftikus!", fuhr Rei sie an. "Du warst nicht da. Das war zu der Zeit, als du dir den Knöchel verstaucht hattest." "Oh. Und lasst mich raten, ihr habt einfach vergessen es mir zu erzählen." "Was gab's da zu erzählen?", fragte Makoto. "Er ist genau wie der Rest von ihnen; groß, dunkel, gutaussehend, mächtig und darauf aus, uns umzubringen." "Oh, und er hat keine Uniform getragen ... Zumindest nicht die Selbe wie die anderen.", fügte Mina hinzu. "Woher wusstet ihr dann, dass er ein General ist?", wollte Usagi wissen. "Er war derjenige, von dem die Youmas Befehle entgegengenommen haben, Hohlkopf. Können wir jetzt auf das eigentliche Thema zurückkommen?", sagte Rei haltlos. "Sie testen uns wahrscheinlich um sogar zu versuchen unsere Identitäten herauszufinden", sagte Ami. "Wir müssen vorsichtig sein." Usagi erstarrte. "Wenn sie herausfinden, wer wir sind, können sie uns jederzeit angreifen!" "Genau, und deshalb sollten wir versuchen, uns so unauffällig wie möglich zu verhalten.", sagte Rei. "Was heißt, dass du nicht länger Odango Atama bist." "Was!" "Ich bin verwirrt.", begann Mina. "Was hat es das alles hier damit zu tun, dass sie Odango Atama ist?" "Das wüsste ich auch gerne, Pyro.", keifte Usagi und ignorierte die Verwendung des verhassten Spitznamen. "Deine Frisur muss weg." "Muss sie nicht!", entgegnete Usagi entrüstet. "Muss sie doch." "Muss sie nicht!" "Stop!", schrie Luna. Alle verharrten regungslos während Rei und Usagi sich wütend anstarrten. Das war nicht unüblich und so wurden sie ignoriert, als Luna sprach. "Rei hat da einen guten Standpunkt. Deine Frisur ist unüblich; sie macht dich einzigartig und jetzt ist keine gute Zeit, einzigartig zu sein oder halt das einzige Mädchen in Tokyo, dass die gleiche Frisur hat wie Sailor Moon, und auch noch genau so aussieht wie sie. Untertauchen ist das Schlüsselwort, also musst du deine Haare runter lassen." "Aber ich hab mein Haar schon immer so getragen." "Exakt. Und das ist genau der Grund, warum es jetzt Zeit für eine Veränderung ist.", gab Luna bekannt. "Und wenn ich es nicht mache?", fragte Usagi um raus zu finden, wo sie stand. "Dann muss ich mich nur in dein Zimmer schleichen und es abschneiden, wenn du schläfst.", drohte Rei ihr mit einem Grinsen. Ihr Lächeln verschwand, als sie erkannte, dass Usagi mal wieder ein Opfer für einen Kampf bringen musste, den sie hasste. Usagis Gesicht wurde ein bisschen blasser. Die letzte Nacht kam ihr wieder in Erinnerung und ein ängstlicher Ausdruck legte sich über ihre Züge. Der Gedanke daran, dass sich vielleicht jemand in ihr Zimmer geschlichen hatte und all die Dinge, von denen sie geträumt hatte, getan hatte, ängstigten sie zu Tode. "Beruhig dich, Odango Atama.", beruhigte Rei, als sie den entsetzten Ausdruck auf Usagis Gesicht sah. "Ich hab nur Spaß gemacht." Usagi zwang sich zu einem kaum erkennbaren Lächeln. Sie schaffte es in dem Moment kaum die Gedanken an die Nacht zu verdrängen. "Dann sollten wir es dann wohl besser hinter uns bringen.", sagte sie steif. Sie langte hoch, zog die Nadeln aus ihren Knoten und kämmte ihr Haar anschließend mit den Fingern durch. "Und was schlagt ihr vor soll ich jetzt mit all dem Haar machen?", fragte Usagi fast schon herablassend. "Ich kann es nicht offen lassen, es ist zu lang und es würde zu einem verknoteten Durcheinander werden, flechten dauert viel zu lange und wenn ihr es wagt, vorzuschlagen, dass ich es abscheide, werde ich es jedem von euch ins Gesicht klatschen." "Was sollen wir dann tun, Usagi?", fragte Mina. "Du musst es ja nicht ganz abschneiden. Du kannst ja die selbe Länge haben wie Rei und ich." "Wirklich, dass muntert mich ja jetzt so auf, Mina.", murmelte Usagi sarkastisch. "Solange es nötig ist unterzutauchen, will ich wirklich nicht wie du rumrennen" Ami und Rei sahen sich an. Sie hatten Usagis zunehmende Tendenz zum Sarkasmus diskutiert. Sie hatte sich so sehr verändert. Sie brauchte eine Pause; sie brauchten alle eine Pause. Auch wenn Rei glaubte, dass es schon zu spät war, dass das keine große Veränderung mit sich bringen würde. Usagi hatte Panik vor Kämpfen. "Nun, du musst etwas tun, Usagi." Luna bestand darauf. "Fein.", fuhr Usagi sie an. "Gib mir eine verdammte Schere." "Ich schwöre dieser Scheiß passiert immer nur mir.", murmelte sie vor sich hin. Rei gab ihr eine Schere und Usagi fasste grob ihre langen Locken und zum Schock aller schnitt sie gut 60 Zentimeter ihres ungewöhnlich langen Haares ab. "Da! Seit ihr jetzt glücklich?" Alle sahen sie geschockt an. In Usagis Hand war eine riesige Masse goldener Haar. Ihr Haar berührte jetzt so grade eben noch ihre Hüften. Usagi sah die langen Strähnen von blondem Haar in ihrer Hand mit Horror an, so als ob sie jetzt erst verstand, was sie getan hatte. Ihr Gesicht wurde so weiß wie eine Wand und sie rannte aus dem Zimmer ins Badezimmer, wo sie sich übergab. "Was zur Hölle hab ich getan?", fragte sie sich