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Zeit des verlorenen Glücks

epilog on
von

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Versöhnung

Immer noch schneite es, in der von den vielen Lichtern erhellten Stadt namens Tokio als Shinichi seinen Sohn sanft von sich drückte. Er musste lächeln als er die leuchtenden blauen Augen sah, die seinen so ähnlich waren. Doch plötzlich gaben Shinjis Knie nach und er drohte zu fallen. Entsetzt fing ihn Shinichi im letzten Moment auf und setzte ihn behutsam an den Stamm der Eiche.

„Was ist…?“ wollte er fragen doch dann bemerkte er seine starren Füße und seine zitternden Beine. Schnell kniete er sich herunter und zog ihm einen Socken aus um kurz darauf seine eiskalten, blauen Füße in seinen Händen zu spüren.

„Warte ich gebe dir Meine!“ erklärte er besorgt.

Überrascht erkannte Shinji was sein Vater vorhatte.

„Nein Papa, dass…“ wollte er einwenden, schließlich war er selbst an seinem Leiden schuld.

Doch ehe er sich versah hatte dieser seine Winterschuhe und Socken ausgezogen und ihm angezogen.

„Keine Widerrede!“ mahnte er und unterbrach ihn mit einem grinsen.

Schnell hatte sich Shinichi umgedreht und Shinji huckepack genommen.

„Scheiße ist das kalt!“ fluchte er und grinste, „Das letzte Mal als ich Barfuss durch den Schnee gelaufen bin, ging ich noch in die Mittelstufe!“ schnellen Schrittes verließ Shinichi den Park. „Du kannst dir wahrscheinlich gut vorstellen, was mir deine Mutter für eine Predigt gehalten hat, als ich drei Tage später mit einer dicken Erkältung in die Schule kam!“ erzählte er mit einem genervten Unterton.

Shinji schmunzelte, das war das erste Mal das er mit seinem Vater so offen über seine Mutter sprach.

„Sag mal, seit wann wusstest du eigentlich, dass ich dein Vater bin?“

„Na ja…das ist eine lange Geschichte…“ Shinji holte Luft. „Angefangen hat alles damit, dass ich in einem Krimi, den ich von Mamas Freunden geschenkt bekommen habe, durch Zufall eine Nachricht von Hattori-san entdeckt habe…“

„Was von Hattori? und was meinst du mit Zufall?“

„Das Buch ist herunter gefallen und eine Plakette hat sich gelöst und als ich dann die Zweite ebenfalls verdrehte, ist der Buchrücken aufgesprungen und der Zettel kam zum Vorschein.“

„Aber das ist doch nicht etwa mein…“

„Doch, es war ein altes Buch was seine Söhne von dir bekommen haben, dann hat er es aber mir geschickt! ...Auf jeden Fall stand auf dem Zettel ein Rätsel, durch das ich dann herausgefunden habe, dass Mama dein Tagebuch besitzt. Besser: besessen hat!“ grinste Shinji stolz.

„Wie ‚besessen hat’?“ der Ältere stand auf dem Schlauch.

„Ich hab es gefunden und eingesteckt!“ grinste er frech und der Detektiv lachte.

„Und weiter?“

„Nichts weiter…Ich hatte zumindest erfahren wie du mit Vornamen heißt und dann bin ich die Nacht darauf abgehauen und nach Japan geflogen!“

„Und dass nur mit ein wenig Geld und einem Vornamen…verrückt…“ seufzte Shinichi und Shinjis Lächeln erstarb.

„…Wie ähnlich du mir bist…ich hätte damals genau so gehandelt…doch obwohl ich stolz darauf bin, war es trotz allem übereilt und leichtsinnig von dir…Dir hätte etwas Schlimmeres zustoßen können!“

„Ich weiß!“ seufzte Shinji und versuchte vergebens nicht genervt zu klingen und Shinichi lächelte milde. Es war schon ironisch, wenn man bedachte, dass er sich auf einmal wie sein Vater verhielt, obgleich er sich doch immer so sicher war, gerade dies vermeiden zu können.

Eine lange Pause entstand, erst als sie vor der Villa Kudo standen, ergriff Shinji wieder das Wort.

„Papa,…was wird jetzt eigentlich mit Hattori-san?“ fragte er kleinlaut, war er sich doch bewusst, dass er eine tiefe Freundschaft zerrissen hatte.

