Zeit des verlorenen Glücks von abgemeldet (epilog on) ================================================================================ Kapitel 25: Von Töpfen und ihrem Inhalt --------------------------------------- ... oder auch Shinichis Stimmungswandel ^^ Das Klirren des Geschirrs war das einzige Geräusch als Ran das dampfende Essen auf den Esstisch stellte und zu letzt an der Stirnseite platz nahm. Zu ihrer Rechten saß Nick zur Linken die beiden Japaner. Beunruhigt sah sie zwischen den Fronten hin und her, beobachtete wie sich einer nach dem anderen etwas von dem westlichen Gericht auftat und bemerkte wie Shinichi eine leicht enttäuschte Miene zog. „Stimmt etwas nicht?“ fragte sie ihn direkt in der englischen Sprache. „Ich hatte nur gehofft, in den Genuss deines Sushi zu kommen, dass ist alles.“ Antwortete dieser wahrheitsgetreu. Ran errötete. Mit diesem Kompliment hatte sie nicht gerechnet. Lächelnd ging sie daher noch einmal in die Küche um die Flasche Sake zu holen, welche sie zuvor angewärmt hatte. Lächelnd schaute der Detektiv in die Augen des Amerikaners. „Am Besten schmeckt noch ihr Sashimi, da werden sie mir sicherlich zustimmen.“ „Ich bedaure, ich esse keinen Fisch.“ Erwiderte Nick monoton. Frech grinsend ergänzte Shinji. „Er reagiert auf Fisch allergisch.“ Amüsiert warf er einen Blick zu seinem Vater, der sich augenblicklich zusammenreißen musste um nicht laut loszulachen „Da passen sie ja wunderbar zusammen!“ keuchte er und hustete dabei künstlich obwohl es sehr echt wirkte, wie Ran feststellen musste. „Du brauchst dich nicht deines vererbten Schauspieltalents zu bedienen. Es stimmt was das Essen betrifft, doch Nick ist genauso wie ich Anwalt und das sehr erfolgreich.“ Verteidigte Ran ihre Beziehung während sie erst Shinichi dann Nick und schließlich sich selbst etwas Sake ins Glas füllte. „Mein Fehler…“ Shinichi lächelte erneut. „Dann haben sie sich also in der Kanzlei kennengelernt?“ Ran verengte darauf die Augen. Was um Gottes Namen führte Shinichi nur im Schilde? Das war wohl kaum eine Frage um nur lockere Konversation zu führen. Nick ergriff unwissend das Wort. „Nein, wir lernten uns im Gericht kennen.“ „Natürlich, ist ja auch romantischer.“ Zynisch verbesserte sich der Japaner und trank einen Schluck von der wärmenden Flüssigkeit. Shinji linste glücklich zu seinem Vater. Es erleichterte ihn diesen auf seiner Seite zu wissen. Von der stichelnden Bemerkung aus der Bahn geworfen, versuchte der Amerikaner das Thema zu wechseln. „Was machen sie denn beruflich, Mr. Kudo?“ „Ich leite drei Detekteien in Japan. Mein Hauptsitz ist natürlich in Tokyo, danach kommen Osaka und Sapporo.“ Erklärte der Detektiv. „Zu dem halte ich ab und zu Gastprofessuren in Kriminalistik an den Universitäten.“ „Interessant, welchen Fall bearbeiten sie gerade?“ Mr. Stone machte einen neugierigen Eindruck als er dies fragte. „Ich würde sagen, dass ich zurzeit an meinem ganz persönlichen Fall arbeite.“ Zurückhaltend tat der Japaner die Frage ab. Es ging sein Gegenüber nichts an. „Verstehe.“ Nicks Neugierde war nicht befriedigt worden. Das was er mittlerweile über Rans Exfreund wusste, reichte ihm nicht. Dieser jedoch tat weiterhin cool, nahm wieder einen Bissen und nippte ein weiteres Mal an der klaren Flüssigkeit. „Aber, was für Fälle behandeln sie? Lösen sie Mordfälle oder helfen sie alten Menschen ihre Haustiere wieder zu finden?