selbst laut, nachdem sie sich endlich wieder unter Kontrolle hatte. "Du hast deine Haare geschnitten.", erwiderte Mina knapp, als sie hinter ihr in den Raum trat. Minako nahm die Enden von Usagis dickem Haar hoch, das jetzt bis kaum über ihre Taille reichte und eine Meer aus goldenen Wellen war. "Und du hast es sogar geschafft, es grade zu schneiden." --------------- Usagi saß in ihrem Bett, die Armen um ihre Beine geschlungen und dem Kopf auf die Knie gelegt. Wieder mal musste sie für mindestens eine halbe Stunde noch nicht auf sein und sie war noch müde. Sie hatte wieder geträumt, aber Nichts vergleichbares zum letzten Mal. Sie erinnerte sich an Vieles, aber es schien so, als ob vieles davon schnell verblasste und sie kämpfte verzweifelt mit ihrem Geist, die Erinnerungen an den Traum zu behalten. Sie träumte mit so einer Klarheit, dass sie sicher gewesen war, dass es real gewesen war. Es war so gewesen, als wäre sie nur zu Bett gegangen, um in einer ganz anderen Welt aufzuwachen. Sie war offensichtlich aufgewacht, um einen neuen Tag zu bestreiten, und hatte sich in einem unbekannten Bett aufgesetzt, das mindestens fünf oder sechs mal größer war als das, auf dem sie jetzt saß. Der Raum war riesig gewesen. Dieses Bett schien mit seinen enormen Säulen, die bis ganz hinauf zur Decke reichten ein unveränderbarer Fixpunkt in dem großartigen Zimmer zu sein. Der Teil von ihr, der ganz zu diesem Traum gehörte, kannte diesen Platz gut und war glücklich hier. Es fühlte sich wie zuhause an, aber als sie sich in den teuren, bedruckten leinenen Tüchern bewegte, wurde ihr bewusst, dass das nicht ihr zuhause war und das dies definitiv nicht ihr Bett war. Unter der Decke war sie vollkommen nackt gewesen, aber sie war von ihrer Nacktheit nicht im mindesten überrascht oder beschämt gewesen. Sie schlang die Decke um ihren Körper, kletterte aus den hohen Bett und ging zu dem offenen Balkontüren, durch welche helles Sonnenlicht auf den kalten Steinboden des Zimmers fiel. Sie aalte sich im Licht der Sonne ohne auf den eigentlichen Balkon, der die gesamte Länge einer der langen Wände einnahm, hinauszutreten. Es würde niemanden Gutes bringen, wenn man sie hier sah. Das war nicht ihr zuhause und von allen Orten im Sonnensystem, an denen sie sein konnte, war dies der Ort, der an allererster Stelle der Liste der Orte stand, an denen sie nicht sein sollte. Wie aus dem Nichts schlangen sich zwei Arme um sie und obwohl ihre automatische Reaktion Panik oder Kampf gewesen wäre, entspannte sie sich und ließ die Arme sie umfassen. Sie lehnte sich an den harten Körper eines Mannes, dessen Arme sie festhielten und trösteten. Er küsste ihre Schulter und wanderte dann mit seinen Lippen weiter zu ihrem Nacken. Sie erlaubte der Decke zu Boden zu fallen, während er sie liebkoste. "Serenity." Und dann hörte er zu ihrer Enttäuschung plötzlich auf. "Du solltest nach Hause gehen.", sagte der Mann emotionslos. "Ich will nicht." Ohne ihn anzusehen, konnte sie sein Stirnrunzeln und die Starre seines Gesichtsausdrucks fühlen. Er war sauer auf sie. Ihr Körper versteifte sich. "Geh nach Hause zu deiner Mutter und deinen süßen kleinen Prinzessinnenbeschützern. Ist dein Verlobter nicht im Palast? Vielleicht solltest du hingehen und ihm einen Guten Morgen wünschen, ihm vielleicht einen kleinen Kuss geben. Hat er dich schon geküsst? Hast du ihn deine perfekten Brüste anfassen lassen?", er umschloss fest eine ihrer Brüste mit wenig Zärtlichkeit, bevor er die Hand zwischen ihre Beine gleiten ließ. "Vielleicht hast du ihn dich hier berühren lassen?" Sie drückte sich grob von ihm weg. "Musst du immer so rau sein?" "Ah ja, das ist das, was eure Leute immer von uns gedacht haben.", stellte er bitter fest. "Das ist nicht das, was ich meinte und das weißt du auch. Was ist los mit dir?" "Geh nach Hause, Serenity. Du gehörst nicht hier her." "Und wenn ich das nicht mache?" "Dann würde ich sicherstellen, dass, wenn ich dich endlich hierbleiben lasse, dein Bauch mit meinen Kindern gefüllt wird. Was würde dein Prinz Melone dann sagen? Ich wette deine Mutter wäre soo stolz." Sie machte sich nicht die Mühe ihn zu korrigieren. Der Name ihres Verlobten war Meal und nicht der irgendeiner süßen Erdfrucht. "Das würdest du nicht wagen!", keifte sie wütend. "Ich glaube nicht, dass du es überhaupt wagen würdest, mich aufzuhalten." Sie ohrfeigte ihn fest und mit einem schnellen Ausspruch von Energie transportierte sie sich augenblicklich Tausende von Meilen zurück in ihre Kammern des Mondpalastes. Es tat am meisten weh, weil sie wusste, dass er recht hatte. Sie würde es ihm nie versagen. War sie wirklich so lasterhaft? Als ihr Rückblick endete und nur die gröbsten Details in ihrer Erinnerung blieben, stand Usagi auf und ging hinüber zu dem Spiegel an ihrer Schranktür und sah sich an. Es war komisch, dass sie sich an sich selbst erinnern konnte, wie sie in dem Traum gewesen