Verfluchte Liebe von KimRay ================================================================================ Kapitel 7: Etwas, was man nicht erklären kann --------------------------------------------- Titel: Verfluchte Liebe (7/circa 35) Autor: KimRay e-mail: KimRay@gmx.de update-info: http://de.groups.yahoo.com/group/kimrays_2004/ Kategorie: ?? Unterkategorie: Drama Inhalt: Voldemort ist besiegt, Lucius Malfoy ein Held und Harry zerbrochen, doch noch ist das Spiel nicht beendet und noch immer mischt Albus Dumbledore die Karten. DISCLAIMER: Alle urheberrechtlich geschützten Figuren in dieser Story gehören natürlich den jeweiligen Eigentümern. Ich habe sie mir nur ausgeliehen. Einzig die Idee und neue Charaktere sind komplett von mir. Anmerkungen: Diesmal bin ich etwas pünktlicher. Beta: FiZi und Shirokko - wie immer big thanks an Euch. Big thanks für die kommis geht an: Sarah-sama und Kerry. ;) ~ Kapitel 7 ~ Etwas, das man nicht erklären kann "Wow!" Draco trat aus dem Schatten des Seitenganges, von dem aus er das Drama zwischen Granger und Potter beobachtet hatte. Dass Granger durch den Wind war, hatte er bemerkt. Potter war eh immer durch den Wind in letzter Zeit, das hatte er auch begriffen. Aber dieses Drama war eine Überraschung gewesen. Himmel noch mal, Granger hatte Potter eine geknallt! Und Draco hatte keine Ahnung warum, denn wenn man es vom Standpunkt des verdammten Gryffys betrachtete, hatte er genau das getan, was man von einem edlen Gryffindor erwartete. Er hatte sich Sorgen um seine beste Freundin gemacht. Es hatte Zeiten gegeben, da hatten Potter und Granger als das Traumpaar von Hogwarts gegolten. Nicht, dass ihn das je interessiert hatte. Irgendwie hatte er immer gewusst, dass die beiden zwar beste Freunde, aber niemals ein Paar waren. Die Szene gerade hatte das bestätigt. Er machte sich Sorgen, sie tickte aus...und Potter bekam eine geknallt. "Wow!", wiederholte Draco sich. Potters Reaktion hatte ihn abstrus an die Geschichte in VgddK erinnert.Er nahm alles hin, als sei es okay! Diese Ohrfeige war genauso wenig okay gewesen, wie sein Pulsus in VgddK. Was auch immer Granger für ein Problem hatte. Sie hatte kein Recht, Potter eine runterzuhauen. Und er war ein Idiot, sich das gefallen zu lassen. Draco brauchte keine Minute um zu entscheiden, dass er Potter nach musste. Diesmal war er nicht k.o. und Draco wollte wissen, wie er reagierte, wenn er aufhörte, sich zu verstecken. Zehn Minuten später fand Draco sich auf dem Quidditchfeld wieder. Damit hätte er dann doch nicht gerechnet. Potter weigerte sich weiter Quidditch zu spielen. Was also wollte er hier? Doch als er Potter plötzlich mitten auf dem Feld stehen sah, begann er zu ahnen, warum er hier war. Er fragte sich im Moment eigentlich nur noch, wie er ihn hatte finden können, denn im Schloss hatte er ihn schneller aus den Augen verloren, als er erwartet hatte. Etwas hatte ihn hier heraus gezogen, und irgendwie hatte Draco keine Zweifel daran, dass es die dunkle Gestalt auf dem Feld war. Sein Vater machte sich Sorgen um Potter. Er hatte es nicht gesagt, doch die Art, wie er sich über die Sache in VgddK aufgeregt hatte, machte es für Draco unmissverständlich. Er hatte keine Ahnung, warum das so war und eigentlich regte es ihn auf, doch es war vermutlich einer der Gründe, dass er jetzt hier war. Über den Rest wollte er sich, wenn er ehrlich war, im Moment eigentlich keine Gedanken machen, denn langsam wurde die Sache mit Potters Ignoranz für ihn zur Manie. Er wollte von Harry Potter nicht ignoriert werden! Draco ging hinter einem der großen, in Form gehauenen Felsblöcke in Deckung, mit denen die Torstangen verankert waren. Potter war nicht zum Spaß auf dem Quidditchfeld. Er war nie zum Spaß hier raus gekommen. Meist