Zeit des verlorenen Glücks von abgemeldet (epilog on) ================================================================================ Kapitel 9: Innere Einsamkeit ---------------------------- Durch das Geräusch geweckt schreckte der Meisterdetektiv aus einem unruhigen Schlaf und auch Rai rümpfte die Schnauze und erhob sich von seinem Schlafplatz an Shinichis Bettende. Schlaftrunken sah Shinichi auf den Wecker. "Wer klingelt um halb zwei?" fragte er sich müde, schlug die Bettdecke zurück, griff nach seiner Automatik, die auf dem Nachttisch lag, und machte sich gefolgt von dem Hund auf den Weg nach unten zur Haustür. Schnell warf er sich ein T-Shirt über seinen bloßen Oberkörper, und betrat mit nichts weiter an als einer Boxershorts und dieser die Einfahrt. Zuerst bemerkte er nichts bis Rai bellend an ihm vorbei zum Eisentor lief. Erschrocken öffnete er das Tor und eilte zu dem Jungen, erkannte Shinji und nahm ihn mühevoll auf seine Arme und trug ihn ins Haus um ihn dort erstmal aufs Sofa zu legen. Nachdem Shinichi die Tasche und den Erste-Hilfe-Kasten geholt hatte, zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich neben seinen Hund, der den Fremden irritiert musterte, ans Sofa. Schnell pellte er den Jungen bis zur Unterwäsche aus den kalten Klamotten und hüllte ihn in eine warme Decke. Dabei bemerkte er Shinjis aufgeplatzte Lippe, die blutigen Schürfungen und Blutergüsse auf seinem Oberkörper. "...Der arme Junge..." hauchte der Detektiv und griff zum Verbandskasten. Sorgfältig reinigte und desinfizierte er die Wunden, wobei der Schüler kurz zuckte und verband die Platzwunde am Kopf. Danach wusch er mit einem Lappen das getrocknete Blut von dessen Stirn und Körper und zog ihm ein frisches T-Shirt an. Mehr konnte er vorerst nicht für ihn tun und so setzte sich Shinichi besorgt in einen Sessel und wartete, dass der Junge aufwachte, doch nach langer Zeit nickte er selbst ein und erwachte erst durch die energischen Rufe, die Shinji in seinem Albtraum von sich gab. "Nein...hör auf...lass mich in Frieden!" schrie er. Besorgt ging der 34-Jährige zu ihm und fühlte mit der Hand seine glühende Stirn doch in diesem Moment packte der Schüler reflexartig nach Shinichis Handgelenk und erwachte schwer atmend. Erschrocken sah Shinji in das feste Gesicht des Erwachsenen und in seine tief blauen Augen, in denen, wie es ihm später schien, jegliches Gefühl versunken war. "Ganz Ruhig du hast geträumt!" Sprach Shinichi und setzte sich auf den Stuhl, der noch immer vor dem Sofa ruhte. "Wo...Wo bin ich?" sprach Shinji leicht irritiert und versuchte sich aufzusetzen. Doch Shinichi drückte ihn sanft wieder zurück ins Kissen. "Das würde ich an deiner Stelle nicht versuchen...sonst übergibst du dich noch!" Shinji seufzte...langsam kam die Erinnerung zurück... "Das hab ich schon..." Darauf lächelte Shinichi einfühlsam. "Dann weißt du ja, wovon ich rede!" aber dann wurde seine Miene ernst. "Sag mal...wer hat dich eigentlich so zugerichtet?" Erst jetzt bemerkte Shinji, dass er an manchen Körperstellen einen Verband oder Pflaster trug und von dem Blut gesäubert war. Als er nun den Detektiven anschaute, der selbst nur eine Shorts und ein Shirt trug, wurde ihm bewusst welche Umstände er dem Mann gemacht hatte. Doch um nicht unhöflich zu sein antwortete Shinji. "Irgendein Verbrecher der gerade auf der Flucht war, wollte mich berauben und als ich mich wehrte, ist es zu einem Kampf