Versprochen ist versprochen... von BabyG2005 (...und wird auch gern gebrochen) ================================================================================ Kapitel 1: Fügungen des Schicksals ---------------------------------- Also. Das ist meine erste FF über eigene Serie. Geschrieben für meinen Kumpel Olaf *grins* Ich hoffe die FF gefällt euch. Zeichenerklärung: "..." Jemand spricht /.../ Jemand denkt ~...~ SMS [...] Meine dummen Kommentare {...} Musik Los geht's... {Meister, Meister gebt mir Rosen, Rosen auf mein weißes Kleid...} Immer lauter dröhnten die Zeilen der Musik in ihr Ohr, wodurch sie auch schließlich aufwachte. Sie drehte sich auf die andere Seite und schaute auf ihren Wecker. 7.00 Uhr "Das ist doch jetzt nicht ihr ernst!" Genervt stand sie auf und ging verschlafen aus ihrem Zimmer. Ihre schwarzen, schulterlangen Haare waren ganz durcheinander. Ihre grünen Augen hatte sie nur halb geöffnet gehabt. Die Quelle des Lärms war leicht zu finden. Sie hämmerte an die schwarz gestrichene Tür. "MARY! VERDAMMT! MACH DIE MUSIK AUS!" Die Musik verstummte und die Tür öffnete sich. Ein recht kleines Mädchen mit schwarzer Kleidung kam heraus. Ihre schwarzen kurzen Haare und ihre schwarzen Augen bildeten den perfekten Kontrast zu der Kleidung. "Was?" "Mach die Musik leiser!" "Warum sollte ich?" "Weil ich vor ner Stunde erst nach Hause gekommen bin, grad mal ne halbe Stunde geschlafen habe und um 12.00 Uhr schon wieder arbeiten muss." "Tja... das nenn ich Pech! Das ist meine Wohnung und ich kann wann und wie laut meine Musik hören, so wie ich will." "Klar kannst du das, aber mit Kopfhörern kannst du das noch viel effektiver." Das war Mary zu blöd und sie knallte ihr die Tür vor der Nase zu. "Auch gut." Damit ging das Mädchen wieder in ihr Zimmer und versuchte weiter zu schlafen. Und zu ihrem Erstaunen hörte sie keinen einzigen Ton mehr. Das Mädchen, welches sich gerade in ihre Bettdecke kuschelte, hieß Fynn. [So viel mal dazu XD] Um 11.00 Uhr klingelte ihr Wecker und mit deinem Schlag war Fynn wach. Sie stand auf, ging dann ins Bad und machte sich fertig und aß dann noch eine Kleinigkeit. Dann war es auch schon Zeit, um zu ihrem Job zu fahren. Einen? Na ja... insgesamt hatte sie 6. Sie ging raus, setzte sich auf ihr Bike und fuhr zu ihrer Arbeitsstelle. Dort angekommen, ging sie in das mittelgroße Gebäude. Sie begrüßte einige Angestellte und bekam dann ihre Aufträge. Sie arbeitete dort als Fahrradkurier. Bis 16.00 Uhr war sie damit beschäftigt. Als ihr Dienst dann beendet war, duschte sie dort noch schnell und fuhr dann zu ihrem nächsten Job. Als sie dann den Musikladen ´Musicbox´ betrat, wurde sie sofort freundlich und überschwänglich begrüßt. "Fynn meine Süße! Komm lass dich drücken!" Ehe sie sich versah, hatte ihre Arbeitskollegin sie schon umarmt und drückte ihr Küsse auf die Wange. Ja das war Gina. Sie war mit ihren 26 ein Jahr älter als Fynn, hatte rote Haare und braune Augen. "Ist ja gut Gina." Fynn drückte sie sanft aber bestimmend von sich weg. "Wir haben uns gestern erst gesehen und du tust ja so, als ob wir uns Jahre nicht gesehen hätten." "Was ist los? Schlechte Laune?" "Hab zu wenig geschlafen." "Dann tritt mit deinen Jobs mal ein wenig kürzer." "Du weißt das ich das nicht kann. Ich brauch das Geld." "Ja, ja. Zieh dich lieber um, sonst macht Chef noch Stress." Fynn wollte ihr eigentlich einen dummen Spruch drücken, aber Gina war schon wieder weg. Fynn ging zur Umkleide und zog sich um. Dann sah sie, dass Lieferung gekommen war. Doch Gina schien das nicht zu interessieren. Sie saß an der Kasse, feilte sich die Nägel und hielt nach Jungs ausschau. /Erst meckern das Chef sauer wird, wenn ich nicht anfange zu arbeiten, aber selbst faul rumhängen./, dachte sich Fynn nur und verdrehte die Augen. Dann öffnete sie die Kartons und fing an die CD´s einzusortieren. Doch dann viel ihr auf, dass die Preise fehlten und holte sich von der Kasse die Etikettenpistole [Wie auch immer das Teil heißen mag.] Doch mit einem Mal packte Gina sie am Arm und riss sie herum. "Sag mal spinnst du?" "Schau mal der Typ da!" "Welcher?" "Der mit den kurzen braunen Haaren und den blauen Augen." "Aus der Entfernung erkennst du die Augenfarbe?" "Ja verdammt! Der ist voll süß. Schnapp ihn dir!" "Drehst du jetzt völlig durch?" "Das ist genau dein Typ!" "Was für Zeugs du auch immer nimmst, lass die Finger davon." "Hä?" "Hör auf Nagellack zu schnüffeln!" "Häää??????" "Ach vergiss es." "Nun geh schon hin." "Nein!" "Der sieht ziemlich hilflos aus. Geh helfen!" "Mach du das doch!" "Geht nicht. Ich muss doch das Geld bewachen." "Oh man." Da Fynn wusste, dass Gina sie noch weiter nerven würde, ging sie ohne weitere Widerworte zu dem Typ hin. "Hey! Kann ich helfen?" Der Typ drehte sich zur ihr um und schaute sie verzweifelt an. "Dich schickt der Himmel." "Hä?" "Ich brauch ne CD." "Das du was zu Essen willst, hätte mich auch schwer gewundert." "Jaja. Sehr komisch." "Was suchst du denn für ne CD?" "Ich glaub die Gruppe heißt KB und Lolo." "Du meinst K-Ci & Jojo?" "Ja genau!" "Album oder Maxi?" "Ich glaub Album wäre gut." "Und welches?" "Gibt es da mehrere?" "Japp." "Mist. Welches würdest du mir empfehlen?" "Ist die für dich?" "Nee für meine Schwester." "Steht sie auf Romantik und Schnulzlieder?" "Ja sehr." Fynn ging zu einem der Ständer und holte eine CD heraus. "Hier! Damit kannst du nix falsch machen." "Danke!" "Kein Problem." Der Typ wollte zur Kasse, stieß aber versehentlich ein Regal an, welches auch sofort umfiel und so alle CD´s auf dem Boden lagen. "Tut mir leid.", sagte er doch Fynn ignorierte das und fing an die CD´s aufzusammeln. Dabei fiel ihr ein Zettel aus der Hosentasche, was sie aber nicht bemerkte. Der Typ hob den Zettel auf und wollte ihn ihr gerade zurückgeben, als er las was draufstand. Er grinste und steckte ihn ein. Dann wollte er ihr helfen, doch sie winkte ab. "Lass mal. Ich will nicht das du noch mehr anrichtest." "Aber-" "Geh deine CD bezahlen!" "Danke." Sie antwortete nicht und er ging zur Kasse. Dort flirtete Gina noch ein wenig mit ihm, doch das ignorierte er. Dann verließ er den Laden. Als Fynn es geschafft hatte, alle CD´s wieder einzusammeln, machte sie mit ihrer eigentlich Arbeit weiter. Um 20.00 Uhr war sie dann froh, als sie nach Hause fahren konnte. Gina war ja eigentlich ganz nett, aber manchmal auch ziemlich nervig. Als Fynn dann um kurz nach 8 zu Hause war, machte sie sich erstmal was zu essen. Sie hatte ziemlich Kohldampf gehabt. Kauend ging sie dann ins Wohnzimmer, wo Mary mit ihrem Freund Spike saß. Er bemerkte sie natürlich. "Man Mary. Warum wohnst du nur mit so einer prüden Zicke zusammen?" "Besser ne prüde Zicke, als wie ein Straßenköter zu heißen und auszusehen." "Du hast keine Ahnung von Metal." "Als ob du die hättest Spike." "Ich habe es im Blut." "Ja beim Pinkeln das Bein zu heben." Mary, die sonst immer sehr ernsthaft war, musste sich das Lachen verkneifen. Bevor Spike etwas antworten konnte, ging Fynn in ihr Zimmer. Sie aß zu Ende und zog sich dann um. Nachdem sie fertig war, ging sie ins Wohnzimmer um sich zu verabschieden. "Ich hau ab Mary." "Bis dann!" "Viel Spaß auf dem Strich." "Pass gut auf das Haus auf Spike. Und vergiss nicht zu bellen, wenn es an der Tür klingelt." Fynn grinste und zog dann ab. Als sie dann draußen war, schaffte sie es gerade noch ihren Bus zu kriegen. Nach 20 Minuten Fahrt erreichte sie ihr Ziel. Sie betrat die Kneipe ´Whisky`. Sofort ging sie hinter den Tresen und band sich eine Schürze um. Dann kam auch schon ihr Chef. Hank. "Hey Hank." "Fynn. Heute mal pünktlich?" "Jaja... ich weiß schon." "Was soll's. Ran an den Speck." Sofort fing sie an zu bedienen. Sie mochte Hank. Er war schon so eine Art Vaterersatz für sie geworden und stand ihr immer mit Rat und Tat zur Seite. Heute war es nicht sehr voll gewesen. Als Fynn gerade Gläser abtrocknete, setzte sich jemand an die Theke. "Baby! Hast Bock auf ne schnelle Nummer?" "Michael. Sorry. Muss arbeiten." "Ach komm schon. Dauert auch nicht lange." "Kann ich mir bei dir gut vorstellen." "Sei nicht so gemein Baby." "Siehst du das an deinem Ringfinger an der rechten Hand?" "Ach... das bedeutet doch nichts." "Doch. Das du ne Frau hast." "Na und? Von mir erfährt sie nichts." "Du bist 45!" "Ach die paar Jahre." "Es sind 20 Jahre und ich hab immer noch kein Interesse an dir. Seit 6 Jahren versuchst du es schon. Warum gibst du nicht mal auf?" "Bei so einer heißen Mieze wie dir doch nicht." "Ich geb dir erstmal ein Bier. Nüchtern bist du echt nicht zu ertragen." Sie zapfte ihm ein Bier und stellte es vor seine Nase. Hank hatte natürlich alles mitbekommen und mischte sich nun ein. "Michael! Ich hab dir schon oft genug gesagt, du sollst meine Angestellten nicht anmachen." "Sie ist aber so süß." "Und? Das ist kein Grund." "Lass gut sein Hank. Als alter Mann hat man nur noch wenige Freuden." Sie grinste und ging dann die Gäste an den Tischen bedienen. Um kurz vor 12 legte Fynn dann ihre Schürze ab. "Ich geh dann rüber." "Alles klar. Bis morgen dann." Fynn nahm ihre Tasche und verließ die Kneipe. Sie ging über die Straße, zu einem lauten und leuchtenden Gebäude. Eine Disco, die ebenfalls Hank gehörte. Eine lange Schlange hatte sich vor dem Eingang bereits gebildet. Fynn ging an der langen Schlange vorbei und stieg dann über die Absperrung. "Hi Sammy!" "Fynn!" Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ein Mädchen, dass schon länger darauf wartete rein gelassen zu werden, war empört. "Was soll das denn? Kommt man hier nur mit Beziehungen rein oder was?" Fynn wusste, ihr versuchen zu erklären, dass sie hier angestellt war, wäre vergeudete Liebesmüh. Also warum nicht auch ein wenig Spaß haben? "Tja... schlaf mit ihm und du hast genauso Sonderrechte wie ich." Fynn grinste und ging dann rein, um sich durch die tanzende Menschenmasse zu drängeln. Als sie es endlich geschafft hatte, ging sie eine Treppe hoch, in die Kabine wo der DJ saß. "Hey Alec." "Honey!" Er umarmte sie und sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Wie geht es dir Süße?" "Och na ja. Ein wenig müde." Sie erzählte ihm, was am Eingang passiert war und Alec musste lachen. "Ach... hast du jetzt also schon mit Sammy geschlafen?" "Na was denkst du denn?" Sie sah sich um und bemerkte, dass Alec nichts zu trinken hatte. "Sitzt du heute auf dem Trockenen?" "Hör bloß auf!" "Versorgt Ally dich heute nicht?" "Wir haben ne Neue gekriegt und die ist so dumm, dass Ally nur hinter ihr fegen muss." "Och mein armes Baby. Ich bring dir gleich was." "Danke Honey." Dann ging Fynn runter zur Theke. Da sah sie Ally, die ziemlich fertig aussah. "Jo Ally!" "Fynn! Meine Gebete wurden erhört." "Was los?" "Die Neue stellt sich selten blöd an. Rette mich." "Ich mach das schon." Fynn band sich eine Schürze um und ging zu der Neuen hin, die einem Gast gerade das falsche Getränk reichte. "Man bist du blöd? Ich wollte ein Bier und keinen Whisky!" Der Gast war sichtlich aufgebracht. "Sorry. Das ist mein erster Tag heute." Mit einer entschuldigten Handgeste versuchte sie ihn zu beruhigen und brachte ihn dadurch aber nur noch mehr rage, weil sie das Glas berührte und sich so der Inhalt über den Gast ergoss. "Wie dumm bist du? Du unfähiges Miststück! Sieh dir an was du aus meinen Hemd gemacht hast. Das war teuer gewesen." Fynn kam dazu. "Hey Süßer. Der Wet-Look steht dir." Sie grinste. "Haha. Sehr komisch. Wenn die zu blöd is." Damit zeigte er eindeutig auf die Neue. "Hey! Mal ganz sinnig. Ich geb dir erstmal ein Bier und einen Gin Tonic für die Lady da neben dir." Sie stellte die Getränke auf den Tresen und drückte ihm noch Geld in die Hand. "Für die Reinigung." "Danke." "Viel Spaß noch." Sie zwinkerte ihm noch zu und er verschwand dann mit dem Mädchen, welches neben ihm stand. Dann widmete Fynn sich der Neuen. "Wie heißt du?" "Maggie." "Also hör zu Maggie! Alles was du hier kaputt machst, zahlst du von deinem Lohn. Und für den Rest deiner Schicht wäscht du ab. Klar?" Ihre Stimme hatte etwas kaltes und lies keinen Widerspruch zu. Auch Maggie bemerkte es und war ziemlich eingeschüchtert. "O...ok..." Damit ging Maggie abwaschen. "Danke Fynn. Ohne dich wäre es bestimmt noch schlimmer geworden." "Kein Problem Ally. Geh lieber Alec versorgen. Der trocknet schon aus." "Shit. Den hab ich ganz vergessen." Schnell machte sie etwas und brachte es dem DJ. Und auch Fynn machte sich an die Arbeit. Die Stimmung war gut und bald war es 5 Uhr morgens. Die letzten Gäste gingen und das Personal begann mit den Aufräumarbeiten. Da Alec gute Musik laufen ließ, ging das aufräumen leicht von der Hand. Um 6.00 Uhr telefonierte Fynn kurz, zog sich um und verabschiedete sich von allen. Als sie dann nach draußen ging, stand auch schon das von ihre bestellte Taxi dort. Sie stieg ein. "Hey Fynn." "Jo Mike!" "Und wie sieht es aus?" "Fahr mich bloß nach Hause." "Geht klar." Er fuhr los und Schweigen brach aus. Fynn nervte diese Stille aber nach einer Zeit. "Und hast schon mal wieder eine neue Flamme?" "Du weißt doch, dass es nicht geht." "Jetzt hör aber mal auf! Wir waren vor Ewigkeiten zusammen und das dann auch nur einen Monat." "Ich liebe dich aber immer noch." "Hör auf von Liebe zu reden. Ich mag dich voll gerne, aber ich liebe dich nicht. Das ist auch der Grund, warum ich mich damals von dir getrennt habe. Ich konnte keine Gefühle für dich entwickeln." "Aber vielleicht-" "Nein Mike!", fiel sie ihm ins Wort. "Es ist aus zwischen uns und es wird auch nie wieder etwas laufen. Ich habe keine Lust jedes Mal diese Unterhaltung mit dir zu führen. Kapier das mal!" "Ist ja gut." Nach 10 Minuten weiteren Schweigen hielt das Taxi vor dem Haus. "Danke fürs Bringen." "Kein Problem." Sie umarmte ihn und stieg dann aus. Als sie die Wohnung betrat, war es 6.30 Uhr. Fynn gähnte, als plötzlich ihr Handy piepte. Eine Sms. Sie las sie. ~Guten Morgen mein Engel. Schon wach?~ Sie kannte die Nummer nicht. /Wer ist das?/ Fynn war neugierig geworden und antwortete. ~Engel können fliegen. Diese Gabe ist mir vergönnt. Deswegen muss ich mich jetzt leider in mein Bett schlafen legen und nicht auf Wolken.~ Sie wartete einen Moment und prompt piepte ihr Handy wieder. ~Dann wünsche ich dem flügellosen Engel einen angenehmen Schlaf.~ Fynn musste unweigerlich lächeln. Wer auch immer das war, er konnte mit Frauen umgehen. Dann machte sie ihr Handy aus und holte sich ihren wohlverdienten Schlaf. Es war 12.00 Uhr Mittags, als der Wecker von Fynn klingelte. Mühevoll quälte sie sich aus dem Bett. Nachdem sie sich geduscht und angezogen hatte, machte sie sich essen. Mary war zu ihrem Glück nicht da. Während sie ihre Pizza aß, machte sie ihr Handy an. Es piepte. ~Hat der Engel auch gut geschlafen?~ Sie ließ es sich nicht nehmen zu antworten. ~Wolken wären zwar ein angenehmerer Schlafplatz gewesen, aber trotzdem hab ich gut geschlafen.~ Als sie dann das nächste Stück Pizza verdrückt hatte, kam die Antwort. ~Dann lass dir Flügel wachsen. Du verdienst ein Bett aus Wolken.~ Fynn musste grinsen. ~Wie kommst du eigentlich darauf, dass ich ein Engel bin? Ich könnte genauso gut eine Gespielin des Teufels sein.~ ~Eine Frau von solch einer Erscheinung kann nur eine Dienerin Gottes sein.~ ~Du hörst dich ja sehr überzeugt an.~ ~Das bin ich auch.~ ~Und bist du dann vielleicht ein Bote des Teufels, der mich verführen will?~ ~Ich bin nur ein einfacher Mensch, der einen Engel gesehen hat.~ ~Jetzt mal Spaß beiseite. Wer bist du und woher hast du meine Nummer?~ ~Sagen wir mal eine Fügung des Schicksals hat mich zu dir geführt und mir deine Nummer gegeben.~ ~ Hat dein so genanntes Schicksal auch einen Namen?~ ~Nein?~ ~Und wie heißt du?~ ~Nenn mich doch einfach Jack.~ ~Jack? Sehr einfallslos.~ ~Und wie ist dein Name?~ ~Tja... das wird ich dir sicher nicht sagen.~ ~Schade. Nenn ich dich halt weiter Engel.~ ~Bitte nicht. Ich bin kein Engel und werde auch keiner sein.~ ~Warum?~ ~Denk es dir. Ich muss jetzt zur Arbeit.~ ~Viel Spaß Engel.~ Fynn machte das Handy aus. Nachdem sie das Haus verlassen hatte, schwang sie sich auf ihr Bike und fuhr zur ´Musikbox`. Gina war heute mal wieder total nervig. Entweder versuchte sie Fynn ständig irgendwelche Typen anzudrehen oder war selbst hemmungslos am flirten. "Sag mal Gina. Nimmst du deine Arbeit überhaupt ernst?" "Klar!" "Flirten kann man besser in einer Kneipe als hier." "Och hier kann man schon den einen oder anderen aufreißen. In einer Kneipe sind die meisten eh nur besoffen." "Ah ja." Das war Fynn echt zu blöd gewesen. So viel geballte Naivität ertrug sie heute wirklich nicht. Doch eine Sache interessierte sie noch. "Sag mal hast du irgendwem meine Handynummer gegeben?" "Warum sollte ich? Wenn dann geb ich nur meine raus." "Hab auch nichts anderes erwartet." "Was soll das denn nun wieder heißen?" Fynn ignorierte die Frage einfach und machte mit ihrer Arbeit weiter. Als sie dann um 20.00 Uhr Feierabend hatte, fuhr sie nach Hause, aß was, machte sich fertig und fuhr dann mit dem Bus zu ihrem nächsten Job. Das Whisky. Hank erwartete sie schon mit einem sehr bösen Blick. "Was? Ich bin doch pünktlich." "Maggie hat sich bei mir beschwert." "Wer?" "Die Neue." "Ach die." "Tu nicht so." "Was denn?" "Du sollst sie ganz schön fertig gemacht haben." "Ich bitte dich Hank. Die hat alles falsch gemacht und die Hälfte der Gläser zerbrochen." "Sie ist eben neu." "Wer lässt eine Neue bedienen? Ich durfte einen Monat nichts andere machen, außer abwaschen und putzen als ich hier angefangen hab." "Und deswegen lässt du das an ihr aus?" "Na sicher doch. Ich denk nur an die Gäste. Einem hat sie das ganze Shirt mit Gin voll gekippt. Warum lässt du sie nicht erst hier in der Kneipe üben? Hier ist nicht so viel los." "Sie wollte aber den Job in der Disco." "Und? Ich kann sie da nicht gebrauchen. Zumindest nicht, wenn sie so unfähig ist." "Du bist nicht der Boss." "Aber in der Disco bin ich deine Vertretung. Schon vergessen?" Sie grinste ihn frech an und er wusste das sie recht hatte. "Ach verdammt! Dann hol sie halt her und üb mit ihr, wenn du meinst das du so toll bist." "Thanks Boss." Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und ging dann rüber zur Disco. Sammy staunte nicht schlecht. "Was machst du denn hier?" "Bin auf Rachefeldzug!" Sie grinste und ging ohne ein weiteres Wort der Erklärung rein und schnappte sich Maggie. Die anderen waren auch überrascht, dass Fynn schon da war. "Was machst du denn hier? Du bist doch erst um 12 dran." Ally sah sie fragend an. "Die Neue musste unbedingt petzen, dass ich ja so gemein gewesen bin und das gibt Rache." "Aber so war das doch gar nicht!", sagte Maggie ängstlich. "Pech für dich Kleine!" Fynn packte sie am Arm und schleifte sie aus der Disco raus, in die Kneipe. Dort angekommen riss sich Maggie los und versteckte sich hinter Hank. "Hilfe. Sie will mir etwas antun." "Fynn! Mach dem Mädchen doch keine Angst!" "Tut mir ja leid, aber ich kann Petzen nicht ab." Maggie war kurz vorm heulen und Fynn verdrehte nur genervt die Augen. So was konnte sie nun gar nich ab. "Gott! Was`n Kinderkram!" Sie band sich die Schürze um und fing an zu arbeiten. Maggie fing an zu weinen und Hank versuchte sie zu trösten. "Nimm es dir nicht so zu Herzen. Sie meint es nur gut." "Von wegen. Sie hasst mich. Sie will mich rausekeln." Fynn bekam das natürlich mit. Und es reichte ihr jetzt. Sie ging auf die beiden zu und ihr Blick verhieß nichts Gutes. Hank kannte den Blick nur zu gut. "Es reicht! Hörst du dich eigentlich mal selbst reden? Wieso sollte ich dich hassen? Hab ich nen Grund dazu? Nein? Ich kenn dich nicht mal. Ich kann es nur nicht ab, dass wenn du ein Problem mit mir hast, zu Hank rennst, anstatt mit mir darüber zu reden. Mein Gott du bist nicht im Kindergarten!" "Und warum bist du dann so gemein zu mir?" "Tut mir ja leid, aber du hast dich gestern selten blöd angestellt." "Das war auch mein erster Tag. Ich bin eben nicht so perfekt wie du." Hank und Fynn fingen an zu lachen. Einige andere Stammgäste in der Kneipe, die das mitbekommen hatten, stimmten mit ein. Maggie verstand nun gar nichts mehr und ihr war es unangenehm, dass alle lachten. "Ich und perfekt? Wer erzählt denn so was?" "Du tust zumindest so." "Fynn war noch schlimmer als du. Sie hatte es sogar geschafft sich an Bierdeckeln zu schneiden und ich will gar nicht davon anfangen, wie viele Gläser sie an ihrem ersten Abend zerbrochen hat." "Ach nee... und warum hast du mich dann gestern so angemacht?" In Maggies Augen glomm Hoffnung und Überlegenheit. Fynn war also noch dümmer als sie. Das würde sie zu ihrem Vorteil nutzen und so konnte sie die Scham des Auslachens heimzahlen. Fynn sah was in ihrem Kopf vorging. "Ganz einfach. Ich bin stellvertretende Chefin und ich wollte nicht, dass du alle Gläser kaputt machst. Außerdem hab ich dich gar nicht angemacht. Ich habe dir nur Anweisungen gegeben.", sagte Fynn trocken. Damit nahm sie Maggie den Wind aus den Segeln. Doch Maggie wollte sich nicht einfach geschlagen geben. "Aber vorhin hast du doch gesagt, dass du dich an mir rächen willst." "Das war doch nur ein Gag." "Und was soll ich dann hier?" "Üben. Hier ist nicht so viel los und die Leute nehmen es dir nicht krumm, wenn mal was daneben geht." Maggie verstand und war erleichtert und dankbar. Und so verbrachte Fynn ihre Schicht damit, Maggie anzulernen. Maggie gefiel es in der Kneipe und sie beschloss dort erstmal zu bleiben um zu üben. Um 12 Uhr ging Fynn dann rüber. Nachdem sie ihr übliches Begrüßungsritual hinter sich hatte, ging sie zu Ally hinter die Theke und half ihr. "Wo hast du denn Maggie gelassen?" " 3. Reihe, letzter Grabstein auf der linken Seite. Sie ruhe in Frieden." Ally musste lachen. "Jetzt mal ernsthaft." "Bei Hank. Sie soll in der Kneipe erstmal ein wenig üben." "Na hoffentlich hat Michael keinen Narren an ihr gefressen." "Ich hoffe es doch sehr." Beide fingen an zu lachen. Heute war es sehr voll gewesen. Nicht ungewöhnlich für einen Samstagabend. Es war schon halb 7, als Sammy auch die letzten Gäste nach Hause schickte. Ally war schon gegangen. Um 7 Uhr hatte Fynn es dann mit der Hilfe von Alec und Sammy geschafft alle aufzuräumen. Fynn wollte Mike heute nicht anrufen. Zu tief saß die Erinnerung von Gestern noch. Und sie hatte keine Lust sich weiteres Gerede von Mike anzuhören. Alec war dann so nett und brachte sie nach Hause. Es war ungefähr halb 8, als Fynn endlich im Bett lag. Doch bevor sie schlafen konnte, musste sie unbedingt noch ihre Neugier befriedigen und schaute auf ihr Handy. Und tatsächlich hatte sie eine Nachricht. ~Ich hoffe Gott hat dich nicht zu sehr schuften lassen Engel.~ Die Nachricht hatte sie um 20.00 Uhr empfangen. Schnell antwortete sie noch etwas. ~Gott nicht, nein... aber dafür andere. Ich geh dann auch jetzt schlafen.~ Und schon war das Handy aus. Es dauerte auch nicht lange und sie schlief ein. Es war 16:00 Uhr, als Fynn von alleine aufwachte. Nachdem sie aufgestanden war, machte sie sich Essen, setzte sich im Wohnzimmer auf die Couch und sah fern. Mary war zu Glück nicht da. Sonntags war sie immer bei Spike. Ob sie nun wusste, dass Fynn nur an diesem Tag frei hatte und ihre Ruhe haben wollte oder nicht... auf alle Fälle war sie nicht da. Nach dem Essen ließ sie heißes Wasser in die Wanne, holte sich Musik, ihr Handy, ein Buch und Klamotten und legte alles auf einen Stuhl neben der Badewanne. Nachdem die Wanne voll war, stellte sie das Wasser ab , zog sich aus und ließ sich in das heiße Wasser sinken. Nachdem sie sich 5 Minuten entspannt hatte, machte sie ihr Handy an. Natürlich piepte es. ~Wie hat der Engel geschlafen?~ ~Viel und ausgiebig.~ Als sie die Sim abgeschickt hatte, machte sie die Musik an. Prompt piepte ihr Handy wieder. ~Und heute musst du nicht arbeiten?~ ~Nö. Sonntag ist mein freier Tag~ ~Dann können wir uns ja treffen.~ ~Nö!~ ~Wieso?~ ~Ich hab kein Interesse an dir.~ ~Wieso nicht?~ ~Weil du mir ja noch nicht mal deinen richtigen Namen sagen willst und du laberst nur Müll.~ ~Ach komm schon. Wenn du mich kennst, wirst du mich mögen.~ ~Woher willst du das denn wissen?~ ~Ich bin eben sehr von mir überzeugt.~ ~Das merk ich auch gerade. Schon mal ein dickes Minus für dich!~ ~Wieso?~ ~Ich mag solche Leute nicht. Selbstbewusst ok, aber nicht eingebildet.~ ~Bin ich nicht nur ich denke das wir uns gut verstehen werden.~ ~Na wenn du meinst.~ ~Tu ich. Was machst du gerade feines?~ ~Baden.~ ~Du liegst also nackt in der Badewanne?~ ~Nee ich tauch mit Badeanzug im Meer und mein Handy funktioniert unter Wasser.~ ~Wow. Erotisch.~ ~Du spinnst!~ ~Vielleicht, aber das ist meine Art.~ ~Hattest du in letzter Zeit mal Besuch?~ ~Von wem denn?~ ~Von den Männern mit der ´Hab-mich-lieb-Jacke´~ ~Ja die waren da, sind aber wieder gegangen, weil die sich in der Tür geirrt haben.~ Fynn musste lachen. Viele Leute kamen mit ihrem Sarkasmus nicht klar. ~Na vielleicht tauchen sie ja bald wieder auf *grins*~ ~Also wenn du sie mir anlegen würdest, würd ich mir das gerne gefallen lassen.~ ~Ich bin aber ganz hässlich.~ ~Also ich finde nicht. Ich mag deine schwarzen Haar. Natur oder gefärbt?~ ~Woher weißt du wie ich aussehe? Bist du ein Stalker oder was?~ ~Nee... so was liegt mir nicht.~ ~Und woher kennst du dann mein Aussehen?~ ~Weil ich dich schon mal gesehen hab.~ ~Und wo?~ ~Geheimnis.~ ~Du scheinst wohl aus so was zu stehen.~ ~Klar!~ ~Kannst du nicht ehrlich sein?~ ~Doch, aber nicht über Sms. Musst dich schon mit mir treffen.~ ~Bist du in mich verknallt?~ ~Wieso fragst du?~ ~Sag schon!~ ~Vielleicht.~ ~Tja sorry, aber ich hab kein Bock auf ne Beziehung.~ ~Wieso nicht?~ ~Zu viel Stress und keine Zeit für so was. ~ ~Bist du dir sicher?~ ~Sehr sogar.~ ~Und was ist wenn wir Freunde werden und du dich dann in mich verliebst?~ ~Wird nicht passieren.~ ~Und wieso nicht?~ ~Weil ich meine Gefühle kontrollieren kann.~ ~Das glaub ich dir nicht. Gegen Gefühle kann man nichts machen.~ ~Ich kann das!~ ~Dann belügst du dich nur selbst. Wenn du deine Gefühle unterdrückst, ist das Betrug an dir selbst. Und das ist feige. Du rennst davon!~ Fynn wurde sauer. So was ließ sie nicht auf sich sitzen. ~Du kennst mich nicht mal und meinst so über mich urteilen zu können? Ich hab kein Bock mehr mit dir zu reden. Tschüß!~ Sie machte das Handy aus. Am liebsten hätte sie es in irgendeine Ecke geworfen. Was bildete der Kerl sich eigentlich ein? So über die zu reden. Er kannte sie nicht ein Stück und beschuldigte sie feige zu sein. Falls sie diesen Kerl jemals treffen sollte, würde sie ihn in der Luft zerreißen. Nun war ihr auch die Lust am Baden vergangen. Sie stieg aus der Wanne, ließ das Wasser ab und trocknete sich ab. Nachdem sie sich angezogen und alles aufgeräumt hatte, legte sie sich auf die Couch und sah fern. Doch auch wenn sie sich einen lustigen Film ansah und viel lachte, loderte trotz alle dem die Wut in ihr. Es war ungefähr 8 gewesen, als ihre Neugier siegte. Sie wollte unbedingt wissen, ob er noch etwas geschrieben hatte. Also machte sie ihr Handy an. Es piepte 2 mal. 2 Sms. Die eine war von ihm, die andere von Hank. Erstmal las sie die von ihrem Chef. ~Hallo Fynn. Kannst du vielleicht heute von 9 bis 12 einspringen? Heute ist doch Fußball und hier ist der Teufel los.~ Schnell schrieb sie zurück. ~Klar komm ich. Aber wehe ich bekomme nicht ne fette Zulage *smile*~ Nachdem sie die Sim abgeschickt hatte, öffnete sie die andere. ~Ja ich kenne dich nicht, was ich eigentlich sehr schade finde. Vielleicht urteile ich ja auch zu schnell, aber das ist meine Meinung dazu. Was willst du tun? Mir meine Meinung verbieten? Feige sein und weglaufen? Oder stellst du dich mir?~ Sie musste darüber nachdenken. Einerseits wollte er sich entschuldigen, aber auf der anderen Seite war er stur und beharrte auf seiner Meinung. Sollte sie antworten? Ihn ignorieren und weiter sauer sein? Sie entschied sich für Ersteres. ~Ich laufe sicher nicht weg. So was kann ich selber nicht ab. Nur mit Gefühlen ist das so eine Sache bei mir.~ Er antwortete schnell. ~Was denn für eine Sache?~ ~Im Moment will ich nicht drüber reden.~ ~Also sind wir wieder Freunde?~ ~Seit wann waren wir denn welche?~ ~Schon immer!~ ~Träum weiter!~ ~Also triffst du dich nun mit mir?~ ~Warum sollte ich?~ ~Na damit ich nicht nur von Freundschaft träume und meine Träume war werden.~ ~Ich stelle eine Bedingung!~ ~Welche?~ ~Wir treffen uns freundschaftlich! Ich will dir keine falschen Hoffnungen machen.~ ~Ok!~ ~Versprochen?~ ~Versprochen. Wann und wo?~ ~Öhm... sagen wir nächsten Sonntag um 15:00 Uhr beim Brunnen im Stadtpark?~ ~Super! Ich freu mich schon drauf.~ ~Na ja... hier mach ich jetzt auch schluss. Muss noch arbeiten.~ ~Hattest du nicht frei?~ ~Ich muss einspringen bis 12.~ ~Ach so. Na dann viel Spaß noch und überanstreng dich nicht.~ ~Ja Mama. Bis dann!~ Das Handy war aus und Fynn machte sich auf den Weg. ENDE KAPITEL 1 Also das war das erste Kapitel. Ma schaun wann das Zweite kommt. Ich hoffe ihr fandet hier gefallen dran und meldet euch vielleicht zu Wort *grins* Also bis denn dann BabyG Kapitel 2: Überraschungen ------------------------- Hier ist also das 2. Kapitel. Ich hab zwar noch kein Kommentar dafür bekommen, aber des macht ja nix. Die FF is so schlecht... ich würde sie auch nich freiwillig lesen. Na was soll's. Ich hoffe ihr habt ein bisschen Nachsicht, da ich nicht gerne mit wörtlicher Rede schreibe. Is deswegen ein bisschen so aufgebaut, wie ich es am besten fand. Also mit den Absätzen und so. Und so verging die Woche. Als die anderen von dem Date erfuhren, weckte das gemischte Gefühle. Gina und Ally waren hellauf begeistert. Sammy und Alec dagegen, fanden das ganz und gar nicht gut. Sie boten an mitzukommen, weil so ein Blind Date doch recht gefährlich sein konnte, aber Fynn lehnte dankend ab. Sie wusste sich schon zu verteidigen. Und schon war Sonntag und Fynn saß pünktlich um 15:00 Uhr am Brunnen. Sie setzte gerade wegen der starken Sonneneinstrahlung ihre Sonnenbrille auf, als ihr plötzlich jemand auf die Schulter tippte. "Hallo Engel!" Sie sah die Person an. Moment! Den kannte sie doch. Sie nahm ihre Sonnenbrille ab und dann viel es ihr wie Schuppen von den Augen. "DU?" "Da staunst du was?" "Der Elefant im Porzellanladen." "Was soll das denn heißen?" "Sorry aber das ist nur die Wahrheit." "Von wegen." "Sag mal ist das modern bei 28°C in einem Anzug rum zulaufen?" "Kann sein. Ich trag den aber nur, weil ich gerade noch ein Meeting hatte." "Also so lauf ich nicht mit dir rum. Ist ja peinlich." "Was soll ich denn machen? Meine Wohnung ist ziemlich weit weg von hier." "Komm! Ich kenn nen Laden der noch auf hat." "Auf einen Sonntag?" "Nee an Weihnachten." Sie verdrehte genervt die Augen. Dann stand sie auf und ging los. Er folgte ihr. Nach 5 Minuten standen sie vor einem kleinen Laden. "Hier?" "Japp." Sie ging rein und er folgte ihr. "Was hast du für eine Größe?" "Keine Ahnung." Fynn sah ihn komisch an. "Ich geh immer mit meiner Schwester shoppen und die sucht mir immer alles raus. Ich probier es nur an." "Oh man." "Soll ich sie eben anrufen?" "Nee... wir schaffen das auch so." Fynn musterte ihn von allen Seiten, was ihm ein wenig unangenehm war. Dann ging sie los und zog hier und da Klamotten aus den Regalen. Als sie dann fertig war, drückte sie ihm die Kleidungsstücke in die Hand. "Anprobieren!" Ohne Widerworte verzog er sich in die Umkleide. Fynn wartete davor. Nachdem er bestimmt 20 mal die Klamotten in allen möglichen Kombinationen vorgeführt hatte, entschieden sie sich für eine etwas weitere Jeans und ein weißes Shirt. Nachdem er bezahlt hatte, ging er mit ihr umgezogen und mit einer Tüte wo der Anzug drinne war, wieder raus. "Ich glaub mit dir geh ich jetzt immer einkaufen." "Wieso?" "Meine Schwester geht mit mir immer in 20 verschiedene Läden, wo ich 1000 Sachen anprobieren muss und dann entscheidet sie sich doch immer für was anderes. Das ist ein ständiges hin und her." "Ich geb dir nen Tipp. Geh alleine einkaufen." "Ich kann mich bei so was aber immer schlecht entscheiden. Frauen haben für so was immer ein gutes Händchen." "Die anderen mehr, die anderen weniger." "So ist das Leben." "Und was hast du dir jetzt für das ´Date` ausgedacht?" "Erst will ich deinen Namen wissen Engel." "Sagst du mir dann auch deinen?" "Klar." "Auch deinen richtigen?" "Wenn es sein muss." "Muss!" "Ok. Aber erst deiner." "Fynn." "Wunderschöner Name. Klingt auch wie der eines Engels." "Nee. Und deiner?" "Der ist lachhaft und nicht so schön wie deiner." "Sag!" "Ok. Samuel." Er sah weg, denn sein Name war ihm wirklich peinlich. Fynn verstand diese Aufregung überhaupt nicht. "Was los? Der ist doch ok." "Nein. Der ist peinlich." "Wenn das so ist... nenn ich dich halt Sam." "Gut." "Also Sam. Was hast du jetzt vor?" "Hmm... eigentlich ins Kino." "Lahme Idee." "Sorry, aber ich habe nicht oft Dates. Und schon gar nicht unter diesen Umständen." "Also mir ist heiß. Lass uns doch zur Abkühlung ein Eis essen gehen. Dann sehen wir weiter." "Ja.!" Also gingen sie gemeinsam zur Eisdiele. Sam bezahlte das Eis und Fynn suchte für sie beide aus. Dann setzten sie sich an den Brunnen, wo ihr Date angefangen hatte und schleckten ihr Eis. "Du hast gut gewählt Engel. Schmeckt sehr gut." "Hör auf mich Engel zu nennen. Fynn reicht völlig." "Du bist aber ein Engel." "Wie oft noch? Ich bin keiner. Muss ich dir das erst schriftlich geben?" "Ok ok! Ich hab verstanden." "Fein." Schweigend aßen sie ihr Eis zu Ende. Als sie dann fertig waren... "Und was machen wir nun?" Sam sah Fynn fragend an. "Du wolltest dieses Treffen, also denk du dir was aus." "Aber ich kann so was echt nicht. Nicht unter diesen Umständen." "Was denn für Umstände?" Sam sah sich verzweifelt um. Ihm schien das hier unangenehm zu sein. Ohne ein weiteres Wort stand Fynn auf, packte seine Hand und lief los. Ihn zog sie einfach hinter sich her. "Hey! Wo willst du hin?" Sie gab keine Antwort und er lief einfach hinter ihr her. Ließ er sich halt überraschen. Sie gingen eine Weile, bis sie auf einer großen Wiese standen, wo einige Bäume in größeren Abständen zu einander standen. Fynn ging auf eine große Eiche zu, ließ Sam dann los und kletterte hinauf. Sam bewunderte ihre Wendigkeit. Auf einem großen Ast ließ sie sich dann nieder. "Komm rauf!" "Ich kann nicht klettern." "Versuch es einfach. Ist voll easy." "Ok." Also versuchte er zu klettern. Nach 2 Anläufen schaffte er es auf den Baum. Ein paar mal sah es so aus, als ob er fallen würde, aber nach 5 Minuten schaffte er es, sich auf einen Ast unmittelbar neben ihr zu setzen. "Puh." "Man bist du unfähig." "Sorry, aber meine Familie besteht nur aus Ärzten. Da klettert man nicht." "Ärzte? Oh mein Gott." "Was ist denn so schlimm dran?" "Ich stell mir das schlimm vor." "Ist es aber nicht." "Und was sind das für Ärzte?" "Meine Mutter ist Gynäkologin und mein Vater ist Allgemeinmediziner." "Und deine Schwester?" "Du wirst lachen, aber die ist Lehrerin." "Für was?" "Deutsch." "Meine Fresse." "Du sagst es. Wenn ich nur einen Grammatikfehler mache, verbessert sie mich sofort." "Das würd mich voll nerven." "Tut es auch, aber man kann es ertragen." "Und was machst du beruflich?" "Ich arbeite im Marketing bei einer Werbegesellschaft." "Wow. Verdienst du bestimmt ein Haufen Kohle." "Na ja... ich kann mich nicht beklagen." "Und wie alt bist du?" "28." "Mit 28 schon so viel Erfolg?" "Ach na ja..." "Was meintest du vorhin mit ´unter diesen Umständen`?" "Wie soll ich sagen? Wenn ich normal mit einer Frau ausgehe, dann ja mit einem bestimmten Hintergedanken." "Ach. So einer bist du also?" "Nein. Versteh das jetzt nicht falsch. Ich will dann ja das die Frau mich mag und das wir uns dann verlieben und eine Beziehung haben und so." "Ich weiß schon wie du das meinst." "Gut. Jetzt hast du mich ne Menge gefragt. Jetzt will ich auch was über dich wissen." "Ist nichts besonderes." "Egal. Erzähl trotzdem." "Ich bin 25. Mit 14 habe ich meine Eltern verloren und habe bei meinen Großeltern gelebt. Mit 21 bin ich dann von da ausgezogen. Ich habe insgesamt 6 Jobs, um mir meinen großen Traum erfüllen zu können." "Das mit deinen Eltern tut mir leid. Wie ist das denn passiert?" "Autounfall. Jemand wollte sie überholen. Dann kam aber von vorne ein LKW und das Auto ist dann nach rechts und hat meine Eltern von der Fahrbahn gedrängt." "Das tut mir leid." "Muss es nicht." "Aber das ist doch schwer so früh seine Eltern zu verlieren." "Klar aber ich bin drüber hinweg." "Bist du das wirklich?" "Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?" Sie sah ihn wütend an. Jetzt hatte er es schon wieder geschafft, sie wütend zu machen. "Na ja. Auch wenn sie schon lange tot sind, glaub ich nicht das du schon ganz drüber hinweg bist." "Das bildest du dir ein." "Man kann seine Eltern nicht vergessen." "Hab ich je gesagt, dass ich sie vergessen habe? Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke. Nur meiner Meinung nach kann ich nicht ewig trauern. Ich muss nach vorne blicken." "Vermisst du sie manchmal?" "Klar." "Du bist stark." "Nein. Bin ich nicht. Ich gebe es nur vor." "Wieso?" "Erzähl ich dir vielleicht irgendwann mal." "Ok." Sie war froh, dass er nicht weiter nachfragte. Ihr war das ganze sowieso unangenehm. Sie redete nun mal nicht gerne über ihre Eltern. Und vor allem nicht über Gefühle. Dann redeten sie noch über andere Dinge, bis es ungefähr halb 6 war. "Und hast du noch was bestimmtest für das Date geplant?" Sie sah zu ihm rüber. "Also irgendwie nicht. Ich bin in so was echt nicht gut. Ich bin dafür, dass du den Rest jetzt planst." "So was macht normal der Mann." "Das hier ist ja aber auch kein normales Date." "Wieso? Nur weil es auf Freundschaft aufbauen soll?" "Du sagst es." "Na ok. Aber dafür musst du all das machen, was ich von dir verlange." "Ich bin dein willenloser Sklave." "Sklave ok, aber bitte behalt deinen Willen. Willenlose sind schwach und das kann ich nicht ab." Mit diesen Worten sprang sie vom Baum. Sam bewunderte das. Er traute sich nicht, also kletterte er. Fynn wartete schon. Dann gingen sie wieder zurück in den Stadtpark zu einem ganz bestimmten Stand. "Jo!" "Jo Fynn!" Fynn kannte den Standbesitzer. "Wie geht es deiner Freundin?" "Gut und was ist bei dir so los?" "Alles wie immer. Leihst du mir 2 Paar?" "Klar. Such dir welche aus." "Cool. Danke." Es war ein Stand, wo man sich Inliner ausleihen konnte. "Das ist nicht dein ernst Fynn!" "Wieso?" "Ich kann gar nicht fahren." "Egal. Ich zeig dir wie das geht. Such dir deine Größe raus." Beide suchten ihre Größen raus und zogen die Inliner an. Sam traute sich gar nicht aufzustehen. "Na los komm." "Ich hab angst." "Brauchst du nicht. Bin doch bei dir." Sie zwinkerte ihm zu und hielt Sam ihre Hände hin. Er zögerte noch kurz, doch dann legte er seine Hände in ihre. Dann stand er vorsichtig auf. Stehen konnte er zwar, aber seine Knie zitterten ein wenig. Fynn fing an rückwärts zu rollen und zog ihn so mit sich. "Uahhhh! Hilfe!" "Dir passiert schon nichts." Sie musste ein Lachen schwer unterdrücken. Sie wusste gar nicht, dass Männer so viel Gefühl zeigen konnten. Die meisten die sie kannte, waren Machos. Hauptsache cool sein und keine Blöße geben. Doch Sam war anders. Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht. Ein bisschen wollte sie ihn ärgern. Also ließ sie einfach seine Hände los. Sam schrie, stolperte, fiel nach vorne über und riss Fynn mit zu Boden. "Das war fies." "So bin ich eben." Beide sahen sich an und mussten lachen. Nachdem sie aufgestanden waren, versuchten sie es noch einmal. Und von mal zu mal wurde es besser. Doch Sam war immer noch sehr unsicher und viel oft hin. Dann stellte Fynn sich plötzlich mit dem Rücken zu ihm vor ihn hin, nahm seine Hände und legte sie um ihren Bauch. "Mach genau die Schritte, die auch mache." "Ok." Sie fuhr los und er hinter ihr her. "Das machst du gut." "Fühlt sich auch gut an!" "Komm ja nicht auf dumme Gedanken." "Ich doch nicht." Er grinste, was sie natürlich nicht sah. Sie übten noch, bis es ungefähr kurz vor 7 war. Dann gaben sie die Inliner wieder zurück und Sam war froh, endlich keine Rollen mehr unter den Füßen zu haben. "Also ich hab jetzt Hunger.", verkündete Fynn. "Ich auch. Ich kenn da ein gutes Restaurant." "Sorry, aber 1. steh ich nicht auf so was feines und 2. hast du vielleicht selbst bemerkt wie wir aussehen." Er sah an sich runter. Durch das viele Fallen, sah ihre Kleidung entsprechend dreckig aus. "Hast recht. Was schlägst du vor?" "Wir gehen in einen Imbiss. Ne Freundin von mir arbeitet da." "Ok. Dann hol ich den Wagen." "Nicht nötig." "Hm?" Fynn holte ihr Handy raus. Sie wählte kurz eine Nummer und wartete, bis jemand abnahm. "Hey Tiffi.... Ja ich bin´s.... gut und selbst?.... Ich brauch einen von den Jungs.... Nein! Nicht Mike! Schick mir Zac oder Kenny.... du weißt doch wie er ist... ja hab ich... Stadtpark beim Brunnen.... ja danke.... klar können wir mal machen.... bye." Sie steckte ihr Handy weg. "Muss ich das jetzt verstehen?" "Nee. Wir warten einfach." "Na ok." Nach kurzem Warten kam ein Taxi. Nun verstand Sam auch. Er öffnete Fynn die Beifahrertür und gerade als sie ihm Danke sagen wollte... "Was tust du hier Mike?" "Tja. Ich stand mit Zac und Kenny an der selben Haltestelle." "Ich hab gesagt das ich nicht von dir gefahren werden will." "Reg dich ab und steig ein Baby." Fynn setzte sich sauer hin und Sam stieg hinten ein. "Und wo soll es hingehen?" "Zu dem Laden von Ally´s Mann" "Ok." Er fuhr los. Mike sah ständig durch den Innenspiegel zu Sam. "Wer ist das Fynn? Du weißt, dass du mir gehörst." "Geht das schon wieder los? Genau aus diesem Grund wollte ich nicht, dass du fährst." "Hey du dahinten! Fynn ist meine Frau, also vergiss sie besser schnell wieder." "Ich bin sicher nicht deine Frau. Raff das endlich. Wir sind nicht mehr zusammen. Check das mal." "Sorry Kumpel, dass sagt sie immer, wenn sie ihre Pillen nicht genommen hat." "Ey du spinnst Mike! Fahr rechts ran. Wir steigen aus!" "Sorry mein Schatz, aber ich lass dich nicht gehen." "Halt an!" "Nö!" Gerade als Sam sich einmischen wollte, zog Fynn mit Gewalt den Gang raus auf Lehrlauf und zog die Handbremse an. Das Auto kam mit heftigen Ruckeln zum Stehen. [Weiß nicht ob das wirklich geht. Hab es noch nie versucht ^^] "Komm! Raus hier!", sagte sie zu Sam gewandt. Sie schnallte sich ab und stieg aus. Sam folgte ihr. Mike stieg auch aus. "Bleib hier verdammt!" Fynn drehte sich noch mal zu ihm um. "Komm mir nie wieder unter die Augen. Für mich bist du nichts mehr!" Dann nahm sie Sam bei der Hand und ging. Mike schlug aufs Dach, fluchte laut, stieg dann aber wieder ins Auto und fuhr davon. Die beiden gingen noch ein paar Minuten schweigend, bis sie den Imbiss erreichten. Heute war es nicht sehr voll gewesen. Ally kam auf die beiden zu. "Fynn meine Süße." Doch die reagierte nicht und ging sauer an ihr vorbei. "Hi!", brachte Sam es noch heraus, bis er dann von Fynn weiter gezogen wurde. Ally sah den beiden verdutzt hinterher. Bald ließ sie ihn los und setzte sich. Er nahm gegenüber von ihr platz. Er traute sich nicht etwas zu sagen, geschweige denn, sich zu bewegen. Fynn sah ihn an. "Was hast du?" "Angst." "Vor mir?" Er nickte und sie musste lachen. Er sah sie fragend an. "Du brauchst doch keine Angst zu haben." "Hab ich aber." "Keine Sorge. Wir streiten uns jedes Mal wenn wir uns sehen. Vergiss das am besten wieder." "Das wird aber schwer das zu vergessen." "Ach der regt mich einfach auf. Ständig sagt er, dass ich seine Frau bin. Dabei sind wir schon lange nicht mehr zusammen. Ich hab ihn einfach nicht geliebt." "Kann ich mir gut vorstellen." "Hey er ist nicht immer so." "Nur wenn er meint etwas zu besitzen, was ihm eigentlich gar nicht gehört?" "So in etwa." Sie musste lachen und Ally kam dazu. Fynn lächelte sie an. "Hi Ally." "Komm mir nicht so." "Sorry. War wegen Mike." "Ok. Dir sei verziehen." "Thanks." "Und was wollt ihr?" "2 mal das Übliche." "Geht klar." Und schon ging sie wieder. "Hey. Ich wollte mir selbst was aussuchen." "Du hast ne Entschlussfreudigkeit wie ein Huhn. Keine Sorge. Das wird dir schmecken." "Na wenn du meinst." "Vertrau mir einfach." "Mach ich schon die ganze Zeit." "Sag mal wie bist du eigentlich an meine Nummer gekommen?" "War eigentlich Zufall. Die ist dir im Musikladen aus der Hosentasche gefallen. Also ein Zettel wo sie draufstand." "Ach du hast den. Und ich war schon am überlegen ob ich den verloren oder weggegeben habe." "Kennst du deine eigene Nummer nicht?" "Nö. Ich muss mir immer so vieles merken. Da ist für eine Handynummer kein Platz mehr." Dann kam auch die Bestellung. Fynn hatte Chickenwings mit Pommes und Sprite bestellt. "Danke Ally." "Kein Problem." Sie ging und die beiden fingen an zu essen. Sam mühte sich mit Messer und Gabel ab. Als sie das sah, schüttelte sie mit dem Kopf. "Das isst man mit den Händen." "Darf man das denn?" "Klar oder hat du einen Hygienefimmel?" "Das nicht, aber so etwas gehört sich doch nicht." "Ach Quatsch. Hier probier." Sie riss ein Stück von den Wings ab und hielt es ihm vor den Mund. Er zögerte noch, doch dann aß er es von ihren Fingern. Er kaute und sie lutschte sich die Finger ab. "Und?" "Lecker." "Sag ich doch." Und dann benutzte auch er die Hände und ließ es sich schmecken. Er blühte richtig auf und es schien im Spaß zu machen mit den Händen zu essen. Fynn entging das natürlich nicht. "Scheinst du wohl nicht oft zu machen." "Was?" "Mit den Händen essen." "Bei der Familie und dem hohen Stand in der Firma? Bist du verrückt? Seit meiner Kindheit habe ich nicht mehr mit den Händen gegessen." "Oh man. Wir sind wohl sehr unterschiedlich." "Stimmt wohl, aber gerade das macht doch den Reiz aus oder findest du nicht?" Er lächelte sie an doch sie erwiderte nichts. Bald hatten sie auch aufgegessen und Fynn ging zu Ally an die Theke. Sie beredeten kurz was und dann ging sie wieder zu Sam zurück. "Auf auf." "Wo willst du denn noch hin?" "Lass dich überraschen." Irgendwie hatte Sam diesen Satz heute schon zu oft gehört. Er stand dann auf und sie verließen den Imbiss. Sie hatten Glück, denn der Bus kam gerade. Sie stiegen ein und fuhren zum Brunnen zurück. "Und was wollen wir hier?" Sam sah Fynn fragend an. "Wo hast du dein Auto stehen?" "Auf dem Parkplatz vom Park. Wieso?" "Frag nicht, sondern lass uns zu deinem Auto." "Na ok." Dort angekommen staunte Fynn nicht schlecht. "Wow. Ne Dotch Viper. Also in Punkto Auto hast du einen guten Geschmack." "Mich überrascht es, dass du Ahnung von Autos hast." "Mein Dad hatte einen Autoladen." "Na dann ist ja alles klar. Kannst du fahren?" "Jein." "Hm?" "Mein Dad hat mir gezeigt wie man fährt, aber ich hab nie den Führerschein gemacht." "Wieso?" "Kein Geld. Aber egal jetzt. Lass uns einsteigen." "Und wohin soll's gehen?" "Kennst du CS?" "Cyber Sex?" Fynn verdrehte die Augen. "Na sicher doch. Ich mein die Car Station du Depp." "Kenn ich nicht." "Ich sag dir schon wo es langgeht." Sie stiegen ein und Sam fuhr los. Fynn loste ihn zu ihrem angestrebten Ziel hin. Aber Sam verstand den Zusammenhang nicht ganz. Die CS war ein Autokino, aber sie fuhren nicht auf den Platz, wo sie im Auto hätten das Kino genießen können, sondern standen auf dem Parkplatz. Sie stiegen aus. Bevor er wieder fragen konnte, hatte Fynn ihn schon an der Hand gepackt und zog ihn mal wieder mit sich. Sie hielten auf einem großen Hügel, wo einige Paare saßen. Fynn besorgte eine Decke und sie setzen sich. "Wieso sitzen wir hier?" "Na hier hat man auch ne super Sicht. Hier sind Tonständer und hier ist es gemütlicher, als im Auto." Tatsächlich standen dort Pfeiler, wo Boxen angebracht waren. "Ist das hier nicht verboten?" "Nö. Hier ist es sogar billiger, weil du hier nicht noch zusätzlich Parkgebühren für das Auto bezahlen musst." "Und warum stehen da unten so viele Autos, wenn es hier billiger ist?" "Erstens ist der Hügel ein Geheimtipp und zweitens kommst du hier nur mit Beziehungen rein." "Achso." Nun saßen sie da und starrten auf die weiße Leinwand. Fynn sah auf die Uhr. "In 20 Minuten fängt der Film an." "Und was für ein Film?" "Keine Ahnung. Ich dachte nur das hier ist mal was anderes, als das normale Kino. Außerdem mag ich es hier lieber." "Stimmt. Ist gemütlich und nicht so eng." "Sag mal. Darf ich dir eine persönliche Frage stellen?" "Klar." "Warum wolltest du dich mit mir treffen?" "Soll ich ehrlich sein?" "Ich bitte darum." "Also am Anfang weil ich dich süß fand und so, aber dann fand ich dich einfach nett und empfand dich als etwas Besonderes. Ich wollte dich einfach näher kennen lernen. Es hat mich echt umgehauen, wie du bei unserem ersten Treffen mit mir geredet hast." "Was bist du? Masochist?" "Nee, aber ich kenne keine Frau die so mit mir redet, außer meine Schwester. Und du hast Humor. Haben nicht viele Frauen." "Und du hast jetzt auch keine Hintergedanken?" "Nein." "Und warum hast du keine Freundin?" "Du stellst vielleicht Fragen." "Sag schon!" "Na ich hab noch nicht die Richtige gefunden. Frauen die ich kennen lerne, wollen entweder mein Geld oder wollen über mich andere kennen lernen." "Ach und du bist ganz unschuldig?" "Na ja. Bei den meisten kann ich nicht so sein, wie ich gerne wäre." "Wieso? Wie bist du denn?" "Normal ein wenig albern und kindisch. Aber wenn du da so ne heiße Braut hast, kann ich nicht irgendwelche blöden Witze erzählen. Die wollen dann schon eher jemanden der seriös und charmant ist." "Ach und bei mir bist du jetzt normal oder verstellst du dich?" "Eigentlich normal." "Eigentlich?" "Ich halte mich ein wenig zurück." "So nennt man das also." "Klar." "Und warum benimmst du dich bei mir normal?" "Na weil du keine heiße Braut bist." Er grinste Fynn an, als er das sagte. "Na danke." "War nur Spaß. Du bist cool. Du bist nicht so ne Tussi. Du sendest so ne Art Kumpelwellen aus." "Bitte was tue ich?" Nun verstand sie gar nichts mehr. Was zum Geier waren Kumpelwellen? Sam merkte das es da eine Erklärung bedurfte. "Na du verströmst so eine Wohlfühlart. So das man bei dir sofort weiß, dass du ein guter Kumpel bist und man mit dir über alles reden kann." "Also so was hat mir echt noch keiner gesagt:" "Für alles gibt es ein erstes Mal." Er grinste sie mal wieder an. Eine Frage brannte ihm aber trotzdem auf den Lippen. "Aber sag mal Fynn... warum hast du eigentlich keinen Freund?" "Keine Zeit dafür und ich hab bis jetzt auch noch keinen gefunden, wo ich hätte Gefühle entwickeln können. Oder ich gerate an solche wie Mike. Bin auch nicht so scharf auf eine Beziehung. Erst will ich mir meinen Traum erfüllen.", sagte sie und lächelte dabei verträumt, was Sam natürlich nicht entging. "Was ist denn dein Traum?" Sie wollte gerade antworten, als ihr plötzlich auffiel, dass die Leinwand von weiß auf schwarz wechselte und der Film anfing. "Psst. Der Film geht los." Dabei legte sie ihren Zeigefinger auf die Lippen um ihre Aussage noch zu bekräftigen. Gebannt schauten dann beide auf die Leinwand. Es war ein alter Film. Vermutlich aus den Sechzigern. Er war zwar in schwarz- weiß, aber das störte niemanden. Ungefähr bei der Hälfte des Films legte Fynn sich hin, weil sie nicht mehr sitzen konnte. Und als der Film dann zu Ende war und Sam sich zu Fynn drehte, war diese bereits eingeschlafen. Er musste lächeln und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. /Schläft sie doch glatt ein./, dachte er nur und schüttelte mit dem Kopf. Dann versuchte er sie zu wecken, doch sie schlief tief und fest. Rütteln, Schreien, Kitzeln und Nase zuhalten waren vergebens. Nur was sollte er jetzt machen? Hier liegen lassen ging schlecht. Sie nach Hause bringen war ein vergeudeter Gedanke, da er nicht wusste wo sie wohnte. Also blieb Sam nur eine Möglichkeit. Er stand auf und hob sie auf seine Arme. Dann ging er mit ihr auf den Armen zu seinem Auto. Nachdem er sie auf den Beifahrersitz gesetzt und angeschnallt hatte, stieg er selbst ein und fuhr los. Nach kurzer Zeit hielt er auf einem kleinen Parkplatz. Nachdem er ausgestiegen war und sie wieder auf seine Arme verfrachtet hatte, schloss er die Tür zu seiner Wohnung auf und betrat diese. Es war eigentlich nur ein Apartment mit Galerie. [Galerie ist eigentlich nur eine etwas größere Plattform, die mit einer Treppe zu erreichen ist. Und die ist meist offen.] Sam ging die Treppen zu seiner Galerie hoch, wo sein Bett stand. Er legte sie sanft aufs Bett und deckte sie zu. Dann holte er sich seine Schlafsachen und brachte sie runter ins Wohnzimmer. Nachdem Sam sich bettfertig gemacht hatte, legte er sich im Wohnzimmer auf die Couch schlafen. Nach kurzer Zeit war er auch eingeschlafen. ENDE KAPITEL 2 Das war nun das Date. Vielleicht fandet ihr Gefallen dran. Bin gespannt. Bis denn dann BabyG Kapitel 3: Unerwartete Reaktionen --------------------------------- Zwar ziemlich spät, aber hier bin ich. Tut mir leid das es so lange gedauert hat, aber diese Kapitel hier sind immer ein bisschen länger, als ich sie gewöhnlich schreibe. Daher kann es sich immer alles etwas verzögern. Wie auch immer. Noch mal einen besonderen Dank hier an hanni-chan. Ich habe mich riesig über dein Kommentar gefreut. Kleine Warnung noch von mir. Das Kapitel ist unrealistisch und dramatisch übertrieben. Aber ich bitte darüber hinweg zu sehen. Los geht's... Die Nacht verstrich schnell und der Morgen war schon lange angebrochen. Es war 9.00 Uhr gewesen, als Fynn aufwachte. Sie rieb sich die schweren Augen und sah sich verschlafen um. Mit einem Mal war sie aber hellwach und saß senkrecht im Bett. Wo war sie? Das hier war jedenfalls nicht ihr Zimmer und auch kein Hotel. Sie zog die Decke weg. Also angezogen war sie noch. Nachdem sie aufgestanden war, ging sie die Treppen runter. Plötzlich hörte sie Geräusche. Was konnte das sein? Sie nahm sich einen hässlichen Kerzenhalter vom Wohnzimmertisch und mit diesem bewaffnet ging sie der Geräuschquelle nach. Dann stand sie vor einer Tür. Sie schluckte, nahm ihren ganzen Mut zusammen und riss die Tür auf. Den Kerzenhalter hielt sie hoch, bereit zu zuschlagen. Doch sie ließ ihn schnell wieder sinken, als sie Sam sah, wie er am Herd stand. Der sah sie leicht verdattert an. "Ähm... Fynn? Was hast du mit dem Kerzenhalter vor?" "Eigentlich wollte ich dir damit eins überbraten." "Ich mein wenn du mich nicht magst, dann reicht es wenn du es mir sagst." "Sorry, aber diese fremde Wohnung hat mich ein wenig irritiert." "Du bist gestern mitten im Film eingeschlafen und da ich nicht weiß wo du wohnst, habe ich dich mit zu mir genommen." "Oh man!" "Hast du Hunger? Ich habe Frühstück gemacht." Er deutete auf den gedeckten Tisch. "Äh.. ja." Sie setzte sich und nahm endlich den Kerzenhalter aus der Hand. Er stellte noch Pfannkuchen auf den Tisch und setzte sich dann ebenfalls. "Du hast mich vielleicht erschreckt." "Du hast mich erschreckt. Ich rechne ja mit vielem, aber nicht das du mich mit einem Kerzenhalter erschlagen willst." "Tut mir ja leid. Aber woher sollte ich wissen, dass ich hier bei dir bin?" "Was hast du denn gedacht?" "Na ja... das ich überfallen oder entführt wurde." "Ein Königreich für deine Gedanken. Kannst du dich an gestern gar nicht mehr erinnern?" "Nur das wir den Film geschaut haben. Warum hast du mich nicht geweckt?" "Du bist gut. Hab ich ja versucht, aber du hast seelenruhig geschlafen." "Komisch. Normalerweise habe ich einen leichten Schlaf. Hättest es mal mit lauter Musik versuchen müssen. Das weckt mich immer auf." Er sah sie komisch an, doch dann versuchte er auch gar nicht mehr das zu verstehen. Oder sie zu verstehen. Da war ja ein Kreuzworträtsel leichter zu lösen. Sie aßen schon eine Weile so ihr Frühstück, bis Fynn plötzlich einen sehr geschockten Gesichtsausdruck auflegte. "Was ist?" "Wie spät ist es überhaupt?" "Halb 10, wieso?" "Puh..." "Hm?" "Ich muss um 12 arbeiten." "Ach stimmt ja. Du mit deinen vielen Jobs." "Und? Irgendwie muss ich ja mein Geld verdienen." "Wo arbeitest du denn heute?" "Ähm... Fahrradkurier, dann in der Videothek und dann noch in einer Kneipe." Sie zählte es an den Fingern ab. "Und wann hast du Feierabend?" "Morgen früh um 5." "Was? Das sind 17 Stunden arbeiten!" "Och... das ist noch okay. Hab dazwischen auch noch Pausen." "Trotzdem. Hätte heute gerne noch was mit dir gemacht." "Sorry, aber ich habe nur Sonntags frei." "Echt schade." "Was soll's. Musst du nicht arbeiten?" "Eigentlich schon, aber ich habe angerufen und gesagt, dass es später wird." Plötzlich klingelte es an der Tür. Sam entschuldigte sich und ging an die Tür. Da er die Küchentür offen gelassen hatte, hörte Fynn jedes Wort. Sie hörte die Stimme von Sam und einem anderen Kerl. "Hallo Samuel. Warum kommst du nicht in die Firma? Bist du krank?" "Hallo Benny. Nein ich bin nicht krank. Ich komme nur ein wenig später. Warum bist du eigentlich nicht in der Firma?!" "Ich hab mir den Vormittag frei genommen und als ich in der Firma anrief, wurde mir gesagt das du auch nicht da bist." "Hat Zoe wieder geplaudert?" "So sieht es aus. So sind persönliche Sekretärinnen eben. Hier riecht es nach Kaffee. Du lädst mich doch ein oder?" Bevor Sam protestieren konnte, hatte Benny sich auch schon an ihm vorbei gedrängelt und stand in der Küche. Er war ziemlich überrascht, als er Fynn dort sah. Auch Fynn staunte nicht schlecht, als sie Benny sah. Sie mustere ihn. Er war groß, hatte blonde kurze Haare und blaue Augen. Und er hatte einen Anzug an. Für viele Frauen bestimmt der Traummann schlechthin. Aber für Fynn´s Geschmack hatte er etwas arrogantes und hinterhältiges an sich. Absolut nicht ihr Fall. "Hi.", brachte Fynn es höflicherweise heraus. Sam kam dann auch schon hinterher. "Ach deswegen hast du dir den Vormittag frei genommen?" "Nein Benny. Das ist nicht so wie du denkst." Doch Benny hörte schon gar nicht mehr zu. Er beugte sich zu Fynn runter und schaute ihr in die Augen. "Na wie viel hat er dir bezahlt, dass du mit ihm schläfst? Oder bist du nur mit ihm ins Bett gestiegen um an mich ran zu kommen? Sag schon Kleines." Er smilte sie mit dem schleimigsten Grinsen an, was Fynn je gesehen hatte. Ihr wurde fast schlecht. Aber was nahm er sich überhaupt heraus? Sie war weder eine Nutte, noch wollte sie an diesen Penner rankommen. Aus den Augenwinkeln heraus sah sie, dass Sam das sehr unangenehm war. Er sah geradezu verzweifelt aus. Das war ihre Chance. Sie konnte es diesem Benny heimzahlen und Sam sogar helfen. Sie grinste Benny an. "Ich verkaufe meinen Körper weder für Geld, denn das habe ich nicht nötig, noch steh ich auf dich. Ich sag dir bescheid, wenn ich auch nur etwas und sei es noch so winzig bei dir finde, was wirklich anziehend an dir ist." Benny war so verdattert, dass ihm jegliche Gesichtszüge entglitten. Auch Sam war geschockt. So hatte noch nie jemand Benny abserviert. Aber Benny fing sich schnell wieder. "Komm schon Baby. Du willst mir doch nicht allen ernstes erzählen, dass du auf Samuel steht?" "Ich will dir ja nicht jegliche Hoffnung nehmen, aber dem ist so. Sam ist viel besser, als du jemals sein wirst." Benny kochte schon. Das würde er nicht auf sich sitzen lassen. Fynn merkte, dass er sauer wurde. "Was ist los Kleiner? Kannst du die Wahrheit nicht vertragen?" "Was weiß so ein kleines Miststück wie du denn schon? Dir hat es wohl noch keiner richtig besorgt. Soll ich dir mal zeigen, was ein richtiger Mann ist?" "Nee du... bei dir lerne ich wahrscheinlich nur die Kunst des Schleimens und des dumme Sprüche klopfens." Sam konnte sich das nicht mehr mit anhören. "Lass es gut sein Benny. Es ist besser du gehst jetzt." "Tse." Ohne ein Wort verließ Benny die Küche und dann die Wohnung. Fynn