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1971 - Die Rumtreiber

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New Friends

Kapitel 1: Neue Freunde
 

Peter blätterte eine Seite zurück, weil er den Sinn des Textabschnittes zum dritten Mal nicht verstanden hatte. Es interessierte ihn auch nicht sonderlich.

Das Buch war dick und ledergebunden, aber noch recht neu. Seine Mutter hatte es ihm aus der Winkelgasse mitgebracht. Es hieß >> Die Geschichte von Hogwarts << und handelte um eine der größten Zauberschulen der Welt. Darin stand alles über die Gründer, die geheimen Zauber, die Beschaffenheit des Geländes und noch anderes, zur Geschichte der Schule detailliert beschrieben. Zu detailliert, wie Peter fand.

Peter Pettigrew war vor vier Monaten 11 Jahre geworden, war nicht besonders hübsch und nicht grade schlau. Aber er wartete darauf, dass ihn die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei endlich per Brief einlud, obwohl er nicht wusste, ob ihm das behagen würde.

Natürlich hatte Peter schon Freunde gehabt, keine wahrhaft guten zwar, aber trotzdem; er vertraute niemandem mehr als der Frau, von der er bisher kaum mehr als 24 Stunden getrennt gewesen war. Seiner Mutter. Würde er überhaupt weiterleben können ohne sie, ein halbes Jahr in einem Zauberinternat?

"Peter!" Eine nicht viel hübschere, pummelige Frau kam ins Zimmer gestürmt, einen Brief in der Hand, ein Strahlen im Gesicht.

"Mum?", fragte Peter und ein unwohles Gefühl ließ ihn recht reserviert klingen, " ist der Brief endlich angekommen? Hat aber auch echt lange gedauert!"

"Ja Schatz! Morgen gehen wir gleich in die Winkelgasse und kaufen alles ein, ja?"

"OK...", murmelte Peter und versuchte sich seine Angst nicht anmerken zu lassen. Er war noch nie allein gewesen, aber jetzt musste es sein; er brauchte Zeit um zu überlegen. Allein. Wenigstens jetzt wollte er sie nicht unnötig belasten. Und so sagte er etwas, dass ihm noch sehr lange sehr leid tat: "Mum -...- kannst du bitte dir Tür hinter dir schließen?" Ihm war zum weinen zu Mute.

Seine Mutter schaute ihn etwas verdutzt an, tat dann aber, wie ihr geheißen und verließ das Zimmer.

Kaum war sie verschwunden, da warf Peter sich auf das Bett und heulte. Er war allein. Ganz allein.
 

"Welche Hand ist deine Zauberhand, Junge?", sagte der alte Mann, der Remus's Wissen nach Ollivander war.

"Ähm, ... rechts, glaube ich ...", antwortete er schüchtern.

"Irgendwelche Geheimnisse, mein Kind? Du wirkst so unsicher."

Remus wurde ganz heiß. Es konnte doch nicht sein, dass man ihn schon an seinem ersten Tag inmitten von Hexen und Zauberern ertappte. Eine tiefe Traurigkeit breitete sich in ihm aus und er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen: "Nein ... eigentlich nicht ..."

"Dann ist ja gut.", lächelte Ollivander, "versuch mal diesen Zauberstab: Werwolffell und Linde. Sieben ein Halb Zoll."

"Werwolffell?!" Das blanke Entsetzen nahm Remus Lupins Gesicht ein.

"Keine Angst, er beißt dich nicht. Es ist bloß ein Zauberstab. Nun probier schon!"

Der Zauberstab war - zu Remus Erleichtern - nicht der Richtige, ebenso wenig wie eine Kombination zwischen Drachenherzfasern und Esche.

Nach weiteren fünf Versuchen landete Ollivander mit "Einhornhaar und Weide, zehn Zoll" endlich den Treffer und Remus war wirklich froh, dem stickigen Laden wieder entflohen zu sein. Seine Mutter erwartete ihn bereits und erlaubte ihm, sich noch ein magisches Tierwesen aus der "Magischen Menagerie" auszusuchen. Er entschied sich für einen kleinem weißen Fuchs, welchen er Diego nannte, nachdem ihm seine Mutter versichert hatte, dass Albus Dumbledore sicher nicht böse würde, wenn er sich keine Eule, Katze oder Kröte aussuchte.