war, so als ob sie sich selbst durch seine Augen gesehen hatte, aber sie konnte sich nicht an sein Gesicht erinnern. Sie hatte in dem Traum beinahe so ausgesehen wie jetzt, dachte sie. Ihr Haar war zwar länger gewesen, so wie es vor ein paar Tagen noch gewesen war, aber es hatte lose in massigen Wellen um ihren nackten Körper gehangen. In ihrem Traum hatte sie Dinge über ihn instinktiv gewusst, wenn sie sich auf sie bezogen. Er dachte, dass sie wunderschön war. Er wollte sie. Sie zog sich an, als sie etwas Seltsames bemerkte. Sie war unlogischer weise erfreut zu wissen, dass jemand sie wunderschön fand, auch wenn er nicht existierte. -------------- Usagi eilte in der letzten Minute in der Klasse, ihrem Haar zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, der hinter ihr her schwang. Jeder starrte sie erstaunt an, während wie mit den Augen rollte. Sie hätte vielleicht daran denken sollen, sie früher zu schockieren. Der Ausdruck auf ihren Gesichtern war fast das ganze Haar wert, das sie abgeschnitten hatte. --------------- Sie hatte gute Laune, was wahrscheinlich daran lag, dass sie sich einmal einfach wunderschön fühlte. Und da war auch die Tatsache, dass auf dem Weg zur Schule nichts passiert war. Das war nicht viel, aber sie klopfte sich in Gedanken auf den Schulter, dass sie trotzdem versuchte, fröhlich zu sein. "Usagi, ich würde gerne nach der Stunde mit dir sprechen.", gab ihr Lehrer bekannt, als sie Platz nahm. Er hatte einen irgend wie komischen Gesichtsausdruck, was sie besorgte. Usagi sah kurz fragend Makoto an, die hinter ihr saß, aber sie zuckte auch nur unwissend mit den Achseln. Sie konnte das Gefühl nicht loswerden, dass etwas sehr falsch war und dass verdarb ihre Laune. Der Fakt, dass er sie nach der Stunde sehen wollte anstatt wie sonst bis nach der Schule zu warten, war ein Zeichen, dass es sich um etwas Ernsteres handelte. Mr. Mitchell sandte ihr die ganze Stunde über komischen Blicke zu. Am Ende der Stunde hielt sie an seinem Schreibtisch an. "Sie wollten mich sehen, Mr. Mitchell?" "Einen Moment noch, Usagi. Wir müssen reden, alleine." Er hatte einen todernsten Ausdruck im Gesicht. Er schien fast schon nervös zu sein, bemerkte Usagi. Er wartete bis alle den Raum verlassen hatte, bevor er die Tür schloss und ihr anwies, dass sie sich setzten sollte. "Wir müssen über deinen Aufsatz reden, Usagi.", gab er feierlich bekannt. "Mein Aufsatz?", fragte Usagi überrascht. "Ich dachte nicht, dass Sie ihn lesen würden.", stammelte sie rot werdend. "Niemand tut das." "Und deshalb hast du das geschrieben, was du hast?" "Ich glaube schon. Niemand liest es. Ich dacht nur, dass ich einmal sagen sollte, was ich wirklich fühle." "Und das ist, was du wirklich fühlst?" Er sah sie an als ob ihre Zustimmung die Welt bedeutete. "Yoo?", erwiderte Usagi zögernd, verwirrt. Der Aufsatz war nicht so wichtig. Alles was sie getan hatte, war dass sie erklärt hatte, wie schwierig die Dinge zu verstehen waren und dass sie viele Aufgaben hatte, die sie nachts wachhielten, was es noch schwerer machte morgens aufzuwachen. Sie nachsitzen zu lassen machten die Dinge nicht besser, es verkomplizierte ihr Leben nur, da der Bestrafungeffekt verloren gegangen war, da sie es täglich erwartete. Das zu schreiben war wahrscheinlich keine gute Idee gewesen, aber das hätte nicht in dem Ausdruck enden sollen, den er jetzt auf seinem Gesicht stehen hatte. Es war ein Ausdruck von nervöser Besorgnis. "Usagi, ich weiß, dass du als ein Teenager bestimmte Gefühle hast, mit denen du zurechtkommen musst, und die sehr verwirrend sind. Ich bin sicher, dass es in deinem Leben wahrscheinlich viele Dinge gibt, die in diese Gefühle eingreifen, sie schwieriger machen und dich sicher manchmal verwirren ..." Warum fing das an wie ,Die Rede' zu klingen, die ihre Eltern ihr ein paar Jahre zuvor gehalten hatten? "Usagi, ich verstehe, dass du für mich als dein Lehrer bestimmte Gefühle hast. Ich bin in einer Position, die dich vielleicht dazu bringt, deine Gefühle und Begierden auf mich zu konzentrieren ..." "Was!", unterbrach Usagi geschockt. "Ich versteh absolut nichts. Wovon reden Sie?" "Ich weiß, dass du denkst, dass du dich in mich verliebt hast, Usagi.", gab er ehrlich zu. "Der Aufsatz, den du geschrieben hast war sehr ...", er suchte nach den richtigen Worten und wurde dabei krebsrot. Usagi starrte ihn einfach nur mit geweiteten Augen an. Es war ihr noch nicht mal für einen Augenblick in den Sinn gekommen, sich zu dem Mann auch nur hingezogen zu fühlen. Es war nicht, dass er unattraktiv war, aber er war ein Lehrer. Er hatte schöne graue Augen, kurzes dunkles Haar und ein kantiges Kinn. Er war ein gutaussehender Mann auf die selbe unanziehende Weise, wie ihr Vater ein gutaussehender Mann war. Wo zur Hölle redete er rüber? "... überschwänglich, tatsächlich extrem erotisch.", beendete er. Usagi starrte ihn mit großen Augen an. Sie konnte