Zeit des verlorenen Glücks von abgemeldet (epilog on) ================================================================================ Kapitel 21: Nächtliches Klingeln -------------------------------- Mit klopfendem Herzen legte Ran den Hörer zurück auf die Anrichte. Sie könnte sich ohrfeigen, schließlich hatte sie alles falsch gemacht. Es hatte sie sehr viel Überwindung gekostet bei ihm anzurufen. Zusätzlich hatte sie die falschen und lieblosen Worte gewählt und dadurch Shinichis Wut wahrscheinlich noch vergrößert. Es verging kein Tag an dem sie ihren Sohn nicht mehr vermisste als zuvor. Sie wollte alles erklären, doch diese Chance würde sich nicht mehr ergeben, wenn sie dieses Telefonat so stehen ließ. Doch als sie ein zweites Mal die Nummer wählen wollte, hörte sie das Türschloss und kurz darauf schaute Nick um die Ecke. Er begrüßte sie herzlich, nahm sie in den arm und Küsste sie. Das Telefon jedoch wurde auf dem Tisch abgelegt und zurückgelassen. „Dass soll alles gewesen sein…“ er schluckte. „Wie kann sie nur glauben, dass ich dich ohne wenn und aber zurückschicke…“ flüsterte der Detektiv verbittert. „Aber Papa was willst du damit sagen?“ fragte der Schüler entsetzt. „Es tut mir leid…Ich weiß nicht mehr was ich denken soll. Doch bin ich enttäuscht von ihr.“ „Auch ich bin enttäuscht, doch es fiel ihr sicher nicht leicht hier anzurufen, ich kenn sie gut was das betrifft. Sicher hat sie es anders gemeint als es geklungen hat…“ Erklärte Shinji aufrichtig. „Hör endlich auf sie in Schutz zunehmen, Shinji!“ forderte der Ältere und sah seinen Sohn grimmig an. Darauf knallte der Angesprochene entrüstet seine Nudelschale auf den Tisch und setzte seinem Vater entgegen. „Schön! Wenigstens tut es einer von uns!“ „Was willst du damit sagen?“ fragte der Erwachsene angegriffen. „Seit ich hier bin, hast du nicht ein einziges Mal positiv von ihr gesprochen! Verdammt sie ist nun mal meine Mutter und obwohl sie dir nie von mir erzählt hat, liebe ich sie…und du hast sie auch einmal geliebt, also verdräng diese Tatsache nicht immer!“ Sprachlos und wütend stand Shinichi vom Tisch auf, doch Shinji folgte ihm und fuhr fort. „Sie hat zwar nie viel von dir erwähnt, doch wenn sie es tat, dann erzählte sie mir davon, wie du von klein auf für sie da gewesen bist, sie aus der Einsamkeit geholt hast, an sie geglaubt hast!“ Shinji seufzte, als der Ältere stehen blieb. „Genauso hat sie auch immer an dich geglaubt! Dich geliebt…“ erschrocken über diese gefühlvollen, ehrlichen Worte seines Sohnes, wandte er sich um. „Verdammt Papa, du hast sie doch genauso geliebt, oder?“ rief Shinji nun fast verzweifelt und sah in dessen Augen. „Ja…es stimmt…“ gab der Erwachsne flüsternd zu. „Vielleicht sogar zu sehr um jemals … damit abzuschließen …“ er schluckte. „Ich hab dieses Gefühl,… Dieses starke Herzklopfen wenn unsere Blicke sich trafen, diese durchströmende, wohlige Wärme ihrer Fröhlichkeit, die Vertrautheit…Das alles hab ich geliebt… Doch es machte mich so… sensibel… verwundbar. Und mit dieser Schwäche konnte ich damals nicht umgehen.“ „Papa.“ Hauchte Shinji und sah ihn berührt von seinen offenen Gefühlen an. „Was hat sie dir noch erzählt?“ fragte er lächelnd. „Davon wie ich sie, um sie zu schützen, tagtäglich belogen habe, sie allein gelassen habe?“ ironisch grinste er als er davon berichtete, doch das Lächeln erstarb. „Ja…das auch.