"Bye Mum!", rief James Potter fröhlich und winkte seiner Mutter zu, während er einen äußerlich ziemlich klein scheinenden Koffer in dem großen roten Zug verstaute. Seine Mutter schien nicht ganz so glücklich darüber zu sein, dass ihr kleiner Sohn jetzt für ein halbes Jahr in ein riesiges, gefährliches Zauberinternat entschwand.

Den Kopf voller guter Gedanken, öffnete James das nächstbeste Abteil, in dem glücklicherweise noch mehr als ein Platz frei war. Es saß nur ein hübscher Junge darin. Er hatte schwarze Haare und sah nicht wirklich motiviert aus.

"Hi!", sagte James freundlich.

Der Junge grinste zurück: "Hallo. Sirius Black."

"James Potter. Und, was denkst du so? Was meinst du, in welches Haus du kommst." Wie immer kam James unwahrscheinlich schnell auf den Punkt.

"Eins ist sicher, ich will garantiert nicht in das selbe Haus wie der Rest meiner Familie. Aber wahrscheinlich muss ich trotzdem dran glauben ..." Sirius seufzte.

"Ach Quatsch", erwiderte James, "dass hat doch nichts damit zu tun. Glaub ich."

"Glaubst du!" Der Satz schien Sirius nicht grade aufgebaut zu haben.

"In welchem Haus war den deine restliche Familie?", hakte James nach, der jetzt doch neugierig geworden war.

"Slytherin. Hättest du dir doch denken können..."

"Ich hätte auf Gryffindor getippt!"

(...)

Irgendwie gelang es James dann doch, Sirius aus der Reserve zu locken. Sein Missmut war verflogen und er konnte ziemlich frech sein. James fand, dass ihm Sirius sehr ähnlich war. Sie alberten herum und erzählten sich Streiche und Missgeschicke. Zwischendurch kauften sie ein paar Süßigkeiten von einer freundlich Frau mit einem ordentlich gefüllten Süßigkeitenwagen. Zu wenig, stellte sich heraus, denn die Süßigkeiten waren schon nach zehn Minuten aufgefuttert. Aber James war sich schon jetzt sicher, dass Sirius nicht nach Slytherin kommen würde.
 

Irgendwann klopfte es. Ein wenig mürrisch öffnete Sirius die Tür. Ein Junge in seinem Alter trat ein. Schüchtern fragte er, ob in diesem Abteil noch Platz wäre. James bejahte. Der Junge war groß und schlank, schien aber, als bedrückte ihn etwas. Er hatte mehrere Kratzer im Gesicht, als hätte er zuvor eine Schlägerei gehabt, doch das passte nicht zu ihm, fand Sirius.

Der Junge setzte sich nicht neben Sirius und James, sondern rückte etwas abseits. Wenigstens war er nicht aufdringlich. Er schien keinem der beiden Anderen in die Augen sehen zu wollen, er schaute bloß unsicher auf seine Füße.

Sirius, der durch das Gespräch mit James viel natürlicher und motivierter geworden war, hielt die Stille irgendwann nicht mehr aus und stellte sich vor:

"Hallo, ich heiß' Sirius Black ..."

"Und ich bin James Potter, hi!"

Der Junge lächelte dankbar: "Hallo. Ich heiße Remus Lupin ..."

Und wieder kam James gleich zur Sache: "Was meinst du, welches Haus wird deins werden?" Er grinste Remus fröhlich an, aber letzterer schaute wieder bedrückt auf seine Füße:

"Ich bin froh, dass sie mich überhaupt genommen haben. Mir ist ganz egal, wohin ich komme, Hauptsache sie überlegen sich es nicht doch anders, und schicken mich wieder weg."