trank dann genüsslich ihren Kaffee weiter. Sam setzte sich wieder und sah sie an. "Musste das sein?" "Was denn?" "Na das gerade." "Sorry, aber so was lasse ich nicht auf mir sitzen. Und er hat nicht das Recht so über dich zu reden." "Trotzdem. Nachher auf der Arbeit darf ich mir erstmal was von ihm anhören. Und außerdem hast du gelogen. Wir haben nichts gehabt." "Und? Weiß er das? Sei lieber froh, dass ich ihn verbal nicht richtig fertig gemacht habe." "Ja schon gut. Vergessen wir es einfach. Ich will nicht mit dir streiten." "Okay." Und so aßen die beiden schweigend zu Ende. Nachdem sie auch noch aufgeräumt hatten, ging Fynn kurz ins Bad und kam dann erfrischt wieder raus. "Ich muss dann jetzt auch los." "Ja. Ich muss auch zur Arbeit." "Ich hoffe Benny geht dir nicht zu sehr auf die Nerven." "Mal sehn." "Sei nicht sauer." "Du hast ja recht gehabt." "Siehst du?" Sie grinste. Auch er hatte ein Lächeln für sie übrig. "Fährt von hier ein Bus?" "Ich kann dich auch eben bringen." "Nee. Ist echt nicht nötig." "Das macht mir aber nichts." "Na okay." Sie verließen die Wohnung und Sam fuhr sie nach Hause. Als sie dann vor dem Haus in dem Fynn wohnte standen... "Danke dir noch mal Sam." "Ich habe zu danken. Der Tag gestern war einfach toll." "War doch nichts besonderes." "Für mich schon." "Du übertreibst." "Sehen wir uns wieder?" "Vielleicht. Meine Nummer hast du ja." Beide mussten lachen. Dann gab Fynn ihm noch einen Kuss auf die Wange. "Bye." Und sie stieg aus. Dann betrat sie das Haus und Sam fuhr los. Das lag jetzt schon 2 Monate zurück. In dieser Zeit texteten sie viel und trafen sich oft. Wenn Sam im Musikladen was kaufte oder in der Videothek etwas auslieh, wenn Fynn arbeitete. Ab und zu trafen sie sich auch Sonntags, wenn Fynn frei hatte. Also alles in allen sehr ausgeglichen. Doch diesmal hatten sie ein Date auf einen Freitag. Na ja. So wirklich treffen konnte man das auch nicht nennen, da Fynn arbeiten musste und Sam einfach so dazukommen wollte. Es war also Freitag gewesen. Kurz vor 24.00 Uhr. Fynn wartete vor der Kneipe, als Sam angerannt kam. Etwas außer Atem kam er vor ihr zum Stehen. "Puh. Da bin ich." "Geht es dir gut?" "Ja! Musste mich nur beeilen. Das Treffen bei meinen Eltern wollte einfach nicht enden." "Schon Okay. Komm." Zusammen gingen sie rüber zur Disco, vorbei an der langen Schlange, direkt zum Eingang. Sie gingen über die Absperrung und Fynn begrüßte Sammy. "Hey Sammy." "Fynn, meine Süße." Sie umarmten sich. "Hey du da! Hinter die Absperrung." Das galt natürlich Sam. "Schon gut Sammy. Er gehört zu mir." "Wie? Ist er dein neuer Freund?" "Wer weiß?" Sie grinste, packte Sam an der Hand und ging mit ihm rein. Bald hatten sie sich auch durch die tanzende Menge gedrängelt und erreichten die Theke. Sam setzte sich an diese und Fynn band sich ihre Schürze um. Ally kam dazu. "Hey Fynn." "Jo Ally." "Und dich kenne ich doch auch." Sie sah Sam an. "Du bist doch der Typ, mit dem Fynn im Imbiss war." "Ja. Mein Name ist Sam." "Hi. Ich bin Ally." "Freut mich." "Sag mal Fynn. Hast du Todessehnsucht?" "Wieso?" "Du kannst hier doch nicht mit einem Typ aufkreuzen. Sammy und Alec nehmen den auseinander." "Ach komm. Das ist übertrieben." "Achja? Dann erklär das mal Alec." Sie deute nach oben und Fynn sah hoch. Man konnte Alec in der DJ- Kabine sehen, wie er wütend zu Sam sah. Und er machte Andeutungen ihn umzubringen. Fynn verdrehte genervt die Augen. "Oh man. Ich geh das mal eben klären." Fynn ging hoch. Während sie sich mit Alec rum stritt, unterhielten Sam und Ally sich ein wenig. "Du bist also ihr neuer Freund?" "Nee... wir sind Kumpels." "Da hast du dir aber einen Kumpel ausgesucht." "Wieso?" "Na ja... Fynn ist sehr begehrt. Nehmen wir Sammy und Alec. Die beiden sind voll in die verknallt und das schon seit 4 Jahren. Sie weiß das aber nicht und die beiden werden ihr das wohl auch nie erzählen. Zumindest sind sie sehr eifersüchtig, was andere Männer betrifft." "Aber wir sind nur befreundet." "Erklär das nicht mir, sondern ihnen." Ally hätte gerne noch weiter mit Sam geredet, aber sie musste arbeiten. Bald kam auch Fynn wieder. Und ihr Geschichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Ally fragte sofort nach. "Was ist passiert?" "Männer sind ja so was von uneinsichtig. Alec will nicht kapieren, dass Sam und ich nur Freunde sind. Was interessiert ihn das überhaupt?" "Du kennst ihn doch. Er will dich doch nur beschützen." "Wie alt bin ich? 5?" "Reg dich ab und arbeite lieber." "Jaja." Also fing Fynn an zu bedienen und Sam sah ihr mit Freuden zu. "Willst du was trinken Sam?" "Gerne. Ne Cola wenn du hast." Fynn lächelte und stellte ihm eine Cola hin. Er wollte sie eigentlich bezahlen, aber Fynn winkte ab. "Geht auf mich." "Danke." So verstrichen langsam die Stunden. Sam hatte schon irgendwie die ganze Zeit das Gefühl beobachtet zu werden. Es konnte natürlich auch daran liegen, dass Alec grundsätzlich ein Auge auf ihn hatte. Aber wegen Alec war es nicht. Vielleicht aber bildete er sich das auch nur ein. Nach einer Zeit, tat er das Gefühl dann auch wirklich als Einbildung ab. Hier waren so viele Leute. War also klar das der eine oder andere ihn ansehen würde. Doch er hätte sich mal besser auf sein Gefühl verlassen sollen, denn während er zur Toilette ging und Fynn Alec etwas zu trinken brachte, passierte etwas, was noch verheerende Folgen haben sollte. [Was wird natürlich noch verraten XD] Es war bereits 2.00 Uhr gewesen, als Fynn endlich mal wieder ein wenig Luft hatte. Hastig trank sie ihr Wasser aus, welches neben dem von Sam stand. Er leerte ebenfalls sein Glas. "Willst du noch was trinken?" "Nein Danke. Ich brauche im Moment nichts." "Na gut." Sie zuckte mit den Schultern und machte sich wieder an die Arbeit. Doch nach kurzer Zeit schon fühlte sie sich merkwürdig. Irgendwie sah sie alles doppelt, dass Licht war stärker als sonst und die Musik war ziemlich laut. Ihr war heiß und kalt und plötzlich drehte sich alles. Es war merkwürdig, weil sie doch eigentlich nichts Alkoholisches getrunken hatte. Plötzlich fing sie an, ununterbrochen zu kichern. Sam machte sich Sorgen. "Fynn? Alles klar mit dir?" "Sam du süße Schokolade." Sie kniff ihn in die Wangen. "Fynn? Was ist?" "Nichts." Sie hüpfte hinter der Theke rum, nahm sich dann eine volle Flasche Wodka und kippte sie sich dann über den Kopf. "Yeah. Wet Girls." Sie machte schon Anstalten sich das Oberteil auszuziehen, doch Sam war schon über die Theke gesprungen und umarmte sie so, dass sie ihre Arme nicht mehr bewegen konnte. Sehr zum Leidwesen einiger männlicher Schaulustigen. "Was hast du?" "Oho... du willst es gleich hier von mir? Kannst du haben." Sie machte sich an seinem Gürtel zu schaffen. Schnell hielt er ihre Arme fest. "Fynn!" "Jaha... so ist mein Name." Sie kicherte immer noch wie irre geworden. Ally kam gerade wieder. "Was veranstaltet ihr hier?" "Allyyyyyyy...", schrie Fynn, befreite sich von Sam und umarmte sie. "Fynn! Was soll der Scheiß?" "Lass uns strippen gehen." "Spinnst du jetzt komplett?" "Ich liebe dich." Fynn wollte Ally schon küssen, doch diese schubste sie weg. "Gott. Was ist mit dir los?" "Ich hab das Wasser getrunken und jetzt geht es mir prima. Love is in the Air." Ihr Kichern machte einen noch wahnsinnig. Aber als sie das mit dem Wasser erwähnte, wurden Sam und Ally hellhörig. "Irgendwer hat ihr Drogen ins Wasser gekippt.", mutmaßte Sam. "Shit. Was soll das?" "Keine Ahnung, aber sie muss ins Krankenhaus." "Quatsch. Die sagen auch nur, dass sie schlafen soll." "Und nun?" "Mir egal, aber bring sie hier weg!" "Okay." Fynn wollte gerade eine Flasche Rum trinken, als Sam sie an die Hand nahm. "Sam du hübscher Mann." "Komm Fynn. Lass uns eine Spritztour mit dem Auto machen." "Auja. Darf ich auch fahren?" "Klar doch." Er nahm noch ihre Tasche und dann verließen sie die Disco. Schnellen Schrittes ging er zu seinem Auto mit ihr. Und irgendwie schaffte er es auch Fynn auf den Beifahrersitz zu verfrachten. Dann fuhr er los. "Juhu. Schneller. Fahr schneller." Er drückte ein wenig mehr aufs Gas. "Jaaaaa.... noch schneller." Sie kurbelte das Fenster runter und steckte den Kopf raus. Wie ein Hund ließ sie ihre Zunge aus dem Mund heraushängen. Das Kichern versuchte Sam zu überhören. Der Weg zu ihm nach Hause kam ihn wie Stunden vor, obwohl es nur wenige Minuten waren. Er war froh als sie endlich ankamen. Mit Mühe und Not schafften sie es in die Wohnung. In der Wohnung angekommen, sprang Fynn auf seine weiße Ledercouch und hüpfte dort herum. "Party, Party." "Fynn! Beruhig dich doch mal." "Nee..." Sie hüpfte weiter und Sam konnte nicht anderes tun, als zusehen. "Komm mach mit." "Ich lasse es lieber." "Bitte, bitte." "Fynn.. ich..." "Na los. Oder hast du Angst?" Was sollte er tun? Er wusste ja nicht, was für Drogen sie bekommen hatte und wie sie auf ein ´Nein´ reagieren würde. Also warum auch nicht? Die Couch war eh schon mit ihren Schuhabdrücken übersäht. Er zog sich seine Schuhe aus und hüpfte mit ihr auf der Couch. Nach 10 Minuten war Fynn aus der Puste und ließ sie auf die Couch plumpsen. Sam setzte sich neben sie. Er war ganz schön außer Atem. "Und hat dir das gefallen Fynn?" "Jaaaaaaa...." Wie alt war Fynn doch gleich? 25 oder 5? "Willst du nicht mal schlafen gehen?" "Nein. Ich weiß was besseres." Diese leise und verruchte Stimme machte ihm angst. Und ehe er sich versah, saß sie auch schon auf seinem Schoß. "Fynn was-" Er konnte nicht mehr weiter reden, weil sie ihre Lippen auf seine legte und ihm so jede Möglichkeit des Sprechens nahm. Sie küsste ihn sanft und fuhr durch sein Haar. Doch er wusste, dass sie dies nur wegen der Drogen tat und erwiderte deswegen nicht. Sie merkte es und dachte, dass er vielleicht nicht so auf einen sanften Kuss stehen würde. Deswegen küsste sie ihn stürmischer und versuchte ihre Zunge zwischen seine Lippen zu drängen, doch er ließ seinen Mund geschlossen. Sie löste sich nach mehreren Versuchen und sah ihn mit fragenden Augen an. "Was ist los? Gefällt es dir nicht?" "Komm doch bitte wieder zur Vernunft." "Ah ich weiß. Du stehst auf was anderes." Sie grinste und riss sein Hemd förmlich auf. Fynn fing an seinen Hals zu küssen und arbeitete sich schnell zu seiner Brust vor. "Fynn! Bitte nicht!" Er konnte es nicht von der Hand weisen, dass es ihm gefiel, nur unter diesen Umständen ging es nicht. Nicht so! Dann kam ihm plötzlich eine Idee. "Willst du nicht erst duschen gehen? Du riechst echt stark nach Alkohol." Sie hörte auf und sah ihn an. "Echt?" Sie roch an sich. "Stimmt. Ich geh erstmal duschen und dann machen wir weiter." Sie stand auf und ging ins Bad. Sam atmete auf. /Hoffentlich hört das bald auf./, dachte er sich. Doch plötzlich kam Fynn wieder. "Was hast du?" "Ich brauch Sachen zum wechseln." Sie kicherte, wovon Sam schon Kopfschmerzen bekam. "Ich hol dir was." Er ging die Treppen zur Galerie hoch und kam mit einer Boxershorts und einem weißen Hemd wieder. Er hatte gerade die letzte Stufe gemeistert, als Fynn plötzlich blass wurde und sich mitten im Wohnzimmer übergeben musste. Sam ließ die Sachen fallen und eilte zu ihr. "Fynn! Alles klar?" Was sollte er machen? Er war damit einfach überfordert. Doch sein weiteres Handeln nahm Fynn ihm ab, denn ehe er sich versah, hatte sie ihn auch schon angebrochen. Sam kämpfte jetzt selbst mit der Übelkeit. "Geht es wieder?" "Jaaaaa.." Sie redete wieder wie ein kleines Kind. Er hob die Sachen auf und gab sie ihr. "Dann geh jetzt duschen." "Ja Papa." Endlich war sie im Bad und Sam hörte das Wasser rauschen. "Na endlich." Erstmal ging er in die Küche und wischte sich notdürftig das Erbrochene vom Bauch und von der Hose. Danach machte er den Boden sauber und versuchte seine Couch zu retten. Um sie vor weiteren Angriffen zu schonen, legte er ein Laken darüber. Dann holte auch er sich Sachen zum wechseln und wartete darauf, dass Fynn fertig wurde. Doch sie kam und kam nicht raus. Das Wasser lief immer noch. Er machte sich schon Sorgen. Sam klopfte an die Tür. "Fynn? Alles okay?" Doch statt einer Antwort, machte sie die Tür auf. Sie war nackt, nass und das Badezimmer stand komplett unter Wasser. Sam war einem Herzinfarkt nahe. Sofort rannte er ins Badezimmer und drehte das Wasser ab. Wie gerne er auch geschrieen hätte, er musste sich beherrschen. Also nahm er ein Handtuch und legte es Fynn um die Schultern. "Trockne dich ab, sonst erkältest du dich noch." "Okay." Sie tat wie ihr gesagt wurde. Und dann zog sie sich auch artig an. Nur was sollte er jetzt machen? Er selbst musste auch duschen, denn er roch immer noch nach ihrem Mageninhalt. Da kam ihm eine Idee. Er ging in die Küche und holte einige alte Zeitungen dort heraus. "Reiß mir doch ein paar schöne Artikel heraus." "Auja." Sie machte sich an die Arbeit und er verschwand schnell im Bad. Nachdem er sich in Rekordzeit geduscht und angezogen hatte, versuchte er die Überschwemmung zu beseitigen. Natürlich nicht, ohne Fynn mit Argusaugen zu beobachten. Deshalb zog es sich auch etwas in die Länge, aber bald hatte er es geschafft. Fynn hatte natürlich im ganzen Wohnzimmer die Zeitungen verteilt, aber das war Sam egal. Es war bereits 4.00 Uhr gewesen und bei Sam machte sich schon Müdigkeit bemerkbar. Aber da war er der einzige. Fynn war quietschfidel und schlafen würde sie bestimmt nicht in Erwägung ziehen. Ganz sicher nicht. Nur was sollte er tun? Er war verzweifelt gewesen. Und er musste sie irgendwie beschäftigen, bevor sie wieder über ihn herfiel. Also fing er an mit ihr ´Mensch- Ärger- Dich- Nicht´, Karten und Kniffel zu spielen. Und Fynn hatte Spaß dabei, keine Frage. Um 6.00 Uhr schienen die Drogen langsam nachzulassen, denn sie gähnte mehrfach. "Na bist du schon müde?" "Nein!" "Wollen wir mal versuchen zu schlafen?" "Mit Kissenschlacht?" "Von mir aus." "Juhu." Gemeinsam gingen sie hoch und ließen die Federn nur so fliegen. Nach der Kissenschlacht lag Fynn dann endlich im Bett. "Dann schlaf mal gut." "Und du?" "Ich leg mich unten auf die Couch." "Nein! Bitte geh nicht." Sie sah ihn mit großen und traurigen Augen an. Und auch ihre Stimme ließ auf Trauer schließen. Er legte sich hin und sah sie an. "Wie geht es dir Fynn?" "Mir ist zum Heulen." "Wieso?" "Weil ich an meine Eltern und die Zeit nach ihrem Tod denken muss." Was war denn nun kaputt? Erst war sie albern und aufgedreht und jetzt verfiel sie in eine Art depressive Phase? Er wusste nicht, was ihm von beidem lieber war. Denn plötzlich fing sie an zu weinen. Sam nahm sie in den Arm. "Ist ja gut. Ich bin bei dir." "Nichts ist gut. Ich bin ein Nichtsnutz." "Wie kommst du darauf?" "Ich habe dir doch von dem Tod meiner Eltern erzählt." "Ja." Ihre Tränen versiegten zwar, aber ihre Stimme war immer noch sehr dünn. So als ob das Trocknen der Tränen nicht lange andauern würde und sich bald wieder salzige Flüssigkeit aus ihren Augen stehlen würde. "Kannst du dir vorstellen wie schlimm die Zeit nach ihrem Tod für mich gewesen ist?" "Ja." "Nein kannst du nicht!", sagte sie mit zorniger Stimme. "Dann erzähl es mir. Vielleicht kann ich es mir ja dann vorstellen." "Aber das ist eine sehr traurige Geschichte." "Egal. Ich höre dir zu." Sie holte Luft und begann zu erzählen. "Nach der Beerdigung kam ich zu meinen Großeltern. Sie sind zwar liebe und nette Menschen, aber ich fühlte mich nicht wohl dort. Die erste Zeit weinte ich nur. Meine Klassenkameraden und Lehrer hatten Verständnis dafür, doch das änderte sich bald. Ich war so von meiner Trauer zerfressen, dass ich aufhörte zu sprechen. Es war schon 1 Monat vergangen und die Beziehung zu meiner Klasse verschlechtere sich. Alle Freunde die ich hatte, wandten sich von mir ab und ich wurde zum Außenseiter. Doch ignorieren war ja noch nicht das Schlimmste gewesen. Sie hänselten mich und schlugen auch gerne mal zu." "Warum hast du dich nicht gewehrt?" "Weil ich keinen Sinn darin sah. Ich hoffte immer, dass ein Schlag tödlich von ihnen enden würde. Meine Großeltern machten sich natürlich große Sorgen, aber ich erzählte ihnen nie etwas. Sie wollten mich schon von der Schule nehmen, doch das wollte ich nicht. Ich wollte nicht feige sein. Bis ich 16 war, hielt ich eisern durch. Dann wechselte ich auf eine höhere Schule. Ich hatte den Tod meiner Eltern einigermaßen verarbeitet und redete auch wieder. Doch als ich in meine neue Klasse kam, waren dort auch viele aus meiner alten Klasse und sie schafften es, auch die anderen gegen mich aufzulehnen. Bis kurz vor meinem 19. Geburtstag und vor meinem Abschluss schikanierten sie mich. Doch dann hatte ich so eine Art Hoffnungsschimmer. Eine Junge aus meiner Klasse gestand mir seine Liebe. Er meinte, es sei ihm egal was die anderen sagen würden. Allein seine Gefühle für mich zählen für ihn. Erst war ich misstrauisch, doch als er mich vor den anderen dann in Schutz nahm, glaubte ich ihm. Ein böser Fehler." Sie schluckte schwer. Sam merkte, dass es ihr unangenehm war. "Wenn du nicht weiter reden willst, ist das okay." "Nein. Schon gut. Na ja... wir kamen dann zusammen und waren 2 Monate glücklich. Ich konnte ihm alles sagen. Zumindest dachte ich das. Er lud mich dann zu sich nach Hause ein. Seine Eltern waren nicht zu Hause. Und dann erlebte ich dort mein erstes Mal. Doch was ich nicht wusste war, dass einige aus meiner Klasse auch da waren und alles gefilmt hatten. Und auf der Abschlussfeier zeigten sie das Band." Fynn fing wieder an zu weinen und Sam umarmte sie fester. "Wie kann man nur so grausam sein?" "Aber sie hatten doch recht." "Was? Spinnst du? Sie hatten weder das Recht dich zu schlagen, noch solch grausamen Scherze mit dir zu machen." "Ist doch egal." "Nein!" "Lass gut sein Sam. Es ist okay." Er versuchte sich zu beruhigen. "Und wie ging es weiter?" "Als ich meinen Abschluss hatte, bin ich weggezogen. Hier her. Am Anfang hatten meine Großeltern mich noch finanziert, doch bald stand ich auf eigenen Füßen. Meinen ersten Job hatte ich in der Kneipe. Erst kam ich gar nicht klar und war echt ängstlich. Doch mit der Zeit bekam ich Selbstvertrauen. Hier kannte mich ja schließlich keiner. Ich wurde lockerer und entwickelte eine eigene Persönlichkeit. Eine Neue. Eine Bessere. Und in der Kneipe bekam ich auch meinen Traum." "Was für einen Traum eigentlich?" "Ich will Flugbegleiterin werden." "Jetzt versteh ich gar nichts mehr." "Na ja. Die Ausbildung kostet eine menge Geld. Deswegen auch die ganzen Jobs." "Und was hat das mit der Kneipe zu tun?" "Ich arbeitete gerade mal 2 Monate in der Kneipe, als ein Pärchen an die Theke kam. Irgendwie kamen wir ins Gespräch. Er war Pilot und sie Flugbegleiterin. Sie hatte mir vorgeschwärmt wie toll dieser Job ist und ihre Beigeisterung hat mich angesteckt. Und wer träumt nicht vom Fliegen? So fing das alles an. Ich nahm immer mehr Jobs an um mir meinen Traum erfüllen zu können." Sie lächelte ihn an und er erwiderte es. Ihre Tränen waren versiegt. Nur die feuchten Spuren auf ihren Wangen zeugten noch von ihrer Traurigkeit. Sanft wischte er ihre Wangen trocken. "Und hast du nicht Angst, dass ich genauso sein könnte, wie die aus deiner Klasse?" Sie schüttelte den Kopf. "Nein. Bei dir hab ich das Gefühl, dass du ehrlich zu mir bist und mich nicht hintergehst." "Danke." Er lächelte wieder. "Willst du jetzt schlafen gehen?" "Ja." "Dann geh ich auf die Couch." "Nein. Bitte nicht. Bleib bitte hier." "Ähm..." "Bitte!" "Na gut." Er wusste, dass sie bestimmt einen riesen Aufstand machen würde, wenn sie später wieder aufwachen würde, aber was sollte er auch tun? Also blieb er liegen und Fynn kuschelte sich an ihn. "Mhmm... Das habe ich vermisst." "Wieso vermisst?" "Seit dem Tod meiner Eltern habe ich nicht mehr gekuschelt." "Seit wann hattest du denn keinen Mann mehr im Bett?" "Darum geht es doch gar nicht. Die Männer, mit denen ich zusammen war, wollten nie kuscheln." "Na dann. Ich stehe dir jederzeit zur