Die Braut des Kaisers von chaska (Eine Reise mit Schwierigkeiten) ================================================================================ Kapitel 13: Fluchtversuch ------------------------- Hallo Ihr Lieben, ein neues Kapitel. Ich glaube, ich war ein wenig schneller als das letzte Mal. Ich möchte mich ganz herzlich für die ganzen Kommis bedanken. Sie geben einen immer wieder Mut weiterzumachen. Tja. Die Zeit für Ayaka läuft ab. Nur noch zwei Tage, bis sie beim Kaiser sind. Sie wagt einen Fluchtversuch, aber.... Oh Mann, bevor ich alles verrate... lest lieber selbst..... ***************************************************************************** Fluchtversuch Ayaka war früh auf den Beinen. Sie hatte sich für die Reise angezogen. Nun saß sie auf ihrem Bett und ordnete die Sachen aus ihrem Reisebündel. Nachdenklich packte sie die Kräuter aus, die ihr der Heiler von ihrem heimatlichen Schloss mit auf den Weg gegeben hatte. Sie suchte etwas ganz bestimmtes. Sie überprüfte die verschiedenen Kräuter. Als sie schließlich den kleinen braunen Tiegel in den Händen hielt, erzitterte sie. Sie wusste nur zu genau, was er enthielt. Es war ein starkes Schlafmittel. Ayaka starrte mit brennenden Augen auf den kleinen Tontiegel. Dieses Schlafmittel entwickelte einen ganz eigenen Zauber. Wenn man den ersten Schluck genommen hatte, bekam man immer mehr Durst, ohne das es einem selbst auffiel. Die Sinne wurden so betäubt, dass man es erst bemerkte, wenn es zu spät war und man durch die Wirkung in den Schlaf geschickt wurde. Selbst bei einem solch mächtigen Youkai, wie Sesshomaru würde es wirken. Konnte sie das wirklich tun? Die letzten Tage, waren für sie die schönsten der ganzen Reise. Eine Reise, die sich nun bald dem Ende näherte. Versonnen strich sie sich über ihre Lippen, die gestern Abend noch von ihm geküsst worden waren. Noch immer meinte sie seinen Geschmack auf ihnen zu spüren Sie erinnerte sich an gestern Nacht. Sie war im Garten eingeschlafen. Als sie wieder erwachte war, hatte sie sich in ihrem Gemach befunden und deutlich hatte sie die Anwesenheit von ihm gespürt. Er hatte sie hierher gebracht. Als er schließlich ging, fühlte sie fast einen Stich des Bedauerns. Sie fühlte sich zerrissen, von ihrem Freiheitsdrang, den Kaiser nicht ehelichen zu wollen und ihren Gefühlen zu dem Lord der westlichen Länder. Erschrocken zuckte sie zusammen. Gefühle für diesen Dämon? Konnte das wirklich sein, das sie mehr für ihn empfand? Heute würden sie wieder aufbrechen. Es war ihre letzte Chance dieser Heirat zu entgehen. Entschlossen legte sie den kleinen Topf beiseite und verpackte den Rest wieder. Es war ihre letzte Chance, ihre letzte Möglichkeit zu fliehen. Nie würde Sesshomaru sein Wort brechen und sie freiwillig gehen lassen. Der Gedanke den Rest ihres langen Lebens an den Kaiser gefesselt zu sein, einem Mann, den sie nicht liebte, jagte ihr eine so ungeheure Angst ein, das sie entschlossen nach dem Wasserbehälter griff. Mit einem Griff zog sie sich den Wasserbehälter heran. Noch immer zögerte sie. Konnte sie ihm das wirklich antun? Doch wenn sie fliehen wollte, dann musste sie es tun. Ansonsten würde sie nie in der Lage sein ihm zu entkommen. Behutsam öffnete sie den kleinen Topf und streute etwas von dem Schlafpulver in das Wasser. Mit Schwenken löste sie das Pulver auf. Es war geruchs- und geschmacksneutral. Sesshomaru würde es erst merken, wenn es zu spät war. Sorgsam verschloss sie den Behälter. In diesem Moment wurde ihre Tür heftig aufgeschoben und eine kleine Gestalt stürmte herein und warf sich ihr kurzerhand in die Arme. Vor Schreck ließ sie fast den Wasserbehälter fallen. Sie erkannte Rin. » Guten Morgen Rin-chan !