,Eine ziemliche Memme', dachte Sirius und ihn kam nicht einmal der Gedanke, dass Remus vielleicht ein etwas größeres Problem haben könnte.

"Warum sollten sie dich wieder wegschicken?", fragte James freundlich. Remus zuckte mit den Schultern und starrte aus dem Fenster in eine dunkele, verregnete Welt.

Es klopfte wieder. Die mollige Frau mit dem großen Süßigkeitenwagen kam zum zweitem Mal. Der Wagen war kaum leerer geworden, was Sirius schon wunderte, schließlich saß er selbst in Abteil 23. Es waren sogar ein paar Süßigkeiten dazu gekommen, zum Beispiel "Eismäuse" oder merkwürdig splittrig ausschauende "Zahnweiß-Pfefferminz-Lakritze".

"Wie viel habt ihr dabei?", fragte Sirius und es stellte sich heraus, dass, wenn die drei Jungs ihr Geld zusammenwarfen schon einiges dabei herauskommen würde.

James nickte, ließ sich von den anderen einen Teil ihres Geldes geben und bestellte von allem etwas (in diesem Fall war "etwas" nicht grade wenig). Die Frau gab die Sachen heraus, lächelte freundlich und sagte, sie sollten sich bloß in Acht nehmen. Sirius war sich sicher, dass sie sich jetzt ins Fäustchen lachte, sie hatte ein echtes Geschäft gemacht!

Remus blickte skeptisch auf die vielen Süßigkeiten. Man hätte damit locker einen 10-Liter-Eimer füllen können. Von dem vielen Kürbissaft und Butterbier ganz zu schweigen. Er war sich nicht sicher, ob das eine gute Investition gewesen war, zumal er manche Dinge gar nicht anrühren wollte.

Sirius und James waren Feuer und Flamme. Sie breiteten die Süßigkeiten, nach Sorte geordnet auf dem gegenübergelegenen purpurfarbenen Sitzpolster aus (Remus hatte sich inzwischen doch zu ihnen gesetzt) und begannen sofort mit ihrem Spiel: Alle mussten abwechselnd von einem der Dinge kosten. Erst war Sirius als erster mit probieren dran, bei der nächsten Süßigkeit James und bei der danach Remus. Dann wieder Sirius und immer so weiter.

Sirius begann mit einem Lakritzzauberstab, und da man den eigentlich nur mit einem echten Zauberstab verwechseln konnte, er aber beim Essen wenig Wirkung zeigte, war der Erfolg so langweilig, dass auch Remus die letzte Furcht vor den vielen verzauberten Leckereien verlor und ebenfalls begeistert nach einem der Zauberstäbe griff.

Danach war James dran. Er nahm eins von "Bubbles besten Blasskaugummis" und auf einmal war das ganze Abteil mit glockenförmigen Blasen gefüllt. James nahm eine davon in die Hand, aber sie zerplatzte nicht. Er versuchte sie Remus zuzuwerfen, aber sie flog nicht richtig wie ein Ball, eher wie ein einziges Blatt Pergament.

Sirius weigerte sich auch ein Kaugummi zu kauen. Er schien ziemlich von den Blasen genervt. Irgendwann verlor er die Geduld, griff in seinen Koffer, zog einen langen, beigefarbenen Zauberstab heraus, murmelte leise etwas vor sich hin und hatte plötzlich an Stelle des Stabes eine spitze, ziemlich lange Nadel in der Hand. Damit stach er auf die Blasen ein und glücklicherweise zerplatzten sie nun endlich.

Remus nahm - zu Sirius' Entsetzen - auch eines der Kaugummis, beugte sich damit allerdings aus dem Fenster und füllte die Luft mit den tischtennisballgroßen Blasen. Sein Kopf war ganz nass, als er ihn wieder hereinzog.

