Augenblicke von Kokomiko ================================================================================ Kapitel 7: Durchschaut ---------------------- Danke für die Besserungswünsche. Ein unschuldiges Opfer zu sein, ist nicht gerade das was man sich wünschen sollte. Jedenfalls war meine Hand noch 3 Tage später geschwollen. Aber das ist nun endlich weg. Der Finger ist lediglich nur noch berührungsempfindlich. Aber wie ihr seht kann ich auf alle Fälle noch schreiben. *grins* So auf eine neues. So langsam dürfte sich wohl jeder an die Erinnerungsfetzen gewöhnt haben und auch schon durchgeblickt haben, das sie stimmig zur entsprechend aktuellen Situation sind. Also noch mal reingeschaut ins erste Kapitel und ihr könnt euch ausmalen, was auf die beiden wohl jetzt zukommt. Es ist mal ein neues Konzept, was ich ausprobiert habe. Die gesamte Fic auf das erste Kapitel aufzubauen. Also fröhliches mitraten. Was das Spiel von Ran und Shin-ichi angeht, so wird in diesem Kapitel der Sinn dieses Spieles gelüftet. Mal ehrlich es ist doch wirklich albern, so etwas als Oberschüler zu spielen. Aber wer will kann ja Faenya's Vorschlag annehmen und eine Fanart drauß machen. *schmunzel* Was dich angeht Faenya, so sind wir in einem virtuellen Zimmer. Stell dir den Kaffee vor und schon hast du ihn. Ansonsten haben wir hier nur Kakao getrunken. Ich selber bin kein Kaffeetrinker. Aber wenn du es wünscht, können wir das aber auch anders handhaben. Kokomiko trat zur Seite. Sie betrachtete ihr Zimmer. Was haben wir denn alles? Eine Couch, eine Ecke voller Sitzkissen, ein Fenster zum lüften, einen Kamin um im Winter zu heizen, das Sideboard mit den gesammelten Fics und die Pinwand an der die 4 Sterne hängen. Tja, sie kratzte sich am Kinn. Warum nicht eine kleine Küchenzeile? Sie straffte sich und schloss die Augen. Langsam formte sich an der Wand vor der sie Stand ein paar Küchenmöbel. "So!", sagte sie "2 Unterschränke mit einem Wasserkocher drauf, ein Herd, 2 Hängeschränke und ein Einbaukühlschrank. Das sollte fürs erste reichen." Sie öffnete die Schränke und betrachtete das Geschirr. Dann trat sie zurück zu den anderen und setzte sich zu ihnen. "Hat noch jemand einen Wunsch? Ansonsten fahren wir in der Fic fort." ________________________________________________________________________________ "Und los.", gab Sonoko das Kommando. Beide starrten aus dem Fenster. Nach einiger Zeit linste Ran zu Shin-ichi rüber. Dabei trafen sich ihre Blicke. Shin-ichi schmunzelte. "Nun sag es schon.", sagte er zu Ran. Doch Ran schüttelte den Kopf. "Dann war es das." Shin-ichi begab sich zu seinem Buch zurück. "Hey was soll das?", rief Sonoko ihm hinterher. "Sie hat den Trick und den Sinn durchschaut. Damit hat sie gewonnen.", antwortete Shin-ichi nur knapp. "Was? Das verstehe ich nicht.", murmelte Sonoko. "Sonoko." Ran zupfte an ihrem Ärmel. "Ich habe doch Angst vor Gewitter. Shin-ichi hat dieses Spiel erfunden damit ich mich nicht mehr so fürchte. Du zählst keine Tropfen du wartest einfach nur bis der andere dabei ist seine Hundert zu vollenden und dann stoppst du einfach das Spiel." "Ehrlich?" "Deshalb hat er vorhin auch gesagt das es nicht genug regnet." Ran deutete mit dem Kopf kurz in Richtung Shin-ichi. "Der Sinn ist, mich vom Gewitter abzulenken, mehr nicht." Sonoko starrte Ran verblüfft an. "So was macht Shin-ichi für dich? Ist ja irgendwie süß von ihm oder?" Sie drehte sich zu ihm um, doch Shin-ichi hatte sich bereits wieder in sein Buch vertieft. "Ja und ich habe es nicht mal gemerkt. Erst heute habe ich es durchschaut." "Und wie erkennst du das der andere bald fertig ist?" "An den Lippen." Dieses schöne Gefühl von damals