hatte er sich abreagiert und es war nicht das erste mal, dass Draco ihn dabei beobachtete. Es war ein verdammtes Schauspiel den Bastard fliegen zu sehen. Er würde es keinem sagen, doch Potter fliegen zu sehen, gab ihm inneren Frieden. Er war so verdammt ausbalanciert. Man hatte das Gefühl, es gab nichts, was ihn aus der Ruhe bringen würde, wenn er auf einem Besen saß. Wenn er Potter beim Fliegen zusah, entspannte er sich, denn er wurde sich bewusst, dass er sich nicht zu schämen brauchte, gegen ihn zu verlieren. Er war so ekelhaft talentiert, so natürlich, so... Draco hätte es nicht sagen können, doch er wusste, dass Harry Potter im Normalfall nur schlagbar war, wenn man ihm die Augen verband und ihn zwang, die Hand zu wechseln. Ein weiterer Grund, sich darüber zu ärgern, dass er nicht wieder gegen ihn fliegen würde, denn schon aus Prinzip musste er es wenigstens versuchen, egal wie klein die Chance war. Im vorigen Jahr war er dicht dran gewesen, mit besserem Besen, aber trotzdem dicht dran. Diesmal hatte er sich Hoffnungen gemacht, ernsthafte Hoffnungen, bis zu dem Moment, wo er ihn wieder gesehen hatte. Er war zu dünn, zu leicht, nicht zu schlagen, selbst mit dem besseren Besen nicht... und dann zog er sich auch noch zurück. Draco schrak auf, als der alte Feuerblitz seines Erzrivalen fauchend an ihm vorbeischoss und er sich bewusst wurde, dass Potter seinen beeindruckenden Aufrufzauber vom vierten Jahr vorführte. Der Besen stoppte direkt vor ihm und Draco runzelte die Stirn. Harry wusste, dass er dabei war, Blödsinn zu machen, doch es war ihm so was von egal. Mit hartem Griff umklammerte seine Rechte seinen Besen. Er hatte von Hermione alles erwartet, nur keine Ohrfeige, vor allem nicht, wenn er sich keiner Schuld bewusst war. Sie war am Ende. Das spürte er schon seit ein paar Tagen, doch er hatte keine Ahnung, warum. Er hatte nur gesehen, dass sie sich komplett verschloss, und das wollte er nicht. Sie war seine Freundin, sie war immer für ihn da gewesen, und wenn er schon der Einzige war, der begriff, dass es ihr nicht gut ging, dann wollte er verdammt noch mal auch für sie da sein...hatte er gedacht. Mit allem hätte er gerechnet, nur nicht damit, und er hatte keine Ahnung, warum sie das getan hatte. Harry hatte ihre Wut und ihren...ja...Hass auf sich spüren können und es hatte ihn so sehr schockiert. Die Ohrfeige hatte ihm nur noch klar gemacht, dass es nichts gab, was er für sie tun konnte. Sie wollte es nicht. Sie wollte seine Hilfe nicht. Gut. Doch verstehen konnte er es trotzdem nicht...und es tat weh, verdammt weh. Mit einer geübten flüssigen Bewegung war er auf dem Besen. Sollten sie denken, was sie wollten. Und wenn es ihn das Leben kosten würde...diese Freiheit würde er sich nicht nehmen lassen. Warum ein weiterer Schnatz der WEC plötzlich in seiner Hand war, war nebensächlich. Harry wollte fliegen...frei sein...und notfalls dafür sterben. Draco wusste nicht, was es war. Er hätte es nicht sagen können, doch die Art, wie er auf dem Besen saß, war nicht okay. Das war nicht Potter. "Accio...Feuerblitz!" Es dauerte nur Augenblicke, bis sein eigener Besen auftauchte und irgendwie gab ihm das eine gewisse Befriedigung. Potter war nicht der Einzige, der diesen Trick schaffte. Augenblicklich saß er auf und war an ihm dran. Nicht so, dass er sich dessen bewusst war, nur dass er in der Nähe war und je länger Draco ihn beobachtete umso bewusster wurde ihm, dass man Potter nicht aus den Augen lassen durfte. Er flog, als sei er unter Drogen, als sei sein Geist benebelt, immer hinter diesem Schnatz her, der grundsätzlich in Reichweite war, egal, welche Haken er dafür schlagen musste...doch er griff nicht zu. "Mione, hast du Harry gesehen?" Ron tauchte aus dem Nichts auf, zumindest