Verfluchte Liebe von KimRay ================================================================================ Kapitel 27: Bittere Erkenntnis ------------------------------ Titel: Verfluchte Liebe (27/circa 37+Epilog) Autor: KimRay e-mail: KimRay@gmx.de update-info:http://de.groups.yahoo.com/group/kimrays_2004/ Kategorie: ?? Unterkategorie: Drama Inhalt: Voldemort ist besiegt, Lucius Malfoy ein Held und Harry zerbrochen, doch noch ist das Spiel nicht beendet und noch immer mischt Albus Dumbledore die Karten. DISCLAIMER: Alle urheberrechtlich geschützten Figuren in dieser Story gehören natürlich den jeweiligen Eigentümern. Ich habe sie mir nur ausgeliehen. Einzig die Idee und neue Charaktere sind komplett von mir. Anmerkungen: Sorry, dass das chap wieder einmal Verspätung hat, aber ich war am WE so fertig, wie schon lange nicht mehr und alles, was ich noch wollte war schlafen. Nächstes WE muss ich nicht arbeiten, also gehe ich mal davon aus, dass es wieder pünktlich kommt. So…zu meiner Umfrage im LJ. Ein Riesendankeschön an die Leute, die mitgemacht haben. Ich denke schon, dass ich das Ganze als Repräsentativ einstufen kann. Auch wenn ich viel zu spät begriffen habe, dass nur LJ-Mitglieder abstimmen können. Zum Glück seid Ihr von selbst drauf gekommen in den comments zu antworten. Hier also das Ergebnis: JA: 10 Stimmen NEIN: 18 Stimmen. Denke mal, dass ist eindeutig. Und darum heute weiter im Text wie geplant ohne Hochzeit. Dazu wird mir dann schon noch mal was einfallen. Noch mal der HINWEIS auf den Adventskalender im LJ – auch wenn ich heute ein Türchen nachhinke… Beta: fiZi und Shirokko – big thanks! Big thanks für die kommis geht an: Rowan, pogo_14, Puria, LadyHiwatari und -Anika-. Kapitel 27 Bittere Erkenntnis Entgegen seiner eigenen Erwartung, fand Draco jedoch nicht so schnell einen neuen Grund für eine weitere Konfrontation mit dem schwarzhaarigen Gryffindor. Im Gegenteil musste er feststellen, dass ihm die Dinge, die Potter über den Seitenwechsel seines Vaters enthüllt hatte, mehr aus dem Konzept brachten, als er es für möglich gehalten hätte. Er hatte sich natürlich inzwischen damit arrangiert, dass sein Vater ein Held war, der zur Vernichtung Voldemorts beigetragen hatte. Das war ja im Grunde nicht so schwer, selbst wenn es seiner kompletten Erziehung widersprach, doch er hatte gehofft, seinen Frieden mit diesem Wandel machen zu können, wenn er die Gründe für den Verrat seines Vaters an allem, was er sein Leben lang gepredigt hatte, endlich verstand. Das war nicht der Fall. Alles, was er von Potter zu hören bekommen hatte, machte es eigentlich nur noch schlimmer. Welchen Preis hatte Lucius zahlen müssen, dass er sich so komplett von seinem vorangegangenen Machtstreben an der Seite des Dunklen Lords distanzierte? Und warum hatte er es nicht mitbekommen? Das waren die Fragen, die seit der Nacht auf dem Ostturm unablässig durch seinen Kopf kreisten und ihn langsam aber sicher in den Wahnsinn trieben. Natürlich hatte Potter Recht. Sein Vater war ein Politiker durch und durch. Er würde sich nicht anmerken lassen, wenn es Probleme gab und seine Mutter war dazu erzogen, seinem Beispiel zu folgen. Sie würden ihn selbst dann im Unklaren lassen, wenn ihnen das Wasser bis zum Halse stand. Draco fragte sich, ob es das war, was sie getan hatten. Inzwischen wusste er ja, dass einiges von dem, was er vom letzten Jahr noch in Erinnerung hatte, Fassade gewesen war. Das hatte seine Mutter selbst eingestanden, als er sie gefragt hatte, warum Sirius Black in diesem Jahr ganz oben auf der Gästeliste zum Neujahrsempfang gestanden hatte, während ihm sein Vater im Jahr zuvor noch den Avada Kedavra an den Hals gewünscht hatte. Doch WIE VIEL davon Fassade gewesen war, hatte sie nicht gesagt und inzwischen musste er sich fragen, ob er nicht ein komplett falsches Bild von diesem letzten Jahr hatte. Es war kein beruhigender Gedanke. Er hatte immer geglaubt, seine Eltern zu kennen, doch das, was er von Potter erfahren hatte, bewies ganz klar das Gegenteil. Und das tat seiner Stimmung nicht wirklich gut. ~ „…ähm…ich…Draco?“ Patrick Kinley, Jäger im Slytherin-Quidditchteam, war sichtlich verlegen. „WAS?