Verfügung." "Gut zu wissen." Sie hatte die Augen auch schon geschlossen und von einer Sekunde auf die andere war sie eingeschlafen. Als Sam das bemerkte, konnte er nur mit dem Kopf schütteln. /Erst machst sie so einen Aufstand und dann schläft sie so schnell ein./, schoss es ihm durch den Kopf. Er gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn. "Schlaf gut, mein Engel.", flüsterte er und schloss dann auch die Augen. Kurze Zeit später war auch er eingeschlafen. ENDE KAPITEL 3 So. Fertig. Ich hoffe das Kapitel hat Gefallen gefunden. Okay. Das mit den Drogen war schon ziemlich krass und ich bin sicher das es solche Drogen gar nicht gibt, die solche Dinge hervorrufen, aber das hier ist reine Fiktion. Und ich wollte hier auch zum Ausdruck bringen, wie gefährlich so was sein kann. Stellt sich nur die Frage wer ihr was ins Glas gemischt hat. Und was ist, wenn Fynn sich an alles erinnern kann, was sie Sam angetan hat? *grins* Also dann sag ich mal fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bis denn dann BabyG Kapitel 4: Gefühle ------------------ Da bin ich auch mal mit dem nächsten Teil. Hat bei mir mal wieder ewig gedauert. Na was soll's. Ich hab mich so irre über die Kommis gefreut. Danke, danke, danke. Ihr seit echt super Leute. Und danke das ihr mehr oder weniger über die Extremität des letztens Kapitels hinweg gesehen habt. Los geht's... Es war 11.00 Uhr gewesen, als Fynn von einem Alptraum geplagt, aufwachte. Ihr Atmen war beschleunigt. /Was für ein Traum./ Dann merkte sie plötzlich etwas warmes auf ihrem Bauch. Es war Sam´s Arm gewesen. Sie lächelte. Doch das verging ihr schnell, als sie sich an die letzte Nacht erinnerte. Was hatte sie eigentlich alles gemacht? Alles fiel ihr wieder ein. Jede noch so kleine Einzelheit. Dann bewegte sich Sam und schien aufzuwachen. Panik stieg in ihr hoch. Was sollte sie jetzt tun? Immerhin hatte sie schlimme Dinge getan. Er schlug die Augen auf und sah sie an. "Morgen." "Äh.. morgen." "Was ist los mit dir Fynn? Du wirkst nervös." "Ähm... was hab ich gestern eigentlich alles gemacht?" "Hm?" "Ich weiß nur, dass mir jemand Drogen ins Wasser getan hat. Das hattet ihr zumindest gesagt. An mehr kann ich mich nicht mehr erinnern." Das war natürlich glatt gelogen, aber sie wollte wissen, wie er reagieren würde. Würde er lügen oder ihr die Wahrheit sagen? "Ähm... na ja. Du hast in der Disco wild getanzt und da du sehr übel aussahst, hab ich dich dann zu mir genommen. Du hast dich dann in der Toilette noch übergeben und warst dann so müde, dass du dich schlafen gelegt hast." "Und was machst du dann hier?" "Ich war wohl so müde, dass ich mit zu dir gelegt habe. Sorry." Sie sah ihn wütend an. "Ja tut mir leid. Ich steh schon auf." "Das meine ich nicht." "Was dann?" "Warum lügst du? Ich kann mich an alles von der letzten Nacht erinnern." "Oh." "Ja oh!" "Ja sorry, aber ich wusste ja nicht wie du reagieren würdest. Außerdem wäre es dir bestimmt peinlich gewesen." "Klar ist mir das peinlich, aber ich finde es nicht okay, dass du mich anlügst." "Ich wollte dich eben nicht verletzten." "Ich will aber das du ehrlich zu mir bist." "Bin ich ja sonst auch, aber hier erschien mir eine Notlüge sinnvoller." Sie lächelte. "Danke." "Kein Problem." "Und es tut mir leid." "Was denn?" "Na alles was ich letzte Nacht getan habe bzw. dir angetan habe." "Ach egal. Schon vergessen." "Schon vergessen? Na du bist lustig. Ich hab dich angekotzt, dich ziemlich heftig angemacht und deine halbe Wohnung ruiniert." "Und du hast dich nackt vor mir gezeigt. Sehr sexy. Muss ich schon sagen." Er grinste sie frech an. "Na warte du!" Sie haute ihm ein Kissen ins Gesicht. Beide mussten lachen. "Wie spät ist es eigentlich?" "11, wieso?", sagte Sam, als er auf seinen Wecker gesehen hatte. "Na dann hab ich ja noch ein wenig Zeit, bevor ich zur Arbeit muss." "Nix da! Du gehst heute nicht arbeiten." "Klar geh ich arbeiten." "Du bist immer noch blass im Gesicht." "Mit ein bisschen Make- up fällt das gar nicht auf." "Ich lass dich heute nicht gehen." "Ich kann aber nicht fehlen." "Du bleibst hier." "Aber-" "Keine Widerrede!" "Ach menno." "Wo ist dein Handy?" "Wieso?" "Sag schon." "Ich denke in meiner Tasche." Sam stand auf und ging nach unten. Kurze Zeit später kam er mit ihrer Tasche wieder. Er gab sie ihr und legte sich wieder neben sie. Sie sah ihn leicht irritiert an. "Und nun?" "Ruf auf der Arbeit an und sag ab." "Nein." "Soll ich das machen?" "Nee... ich geh arbeiten." "Fynn! Ich werd böse!" "Das will ich sehen." Er grinste und fing an sie durchzukitzeln. Sie lachte aus vollem Halse und wand sich hin und her. "Gnade!" "Rufst du an?" "Ja." Er hörte auf uns Fynn musste erstmal Luft holen. Dann holte sie ihr Handy aus der Tasche und rief im Musikladen an. Ihr Chef fand das zwar gar nicht gut, aber als sie sagte, dass sie Magen- und Darmgrippe hätte, verbot er ihr sogar zu kommen. Als sie aufgelegt hatte, musste sie lachen. "Was ist so komisch?" "Mein Chef is ein Hygienefreak. Und wenn er nur das Wort Keime oder Bakterien hört, kriegt der nen Anfall." "Achso. Na dann telefonier mal weiter." "Ja doch. Mach mal keinen Stress." Sie wählte die Nummer von Hank. "Hey Hank. Ja mir geht es gut und dir? ... Ach Ally hat dir alles erzählt?... Ja ich bin ein wenig ausgetickt.... Ist es dann okay wenn ich ein bisschen später zur Arbeit komme?... Was? Ja aber-... Ja... Du hörst dich schon an wie Sam... Erzähl ich dir ein anderes mal... Ja bis dann." Sie legte auf. Sam sah sie ziemlich angesäuert an. "Von wegen du kommst später." "Man kann es ja mal versuchen. Aber keine Angst. Er hat gesagt, wenn ich auch nur einen Fuß in die Kneipe oder Disco setze, befördert er mich persönlich nach Hause und das soll schon was heißen." "Na dann ist ja alles klar." "Hast deinen Willen gekriegt." "Ich weiß." Er grinste sie an. Fynn gähnte etwas und stecke Sam damit an. "Wollen wir noch ein wenig schlafen?" "Gerne." "Dann geh ich wohl besser auf die Couch." "Ich weiß echt nicht was du immer auf der Couch willst. Bleib doch hier." "Echt?" "Ja doch." "Na gut." Fynn kuschelte sich an ihn. "Ach deswegen soll ich im Bett bleiben." "Du hast es erfasst." Sie schloss die Augen und versuchte wieder zu schlafen. Er lächelte, legte einen Arm um sie und schloss ebenfalls die Augen. Es dauerte auch nicht lange, bis sie beide wieder eingeschlafen waren. Um 15:00 Uhr wurde Sam unfreiwillig geweckt, da sein Handy klingelte. Verschlafen tastete er auf dem Nachttisch herum, bis er es schlussendlich auch fand. Ein kurzer Blick auf das Display verriet ihm, dass die Nummer unbekannt war. Er nahm ab. "Ja?... Ja hallo... Gut. Was ist?... Was? Das ist heute? Davon hast du mir nichts gesagt.... Achso. Und wann?... WAS? IN EINER STUNDE?... Wie spät ist es denn?... Ja... Ich komme. Tschüß." Er legte auf und durch sein Geschrei wachte Fynn auf. Verschlafen sah sie ihn an. "Was ist denn los?" "Das war das Büro. Ich habe in einer Stunde einen Termin." "Och nö." "Lässt sich leider nicht ändern. Und absagen kann ich auch nicht." "Und nun?" "Also ich muss jetzt aufstehen. Du kannst ja noch ein wenig schlafen." "Nee.. ohne dich macht das keinen Spaß." Er lächelte und stand auf. Sie streckte sich einmal ausgiebig und stand dann auch auf. Gemeinsam gingen sie die Treppen runter und während Sam ins Bad ging, ging Fynn in die Küche um etwas zu Essen zu machen. Als Sam dann 10 Minuten später in die Küche kam, stand das Frühstück schon auf dem Tisch. "Schatz, du hast ja Frühstück gemacht." "Ja Liebling. Alles nur für dich." Beide brachen in schallendes Gelächter aus. Nachdem sie gefrühstückt hatten, wurde es für Sam Zeit zu gehen. "Wann kommst du wieder?" "Ich denke mal so um 19.00 Uhr. Bist du dann noch hier?" "Sollte ich?" "Also ich fände es gut wenn du noch eine Nacht hier bleiben würdest." "Also wenn du mich so anflehst..." "Wer fleht denn?" "Klar bleib ich noch." "Und wehe du gehst arbeiten." "Ich fahr nur gleich eben schnell nach Hause um Sachen zu holen." "Soll ich dich eben bringen?" "Nee... du musst los." "Stimmt. Ich freu mich schon auf heute Abend. Ach ja... hier noch ein Schlüssel." Er drückte ihr den Schlüssel in die Hand und gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange. "Bis dann." Und schon war er weg. Fynn stand einfach nur so da. Nicht nur das er sie geküsst hatte, [Es war zwar nur ein Kuss auf die Wange aber egal...] nein, er hatte ihr auch noch seinen Schlüssel gegeben. Er schien ihr sehr zu vertrauen. Und dann wollte er auch noch, dass sie noch eine Nacht bei ihm bleiben sollte. Was sollte sie davon nur halten? Sie wurde leicht rot. /Nein Fynn! Ihr seit nur Freunde und dabei bleibt es auch!/, ermahnte sie sich in Gedanken selbst. Doch sie hatte jetzt auch ganz andere Sorgen. Erstmal musste sie irgendwie nach Hause kommen. Und sie musste sich unbedingt bei Sam bedanken. Und zwar so richtig. Mit einem einfachen Danke war es echt nicht getan. Erstmal ging sie ins Bad und machte sich fertig. Danach durchwühlte sie seinen Kleiderschrank, da ihre Sachen noch immer ziemlich dreckig waren und stanken. Als sie etwas Passendes gefunden hatte, fiel ihr auf, dass sie gar kein Geld für den Bus hatte. Also rief sie sich ein Taxi. Und diesmal wurde ihr ausdrücklicher Wunsch erfüllt und es kam nicht Mike, sondern Zac. Der fuhr sie dann nach Hause. Dort angekommen lief sie auch prompt Mary über den Weg. "Hi Mary!" "Was willst du denn hier?" "Ich wohne hier?" "Ach ja... richtig." "Wo willst du hin?" Da Mary Schlüssel und Jacke in der Hand hatte, deute es Fynn zumindest so. "Zur Arbeit vielleicht?" "Das passt gut. Nimmst du mich mit?" "Spinnst du jetzt völlig?" "Warte nur eine Minute." Fynn rannte in ihr Zimmer, zog sich schnell um und packte ein paar Sachen ein. Sie ging zum Eingang zurück und Mary stand immer noch da. Fynn musste sich ein Grinsen wirklich verkneifen. "Danke das du mich mitnimmst." "Wer sagt denn, dass ich das mache?" "Du schuldest mir was." "Und wieso?" "Wer hat dich denn letztens gerettet, als deine Eltern aufgetaucht sind?" "Jaja." Mary ging raus und Fynn folgte. Das Auto war zwar nicht gerade nach Fynn´s Geschmack, aber was machte das schon? Das Auto war auch schon merkwürdig genug gewesen, aber es passte irgendwie zu Mary. Ganz schwarz, mit mehreren umgedrehten Kreuzen drauf. Von Innen sah es auch nicht besser aus. Aber darüber wollte nicht weiter nachdenken. Mary fuhr sie bis zu ihrer Arbeitsstelle. Das Kino in der Stadt. Dort arbeitete Mary als Kassiererin und Saalbedienung. Fynn stieg aus, bedankte sich noch mal artig und ging dann ihrer Wege. Auf der Fahrt zum Kino fiel ihr nämlich ein, wie sie sich bei Sam bedanken konnte. Sie machte einige Besorgungen und fuhr dann mit dem Bus wieder zu Sam. Während sie alles vorbereitete, fiel ihr Blick auf die Uhr. Es war bereits 6. Sie musste sich ranhalten, wenn sie pünktlich sein wollte. Das würde bestimmt eine Überraschung für ihn werden. Es wurde 7. Fynn hatte schon alles vorbereitet. Sam war noch nicht in Sicht. Es wurde 8. Fynn machte sich schon ein wenig Sorgen. Dann um 9 Uhr öffnete sich endlich die Tür. Fynn rannte sofort hin. "Wo warst du so lange?" "Sorry. Ich hab ja versucht es so kurz wie möglich zu machen, aber die hatten noch so viele Fragen und... ach egal. Tut mir echt leid." "Hättest anrufen können." "Das nächste mal denk ich dran." "Na okay. Ist schon gut." Sam nahm einen untypischen Geruch war. Das kam eindeutig aus der Küche. Er wollte hinein, aber Fynn hatte vorsorglich die Küche abgeschlossen. "Hey. Lass mich rein." "Nee. Vergiss es." "Komm schon." "Nein. Warte im Wohnzimmer." "Na gut.", gab er gedehnt von sich. Also ging er ins Wohnzimmer und wartete. Währendessen werkelte Fynn in der Küche rum. "Mach die Augen zu.", rief sie ihm nach einer Weile zu. "Okay." Er wusste, dass Widerworte ihn nicht weiterbrachten. Also schloss er die Augen und wartete. Er merkte, dass sie sich bald neben ihn setzte. "Mach den Mund auf." Er tat wie ihm gesagt wurde und dann wurde etwas warmes in deinen Mund gelegt. Er kaute und schluckte es dann runter. "Lecker. Ich hab noch nie so gute Spagetti gegessen." Er öffnete die Augen und sah sie an. "Tja... da kannst du mal sehen was ich alles kann." "Krieg ich noch was?" "Klar. Nimm dir." "Wie? Fütterst du mich nicht weiter?" "Na okay." Also fütterte sie ihn. Ab und zu nahm sie sich auch was. Bald war auch der Teller leer. "Das war sehr lecker." "Hast du was anderes erwartet?" "Aber wozu das alles? Ich meine das super leckere Essen und das du mich gefüttert hast." "Na ja... als Entschuldigung und als Dankeschön." "Hm?" "Na als Entschuldigung dafür, dass ich so viel Mist gemacht habe, als ich unter Drogen stand. Und als Danke, weil du dich so lieb um mich gekümmert hast." "Ach das wäre doch nicht nötig gewesen." "Doch finde ich schon und ich hätte gerne noch mehr für dich getan." "Weißt du... es reicht schon das du hier bist." "Wieso?" "Na weil ich mich echt wohl bei dir fühle und es schön ist mit dir zusammen zu sein. Besser als jede Erholungskur." "Jetzt übertreibst du aber." "Nein. Das ist mein Ernst." "Danke." Sie wurde leicht rot im Gesicht. Solch ein Kompliment bekam sie nicht häufig. Er sah es natürlich und versuchte vom Thema abzulenken. "Also wenn du jetzt weiter nichts geplant hast, würde ich vorschlagen, dass wir uns noch eine DVD oder so angucken." "Auja." "Also ich hab vorhin noch einen Liebesfilm, eine Komödie, einen Actionfilm und einen Horrorfilm besorgt. Was willst du sehen?" "Mir egal. Such du aus." "Dann den Actionfilm, wenn es dir recht ist." "Klar. Dann leg du den schon mal rein und ich zieh mich eben um." "Wieso umziehen?" "Na weil ich müde bin und bestimmt beim Film einschlafe." Sie stand auf und ging nach oben. Nach kurzer Zeit rief sie aber schon nach ihm. "Du Sam?" "Ja?" Er sah zu ihr hoch. "Kann ich mir was von dir leihen? Ich hab vergessen mir Schlafzeug einzupacken." "Klar. Nimm dir was du brauchst." "Danke." Während sie sich was raussuchte und sich umzog, räumte er das Geschirr weg und machte Fernseher und DVD- Player an. Dann kam sie auch mit einem Hemd und einer Boxershorts bekleidet zu ihm runter und setzte sich neben ihn auf die Couch. Dann schauten sie sich den Film an. Während des Filmes, bemerkte Sam Gänsehaut an ihren Armen und Beinen. Er griff dann hinter sich und holte eine Wolldecke hervor, mit der er sie zudeckte. "Danke." "Kein Problem." "Und wenn ich nachher einschlafe und du mich dann nach oben trägst, möchte ich, dass du nachher neben mir schläfst, okay?" "Wer sagt denn, dass ich dich nach oben trage? Weißt du eigentlich wie schwer du bist? Mach mal ne Diät." "Ey!" Sie knuffte ihn in die Seite und er musste lachen. "War nur Spaß. Du bist leicht wie eine Feder." "Das will ich auch wohl meinen." Sie lehnte sich an seine Seite und kuschelte. Er lächelte und legte einen Arm um sie. Ungefähr bei der Hälfte des Filmes war Fynn auch eingeschlafen. Sam entging das natürlich nicht. Er lächelte bei dem Anblick der schlafenden Fynn. Er strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht und sie schmatzte zufrieden. Dann machte er den Film aus und trug sie nach oben. Nachdem er sie ins Bett gelegt hatte, zog er sich um legte sich neben sie. Da er noch nicht sehr müde war, betrachtete er sie noch ein wenig. Schlafend glich sie wirklich einem Engel. Ihre Gesichtszüge waren fein und sie sah kein bisschen alt aus. Ihre Haut war weich und sie roch angenehm. Sie kannten sich zwar gerade mal 2 Monate, aber die reichten für ihn schon. Sie war einfach perfekt gewesen. Wunderschön. Nett. Temperamentvoll. Verständnisvoll. Und er mochte einfach ihre ganze Art. Während er so über sie nachdachte, ertappte er sich plötzlich dabei, wie er ihr über die Wange streichelte. Schnell zuckte er zurück. Was machte er da eigentlich? War er verrückt geworden? Das konnte er doch nicht einfach tun. Was war in ihn gefahren? Er sah erst seine Hand, mit der er sie gestreichelt hatte an und dann ihr Gesicht. Er musste dagegen ankämpfen. Kämpfen gegen das Gefühl, dass sich immer schneller in seinem Körper breit machte. Das Gefühl von Wärme. Geborgenheit. Vertrauen. Wohlbefinden. Sein Herz fing schnell an zu schlagen. Es pochte hart gegen seine Brust. Nein. Das durfte einfach nicht sein. Er durfte sich nicht in sie verlieben. Er wusste, wenn er sich jetzt in sie verlieben würde, würde er das Versprechen brechen, welches er ihr gegeben hatte. Und das wollte er nun wirklich nicht. Er hatte versprochen, dass ihre Beziehung freundschaftlich bleibt. Na ja... er musste es ihr ja nicht sagen, dass er Gefühle für sie hegte. So lange sie es nicht wusste, war ja alles in Ordnung. Er würde damit bestimmt zurechtkommen. Da war er sich sicher. Sam seufzte. Irgendwie machte ihn das traurig. Nur was sollte er machen? Klar war es feige seine Gefühle für sie zu verleugnen, aber ihm war es so lieber, als wenn er wegen seiner Gefühle die ganze Freundschaft kaputt machte. Denn dann würde er sie ganz verlieren und das wäre das Letzte, was er wollte. Er sah auf die Uhr. Es war schon spät. Also legte er sich richtig hin und versuchte zu schlafen. Nur das wollte ihm nicht so recht gelingen. Alle seine Gedanken kreisten um Fynn. Und dadurch, dass sie neben ihm lag, sich bewegte und schlief, verbesserte das die Situation nicht wirklich. Aber nachdem er sich einige Male hin und her gewälzt hatte, fand er auch endlich Ruhe und den ersehnten Schlaf. Doch seine Träume sollten ein Geheimnis bleiben. Die Nacht verstrich schnell. Die Sonne stand noch nicht ganz am Himmel, als Fynn aufwachte. Ihre Augen flackerten kurz, bevor sie sie ganz öffnete. Das erste was sie sah, war die Zimmerdecke, da sie auf dem Rücken lag. Dann bemerkte sie etwas Schweres auf sich. War die Decke auf einmal schwerer als die Nacht davor gewesen? Sie sah an sich runter und musste schmunzeln. Sam hatte sich an sie gekuschelt und sein Kopf lag auf ihrer Brust. Die Arme hatte er um ihren Bauch geschlungen. Er lächelte zufrieden. Vielleicht träumte er ja was schönes. Man konnte ja nie wissen. Unbewusst streichelte sie seinen Arm, der unter ihrer Hand lag. Sie beobachtete ihn. Er sah wirklich süß aus, wie er so dalag. So friedlich. Irgendwie unschuldig. Zum ersten Mal nahm sie überhaupt war, wie gut er eigentlich aussah. Bei ihm passte alles zusammen. Seine braunen Haare, passten zu seinen blauen Augen. Er hatte keinen Bart im Gesicht gehabt und seine Wangen waren weich gewesen. Keine Bartstoppeln waren zu fühlen. So was schätzte sie sehr. Und alles in allem war er auch kein schlechter Mensch gewesen. Das Gegenteil war der Fall. Sie hatte zwar ziemlich viele männliche Freunde, aber bei keinem hatte sie sich je so wohl gefühlt. Er gab ihr das Gefühl, dass sie etwas Wert war und ihm glaubte sie auch, wenn er ihr ein Kompliment machte. Ihm vertraute sie, obwohl sie ihn gerade mal 2 Monate kannte. Was war los mit ihr? Sonst vertraute sie doch auch nicht sofort. Wenn man es genau betrachtete, war sie in solchen Dingen schon immer sehr misstrauisch gewesen. Aber bei ihm war das etwas völlig anderes gewesen. Er vermittelte ihr Wärme und Geborgenheit. Das hatte sie das letzte mal bei ihren Eltern gefühlt, als sie noch lebten. Dieses Gefühl von Sicherheit. Bei ihm wusste sie, dass ihr bei ihm nie etwas passieren würde. Er würde auf sie aufpassen. Sie beschützen. Nur warum fühlte sie sich bei ihm so? Warum gerade bei ihm? Er war doch wie jeder andere auch. Oder nicht? War er wirklich so anders gewesen? Er war nett, liebevoll, einfühlsam, witzig, ein wenig kindisch und vertrottelt, aber genau das passte zu ihm. Das machte seinen Charakter aus. Das machte ihn aus. Aber warum dachte sie darüber nach? Das konnte ihr doch egal sein. Sie waren nur Freunde. Aber wirklich nur Freunde? Oder war da vielleicht mehr? Das konnte ja eigentlich nicht sein. Sie hatte doch