Wie sehr Remus und James Sirius auch drängten, dieser weigerte sich strickt diese "ätzenden" Kaugummis zu kosten. Irgendwann gaben beide dann auf und Remus musste die nächste Süßigkeit probieren. Er griff ziemlich vorsichtig zu einer der weißen kleinen Mäuse, weil die noch am ungefährlichsten aussahen. Er aß sie und begann augenblicklich gegen seinen willen zu quicken und zu zittern. Sirius und James lachten sich fast schlapp, als Remus nach mehr als fünf Minuten keuchend damit aufhörte: "Nun müsst ihr aber auch eins davon nehmen!", sagte er mit gespieltem Tadel.

Langsam nahm nun auch Sirius eine der unschuldig wirkenden Eismäuse und vollzog die selbe Prozedur wie Remus. James kriegte sich kaum mehr ein vor lachen, Remus war in seinen Gedanken versunken. Sirius und James waren die einzigen Freunde, die er jemals gehabt hatte, wenn man sie nach so kurzer Zeit überhaupt schon als Freunde bezeichnen konnte. Er fragte sich, ob die beiden ihn genauso mögen würden, wenn sie die Wahrheit über ihn wissen würden? Oder ob der "Sprechende Hut", der, soviel er nun wusste die Schüler in die Häuser von Hogwarts einteilte, ihn nach Slytherin schicken würde, wenn er herausfand, was an Vollmond mit ihn geschah? Remus versuchte diese Gedanken zu vertreiben und sich auf die beiden Jungs zu konzentrieren, welche natürlich bemerkt hatten, dass er eben völlig abwesend gewesen war.

"Sag mal, an was denkst du eigentlich, Remus? Du siehst irgendwie traurig aus.", sprach Sirius ihn an, und dachte sich wieder seinen Teil zur ,Memme'.

"Traurig? Ach quatsch! Mir geht's gut!", antwortete Remus bestimmt. James und Sirius tauschten bedeutungsschwere Blicke, sie hatten beide den betrübten Ausdruck auf Remus' Gesicht gesehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Ray07
2007-04-30T18:48:25+00:00 30.04.2007 20:48
schnell weiter bitte
ps: sirius black ist der schärfste danach kommt lupin^^
Von: abgemeldet
2007-02-14T19:07:09+00:00 14.02.2007 20:07
Hi. Die Story ist echt super. Schreib schnell weiter, will wissen, was sonst noch mit den Rumtreibern passiert.

CU
Shadowgirl
Von:  Rejah
2006-08-26T12:07:07+00:00 26.08.2006 14:07
Moin! das is ja mal was tolles! du must schnell weiterschreiben ! ^^ *fan binz*
Von: abgemeldet
2006-06-25T16:51:51+00:00 25.06.2006 18:51
Ich danke euch allen ganz ganz doll für die lieben Kommis *verbeug*. Ich werde sehr bald weiterschreiben (und noch nen vernünftigen Plot reinpacken...). Ich hoffe, dass ihr weiterlest! *lieb guck*

Eure Kyono

PS.: Ich hab grade mit einer weiteren Fanfic angefangen (auch zu HP), die allerdings nicht in der Vergangenheit sondern in der Zukunft spielt *werbung macht*
Von: abgemeldet
2006-06-25T14:02:35+00:00 25.06.2006 16:02
Ja da kann ich nur zustimmen, ich als Insider weiß ja wer die Jungs sind^^...
Und lass mehr Absätze beim schreiben...das kommt besser beim lesen...
Von:  dragonkathy
2006-05-09T18:13:06+00:00 09.05.2006 20:13
Wüßte sehr gerne wie es weiter geht, sehr Fantasievoll und schön geschreiben. Nur solltest ud darauf ahcten die Personen von aussehen her näher zu beschreiben und auch Hogwarts und die einzelen Räume zu beschreiben damit sich ein leser der gar nichts über Harry Potter weiß, etwas darunter vorstellen kann. Alles in allem sehr gut geeschrieben.
EIN DICKES LOB VON MIR!!! :-)

SCHREIB UNBEDIGT WEITER!!! :-)

Ok?

Deine Dragonkathy!
Von: abgemeldet
2005-12-17T13:48:40+00:00 17.12.2005 14:48
Der Anfang gefällt mir. schreib schnell weiter


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