“, schnappte Draco ärgerlich, während er mit steifen Fingern sein Hemd zuknöpfte. Das Quidditchtraining heute war nicht sonderlich gut gewesen und Draco wusste, dass er als Teamcaptain eine wahrhaftig üble Leistung abgeliefert hatte. Das war der Grund für seinen Ärger. Der Fakt, dass sein gesamtes Team noch im Umkleideraum stand und ihn nervös anstarrte, machte es nicht besser. Patrick, einer ihrer besten Spieler aus dem fünften Jahr, hatte offenbar die riskante Entscheidung getroffen, der Besorgnis des Teams angesichts seines schlechten Spiels Ausdruck zu verleihen und der Ursache auf den Grund zu gehen. Draco nahm ihm ab, weiter herumzustottern. „ES WAR NICHT MEIN TAG, OKAY!“, blaffte er seine Mitspieler an und wusste, dass er sich etwas vormachte. Er war nicht bei der Sache und das schon seit mehr als einem Tag. , schalt er sich selbst unwillig. „Draco ich will dich ja nicht schocken, aber mir scheint, dass es schon seit einigen Tagen nicht mehr DEIN TAG ist.“ Pansy brachte harsch auf den Punkt, was er selbst sehr genau wusste. Was hatte er erwartet? Sie hatte ihn auf dem Kieker. Verdammter Mist! Er funkelte seine Klassenkameradin an und fragte sich, wie er sie jemals als Freundin betrachtet haben konnte. Berechnung stand in Pansys blauen Augen und Draco musste sich fragen, was sie alles in sein Verhalten hinein interpretierte. Er wollte nicht einmal darüber nachdenken. „Ich will dir ja nicht zu nahe treten, Parkinson, aber deine Performance heute war auch nicht beeindruckend. Wie oft hast du Kinleys Zuspiel verpasst?“, schoss er angriffslustig zurück, doch damit konnte er Pansy offensichtlich nicht packen. Sie funkelte ihn nur noch ein bisschen bösartiger an. „Sieben Mal, was nicht wirklich ein Wunder ist, wenn der Teamcaptain ständig seine Meinung ändert und nur rumbrüllt!“ „Willst du mich jetzt dafür verantwortlich machen, wenn du nicht in der Lage bist, den Quaffel zu fangen?“ Draco wurde es zu bunt. Jeder hatte mal einen schlachten Tag, auch wenn sein Timing vor dem Spiel gegen Ravenclaw nicht das beste war. Pansy merkte nicht, dass sie zu weit ging. „DU BIST dafür verantwortlich, wenn das Zusammenspiel nicht funktioniert, Malfoy!“, fauchte sie ihn an. Es war verdammt noch mal richtig, ob es ihm passte oder nicht. Er hatte seine Mannschaft normalerweise vollkommen unter Kontrolle und offenbar funktionierte es nicht ohne diese Kontrolle, doch das würde er natürlich niemals zugeben. Er würde ihnen eine Lektion erteilen. „Okay, Parkinson, wie du willst. Umziehen. Alle.“, befahl er eisig, wandte seinem Team brüsk den Rücken zu und begann sich wieder auszuziehen, um seine Quidditchuniform zum zweiten Mal an diesem Abend anzulegen. Es war spät, doch das war ihm egal. Er würde ihnen zeigen, dass er die Lage unter Kontrolle behalten konnte. „Draco, das kann doch jetzt nicht…“, jammerte nun Sheila Witherspoon, zweifellos nicht glücklich über diese Entwicklung, doch Draco schnitt ihr das Wort ab: „Klappe halten. Es war eine üble Performance da draußen und sie wird mir angekreidet. Also wiederholen wir das Ganze…und ich WILL nichts mehr hören.“ Das würgte jeglichen weiteren Widerspruch ab, obwohl Draco das Gemurre seines Teams auch dann noch hören konnte, als er mit seinem Besen die Umkleidekabine verließ. Fünf Minuten und drei Highspeedrunden später, hatte sich auch der Rest der Mannschaft mit mürrischen Gesichtern wieder auf dem Spielfeld eingefunden und Draco sah mit Befriedigung, dass sie ganz klar Pansy die Schuld an dieses Debakel gaben. Ein paar Minuten später war jedoch auch das vergessen, als Draco mit voller Power und diesmal ungebrochener Konzentration eine Trainingseinheit durchzog, die sein Team so schnell nicht mehr vergessen würde. Das war es, was er gebraucht hatte – genug Adrenalin und genug Wut – um seine Situation wenigstens ansatzweise in den Griff zu kriegen. * * * „Malfoy macht seine Mannschaft rund!“ Harry hob seinen Blick von seiner VgddK-Hausaufgabe und sah Ron fragend an. Sein Freund machte es sich langsam zur Angewohnheit Abend für Abend in seinem Zimmer aufzutauchen, sich in einen der Sessel fallen zu lassen und sich ein Butterbier aus seinem Vorrat unter Harrys Bett zu gönnen, wenn er nichts anderes zu tun hatte. „Wo steckt Hermione?“, fragte er. Hermione war der einzige Grund, der Ron davon abhielt, sich in Harrys Zimmer breit zu machen. „Treffen mit was weiß ich welchem Vertrauensschüler.“ „Wie kommst du drauf, dass Malfoy seine Mannschaft rund macht?