stieg in ihr auf. Warum hatte sie sich nur immer dagegen gewehrt? Shin-ichi war doch für sie da? Warum wollte sie mehr? Warum war sie nicht zufrieden mit dem was sie hatte? Rans Augen suchten nach Shizue. Doch diese war nicht im Raum. Ebenso wenig wie Naohito. Also trat sie auf Shin-ichi zu und ging vor ihn auf die Knie. "Was liest du?", fragte sie leise. Shin-ichi hob sein Buch und zeigte es ihr. "Sherlock Holmes. Blöde Frage." Ran musste schmunzeln. Shin-ichi schmunzelte ebenso. Es war ein angenehmes Gefühl mit ihr so ruhig zu reden. Es war so vertraut. "Liest du mir was vor?" Shin-ichi hob fragend die Augenbrauen. "Sherlock Holmes?" Ran hob die Schulter. "Was soll's. Was anderes ist ja nicht greifbar." Shin-ichi überlegte. Gab es nicht schon einmal so eine Situation? Dieses Spiel und dann das Vorlesen? Vor langer, langer Zeit? Das Gewitter hatte sich beruhigt. Doch noch immer rieselte der Regen vom Himmel. "Los komm her." Shin-ichi spreizte die Beine und schob sie um Ran herum. Ran zog ihre Beine an und lehnte sich gegen ihren kleinen Freund. Shin-ichi legte die Arme um sie. "Nicht traurig sein. Irgendwann wirst du mich bestimmt schlagen." Er zauberte ein paar Zettel aus seiner Hosentasche hervor. "Schau mal hab ich von Papa bekommen." "Was ist das?", erkundigte sich Ran neugierig. "Das Script von Papas neuen Kriminalroman. Er hat es mir zum lesen gegeben." Leise begann er vorzulesen. Shin-ichi öffnete seine Arme und als hätte Ran nur darauf gewartet, schob sie sich hinein. Entspannte lehnte sie sich an Shin-ichi. Die Erinnerung aus ihrer Kindheit brachte ihr Shin-ichi wieder näher. Sie hörte seine Stimme und fühlte sein gleichmäßiges Atmen. Sie fühlte sich sicher und geborgen. Das war es was sie wollte. Dieses Gefühl konnte ihr bisher nur Shin-ichi vermitteln. Und sie döste ein. Shin-ichi hob die Hand. Rans Kopf war zur Seite gerollt und er konnte ihn gerade noch so auffangen. Vorsichtig schob er ihren Kopf zurück an seine Schulter. Ran schloss die Augen und hörte zu. Das leise klopfen der Regentropfen und die ruhige Stimme von Shin-ichi ließen sie einschlummern. Shin-ichi grinste. Er hob die Hand und stützte damit ihren Kopf, der wegzurollen drohte. Sachte legte er seinen Kopf gegen ihren und lauschte ihren Atemzügen. Er kniff seine Lippen zusammen. Ran machte es ihm nicht leicht sie zu ignorieren. Sachte drehte er seinen Kopf und lehnte seine Lippen gegen ihre Stirn. Fast war es ihm, als würde er sie küssen. So saß er da. Sie im Arm halten, das Buch lässig in der Hand liegend, welche er auf seinem Knie abstützte. Er dachte an das Tropfenzählen. Es war wirklich lange her als er es das erste Mal mit ihr gespielt hatte. Und heute war der Tag gekommen an den sie ihn darin besiegt hatte. So wie er es vorhergesehen hatte. Seltsam wie die Erinnerungen wieder hervortraten. Und sie? Konnte sie sich daran erinnern? Konnte sie sich ebenso an diesen Tag erinnern? So wie er? An diesen einen gewittrigen Tag? An diesem Tag damals, hatte er sie auch so im Arm gehalten. Und er hatte ihr vorgelesen. Dabei war sie eingeschlafen, so wie jetzt auch. Doch heute war es ein ganz anderes Gefühl, sie in seinem Arm zu halten. Schön. Könnte er sie doch nur ein wenig länger halten. Aber sie war nicht mehr seine engste Freundin. Er und Ran waren das, was sie immer behaupteten zu sein, nur gute Freunde. Sie hatte sich einem anderen zugewendet. Hatte ihre Liebe, von der er glaubte sie gehöre ihm, einem anderen geschenkt. Wenn Ran doch nur diesen Naohito in den Wind schießen würde. Naohito kannte Ran nicht so wie er selbst. Mit diesem Naohito würde Ran niemals zurecht kommen. Stattdessen drohte er ihm. Drohte, das