“ Souverän umging der Detektiv die Provokation. „Bevor ich diese Frage beantworte, würde ich gern wissen, auf welches Recht sie sich spezialisiert haben?“ Doch bevor der Amerikaner reagieren konnte kam ihm Shinichi zuvor. „Lassen sie mich raten…Sie sind nicht der Typ Mensch, der sich für Familienrecht, Strafrecht oder Umweltrecht interessiert. Ebenso bin ich der Auffassung, das sie diesen Beruf nicht wie Ran aus Überzeugung und Hingabe gewählt haben, sondern rein aus finanziellen und gesellschaftlichen Gründen. Ich tippe auf Wirtschaftsrecht.“ Die Augen der Anwälte weiteten sich. Die Einen aus bloßer Verblüffung die anderen aus Verwirrung. Der Japaner hingegen grinste nur breit und sah seine Vermutung bestätigt. „Ja, Bedeutungslose Floskeln, Intrigen, Hinterziehungen, die Wertlosigkeit des Einzelnen, genau das ist ihr Spezialgebiet.“ Fuhr er sicher fort. Ran verschlug das eben gesagte nur die Sprache. Sie wusste nicht wie sie darauf anspringen sollte. „Respekt, richtig geraten, doch meine Frage steht immer noch im Raum.“ Hackte der Dunkelblonde nach und versuchte schließlich ebenfalls den Reiswein. „Stimmt.“ Gespielt gelangweilt drehte der Japaner das Glas zwischen seinen Fingern. „Das Finden von Haustieren gehört nicht zu den Aufgaben meiner Detekteien.“ Mit Bedacht warf er einen Blick zu Ran und Shinji bevor er fortfuhr. „Wir agieren bei Entführungen, suchen und finden lang verschollene Personen, untersuchen ungeklärte Kriminalfälle, verfolgen Mafiaorganisationen, Mörder und Serienkiller. Letzteres ist mein Spezialgebiet.“ „Erst vor fünf Tagen hat er Einen hinter Gitter gebracht. Es stand groß in der Zeitung.“ Nach langer Zeit meldete sich auch Shinji wieder zu Wort. „Bei diesem Fall wurde er schließlich auch angeschossen.“ „Warum ausgerechnet Serienmörder? Reizt sie der Nervenkitzel?“ Durchdingend starrte Shinichi den Amerikaner an. „Ist die Frage ernst gemeint?“ Das erste Mal zeigte er ihm seine Verachtung, neigte den Kopf nach hinten, bevor er im tiefen Tonfall anfing zu erklären. Sein Gesicht wurde emotionslos, sein Blick starr, als er die Augen des Erwachsenen fixierte. „Stellen sie sich ein Kind vor, gerade elf Jahre geworden. Auf dem Rückweg von der Schule trennt es sich von seinen Kameraden um den letzten Block zu seinem Wohnhaus alleine zu gehen. Es kramt abwesend einen Schlüssel hervor ohne zu bemerken, dass sich von hinten jemand nähert.“ Der Detektiv machte eine kurze Pause, man sah, wie er schluckte, innerlich die Bilder wieder hervor holte, die er im Folgenden beschrieb. „Das Mädchen will die Tür öffnen, da wird es gepackt, überrumpelt, geschlagen, der Schrei, durch die Hand des Mörders gedämpft, verhallt in dem leeren Flur.“ Ran schloss angewidert die Augen. Sie wollte nicht von dem schweren Schicksal eines Kindes erfahren, welches ihr zu nahe ging. „…Alles geht so schnell. Weinend schlägt sie auf den blanken Fliesen auf, während der Mörder ein Messer zieht und von Hinten auf das wehrlose Geschöpf einsticht. Immer und immer wieder durchbohrt er den fleischigen Widerstand, gleichzeitig spürt er in seiner Hand den Druckabfall als sich das Gewebe von der gezackten Klinge trennt. Blut spritzt ihm entgegen, die Schreie verstummen. Doch er hat nicht genug… An den Haaren zieht er den zerfetzten Körper die Treppe hinauf, ohne auf die Blutspur zu achten die er dabei hinterlässt.