“, fragte er weiter. Es hatte ihn ein wenig überrascht in den letzten Tagen zu sehen, dass seine Offenbarungen Draco offenbar etwas aus der Bahn brachten. Der Blonde war spürbar schlecht gelaunt und in sich gekehrt. Harry hätte zu gern gewusst, ob er endlich begriffen hatte, was seinem Vater wichtiger als alles andere war. „Ich hab’s zufällig beobachtet.“, antwortete Ron inzwischen. „Sie haben eine echt üble Leistung abgeliefert und darum hab ich sie ne Weile beobachtet. Sie waren schon in den Kabinen, als er sie plötzlich noch mal rausgejagt hat…Man, Harry, dieser Besen macht das Frettchen wirklich gefährlich. Er hat ein paar Runden gedreht und dabei kam er garantiert an dich in deinen besten Zeiten ran.“ „Ich bin trotzdem besser.“ Harry schaffte es nicht, Rons Bemerkung auf sich sitzen zu lassen. „Ich weiß, aber ich schätze, das liegt nur daran, dass du leichter bist. Er war gut, Harry. Zumindest in der zweiten Trainingsrunde.“ „Was war in der ersten?“ „Keine Ahnung. Es sah fast so aus, als sei Mister Control nicht bei der Sache. Das Problem hatte er dann nicht mehr.“ Harry gönnte sich ein schwaches Grinsen. Den Spitzname ‚Mister Control’ hatte Terry Boot Draco verpasst, weil der Blonde sein Team tatsächlich immer unter Kontrolle zu haben schien. Entsprechend verloren waren sie, wenn er mal den Überblick verlor. Harry konnte sich denken, dass genau das heute passiert war. „Wenn er so weitermacht wie vorhin gerade, stampft er Hays in zwei Wochen in den Boden, Harry!“, fuhr Ron fort. „Willst du Hays etwa warnen?“ Harry kannte die Antwort auf diese Frage. „Ganz bestimmt nicht!“, knurrte Ron und Harry wusste, was er dachte. Flashback //… „Okay, Harry, schätze mal, dir muss ich nicht viel sagen, außer dass du dich unbedingt aus der Schusslinie ihrer Treiber halten musst.“ Das war korrekt und deshalb hörte ich auch nur halb hin, während Ron letzte Anweisungen für die Mannschaft gab. Es war Ende März und wir hatten heute unser Spiel gegen Ravenclaw. Ich machte mir nicht allzu viele Gedanken. Unser hoher Sieg über Slytherin im November hatte uns ein gutes Polster in der Pokalwertung verschafft und wenn ich mir eins fest vorgenommen hatte, dann war es ein Sieg über Ray Hays. Ich würde mir von diesem Fünftklässler gewiss nicht den Schnatz abjagen lassen, wenn das nicht mal Malfoy gelungen war. Das Einzige, worauf ich wirklich aufpassen musste, waren die Treiber der Ravens. Diese hatte Simon Morris erstklassig trainiert, auch wenn Harry der Meinung war, dass sie das einzig gefährliche am Team waren. Cho Chang, die Simon durch Hays ersetzt hatte und nun als Jäger spielte, weil sie auf keinen Fall das Team verlassen wollte, war nicht wirklich ein Gewinn in dieser Position und entsprechend schwer taten sie sich. „Bereit?“, kam es in dem Moment von Ron und ich fiel fast automatisch in die allgemein zustimmende Antwort ein. „BEREIT!“ Gleich darauf stürmten wir das Spielfeld. Die Ravens erwarteten uns schon und ich traf Rays selbstbewussten Blick. Wenn er glaubte, bloß weil er Mione datete, hätte er bei mir bessere Karten, war er auf dem Holzweg. Es reichte schon, dass sie heute auf der Ravenclawtribüne saß und von da aus zweifellos die Ravens unterstützte. Als Ron das mitbekommen hatte, war er wieder einmal kalkweiß geworden vor Ärger und meine Entschlossenheit, Hays vorzuführen, hatte sich noch ein bisschen gesteigert. Ron stieg neben mir auf seinem Besen in die Höhe, nachdem Madam Hooch das Spiel angepfiffen hatte und was er dabei zu mir sagte, überraschte mich nicht wirklich. „Mach ihn fertig, Harry. Ich weiß, dass du es kannst. Mach den arroganten Schnösel alle.“ Und dann war er ohne ein weiteres Wort verschwunden und überließ mich meiner Aufgabe. Hays hängte sich an meine Fersen. Das hatte er sich von Malfoy abgeschaut. Interessant dabei war, dass es mich zumindest ein bisschen nervös machte, wenn es der Slytherin tat. Bei Hays interessierte es mich überhaupt nicht. Gedankenlos hetzte ich ihn mit hoher Geschwindigkeit übers Spielfeld. Es strengte mich nicht sonderlich an. Ich liebte nichts mehr, als mit hoher Geschwindigkeit zu fliegen. Der Feuerblitz machte mir das leicht und ich hatte Übung darin. Es dauerte jedoch nicht lange, bis mir klar wurde, dass Ray Hays bei weitem nicht so gut in Form war, um dieses Tempo auf Dauer durchzuhalten. Mit einem fiesen kleinen Grinsen strengte ich mich noch ein bisschen mehr an, das Spielfeld immer im Auge. Das Spiel zog sich in die Länge und ich wusste, mit jeder Minute, die der Schnatz auf sich warten ließ, wurden