“ Gab der Jüngere zu und ging einen Schritt auf seinen Vater zu. „Als ich wieder kam, sie wie jeden Morgen für die Schule abholen wollte, setzte sie mir ihren neuen Freund küssend vor die Nase. Es war ihr gutes Recht mich in den Wind zu schreiben, nachdem ich sie hintergangen hatte, doch war ich verletzt, wütend und vertrauen konnte ich ihr seit dem auch nicht mehr.“ Leise, müde und traurig lächelnd, machte auch der Vater einen Schritt auf ihn zu und schloss ihn schließlich in die Arme. „Als ein halbes Jahr vergangen war, nach dem Ball, nach unserer gemeinsamen Nacht, wahren wir in Frieden auseinander gegangen, hatten abgeschlossen …Aber dann bringt sie neun Monate später unseren Sohn auf die Welt und erzählt es mir nicht…wenn ich doch nur wüsste warum….“ Bei seinen Worten strich der Detektiv seinem Sohn durch dessen strubbeliges Haar. „…Ich möchte es verstehen.“ Traurige und liebevolle Blicke begegneten sich nachdem sie sich von einander gelöst und wieder am Esstisch platz genommen hatten. Schweigend beendeten sie ihr Mahl, welches sie nur noch schwer herunter bekamen. Nachdenklich schnappte sich Shinji seine Schultasche und setzte sich an den Küchentisch, während der Ältere den Tisch abräumte und das Geschirr in die Maschine stellte. Hin und wieder hallte das leise Klirren durch die Räume sowie das leise seufzten Shinjis, wenn er bei einer Aufgabe länger brauchte und schließlich seinen Vater nach der Bedeutung eines Kanji fragen musste. Es war tief in der Nacht, der abnehmende Mond, von bleiernen Wolken umgeben, schien blass durch das beschlagene Wohnzimmerfenster, an dem alle paar Sekunden Shinichis Atem kristallisierte. Verkrampft stand er vor der kalten Glasscheibe und betrachtete sein Spiegelbild darin. Hin und wieder starrte er nachdenklich zurück zum Telefon. Sollte er sie anrufen? Dann betrachtete er wieder sein Gesicht, warf einen Blick in seine traurigen, müden Blauen Augen und erkannte, dass er es seinem Sohn schuldete. Doch was sollte er nur sagen…was würde sie sagen…Was ist wenn sie sich streiten würden, doch sie waren beide älter geworden und mussten doch mittlerweile in der Lage sein, eine Lösung zu finden, oder etwa nicht…? Verunsichert nahm er das Telefon in die Hand, wählte Rans Nachricht aus, drückte die Rückruf-Taste und ihre Nummer erschein auf dem Display. Nach einmal atmete er tief durch bevor er bestätigte und das langsame Tuten der Leitung vernahm, welches sich mit dem Klopfen seines Herzens vermischte. „Ran Mori…“ meldete sich eine warme Stimme am anderen Ende. „Ran…Ich bin’s Shinichi!“ antwortete der Detektiv bedrückt und erstarrte. Dieses Gefühl ihre Stimme zu hören, mit ihr zu sprechen, nach all den Jahren, es war erschreckend neu und beklemmend. „Hey...“ hauchte sie und die Wärme ihrer Stimme klang auf einmal mitleidig und schuldbewusst. „Wie geht’s dir…?“ fragte die Anwältin ebenfalls verunsichert. „Komisch, dass gerade du mich das fragst…“ erwiderte dieser nüchtern, wie in einen eisernen Käfig gedrängt. Eine kurze Zeit herrschte Stille „Ich hab dich verletzt…und meine dämliche Nachricht hat es wohl noch schlimmer gemacht.“ Ran vernahm die wiederkehrende Lehre, als sie Shinichis Stimme lauschte. „Ja, das stimmt… irgendwie.“ Gab der Vater gezwungen zu. „Enttäuscht waren wir zwar beide, doch konnte… unser Sohn besser damit umgehen.