kam es Hermione so vor. Sie schrak furchtbar zusammen. "N...n...nein!", stotterte sie. Ron sah sie an und Hermione wusste nicht, wie sie seinen Blick deuten sollte. "Alles okay mit dir?...Du siehst fertig aus!!", konstatierte er nun und stellte fest, dass es genau das war, was er dachte. Mione war zu blass, zu nervös und zu schreckhaft, doch er war nicht derjenige, der daran die Schuld trug und es ging ihn nichts an. Ron wusste, dass ihr ähnlicher Zustand im letzten Jahr auf Harry zurückzuführen gewesen war, auch wenn der sich dessen nie bewusst gewesen war, doch was sie jetzt quälte, wusste er nicht...und es ging ihn verdammt noch mal auch nichts an. Mione konnte verknallt sein, in wen sie wollte. Er würde sich nicht mehr aufregen. "Mir geht's gut!", stotterte sie. "Ja ja!" "Ich hab ihn seit dem letzten Unterricht nicht gesehen, hast du wirklich keine Ahnung, wo er steckt?" "NEIN!" "Gut...ich hab's kapiert...suche ich ihn eben alleine!" und schon hatte er ihr den Rücken zu gewandt, doch ihre nächsten Worte hielten ihn auf. "RON!...Es tut mir leid!...ich helfe dir...natürlich..." Niemals zuvor hatte Ron so sehr der Eindruck gehabt, dass sich Hermione vollkommen verloren fühlte. Er verdrängte es. "Zwingt dich keiner, Mione!...ich pass schon auf Harry auf!" Er sah sie an und Hermione hatte das Gefühl, als sei sein Blick voller Verachtung, doch sie wusste, dass sie sich davon nicht abschrecken lassen durfte. Was auch immer sie dabei fühlte... es ging um Harry...und sie wusste, dass sie ihm wehgetan hatte. "Das weiß ich!...ich weiß es, Ron...und es ist...es ist...okay!" Ron zuckte mit den Schultern. Tief in sich drin ahnte er, dass sie es nicht wusste, doch es war egal...wenn sie plötzlich wieder meinte, ihm helfen zu wollen...dann sollte sie doch. Er würde Harry beschützen und sich nie von seinen Launen leiten lassen. Harry hatte schon genug gelitten...und dieser verdammte Fluch war nichts im Gegensatz zu dem, was seine Seele auffraß. "Wo glaubst du, dass er stecken könnte?" Hermione hastete ihm nach, als er davon ging. "Quidditchfeld!", antwortete Ron emotionslos und etwas sagte Hermione, dass er Recht hatte. Plötzlich war Draco neben ihm. Harry wusste nicht, wie es dazu kam. Er wusste nicht, wo er her kam. Er begriff nur, dass er neben ihm war und augenblicklich wurde es ernst. Malfoy neben sich und den Schatz vor Augen. Das war kein Spiel. Das war Ernst. Das war Kampf. So war es immer gewesen. Flashback //...Gott verdammt, wo kam er jetzt her? Einmal versuchte ich meinen Kopf frei zu kriegen...und er hatte nichts Besseres zu tun, als hier aufzutauchen. Seit Wochen hatte ich nicht mehr auf dem Besen gesessen und nun, wo ich endlich wieder Gelegenheit hatte dazu, für mich allein, nur um Dampf abzulassen, war er da. Er, der dafür verantwortlich war, dass ich vollkommen neben mir stand. Er, der der Grund dafür war, dass ich Dampf ablassen musste. Es brauchte einen Sekundenbruchteil, um einen Wettkampf zu entwickeln. Immerhin hatte ich stets eine Hand voll von WEC Fun-Schnatzen bei mir, nur um zu testen, wie gut ich war... oder wie gut der Schnatz war, je nachdem, wie es ausging! Kaum, dass ich einen davon losgelassen hatte, entbrannte der übliche Zweikampf zwischen uns. Es schien ihn überhaupt nicht zu interessieren, dass das kein Spiel war und ich stellte fest, dass mir das gefiel. Er nahm unseren Konkurrenzkampf ernst. Das hatte er immer getan und es beruhigte mich zu wissen, dass wenigstens das zwischen uns noch normal war. Erst ein harter Stoß in die Seite riss mich wieder aus diesem Gedankengang und ich sah, wie er die Hand ausstreckte. Selbst wenn das hier kein Spiel war, würde ich ihm keine Chance geben, auch wenn sein verdammter, neuer Besen wirklich gut war. Ich