die Chancen des Ravemclaw-Suchers geringer, in der entscheidenden Phase mit mir mitzuhalten. Als ich den Schnatz dann endlich entdeckte, war es ein leichter Sieg. Der Spielstand war ausgeglichen und der Schnatz würde die Entscheidung bringen. Mich ritt der Teufel, als ich Hays etwas heran ließ, während ich immer darauf achtete zwischen ihm und dem Schnatz zu bleiben. Er war fast neben mir, als ich meinen Besen das entscheidende bisschen mehr antrieb und zugriff, Hays Finger nur Inches von meinen entfernt. Er traf meinen Blick, als wir beide die Geschwindigkeit reduzierten und Miles Ingram von den Hufflepuffs, der Lee Jordans Job als Kommentator nach dessen Abschluss im letzten Jahr übernommen hatte, den Sieg für Gryffindor verkündete. Ich konnte sehen, dass er begriffen hatte, was ich für ein Spiel mit ihm getrieben hatte. „Das hätte ich dir gar nicht zugetraut, Potter.“, ließ er angespannt hören und das ließ mich erst Recht grinsen. „Ich werde im Allgemeinen gern unterschätzt, Ray…wusstest du das nicht?“ und damit ließ ich ihn in der Luft hängen, um mich von Ron in eine klammerfluchgleiche Umarmung ziehen zu lassen. „Spitze, Harry…erstklassig! Absolut erstklassig. Wie lange hat er gebraucht, bis er begriffen hat, dass du ihn vorführst?“ „Bis zum Schluss. Er hat es bis zum Schluss nicht kapiert!“ Das entlockte Ron ein befreites Lachen. „Aber er hat es kapiert, oder?“ „Ja…hat er.“ „Das ist gut. Das ist richtig gut.“ Ich konnte nicht anders, als selbst in sein Lachen einzustimmen. Wenn ich ihm schon nicht helfen konnte, was sein Problem mit Hermione anging, dann musste ich ihm wenigstens diese Genugtuung verschaffen…// Flashback Ende „Harry?“ Rons Tonfall war ernst geworden und Harry sah ihn aufmerksam an. „Was?“ „Harry, wirst du Gin trainieren? So, dass sie eine Chance gegen Hays hat, wenn wir gegen Ravenclaw spielen?“ Harry stand auf, wandte sich ab und ging zum Fenster, um in die hereinbrechende Dunkelheit hinauszustarren. Ron war sich klar, dass ihm diese Frage nicht passte. Er wollte nichts mehr mit Qidditch zu tun haben, wenn er selbst nicht mehr spielen konnte und daran hatte sich offensichtlich nichts geändert. „Du hast sie vor dem Winter trainiert. Bitte tu uns den Gefallen, Harry. Ich glaube es wäre wichtig für sie.“ Harry schwieg eine kleine Ewigkeit angesichts Rons Ansinnen. Es war so verdammt bitter vom Boden aus zusehen zu müssen, wenn er nichts mehr wollte, als selbst zu spielen. Schon im Oktober war ihm das furchtbar schwer gefallen, als es darum ging Ginny auf das Spiel gegen Slytherin vorzubereiten, doch er wusste, warum Ron fragte. Er wollte ihn einbeziehen und ablenken. Und er wusste, dass seine Schwester es sehr ernst nahm, wenn er, Harry, sie trainierte. Harry begriff sehr schnell, dass es unmöglich war, nein zu sagen, ob es ihm gefiel oder nicht. „Okay…aber erwarte keine Wunder. Sie braucht es eigentlich nicht. Sie muss nur aufhören Angst zu haben. Dann ist sie von Haus aus gut genug.“, antwortete er leise, ohne sich umzusehen. „Danke, Harry. Du tust mir damit einen großen Gefallen!“ Harry warf Ron einen kritischen Blick zu. „Von wegen…Denk ja nicht, dass ich deine Taktik nicht durchschaue, Weasley…“ Ron setzte ein verlegenes Grinsen auf und schwieg. ~ Als Ron gegangen war, zweifellos um Hermione zu erzählen, dass er glaubte einen kleinen Fortschritt mit ihm gemacht zu haben, starrte Harry erneut in die Dunkelheit hinaus, als eine andere Erinnerung an diesen Tag ihres Spieles gegen Ravenclaw sich in den Vordergrund seiner Gedanken drängte. Ray Hays war damals nicht der Einzige gewesen, der klar durchschaut hatte, was für ein Spielchen Harry getrieben hatte. Flashback //… Es war spät in der Nacht, als es mir an diesem Samstagabend endlich gelang, mich von der Siegesfeier meines Hauses loszueisen, obwohl das eigentlich den ganzen Abend lang mein einziges Ziel gewesen war. Ich wollte ihn sehen, wollte hören, was er von dem Spiel hielt. Entsprechend beeilte ich mich, in den Ostflügel zu kommen, doch zu meiner Irritation war das Zimmer, in dem wir uns immer trafen heute leer. Augenblicklich verspürte ich einen schmerzhaften Stich in der Brust. Wo war er? Er wusste doch, dass ich ihn heute treffen wollte, so wie immer am Wochenende. Warum wich er mir ausgerechnet heute aus? Verständnislos stand ich gewiss fünf Minuten in der offenen Tür und starrte in den leeren Raum, der wie immer verstörend