Zeit des verlorenen Glücks von abgemeldet (epilog on) ================================================================================ Kapitel 17: Wahrheit und Lüge ----------------------------- Als Shinichi nach einiger Zeit mit einem alten Kinderkrimi aus der Bibliothek zurückkam, weil die Zwillinge ihn gebeten hatten etwas vorzulesen, bemerkte er das Heiji immer noch nicht von der Toilette wieder da war. Er runzelte nachdenklich die Stirn, machte sich dann aber auf den Weg ins Esszimmer. Er musste milde lächeln als er die aneinander gekuschelten Zwillinge schlafend auf dem Sessel vorfand. Behutsam und darauf bedacht Kei nicht aufzuwecken, nahm er ihm das Basekap vom Kopf und deckte die beiden mit einer Wolldecke zu. Shinichi schaute auf die Uhr. Es war schon halb acht und er musste sich schnellstens um das Abendessen kümmern. „Was soll das heißen? Niemand anderes weiß von mir?“ Shinji ballte die Faust, er verstand gar nichts mehr und wurde wütend. Hinzu kam das dieser Polizist, der vor ihm stand, den Blick abwandte und angestrengt nach den richtigen Worten suchte. „Ich versteh es nicht! Verdammt!“ „Shinji hör zu!“ begann Heiji schließlich. „Das was ich dir versuch beizubringen is’ auch für mich nicht einfach!“ er seufzte noch einmal. „Dein Vater weiß nichts von dir!“ Heiji schaute in Shinjis erschrockenes Gesicht. Verwirrt und entsetzt machte er einen Schritt rückwärts. „Tut mir Leid …doch deine Mutter hat ihm nie 'was von dir erzählt!“ fuhr er fort um Missverständnisse zu vermeiden. „..Was…sie…?“ Shinji schluckte. Das konnte nicht sein. Schließlich würde das bedeuten, dass seine Mutter seine Existenz vor seinem Vater geheim gehalten hätte. „Nein…das glaub ich nicht!“ „Es ist aber leider wahr…Ich selbst habe es nur durch Zufall erfahren und sie daraufhin zur Rede gestellt!“ „Behalten sie ihre Geschichten für sich!“ befahl Shinji schroff. Sein Zorn wuchs unaufhörlich. Wie konnte dieser Mann nur so etwas behaupten? Seiner Mutter nur so etwas unterstellen? Was hätte sie denn überhaupt für einen Grund gehabt es zu verheimlichen? „Shinji!...“ versuchte Heiji auf ihn einzureden. „HALT DEN MUND!“ schrie dieser verzweifelt „Warum zum Teufel sollte ich ihnen glauben?!“ „Weil ich leider der Einzige bin der die Wahrheit kennt!“ antwortete der Erwachsene bedrückt. Wie sollte er ihm nur die Gründe für sein Schweigen erklären? „Verdammt warum lügen sie mich an?!“ er schluckte um einen letzten klaren Gedanken zu fassen, „Sie hätten es meinem Vater doch schon längst erzählt, wenn er nichts von mir wissen würde!“ Mit aufgerissenen Augen musterte er Heijis entsetztes Gesicht. Unbewusst hatte er den schwachen Punkt getroffen. „Verdammt ich bin kein Idiot!“ Shinji kamen die Tränen doch ihn kümmerte das nicht. „Sie als sein bester Freund,… hören sie endlich auf, ihn in Schutz zu nehmen!“ er schluckte als seine Stimme brach und seine Tränen ihm die Wangen hinab rannen. „Er wollte mich nicht! ...Deswegen hat er sich nie bei mir gemeldet! Deswegen erkennt er mich nicht! Und das schlimmste ist…er verleugnet mich immer noch!“ Shinji zitterte am ganzen Leib und starrte mit weit aufgerissenen Augen ins Leere, bis er in seiner Wut aus dem Zimmer rannte. Er war verletzt…von seinen Gefühlen zerrissen… Er wollte seinen Vater für all das hassen, doch lieben wollte er ihn auch. Er konnte und wollte das alles nicht begreifen. „Nein bleib hier!“ schrie Heiji ihm hinterher, doch er konnte ihn nicht mehr stoppen. Shinji rannte weiter bis er unten im Wohnzimmer angekommen war und aufgelöst voller Zorn und inneren Einsamkeit seinem erstaunten Vater unter die Augen Trat. Shinichis verwirrter Blick richtet sich kurzfristig auf seinen Freund der dem Fünfzehnjährigen nachgelaufen war. „Was ist passiert warum schreit ihr so?“ „Verdammt du als mein Vater müsstest das doch am besten wissen!“ rief Shinji verbittert. Er war es leid lange drum herum zu reden. „Was…sagst du da?