« » Ayaka-sama. Ist es wahr, dass ihr heute geht? «, schluchzend klammerte sich das kleine Mädchen an sie. Behutsam löste Ayaka den Griff und schob die Kleine eine Armlänge von sich. Mit den Fingern wischte sie ihr die Tränen von den Wangen. » Ja, leider Rin-chan. Ich würde viel lieber bleiben. « Ayaka war sich nur bewusst, das sie damit genau das ausgesprochen hatte, was sie wollte. Sie wollte in diesem Schloss bleiben, bei Rin, Jaken und ... bei ihm. Ihm, der gerade in der Tür auftauchte und mit ungerührtem, kalten Blick auf sie beide heruntersah. » Rin. Verabschiede dich. Wir wollen aufbrechen «, befahl Sesshomaru. » Ja, Sesshomaru-sama. Leb wohl Ayaka-sama. Vielleicht besuchst du mich ja mal wieder «, mit diesen Worten umarmte Rin sie nochmals und rannte dann aus dem Zimmer. » Wir gehen! «, kam der eindeutige Befehl von Sesshomaru. Ayaka erhob sich, schulterte ihr Reisebündel, » Ich bin bereit! « Sie folgte ihm. Den Wasserbehälter fest in der rechten Hand. ***************************************************************************** Lautlos glitt die verhüllte Gestalt durch den Wald. Sie wusste genau, wohin sie sich wenden musste. Sie erreichte nach kurzer Zeit die gesuchte Felsformation. Hier irgendwo musste sich der Eingang befinden. ER hatte es ihr gesagt und er log nie. Da, das musste sie sein. Die Spalte war so schmal, das sie nur mit Mühe hindurchpasste, aber es war der gesuchte Zugang. Nach wenigen Metern verbreitet sich die Spalte und sie konnte wieder normal weitergehen. Es musste hier sein. Sie war sich ganz sicher. Auf der linken Seite erblickte sie auf einmal einen kleinen Altar. Für einen Moment blieb sie wie angewurzelt stehen. Dann ging sie zögernd zu dem Altar. Ihr Vorhaben war ungeheuerlich. So etwas war seit Jahrhunderten nicht mehr probiert worden, weil es einfach zu gefährlich war. Gefährlich auch für den, der diese Beschwörung durchführte. Aber für sie war es die letzte Möglichkeit. Sesshomaru und Ayaka. Die beiden lebten immer noch. Sie waren, wie durch ein Wunder, jeder Falle entkommen, die sie ihnen gestellt hatte. Es blieb nur noch diese Möglichkeit. Die Gestalt kniete vor dem Altar nieder und fing an zu beten. Es war eine alte Sprache voller dunkler Magie. Am Ende der Beschwörung zog sie einen Dolch und ritzte ihr Handgelenk. Aus der schmalen Wunde tropfte Blut auf den Altar und besiegelte die Beschwörung. Es war vollbracht. Lauschend hob sie den Kopf. Ein dumpfes Grollen war zu vernehmen und der Boden wankte leicht unter ihren Füßen. Eine Stimme erscholl plötzlich. So rau und unheimlich, das es einem einen Schauder über den Rücken lief. » Was befiehlst du? « Bei allen Göttern es funktionierte. » Ich befehle den Tod einer Frau. Man nennt sie Ayaka. Die Tochter des Herrschers der Wolfsdämonen.