unbewohnt aussah. Die Hauselfen versetzten ihn ohne jeden Zweifel jedes Mal von neuem in seinen Urzustand, nachdem wir ihn verlassen hatten. So als existiere nicht, was sich hier abspielte. Dieser Gedanke wühlte mich überraschend unangenehm auf und ich schob ihn entschlossen von mir, als ich mich abwandte. Ich war entschlossen ihn zu suchen, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wo. Eine halbe Stunde später, als ich endlich begriffen hatte, dass es am einfachsten war, nicht zu denken, wenn ich ihn finden wollte und schon wieder verstört war angesichts dieser Tatsache, fand ich ihn auf dem Nordturm. Er saß auf einer der Zinnen und löschte damit augenblicklich alle verstörenden Gedanken aus, als ich die vertraute Panik bei diesem Anblick verspürte. Heute verkniff ich es mir jedoch, etwas dazu zu sagen. Etwas an seiner Haltung gefiel mir ganz und gar nicht. Er wirkte angespannt und abweisend. Für eine Weile nahm er meine Anwesenheit gar nicht zur Kenntnis, obwohl er mich mit Sicherheit kommen hören hatte. Erst nach einer scheinbaren Ewigkeit fragte er ohne jeden Zusammenhang: „Machst du das mit mir auch?“ Ich begriff im ersten Moment nicht, was er meinte. „Was?“, fragte ich entsprechende verwirrt zurück. „Das, was du heute mit Hays gemacht hast? Mich da oben, wo dich keiner schlagen kann, vorführen, wenn wir gegeneinander spielen?“ Ein schockiertes Keuchen war für den Augenblick meine einzige Antwort. Das war nicht die Reaktion, die ich erwartet hatte. Wie konnte er so eine Frage stellen? Ihm musste doch vollkommen klar sein, dass ich mir das mit ihm niemals erlauben konnte. Die Erkenntnis schockierte mich ein wenig, doch ich betrachtete ihn als den einzigen ernstzunehmenden Gegner hier in Hogwarts und ich hatte eigentlich gedacht, er wüsste das. Er wandte mir den Blick zu und seine Augen waren ungewohnt kalt, als er mich ansah. „Führst du mich auch vor…und lachst dich dann mit dem Wiesel schlapp über deinen Spaß?“ Das kam einer Ohrfeige gleich und das konnte er vermutlich hören, als ich schnappte: „Glaubst du das? Denkst du, ich führe dich vor? Denkst du das wirklich?“Ich konnte nicht fassen, dass er so dachte. „Ray hast du heute vorgeführt! Erstklassig vorgeführt!“ Seine Stimme klang erschreckend bitter. „Und du hast es ihm sogar unter die Nase gerieben…Das hat mich schockiert…Woher soll ich wissen, wie gut du bist? Wirklich gesehen habe ich es heute das erste Mal. Niemand kann da oben Spielchen spielen Harry. Aber du kannst es. Und du tust es! Sag es mir. Tust du das mit mir auch? Nimmst du mich auch nicht ernst?“ Etwas anderes schimmerte durch seinen Ärger hindurch. Er war verletzt und meine instinktive Reaktion darauf erschreckte mich selbst. Ich ging zu ihm hinüber, zerrte ihn grob von seiner Zinne und zog ihn in meine Arme. Er verlor ein wenig das Gleichgewicht. Das war möglicherweise der einzige Grund dafür, dass er sich diese Behandlung gefallen ließ, denn als er sich gefangen hatte, sträubte er sich. Ich ließ es jedoch nicht zu. „HÖR AUF!“, fuhr ich ihn an und spürte seinen Widerstand verschwinden, doch er atmete schwer und ich wusste, dass er diese Umarmung nicht wollte. Ich ließ ihn nicht los. „Wie kannst du so was glauben? Sag mir das, wie kannst du so etwas glauben?“ „Ich hab es gesehen, Harry. Die ganze Schule hat es gesehen. Sie wissen, dass du bei Highspeed zurückgehalten hast. Sie wissen, dass du Ray auf Inches heran gelassen hast, nur um ihm zu zeigen, dass er dich nicht schlagen kann. Was soll ich denken? Du weißt, wie oft ich um Haaresbreite am Schnatz vorbei gegriffen habe.“ Von einem Moment zum nächsten fühlte ich mich furchtbar schuldig. War das wirklich der Eindruck, den ich hinterlassen hatte? Dann hatte ich die Situation verdammt falsch eingeschätzt und mein Verhalten war mehr als nur schäbig gewesen. „Ich… das… bitte, das darfst du nicht glauben. Das… es war nur Hays!“ „Harry…er ist von Haus aus um Längen schlechter als du, egal was er bis heute geglaubt hat. Und das interessiert mich auch nicht. Ich will wissen, ob du mit mir das gleiche Spielchen treibst!“ Er richtete sich auf und sah mir ins Gesicht, während seine Finger sich mit hartem Griff in meine Arme krallten. Ich konnte ihn nur ungläubig ansehen. „Glaubst du wirklich, ich könnte mir das in einem Spiel gegen dich erlauben? Was denkst du nur.