Augenblicke von Kokomiko ================================================================================ Kapitel 6: Zwangspause ---------------------- So da bin ich wieder. Und ich lebe noch. Denn gestern Abend hab ich mit Freunden an einem kleinen Lagerfeuer gesessen. Irgendwann in tiefster Dunkelheit umschwirrten uns dann plötzlich Hornissen. Nicht gleich ein ganzer Schwarm, sondern immer wieder mal eine. Die meisten haben sich todesmutig ins Feuer gestürzt. Aber wenn die nur so dran vorbeigeflogen sind und ihnen unter ihren Flügeln heiß wurde, gerieten sie doch in Panik. Wir haben schon überlegt, abzubrechen um uns in Sicherheit zu bringen, da schwirrte die Nächste total hysterisch rum und die hat mich dann auch erwischt, obwohl ich da ganz ruhig gesessen hab. Aber irgendwie fand sie, das ich ihr im Weg war und hat gepieckst. Sicherheithalber wurde der Notarzt gerufen. Aber der hat dann Entwarnung gegeben. Jedenfalls leide ich noch heute an den Auswirkungen. Der Finger tut noch höllisch weh. Nun genug von mir. Komme ich zu euch. Wie ich sehe hat auch Kilma wieder den Weg zu uns gefunden. Und wie es auch nicht anders von ihr zu erwarten war, trifft sie den Nagel auf den Kopf. Gratuliere. Hoffentlich wird die Fic dann für dich nicht langweilig, weil du mal wieder eine gute Spürnase beweist. Danke auch an Leira. Es ist immer schwer einen eigenen Chara einzufügen, aber wenn es mir nach Natsumi wieder gelungen ist die Charas glaubwürdig erscheinen zu lassen, beruhigt es mich doch ungemein. Schön das ihr sie annehmt. Dann darf ich euch noch Faenya vorstellen. Wir haben vorher schon ein paar ENS getauscht. Und sie sagte mir, das sie bereits fast alle meine Fic im nachhinein gelesen hat. Und nun nimmt sie aktuell an dieser Fic teil. *ein Kissen rüberreich* Mach es dir gemütlich. Sie ist nach Lioness das zweite neue Gesicht. Und sie hat auch ohne neue ENS wieder zu uns gefunden hat. Es freut mich riesig neue Gesichter zu sehen. In diesem Zusammenhang begrüße ich auch wieder L-o-h. Schön dich wiederzusehen. Und ich kann dir versichern, niemand hat etwas gegen dich. Auch bei mir dauert das Freischalten 5 Tage. Aber bei über 700 Fics, die die Freischalter lesen müssen, ist es halt auch nicht anders zu erwarten. Wir sollten uns diebezüglich wirklich in Geduld üben. Denn beneiden tue ich die Freischalter um diesen Job nicht. Kommen wir aber nun zum wesentlichen Teil. Setzen wir die Fic weiter fort. ________________________________________________________________________________ Shin-ichi sah ihr hinterher. Was wollte sie hier? Hatte ihr Naohito etwa untersagt weiter Holz zu schleppen? Immerhin hatte er ihm klar und unmissverständlich gesagt, sich nicht wieder in ihr Hausprojekt einzumischen. Er hat es hingenommen, missmutig, aber Ran zuliebe würde er sich raushalten. Und nun tauchte sie hier auf. Wenn Naohito ihr tatsächlich die Arbeit abgenommen hatte, dann würde sie sich bald langweilen. "Shin-ichi was ist?" Shizue sah zu ihm hoch. Ihr passte es nicht das er Ran hinterher sah. Sie war noch immer bei ihm präsent, obwohl sie doch jetzt mit Naohito ging. "Nichts." Shin-ichi wendete sich seiner Arbeit zu. Er setzte die Zange an und zog den Nagel aus dem Holz. Am Abend war Ran die Fitteste von allen. Gemeinsam mit Sonoko suchte Ran das Bad auf. Sie hatten es noch nicht ganz betreten, als sie die Stimme von Shizue hörten. "Ich habe mir meine Fingernägel ruiniert.", hörten die beiden Shizue sagen. "Warum wurde ich nur dafür ausgesucht. Die Anderen aus der Klasse haben schönere Projekte bekommen." Ran