Shinichi, der gerade das Tor öffnen wollte, hielt inne und sein trauriger Blick wanderte zum Boden. „Wenn ich das nur wüsste…er hat mir genau so wie deine Mutter alles verheimlicht…trotz allem war er mir immer ein guter Freund auf den ich mich verlassen konnte, der Beste, um genau zu sein…“ er atmete tief durch bevor er fortfuhr:

„Ich habe nicht erfahren, welche Gründe er hatte, doch ich kenne ihn gut genug um zu wissen, dass diese ihm selbst die Hände gebunden haben…“ erklärte er traurig wurde dann aber unterbrochen…

„Wie recht du mal wieder hast Kudo…“ Heiji stand in der Tür. „Der Gerechtigkeit willen habe ich mit meinem Brief das Handeln Shinji überlassen, weil ich Feigling selbst zu tief im Gewissenskonflikt steckte…“

Shinichi blickte auf und sah in seine reuevollen, traurigen grünen Augen. Er glaubte ihm, doch ganz verstehen konnte er es trotz allem nicht.

Etwas entsetzt bemerkte Shinji Heijis aufgeplatzte Lippe und das trockene Blut, welches noch am Kinn klebte.

„Lasst uns rein gehen, mir ist verdammt kalt!“ forderte Shinichi und bedachte seinen alten Freund mit einem bewussten Lächeln, bevor er an ihm vorbei ging und das Haus betrat.

„Und Hattori…schau nicht wie klein Bambi bei Gewitter!“ er grinste frech „Noch, bist du mich nicht los!“ ergänzte er und klopfte ihm auf die Schulter.

Erstaunt schaute Heiji ihm nach, bis er schließlich lächelnd in den Himmel hinauf sah. Er wusste, dass er mit seinem besten Freund noch über vieles reden und ihm viel erklären musste, doch schöpfte er Hoffnung, dass ihre Freundschaft mit einem blauen Auge davon kam.

Genauso verblüfft war Shinji der behutsam von seinem Vater auf dem Sofa abgesetzt wurde.

„Papa, ich versteh nicht ganz…?“

Shinichi lächelte. „Macht nichts mein Sohn…ich auch nicht wirklich!“

Aber als Heiji in die Tür trat und sich ihre Blicke trafen, sich ein wohliges Grinsen auf ihren Gesichtern wiederfand, wurde es dem Detektiv klar. „Doch ich weiß…“

Er lächelte „Wir sind ein Team.… Wir waren in der Not immer für den Anderen da, mal mehr, mal weniger, doch ganz allein waren wir nie…vor Allem ließ er mich nie allein…“ er seufzte.

„Was meinst du…?“ wollte der Jüngste fragen, jedoch legte Heiji seine Hand auf dessen Schulter und er brach ab. „Lass gut sein Shinji!“

Noch bevor dieser allerdings widersprechen konnte kam ihm sein Vater zuvor.

„Hattori hat recht. Genug für Heute, lasst uns noch was essen und dann zu Bett gehen…es ist spät!“

Da die schlafenden Zwillinge bereits von Heiji nach oben ins andere Gästezimmer getragen worden waren, aßen sie noch eine Kleinigkeit im Esszimmer und gingen danach ins Bett.

Es war ein anstrengender Tag gewesen, mit vielen Problemen, Fragen und Missverständnissen. Drum war es natürlich, dass so manche im Haus keinen Schlaf fanden. Als Shinji nach einer langen Stunde immer noch wach lag, schlüpfte er aus dem Bett und trat ans Fenster. Gedankenverloren schob er die samtigen Vorhänge zurück und beobachtete das sanfte Tänzeln der Schneeflocken im eisigen Wind, unter finsterem Himmel. Eisblumen wuchsen am Fensterrahmen und verdeutlichten nur noch das Ironische Schauspiel.

Sein Herz schlug zu aufgeregt, in seinen Fingern pochte das heiße Blut und in seinem Kopf schwirrten Gedanken, die er nicht im Stande war zu ordnen. Wie sehr hatte er sich einen Vater gewünscht, es waren alle Hindernisse bisweilen aus dem Weg geräumt und alles, was er wollte war bei ihm zu sein. Geschichten aus dessen Vergangenheit zu hören, der tiefen Stimme zu lauschen, mit der er über seine Mutter erzählte. Von seinem Leben erzählen, dass er nicht kannte, von seinen Ängsten und Träumen. Er wusste nicht genau, warum diese Geduldsprobe ihn der maßen zerfraß, doch vielleicht war es die Angst, er könnte, nicht mehr die Gelegenheit dazu bekommen; seinen Vater genauso schnell wieder verlieren.