“ Erklärte er gebeugt. „Du kannst stolz auf ihn sein!“ „Shinichi…es tut…“ hauchte die Mutter und erkannte an seinem Tonfall, wie sehr er in diesem Moment mit sich kämpfte. „Nein Ran…ich will keine Entschuldigung hören, nicht von dir.“ Schritt er ihr ins Wort. „Ich will lediglich wissen warum…“ forderte er nun entschlossener und seine Hand ballte sich. „Ich kann dir meine Gründe nennen, doch ungern am Telefon…“ erklärte sie. Ran wollte ihm dabei in die Augen sehen, sich damit versichern, dass er zumindest versuchen würde sie zu verstehen. Es war zu viel zu klären, als dass ein Telefonat ausreichen würde, da war sie sich sicher. „Wie du meinst, doch weiß ich nicht, ob ich dir in die Augen sehen kann.“ Entgegnete er, in sich gekehrt. „Ich brauche Zeit, Zeit mit meinem Sohn.“ „Verstehe…doch ich vermisse ihn.“ Gab Ran zu und seufzte. Wieder folgte eine kurze Stille „Ich hab ihn einfach zu lieb gewonnen, als das ich ihn jetzt loslassen, geschweige denn allein in ein Flugzeug setzten kann. Es tut mir leid…“ Leise beendete er das Gespräch und legte den Hörer zurück auf den Tisch, dann hielt er inne. Er hoffte, dass er das Richtige getan hatte. Müde schlurfte er die Treppe hinauf, doch wollte er noch einmal, bevor er zu Bett ginge, nach Shinji sehen. Geräuschlos drücke er die Türklinke seines alten Jugendzimmers herunter, um durch einen Spalt seinen friedlich schlafenden Sohn zu erblicken. Beruhigt schloss er wieder die Tür und begab sich zu Bett. Obwohl er in dieser Nacht keinen Schlaf mehr fände. Dessen war es sich sicher. Der Morgen kam schnell, der Wecker klingelte und der Meisterdetektiv erhob sich schlaftrunken aus den Federkissen. Gähnend stolperte er fast über Rai, der brummend neben dem Bett liegen geblieben war. „Du willst also auch nicht aufstehen…“ ein weiteres Brummen und ein fiependes tierisches Gähnen antwortete. „Du darfst mit deiner Verletzung liegen bleiben…Ich muss allerdings wieder zur Arbeit…ungerechtes Leben.“ Schlurfend betrat er den Flur und danach das Bad. Aber als er sich zum Waschen das T-Shirt über den Kopf zog, durchfuhr ihn ein stechender Schmerz. Verzerrt betrachtete er seine linke verbundene Schulter im Spiegel. Zwar hatte die örtliche Betäubung bis in die Nacht angehalten und somit verhindert, dass Shinji etwas von seiner Schussverletzung bemerken konnte, doch schmerzte sie heute Morgen unerträglich. Er wusste, dass es falsch gewesen war Shinji mit einer milderen Geschichte zu besänftigen. Dennoch wollte er unnötige Sorgen gar nicht erst in die Welt setzten. Nach der Morgentoilette zog er sich an und weckte seinen Sohn bevor er sich ins untere Geschoss in die Küche begab und nach einer Schmerztablette mit Mühe das Frühstück zubereitete. Wenige Minuten später stand der 15-Jährige in seiner Schuluniform gähnend in der Küche. „Na schon fertig?“ grinste der ältere und strich seinem Sohn über das noch nasse Haar. „Ich will wieder ins Bett…“ brummte dieser nur, schaute sehnsüchtig und mit knurrendem Magen auf den gedeckten Tisch und folgte schließlich seinem Vater, der sich in der Zwischenzeit gesetzt hatte. Sie aßen ohne ein Wort zu wechseln, da beide mit ihrer Müdigkeit zu kämpfen hatten. Doch als Shinichi mit einem Mal die Reisschale aus der Hand glitt und etwas scheppernd auf den Tisch fiel, zuckte Shinji zusammen als er für einen kurzen Augenblick das schmerzverzerrte Gesicht seines Vaters sah. „Was ist mit dir?