selbst zu ihm gesagt, dass ihre Beziehung nur rein freundschaftlicher Natur sei. Von Liebe konnte und würde auch nie die Rede sein! Oder? Fynn war verwirrt. Sie konnte sich doch nicht so einfach in ihn verlieben. Klar, er war schon etwas Besonderes, aber auch so besonders, dass man von Liebe sprechen konnte? War es wirklich so? Sie schloss für einen Moment die Augen. Sie fühlte Wärme. Eine intensive Wärme ihrer Meinung nach. Auch ihr Herz schlug ein wenig schneller. Zwar nicht viel, aber sie merkte den Unterschied. Nur woher kam das plötzlich? Das hatte sie doch vorher auch nicht gehabt. Lag es an den Drogen? Nein. Die waren zum einen längst nicht mehr zu spüren und zum anderen war diese Erklärung viel zu billig gewesen. Es musste etwas anderes sein. Nur was? Oder lag es vielleicht daran, dass sie Sam das erste mal nicht nur als Freund wahrnahm? Das es vielleicht auch mehr sein konnte? Vorstellen konnte sie es sich schon. Es wäre bestimmt schön mit ihm eine Beziehung zu führen. Er hatte genau das, was man von einem Mann erwarten könnte. Moment! Woran dachte sie da? Sie hatte sich doch nicht in ihn verliebt? Fynn öffnete die Augen und sah ihn wieder an. Das konnte doch nicht sein. Das durfte einfach nicht sein! Sie war es doch schließlich, die gesagt hatte, dass ihre Beziehung rein freundschaftlich sein sollte. Sie konnte doch jetzt nicht einfach anfangen ihn zu lieben. Nein. Das sollte sie ganz schnell wieder vergessen. Und das würde sie auch. Irgendwie. Da sie Sam nicht wecken wollte, blieb sie liegen und döste vor sich hin. Irgendwann würde er schon aufwachen. Wartete sie eben. Es war ein Wunder, dass Fynn nicht wieder eingeschlafen war, denn sie wartete ganze 2 Stunden. Als Sam dann aufwachte, wunderte er sich schon. Seit wann war sein Kissen so weich und warm gewesen? Und es roch auch noch sehr angenehm. Und was war das? Sein Kissen hob und senkte sich. Das stimmte doch etwas nicht. Er machte die Augen auf und dann wurde ihm bewusst, worauf er lag. Erschrocken darüber, schreckte er hoch. Dadurch wurde Fynn aus ihrem Dämmerschlaf geweckt und sie sah Sam an. Ihr Gesicht spiegelte Verwunderung, als sie die Röte in seinem sah. "Was ist los mit dir?" "Ähm... Fynn... ich..." Dann machte es Klick bei ihr und sie fing an zu lachen. "Ich finde das gar nicht komisch.", maulte Sam. "Das muss dir doch nicht peinlich sein." "Aber ich habe auf deiner Brust geschlafen." "Na und?" "Was na und? Ist dir das egal?" "So ziemlich. Ja." "Spinnst du?" "Öhm... ja." "Hör auf mich zu verarschen." "Würde ich nie wagen." "Fynn!" "Ja?" "Lass das." "Was?" "Na das." "Was das?" "Argh!" Sam regte sich auf und Fynn musste wieder lachen. Das war einfach zu komisch. Sam fühlte sich gedemütigt von ihr und wollte aufstehen, doch sie packte sein Handgelenk und zog ihn wieder ins Bett. "Nun sei doch nicht so eingeschnappt." "Und was willst du tun, wenn ich es doch bin?" "Das!" Sie nahm ein Kissen und warf es ihm ins Gesicht. "Na warte!" So entbrannte eine wilde Kissenschlacht, bis sie alle Federn aus den Kissen geschlagen hatten. Lachend ließen sie sich zurück auf die Matratze fallen. Einige Zeit lang lagen sie schweigend da, bis Fynn eine Idee kam. Sie legte sich dicht neben ihn, legte dann ihren Kopf auf seine Brust und kuschelte. "Hey. Was wird das?" "Na kuscheln. Stört es dich etwa?" "Äh... nein." "Siehst du? Ist absolut nichts dabei." "Ist ja gut. Ich sag zu dem Thema schon nichts mehr." "Fein." Doch statt wie Sam erwartete, dass sie wieder von ihm runter ging, blieb sie liegen. Was sollte das jetzt? "Fynn?" "Hm?" "Willst du nicht wieder aufstehen? Ich mein, ich hab jetzt eingesehen, dass ich mich übertrieben aufgeführt habe." "Ich will aber noch liegen bleiben. Du bist wirklich recht bequem." "Aber-" "Lass doch einfach gut sein, ja?" "Na gut." Er gab sich geschlagen. Bei Fynn brachte jeder Einwand nichts. /Dieser sture Dickschädel./ Er musste bei diesem Gedanken lächeln. Und wenn er ehrlich war, gefiel es ihm ja auch. Doch es war ja bekannt, dass die schönsten Momente nicht ewig dauern würden. So wie auch dieser, da das Handy von Sam klingelte. Ein wenig enttäuscht über die Störung dieses schönen Moments, nahm er den Anruf entgegen. Fynn lies sich dadurch aber nicht stören und kuschelte weiter. Sam nahm ab. "Ja? Hallo. Was gibt es?... Nein eigentlich nicht... Muss das wirklich sein? Kannst du nicht wen anders um Rat fragen?... Nun fang nicht gleich an zu weinen. Ich komme ja schon... Meinetwegen. Dann hol mich in einer Stunde ab...Jaja... Bis dann!" Er legte auf und seufzte. Fynn sah zu ihm auf. "Wieder das Büro?" "Schlimmer." "Hm?" "Ist nicht so wichtig." "Na gut." Es ärgerte sie zwar schon ein wenig, dass er ihr nichts sagen wollte, aber was sollte sie auch tun? Und am Ende war es ihr auch egal. Er musste sich ja nun nicht vor ihr rechtfertigen. Doch egal wie schön ihre Zweisamkeit auch gerade war, stand Sam auf. "Ey! Komm wieder her.", jammerte Fynn. "Geht nicht. Du hast doch mitbekommen, dass ich in einer Stunde abgeholt werde." "Menno." "Bist du kuschelgeil oder was?" "Immer doch." "Tja. Kann ich dir jetzt leider auch nicht helfen." Er nahm sich seine Sachen und ging nach unten ins Badezimmer. Fynn seufzte und stand dann auch auf. Sie ging in die Küche und machte Frühstück. Sie war ein wenig gedankenverloren, als sie Pfannkuchen machte. Was sollte sie nur von ihren Gefühlen in Bezug auf Sam halten? Liebte sie ihn wirklich? Fühlte er genauso? Würde das überhaupt Zukunft haben? Warum musste das gerade jetzt passieren? Die Freundschaft zwischen ihnen lief gerade so gut. Durch Liebe würde das alles kaputt gehen und das wollte sie nicht. Aber konnte sie ihre Gefühle einfach so unterdrücken? Sie hatte zwar zu ihm gesagt, dass sie ihre Gefühle kontrollieren konnte, aber konnte sie das auch wirklich? Sollte sie mit Sam darüber reden oder nicht? Es war zum Knochenkotzen mit diesen scheiß Gefühlen. Fynn fluchte innerlich und ließ auch prompt die Pfannkuchen anbrennen. "Verdammt!" Sam kam in die Küche und sah natürlich das Malheur. "Also kochen musst du echt noch lernen." Er lachte und erntete von ihr einen bösen Blick. "Nun sei doch nicht so. Kann doch jedem mal passieren." Sam grinste und zerwuschelte ihr Haar. Danach setzte er sich an den Tisch und goss sich Kaffee ein. Fynn konnte nur schwer den Impuls unterdrücken, ihn mit dem Messer, welches vor ihr lag, zu erstechen. Nachdem ihre Wut jedoch abgeklungen war, setzte sie sich dazu und schweigend aßen sie ihr Frühstück. Beide hingen ihren Gedanken nach. Versuchten ihrer Gefühle Herr zu werden. ENDE KAPITEL 4 So... Ich hoffe die indirekten Gedanken über die Gefühle waren nicht zu schnulzig, kitschig, verwirrend oder was euch dabei sonst noch so eingefallen ist. Wie auch immer. Der nächste Teil kommt erst im Februar. Also net mich lynchen ja? Danke schon mal. Freue mich wie immer auf Kommis. Bis denn dann BabyG Kapitel 5: Eifersucht --------------------- Da bin ich auch mal wieder. Diesmal ging's ein wenig schneller. Wie geht es euch so? Valentinstag gut überstanden? Und der nächste Teil kommt am 04.03. raus. Nur damit ihr bescheid wisst. @Kazuha15: Danke für dein Kommentar. Hab mich gefreut. Und ja... So ist das eben mit der Liebe. Ich denke auch das die beiden gut zusammen passen würden, aber kommen sie auch zusammen? Los geht's... ~Rückblick~ Sam grinste und zerwuschelte ihr Haar. Danach setzte er sich an den Tisch und goss sich Kaffee ein. Fynn konnte nur schwer den Impuls unterdrücken, ihn mit dem Messer, welches vor ihr lag, zu erstechen. Nachdem ihre Wut jedoch abgeklungen war, setzte sie sich dazu und schweigend aßen sie ihr Frühstück. Beide hingen ihren Gedanken nach. Versuchten ihrer Gefühle Herr zu werden. ~Rückblick Ende~ Nachdem das Frühstück beendet und alles aufgeräumt war, zog Sam auch schon seine Jacke an. "Wie sieht es aus Fynn? Bist du nachher noch da, wenn ich wiederkomme?" "Habe ich denn einen Grund hier zu bleiben?" "Also eigentlich wollte ich den Nachmittag mit dir verbringen." "Und wenn ich keine Lust habe?" "Komm schon." "Sag mal willst du etwa dein Versprechen brechen?" Sam zuckte kaum merklich zusammen. Er wusste genau wovon wie sprach, stellte sich aber dumm. "Welches Versprechen?" "Na du hattest mir doch versprochen, dass unsere Beziehung rein freundschaftlich bleibt." "Ach das. Ich halte mich doch dran. Auf was für Gedanken du wieder kommst. Nur weil ich den Tag mit dir verbringen will, heißt das doch nicht, dass ich mich in dich verliebt habe. Da bildest du dir einfach zu viel ein." Er machte eine abfällige Geste, um seinen Standpunkt noch mal deutlich zu machen. "Dann ist ja gut. Ich wollte nur sicher gehen." Fynn tat es weh, als er das sagte. Vor allem wie er es sagte. Aber sie ließ sich das natürlich nicht anmerken. Sam riss sie aus ihren Gedanken. "Was ist denn nun?" "Was?" "Schön wie du mir zuhörst. Ich wollte wissen ob du nachher noch da bist oder nicht." "Ach so. Öhm... Ich denke mal schon. Ich will ja wissen was du für heute Nachmittag geplant hast." Sie grinste ihn an. Er wusste genau was sie dachte, ging aber nicht weiter drauf ein. Er nahm seine Schlüssel und verließ die Wohnung. Fynn war schon neugierig gewesen, mit wem er sich da traf. Und sie hatte doch irgendwas von Abholen gehört. Also ging sie schnell ins Wohnzimmer zum Fenster, wo sie den Parkplatz wunderbar im Auge hatte. Sam stand dort und plötzlich bog eine Frau um die Ecke und kam auf ihn zu. Die Frau war ziemlich dünn und hatte lange, blonde Haare, die ihr über den Po reichten. Die Augenfarbe konnte Fynn leider nicht erkennen. So vom Weiten sah sie sehr nett aus, aber in welcher Beziehung stand sie zu Sam? Waren sie Freunde? War sie seine Geliebte oder was völlig anderes? Sie gab Sam einen Kuss auf die Wange und dann gingen die beiden auch los. Fynn ließ sich auf die Couch fallen und seufzte. Sie merkte wie das Gefühl von Eifersucht in ihr hochkam. Warum war sie eifersüchtig? Sie hatte doch keinen Grund. Doch! Natürlich hatte sie einen Grund. Sie war in Sam verliebt. Und ihn mit einer anderen zu sehen machte sie rasend. Warum nur musste sie dieses dämliche Versprechen von ihm abverlangen? Nur weil sie im Grunde nur Angst vor der Liebe hatte? Angst davor enttäuscht zu werden? Sie schloss die Augen. Was sollte sie jetzt tun? Am liebsten würde sie ihm ihre Liebe gestehen. Doch irgendwas hinderte sie. Zum einen weil sie nicht wusste wie diese Beziehung funktionieren sollte. Nächstes Jahr würde sie das Geld für ihre Ausbildung zusammen haben und nebenher würde sie wahrscheinlich auch noch jobben. Und wenn sie dann ausgelernt war, würde sie für Tage oder Wochen unterwegs sein. So konnte das mit einer Beziehung doch nicht klappen. Und zum Anderen hatte sie Angst, dass Sam sie genauso verarschen würde, wie der Typ aus ihrer Klasse. Sie konnte es sich zwar irgendwie nicht vorstellen, aber die Angst war da. Dagegen konnte sie nichts machen. Aber andererseits wäre es bestimmt schön mit ihm eine Beziehung zu führen. Er wäre bestimmt sehr sanft zu ihr gewesen. Und er hatte Geld. Na gut. Das war zwar nebensächlich, aber trotzdem wichtig. Und mit ihm konnte man Spaß haben. Er nahm es ihr nicht übel, wenn sie ihn mal ärgerte. Er ärgerte sie ja auch immer zurück. Und obwohl sie sich erst 2 Monate kannten, verstanden sie sich schon blind. Fynn war hin und her gerissen. Sie brauchte erstmal einen Tee zur Beruhigung. Also stand sie auf und bevor sie die Küche erreichte, öffnete sich plötzlich die Wohnungstür. "Hast du was-" Fynn stoppte mitten im Satz. Anstatt Sam, wie sie erwartet hatte, betrat eine Frau die Wohnung. Sie hatte kurze rote Haare und braune Augen. Auch die Frau staunte nicht schlechte, als sie Fynn sah. "Hi!", sagte die Frau dann. "Hey.", erwiderte Fynn. "Habe ich mich in der Wohnung geirrt? Hier wohnt doch Samuel oder?" "Ja!" "Gut. Ich weiß zwar nicht wer du bist, aber ich bin Mina." "Und ich bin Fynn." "Echt? Du bist die berühmte Fynn?" "Berühmt zwar nicht, aber ja die bin ich. Kennen wir uns?" "Also gesehen haben wir uns noch nicht. Hat Sam dir nie was von mir erzählt?" "Nein?" "Also ich bin seine Schwester." "Ach so. Er hatte zwar ab und zu von seiner Schwester erzählt, aber er hat nie deinen Namen erwähnt." "Na der kann was erleben, wenn ich den erwische." "Darf ich fragen was du hier machst? Sam hatte nicht erzählt, dass du heute kommst." "Ich hatte mir einige Bücher von ihm geliehen und wollte sie nur zurückbringen. Ist er nicht da?" "Nein." "Na egal. Ich bring sie nur eben rein und geh dann auch wieder." Fynn überlegte. Sie schien nett zu sein und ihr war eh langweilig. "Ich wollte mir gerade einen Tee machen. Willst du vielleicht auch einen?" "Also wenn du mich schon so fragst..." Mina lächelte verlegen und gemeinsam gingen sie in die Küche. Nachdem der Tee fertig war, saßen sie am Küchentisch. "Warum bin ich eigentlich berühmt?" "Sam hatte mal erzählt, dass er dich kennen gelernt hatte und immer wenn wir unsere wöchentlichen Familientreffen haben, erzählt er von dir." "Was erzählt er denn so?" "Er schwärmt immer von dir. Wie toll und nett du bist und das er zum ersten Mal jemanden gefunden hat, den er Freund nennen kann." Fynn wurde direkt ein wenig rot und nahm schnell einen Schluck Tee, damit Mina der Gesichtsfarbenwechsel nicht auffiel. "Also ich bin echt froh, dass mein kleiner Bruder so ne tolle Freundin hat." "Wieso? Hat er sonst keine?" "Ach hör auf. Er meint ja immer Benny wäre sein bester Freund." Mina verdrehte die Augen und Fynn musste lachen. "Benny ist echt ein Fall für sich." "Ach du kennst ihn?" "Ja. Ich hatte das Vergnügen schon." "Kein sehr Angenehmes wie mir scheint." "Du sagst es." "Tja. Aber Sam hat nicht nur mit männlichen Freunden ein gutes Händchen." [Hört sich ja arg schwul an XD] "Hm?" "Ich erinnere mich noch an Kim. Die war echt schrecklich. Sie war eingebildet und zickig. Sam brachte sie ab und zu mal mit zu den Familientreffen." "Du scheinst sie ja nicht sehr gemocht zu haben." "Du hast es erfasst." "Mochten eure Eltern sie denn?" "Klar. Sie war ja eine gute Schauspielerin. Vor meinen Eltern tat sie immer lieb und nett, aber in Wirklichkeit ist sie ein intrigantes Miststück." "Wie kommst du darauf?" "Solche Freundlichkeit kann nur geheuchelt sein. Das hatte ich schnell bemerkt. Sie hatte gemerkt, dass ich sie durchschaut hatte. Und deswegen hatte sie Sam immer wieder eingeredet, dass ich sehr böse bin und sie nicht leiden könne. Am Ende hatte sie es wirklich geschafft, dass Sam und ich uns 3 Monate weder gesehen, noch gesprochen haben. Sie hatte einen Keil zwischen uns getrieben. Und Sam war zu blöd um das zu kapieren." "Und warum sind sie nicht mehr zusammen?" "Weil Sam ein kleiner Romantiker ist und alles langsam angehen wollte. So auch mit dem Sex. Na ja. Das passte ihr wohl nicht und deswegen ist sie gleich mit dem nächst besten ins Bett gestiegen." "Das ist hart." "Für Sam war es das auch. Er hatte bei ihr an die große Liebe gedacht. Und er ist immer noch so naiv." "Wie meinst du das?" Sie sah Mina neugierig an. "Sie sind zwar nicht mehr zusammen, aber befreundet. Immer wenn ne Beziehung von ihr beendet war, rief sie Sam an und heulte sich bei ihm aus. Aber im Grunde will sie sich nur an ihn ranschmeißen und hofft damit, wenn sie auf gefühlvoll macht, dass sie ihn so zurück gewinnen kann." "Was ist denn das für eine? Die muss doch kapiert haben, dass Sam nichts mehr von ihr will." "Na aber sie hofft ja immer noch. Sie lässt halt keine Gelegenheit aus." "Und was will sie dann machen, wenn er z.B. eine Freundin hat?" "Na das was sie immer getan hat. Sie wegekeln." "Wie jetzt?" "Bei der letzten hatte sie gesagt, dass sie eine Affäre mit Sam hat und sie wollte, dass Sam´s Freundin das weiß, weil Kim es ja so unfair fand, dass Sam es geheim hielt." "Und das hatte die Freundin geglaubt?" "Ja." "Und woher weißt du das?" "Na ich hab seine damalige Ex-Freundin gefragt und die hat mir dann alles erzählt." "Hattest du nicht versucht, die Sache richtig zu stellen?" "Klar habe ich das, aber Sam glaubt seiner Kim ja mehr als anderen." "Selbst dir nicht?" "Ich würde ja lügen und hätte das nur gesagt, weil ich Kim ja nicht leiden kann." "Ich wusste gar nicht, dass Sam so naiv ist." "Du kannst gar nicht glauben wie sehr." Beide mussten lachen. "Aber sonst ist mein Bruder eine treue Seele. Nur ich finde es schade, dass er bei vielen nicht so sein kann, wie er eigentlich ist." "Das hatte er mir auch erzählt. Wie ist er denn so in Natura?" "Kindisch. Er ärgert die Leute gerne und er ist sehr kuschelbedürftig. Ein Dickschädel ist er auch." "Also benimmt er sich mir gegenüber ja normal." "Aber er ist auch sehr verletzlich." Mina trank ihren Tee aus und stand dann auf. "Also ich muss dann jetzt auch wieder los." "Schade. Ich hätte gerne noch mehr mit dir geredet." Mina kramte in ihrer Handtasche und legte eine Karte auf den Tisch. "Meine Visitenkarte. Falls du reden willst oder so. Ruf mich an." "Danke." "Nichts zu danken." Fynn brachte sie zur Tür. "Eine Frage habe ich aber noch Mina." "Was denn?" "Wie sieht diese Kim aus?" "Öhm... ziemlich dürr, lange blonde Haare und blaue Augen. Wieso fragst du?" "Ach nur so." Mina zuckte mit den Schultern. Sie verabschiedeten sich und Mina ging. Fynn fand Mina sehr nett. Mit ihr verstand sie sich auf Anhieb. Und sie war gar nicht so schlimm, wie Sam immer sagte. Ihr Blick fiel auf die Bücher, die Mina dagelassen hatte. Ihr fiel ein gelbes Buch sofort ins Auge. Da stand irgendwas mit Bibel drauf. Seit wann las Sam die Bibel? Sie las den Zusammenfassung auf der Rückseite. "Hört sich lustig an." Mit dem Buch ging sie ins Wohnzimmer, direkt auf die Couch und fing an das Buch zu lesen. Sie hatte eh nichts besseres zu tun. Also warum nicht ein wenig lesen? Es vergingen 2 Stunden, bis sich die Wohnungstür öffnete und Sam die Wohnung betrat. Sofort sah er Fynn im Wohnzimmer und ging auf sie zu. Sie bemerkte nichts, weil sie so sehr ins Buch vertieft war. Leise stellte er sich hinter sie und ging dann an ihr Ohr. "BUH!" Fynn schrie auf, ließ das Buch fallen und knallte mit ihrem Kopf an den von Sam. "Aua." Sam rieb sich die schmerzende Stelle. Fynn drehte sich wütend um. "Sag mal musst du mich so erschrecken? Du spinnst wohl." "Nun beruhig dich mal wieder." "Ich mich beruhigen? Ich hatte fast einen Herzinfarkt. Man. Mach das nicht noch mal." "Sonst was?" "Ach lass mich in Ruhe." Sie stand auf und wollte in die Küche. Sie war echt sauer auf Sam. Nicht nur das er sie so erschreckt hat, nein! Er traf sich auch noch mit Kim. Gott weiß was die beiden getrieben haben. Bevor sie jedoch die Küche erreichen konnte, schlagen sich 2 Arme um ihren Körper und brachten sie zum Stehen. "Lass mich los Sam." "Nein! Erst sagst du mir was los ist. Du kannst kaum so sauer sein, nur weil ich dich ein bisschen erschreckt habe." "Doch. Bin ich aber genau deswegen." "Das kauf ich dir nicht ab." "Dann ist das dein Problem." "Fynn! Ich dachte wir sind Freunde und können uns alles sagen." "Dann hast du wohl falsch gedacht." "Benimm dich nicht wie ein kleines Kind." Sam fand ihr Verhalten schon sehr merkwürdig. Sie war doch sonst auch nicht so. Fynn versuchte wieder sich zu befreien, aber Sam hielt sie fest. Bald erstarben ihre Versuche. Sie hatte keine Chance. Er hörte sie leise seufzen. "Mit wem hast du dich heute getroffen?" "Ach deswegen bist du sauer? Etwa eifersüchtig? Ich hab gesehen wie du uns beobachtet hast." Er musste grinsen. "Find ich ja süß von dir Fynn." "Ach denk doch was du willst." Sie hatte es geschafft sich loszureißen und wollte weg, aber Sam packte ihre Hand und zog sie zu sich. Sie standen sich gegenüber. Fynn sah ihn aber nicht an. Deswegen legte er seine Hand unter ihr Kinn und lenkte ihren Blick in seinen. "Du brauchst doch nicht eifersüchtig sein. Wir lieben uns doch schließlich