Umso mehr überraschte es ihn als er das leise Knarren der Zimmertür vernahm und gerade diesen erkannte.

„Hey…“flüsterte Shinichi als er seinen Sohn am Fenster stehen sah.

Mit allem hatte Shinji gerechnet, doch dass sein Vater selbst zu ihm kam, stieß ihn nur wieder in die Tatsache, dass er ihn nicht kannte.

Mit leisen Schritten näherte sich Shinichi und blieb schließlich mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen stehen. „Kannst du nicht schlafen?“ riet er und wunderte sich selbst über diese dumme Frage.

„Nein…“ flüsterte Shinji und wandte sich um.

„Ich auch nicht…“ gab der Detektiv zu und ließ sich aufs Bett plumpsen. Wenige Sekunden danach setzte sich auch der Jüngere und unterbrach die lange Pause.

„Papa, …Hattori-san hast du verstanden…“ er seufzte, traute sich nicht zu fragen, was ihn am meisten beschäftigte. „…Was ist mit Mama? Wirst du mit ihr Reden? Sie wird genauso ihre Gründe haben…“

„Tja…Gründe hat sie sicher…nur ich denke, dass ich sie wohl nicht verstehen kann.“ antwortete er bedrückt. Aber als er das traurige Gesicht seines Sohnes sah erkannte Shinichi was er diesem schuldete. „…Doch ich werde mit ihr Reden müssen, aber lass mir Zeit. Sonst fliegen bei euch Zu Hause die Vasen schneller umher als du gucken kannst!“ grinste er und strich ihm durchs dunkelbraune Haar.

Shinji war dankbar dafür und lachte bei dem letzten Satz freien Herzens. Und auch Shinichi lachte und ließ sich nach hinten in die Kissen fallen. Shinji folgte ihm, verstummte aber als er im Fenster den hellen Mond erblickte…Die Wolken hatten sich etwas verzogen und ließen dem sanften Licht ihren Weg. Nachdenklich schaute er zu seinem Vater hinüber, der ebenfalls das Lichtspiel am Himmel verfolgte. Ohne zu überlegen, gab er seinem inneren Wunsch nach und rückte näher um sich an ihn zu kuscheln. Still lagen sie da, Shinjis Kopf an Shinichis Schulter und betrachteten weiter den Mond, das Leuchten der verschneiten Äste und Zweige, das sanfte Wiegen im Wind, die aufgewirbelten Schneeflocken…

„Eines unscheinbarer als das Andere, doch im Einklang werden sie zu etwas Besonderem.“ flüsterte der Erwachsene. „Früher hab ich allein in den Himmel gesehen, aber nun hab ich dich! Mein Sohn…Ich kann es immer noch nicht glauben…Ich bin unendlich glücklich… Das aber nicht erst seit Heute!“ Shinji schaute mit großen Augen und lauschte weiter der tiefen Stimme. „Irgendwie hast du es geschafft, Freude in mein Leben zu bringen…und dafür bin ich dir dankbar.“

Shinji begriff, es war egal wie sehr man sich kannte, wie viel man von dem anderen wusste, wichtig war nur, dass man sich verbunden fühlte.

Der Junge drückte sich unbewusst an seinen Vater und krallte sich in sein T-Shirt. Er spürte wieder die große Hand die durch sein Haar strich.

„Papa!“

„Du glaubst nicht, wie schön das klingt!“
 

***
 

Da haben wir wohl eine heile Welt...doch wie lang sie andauert weiß man nicht!

Doch egal wie kurz, denn wo Licht ist ist auch Schatten!
 