“ Shinichi wusste nicht was das alles zu bedeuten hatte. „Gib es doch endlich zu!“ schrie Shinji lauter. „Ich bin nicht dein Vater!“ versuchte der Detektiv ihn zu beruhigen und packte ihn bei den Schultern. „Hör auf mich anzulügen! Es reicht!“ doch schrie Shinji nur noch lauter während er sich verzweifelt in Shinichis Hemd krallte. Heiji fasste sich wieder und antwortete bevor sein Freund begreifen konnte. „Junge ich hab’s dir doch gesagt! Er weiß es nicht! Ran hat’s ihm nie erzählt!“ Entsetzte, verwirrte Blicke trafen die seinen bevor er seine Lieder senkte. „Hattori…nein …was hat das zu bedeuten?!“ Shinichi begriff voller Entsetzen. „NEIN…das ist nicht wahr?!“ rief er. „Verdammt Hattori ich rede mit dir!“ Heiji konnte ihm nicht in die Augen sehen, doch antwortete er. „Es is wahr… Shinji ist dein Sohn.“ „Aber…Aber das …kann nicht sein…Ran hätte mir doch…“ versuchte Shinichi verzweifelt zu erklären. Er konnte nicht glauben das Ran ihm sein Kind vorenthalten hatte. „Begreif’ es Kudo, sie hat’s dir all die Jahre verschwiegen!“ „Nein, dass…“ „…kann ich nicht glauben“ auch Shinji verharrte und begriff das sein Vater ihm nichts vorspielte. Deutlich erkannte er die Selbstzweifel, die Unsicherheit in seinen Augen. Nein er hatte es wirklich nicht gewusst. Doch das schlimmste war, das seine Mutter auch ihn hinters Licht geführt hatte. Auch wenn sie in all den Jahren zuvor nie über ihren Vater gesprochen hatten, so hatte sie ihn aber in dem Glauben gelassen, dass sein Vater nichts von ihm wissen wolle. Er war verstört, warum nur zum Teufel hatte seine Mutter seinem Vater nichts erzählt? Shinichi stand schweigend da, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Er konnte es nicht verstehen. Doch dann packte ihn plötzlich der Zorn als ihm der Umstand bewusst wurde. „Sag mir…wie lang weißt du das schon Hattori? Wie lange hast du es vor mir geheim gehalten?“ fragte er mit geballter Faust aber Heiji wandte den Blick ab. Die Wahrheit schmerzte nicht nur ihn seit Jahren, sondern auch sein Gewissen und seine Freundschaft zu Shinichi. Immer hatte er, mit den folgenden Konsequenzen und Rans Bitte vor seinem inneren Auge, die Wahrheit aufgeschoben. Hatte schließlich gehofft, das Ran, wie versprochen, Shinichi Alles beichten würde, doch leider hatte er sich damals in ihr getäuscht und vergeblich darauf gewartet. Shinji beobachtete stumm das Schauspiel, er wollte etwas sagen, verhindern das Shinichi seinen Freund zu unrecht beschuldigte. Doch noch immer wich Heiji Shinichis Blick aus. „Sieh mich an!“ flüsterte Shinichi bestimmend und trat ihm gegenüber. Doch Heiji konnte nicht. „VERDAMMT Hattori sieh mich an!“ schrie er. Shinichi war außer sich, er wusste nicht mehr genau was er von Heiji halten sollte, doch verstand er, dass seine Demut nichts Gutes zu bedeuten hatte. Er fühlte sich von seinem besten Freund, dem Menschen, dem er am meisten vertraute, hintergangen und verlor die Kontrolle über seine Wut. „Lass ihn in Ruhe Vater! Es ist meine Schuld!“ wandte Shinji ein und trat zwischen sie. „Misch dich nicht ein!!!!...“ erwiderte er zornig „ …und vor allem nenn mich nicht Vater, denn ich bin es nicht!“ fuhr er wütend fort und sah auf Shinji herab, der bei diesen Worten zerbrach. „Aber…“ wollte er sagen doch mehr brachte er nicht heraus. Eine verlorene Träne rann seine bleiche Wange hinab als sein Herz zerriss und seine Hoffnung in sich zusammenfiel. „Komm mir nie mehr unter die Augen!“ setzte Shinichi nach und sah zu, wie Shinji unter Tränen, fast verängstigt, zurückwich. „Hör nicht auf ihn er weiß net was er sagt!“ rief Heiji, doch Shinji wandte sich um und stürmte aus dem Haus. Er rannte und rannte durch den weißen Schnee in die schwarze dunkle Einsamkeit. Shinichi sah ihm nicht einmal nach. Nein er war zu wütend, zu verzweifelt, um zu verstehen wie sehr er Shinji verletzt hatte. „Ich weiß also nicht was ich sage?!“ fragte er „Dann erklär mich doch woher du von seiner Existenz weißt?