« » Es sei, wie du befiehlst! « ***************************************************************************** Der Boden bebte kurz. Dann herrschte wieder Stille. Die Tiere zogen sich zurück. Instinktiv ahnten sie, dass sich hier gleich etwas ereignen würde. Mit dumpfem Kreischen brach die Erde auf und heißer Dampf stieg in den Himmel. Schwarze Klauen gruben sich rechts und links der Spalte in den Boden und langsam erhob sich ein grauenvolles Geschöpf aus den Tiefen der Erde. Ein Geschöpf, das nur einen Gedanken kannte ... Töten. Beschworen durch Magie, durch nichts zu töten, was dieser Welt entstammte. Träge sah es sich um. Dann wusste es wohin es gehen musste, um sein Ziel zu finden. Um die Person zu finden, die es finden und töten sollte. Denn so lautete sein Auftrag. Töte Ayaka, die Tochter des Herrschers der Wolfsdämonen. ***************************************************************************** Der Reisetag verging wie gewohnt. Sesshomaru ging voran, Ayaka folgte. Ungewohnt heiß brannte die Sonne herab. Es passte ideal in ihren Plan. Noch immer zögerte sie. Aber schließlich überwand sie sich und bot ihrem Begleiter das Wasser aus ihrem Behälter an. Für eine Sekunde starrte er den Wasserbehälter an, den sie ihm mit gesenktem Kopf hinhielt. Doch dann griff er zu und trank. Damit begann das Unheil. Damit löste er den unabwendbaren Drang aus immer mehr von dem Wasser zu sich zu nehmen. Er konnte gar nicht anders. Ayaka’s Herz pochte schmerzhaft, als sich langsam die Folgen von dem Mittel zeigten. Sesshomaru’s Tempo wurde langsamer. » Lasst uns hier das Lager aufschlagen. Wir haben heute eine große Strecke geschafft «, schlug Ayaka vor. Was war nur mit ihm los? Sonst macht ihm das doch nichts aus? Müde ließ Sesshomaru sich unter einem Baum zu Boden gleiten. Er lehnte sich mit den Rücken an den Stamm. Verwirrt strich er sich über die Stirn. » Hier nehmt noch einen Schluck Wasser. Dann geht es Euch sicher besser «, Ayaka drückte ihm den Behälter an die Lippen. In diesem Moment wurde ihm plötzlich alles schlagartig klar. » Du ...«, keuchte er und schlug den Behälter mit letzter Kraft zur Seite. Er sah den Blick ihrer grün-gelben Augen und meinte Traurigkeit in ihnen zu lesen. Kurz bevor er das Bewusstsein verlor, hörte er noch ihre Worte » Ihr lasst mir keine Wahl. Verzeiht mir ...« Dann umfing ihn die Dunkelheit. Ayaka richtete sich auf. Tränen standen in ihren Augen, als sie auf den schlafenden Sesshomaru heruntersah. Mit den Fingern strich sie ihm zart über die Wange. » Verzeiht mir ... Bitte«, wiederholte sie leise Mit einem letzen Blick wandte sie sich um und machte sich auf den Weg. ***************************************************************************** Der nächste Tag. Im selben Moment, wie er die Augen aufschlug, wusste Sesshomaru, das sie nicht mehr da war. Er hatte ein seltsam bleiernes Gefühl in den Knochen. Heiße Wut flammt in ihm hoch. Das war das letzte Mal. Diesmal war sie zu weit gegangen, diesmal musste sie die Folgen tragen und die würden nicht angenehm für sie werden. Nie hätte er gedacht, dass sie so weit gehen würde. Sie hatte ihn verraten. Die Sonne stand schon hoch am Himmel. Der Vormittag war vorüber. Wie es aussah, hatte sie durch ihr Manöver einen beträchtlichen Vorsprung erreicht. Es würde ihr nichts nutzen. Er war ein Dai-Youkai und derjenige auf dessen Fährte er sich setzte, war eigentlich schon so gut wie erledigt. ***************************************************************************** Ayaka hatte ihre volle Geschwindigkeit eingesetzt. Ihr volles Youki. Nur so konnte sie einen ausreichenden Abstand zwischen sich und Sesshomaru bringen. Jetzt war es auch egal, dass sie dadurch leichter zu finden war. Es zählte nur noch, dass sie, bevor er sie finden konnte, die Küste erreichte und irgendwie über das Meer verschwinden konnte. Dort