“ Ungläubig schüttelte ich den Kopf und streichelte mit kalten Fingern seine blasse Wange. „Das ist lächerlich. Vollkommen lächerlich. Ich werde dir jetzt ein Geheimnis verraten. Es ist unwichtig, was ich heute für einen Eindruck hinterlassen habe. Du hast Recht. Ray ist nicht gut genug und es war vollkommen überflüssig, was ich gemacht habe…Aber du…du bist der einzige Gegner, der jemals so nah an mich ran kommt, dass ich um den Sieg fürchten muss. Siehst du das nicht? Ich kann dich nicht vorführen. Keine Chance. Du…du bist zu gut. Du forderst mich vollkommen. Ich darf dich nie aus den Augen lassen und muss immer genug Abstand zwischen uns halten, weil ich weiß, dass du mich schlagen kannst. Wie kannst du nur etwas anderes glauben? Du müsstest doch inzwischen wissen, dass du derjenige bist, der mich regelmäßig an meine Grenzen treibt. Gegen dich fühlt sich Quidditch richtig an. Es…es ist eine Herausforderung es lässt mich meine Limits spüren…das ist es, was ich will. Du bist…Du kannst…Du…ich…“ Da waren sie, die Worte, die ich nicht einmal denken wollte. Entsetzt scheute ich davor zurück. Ich befreite mich aus seinem Griff und wollte mich abwenden, doch er gab mir nicht die Chance dazu. Er zog mich entgegen meines Widerstandes in seine Arme, wie ich es zuvor mit ihm gemacht hatte, doch er sagte nichts. Er küsste mich nur. Er küsste mich und sorgte dafür, dass ich nicht mehr denken konnte – und ich wusste sehr genau, dass das in diesem Moment das Beste war…// Flashback Ende Heute wusste Harry, dass es auch da schon viel zu spät gewesen war, egal wie sehr er sich gesträubt hatte. * * * Der zweite Samstag im März war ein sonniger, aber kalter Tag. Ideal für ein Qidditchspiel. Draco kniff die Augen zusammen, als er das Spielfeld überblickte. Er war zu früh. Auf Frühstück hatte er heute keinen Appetit. Er hatte genug damit zu tun gehabt, seinen Kopf leer zu bekommen. Noch immer kreisten seine Gedanken in jeder freien Minute um Potters Enthüllungen. Er war drauf und dran gewesen, seinem Vater zu schreiben und ihn zu fragen, was hinter all dem steckte, doch er wusste, dass er dann Ärger bekommen würde. Lucius hatte ihn klar und deutlich angewiesen, Harry in Ruhe zu lassen. Es wäre nicht klug, ihm zu offenbaren, dass er sich daran nicht gehalten hatte. Dazu kamen die Träume von Potter, die ihn heimsuchten, sobald er es schaffte ein wenig zu schlafen. Für die letzte Nacht hatte er sich einen Trank für traumlosen Schlaf gebraut, um endlich mal wieder ruhig durchzuschlafen. Entsprechend erholt war er und dank dieser Tatsache schaffte er es, sich auf das zu konzentrieren, was vor ihm lag – das Spiel seines Teams gegen die in diesem Jahr verdammt starken Ravenclaws. „Was denkst du, Draco?“ Patrick Kinley war mit Goyle und McDougal im Gang aufgetaucht. Fehlten noch Sheila, Pansy und Millicent, doch die Mädchen kamen regelmäßig in der letzten Minute. Pansy hatte es nicht noch einmal gewagt, irgendetwas in Bezug auf seine Stimmung zu äußern. Das Straftraining vor zwei Wochen war ihr zweifellos eine Lehre gewesen. Sie hatten hart trainiert, doch Draco war sich nicht sicher, ob das heute reichen würde. Hays, in diesem Jahr Mannschaftskapitän der Ravenclaws, hatte den Kahlschlag in der Mannschaft vom letzten Jahr gut genutzt. Sie hatten vier Spieler ersetzen müssen und diese als Jägerin abgründig schlechte Chang war nicht mehr da. Er hatte sich seine Mannschaft selbst zusammenbauen können und das hatte er getan – erfolgreich. „Es wird kein leichtes Spiel.“, beantwortete er Kinleys Frage. „Wir müssen sie um jeden Preis vom Punkten abhalten.“ Goyle kicherte. „Und du musst den Schnatz fangen.“ Draco warf ihm einen düsteren Blick zu. „Keine Sorge. Das krieg ich schon hin.“ Hays hatte genau wie Potter in diesem Jahr einen Feuerblitz. Die Blamage im letzten Jahr gegen Gryffindor hatte ihn wohl aufgerüttelt. Er war besser als je zuvor, auch wenn Draco nicht davon ausging, dass er an Potter herankam. Dafür hatten sie verdammt gefährliche Treiber. „Wir müssen auf jeden Fall ihre Treiber im Augen behalten.