hatte ihn im Spiel geschlagen und ich würde ihn auch hier schlagen, mit allen Tricks. Ein Sidekick gegen den Besen genügte, um den Abstand zum Schnatz wieder in den angemessenen Rahmen zu bewegen. Ich musste grinsen, als er mir daraufhin einen hasserfüllten Blick zuwarf. So musste es sein. So wollte ich ihn haben! Auf den ersten Blick zumindest, denn dann gab er mir keine Rätsel auf. Er hatte jedoch nicht die Absicht, es dabei zu belassen. Plötzlich war seine Hand an meinem Besen und ein Ruck nach unten brachte mich aus der Balance. Ich konnte sein kaltes Lachen deutlich hören, so nah war er mir. "Dreckiger Bastard!" Er wusste genau, dass ich das nicht auf mir sitzen lassen würde. Meine Finger krallten sich in seinen Umhang. Wenn ich schon zu Boden gehen musste, brauchte er nicht zu glauben, dass ich ihn in der Luft lassen würde. Wir überschlugen uns ein paar Mal, so groß war der Schwung, als wir beide vom Besen flogen, doch wir waren beide erfahrene Spieler. Weder ich, noch er flog zum ersten Mal vom Besen. Bloß zusammen hatten wir es bis jetzt noch nicht geschafft. Ich hatte jedoch keine andere Wahl, denn er ließ mich auch nicht los, als meine Ellbogen harten Kontakt mit seinen Rippen machten, bevor er wieder über mich geschleudert wurde und ich sein Knie in die Seite bekam. Im Grunde konnten wir eigentlich nur von Glück reden, dass wir uns nicht beide den Hals brachen. Das war jedoch nebensächlich, als er auf mir zu Hocken kam. Die Knie rechts und links von meinen Hüften. Da war etwas in seinem Blick. Etwas Irres, Durchgeknalltes, Übermütiges. Er grinste und ich spürte, wie sich meine Lippen zu einem ebenso überdrehten Grinsen verzogen. Das war absolut lebensmüde gewesen, was wir da gerade getan hatten, doch irgendwie war das vollkommen egal. Wie selbstverständlich beugte er sich zu mir herunter. Seine Lippen fanden meine, meine Arme umschlangen seinen Rücken und zogen ihn an mich. Es war Wahnsinn. Es war Blödsinn. Es war falsch. Doch all das interessierte mich überhaupt nicht. Es war verboten. Es war verführerisch. Es war heiß. Es war das, was ich wollte und mir wurde endgültig klar, dass es offenbar auch das war, was er wollte. Über die Gründe dafür konnte ich mir später Gedanken machen. Im Moment war ich dazu nicht mehr in der Lage und hier in Hogwarts war ich sicher, egal was er vielleicht im Schilde führte. Seine Hände glitten in meinen Umhang, und nur einen Moment später unter mein Shirt. Ich zitterte unter seiner Berührung und in meinem Kopf begann sich alles zu drehen, bevor ich dann endlich aufhörte zu denken. Es endete, wie es enden musste und ich begriff endgültig, dass hier etwas lief, was ich nicht verstand...Das einzige Problem dabei war, dass ich es trotzdem wollte, auch wenn ich wusste, dass ich ihm niemals trauen konnte. ...// Flashback Ende Und Harry wusste, dass er diesen verdammten Schnatz vor Malfoy greifen würde. In dem Moment, als Draco neben ihm erschien und er sich seiner bewusst wurde, wechselte er die Hand. Sofort machte sich der vertraute Nebel in seinem Kopf breit. Es war egal und er drängte ihn zurück. Harry würde sich nicht von Malfoy schlagen lassen. Nie wieder. Draco ließ ihn nicht aus den Augen und begriff augenblicklich, dass aus dem kleinen Spielchen ernst geworden war. Potters zuvor entspanntes Gesicht war jetzt verbissen, seine ganze Haltung hatte sich geändert, als sei er auf einmal der Alte. Es war ein natürlicher Reflex für ihn genau so darauf einzusteigen, wie er es gewohnt war und es war ein Schock für ihn zu begreifen, dass Potter ihm noch immer mit links auswich und seinen Vorsprung ausbaute. Der Bastard war so verdammt schnell. Eigentlich kein Wunder. Er war dürr, wie ein vertrockneter Ast. Erneut versuchte Draco ihn einzuholen, doch