den Worten nicht glauben, die seinen Mund verlassen hatten. Überschwänglich und erotisch? Erotisch? Wie? Warum? Wie? "Ich verstehe nicht.", stotterte sie. "Worvon reden Sie? Ich bin nicht in sie verknallt." Er versteckte seine unerwartete leichte Enttäuschung hinter einem ernsten Ausdruck. "Usagi, du hast mir einen Brief geschrieben, einen sehr erotischen Brief. Ich bin noch nicht mal sicher, ob ich einige der Dinge nennen möchte, die du geschrieben hast." "Ich hab Ihnen keinen Brief geschrieben. Ich habe einen Aufsatz darüber geschrieben, warum ich die Schule hasse. Ich weiß nicht, was Sie meinen. Vielleicht haben sie ihn mit dem von jemand anders vertauscht." Er sah verwirrt aus und ein bisschen skeptisch. Er nahm drei Seiten Papier von seinem Schreibtisch und übergab ihr die handgeschriebenen Blätter. "Ist das nicht dein Aufsatz?" Usagi nahm die Papiere entgegen und starrte sie verwundert an. Die Handschrift sah genau so wie ihre aus, aber als sie den Aufsatz las, bemerkte sie, dass es nicht ihre Worte waren. Ihre Augen weiteten sich vor Schock und ihr Gesicht wurde rot. Sie war kurz davor zu hyperventilieren, als sie die Worte las, von denen er glaubte, dass es ihre waren. Es war pervers, es war schmutzig; es war buchstäblich Sex auf Papier. Da standen Beschreibungen von Akten, von denen er glaubte, dass sie ihn bat, sie mit ihr auszuführen, die ihr noch nicht mal als Möglichkeit in den Sinn gekommen wären. Ihre Körpertemperatur schoß um ein paar Grad in die Höhe bis zu dem Punkt, an dem sie sich in ihren Kleidern unwohl fühlte. "Ich... ich...", stotterte Usagi, es war unmöglich ihre Zunge Worte formen zu lassen. Sie war so geschockt, ihr Hirn konnte im Moment noch nicht mal Nachrichten an ihre Zunge senden. "Das ist deine Handschrift, oder, Usagi?" Ihr Name stand oben auf der Seite, in ihrer eigenen Handschrift. Sie erkannte jede Kurve und Biegung. Es war alles aus der Perspektive einer Frau geschrieben und Teile davon ließen sich genau so lesen wie der Traum, den sie in der letzten Nacht gehabt hatte. "Nein.", leugnete sie. ""Es sieht wie meine aus, aber das kann nicht sein. Ich habe das nicht geschrieben. Ich hätte das nicht schreiben können." Usagi sah mit einem panischen, bittenden Blick zu ihm auf. "Ich weiß nicht, wie ..." Er glaubte ihr nicht. Sie konnte es in seinen Augen sehen. Sie war verloren. "Sie glauben mir nicht.", wisperte sie, verblüfft und nicht ganz glaubend, was passierte. "Usagi, dass sind die Blätter, die du mir in die Hand gedrückt hast, als du gegangen bist. Ich habe sie selbst gelesen. Deine Name steht oben drauf, geschrieben in deiner eigenen Handschrift. Ich glaube, dass du den Brief geschrieben hast..." Usagi war entsetzt. Wie konnte sie das Beweismaterial leugnen? Es war ihr Wort gegen den handfesten Brief in ihrer eigenen Hand, der sie verurteilte. "Ich habe es nicht getan. Ich schwöre, dass ich es nicht getan habe.", leugnete sie, während Tränen ihre Wangen runterrannen. "Wenn das hier von einem anderen Schüler gewesen wäre, hätte ich es vielleicht als Nichts abgeschrieben, aber ich habe sehr ungewöhnliches Verhalten von dir beobachtet und ich denke, dass du Hilfe brauchen könntest. Ich hab mit Dr. Kurokomo, dem Schulpsychologen, geredet, und er würde dich nach der Schule gerne in seinem Büro sehen." Usagi war verblüfft. Ein Psychologe? Darüber hätte sie lachen können, wenn sie nicht so niedergeschlagen wäre. Sie fing an zu denken, dass sie vielleicht wirklich Hilfe brauchte. Sie verlor anscheinend den Verstand. Usagi verließ das Klassenzimmer wie in Trance. Wie konnte ihr das alles zustoßen. Sie fühlte sich, als ob sie einen Albtraum leben würde. Tränen rannen ihr Gesicht hinunter und sie eilte zum nächsten Badezimmer. Die Tränen steigerten sich bald zu Schluchzern und sie schien nicht aufhören zu können. Was, wenn sie wirklich den Verstand verlor? Was, wenn sie den Brief wirklich geschrieben hatte? Hieß das, dass sie alles, was ihr sonst noch passierte, auch nur erfand? Sie musste sich wieder einkriegen. Vielleicht war Therapie die Antwort. Aber dann, dachte sie wieder bitter, würde es ihr nie wirklich möglich sein, dem Therapierst alles zu erzählen. Nichts, dass ihn nicht sofort davon überzeugen würde, dass er sie für den Rest ihres Lebens in eine Gummizelle einsperren müsste. Sie schaffte es, sich zu beruhigen und wusch sich das Gesicht. Ihre Augen waren immer noch rot, aber es gab nichts, was sie dagegen machen konnte. Sie sah kaum die fragenden Augen ihres Lehrers und ihrer Klassenkameraden, die ihre geschwollenen roten Augen bemerkten, als sie das nächsten Klassenzimmer betrat, ihre Entschuldigung abgab und sich hinsetzte. Usagi fing an zu denken, dass das Peinlichste an der ganzen Situation war, dass sie den Brief nicht mehr aus ihrem Kopf bekam. Jedes Mal, wenn sie an ihn dachte, errötete ihre Haut und sie konnte nicht anders, als über all diese erotischen