nicht." "Ich bin auch nicht eifersüchtig." "Und was stört dich dann?" "Ich habe Angst, dass du nicht mehr mein Freund sein willst." "Ach Quatsch. Du bist meine liebste Freundin. Und das bleibt auch so. Komme wer da wolle." Er lächelte sie sanft an und sie umarmte ihn. Sam streichelte über ihren Kopf. "Du wirst immer mein Engel sein.", flüsterte er ihr ins Ohr. Fynn weinte zwar nicht, aber Sam sah in ihren Augen, dass sie traurig war. Irgendwie fand er ihre Eifersucht ja süß. Das hieß, dass er ihr etwas bedeutete. Nur leider nicht das, was er sich gerne wünschte. Sie würde ihn nicht lieben. Das hatte sie selbst zu ihm gesagt. Aber was sollte er machen? Ihr seine Gefühle gestehen und dadurch die Freundschaft zerstören? Niemals! Dafür war ihm das zu wichtig. Dafür war Fynn ihm zu wichtig. Wenn er sie schon nicht lieben durfte, würde er sie wenigstens als guten Freund beschützen und auf sie aufpassen. Besser so, als sie ganz zu verlieren. Nach einer Zeit löste Fynn sich von ihm und lächelte ihn an. "Tut mir leid das ich so überreagiert habe." "Kein Problem. So konnte ich dich wenigstens in den Armen halten." "Und da sagst du zu mir ich wäre kuschelgeil." "Tja..." "Und was hast du für heute Nachmittag geplant?" "Wie wäre es mit einem schönen Picknick?" "Auja." Sie lachte und freute sich. Sam musste schmunzeln. Mal war sie wie ein kleines Kind und dann wieder richtig erwachsen. Sie war einmalig gewesen. Er liebte wirklich alles an ihr. Sie packten Sachen für das Picknick zusammen und verbrachten so einen sehr schönen Nachmittag. Es war bereits 20.00 Uhr gewesen, als Sam und Fynn vor ihrer Wohnung standen. "Das war echt ein schöner Tag gewesen. Hätte ich nicht gedacht." "An mir gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken." Er grinste und sie musste lachen. "Aber ich finde es schade, dass du nicht noch eine Nacht bei mir bleiben willst." "Ich hab dir doch schon gesagt, dass es nicht geht. Ich muss morgen wieder arbeiten." "Ich kann dich doch auch zur Arbeit bringen." "Nee." "Echt schade. Jetzt sehen wir uns eine ganze Woche nicht mehr." "Du tust ja gerade so, als ob das ein Weltuntergang wäre." "Ist es auch." "Ach komm. Du kannst mich doch in der Videothek oder im Musikladen besuchen. Und am Wochenende kommst du in die Kneipe oder in die Disco." "Aber das ist nicht das selbe." "Stell dich nicht so an." "Na okay." "Danke für den Tag." "Nicht dafür." Fynn wollte ihm einen Kuss auf die Wange geben, aber Sam schreckte plötzlich auf und drehte seinen Kopf. Ihre Lippen berührten sich. Als die beiden es bemerkten, gingen sie schnell auseinander. Fynn wurde direkt rot. "Tut mir leid Sam. So war das eigentlich nicht gedacht." "War meine Schuld. Ich hab was gehört und deswegen meinen Kopf gedreht. Tut mir leid." "Ach was. Wir tun ja gerade so, als ob wir in einander verliebt sind und es uns gegenseitig nicht sagen wollen." "Ja du hast recht. Fynn lachte gekünstelt. So wie auch Sam. "So was ist unter Freunden ja nicht schlimm." "Du sagst es Fynn." "Also ich geh dann rein." "Ja." Sie umarmte ihn. "Das ist sicherer." "Stimmt." Er umarmte sie ebenfalls. Nachdem sie dich dann wieder gelöst hatten, wünschten sie sich noch eine gute Nacht und dann war Fynn auch schon hinter der Tür verschwunden. Sam starrte noch einen Moment die Tür an. /Du weißt ja gar nicht wie recht du hast. Ich bin in dich verliebt und kann es dir nicht sagen./ Er seufzte auf und ging dann zu seinem Auto. Nachdem er eingestiegen war, fuhr er nach Hause. Fynn lag bereits im Bett und versuchte zu schlafen. Die Betonung lag auf versuchen. Sie konnte nicht. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn. Es war zwar nur ein flüchtiger Kuss, aber für einen Moment berührten sich ihre Lippen. Für einen Moment fühlte sie seine Wärme. Sie strich sich über die Lippen. Sie waren noch warm und es kribbelte immer noch leicht. Ihre Zunge leckte über die Lippen. Sie schmeckte den fremden Geschmack. Den Geschmack seiner Lippen. Egal was sie machte. Sie musste an diesen Kuss denken. An die flüchtige Berührung ihrer Lippen. Dieser winzige Kuss löste bei ihr so ein Herzrasen aus, dass sie glaubte es würde aus ihrem Brustkorb springen. So doll schlug es. Es schlug für Sam. Ihr ganzer Körper fühlte sich an, als ob er glühen würde. Er brannte förmlich. Fynn hoffte, dass sie bald einschlafen würde, da sie morgen ja arbeiten musste. Obwohl dieses Gefühl von Liebe ja schön war. Und wenn sie schlafen würde, würde sie es ja nicht mehr fühlen. Es dauerte noch sehr lange, bis sie endlich einschlief. Und was war mit Sam? Der hatte ähnliche Probleme. Er lag schon seit 2 Stunden im Bett, doch an Schlaf war gar nicht zu denken. Ob er die Augen nun offen oder geschossen hatte, er dachte nur an Fynn. Für nichts anderes in seinem Kopf war mehr Platz. Er dachte an den Kuss. Obwohl es kein richtiger Kuss war, warf ihn das vollkommen aus der Bahn. Er spürte immer noch diese warmen und weichen Lippen auf seinen. Es war zwar nur ein kleiner und flüchtiger Kuss, aber für ihn war es der Schönste, den er je bekommen hatte. Wie würde es wohl sein, wenn sie sich erst richtig küssen würden? Er mochte es sich gar nicht erst ausmalen. Jetzt wurde ihm richtig bewusst, wie sehr er diese Frau liebte und wie sehr er sie wollte. Jede Faser seines Körpers verlangte nach ihr. Seine Arme wollten sie umfassen. Sein Herz wollte nur für sie schlagen. Jeder einzelne Gedanke sollte nur ihr gelten. Seine Sinne sollten nur noch sie wahrnehmen. Es war zum verzweifeln. Er liebte sie so sehr, aber er durfte es ihr einfach nicht sagen. Warum war das Schicksal nur so grausam? Warum immer er? Womit hatte er das nur verdient? Er sah zu der Bettseite, auf der sie gelegen hatte. Sam legte seinen Kopf auf ihr Kopfkissen. Es roch noch nach ihr. Er vermisste sie. Auch bei ihm setzte de Schlaf erst spät ein. Es war bereits Samstag gewesen. Fynn hatte nichts mehr von Sam gehört. Er kam nicht vorbei. Er rief nicht an. Er schrieb ihr keine Sms. Sie machte sich irgendwie Sorgen. Klar hätte sie sich auch melden können, aber als sie es tun wollte, fiel ihr etwas ein. Sam hatte ihr mal erzählt, dass er irgendwie einen wichtigen Auftrag hatte. Vielleicht meldete er sich ja deswegen nicht? Fynn arbeite in der Kneipe und hatte gerade Pause, als ihr Handy plötzlich piepte. Eine Sms. Sie las sie. ~SOS~ Der Absender war Sam. Schnell schrieb sie zurück. ~Was ist los?~ Sie machte sich schon Sorgen, so dass sie anfing an ihren Fingernägeln zu kauen. Eine schlechte Angewohnheit von ihr, wenn sie nervös war. Dann kam die Antwort. ~Ich will dich ja nicht bei der Arbeit stören, aber kann ich dich eben anrufen?~ ~Klar~ Sie sagte Hank eben bescheid und ging ins Lager. Auf den Weg dorthin klingelte auch schon ihr Handy. Sie nahm ab. [Ich schreib das Gespräch mal aus.] "Was ist los Sam?" "Ich habe was Dummes gesagt und du musst mir da raus helfen." "Erklär das mal genauer." "Du kannst dich doch noch dran erinnern, dass ich mich mit dieser Blonden getroffen habe." "Ja?" "Das ist Kim. Meine Ex-Freundin." "Und weiter?" "Na ja. Sie hatte sich an dem Tag an mich rangeschmissen und meinte das sie mich immer noch lieben würde uns so." "Und was habe ich damit zu tun?" Fynn wollte das wirklich nicht hören. "Aber ich will nichts mit ihr zu tun haben. Zumindest nicht in der Beziehung. Nun ja. Da habe ich eben was Dummes gemacht." "Und was?" "Ich habe gesagt, dass ich eine Freundin namens Fynn habe." "Ja und? Wir sind ja auch Freunde." "Ich habe ihr aber gesagt, dass du meine feste Freundin bist. Also meine Geliebte. Verstehst du?" "Oh." "Es tut mir echt leid, dass ich dich da mit rein gezogen habe, aber ich wusste mir auf die Schnelle nicht anders zu helfen." "Also soll ich jetzt deine Freundin spielen?" "Ja. Ich hatte gedacht, dass es Kim nicht weiter interessieren würde, aber sie hatte mich angerufen und mir gesagt, dass sie dich kennen lernen will." "Und wann?" "Um 1." "Was? Ich muss arbeiten." "Ja ich weiß. Ich habe ihr zwar gesagt, dass du arbeiten musst, aber sie wollte es." "Und du hast natürlich zugesagt." Es dauerte einen Moment, bis er antwortete. "Ja!" "Sag mal bist du noch ganz dicht? Warum hast du mir nicht schon Sonntag gesagt, dass du gesagt hast, dass wir zusammen sind?" "Ich habe je gedacht, dass Kim das egal wäre." "Hör die nächste Zeit bitte auf zu denken, ja?" "Hilfst du mir?" "Habe ich eine andere Wahl?" "Klar." "Natürlich helfe ich dir du Dummkopf." "Danke Fynn." "Und wie lange sind wir schon zusammen?" "2 Monate." "Hast du ihr sonst noch irgendwas gesagt?" "Warum?" "Ja oder nein?" "Nur das ich dich sehr liebe und du mich auch und das ich mir mit dir eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann." Fynn knirschte mit den Zähnen. Sam konnte ein bedrohliches Knurren vernehmen. Da war jemand sauer gewesen. "Es tut mir auch unendlich leid." "Schon gut. Wir kriegen das schon hin." "Echt tausend Dank Fynn. Das vergesse ich dir nie." "Jaja. Aber vergiss nicht, dass wir überzeugend sein müssen." "Was meinst du?" "Uns vielleicht küssen?" In ihrer Stimme war purer Sarkasmus zu hören. "Das wird kein Problem sein." "Na okay. Dann seh ich dich um eins." "Ja. Und Danke noch mal." Sie erwiderte nichts und legte auf. Fynn seufzte. Auf was hatte sie sich da nur eingelassen? Das konnte doch nicht gut gehen. Sie ging wieder zurück. Nachdem ihr Dienst beendet war, ging sie zur Disco rüber. Sie sagte Sammy noch ausdrücklich, dass er Sam reinlassen sollte. Er hatte nämlich schon öfters Theater wegen ihm gemacht und darauf hatte Fynn heute überhaupt keine Lust. Ally wurde in alles eingeweiht und sie versprach, dass sie auch mitspielen würde. Bald war es auch 1.00 Uhr geworden. Fynn war die ganze Zeit gereizt gewesen, weil ihr das Ganze überhaupt nicht gefiel. Sie trocknete gerade Gläser ab, als sie Sam und Kim auf die Theke zugehen sah. Sie schloss einmal die Augen und nachdem sie sie wieder geöffnet hatte, hatte sie ein Lächeln auf den Lippen. Sie würde dieser Kim schon zeigen, dass Sam nur ihr gehörte. Das Spiel konnte beginnen. ENDE KAPITEL 5 Okay. Der Teil ist ein wenig kürzer als die anderen. Sorry. Aba ich hab im Moment wirklich kaum Zeit zum Schreiben und bevor ich das hier wirklich schluren lasse, schreib ich die Kapitel ein wenig kürzer. Aba ich hoffe der nächste wird länger. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Seit gespannt was dieses "Spiel" noch für Auswirkungen hat *grins* Freu mich wie immer auf Kommentare XD Bis denn dann BabyG Kapitel 6: Gefährliche Spiele ----------------------------- Da bin ich. Ich hoffe das wird jetzt auch am 04.03. hochgeladen. Denn an diesem Tage (und ich hoffe es ist heute) hat derjenige B-Day, für den ich diese FF geschrieben habe. Happy Birthday du alte Socke XD Ich bedanke mich hier noch mal recht herzlich bei Kazuha15. Danke für dein Kommentar. Lange Rede und kein Sinn. Los geht's... Als die beiden an der Theke angekommen waren, kam Fynn hervor. Sie ging auf Sam zu und küsste ihn. Es war nicht so ein flüchtiger Kuss wie das erste Mal. Nein. Sie küsste ihn so, als ob sie wirklich zusammen wären. Und auch Sam leget sich ins Zeug. Es dauerte etwas, bis sie sich lösten. "Ich habe dich vermisst mein Schatz." Fynn lächelte Sam bei diesen Worten zuckersüß an. "Und ich dich erst. Ich freue mich schon auf nachher." Er grinste und Fynn lachte verlegen. "Ach komm. Hör doch auf." Fynn tat so, als ob sie Kim erst jetzt bemerken würde. "Sam? Wer ist das?" Sie zeigte auf Kim. "Das ist eine Freundin von mir. Kim? Das ist meine große Liebe Fynn." "Hi Kim." Fynn reichte ihr die Hand und Kim nahm sie. "Um genauer zu sein, bin ich die Ex-Freundin von Sam." "Auch gut." Fynn ging zu Sam zurück und drückte sich an seine Seite. Ihre Hand legte sie um seine Hüfte. Auch er lehnte sich an sie und legte einen Arm um ihre Schulter. "Wie lange seit ihr denn schon zusammen?", wollte Kim von Fynn wissen. "2 Monate und immer noch verliebt wie am ersten Tag." "Und wie habt ihr euch kennen gelernt?" "Hast du ihr das nicht erzählt Schatz?" "Nein." "Wir haben uns hier in der Disco kennen gelernt." "Ach ja? Ich dachte du magst so was nicht Sam." "Er war ja auch mit seiner Schwester Mina hier. Und sie geht gerne in die Disco." "Ach ja richtig. Magst du Mina?" "Ja. Sie ist schon fast so was wie eine beste Freundin für mich." "Ach wirklich?" Fynn merkte, wie Kim misstrauisch wurde. Sie musste handeln. "Man bin ich unhöfflich. Wollt ihr etwas trinken?" "Ich möchte eine Cola." "Und du Kim?" "Einen Wodka- Red Bull." "Kommt sofort." Sam und Fynn lösten sich und gaben sich schnell einen flüchtigen Kuss. Dann verschwand Fynn hinter die Theke und machte die Getränke fertig. Ally kam dazu. "Hallo Ally.", begrüßte Sam sie. "Hey Sam. Wie geht es dem Lover von der kleinen Fynn denn so?" "Mir geht es gut. Und bin nicht ihr Lover." "Ja. So wie ihr beide tut, seit ihr schon frisch verheiratet." "Ally!" Fynn rügte sie, als sie die Getränke auf den Tresen stellte. "So schlimm sind wir nun auch nicht." "Nein gar nicht. Und was war letzte Woche? Du hast mehr mit Sam rumgemacht, als dass du gearbeitet hast." Auch wenn es gelogen war, wurde Fynn rot. Allein die Vorstellung an so was, ließ ihr das Blut in die Wangen steigen. Auch Sam bekam einen roten Schimmer. Trotzdem ließ er eine Antwort nicht aus. "Aber du kennst das doch Ally. Fynn hatte letzte Woche so viel gearbeitet und ich habe sie kaum gesehen. Da hatte eben die Sehnsucht gesiegt." "Jaja. Ihr 2 Verliebten." Sie grinste und machte sich wieder an die Arbeit. "Hey Sam. Hast du Lust zu tanzen?" Kim stupste Sam von der Seite an. "Öhm..." Er sah zu Fynn. Sie lächelte nur. "Geh nur." Sie küsste ihn. "Aber sei ja artig." "Klar doch." Dann ging er mit Kim auf die Tanzfläche. Fynn atmete auf. Lange würde sie das nicht mehr aushalten. Dann machte sie sich aber trotzdem wieder an die Arbeit. Aber immer darauf bedacht, einen Blick auf die beiden zu haben. Sie bemerkte, wie Kim sich regelrecht an Sam ranschmiss. Sie wollte Fynn eifersüchtig machen, da sie die Blicke von Sam´s ´Freundin` bemerkt hatte. Fynn grinste nur. Der würde sie es schon noch zeigen. Bald war auch das Lied zu Ende. Doch anstatt, dass sie wiederkamen, tanzten sie auch zum nächsten Lied. Das bedeutete Krieg. Nach 2 weiteren Liedern kam die beiden wieder. Sam musste erstmal was trinken. "Puh. Man bin ich fertig." "Dann muss ich dich wohl wieder fit machen. Fynn grinste und kam hinter der Theke hervor. Sie sah Sam an, als sie auf ihn zukam. In ihrem Blick las er so etwas, wie ´Spiel mit´. Er nickte kaum merklich, aber ihr entging das nicht. Als sie bei ihm ankam, küsste sie ihn. Erst sanft und vorsichtig. Doch der Kuss wurde sehr schnell leidenschaftlicher. Sie fing an, an seiner Unterlippe zu knabbern. Sam genoss es. Dann strich sie mit ihrer Zunge über seine Lippen und bat um Einlass. Sam war sich nicht sicher ob er diesen gewähren lassen sollte. Das ging doch ein bisschen zu weit. Aber warum auch nicht? Es war ja nur gespielt. Also öffnete er seinen Mund und sie wanderte mit ihrer Zunge hinein. Dieser Zungenkuss schien nie enden zu wollen. Sam hatte seine Hände um ihre Hüfte geschlungen und Fynn vergrub ihre Hände in seinen hinteren Hosentaschen. [Aus meinen Vokabular würde ich Arschtaschen sagen. Ich wollte es nur nicht so sagen. Gibt es dafür überhaupt einen richtigen Begriff?] Beide waren vertieft in diesen Kuss und bekamen schon gar nichts mehr mit. Und man konnte sehen, dass dieser Kuss nicht gespielt war. War er ja auch nicht. Na ja. Nicht ganz. Fynn meinte es ernst und dachte, dass Sam es nur spielen würde. Sam dachte genauso. Doch bald mussten sie sich lösen, da beide Luft brauchten. Schwer atmend lösten sie sich und sahen sich an. Fynn konnte aus den Augenwinkeln heraus sehen, wie blöd Kim doch schaute. Doch Fynn wollte es noch weiter treiben. Sie fing an seinen Hals zu küssen und streichelte noch zusätzlich seinen Hintern. Sam wurde heiß und kalt zugleich, doch das ging entschieden zu weit. "Fynn!" Sie löste sich von seinem Hals und sah ihn an. "Hm?" "Auch wenn du es vielleicht nicht wahrhaben willst, aber wir sind hier in einer Disco mit einer Menge Leute drin." "Und?" "Ich mache dir einen Vorschlag. Du merkst dir die Stelle, an der du jetzt aufgehört hast und wenn wir zu Hause sind, darfst du an dieser Stelle weitermachen. Einverstanden?" "Ach menno." Sie zog einen Schmollmund. "Komm schon Schatz." Er gab ihr einen Kuss. "Na gut.", kam es gedehnt von ihr. "Aber nur, wenn du so lange machst, wie ich es will." "Dann gehen wir vor 13.00 Uhr ja nicht schlafen." "Eben." "Na okay." "Fein." Sie grinste. Kim blieb die Spucke weg, fasste sich aber schnell wieder. "Du hast dich ja ganz schön verändert Sam." Er drehte sich zu ihr um. "Wieso?" "Als du mit mir zusammen warst, hättest du das nicht gemacht." "Was denn?" "Na mich in aller Öffentlichkeit so zu küssen." "Fynn hat mich verändert." "Du weißt doch Kim. Die Liebe...", gab Fynn noch ihren Senf dazu. Das war ein harter Schlag für Kim und Fynn musste sich sehr schwer ein Kichern verkneifen. Das geschah der Kuh ganz recht. Es war bereits 3.00 Uhr gewesen. Fynn fragte sich wie lange das hier noch so gehen sollte. Lange hielt sie das nicht mehr aus. Es war Zeit, Klartext zu reden. Und Fynn machte so etwas immer gerade heraus. "Sagt mal. Wie lange wollt ihr noch bleiben?" "Wieso? Willst du uns loswerden?" "Das nicht, aber vielleicht wartet ja jemand zu Hause auf dich Kim." "Nicht das ich wüsste. Ich bleibe, bis du Schluss hast." "Das dauert aber bis 7.00 Uhr." "Egal. Ich noch nicht müde." "Aber ich.", mischte Sam sich plötzlich ein. "Also wenn ich dich nach Hause bringen soll Kim... Ich will in einer halben Stunde los." "Ich dachte du und Fynn fahrt zusammen." "Ich würde meine Süße auch gerne mitnehmen, aber ich bin echt fertig." "Das ist auch nicht schlimm Schatz. Ally nimmt mich mit." "Dann ist ja alles klar. Was ist nun Kim?" "Ich fahre dann mit dir mit." "Okay." Fynn wusste gar nicht wie froh sie war. Endlich hatte diese dämliche Scharade ein Ende. Die halbe Stunde verging zum Glück schnell. "Ich will jetzt auch los.", sagte Sam, als er sein Glas geleert hatte. Auch Kim leerte ihres schnell. "Bin auch soweit." "Hast du denn deinen Schlüssel mein Schatz?" "Glaube ich schon." "Glaube ich weniger." "Wieso?" Er holte aus seiner Tasche einen Schlüssel mit Herzanhänger. "Da gebe ich dir schon meinen Wohnungsschlüssel und du vergisst ihn ständig." "Ich hatte es heute doch auch eilig." Sie nahm den Schlüssel und bedankte sich mit einem Kuss. "Ich freue mich schon auf nachher Süße." "Und ich mich erst." Beide grinsten. Dann gaben sie sich noch einen Abschiedskuss. Doch das reichte Fynn noch nicht. Sie wollte noch einen draufsetzen. "Ich liebe dich Sam." Sam sah sie erst ein wenig verwundert an, was aber nur sie bemerkte. Doch dann spielte er auch mit. "Ich liebe dich auch Fynn." Er lächelte. "War nett dich kennen zu lernen Kim." "Ja. Hat mich auch gefreut." Den Sarkasmus in Kim´s Stimme überhörte Fynn einfach mal. Dann gingen die beiden auch und als sie zur Tür raus waren, musste Fynn sich erstmal setzen. Erleichtert atmete sie auf. Ally legte ihr ihre Hand auf die Schulter. "Das hast du echt gut gemacht." "Man bin ich fertig." "Ihr habt das echt überzeugend gespielt." "Ja. Ich war selbst überrascht, wie gut das geklappt hat." "Du hast heute wirklich Glück." "Wieso? "Na wenn Alec heute gearbeitet hätte, wäre das sicher nicht so glatt gelaufen." "Stimmt. Ich muss ihn die Tage mal besuchen. Der Arme mit seiner Grippe." "Ja. Ruh dich erstmal ein wenig aus." "Nee. Geht schon." Fynn stand auf und arbeitete weiter. Doch bald piepte das Handy von Fynn. Es war Sam. ~Komm nach der Arbeit auch zu mir. So wie ich Kim kenne, wird sie spionieren.~ ~Du willst doch nur, dass ich bei dir schlafe.~ ~Das meine ich ernst!