gekommen, den ich verloren habe..." beschämt sah Shinji zur Seite. Seine Mutter hätte ihm darauf eine Standpauke gehalten und irgendwie hatte er das Gefühl das Herr Kudo ebenfalls dazu übergehen würde. "Ich weiß nicht was in deinem Kopf vorging als du glaubtest ihn besiegen zu können...Aber mir ist so eine ähnliche Geschichte auch mal passiert, als ich ungefähr in deinem Alter war. Und das nur weil ich meinen Gegner unterschätzte!" sprach der Detektiv ruhig und Shinji verstand was dieser damit sagen wollte. "Ich weiß es war eine Fehlentscheidung...doch ich hätte selbst wohl kaum ohne Geld irgendwo unterkommen können!" "Aber in diesem Fall, hättest du lieber nicht dein Leben aufs Spiel setzen sollen...Denn die Weisheit im Kämpfen liegt darin, zu wissen wann man aufgeben sollte... Sei dir beim nächsten Mal im Klaren worum es in so einer Situation wirklich geht!" Nachdem Shinichi das gesagt hatte lächelte er leicht und sah Shinji in die Augen. Dieser war überrasch und peinlich berührt über seine Dummheit zugleich. Er sah ein, dass er unvorsichtig und hochmütig gehandelt hatte. Durch das Gähnen des Detektivs wurde er wieder aus seinen Gedanken gerissen. "Entschuldigung, dass ich solche Umstände mache!" hauchte Shinji. Ihm tat es leid, dass er Shinichi seinen Schlaf raubte, den dieser sicherlich dringend brauchte. "Da brauchst du dir keine Sorgen drum machen...Erstens ist es eine Selbstverständlichkeit das ich einen Jungen nicht einfach auf der Straße erfrieren lasse und zweitens hattest du so oder so noch etwas bei mir gut!" lächelte er etwas müde. "Aber sie müssen morgens bestimmt früh aufstehen und..." "Ich bin mein eigener Chef, dann lass ich die Arbeit morgen oder besser heute etwas später beginnen." Unterbrach Shinichi ihn, doch dann wich das Lächeln von seinen Lippen und seine Augen nahmen für einen Moment einen traurigen Glanz an, bevor er seine Gefühle verbannte. "Außerdem...finde ich im Schlaf auch nicht die Ruhe, die meine Seele bräuchte um all das Grauen zu verarbeiten, welches sich in den letzten Jahren in meinen Erinnerungen angesammelt hat...Also mach dir um meinen Schlaf mal keine Sorgen!" erklärte Shinichi und zwang sich zu einem Lächeln. Shinji nickte darauf und unterbrach etwas später selbst die Stille. "Ich müsste mal auf die Toilette..." "Wenn du dort den Flur bis zum Ende gehst läufst du direkt darauf zu." Erklärte Shinichi. Als Shinji sich langsam aufsetzte und sich dann auf den beschriebenen Weg machte, bemerkte er plötzlich etwas hinter sich und sah sich um. Verdutzt schaute er in die aufmerksamen niedlichen Augen des schwarzen Labradors. Noch immer verwirrt blickte er zum Detektiven der darauf grinste und mit einem Pfiff den Rüden zu sich rief, der sich darauf brav neben ihn setzte. "Sie haben einen Hund... Wie heißt er denn?" "Er heißt Rai!" antwortet der Detektiv und kraulte den Hund dabei hinterm Ohr. Der Vierbeiner lehnte darauf seinen Kopf in Shinichis Hand und fing nach kurzer Zeit an zu brummen. Eine Weile beobachtete Shinji den verspielten Hund machte dann aber kehrt und lief den Flur entlang ins Badezimmer. Genauso wie das Wohnzimmer war auch das Bad geschmackvoll und gemütlich eingerichtet. Der Boden war mit dunklem Holz ausgelegt und versteckte so die Fußbodenheizung. Während sich auf der rechten Seite ein großer Spiegel über einer Schrankwand, in der zwei Waschbecken eingelassen waren, erstreckte, befand sich auf der