“, bemerkte Patrick da auch schon und beäugte Goyle. Draco wusste, was er dachte. Goyle und Bulstrode als Treiber könnten der Knackpunkt im Spiel sein, doch leider waren sie das Beste, was Slytherin im Augenblick zu bieten hatte und das war bitter. „Morgen…“ Sheila, Pansy und Millicent tauchten endlich auf. Draco warf einen letzten Blick aufs Spielfeld. Es würde sich zeigen, ob sie wenigstens in diesem Jahr eine Chance auf den Quidditchpokal hatten. Er würde jedenfalls sein Bestes geben. ~ Zwei Stunden später war sich Draco im Klaren darüber, dass sie eines der hässlichsten Spiele spielten, die er je in Hogwarts erlebt hatte. Sein Team hielt sich besser als erwartet und das war es wohl, was die Ravens so aggressiv machte. Sie spielten mit einer Härte, die Madam Hoochs Pfeife in Dauerbetrieb versetzte. Der Spielstand hielt sich die Waage. Slytherins Abwehr leistete mehr, als er je für möglich gehalten hatte und Kinley führte die Jäger im Angriff erstklassig. Draco hatte schon jetzt beschlossen, dass er den Fünftklässler bei Professor Snape als nächsten Teamcaptain empfehlen würde. Mit einer neuen Mannschaft hatte er sicher gute Karten. Das half ihm aber im Moment alles nicht weiter. Sie spielten jetzt schon über eine Stunde und die Tore fielen in regelmäßigen Abständen, doch der Schnatz ließ sich nicht blicken. Draco wünschte sich, eine Entscheidung herbeizwingen zu können, schon allein weil seine Jäger sich morgen vor lauter blauen Flecken vermutlich kaum rühren konnten. „Na…Draco, wie sieht es aus?“ Ray stoppte seinen Besen neben ihm und ließ genau wie er seinen Blick wachsam übers Spielfeld gleiten. „Nach einem Sieg für Slytherin, wie sonst?“, entgegnete er bissig. Im Moment waren sie mit 20 Punkten im Vorsprung. Hays lachte. „Du glaubst wirklich, ich lass dich den Schnatz fangen? Vergiss es, Darling.“ „Hindere mich daran, Pussy!“, schoss Draco zurück. „Wie läuft es mit Potter?“ Das traf. Ray funkelte ihn an. „Besser als bei dir, soviel steht fest!“ Der Ravenclaw wendete geschickt seinen Besen und übernahm bei ihrer Jagd vorerst die Führung. Draco hatte das Bedürfnis ihn vom Besen zu schmeißen, obwohl er Hays kein Wort glaubte. Ein solches Bild von Harry Potter konnte er im Moment gar nicht brauchen, obwohl er selbst den Gryffindor zur Sprache gebracht hatte. Zehn Minuten später spitzte sich die Lage noch ein wenig zu. Goyle hatte es geschafft, den Ravenclaw-Hüter vom Besen zu schießen und die Treiber der Ravens bombardierten nun die Slytherin-Jäger. Draco schickte Bulstrode und Goyle zu McDougal in die Verteidigung, weil die generischen Jäger augenblicklich zum Angriff übergingen. Seine eigenen Jäger mussten schnell genug sein, den Angriffen zu entkommen. Er begann auf den Schnatz zu hoffen, denn langsam ging ihnen die Luft aus. Gleich darauf musste er dann jedoch auf sich selbst aufpassen, denn Hays hatte erneut umdisponiert. Jetzt waren seine Treiber hinter ihm her. Und Draco verspürte zum ersten Mal Frust in diesem Spiel. ~ Harry, gut verborgen unterhalb der Tribünen, entging der Moment, als Draco von diesem Spiel genug hatte, nicht. Er hatte nicht herkommen wollen. Und doch hatte es ihn herausgezogen. Ron und er waren sich einig, dass Ravenclaw in diesem Jahr die gefährlichste Mannschaft im Quidditchpokal war. Um Hufflepuff machte er sich keine Gedanken. Gegen diese junge Mannschaft hatte Ginny gute Karten, doch Hays machte ihm Sorgen und weshalb, wurde ihm klar, während er dieses Spiel beobachtete. Ravenclaw spielte verdammt hart. Die Mannschaft bestand nur aus Jungs, etwas, dass nicht mal die Slytherins in den letzten Jahren fertig gebracht hatten. Keiner von ihnen nahm auch nur im Geringsten darauf Rücksicht, ob er einen anderen Kerl oder ein Mädchen vor sich hatte. Das überraschte Harry ein wenig. Negativ. Es war keine Regel – sicher – doch es gehörte zur Noblesse, zumindest auf einer Ebene, wie sie in Hogwarts Gang und Gebe war. Sie spielten hier in erster Linie zum Spaß. Dieses Spiel heute erinnerte ihn an jenes, das er im zweiten Jahr gegen die Slytherinmannschaft unter Flint gespielt hatte. Die Slytherins hatten damals genauso hart gespielt, sogar mit Mädchen im Team. Unter Draco hatte sich das etwas geändert. Ein Grinsen schlich sich in seine Züge angesichts der Tatsache, dass der Slytherin beim Quidditch erschreckend fair spielte. Sein Blick folgte nun schon eine Weile der Gestalt im grünen Umhang. Hays Taktik war klar. Er wollte Draco ablenken und hatte ihm dazu seine Treiber auf den Hals gehetzt. Nicht, dass das dem Blonden etwas anhaben dürfte. Er war schnell und gut trainiert, doch es zerstreute seine Konzentration und es kostete Kraft. Ohne es zu wollen, begann Harry auf den Schnatz zu hoffen. ~ Im Grunde änderte sich alles in diesem Spiel von einer Sekunde auf die