Dinge, nach deren Ausführung an ihr sie angeblich gefragt hatte, nachzudenken. Das Schlimme daran war, dass darüber nachzudenken sie noch unsicherer und frustrierter machte. Der Rest des Tages schien ein Countdown zu dem Treffen mit dem Psychologen zu sein. Ihre Freunde hatten nach ihren geschwollenen Augen gefragt, aber sie hatte lediglich ein kaum existentes Lächeln erzwungen und ihnen gesagt, dass es nichts wäre. Sie wagte es nicht mal eine Erklärung zu versuchen. Sie hatte Angst, dass ihr niemand die ,Wahrheit' glauben würde, besonders jetzt nicht, wo sie selber unsicher war, was denn nun die Wahrheit war. --------------- Usagi schlüpfte still in das Büro. Ein sehr großer, breitschultriger Mann mit dunklen Haaren stand mit dem Rücken zu ihr am einzigen Fenster des Raumes. Es war ein nettes Büro, bemerkte Usagi. Es gab ein paar Bilder an den Wänden, zwei Topfpflanzen und ein Regal voller Bücher. Neben einer mit Leder bezogenen Liege stand ein Stuhl. Sie riet, dass das der Ort war, wo sie sich hinlegen und ihm all ihre Probleme erzählen sollte. Sie war ein bisschen überrascht. Das Büro sah so aus, wie sie sich das eines professionellen Psychologen vorstellte; das war nicht das, was sie von einem Schulpsychologenbüro erwartet hatte. "Setzt dich, Usagi.", kommandierte er ohne sich umzudrehen, so als ob er Augen im Hinterkopf hätte. Sie setzte sich und wartete darauf, dass er sich umdrehte. Im Zimmer war es für eine Weile unangenehm still und sie bemerkte, dass er eine Kopie ihres Briefes auf dem Schreibtisch liegen hatte. Als sie es am wenigsten erwartete, drehte er sich um und fixierte sie mit einem entschlossenen Blick. Ihr Magen zog sich unter seinem Blick zusammen. Er sah nicht im Entferntesten so aus, wie sie sich ihn vorgestellt hatte. Eines war sicher, wenn er der Lehrer gewesen wäre, hätte sie bestimmt nicht so schnell die Möglichkeit ausgeschlossen, dass sie ihm wirklich einen erotischen Brief geschrieben hätte. Er war ganz ohne Zweifel der best aussehenste Mann, den sie je gesehen hatte und somit auch die Art Mann, die zu erotischen Briefen inspirierte. Seine blauen Augen waren eisig und durchdringend und verursachten ein unwillkürliches Zittern. Falls sie diesem Mann irgendwas erzählte, läge das vielleicht nicht an ihrer Hand. Sein Blick war hypnotisierend, so als ob er alles aus ihr rausbekommen würde, was er begehrte. "Also, hast du diesen Brief geschrieben, Usagi?" Genau auf den Punkt. "Dein Lehrer sagt, dass du behauptest, es nicht getan zu haben." "Ich war es nicht.", sagte Usagi herausfordernd mit mehr Selbstbewusstsein als sie eigentlich fühlte. Er lächelte ein verschlagenes Lächeln, das sie nervös machte. Er stellte sich ihr auf der anderen Seite des Tisches gegenüber. "Du sagst also, dass Mr. Mitchell sich eine Geschichte ausgedacht hat, um seinem Ego zu schmeicheln?" Er wartete nicht auf ihre Antwort. "Irgendwie hört sich das nicht sehr plausibel an." Usagi war geschockt; zu geschockt um zu lächeln. Sie schwieg weiterhin und konnte nicht aufhören, seine perfekten Gesichtszüge zu bewundern. Es kam ihr durch die Art wie er sie mit Vergnügen in den Augen ansah in den Sinn, dass er sich ihres Blickes bewusst war. Sie war verlegen. Ohne Zweifel dachte er, dass sie ein Sex-gieriger Teenager war, der dreckige Briefe an Lehrer schrieb und wahrscheinlich jeden einzelnen der Akte, die in dem Brief beschrieben waren, schon selbst ausgeführt hatte. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch. "Ich glaube, ich sollte dich fragen, warum du denkst, dass du hier bist.", gab er bekannt, so als ob er mit den Verfahren die der Job verlangte, unvertraut war. Usagi sah ihn komisch an. "Wenn Sie das täten, würde das eine ziemlich dumme Frage sein. Ich habe nicht darum gebeten, hierhin zu kommen und der Grund, das ich hier bin, liegt auf ihrem Schreibtisch." "Oh, ja, der Brief.", sagte er abwesend, als ob er ihn vergessen hätte, auch wenn sie sich ziemlich sicher war, dass er sich sehr gut daran erinnern konnte. "Ich glaube nicht, dass das Schreiben eines erotischen Briefes an einen Lehrer dich als Verrückte qualifiziert, oder was glaubst du?" "Nicht, wenn man ihn nicht geschrieben hat und das hab ich nicht, also denke ich, dass ich vollkommen zurechnungsfähig bin, in welchem Fall ich wahrscheinlich gehen sollte." Sie machte allerdings keine Anstalten zu gehen. Die intensive Art, wie er sie ansah, hielt sie in auf ihrem Platz festgefroren. "Wie erklärst du die Existenz des Briefes?" "Das kann ich nicht.", antwortete sie simpel. Die Erklärungen über sie sich den ganzen Tag den Kopf zerbrochen hatte, hatten alle auf zwei Haupttheorien zurückgeführt, von denen beide zwangsläufig dazu führen würden, dass man ihren Verstand in Frage stellen würde. Das erste Szenario war, dass sie den Brief tatsächlich geschrieben und es anschließen vergessen hatte, und in dem anderen hatte es ihr Geisterstalker