linken Seite eine große Duschwanne, daneben eine Shōji: eine Schiebetür und in der Ecke die Toilette. Als Shinji fertig war, überlegte er kurz ob er einen Blick in den Nebenraum werfen sollte, hielt dann aber inne und verließ das Badezimmer. Doch als der Schüler das Wohnzimmer betrat fand er es zu seiner Überraschung leer vor und so setzte er sich auf die Couch, lehnte sich zurück und sah sich interessiert um. Verwundert entdeckte er außer ein paar Fotoalben, die in einem offenen Regal standen, und einem Kriminalroman, der auf dem Couchtisch lag, keine anderen Bücher. Hatte Masahiro nicht erzählt Herr Kudo wäre ein Fan von Sherlock Holmes? Suchend sah sich Shinji noch einmal um...bis er plötzlich das Knacken einer Tür hörte und die Treppe hinaufschaute und dort den Erwachsenen erblickte. "Ich hab das Gästezimmer frisch bezogen. Du solltest dich hinlegen, denn schließlich hast du noch Fieber!" riet ihm Shinichi monoton als er unten angekommen war, verschwand darauf aber in einer anderen Tür um kurz danach mit einem Tablett einer Tasse und einer dampfenden vollen Teekanne wiederzukommen. Gefolgt von Shinji, der seine Reisetasche geschultert hatte, ging er müde die Treppe hinauf und öffnete in der Mitte des rechten im Bogen laufenden Flures eine Tür. Behutsam stellte der Detektiv das Tablett mit dem Tee auf dem Nachtisch ab. "Fühl dich wie zu Hause und falls du noch etwas Wichtiges brauchst oder dein Fieber wieder ansteigt dann ruf nach mir! Mein Zimmer ist das am Ende dieses Flures und das Badezimmer befindet sich im linken Flur hinter der ersten Tür." Erklärte Shinichi und wollte das Zimmer wieder verlassen, als er noch einmal von Shinji aufgehalten wurde. "Herr Kudo..." "Ja?" "Na ja... ich..." druckste Shinji herum, denn auf einmal spürte er wieder dieses Komische Gefühl, welches ihn verunsicherte, als ihn der Detektiv freundlich ansah. "Wie lange darf ich denn bleiben...?" Shinichi überlegte kurz und antwortete dann: "Du bist doch von zu hause abgehauen um deinen Vater zu finden, oder? Folglich macht sich deine Mutter bestimmt große Sorgen...Sagen wir mal du darfst bleiben bis du deinen Vater gefunden hast. Unter der Bedingung das du zumindest ab und zu ein Lebenszeichen von dir gibst...Einverstanden?" Shinji lächelte dankbar. "Einverstanden!" "Na dann...schlaf gut!" Das waren seine letzten Worte bevor er die Tür schloss und den Schüler allein ließ...Als Shinichi nun den Flur entlangging und dann sein großes Schlafzimmer betrat beschäftigte ihn etwas was er schon die ganze Zeit mit sich herumtrug. Er wollte wissen woher diese Plötzlichen neunen Gefühle in ihm kamen und gleichzeitig verwirrte ihn die ganze Situation. Shinji war in sein Leben getreten und hatte sich in seiner Not an ihn gewandt und jetzt fühlte er sich in einer Art verantwortlich für den Jungen. Doch dieses Gefühl war nicht lästig,...vielmehr war es angenehm und im Stillen sehnte er sich dadurch, in seiner inneren Einsamkeit, nur noch mehr als sonst nach einer eigenen Familie... *** mmmmhhh und wie findet ihr das Kapitel ????????????????????????????????? in diesem hier bin ich mehr auf Shinichi eingegangen ...ich hoffe das hat euch gafellen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! die Shōji verbirgt noch etwas bestimmtes...da könnt ihr euch schonmal drauf freuen... aber ich will ja nichts zu viel veraten... Bussi eure L-o-h-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)