er ließ es nicht zu. Er blockte seinen Weg. "Mistkerl!", zischte Draco zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch und änderte seine Taktik. , ging es Harry durch den Kopf, doch er war so benebelt, dass es unmöglich war. Und er hatte keine Ahnung, was ihn bei Bewusstsein hielt. Er wusste, dass Draco nicht mehr hinter ihm war. Er würde es von links versuchen. Malfoy kam immer zu erst von der linken Seite. Er war Linkshänder. Harry war so verdammt oft gegen ihn geflogen, dass er Dracos Taktik in- und auswendig kannte. Das war ein großer Nachteil des Slytherin. Er war voraussehbar. Sicher nicht durchschaubar, aber auf seine Gewohnheiten konnte man sich verlassen und darin hatte Harry Erfahrung. Als er Draco aus dem Augenwinkel von links unten kommen sah, erhöhte er das Tempo noch ein wenig mehr und spürte seinen Besen vibrieren, als sein Gegner ihn beinahe touchierte. Und plötzlich war alles ein Reflex. Er war so verdammt dicht am Schnatz, dass er nur noch zugreifen konnte. Es war eine Aktion, die ihm im Blut lag, genau wie alles, was folgte. Er riss den Besen nach oben, um seinen irrationalen Speed zu reduzieren und das schickte ihn über die Kante. Das Adrenalin mochte bis jetzt in seinem Kopf alles ausgeschalten haben, doch diese Bewegung vergab ihm sein Arm nicht mehr, denn der Druck war weg. Hilflos verlor er die Kontrolle und rutschte vom Besen. Draco tobte innerlich. Was hatte dieser Bastard? Er flog noch immer wie ein Irrer, schaffte es noch immer, schneller zu sein, und trat aus der Mannschaft aus. Das war eine Farce. Er wollte endlich eine Erklärung. Und dann sah er sich um und sah ihn fallen. Der Besen trudelte neben ihm in die Tiefe und die Höhe, die sie erreicht hatten, war genauso irre wie die Idee, in der hereinbrechenden Dunkelheit einen Schnatz zu fangen. Es war für Draco eins den Besen herum zu reißen, sich dicht an den Stiel zu ducken und in den Sturzflug zu gehen. Anders hatte er keine Chance mehr. Er hatte nicht mal die Zeit, sich zu fragen, warum Potter überhaupt vom Besen fiel. Er wusste nur, dass er seinen Zauberstab brauchte und nah genug heran musste, um diesen Sturz abzufangen, denn er hatte absolut keinen Bock, letztendlich auch noch dafür verantwortlich gemacht zu werden, wenn der verdammte Bastard hier womöglich draufging. Das war es nicht, was er wollte. Ganz bestimmt nicht. "Wingardium Leviosa!" Der Zauber traf Potter etwa zwanzig Fuß über dem Boden und Draco hatte keine Ahnung, ob es reichte, doch der Fall wurde massiv abgebremst. Draco selbst ging schwungvoll zu Boden, als sein Besen aufkam. "Scheiße, verdammte, das war knapp!", keuchte er schwer atmend und blieb einen Moment im nassen Gras liegen. Als Harry trotz Schwebezauber auf dem Boden aufkam, war es, als lege ihn jemand sanft ab. Automatisch fixierte er den Arm vorm Körper und zog die Knie zur Brust. In seinem Kopf rauschte es, doch der unglaubliche Adrenalinausstoß nach diesem Fight, bekämpfte die betäubende Wirkung des Fluchmals und so war er nur in einem schwer eingeschränkten Zustand, als Dracos Finger sein Gesicht berührten und dann sein rechtes Handgelenk nahmen, um den Puls zu suchen. Es war eine instinktive Reaktion, sich bewusstlos zu stellen. Alles konnte er jetzt brauchen, nur kein Verhör von Draco. Nicht hier, wo sie allein waren und ihn niemand herausholen würde, und noch immer krallten sich seine Finger um den Schnatz. "Idiot!", fauchte Draco, als er zu der Überzeugung kam, dass Potter weggetreten war und er sich gleichzeitig fragte, wie es ihm gelungen war, den Schnatz zu erwischen, obwohl offensichtlich etwas nicht mit ihm stimmte. Er kam jedoch nicht dazu, der Sache auf den Grund zu gehen. "Malfoy, du Ratte, was hast du gemacht?" Weasley kam übers Feld