äffte mimisch Shizue nach und Sonoko konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Und auch Ran schmunzelte. "Wenigsten bin ich mit Shin-ichi zusammen." Das Lachen in Rans Gesicht erstarb. Zielsicher und so tuend als hätte sie nichts gehört, betrat sie die Dusche. "Hallo Shizue.", sagte sie freundlich. Shizue blickte Ran wütend an. "Ich bin fertig, ich gehe." Yumiko folgte ihr. "Himmel nein. Ist die eine Mimose. Ach ich habe mir die Nägel abgebrochen.", meinte Ran abfällig. "Ruiniert, sie sagte ruiniert." Sonoko seifte sich ein. "Von mir aus auch das." "Was ist los mit dir?" "Ach Naohito lässt mich noch immer nicht helfen.", grummelte Ran. "Und das alles nur weil ich mir einen Splitter eingefangen habe. Er will nicht das ich noch mehr verletzt werde. Und er ist sauer, weil Shin-ichi mir geholfen hat." "Shin-ichi?" "Ja heute Morgen. Er hat mir Handschuhe gegeben damit ich weiter machen kann. Und da Naohito das nicht will, ist er auf Shin-ichi sauer. Er hat sogar Shin-ichi untersagt mir weiter zu helfen. Ich habe doch gesagt Naohito ist eifersüchtig." "Soso. Shin-ichi hat dir geholfen." Sonoko grinste. "Was willst du damit sagen?", fauchte Ran. "Nichts." Sonoko grinste noch immer und verließ die Dusche. Nach dem Essen widmete man sich seiner Freizeit. Man spielte Spiele oder unterhielt sich nur einfach. Gegen neun legten sich alle zur Ruhe. Shizue rückte noch dichter zu Shin-ichi und sah Ran herausfordernd an. Doch Ran lächelte nur. Sie kannte Shin-ichi. "Darf ich auch noch ein wenig Platz zum schlafen haben?", fragte er und schob das Mädchen ein Stück von sich. Shizue verzog ihre Miene und legte sich hin. Schon bald herrschte Ruhe und der Schlaf übermannte die fleißigen Bauhelfer. Der nächste Morgen war grau. Leise trommelte der Regen gegen die Fensterscheibe. "So wie es aussieht, haben wir heute eine Zwangspause.", sagte einer der Betreuer beim Frühstück. "Nutzen wir die Zeit für etwas theoretischen Unterricht. Ab 10.00 Uhr treffen wir uns." Also gingen vorerst alle nach dem Frühstück unterschiedlichen Aktivitäten nach. Ran trat ans Fenster und sah hinaus in den Regen. Shin-ichi, der sich in einer Ecke am Boden niedergelassen hatte sah instinktiv zu Ran. Regen bedeutete immer das Ran unruhig wurde. Erst recht, wenn es in einem heftigen Gewitter ausartete. Er war jedoch beruhigt, als er Ran gelassen dort am Fenster stehen sah. Ran sah zu wie die Tropfen vom Himmel fielen. Sie war froh das es heute regnete. So musste sie sich wenigstens nicht von Naohito anhören, das sie nicht arbeiten durfte. Irgendwie machte ihr das alles keinen Spaß mehr. Wenn es nach ihr ginge würde sie am liebsten mit Shin-ichi weiterbauen. Er wusste wie er mit ihr umzugehen hatte. Auch wenn sich vieles erst durch ihr jahrelanges Zusammensein ergeben hatte, so war er schon sehr früh immer für sie da gewesen. Egal in welcher Situation. Über ihnen zog sich der Himmel zu. Ran sah beklommen empor. "Shin-ichi es kommt ein Gewitter auf. Lass uns umkehren." Die ersten Tropfen fielen. Ran fing an zu weinen. "Komm." Shin-ichi nahm Ran fester bei der Hand und zog sie zu einem Baum. Die Regentropfen wurden immer dicker und platschten laut auf die Blätter. "Shin-ichi!" Ran zuckte zusammen. Der erste Blitz hatte sich angekündigt. Der krachende Donner würde bald folgen. Shin-ichi schob Ran in den holen Stamm des Baumes. Er drückte sie zu Boden und legte seinen Arm um sie. Ran fing an zu weinen. Wieder erhellte ein Blitz die Gegend. Einige Zeit später grollte der Donner. "Ich habe Angst." schluchzte Ran. "Lass und