würde er ihre Spur verlieren und sie wäre frei. Leise Zweifel schlichen sich in ihre Gedanken. Was war das für eine Freiheit? In einem fremden Land ohne Verwandte oder Freunde. Allein. Ihr schlechtes Gewissen plagte sie zusätzlich. Wie hatte sie nur so etwas tun können? Wie hatte sie ihn nur so verraten können, nachdem, was alles geschehen war? » Ich glaube, du gehst in die verkehrte Richtung. Das Schloss des Kaisers liegt nördlich von hier. « Die Stimme ließ sie so plötzlich stoppen, als wäre sie gegen eine Wand gerannt. Ayaka konnte nicht glauben, was, oder besser wen, sie da sah. Sesshomaru trat aus dem Schatten der Bäume hervor und verstellte ihr den Weg. » Wie kommt Ihr hierher? «, fragte sie fassungslos. Niemand war so schnell. Ihr Herz schlug heftig. » Du solltest eigentlich wissen, dass du mir nicht entkommen kannst. Das war das letzte Mal. Diesmal wirst du die Folgen tragen. Komm her! «, wütend trat er auf sie zu. Ayaka wich einen Schritt zurück und zog ihr Schwert. »Ich glaubte Euch gesagt zu haben, dass ich den Kaiser nicht ehelichen werde.« Sie zog das Schwert gegen ihn? War sie lebensmüde? Sie war gut zugegeben, aber in einem Kampf gegen ihn würde sie unterliegen. » Leg das Schwert beiseite. Du kommst gegen mich nicht an! « Bedächtig schüttelte sie den Kopf. » Diesmal nicht, Sesshomaru-sama. Das ist meine letzte Chance. Wenn ich mit Euch gehen soll, werdet Ihr mich dazu zwingen müssen. « Es tat ihr unendlich leid, dass er sie zu diesem Kampf zwang. Warum hatte er sie nicht einfach gehen lassen? Konnte er ihren Wunsch nach Freiheit denn nicht verstehen? Er, der sich von niemand Befehle erteilen ließ. Sesshomaru sah an ihrer Haltung, dass sie diesmal nicht nachgeben würde. Sie war stolz und freiheitsliebend. Er konnte es irgendwie verstehen, doch war sie eine Frau. Es war das Schicksal der Frauen, sich den Männern zu unterwerfen und ihnen zu gehorchen. Sie wollte ohne Kampf nicht aufgeben, also bitte. Er zog Tokijin und richtete die Klinge auf sie. » Greif an. Er werde versuchen dich nicht zu stark zu verletzten. « Ayaka lachte kurz auf.» Wie nobel von Euch, aber diese Vorsicht wird nicht nötig sein. « Sie wartete ab, wartete auf seinen Angriff. Ihr Meister hatte ihr beigebracht, dass ihr Geschlecht nicht ein Nachteil sein musste. Die meisten Gegner unterschätzten eine Frau. Was ihr an Kraft vielleicht fehlte, machte sie an Schnelligkeit und Geschicklichkeit wett. Sesshomaru würde eine unangenehme Überraschung erleben. So wie es aussah, wollte sie nicht den ersten Schritt tun, also würde er angreifen. Er würde diesem Kampf ein schnelles Ende bereiten. Ohne Vorwarnung schlug Sesshomaru zu. Zu seiner Überraschung parierte sie den Schlag mit Leichtigkeit und ließ sofort einen Gegenschlag folgen. Offensichtlich würde es doch nicht so schnell gehen, wie er es sich gedachte hatte. Angriffe und Paraden folgten im schnellen Wechsel. Es überraschte ihn, dass sie ein Können zeigte, das er bei den Kämpfen vorher noch nicht bei ihr gesehen hatte. Anscheinend zeigte sie immer nur soviel von ihren Fähigkeiten, dass es ausreichte um den jeweiligen Gegner zu besiegen. Ein, zwei Mal brachte sie ihn sogar richtig in Bedrängnis. Einmal kam sie so nah an ihn heran, dass sie mit der Schwertspitze seine Wange streifte und dort eine Blutspur hinterließ. Das Tempo der Schläge steigerte sich. Funken stoben von den Schwertklingen auf. Sesshomaru und Ayaka bewegten sich mit der Grazie von