“ Stumm fast ängstlich lauschten alle der Schilderung, sahen in die stechenden Augen des Erzählers, versuchten die Vorstellung zu verdrängen. Selbst der Anwalt, griff sich schwerer atmend an den Kragen um seinen Krawattenknoten zu lockern. Denn das was sein Gegenüber beschrieb kannte er nicht, umso mehr lief ihm der kalte Schweiß über den Rücken, als er die eisigen Blicke erwiderte. „Ich wurde zum Tatort gerufen. Der Mörder hatte ihr nach 36 Einstichen zuletzt die Bauchdecke aufgetrennt um sie an ihrem eigenen Dünndarm ins Treppenhaus zu hängen. Ich habe bereits viele Leichen betrachtet, Körper, die nur noch durch eine DNA-Analyse zu erkennen waren.“ Shinichi bemerkte nicht den mitleidigen Blick welchen ihm Ran für einen Moment schenkte. ‚Ob ihn diese Erinnerungen so gefühlskarg gemacht haben? Mit Sicherheit.’ Grübelte sie. „An den Anblick, an den Geruch hab ich mich gewöhnt, sogar an die verzweifelten Angehörigen. Seltsam für euch, dass ich das überhaupt sage, doch ich bin wohl abgestumpft mit der Zeit.“ ‚Ja, scheint wohl so…’ dachte die Mutter nach einem Seufzer. Er grinste zynisch als er fortfuhr. „Doch dies, war etwas anderes. Sechs Kinder hat die Mörderin umgebracht, alle auf diese Weise.“ Noch einmal schluckte er seine Wut herunter. „Ich hoffe, sie wissen jetzt, dass es ihren so genannten Nervenkitzel nicht gibt. Es ist ein übermächtiger Druck, der einen dazu treibt selbstlos tagelang nach diesem verrückten Killer zu suchen, nicht zu essen, nicht zu schlafen, nur um einen weiteren Mord zu verhindern. Nicht für ein weiteres totes unschuldiges Kind verantwortlich zu sein.“ Der Amerikaner senkte den Blick, Ran und Shinji ebenfalls. Sie hatten schon lange aufgehört zu essen. „Tut mir leid, dass ich ihnen den Appetit verdorben habe. Doch auf ihre Frage konnte ich nicht mit einem simplen ‚Nein’ antworten.“ „Du bist zu weit gegangen, Shinichi…“ leise kamen die Worte über ihre Lippen. „Vielleicht…Aber genau das macht den Unterschied zwischen unseren Berufen deutlich.“ Schließlich spießte er mit der Gabel die restlichen Nudeln von seinem Teller auf und beendete mit diesem letzten Bissen sein Mittagessen. „Da muss ich ihnen Recht geben. In meinem Job sieht man keine Leichen.“ Nick hielt sich kurz und warf ihm einen unsicheren Blick zu. Der Japaner hatte zwar mehr von sich preisgegeben als zuvor, doch dadurch wurde dieser nur unberechenbarer. Doch einen Schwachen Punkt hatte er angedeutet und dieser war dessen Moralvorstellung und ethische Denkweise. Scheinbar übte der Detektiv seinen Job mit Leidenschaft aus, obwohl er ihn in manchen Situationen verabscheute. Eigenartige Konstellation. „Möchtest du noch einen Nachschlag?“ Verwundert dass ihr Ex-Freund nach dieser Geschichte überhaupt noch essen konnte, ganz gleich, dass er sie selbst erzählt und erlebt hatte, musterte sie ihn. „Nein, danke. Trotz allem hat es sehr gut geschmeckt.“ „Das ist schön.“ Doch Rans aufgehellter Gesichtsausdruck nach diesem Kompliment blieb nicht lange, denn ihr Sohn stocherte geistesabwesend mehr in seinen Resten als sie zu essen. „Stimmt was nicht, Shinji?“ „Was?“ Erschrocken blickte er auf. „Ist alles in Ordnung?“ fragte sie noch mal. „Der Jetlag sitzt mir noch in den Knochen, das ist alles. Zumal hab ich bei Papa immer abends nach der Schule warm gegessen. Ich hab folglich noch nicht so viel Hunger.“ „Geht mir ähnlich…“ stimmte Shinichi zu. „Nach der Schule?“ Ran sah ihn mit großen fragenden Augen an. „Während meiner zweiten Woche in Tokio, hat mich Papa auf die Oberschule geschickt.“ Antwortete der Schüler lächelnd. „Abends hat er dann gekocht und das sogar sehr gut.