er sich von ihr fern halten sollte. Von seiner Freundin aus Kindertagen. Dieser Naohito wusste nicht, das es leichter gesagt als getan war. "Ran?" Shin-ichi weckte das Mädchen in seinem Arm. "Es hat aufgehört zu regnen. Lass und nach Hause gehen." Shin-ichi seufzte leise. Er sollte Ran wecken. Denn wenn Naohito sie so sah, würde ihm das nicht gefallen. Und er wollte keinen Ärger. Weder für sich noch für sie. "Shin-ichi!? Ran?!" Naohito stand neben den beiden. Er hatte eben den Raum betreten und die beiden so sitzen sehen. "Was soll das?" Shin-ichi seufzte ein weiteres mal. War ja irgendwie klar gewesen. Auch Shizue betrat jetzt den Raum. Ein schriller Schrei entrann ihrer Kehle. Ran zuckte hoch. Verschlafen blickte sie um sich. Als sie sich der Situation bewusst wurde erhob sie sich. "Was sollte den das?", fragte Naohito sie. "Ich darf mich doch wohl mit einem Freund unterhalten?", antwortete sie ihm. "Das sah aber nicht nach Unterhaltung aus.", stellte Naohito fest. "Das will ich meinen.", pflichtete ihm Shizue bei. "Er hat mir was vorgelesen. Was dagegen? Shin-ichi macht das nicht zum ersten Mal. Und nur weil ich mit dir zusammen bin, werde ich mich nicht komplett von ihm fernhalten. Wir waren und sind immer noch Freunde. Hab ich Recht Shin-ichi?" Shin-ichi nickte zustimmend. "Macht der Gewohnheit.", meinte er so gelassen wie möglich. Also erinnerte sie sich auch an diese Tage aus ihrer Kindheit. Und er entdeckte in ihr, das sie begann nun wieder so zu werden wie er sie kannte, kämpferisch. Das sollte ihm Hoffnung geben, Hoffnung sie doch nicht ganz verloren zu haben. Die Uhr schlug zehn. En stattlicher Mann betrat den Raum. Er stellte sich als Zimmermann vor. Und wenn viele glaubten, sie wären mit dieser Projektarbeit um das stillsitzen und büffeln rumgekommen, so wurden sie von diesem Mann eines Besseren belehrt. So verbrachten sie den Tag damit, die unterschiedlichsten Holzverbindungen mittels Aussparungen und Nuten zu erlernen. Und das es wichtig war, da die meisten Häuser ohne Nägel und Schrauben gebaut werden sollten. Nur wenige Ausnahmen erlaubten es, eine Fixierung mit genannten Hilfsmitteln. Sie lernten so viel, das es nicht verwunderlich gewesen wäre, wenn selbst einige Schüler noch in ihren Träumen weiterlernten. Der nächste Tag brach an. Der Himmel war zwar noch immer bedeckt, aber es regnete nicht mehr. Heute, so beschloss Ran, heute würde sie sich nicht wieder von der Arbeit abhalten lassen. So folgte sie Naohito. Gelassen zog sie sich die Handschuhe über. "Also was machen wir?", fragte Ran. "Du ..." Naohito überlegte. "Ich werde nicht nur zusehen.", sagte Ran scharf. "Was ist also zu tun." "Wir müssen das Fundament verlegen." Ran zog die Plane von den Balken die neben dem Bauplatz lagen und betrachtete sie. "Sollten die Balken nicht erst imprägniert werden? Sonst vermodern sie noch." "Was soll das Ran? Willst du hier den Schlaumeier spielen?" "Das wäre aber eine einfache Arbeit genau geschaffen für Mädchen.", antwortete Ran sarkastisch. "Wir legen jetzt die Balken. Gestrichen wird später. Wir sind in Zeitverzug. Und wenn es dir nicht passt, kannst du gerne zusehen. Das wäre mir sowieso lieber.", entgegnete Naohito bestimmt. "Ist ja schon gut." Ran schwieg. Sie wollte nicht mit Naohito diskutieren. Naohito schien der Typ von Mann zu sein, der glaubte Frauen sollten sich dem Mann unterordnen. Im Gegenzug hatte die Frau dann ihr Leben ausgesorgt. Sie wurde umsorgt und verwöhnt. Allerdings war es nicht gerade ihre Vorstellung von einer Beziehung. So nahm Ran einfach den Weg des geringsten Wiederstandes und schwieg wütend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)