“ fragte dieser irritiert. „Ich hatte nur einen Krampf, weiter nichts!“ versuchte Shinichi zu erklären und ließ seinen Arm los, den er reflexartig ergriffen hatte. „Einen Krampf? Du hast starke Schmerzen! Also was ist es wirklich?“ erwiderte der jüngere ernst. „Beim Überfall gestern hat meine Schulter einen Schlag abgekriegt! Und jetzt mach dir nicht so viele Sorgen und schau lieber auf die Uhr, du musst los!“ Unzufrieden und misstrauisch folgte er dem Rat und fuhr erschrocken hoch. Er hatte Recht, er musste sich wirklich beeilen, wenn er noch pünktlich kommen wollte. Schnell packte er seine Schultasche und Sporttasche, schlüpfte in seine Schuhe und in seine Jacke und stürmte nach einem plumpen „Bis Heute Abend, dann!“ hinaus. Schnell, die eisige Luft auskeuchend, sprintete der Oberschüler durch den Schnee, überholte dabei Schüler in anderen Uniformen, stieß durch ein Pärchen hindurch, die Händchen gehalten hatten, um sich wieder eine enge Kurve durch eine Menschenmenge zu bahnen. Leise Flocken sanken vom Himmel, doch der Schüler bemerkte sie nicht, vielmehr war sein Blick auf das Schulgebäude gerichtet, dass unweigerlich vor ihm lag und dessen Hof schon erschreckend leer wirkte. Annähernd erschöpft betrat er das Schulgebäude, verschloss seine Sporttasche in seinem Schließfach und lief weiter zu seinem Klassenzimmer. Noch einmal bog er um die Ecke und entdeckte entsetzt seinen Lehrer, der das gleiche Ziel anstrebte. Mit letzter Kraft und zur Verblüffung aller schaffte er es vor ihm ins Klassenzimmer. „Bist ganz schön spät dran, hast du verschlafen?“ fragte Akira als Shinji sich erschöpft auf seinen Stuhl plumpsen ließ. „Nein, das nicht, aber ich habe beim Frühstück die Zeit vergessen…“ seufzte der Angesprochene und lockerte seine Krawatte um mehr Luft zu bekommen. Neugierig entdeckte er die Zeitung, welche auf Akiras Tisch lag. „Darf ich mal?“ fragte er als sich der Lehrer der Tafel zuwandte um das neue Thema anzuschreiben. „Klar hier! Ließ mal den Artikel über die Morde im Haido-Viertel auf Seite zwei!“ Shinji wurde hellhörig und folgte Akiras Empfehlung. „Fünf Verletzte bei Mordüberführung des Serienkillers.“ Flüsterte Shinji leise die Überschrift vor sich hin. „Am Vormittag wurde der seit drei Tagen gesuchte Serienmörder von der Polizei mit Hilfe des ‚Geheimdienst für ungelöste Verbrechen’ dingfest gemacht…. Der Mörder geriert bei der Verfolgung in Panik und schoss blind auf seine Verfolger. Drei Beamte und zwei Ermittler, darunter auch“ Shinji stockte „Meisterdetektiv Kudo Shinichi wurden verletzt. Genaue Motive für die Taten, wie Eifersucht und Erpressungsleiden werden noch überprüft.“ „...Der Meisterdetektiv hat wirklich ein Talent sich in Schwierigkeiten zu bringen“ stellte Akira fest. „Ja, bei so einem Job auch kein Wunder!“ ergänzte Shinji energisch. Warum hatte ihm sein Vater nicht die ganze Wahrheit erzählt? Und ihn stattdessen mit einer harmloseren Geschichte beruhigt? Als er nachgefragt hatte war er seinen Fragen regelrecht ausgewichen, wollte er nicht, dass er sich um ihn sorgte? *** Soooo wie wars????? ich hoffe gut!!! ^^ also ich freue mich schon jetzt auf eure Kommis auf Ran bezogen!^^ die letzten waren einfach zu toll!^^ bin schon gespannt as ihr diesmal sagen werdet!^^ bussi eure L-o-h-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)