“ In Shinjis Stimme klang bei diesem Satz eine ungläubige Betonung mit. „Was soll das heißen?“ Der Detektiv verzog beleidigt das Gesicht. Das Rauschen des Wasserhahns im Spülbecken drang von der Küche herüber als Ran die Teller und Töpfe schrubbte. Ihr Besuch saß noch immer am Esstisch und unterhielt sich auf Japanisch, während Nick gelangweilt die Zeitung durchblätterte. Zumindest hatten sie das noch vor einer halben Stunde getan. Seit dem drang nur hin und wieder das Lachen der beiden Japaner an ihr Ohr. Es war ein komisches Gefühl in diesem Moment, es war irgendwie so familiär und gewöhnlich, so wie sie es sich schon immer gewünscht hatte. Seicht untermalte ein Weihnachtslied aus dem Küchenradio die Atmosphäre. Träumend begann sie das Lied mitzusummen, vertiefte sich in ihre Arbeit. Nicks flüchtigen Abschiedsgruß und das Geräusch der Haustür überhörte sie fast. Sie vernahm etwas über: „…neue Probleme in einem Rechtstreit…“. Jedoch schenkte sie dem aus Gewohnheit kaum mehr Aufmerksamkeit. Nach einiger Zeit erhoben sich Vater und Sohn vom Esstisch, Shinji um das Badezimmer aufzusuchen, Shinichi hingegen linste neugierig in die Küche. Ungefähr eine Minute stand er im Türrahmen, sah Ran beim Abwaschen zu, lauschte ihrem Summen, musterte die Bewegungen, wenn sie sich mit ihrem Handrücken die Haarstränen aus dem Gesicht strich. Selbst als er sich näherte schien sie ihn nicht zu bemerken und er sprach sie an. „Soll ich dir vielleicht …“ gerade als er nur noch einen Schritt von ihr entfernt war, erschrak sie dadurch so sehr, dass sie den Topf, welchen sie soeben gespült hatte und welcher randvoll mit Wasser gewesen war hochriss, sich umdrehte und den Detektiv von der Brust abwärts buchstäblich unter Wasser setzte. „…helfen…“ brachte er nur noch heraus und schaute perplex an sich herunter und dann zu Ran welche immer noch starr vor Schreck und dann peinlich berührt, nichts weiter entgegnete „Oh…“ sprachlos hielt sie den Topf in beiden Händen. Genervt zog Shinichi an seinem Hemd welches nun an seiner Haut klebte, sein rechtes Hosenbein tat es dem anderen Kleidungsstück gleich. Zumindest hatte sein Jackett nicht viel Flüssigkeit abbekommen. „Na toll…“ seufzte dieser nur. „Es tut mir leid…Ich hab mich nur so erschrocken…“ stammelte sie kurz darauf. In diesem Moment kam Shinji wieder und entdeckte die Wasserlache ebenso wie seinen begossenen Vater irritiert. „Was mach ihr denn?“ „Deine Mutter hat mir nur mitgeteilt, dass ich ihr nicht helfen soll…“ Zynisch drehte er sich zu seinem Sohn und schlüpfte aus dem Jackett um das einzig einigermaßen Trockene zu retten. „Mama?“ entsetzt starrte Shinji zu der Angesprochenen. „Das war keine Absicht…Shinichi hat mich erschreckt…“ versuchte sie provoziert zu erklären, doch sie hielt inne als sie sah was dieser unter seinem Jackett verborgen hatte. „Du hast eine Waffe bei dir…?“ Verwundert verfolgte sie seine Bewegungen als er den Schultergurt öffnete und diesen mitsamt Automatik und Ersatzmagazin auf den Küchentisch ablegte. „Ich kann nur hoffen, dass sie kein Wasser abbekommen hat.“ Entgegnete er und besah sich das silbermetallic glänzende Stück. „Warum trägst du eine Waffe mit dir rum?“ wiederholte sie ihre Frage ungläubig. Warum um Himmelswillen brachte er das Ding mit, wenn er jemanden besuchte? Vor allem wenn er sie besuchte?! „Papa trägt die Pistole als Dienstwaffe zu seinem eigenen Schutz.“ Erklärte Shinji. Shinichi hingegen schüttelte nur den Kopf. „Ran, wo liegt dein Problem?