getan. Sie konnte es sich nicht erlauben auch nur eine der beiden Erklärungen laut zu äußern. "Was wäre, wenn ich dir sagen würde, dass ich dir glaube?" "Ich würde Ihnen nicht glauben.", antwortete sie, bevor ihr Verstand sie aufhalten konnte. Er zog eine Augenbraue hoch und lächelte. Warum bekam sie das Gefühl, dass der Mann nicht das war, was er zu sein schien? "Warum?" "Ich würde mir an ihrer Stelle auch nicht glauben. Ein Lehrer behauptet, dass ich einen erotischen Brief geschrieben habe und es gibt das Beweismittel in einer Handschrift, die wie meine aussieht, die aussagt, dass ich ihn geschrieben habe. Die einzige Person, die glaubt, dass ich es nicht war, bin ich und wenn ich mir den Brief angucke, frage ich mich tatsächlich, ob ich mir überhaupt glaube." "Du glaubst, dass du den Brief vielleicht geschrieben hast?" Zur Antwort errötete Usagi. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie nicht das nötige Wissen hatte. "Ich glaube nicht, dass ich es gewesen sein kann, aber was, wenn ich es getan hab? Ich habe nicht das nötige Wissen um mir so etwas auszudenken und ich bin mir wirklich nicht sicher, ob alles in dem Brief möglich ist." Usagi wurde knallrot, als sie endete. "Ist es.", versicherte er ihr lächelnd und amüsiert angesichts ihrer vor Überraschung geweiteten Augen. "Ich habe das Meiste selbst ausprobiert." Usagis Mund klappte auf. Sie konnte nicht glauben, dass er das tatsächlich gesagt hatte. Das war wahrscheinlich die unpassenste Sache, die er hatte sagen können, aber er sah nicht im mindesten schuldbewusst aus und sie glaubte ihm. "Willst du damit sagen, dass du den Brief geschrieben hast, aber irgendwie nicht bemerkt hast, dass du es tust? Das ist ziemlich weit hergeholt, meinst du nicht?", fragte er. "Ich glaube schon.", erwiderte sie ruhig. "Aber ich sehe keine andere Erklärung." Und auch wenn sie es tat: Sie würde sie nicht verlauten lassen. "Und was war das für ein Aufsatz, den du eigentlich geschrieben hast?" "Ich sollte einen Aufsatz darüber schreiben, wie wichtig Pünktlichkeit und Aufmerksamkeit im Unterricht sind. Es ist immer der gleiche Aufsatz und niemand ließt in je, also packe ich manchmal ein paar Zeilen totalen Quatsch hinein, aber niemand bemerkt es jemals." "Also hast du einen Aufsatz über Pünktlichkeit geschrieben?" "Nein. Ich habe einen Aufsatz darüber geschrieben, warum das Schreiben dieses Aufsatzes und Nachsitzen überhaupt total sinnlos ist und warum ich Schule hasse. Ich habe nicht erwartet, das jemand den Aufsatz ließt. Wenn sie das vorher getan hätten, hätten sie auch den Quatsch gefunden, den ich ab und zu geschrieben habe." "Du musst oft nachsitzen." Das war keine Frage, sondern eine Aussage. Usagi zuckte mit den Schultern. "Immer. Ich habe mich daran gewohnt." "Weshalb es sinnlos ist." Usagi nickte. "Du hast keine sehr gute Schuleakte." "Was meinen Sie?", fragte Usagi, überrascht von der plötzlichen Wendung der Unterhaltung. "Du kommst mindesten drei bis vier Mal pro Woche zu spät zum Unterricht. Deine Noten sind alles andere als spektakulär, ausgezeichnet mit vielen Widersprüchen. Deine Fehlstunden sind wirklich ziemlich überraschend, besonders weil du meistens entschuldigt bist; verstauchter Knöchel, verstauchtes Handgelenk, angeknackste Rippe, gebrochener Zeh?", er gab ihr einen durchdringenden neugierigen Blick. Sie erwiderte ihn mit einem ganz und gar leerem Gesichtsausdruck. "Du nimmst an keinen außerschulischen Aktivitäten teil; wenn man Nachsitzen nicht mitzählt und die Kommentare deiner Lehrer laufen alle auf das Selbe hinaus." "Und das wäre?", fragte Usagi, obwohl sie es nicht wirklich wissen wollte. Allerdings war sie zu genervt um nicht zu fragen. "Ein potentielle gute Schülerin, der es an Motivation fehlt, und deren Fortschritt von schlechten Lerngewohnheiten und zu wenig Selbstwertgefühl verhindert wird." "Und was hat das alles damit zu tun, dass ich hier bin?" "Ich weiß nicht. Warum sagst du mir das nicht?" "Ich weiß es nicht. Sie sind der Profi, warum sagen Sie es mir nicht?", erwiderte sie, und schmiss ihm seine Worte zurück an den Kopf. "Nun, wenn du meine professionelle Meinung hören willst.", er lächelte, so als ob das, was er gesagt hatte, ihn amüsierte. "Wenn du jemand anders als du wärst, hätte dich Mr. Mitchell nicht hierhin geschickt." "Das heißt?" "Mr. Mitchell scheint zu denken, dass dieser Brief auf ein viel größeres Problem hinweist." "Ich kann nicht behaupten, dass ich verstehe, was Sie meinen.", antwortete Usagi knapp. "Für eine so wunderschöne junge Frau führen sie ein sehr außergewöhnliches Leben, oder?" Sie war von dem Kompliment genauso verblüfft wie von dem Rest des Kommentars. "Was lässt Sie das annehmen?", fragte sie skeptisch. Er ignorierte ihre Frage. "Möchtests du vielleicht erklären, woher du all diese Verletzungen bekommen hast?" "Nein." Er lächelte bei ihrer Antwort, so als ob er die Antwort