gestürmt, in einem solchen Tempo, dass Granger selbst rennend nicht nachkam. Draco stand vom Boden auf und ließ Potters Handgelenk los, das gleich darauf vorsichtig von seinem besten Freund in Beschlag genommen wurde, um ebenfalls den Puls zu testen. Seine linke Augenbraue hob sich und er sah verächtlich auf den Rotschopf hinunter. "Ob du's glaubst oder nicht...seinen Hals gerettet! Du solltest ihn nicht mehr auf 'nen Besen lassen, wenn du ihn noch 'ne Weile am Leben erhalten willst!", spöttelte er, den Blick auf Weasleys blasses Gesicht geheftet. Da war es heraus. Es war ein Schock, doch genau das war es, was schon eine ganze Weile, ohne dass es ihm bewusst geworden war, durch den Kopf ging. Weasley benahm sich, als habe er Angst um seine Freundin... oder genauer gesagt seinen Lover! Draco musste schlucken. Das war es, was seit dem Zwischenfall in VgddK in seinem System gekreist hatte. Es sah ganz so aus, als sei Potter in mehr als einem Sinne Ronald Weasleys bester Freund. Die Erkenntnis war ein Schock, doch Draco wurde abgelenkt, als Hermione sie erreichte. Keuchend und wieder Mal mit Tränen in den Augen fiel sie neben Potter auf die Knie und ihre zitternden Finger nestelten in ihrem Umhang. Einen Moment später brachte sie eine Phiole zum Vorschein. "Komm schon, Harry, Mund auf!" Zaghafte Finger strichen über blasse, rissige Lippen und zu Dracos Verblüffung geschah, was sie forderte, so als müsse es so sein. Potters Lippen öffneten sich. Mit voyeuristischer Faszination sah er, wie eine blutrote Flüssigkeit zwischen seine Lippen tropfte und einen harten Kontrast zu seiner weißen Haut bildete, bevor er sich fing und zum Angriff überging. Granger brauchte gar nicht so zu tun. "Ach...auf einmal so besorgt? Du fragst dich wohl nicht, warum er hier ist, oder, Schlammblut?" Es war einfacher, fies zu sein, als sich über etwas Gedanken zu machen, was ihn ungemein verstörte...Potter und Weasley, das konnte ja wohl nicht sein!!! Hermiones Blick traf voller Entsetzen Dracos und Harry wollte aufstehen, doch der Neutralisationsprozess ließ ihm keine Chance. Ihm war im Moment sehr viel schwindliger als zuvor. "Was soll das heißen, Mione?" Ron griff diesen Faden augenblicklich auf, denn Hermiones Verhalten irritierte ihn schon seit er sie im Gemeinschaftsraum gefunden hatte. Sie sah ihn an, blass und noch ein wenig mehr zitternd. Draco grinste höhnisch. Das gefiel ihm, so musste es sein. Richtig Zoff im goldenen Trio. "Sag schon...Mione!", höhnte er, nur um sich augenblicklich mit Weasley konfrontiert zu sehen. "Ich warne dich, Malfoy, sag was du zu sagen hast oder halt dein Schandmaul!" Er würde Hermione nicht diesem Bastard überlassen, selbst jetzt nicht. Draco grinste eisig, wohl wissend, dass der Rotschopf ihm glauben würde, denn was auch immer geschah, in einer direkten Konfrontation verwendete er schon aus Prinzip nur, was er ganz sicher wusste. Das musste selbst Weasley ihm zugestehen. Es machte ihn noch ein weniger selbstgefälliger, als es die ganze Situation eh schon tat. Potters Freunde fertig machen war seine Welt und immerhin gaben ihm die ja wenigstens die Gelegenheit dazu. "Sie hat ihm eine geknallt, die Gute!" Die Wirkung, die das auf Ron hatte, war nur bedingt eine Überraschung für Draco. Waren die beiden tatsächlich ein Pärchen, musste ihn das explodieren lassen und genau das war es, was passierte. Ron fuhr zu Hermione herum. Unerwartet verspürte Draco einen Stich Eifersucht. "WAS HAST DU...?" Er war so in Rage, das er die Frage nur halb zustande brachte, doch verständlich war sie trotzdem. Hermione war nur noch ein Häufchen Elend. Die Tränen rollten über ihre blassen Wangen und eigentlich müsste es Draco Genugtuung verschaffen, doch es war nicht so. Er war wütend. Ron tat