“ sprach er genervt. „Nichts, schon gut.“ Sie senkte ihren Blick. Was war los? Warum machte ihr das so viel aus? War es die Gefahr seines Berufs, welche ihr nun erst recht bewusst wurde? „Na dann…will ich mal sehen wie ich wieder trocken werde…“ fuhr er Fort und legte ein Grinsen auf, welches herausfordernd an die Frau neben ihn gerichtet war. „Es tut mir leid. Wie oft soll ich das noch sagen…“ Ran wurde etwas wütend und folgte den beiden Männern ins Wohnzimmer. „Du tropfst immer noch…“ Lachend beäugte Shinji seinen Vater. „Zieh die Sachen aus und ich hänge sie zum Trocknen in den Keller.“ Schlug sie vor jedoch eher mit befehlendem Unterton. „Ja, ja. Das hättest du wohl gerne…“ wieder grinste er nur diesmal frecher mit einer zweideutigen Anspielung. Verlegen und beleidigt wandte sie sich ab. „Gut dann hol dir eben eine Erkältung!“ Nach einem Moment hörte sie jedoch Kleidung rascheln, dann drückte ihr Shinichi sein Hemd und seine Hose in die Hand. „Sollte doch nur ein Scherz sein.“ „Ich hol den Yukata aus meinem Zimmer, den mir Tante Sonoko letzten Sommer mitgebracht hat. Der ist mir noch viel zu groß, dir müsste er aber noch passen.“ Schlug Shinji vor, verließ das Zimmer und lief die Treppe hinauf. Jetzt waren sie allein. Zum ersten Mal seit so langer Zeit. Die Stille erdrückte aber nicht wie befürchtet, vielmehr war sie Gelegenheit für wirkliche Gefühle, wahre Blicke, Berührungen. Und doch hatten sie beide Angst vor dem was passieren würde, ganz gleich welcher Art. Mit gemischten Gefühlen betrachtete Ran verstohlen seinen Oberkörper als er vor ihr stehen blieb. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke Ein wohliger Schauer lief ihr über den Rücken. Die Röte stand ihr im Gesicht und doch blieb ihr schweifender Blick an seinen Narben hängen. Sie verstand die Bedeutung, erkannte die Lebensgefahr welche jede einzelne ausdrückte. Langsam hob sie ihren Arm, berührte diese Male sachte mit der Fingerkuppe und er ließ es geschehen, baute nicht wie sonst eine Schutzmauer auf um anteilslos dahinter zu verschwinden. Warum wusste er in diesem Moment selbst nicht. Doch er spürte wie sich in dieser Geste ein neues Band zwischen ihnen aufbaute und das wollte er nicht zerstören. Die leichte Wärme die ihn umgab, das sanfte Streicheln welches er auf seiner Haut spürte. An einer nunmehr alten und verblassten Narbe jedoch verharrten ihre Finger und sie sah auf in sein Gesicht. Ihre Blicke trafen sich erneut, wussten was die des Anderen zu sagen vermochten. „Das weißt du noch?“ flüsterte er. „Wie könnte ich vergessen welche Angst ich damals um dich hatte. Ich hätte alles getan um dir mehr zu helfen.“ Sie atmete schwerer. „Du hast mir mit deinem Blut damals das Leben gerettet. Was hättest du noch wertvolleres tun können?“ Sein Blick war sanft, in seiner Stimme klang Dankbarkeit. „Ich hätte dir damals sagen sollen, dass ich wusste wer du warst. Dann wäre uns vieles erspart geblieben. Doch habe ich mich täuschen lassen.“ „Ich hätte eh alles abgestritten um dich nicht in Gefahr zu bringen. Wir können nicht ändern was geschehen ist.“ Leise sprach er weiter. „Wir wissen nicht was passiert wäre.“ Ihr Blick wanderte zu der frischen Nat an seiner Schulter. „Warum machst du das nur…“ „Was?“ „Dich für etwas aufopfern was dir missfällt, was dich bedroht und dir näher geht als du es dir eingestehen willst?