Tänzern, verwoben in einem tödlichen Kampf. Ayaka duckte sich unter dem Schlag weg und stieß die Klinge vor. Stahl klirrte auf Stahl, als ihr Schwert abgefangen, und zur Seite geschlagen wurde. Es wurde Zeit, dass sie es beendete, der Kampf forderte ihre gesamte Kraft. Ihr Atem ging schwer. Ihre Arme zitterten unter den harten Schwertschlägen von Tokijin. Wie sie schon vermutet hatte, war Sesshomaru ein Meister des Schwertes. Sie verlagerte etwas ihr Gewicht und ließ das Schwert geringfügig sinken, so als ob sie ihre Deckung vernachlässigte. Was sollte das? Ihr Schwert ließ eine Lücke in ihrer Deckung zu. ~Eine Falle! ~, schoss es Sesshomaru durch den Kopf. Doch er wollte sehen, was sie sich da ausgedacht hatte und schlug zu. Blitzschnell sprang sie zur Seite, drehte sich im Sprung und gelangte seitlich hinter ihn. Ihr Schwert raste im Halbkreis auf seinen Kopf zu. Sesshomaru hatte schon so etwas geahnt. In letzter Sekunde duckte er sich und der Schlag ging nur Millimeter über seinen Kopf hinweg. Er war ihr ausgewichen. Schwer atmend zog Ayaka sich ein paar Meter zurück. Ein Zittern lief über ihren Körper. Ihre Kämpferinstinkte hatten gerade eben die Oberhand über sie gewonnen, ohne dass sie es eigentlich wollte. Mit ihrer letzten Kraft hatte sie ihre tödlichste Attacke ausgeführt. Die Erkenntnis, dass sie ihn eben damit fast getötet hätte, erschreckte sie über alle Maßen. Das wollte sie nicht. Sie senkte ihr Schwert, das die Spitze den Boden berührte. » Bitte ... Lasst mich gehen «, flehte sie mit zitternder Stimme. Sesshomaru sah, wie sie ihr Schwert senkte und hörte, wie sie ihn bat sie gehen zu lassen. In seinem Inneren konnte er ihren Wunsch verstehen. Nicht nur das, er wünschte sich, es selbst ihr die Freiheit zu geben, und sie über ihr Schicksal frei entscheiden zu lassen. Doch so etwas war nicht möglich. Ihr Schicksal war die Heirat mit dem Kaiser. Ihre Wünsche waren hier nicht gefragt. Er würde diesen Kampf jetzt beenden. Wortlos schlug er zu. Gezielt drosselte er dabei die Kraft von Tokijin. Die Druckwelle von Tokijin raste auf sie zu. Ayaka schrie vor Schreck auf, als sie die Energiewelle sah, die geradewegs auf sie zukam. Im gleichen Moment wusste sie auch, das sie nicht mehr ausweichen konnte. In letzter Sekunde riss sie ihr Schwert hoch und nahm dem Schlag noch ein wenig Kraft. Doch nicht genug. Das Schwert wurde ihr aus der Hand geprellt und sie selbst wurde mehrere Meter zurückgeworfen, bevor sie hart auf dem Boden aufprallte. Sie hatte ihr Schwert verloren, es war vorbei. Sesshomaru steckte Tokijin weg und ging langsam auf sie zu. Ayaka stand schwankend auf. Ihr ganzer Körper schmerzte sie. Ihr kaum verheilter Rücken pochte. Verzweiflung überflutete sie. Es blieb ihr jetzt nur noch ein letzter, endgültiger Ausweg. Er sah, wie sie hinter sich griff. Als ihre Hand wieder zum Vorschein kam, funkelte die Klinge eines Dolches auf. Der Geruch von Tränen lag in der Luft und er konnte die Tropfen sehen, die ihr die Wangen herunter liefen. Die Klinge war nicht auf ihn gerichtet, sondern die scharfe Spitze zeigte auf ihr Herz. Eisiger Schreck durchfuhr ihn. ~ Das kannst du nicht tun. Das darfst du nicht ~, durchzuckte es ihn. Als sie die Hand hob, startete er. Die Spitze des Dolches ritzte schon ihre Kleidung, als er es im letzten Moment schaffte ihr Handgelenk zu ergreifen. Erbarmungslos bog er ihren Arm zurück. Der Schmerz öffnete ihr die Hand und mit einem