Tropfen zählen." schlug Shin-ichi vor. "Tropfen zählen?" fragte Ran und schaute Shin-ichi ungläubig an. "Ja ein Klasse Spiel. Lass es uns spielen. Bitte." "Und wie geht das?" "Du suchst dir eine Stelle und zählst einfach die Tropfen die daran herabfallen. Wer zuerst hundert erreicht hat, hat gewonnen." Ran nickte und sah sich um. "Ich nehme die Stelle." Sie deutete mit dem Zeigefinger auf eine Stelle an der es vielversprechend tropfte. "Gut und ich nehme die. Also. Auf die Plätze, fertig, los." Eifrig begann Ran zu zählen. Nur noch wenige Tropfen, dann hatte sie die hundert erreicht." "Hundert." rief Shin-ichi fröhlich. "Was?" Ran sah ihn enttäuscht an. "Spielen wir noch einmal?" Ran nickte. Und wieder begannen sie zu zählen. Und auch dieses mal gewann Shin-ichi. "Du bist gemein." jammerte Ran. "Was kann ich dafür. Los spielen wir noch einmal." "Deine Stelle ist viel besser.", entgegnete Ran. "Dann tauschen wir." Ran war zufrieden. Doch wieder gewann Shin-ichi. Ran schmollte. "Ach komm.", versuchte Shin-ichi Ran zu trösten. "Was ist los." Sonoko trat zu Ran. Ran schüttelte den Kopf. Nichts ich habe nur an vergangene Zeiten gedacht." Sie drehte sich zu Shin-ichi um. Sie sah ihn in einer Ecke sitzen und in einem Buch vertieft lesen. "Weißt du das Shin-ichi, als wir klein waren mit mir immer Tropfen zählen gespielt hat?", sagte sie leise. "Tropfen zählen?" Ran lächelte. "Du suchst dir eine Stelle und zählst die herabfallenden Tropfen. Wer als erstes Hundert erreicht hat, hat gewonnen." "Und das ist lustig?" Ran zuckte mit den Schultern. Irgendwie klang dieses Spiel kindisch. Aber sie waren damals ja auch noch Kinder gewesen. "Jedenfalls hat Shin-ichi immer gewonnen." "Spielen wir beide?" Sonoko sah Ran herausfordernd an. "Wenn du willst." Beide suchten sich eine Stelle und auf Kommando begannen sie zu zählen. Rans Gedanken waren jedoch woanders. Verstohlen schielte sie zu Sonoko hinüber. Dabei stellte sie fest, wie Sonoko eifrig zählte und das man ihr die Anzahl anhand der Lippenbewegung ablesen konnte. Was wäre, fragte sich Ran, was wäre wenn sie mogeln würde? Also wartete sie bis noch ein bisschen und als Sonoko kurz vor der hundert angelangt war, sagte Ran ihr Endresultat. Verblüfft wurde Ran von Sonoko angeschaut. "Los noch mal." Diese Niederlage wollte Sonoko nicht auf sich sitzen lassen. Also begann das Spiel noch mal. Doch Ran hatte eigentlich keine rechte Lust mehr. Also wartete sie einfach und beobachtete Sonoko verstohlen. Und wieder gewann sie. "Los noch mal.", forderte Sonoko sie auf. "Sonoko nicht, ich…" "Du willst mir also keine Revanche geben?" "Also gut." Allmählich erregten sie die Aufmerksamkeit der anderen. Einige versuchten es Sonoko gleich zu tun und Ran zu schlagen. Doch Ran gewann immer. "Dann fordern wir eben den einzigen Gegner auf, den Ran noch nicht schlagen konnte.", rief Sonoko triumphierend. "Nein Sonoko nicht.", versuchte Ran ihre Freundin aufzuhalten. "Hey Shin-ichi, Ran sagte du hast mit ihr Tropfen zählen gespielt. Im Moment ist sie die ungeschlagene Königin. Also trittst du gegen sie an?" Shin-ichi legte seinen Kopf zur Seite und äugte an Sonoko vorbei zum Fenster. "Aber so doll regnen tut es doch gar nicht für dieses Spiel. Dazu braucht es ein Gewitter." "Du willst ja nur kneifen." "Will ich nicht. Es lohnt sich einfach nicht." Sonoko kniff die Augen zusammen und sah ihn grimmig an. "Also gut." Shin-ichi legte sein Buch zur Seite und erhob sich. Er trat neben Ran ans Fenster. "Können wir?" Ran nickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)