andere. Es war der Stimmungsumschwung im Stadion, der Draco klar machte, dass die beiden Sucher die letzten waren, die den Schnatz sahen. Hektisch scannte er in vollem Flug das Spielfeld, Hays wieder einmal dicht hinter ihm. Letzten Endes entdeckte er zwei Dinge zur gleichen Zeit: Den Schnatz zwischen den Torstangen ihrer Spielfeldseite und Harry Potter unterhalb der Tribünen fast direkt drunter. , schoss es ihm durch den Kopf, als er in den Sturzflug ging. Er hörte einen scharfen Pfiff, der nicht von Madam Hooch kam, hinter sich, maß dem aber keine Bedeutung zu und konzentrierte sich voll auf sein Ziel. Angespannt wartete er auf das Geräusch, das Hays Besen machen würde, wenn er ihm zu Nahe kam. Es blieb aus. Beinahe zu spät begriff Draco, dass Ray unter ihm war und offensichtlich von da aus dazwischen gehen wollte, auch wenn ihm dieses Manöver vollkommen unverständlich war solange sein Gegner keinen Vorsprung hatte. Er erhöhte seine Geschwindigkeit noch ein wenig mehr und das war es, was für ihn ohne jeden Zweifel mehr, als nur dieses Sieg rettete. In dem Moment, als seine Finger den Schnatz umfassten, touchierte ihn ein Klatscher im Rücken, während der zweite den Besen traf. Eh schon nicht mehr richtig ausbalanciert, hatte er keine Chance mehr sich auf dem Besen zu halten und befand sich einen Sekundenbruchteil später im freien Fall, doch alles war besser, als von diesen beiden Klatschern voll getroffen zu werden, auch wenn Draco daran in diesem Moment keinen Gedanken verschwendete. ~ Harry stockte der Atem, als er begriff, was Hays plante. Er wusste nicht, wie der Raven seine Treiber alarmiert hatte, doch beide nahmen augenblicklich Draco ins Visier, der fast die ganze Länge des Spielfeldes zwischen sich und dem Schnatz hatte Der kleine goldene Ball schwebte noch immer bewegungslos zwischen den Torstangen der Slytherins. Er sah, wie Hays nach unten ging. Offensichtlich verließ er sich darauf, dass die Treiber Draco erwischten. Ohne darüber nachzudenken schüttelte er seinen Zauberstab aus dem Ärmel. Das Manöver schrie geradezu nach einer Katastrophe. Wie Draco es schaffte noch ein wenig mehr Speed aus seinem Besen herauszuholen blieb für Harry letztendlich rätselhaft, doch er schaffte es und ruinierte damit Hays Plan, denn er erwischte den Schnatz, der sich im letzten Moment in Bewegung gesetzt hatte, bevor ihn die Klatscher erreichten und mit Leichtigkeit vom Besen wischten. Im Schatten der Tribünen riss Harry in einem Anfall fürchterlicher Panik den Zauberstab nach oben, bereit den Fall des Slytherin zu stoppen. Wo dabei plötzlich Gregory Goyle herkam, wusste er nicht. Alles, was er gesehen hatte war Draco. Goyle erwischte Draco mit seiner Pranke am Umhang und schaffte es tatsächlich, ihn festzuhalten. Sekunden später war der Blonde sicher auf dessen Besen, der mehrere Yard in die Tiefe sackte. Einen Herzschlag und einen Atemzug später zielte Harrys Zauberstab auf Dracos Feuerblitz der im Schleuderflug gen Tribüne schoss, um ihn zu bremsen. Noch bevor dieser ruhig zu Boden zu gleiten begann, begriff Harry, was er tat: Er rettete Draco Malfoys hoch geschätzten Besen, so wie er einen Moment zuvor bereit gewesen war, Draco Malfoys Hals zu retten. Voller Entsetzen flog sein Blick zu dem blonden Slytherin vor Goyle auf dessen Besen und seine Hände begannen zu zittern, als er dessen Blick traf. Draco hatte gesehen, was er getan hatte. Bleich und zitternd wandte er sich ab, um so schnell wie nur möglich von hier wegzukommen. In sich zerrissen von Verzweiflung und Sehnsucht. ~ Draco starrte der Gestalt im nachtblauen Winterumhang noch immer halb im Schock nach, bevor sein Kopf herumflog und er nach seinem Besen suchte. Er konnte ihn sanft im Gras landen sehen und wusste mit erschreckender Klarheit, wie das möglich war. Potter hatte das getan. Er hatte seinen Zauberstab noch in der Hand und eine Ahnung sagte ihm sehr deutlich, was dessen eigentliche Absicht gewesen war. Potter war bereit gewesen, ihm den Hals zu retten. Ohne es zu wollen hatte er die Antwort auf eine Frage erhalten, mit der er niemals gerechnet hatte. Es war ein ebenso großer Schock wie sein Absturz aus dreißig Fuß Höhe und der Fakt, dass Greg Goyle ihn doch tatsächlich aufgefangen hatte. tbc HINWEIS: Wer die Frage nicht mehr weiß, sollte Kapitel 26 noch einmal lesen. *eg* R&R please! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)