Stöhnen ließ sie das Messer fallen. Sesshomaru hob die Klinge auf und steckte sie weg, dann packte er sie an den Armen und schüttelte sie heftig. » Wage es ja nicht, dir in meiner Gegenwart das Leben nehmen zu wollen. Hast du verstanden? « Schweigend sah Ayaka ihn an. Es war, als ob alles Leben aus ihr gewichen war. Ihre grün-gelben Augen blickten leer. Wortlos nickte sie nur. » Das was nun folgt, hast du dir selbst zuzuschreiben. « Er holte Fesseln hervor und legte sie ihr um die Handgelenke. Immer noch war er wütend. Wütend auf sie, das sie einen Selbstmord überhaupt nur in Erwägung gezogen hatte. Er machte eine rasche Handbewegung über den Fesseln und sie leuchteten kurz auf. » Versuche es erst gar nicht sie abzubekommen. Sie sind nun mit einem unzerstörbaren Bann versehen. « Er hob ihr Schwert auf und steckte es zu seinen anderen. Dann bedeutete er ihr mit einem Wink ihm zu folgen. Ayaka war verzweifelt. Selbst diesen letzten Ausweg hatte er ihr genommen. Nun blieb ihr nichts mehr anderes übrig, als sich in ihr Schicksal zu fügen. Sie war am Ende ihrer Kraft angelangt. Vielleicht würde sie es im Kaiserlichen Palast schaffen, wenn er nicht mehr da war. Wenn er nicht mehr da war ... Irgendwie fühlte sie einen seltsamen inneren Schmerz, als sie daran dachte. Er hatte sie von Anfang an grob behandelt. Dennoch ... Sie hatte auch andere Seiten an ihm gesehen. Als er sie im Palast Inu no Taishou geküsst hatte, da hatte sie das Gefühl gehabt, das sie ihm wichtig war. So konnte man niemanden küssen, ohne dass man für denjenigen etwas empfand. Doch jetzt hatte er ihr sogar Fesseln angelegt. Wollte er sie etwa gefesselt in den Kaiserlichen Palast schleppen? Diese Demütigung würde sie nie verkraften. Sie ging schweigend neben ihm her. Sie hatte seitdem kein Wort mehr gesagt. Hatte er ihren Willen nun endgültig zerbrochen? Schon bereute er es, dass er ihr die Fesseln in einem Wutanfall angelegt hatte. Nie würde er den Schreck vergessen, der ihn befallen hatte, als er den Dolch gesehen hatte, dessen Spitze auf ihr Herz zielte. Wie konnte sie einen Selbstmord überhaupt nur in Erwägung ziehen? Wusste sie nicht, dass er sie mit Tenseiga wieder in das Leben zurückgeholt hätte? War sie so verzweifelt gewesen, das sie nur diesen Ausweg gesehen hatte? Morgen würden sie am Palast ankommen und er würde seinen Auftrag erfüllt haben. Dann war er sie endlich los. Sesshomaru warf ihr einen schnellen Blick zu. Wollte er sie wirklich loswerden? Irgendwie hatte er sich schon so daran gewöhnt, sie immer um sich zu haben. Ihr Geruch würde ihm fehlen....... sie würde ihm fehlen. Ihre Kleidung war von dem Sturz verdreckt und ihre Haare völlig durcheinander. » Bevor wir morgen den Palast erreichen, wirst du dich sicher säubern wollen. Wir werden heute Abend eine heiße Quelle erreichen. Dort werden wir lagern «, versuchte er ein Gespräch in Gang zu bringen. Noch immer kam von ihr keine Reaktion. Sie hatte sich völlig von ihm zurückgezogen. ***************************************************************************** Ende Kapitel 13 So, unsere Reise nähert sich bald ihrem Ende. Nur noch eine Nacht trennt die beiden von dem kaiserlichen Palast. Es ist eine unvergessliche Nacht „unter dem Silbermond“ Wie immer gilt, wer so nett ist und mir einen Kommi hinterläßt, dem sage ich Bescheid, sobald ich sehe, dass das neue Kapitel online ist. liebe Grüße chaska Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)