erwartet hätte und sie konnte nicht anders als denken, dass er durch sie durch sehen konnte, dass er alles wusste. "Ich glaube nicht, dass ich das akzeptieren sollte, da du eigentlich reden und ich zuhören sollte; aber ich werde es, für jetzt. Du kannst deine gefährlichen außerschulischen Aktivitäten, die irgendwie zu angeknacksten Rippen und verstauchten Gelenken führen ein anderes Mal erklären." Für einen Moment saß er einfach nur da und starrte sie an. Ihre Haut wurde heiß unter seinem Blick und sie fühlte sich so ungeschützt, als ob sie nackt wäre. Sein Blick war vertraut und beunruhigend, aber sie konnte ihre Augen nicht von ihm abwenden und zum ersten Mal bemerkte sie, was er trug. Es waren nicht die typischen Kleidungsstücke eines Lehrers oder das, was sie von einem Doktor erwartete. Er trug eine unglaublich gut passende, lässige, schwarze Anzugjacke über einem schwarzen Hemd, das vorne bis zur Mitte seiner Brust geöffnet war und gebräunte Haut enthüllte. Es war unglaublich sexy. Er sah überhaupt nicht wie irgendein Doktor aus. Um ehrlich zu sein, sah er nicht einen Tag älter als fünfundzwanzig aus. Plötzlich stand er auf und ging um den Tisch herum. Er streckte seine Hand aus, welche sie annahm, und er zog sie aus dem Stuhl "Ich werde dich nicht weiter psychoanalysieren, Usagi. Du kannst jetzt nach Hause gehen. Und egal wie spät du morgens bist, es gibt kein nachsitzen. Du wirst zu mir kommen." Usagi war verblüfft. Ihre Hand lag immer noch in seiner und sie konnte noch nicht mal die Veränderungen in ihrem Körper verstehen, die bei seiner Berührung passiert waren. Sie war gleichzeitig ausbalanciert und aus der Bahn geworfen und sie hatte das plötzliche Bedürfnis draußen und an der frischen Luft zu sein. Sie war heiß und hatte Probleme zu atmen. "Ich werde dich dann morgen sehen.", sagte er. Sie schaffte es zu nicken, er ließ ihre Hand los und sie ging zur Tür. Als sie aus der Tür trat gab er ihr die Blätter von seinem Schreibtisch. Sie konnte das Gefühl nicht bekämpfen, dass etwas sehr Komisches passiert war. In ihrem Kopf herrschte Durcheinander und seine Stimme flüstere immer noch in ihren Gedanken Ich werde dich sehen... Sie war zu eingenommen von dem Bedürfnis aus dem Gebäude zu kommen und wieder zu Atem zu kommen, um mehr als einen kurzen Blick auf die Blätter zu werfen. Es war der berühmt-berüchtigte Aufsatz. Sie schob ihn in ihren Rucksack, kramte eilig ihre Sachen zusammen und ging aus dem Gebäude; wartete dann nur einen Moment, damit das Kribbeln auf ihrer Haut verschwand und ihr Atem wieder ruhig und kontrolliert wurde, bevor sie nach Hause ging. --------------- Als Usagi zum Abendessen runter kam, bemerkte sie, dass jemand fehlte. Ihr Bruder war dagewesen, als sie nach Hause gekommen war und jetzt war er es nicht mehr. Nicht dass sie die Nervensäge vermisste. "Wo ist Shingo?", fragte sie ihre Eltern. "Er isst bei den Tsuyoshis zu Abend.", antwortete ihre Mutter. Als sie sich an dem Tisch setzten, spürte Usagi die Spannung in der Luft. Sie hat das Gefühl, dass ihre Eltern eine sehr gute Idee davon hatten, was heute passiert war. Sollte sie warten, bis sie es ansprachen oder sollte sie die Kontrolle über die Situation übernehmen? Wenn es eins gab, was ihr die letzten zwei Jahre des Kampfes beigebracht hatten, dann war es die Kontrolle über die Situation zu übernehmen, solange sie konnte. "Ich nehme an, dass ihr heute von meinem Lehrer gehört habt.", sagte sie ruhig. "Was hat dich dazu gebracht, so etwas zu tun, Usagi!", schrie ihre Mutter sie gradezu an. Usagi war plötzlich wütend. "Wollt ihr mich nicht fragen, ob ich es überhaupt getan hab?" "Nun, hast du?", fragte ihr Vater. "Nein, allerdings hab ich das nicht." "Wie erklärst du dann den Brief?" "Das tu ich nicht." "Das tust du nicht?", rief ihr Vater wütend aus. Ihre Mutter legte ihm eine Hand auf dem Arm um ihn zurück zu halten. "Du warst beim Schulpsychologen?", fragte ihre Mutter. "Ja." "Und was hatte er über zu der Situation zu sagen?", fragte ihr Vater. "Nicht viel, wirklich.", sagte Usagi nonchalant. "Usagi, wir wollen mehr Informationen als das." "Es gibt nicht zu erzählen. Da ich den Brief nicht geschrieben habe, gab es wirklich nichts zum drüber reden und weil es nichts zum drüber reden gab, gibt es nicht zu erzählen. Darf ich jetzt aufstehen?" An diesem Punkt war sie sehr, sehr genervt. Die Ereignisse des Tages hatten sie komplett ausgelaugt. "Usagi, was ist los mit dir? Dein Benehmen ist so seltsam. Du bist nicht du selbst." "Nichts." Sie wartete nicht auf ihre Zustimmung, sie stand einfach auf und verließ das Zimmer. ------------------------ Usagi ließ sich auf ihr Bett fallen. Heute war ein Tag gewesen, der auf der Liste der um die Stelle des schlimmsten Tag ihres Lebens konkurrierenden Tage gelandet war. Sie hatte grade ihre Eltern und sich selbst mit ihrem Benehmen erstaunt, aber sie fühlte sich nicht sonderlich