“ „Ran…“ Sein Blick wurde leuchtender. „Shinji missfällt es genau wie dir. Doch ich erlebe auch Erfolge und diese sind es, die mich am Leben erhalten mich bestärken. Zu dem braucht man keinen Grund um jemanden das Leben zu retten. Und dies schaffe ich indem ich mich aufopfere und die Mörder hinter Gitter bringe. Mach dir also keine Sorgen.“ „Hat Shinji das verstanden?“ Ran sah auf, ihre Hand ruhte immer noch auf ihm. „Vielleicht… Ich hab ihm erklärt, dass ich nicht leichtsinnig handle und er sich auf mich verlassen kann.“ Shinichi seufzte. „Ich konnte ihn aber nicht vollkommen überzeugen, denn Angst hat er nach wie vor.“ „Er hat dich gern Shinichi, sehr sogar, er will dich nicht wieder verlieren, das hab auch ich gemerkt.“ „Ich weiß… Mir geht’s da genauso wie ihm.“ Sein sanfter Blick wanderte kurz zum Flur wo Shinji verschwunden war. „Aber nicht nur das… Er ist glücklich, dass hab ich ihm angesehen als er vorhin mit dir vor der Tür stand.“ Ran lächelte „Er braucht seinen Vater, dass gestehe ich mir ein. Also lass uns morgen die Rechtlichkeiten regeln.“ Ran wollte sich nicht mehr mit ihm Streiten, denn endlich hatten sie einen Weg gefunden friedlich miteinander zu kommunizieren. „Gern.“ Er Lächelte milde. Noch einmal schenkten sie sich einen Blick, dann verließ auch Ran das Wohnzimmer und betrat über die Kellertreppe den Haushaltsraum. Ihr Herz klopfte ruhig und doch fest als sie an das Gespräch zurück dachte. Fest hielt sie sein Hemd umklammert und stand regungslos in Gedanken versunken einige Minuten da. Was war nur los? Seine Blicke waren sanft gewesen seine Stimme ruhig, nicht gehässig und provozierend wie zuvor. Angenehm, geborgen hatte sie sich gefühlt warum nur auf einmal? Dann kam sie zurück zur Realität, fühlte den weichen Stoff zwischen ihren Händen, wo sie zuvor noch seine Haut berührt hatte. Die Sehnsucht nach Zweisamkeit war über sie gekommen, nur warum bei ihm? Langsam führte sie das Kleidungsstück zu ihrem Gesicht, roch unter einer herberen Aftershave-Note und dem Waschmittel seinen Duft heraus. Schloss die Augen noch um sich darauf zu konzentrieren, doch dann begriff sie was sie tat und ließ es auf den Tisch vor ihr fallen. Was tat sie eigentlich? Wütend auf sich selbst, nahm sie dann Hemd und Hose in die Hand um sie auf die Wäscheleine zu hängen. Sie musste sich zusammen reißen. Den heutigen Tag hinter sich bringen, morgen würde es dann so sein wie zuvor, da war sie sich sicher. *** Sooo ich habe jemandem versprochen pünktlich zu weihnachten das nächste Kap online zu stellen!^^ Da die Länge des letzten kaps auf Zuspruch gestoßen ist habe ich meine Mindest-Durchschnittslänge erhöht! ~.^ Zumal passiert dann auch etwas mehr...naja man kann nicht gerade sagen meine neusten Kaps treiben die Handlung vorran...mmh muss ich noch mal drüber nachdenken... ZU Shinichis Stimmungswandel in diesem Kap: Am Anfang ist er noch verdammt gehässig...ich muss gestehen der Teil hat mir zunächst am besten gefallen... Der Letzte ist etwas unbegründet zu freundlich geworden für meinen Geschmack...aber mal sehen was ihr dazu sagt!^^ Dafür muss ich gestehen...ganz zufrieden bin ich natürlich nicht...Es sind noch viele Fehler drin wie ich mich kenne...zu dem kommt die öftere unsanfte überleitung...dem Lesespaß nicht wirklich zu Gute...(komischer Satz -.- ist aber so) Aber ist ja auch egal!^^ Ich Will Eure Meinung!^^ JETZT!^^ Ansonsten wünsche ich euch frohe Weihnachten!^^ und einen guten Rutsch!^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)