Hermiones Elend weh, doch der Fakt, dass sie Harry eine Ohrfeige verpasst hatte, überlagerte das. Langsam aber sicher schien sie komplett auszuticken. "Ich hab dich was gefragt!" Niemals zuvor war Rons Stimme so eisig gewesen, wenn er mit dem Mädchen sprach, von dem er mal geglaubt hatte, es zu lieben. Hermione bekam kein Wort heraus. Das war der Moment, als Harry sich zurück meldete. Es hatte ihn überrascht, zu begreifen, dass Draco offenbar Zeuge des Zwischenfalls zwischen ihm und Mione gewesen war. Es überraschte ihn noch mehr, als er zu dem Schluss kam, dass er wahrscheinlich deswegen hier war, doch das war Nebensache. Es sollte nicht noch schlimmer werden zwischen Ron und Mione. "Hör auf, Ron...", krächzte er heiser, denn das Gegenmittel hatte ihm wie immer die Kehle verätzt. Ron fühlte sich am Umhang fest gehalten. Sofort ging er wieder in die Knie. War er gerade noch der Inbegriff von Unverständnis und Verachtung gewesen, so war das augenblicklich vorbei, als er sich Harry zuwandte. "Du bist bei dir?", fragte er besorgt und unerwartet sanft. Draco war nun vollkommen schockiert. "Wie sonst sieht es für dich aus?", flüsterte Harry mühsam. "Idiot!", schon eher unbewusst strich Ron seinem Freund das zerzauste Haar aus dem Gesicht. Draco sah Grangers Blick bei dieser Geste und plötzlich wurde ihm klar, dass sie dasselbe dachte wie er. Die Szene auf dem Gang bekam eine neue Bedeutung. Das kleine Schlammblut war ins Wiesel verknallt, doch Wiesel bemutterte Potter, und der Schluss, den sie daraus zog, war der gleiche, den Draco gerade unwillig Stück für Stück immer weiter zusammenbastelte. Mehr brauchte er nicht. Die beiden waren ein Pärchen. Warum ließ ihn das nicht fies grinsen, sondern nur finster dreinschauen? Es war eine perfekte Gelegenheit, Potter und Weasley aufs hässlichste eins auszuwischen. Draco war nur leider erstens nicht ganz sicher, wie sein Vater das finden würde, und zweitens war da etwas, was er noch immer nicht genau definieren konnte. Es passte ihm nicht. Es regte ihn im Gegenteil ziemlich auf. Potter und Weasley - das konnte es einfach nicht geben! Potter war zu schade für Wiesel. Der schwarzhaarige Gryffindor war im letzten Schuljahr einer der am heißesten gehandelten Jungs in Hogwarts gewesen, neben ihm, Ray Hays und Simon Morris. Doch während Draco und die anderen mehr oder weniger von Hand zu Hand gegangen waren und ihre Beliebtheit genossen hatten, war von Potter kaum etwas zu hören gewesen. In Sachen Harry Potter war nur von einer heimlichen Affäre gemunkelt worden, ein Fakt, der Draco schon damals aufgeregt hatte, denn es war unmöglich gewesen herauszubekommen, wer diese Affäre des Schwarzhaarigen gewesen sein könnte. Nun sah es ganz so aus, als sei es Weasley gewesen und das schockierte ihn. Er hatte erstens keinen Kerl erwartet und zweitens wäre er genau wie bei Granger nie davon ausgegangen, dass die beiden mehr als Freunde waren. Ron half Harry auf die Beine. Er sah, dass Harry den Arm aus dem Ärmel des Umhangs gezogen hatte. "Alles okay?" "Geht schon!" "Ach wie süß!" Draco spuckte abfällig ins Gras. Der Anblick, den die beiden boten, ließ ihn zu Hochform auflaufen. Seine Miene drückte aus, was er dachte. Rons blaue Augen funkelten hasserfüllt, Harrys zeigten keine Regung. "Du hast was vergessen, Potter, ich hab dir deinen Arsch gerettet und ich denke, du schuldest mir wenigstens ein nettes Dankeschön!" Die Stimme des Blonden troff vor Sarkasmus und unterdrückter Wut, doch er wurde von Harry himmelweit überboten. "Darauf kannst du warten, bis die Hölle gefriert...Malfoy!" Niemals zuvor hatte jemand einen solch eisigen, zynischen Ton in Harry Potters Stimme gehört...und das schockierte sogar Draco. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)