nachsichtig. Sie sah ziellos die Decke an und dachte über die Möglichkeit nach, morgen einfach nicht aufzuwachen. Die Möglichkeit auf einen weiteren Tag wie heute war etwas, an das sie nicht denken wollte, um es schlicht zu sagen, geschweige denn, ihm entgegen treten. "Wo warst du den ganzen Tag, Usagi?", wollte eine wütende Stimme wissen. Sie setzte sich auf und sah auf die schwarze Katze hinunter, die durch ihr offenes Fenster hineinkam. "Was ist jetzt los, Luna?", fragte Usagi aufgebracht. "Was ist jetzt los? Warum war dein Kommunikator nicht an? Du hast einen Kampf und ein Treffen verpasst und du hast heute nachmittag noch nicht mal angerufen um dich bei den Mädchen zu melden!" Usagi kicherte leise und bitter für sich selbst. Und er dachte, sie hätte keine außerschulischen Aktivitäten. Wenn er doch nur wüsste. Aber vielleicht tat er das. Seine Kommentare waren ein bisschen zu intuitiv. Sie wollte sich nicht mit Luna abgeben. Sie wollte Sailor Moon nicht auch noch auf die Liste der heutigen Angelegenheiten setzten; sie wollte einfach nur zu Bett gehen und für eine Weile nicht denken. "Ich schlage vor, dass du das Thema fallen lässt und dir für einen anderen Tag aufhebst, Luna. Ich möchte mich jetzt nicht darum kümmern." "Du willst dich nicht darum kümmern.", kreischte Luna. "Das Schicksal der Welt liegt in deinen Händen und du willst dich nicht darum kümmern?" "Nein, das will ich nicht.", fuhr Usagi knapp auf. "Wenn ich glauben würde, dass du dich darum kümmerst und es verstehen würdest, würde ich versuchen das Level der Frustration, Wut und Verzweiflung mit dem ich mich den ganzen Tag rumschlagen musste zu erklären, aber das werde ich nicht, weil ich meine Stimme leise halten muss, damit meine Eltern nicht hier rein rennen und mich sehen, wie ich meine Katze anbrülle, was nur weitere Fragen nach meinem Verstand aufwerfen würde. Also schlage ich vor, dass du mich alleine lässt, bevor ich wirklich mein letztes bisschen Verstand verliere und meine Deckung auffliegen lasse.", beendete sie harsch. Luna machte einen Schritt zurück, geschockt und verängstigt von den turbulenten Gefühlen, die sie in Usagis Augen gesehen hatte. Ihr war schon seit einiger Zeit bewusst, dass der Streß des Kämpfens ihr allmählich nahe kam und sie jeden Tag ein bisschen mehr veränderte, aber der Ausdruck grade in ihren Augen ängstigte und beunruhigte sie gleichzeitig. Irgendwas war mächtig falsch. "Usagi ...", fing sie an, sie wollte sie zum Reden bringen. "Ich möchte nicht darüber reden.", gab Usagi mit einem Ton bekannt, der die Möglichkeit auf weitere Diskussionen auf Null reduzierte. Luna ging auf dem selben Weg, auf dem sie gekommen war. Usagi schloss ihre Augen und driftete davon. Sie war zwischen der Traumwelt und der Realität, als sie es fühlte. Es passierte wieder. Sie sollte ohne Probleme aufwachen können, aber sie konnte anscheinend sich weder bewegen noch ihre Augen öffnen. Seine Präsens war dieses Mal sehr stark, solider als beim letztes Mal. Sie konnte seinen Geruch riechen, der sehr einem moschusartigen, holzähnlichem Duft, vermischt mit etwas leichterem, frischeren, das dem Duft des Frühlings nah kam. Sie konnte die Hitze seines Atems an ihrem Nacken spüren und die Feuchte seiner Zunge, als er ihre Brüste küsste, daran saugte. Nicht wie ein Kind, sondern fester und mit einem Können, das lediglich dazu da zu sein schien, Vergnügen zu bereiten. Seine Hände glitten zwischen an ihre Beine und streichelten sie dort. Sie stöhnte sanft auf. ,Serenity.' Es sollte ihr keinen Spaß machen. Er berührte sie gegen ihren Willen; es war eine Verletzung ihrer Intimität. Aber ihr Körper betrog sie, ihr Rücken drückte sich bei seinen gekonnten Berührungen durch, drückte sich gegen sein Gewicht. Es kam ihr in den Sinn, dass er jeden Moment die Dinge auf ein höheres Level bringen konnte und mit Leichtigkeit ihre Unschuld stehlen konnte. Es würde ihr nicht möglich sein, ihn zu stoppen. Noch schlimmer, sie würde es genießen. Sie würde vergewaltigt werden und sie würde es genießen; es war ekelerregend. Grade als sie dachte, dass sie es nicht mehr ertragen könnte, explodierte ihr Körper vor Lust. Sie erlebte ihren ersten Orgasmus in seinen Armen, ihre Augen flogen auf und sie sah blaue Augen und dann verschwand alles. Er hatte sie nicht genommen. Es war frustrierend gleichzeitig erleichtert und enttäuscht zu sein. Sie hatte ein unglaubliche Lust in den Armen eines gesichtslosen Fremden erlebt. Sie verzweifelte an ihrem Verlust der Kontrolle. Er konnte alles tun, was er wollte und es gab nichts, dass sie tun konnte um ihn aufzuhalten. Ein Teil von ihr wollte es nicht mal versuchen. Sie konnte nicht anders als zugeben, dass ihr gesamtes Leben zu einem außer Kontrolle geratenem, ziellos umherirrender und mit erbarmungsloser Geschwindigkeit auf Zerstörung zusteuerndem Tornado geworden war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)