Wie hats euch denn gefallen??????etwas zu kitschig...wahrscheinlich!!! und etwas kurz aber dafür ging es etwas schneller weiter...etwas
 

bis denne Heamsdlieb!!!^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von:  Monny
2008-04-16T16:11:19+00:00 16.04.2008 18:11
Oh man wie schön^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  Sheldor
2007-10-23T18:36:04+00:00 23.10.2007 20:36
super schön..bei kapi 17 hab ich fast geheult..was kein wunder ist wenn man nebenbei noch cassis von the gazette hört..einfach nur hammer diese ff!!!!
Von: abgemeldet
2007-02-12T19:48:15+00:00 12.02.2007 20:48
Hey!
super FF bis jetzt! Hoffe es geht schnell weiter.
Ob Ran und Shinichi noch zusammen kommen?
Kannst du mir ne ENS schicken wenns weiter geht?
*knuddel*
xxshayaxx06
Von:  Bergamot
2007-02-03T20:50:26+00:00 03.02.2007 21:50
Here comes the man in black~ *sing*
ohhh~ *hust*
nein~ *patt* eigentlich kommt hier wieder die Bummelletzte >.<

Das Kap war echt schön und überhaupt nicht kitschig (wenn die beiden sich zu hause in eine flauschig-rosafarbene Decke vor dem Kamin gesetzt und sich gegenseitig Märchen von den Gebrüder Grimm erzählt hätten, dann wäre es eventuell kitschig, aber das hier war einfach nur schön *sich wiederhol* ^^)
irgendwie hast du es wieder geschafft, eine richtig tolle Atmosphäre in diesem kap zu schaffen. Die Gefühle der einzelnen Personen sind richtig gut rüber gekommen...und Heiji und Shinichi sind noch immer Freunde (die welt is' nicht untergegangen *hüpf* ^^ was wünscht man sich mehr)
Du beschreibst auch immer die Umgebung (Natur) in deiner Story so faszinierend (das erinnert mich ein kleines bisschen an goethe XD....)
Von:  lorelai-rory
2007-01-23T07:57:58+00:00 23.01.2007 08:57
super kap. wirklich, aber...
mir kommt es so vor als würde sich Ran einen Sch***dreck für ihren Sohn interessieren. Oder warum fliegt sie ihm nicht nach? Sorry aber das ist mir so letzte Nacht eingefallen und würde mich auch brennend interessieren.

Nichts desto trotz, super kap schreib schnell weiter.

Lorelai
Von: abgemeldet
2007-01-21T10:29:26+00:00 21.01.2007 11:29
Der fanfic wird immer besser *__* mach weiter so.
ich bin schon gespant was zwieschen ran und shinichi passiert,
schreib bitte schnell weiter.
Von:  Kokomiko
2007-01-14T17:34:33+00:00 14.01.2007 18:34
Eine atemberaubende Geschichte vom Sohn von Ran und Shin-ichi. Der auf der Suche nach seiner wahren Identität, etwas Liebe und Geborenheit ist. Gefangen im Unvermögen seiner Eltern, sich klar über ihre Gefühle zu sein und zu ihnen zu stehen. Ein Wirrwarr an Lügen und Wahrheiten, schweigen und reden. Eine wirklich interessante Geschichte, die zum weiterlesen und mitfühlen einlädt und dessen Ende man gerne miterleben möchte.
Hoffen wir, das es ein Happy-End geben wird und das es nicht mehr so lange auf sich warten lässt.

Noch eines L-o-H. Ich weiß nicht warum du jedes Mal um Kommis bettelst, denn das hast du bei dieser Story nun wirklich nicht nötig. *smile* Sie kommen auch so.

Koko-chan
Von: abgemeldet
2007-01-12T19:59:15+00:00 12.01.2007 20:59
Da kann ich mich den Anderen nur anschließen; das Kapi war echt gut! Und ich finde manchmal und in bestimmten Situationen ist doch ein bisschen Kitsch ganz schön. Hier hat es jedenfalls gut gepasst ;)
Also ich freue mich aus nächste Kapi.
Bis dann Esther
Von:  Black_Taipan
2007-01-12T19:51:17+00:00 12.01.2007 20:51
Jaha, es geht weiter. *hüpf*
Ich liebe diese Schnee-Atmosphäre. Tanzende Schneeflocken, alles weiss und die mollige Wärme im Haus. *kuschel*
ich finde es schön, wie sich das ganze so entwickelt... einige Hürden müssen immer noch genommen werden und ob es am Ende ein happy-end gibt..xD
xxx taipi
Von: abgemeldet
2007-01-09T17:16:44+00:00 09.01.2007 18:16
War echt klasse, das Kap!!!
Voll schön geschrieben...die gefühle echt super beschrieben!

*knuffl*


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