“ Erst jetzt wagte Heiji einen Blick in Shinichis wütende Augen. „Ich hab’ es durch Zufall erfahren als Ran mit Shinji…“ er stockte. „Vor… ungefähr Zehn Jahren… bei uns zu Besuch war…“ „Was… sagst du da...?“ unterbrach ihn Shinichi. Erschrocken riss er die Augen auf „…Zehn Jahre? Zehn Jahre hast du mir verheimlicht, dass ich einen Sohn habe?“ „Ran hat mir damals versprochen, dass sie dir alles erzählen würd’…“ versuchte sich Heiji zu rechtfertigen. „Nur das hat sie nicht!“ unterbrach er ihn erneut. „Wie konntest du nur all die Jahre Schweigen?“ fragte er ihn. Doch Heiji wusste darauf keine Antwort. „WIE KONNTEST DU NUR?“ schrie er, packte seinen besten Freund beim Kragen und drückte ihn gegen die Wand. Doch Heiji antwortete nicht und schaute stattdessen nur betroffen zu, wie Shinichi mit der Faust ausholte. Es war ein willkommener Schmerz für ihn, wo er ihn doch verdient und seit Jahren herbeigesehnt hatte. Heiji schmeckte Blut doch das kümmerte ihn nicht mehr als er auf einmal spürte, dass Shinichi ihn losließ. Der Detektiv konnte nicht mehr denken, das Atmen fiel ihm schwer und sein Herz schmerzte ihn. Kraftlos, Willenlos ließ er sich neben Heiji die Wand herunter sinken und versuchte krampfhaft seine Tränen zu unterdrücken. Es war ein Bild der Verzweiflung. Voller Mitleid und Reue setzte sich Heiji neben ihn und als er die Tränen seines Besten Freundes sah, drückte er ihn an sich… …Stille… Nur das leise Schluchzen war zu hören, bis er langsam zur Ruhe kam und seine ersten Worte fand… „Ich Narr, habe…“ er schluckte „Etwas Furchtbares getan...! Ich habe meinen Sohn zum Teufel gejagt… und meinen Besten Freund geschlagen!“ endete er flüsternd und schniefte. „Mit dem Unterschied, dass ich es verdient hatte…Shinji nicht!“ bemerkte der Polizist kleinlaut. „Ich weiß…und dafür hasst er mich jetzt!“ eine neue Träne bahnte sich seinen Weg. „Doch, wer kann es ihm verübeln…selbst ich hasse mich dafür!“ er schluckte noch mal. „Warum nur… warum zum Teufel habt ihr mir nie von ihm erzählt?“ wieder weinte er. „Wäre ich wirklich so ein schlechter Vater geworden...? ...Ist das der Grund? ...aber ich hätte doch mein Bestes gegeben, verdammt…“ schwächlich wischte er mit der Hand seine Tränen von der Wange. „Versteh doch Heiji,… ich kenne ihn nicht einmal…ich weiß nicht was in ihm vorgeht…“ seine Stimme brach. „Und mich kennt er genauso wenig…ich weiß noch nicht mal ob er mich…ob er mich überhaupt leiden kann…“ er zitterte. „Ich hab so viel verpasst…ich war nicht dabei… als er auf die Welt kam,…als er laufen lernte,…als er das erste mal zu einem Mann ‚Papa’ sagte…“ weitere Tränen liefen seine Wangen hinab „15 Jahre…15 Jahre, das ist ein Leben, Heiji,…Shinjis Leben…Und ich war kein Teil davon.“ verzweifelt strich er sich durchs Haar. „…und selbst…und selbst wenn er mir verzeiht,…niemals…niemals werde ich diese Zeit aufholen können…“ „Shinichi…“ tröstend legte Heiji einen Arm um ihn, auch seine Augen waren glasig geworden und nun war auch ihm zum Weinen zu Mute. ‚Ich hatte keine Ahnung…vergib mir…’ doch aussprechen wollte er diese Bitte nicht. Zu tief saß seine Schuld. „Du solltest ihm hinterher laufen…und ihm all das sagen…er wird dir verzeihen, da bin ich mir sicher!“ ermutigte er ihn. Shinichi wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Hoffentlich hast du Recht…“ flüsterte er. Nach einem kurzen Moment der Ruhe stand Shinichi auf und verließ das Wohnzimmer. Er hatte keine Ahnung wo er Shinji in der Millionenstadt Tokio finden sollte, allzu weit konnte er noch nicht gekommen sein. Doch als er in den Flur trat und Shinjis Straßenschuhe vor dem Absatz stehen sah, erschrak er. Wie sehr musste er ihn in seiner Wut verletzt haben, dass er auf Socken das Haus verlassen und durch den Schnee gelaufen war. Shinichis Sorgen wuchsen mit jeder Straße, mit jedem Weg, mit jedem Platz oder Cafe in dem er ihn nicht fand. Mittlerweile war eine Stunde vergangen und fast seine ganze Kleidung war vom Schnee durchgeweicht und lag ihm eiskalt auf der vor Angst zitternden Haut. Wo war er bloß? Ob er zum Flughafen gefahren war? ‚Womit denn, er hat kein Geld und der Flughafen liegt am anderen Ende der Stadt!’ dachte Shinichi und ermahnte sich selbst. Es war zum verrückt werden. Vor Sorge war es ihm unmöglich geworden, einen klaren Gedanken zu fassen. Stattdessen hatte er schreckliche Bilder vor Augen in denen Shinji halb erfroren, zusammengeschlagen oder angeschossen vergeblich um Hilfe rief. Der einzige Ort, der in der Nähe lag, den er aber aufgrund der Größe und der Unübersicht bisher gemieden hatte, war der Park. Voller Hoffnung stürmte er auf ihn zu, übersah eine rote Ampel und wich in letzter Sekunde einem quietschendem Auto aus. Im Park war es zu dunkel und nur mit Mühe fand er die schmalen Wege zwischen dem Buschwerk, die ihn als letztes, als er die Hoffnung bereits aufgegeben hatte, am Bach entlang zur großen Eiche führten. Suchend schaute er um sich und dann entdeckte er Shinji unter dem Baum sitzend. Er kauerte im Schnee und hatte sein Gesicht an seine Arme und Knie gedrückt, erst als der Erwachsene näher kam vernahm er sein leises Schluchzen. Shinji erschrak und sprang auf als er seinen Vater bemerkte. Unbeholfen und zitternd vor Kälte machte er ein paar Schritte rückwärts, ignorierte das seine Füße schmerzten und wollte davon laufen. Doch seine Beine waren steif geworden und vermochten seinen Körper nicht mehr lang zu tragen. „Was willst du hier?!“ rief Shinji wütend und stütze sich am Baum ab. „…Ich hab nach dir gesucht!“ antwortete Shinichi besorgt und näherte sich ihm langsam. „Komm nicht näher!“ rief Shinji, aber sein Vater hörte nicht, schloss ihn stattdessen in die Arme und drückte den kalten Jungen an sich. „Lass mich los!“ befahl er und schlug mit der Faust gegen seine Schulter bevor er die wohlige Wärme spürte, die die Umarmung mit sich brachte. „Lass mich allein…“ flehte er nun schwächer. Seine Faust verstummte als er von der Sehnsucht überwältigt, einen Hauch von Geborgenheit empfand. „Es tut mir so leid! ...Verzeih mir!“ flüsterte Shinichi sanft. Der Jüngere hielt bei diesen Worten inne…dann sah er auf in die tiefblauen Augen seines Vaters. Er wollte wissen wie viel es ihm bedeutete und bemerkte auf einmal den sorgenvollen, liebevollen Blick mit dem ihn auch seine Mutter des Öfteren musterte. Aber am deutlichsten erkannte er die Angst in ihnen, gepaart mit Reue und Traurigkeit. „Ohne es in meiner Wut zu bemerken, habe ich dich verletzt...und davon gejagt,…“ fuhr Shinichi fort. „Umso mehr kann ich verstehen, dass du mich jetzt nicht mehr sehen willst…“ der Ältere schluckte. „Auch wenn es nicht zu entschuldigen ist… konnte ich nicht damit umgehen, dass ich einen Sohn habe und all die Jahre nichts davon wusste…zu dem hatte mich mein bester Freund hintergangen…“ er seufzte. „Das was ich zu dir gesagt habe, war gelogen… vielleicht klingt es verrückt für so kurze Zeit, doch du bist mir ans Herz gewachsen…und ich will dich nicht wieder verlieren!“ Immer noch schaute Shinji berührt in seine Augen und erstarrte als er bemerkte, dass sich diese mit Tränen füllten. „Ich wäre stolz darauf, dein Vater zu sein! ...die Frage ist nur, ob du mich noch haben willst?“ ‚Was für eine Frage’ dachte der Junge. „Keinen Anderen!“ antwortete er. Dann drückte er sich an ihn und lächelte schließlich. „Ich hab dich lieb! Papa!“ flüsterte Shinji. „Ich dich auch, Mein Sohn!“ *** Ich hoffe das kap hat euch gefallen!!!oder nicht ??? denn ich habe mir große mühe gegeben!^^ ... außerdem ein extra langes kap nur für euch!!!! Shinichi weint zu viel ich weiß...aber ich hab zu viel traurige musik gehört!^^ entweder hab ich es übertrieben wie so immer (und ihr weint jetzt noch)...oder ihr seid total entäuscht...Bitte bitte schreibt mir eure Meinung! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)