~ ~Ist ja gut. Ich komm ja schon~ ~Fein! Bis dann!~ Was war das denn? Nicht mal ein Danke? Na der konnte was erleben. Eigentlich war Fynn ja happy gewesen, aber jetzt war sie stocksauer. Was bildete er sich eigentlich ein? Hatte er noch alle Tassen im Schrank? Sie musste aufpassen, dass sie ihre Wut nicht an den Gästen ausließ. Aber nein. Sie würde ihre Wut sammeln und sie schön an Sam auslassen. So einfach würde er ihr nicht davon kommen. Es dauerte auch nicht mehr lange, bis sie die Wohnung von Sam betrat. Wie gut das Ally so nett war und sie nach Dienstschluss hier her brachte. Die Wohnung war dunkel. Schlief er etwa schon? Ihre Wut steigerte sich. Sie ging die Treppen zur Galerie hoch und tatsächlich. Da lag er und schlief. Was sollte das nun wieder? Eigentlich wollte sie ihn ja wecken, aber als sie ihm noch ein wenig beim Schlafen zusah, verflog ihre Wut. Es besänftigte sie. Sie musste lächeln. Schnell zog sie sich um und legte sich dann neben ihn. Fynn sah ihn an und streichelte seine Wange. Diese Nacht war schön gewesen. So was wäre ihr im Traum nicht eingefallen. Irgendwie musste sie Kim ja danken. Ohne sie wäre es nicht soweit gekommen. Zwar war es nur gespielt, doch von ihrer Seite her war es echt. All das was sie machte, war ernst gemeint. Kein Spiel. Es waren sehr starke Gefühle mit im Spiel. Ihre Liebe zu ihm. Und sie war sich auch sicher, dass er nichts gemerkt hatte. Er hielt es nur für Theater. Aber sie musste zugeben, dass er sehr gut spielte. Für ihren Geschmack ein wenig zu gut. /Aber nein/ Sie verwarf ihre Gedanken direkt wieder. Er war eben ein perfekter Schauspieler. Sonst nichts. Er liebte sie nicht. Je mehr sie darüber nachdachte, desto müder wurde sie. Und bald darauf schlief sie auch ein. Es war bereits Mittag, als Sam aufwachte. Und als er seine Augen öffnete, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Fynn lag auf seiner Schulter und atmete sanft gegen seinen Hals. Sofort schossen die Erlebnisse der letzten Nacht in seinen Kopf. Wie viele Küsse sie sich gegeben hatten. Das war besser als alles, was er je erlebt hatte. Es war zwar nur gespielt, aber trotzdem. Sie hatte ihre Sache gut gemacht. Sie hatte wirklich perfekt gespielt. Wenn er es nicht besser gewusste hätte, hätte selbst er es für echt gehalten. Aber das war es ja nicht. Zumindest von ihrer Seite her nicht. Ihm hingegen war es völlig ernst. Und auch als er die berühmten 3 Worte zu ihr gesagt hatte. Selbst die waren nicht gelogen. /Ja. Ich liebe dich über alles Fynn. Du bist für mich die Frau, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen will./ Gerne hätte er seine Gedanken ausgesprochen. Aber er konnte nicht. Die Angst, dass sie schon wach war oder in dem Moment aufwachen würde, war zu groß. Das würde er auf keinen Fall riskieren. Und wie gut das er es nicht getan hatte, denn Fynn wachte auf. Verschlafen sah sie ihn an. "Guten morgen mein Engel." "Morgen." "Gut geschlafen?" "Geht so." "Nicht gut?" "Weiß auch nicht genau. Wie lief es noch mit Kim?" "Ähhh..." "Sag schon! Und warum warst du später so kurz angebunden? Du hast doch noch nicht mal bedankt. Nur Befehle erteilt. Ich bin immer noch sauer." Sam schluckte. "Als ich sie zu Hause abgesetzt hatte, musste ich noch mit in ihre Wohnung. Ich wollte ja nicht, aber sie ließ einfach nicht locker." "Und was war das mit der Sms?" "Ich bin schnell auf Toilette und habe dir diese Sms geschrieben. Deswegen war ich auch nur so kurz angebunden. Tut mir echt leid. Du glaubst gar nicht wie Dankbar ich dir bin. Du hast mir echt den Hals gerettet." "Na dann. Ist ja schon okay. So was macht man doch unter Freunden." "Auch so überzeugend küssen?" "Auch das." "Du bist echt ein Schatz." "Ich weiß." Sie grinste ihn an. Er musste lachen. "Du warst echt voll überzeugend gewesen. Kim hat es voll geglaubt." "Danke. Das Kompliment kann ich nur zurück geben. Du bist echt der perfekte Schauspieler Sam." "Du aber auch." "Glaubst du denn, dass sie noch spioniert hat?" "Wer weiß das schon?" "Wie jetzt? Du warst dir also nicht sicher?" "Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen." "Du wolltest doch nur, dass ich hier übernachte." "Ja das auch." "Ich glaube, ich schenke dir mal ein Stofftier." "Das ist längst nicht so gut wie du." Beide mussten lachen. "Fynn?" "Ja?" "Kuscheln wir noch ein wenig?" "Klar.", antwortete sie, ohne zu überlegen. Also kuschelten sie. Doch wie schon das letzte Mal, klingelte das Handy von Sam. Wurde das jetzt zur Gewohnheit? Er ging ran. "Ja? Ach du bist es Kim." Fynn wurde hellhörig. "Was gibt es denn?... Du willst mit uns frühstücken?... Warte. Ich frag eben." Er legte die Hand über den Lautsprecher, so dass Kim nicht mithören konnte. "Sie will mit Brötchen vorbeikommen." "Muss das sein?" "Ich will ja auch nicht, aber sie wird bestimmt nicht locker lassen." "Na wenn es denn sein muss." Fynn gefiel das gar nicht. Sam führte das Handy wieder an sein Ohr. "Kim? Also Fynn und ich sind einverstanden... was? Kim?" Doch sie hatte schon aufgelegt. "Was ist?" Doch bevor Sam antworten konnte, klingelte es auch schon an der Tür. "Sie ist schon da." "Man ist die aufdringlich." "Was machen wir jetzt?", brachte Sam voller Panik heraus. "Wieso?" "Sie denkt bestimmt wir haben du weißt schon was getan." "Und?" "Sowohl du als auch ich sind angezogen." "Wenn es weiter nichts ist. Mach die Augen zu." "Was?" "Mach schon." Er tat es. 1 Minute später durfte er sie wieder öffnen. Fynn hatte sich ausgezogen und die Bettdecke um ihren nackten Körper gewickelt. "Ich geh dann an die Tür. Du kommst am besten nur in Boxershorts runter." "Okay." Während Fynn zur Tür ging, klingelte es erneut. Als sie die Tür geöffnet hatte, stand Kim mit einer Tüte Brötchen in der Hand vor ihr. "Morgen Kim." "Hy Fynn. Hattet wohl noch einen heißen Morgen gehabt." Kim grinste und Fynn erwiderte es. "Japp. Wir sind auch gerade erst wach geworden. Komm doch rein." "Gerne." Kim betrat die Wohnung, als Sam dann auch runter kam. Natürlich nur in Boxershorts. "Morgen Sam." "Hallo Kim." "Du entschuldigst uns eben? Wenn ich mit Sam alleine bin, würde es mir ja nichts ausmachen nackt zu frühstücken, aber wenn Besuch da ist, muss das ja nicht sein." "Kein Problem." Die beiden gingen nach oben und zogen sich an. "Aber nach dem Frühstück geht sie wieder!", flüsterte Fynn. "Denkst du ich will sie hier noch länger haben?" "Wenn sie nach dem Frühstück nicht geht, dann gehe ich." "Fynn! Jetzt übertreib nicht." "Ich kann sie eben nicht leiden." "Aber sie ist eine Freundin von mir." "Sie will dich nur wieder für sich." "Können wir das später bereden?" "Muss ja wohl." Gemeinsam gingen sie dann in die Küche, wo Kim bereits angefangen hatte Kaffee zu kochen. Nachdem dann alles fertig war, fiel den Dreien auf, dass am Tisch nur Platz für 2 war. "Sollen wir vielleicht ins Wohnzimmer gehen?", schlug Kim vor. "Nicht nötig. Ich setz mich auf den Schoss von Sam." "Genau. Machen wir ja eh öfters so." "Na okay." Kim setzte sich. Nachdem auch Sam platz genommen hatte, setzte Fynn sich seitlich auf seinen Schoss. "Ist sie dir auch nicht zu schwer Sam?" "Meine Fynn doch nicht. Sie ist leicht wie eine Feder." "Eben." Also fingen sie an zu essen. Sam und Fynn fütterten sich verliebt und nahmen von Kim wenig Notiz. 1 Stunde ging das so, bis alle endlich satt waren. Fynn hatte keine Lust mehr. Nicht nur, dass sie wieder auf übertrieben verliebt machen musste, nein. Sie musste sich die ganze Zeit von Kim beobachten lassen. Und da ja alle jetzt satt waren, konnte sie das hier ja auch beenden. Doch gerade als Fynn etwas sagen wollte, kam Kim ihr zuvor. "Und was habt ihr beide heute noch so vor?" Sie sprach mehr mit Sam, als mit Fynn und er antwortete auch. "Also eigentlich nichts." "Fein. Dann können wir ja was zu dritt machen." "Da muss ich dich leider enttäuschen." Fynn sah sie giftig an. "Wieso? Ihr habt doch nichts vor." "Doch haben wir." "Und was?" "Da ich in der Woche sehr viel arbeiten muss, ist Sonntag der einzige Tag, den ich richtig mit Sam verbringen kann." "Ach komm schon. Ihr könnt doch mal eine Ausnahme machen." "Sorry, aber meine Hormone spielen zur Zeit verrückt. Und wenn du jetzt nicht hier wärst, würde ich sofort über Sam herfallen." Fynn war gar nicht bewusst, dass sie so arrogant reden konnte. Aber Kim ließ nicht locker. "Ich kann ja auch in 2 Stunden wiederkommen und dann machen wir was." "Nee. Lass mal." "Und was sagst du dazu Sam?" Sam ließ sich fast von den Hundeaugen von Kim breitschlagen. Doch dann merkte er, wie die Hand von Fynn, die vorher seinen Nacken gekrault hatte, in seine Haare wanderte und zupackte. Damit wollte sie untermauern, dass er ablehnen sollte. Sam hatte sie Wahl. Entweder zusagen oder von Fynn skalpiert zu werden. Er entschied sich für die gesündere Variante. "Tut mir leid Kim, aber ich würde heute echt lieber was mit Fynn alleine machen." "Schade. Und ich kann dich nicht umstimmen?" "Nein. Der Sonntag gehört Fynn und mir." Es war ja auch fast so, also musste er noch nicht mal so sehr lügen. Kim gab sich geschlagen. "Dann geh ich jetzt besser." Sie stand auf und auch die anderen beiden erhoben sich. Gemeinsam gingen sie zur Tür. "Ach ja Fynn. Magst du mir deine Handynummer geben?" "Wieso?" "Wir können ja auch mal was ohne Sam machen." "Öhm. Wenn du meinst." Kim holte ihr Handy raus und Fynn tippte die Nummer ein. Dann verabschiedeten sie sich und Kim ging. Als die Tür dann geschlossen war, wollte Sam etwas sagen, aber Fynn legte ihre Hand auf seinen Mund und schüttelte den Kopf. Sie schaute durch den Spion und sah, wie Kim an der Tür lehnte und versuchte zu lauschen. Fynn grinste. Sie würde Kim schon etwas zu hören geben. Sie packte Sam an der Hand und zog ihn in die Küche. Er sah sie fragend an. "Spiel mit.", flüsterte sie leise und fing plötzlich an zu stöhnen. "Oh Sam. Hör nicht auf." Sie sagte es natürlich extra laut, so dass Kim es auch mitbekam. Sam verstand immer noch nicht. Der Kerl war wirklich schwer von Begriff. "Sam! Nicht!" Sie kicherte. "Was machst du?", fragte Sam verwundert. "Pssst. Kim lauscht an der Tür." "Achso." Nun verstand auch er den Zusammenhang. Und er befand es als eine witzige Idee und machte mit. "Warum nicht? Du magst es doch, wenn ich das tue." "Sam! Du böser Junge." "Ich kann einfach nicht anders." Fynn kicherte und Sam musste es nicht verkneifen, zu lachen. Die beiden lieferten eine Show, wie es echter gar nicht sein konnte. Am Ende schrie Fynn auf und Sam stöhnte extrem laut. "Du bist einfach der Beste.", sagte Fynn außer Atem. Dann schlich sie leise zur Tür. Durch den Spion sah sie, dass Kim immer noch dort stand. Ihr Gesicht war fassungslos. Dann wandte sie sich ab und ging endgültig. Fynn prustete los und auch Sam musste lachen. "Du bist echt verrückt." "Und? Sie hat es ja geglaubt. Schlag ein." Sie hielt ihre Hand hin und Sam schlug ein. "Und was wollen wir heute wirklich noch machen?" "Also ich wollte eigentlich nach Hause." "Ach komm schon Fynn. Lass uns heute den Tag zusammen verbringen." "Muss das sein?" "Nerve ich dich etwa?" "Darum geht es nicht, aber ich war dir dieses Wochenende näher, als mir lieb ist." "Was soll das denn heißen?" "Dieses ganze verliebt tun war doch schon sehr anstrengend." "Wir müssen doch auch nichts großartiges machen." "Sam! Denkst du etwa wir können jetzt so tun, als ob nichts gewesen wäre?" "Klar können wir das. Es war ja auch nichts. Wir haben doch nur so getan als ob oder hast du dich etwa in mich verliebt?" Er grinste sie an. "Ach Quatsch." "Na siehst du? Wir können ja nen Film oder so schauen." "Du verstehst es nicht." "Was verstehe ich nicht?" "Können wir jetzt einfach wieder Freunde sein?" "Natürlich. Wir sind ja auch nichts anderes gewesen. Das Paar war ja nur gespielt." "Okay. Vergessen wir die Sache einfach." "Gut. Und was wollen wir heute machen?" "Da es heute heiß ist, würde ich schwimmen vorschlagen." "Aber das Hallenbad und der Strand werden bestimmt voll sein." "Da will ich auch nicht hin." "Und wohin dann?" "Lass dich überraschen, okay?" "Bei dir doch immer." Während er sich dann fertig machte, räumte Fynn auf und packte etwas zu Essen ein. Dann fuhren sie zu ihr, damit sie ihre Schwimmsachen holen konnte. Sie waren bereits eine halbe Stunde unterwegs. Sam fuhr und Fynn lotste ihn durch die Straßen. "Sind wir bald da?" "Fahr hier rechts." "Beantworte meine Frage." "In 10 Minuten." "Okay." Er fuhr rechts ab. Mitten in einen Wald. Sam fragte sich wo sie ihn hinführte. Und bald darauf hielt er vor einem See. "Hier?" "Japp." Sie stiegen aus. Es war ein riesiger See und drum herum war nur Wald. Etwas weiter in der Mitte des Sees lag eine kleine Insel. Doch zum hin schwimmen war es zu weit. Sie luden aus und breiteten ihre Sachen am Ufer aus. "Hier sind wir ungestört." "Woher kennst du diesen See?" "Tja." "Komm sag." "Alec hat ihn mir mal gezeigt." "Der DJ?" "Ja." "Wusste gar nicht, dass der so romantische Orte kennt." "Was soll das denn heißen?" "Ach nichts." Nachdem sie dich umgezogen hatten, gingen sie ins kühle Nass. Fynn schwamm erst ein bisschen und dann ließ sie sich auf dem Rücken liegend treiben. Sie schloss die Augen und genoss die Ruhe. Doch die wurde schnell gestört, als Sam sie plötzlich unter Wasser zog. Nach Luft ringend tauchte sie einige Sekunden später wieder auf. Sam grinste sie blöd an. "Spinnst du?" "Was denn? So eine kleine Abkühlung tut dir gut!" "Na warte!" Sie ging zum Angriff über und tauchte nun ihn unter. Und so alberten sie ihm Wasser rum. Nach ungefähr einer halben Stunde aber, gingen sie aus dem Wasser und legten sich auf ihre Handtücher. "Also diesen Ort muss ich mir echt merken." "Für deine nächste Flamme?" "Klar." "Du Sam? Darf ich dich was fragen?" "Klar." "Warum mussten wir Kim eigentlich was vorspielen, bzw. warum hast du ihr gesagt, dass wir zusammen wären?" "Hatte keinen bestimmten Grund." "Lüg mich nicht an. Sie war deine Ex-Freundin. Das hatte sie zumindest gesagt." Fynn hatte ihm nie erzählt, dass sie Mina kennen gelernt hatte. "Ja sie war meine Ex." "Und warum habt ihr euch getrennt?" "Müssen wir da jetzt wirklich drüber reden?" "Ich erzähle dir immer viel von mir, aber von dir weiß ich gar nichts. Bitte Sam." Er seufzte. Ihm passte das wirklich nicht. Er erzählte ihr gern etwas. So war das ja nicht. Aber Kim war ein Thema, welches er nicht gerne ansprach. Fynn merkte zwar, dass Sam nicht drüber reden wollte, aber es war ihr egal. Sie wusste zwar von Mina, dass Sam sehr in Kim verliebt gewesen war und das sie fremd ging, aber diese Informationen reichten nicht. Sie wollte wissen, wie Sam über diese ganze Sache dachte. Sam sprach immer noch nicht und Fynn setzte sich auf. Auf einmal wurde sie wütend. "So sehr vertraust du mir also? Gut zu wissen." "Was denn?" "Warum willst du es mir nicht sagen?" "Es gibt eben Dinge, über die ich nicht sprechen will." "Ja klar. Du willst immer alles von mir wissen, aber wenn ich mal was wissen will, blockst du ab. Ich habe deine feste Freundin vor Kim gespielt und dann will ich den Grund dafür wissen und was ist?" Sie funkelte ihn böse an. "Aber Fynn ich-" "Hör auf!", schnitt sie ihm das Wort ab. "Spar es dir. Du willst nicht drüber reden? Fein! Auch gut." Sie stand auf und ging ins Wasser zurück. Das war ihr echt zu blöd gewesen. Warum machte sie sich überhaupt noch die Mühe? Plötzlich merkte sie, wie Sam seine Hand auf ihre Schulter legte. Er war ihr ins Wasser gefolgt. "Komm zurück an Land." "Wozu? Du vertraust mir ja eh nicht." "Bitte." Seine Stimme war ganz sanft und fast auch ein wenig traurig. Sie seufzte und schwamm mit ihm zum Ufer zurück. Nachdem sie sich abgetrocknet hatten, saßen sie auf einer großen Decke. "Und? Was willst du mir sagen?" "Es fällt mir schwer über Kim zu reden." "Warum?" "Weil sie meine große Liebe war. Bei ihr habe ich gedacht, dass sie die Frau meines Lebens sei." "Und wieso kam es anders?" Sam seufzte. Das schien ihn wirklich mit zu nehmen. Fynn spürte das. "Du musst nicht, wenn du nicht willst." "Nein schon okay. Weißt du ich habe alles für sie gemacht. Ich hätte ihr die Welt zu Füßen gelegt. Egal was andere Leute gesagt haben. Ich wollte es einfach nicht glauben. Immer wenn wir uns gesehen hatten, hatte ich ihr Blumen, Pralinen oder so geschenkt." Er lachte spöttisch auf. "Das ist doch süß. Hat sie sich nicht darüber gefreut?" "Am Anfang ja, doch dann meinte sie, dass ich sie mit den Pralinen nur mästen wolle und sie für die Blumen schon kein Platz mehr hatte und das eh nur lästiges Grünzeug wäre." "Was? Die hat doch keine Ahnung." "Ich habe mir da auch nichts weiter bei gedacht, doch das war ein Fehler. Weißt du, bei ihr wollte ich alles richtig machen. Ich glaube, sie hatte sich nur immer gefreut, wenn ich ihr teuren Schmuck oder ein Kleid gekauft habe. Und zu der Zeit habe ich noch gedacht, dass sie Romantiker mögen würde. Deswegen war ich charmant und bin es langsam Schritt für Schritt angegangen." "Ist doch auch richtig so." "Bei ihr anscheinend nicht. Sie wollte immer mit mir schlafen, aber ich wollte das nicht. Nicht das mir ihr Aussehen nicht gefallen hätte oder so, aber ich wollte es wie schon gesagt langsam angehen. Und anstatt mit mir darüber zu reden, hat sie sich gleich den nächst besten genommen." "Also ist sie dir fremd gegangen?" "Ja." "Hasst du sie?" "Nein. Sie ist eigentlich ne gute Freundin von mir." "So wie ich?" "Nein. Du bist mir lieber." "Aber ich verstehe nicht, warum du ihr was vormachst. Also warum ich deine Geliebte spielen muss." "Ich habe dir erzählt, dass sie mich wiederhaben will." "Ja?" "Weißt du warum sie das will? Weil sie mich noch nicht im Bett hatte." "Woher willst du das wissen?" "Das habe ich mal zufällig mitbekommen." "Und warum beendest du die Freundschaft dann nicht einfach?" "Obwohl soviel Mist passiert ist und sie mich eigentlich nur fürs Bett will, hänge ich noch an ihr. Blöd was?" "Finde ich gar nicht. Denk doch mal an Mike und mich. Er geht mir mit seiner Eifersucht zwar tierisch auf die Nerven, aber trotzdem mag ich ihn und will ihn irgendwo nicht verlieren." "Aber ich weiß nicht so recht, was ich bei Kim fühle." "Liebst du sie noch?" "Nein. Ich liebe schon jemand anderen." Fynn hatte die ganze Zeit mehr oder weniger gelächelt, doch als Sam das sagte, entglitten ihre jegliche Gesichtszüge. Und auch Sam merkte, dass er gerade etwas ziemlich Blödes gesagt hatte. Am liebsten hätte er sich mit der Hand gegen die Stirn gehauen. Er hoffte nur, dass sie jetzt nicht fragen würde, in wen er verliebt wäre. Er merkte, wie er zu schwitzen anfing. Es dauerte, bis Fynn sich wieder fing. "Ähm... ach so? Davon hast du mir ja noch gar nichts erzählt. Wer ist sie denn? Kenne ich sie?" "Ähm... ähm... Nee du kennst sie glaube ich nicht." "Wie heißt sie denn?" "Ähm... Jane." "Jane? Und was bist du? Tarzan?" Fynn lachte. "Ich finde das gar nicht witzig. Ich liebe sie eben." "Aber wenn du sie liebst, warum musste ich dann deine Freundin spielen? Warum hast du dann nicht sie genommen? Es wäre zumindest nicht gelogen gewesen." "Ich liebe sie schon länger, aber ich kann es ihr nicht sagen." "Warum?" "Weil ich angst habe, dass sie mich nicht liebt." "Ach komm. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt." "Ich kann es ihr aber nicht sagen." Fynn wollte antworten, aber dann fingen die dunkeln Wolken, die sich unbemerkt über ihnen zusammengezogen hatten an, sich zu entladen. Es goss wie aus Eimern und der Regen kam einem Hagel gleich. Fynn schrie auf. Schnell suchten sie alle Sachen zusammen und stiegen ins Auto ein. Beide waren nass bis auf die Knochen und mussten erstmal lachen, weil beide einfach nur komisch aussahen. "Ich habe das Gefühl, irgendjemand da oben mag uns nicht." Sam strich Fynn die nassen Haare aus dem Gesicht. "Da könntest du recht haben. Soll ich fahren?" "Ja." Also fuhr Sam los. Als sie aus dem Wald kamen, fuhr er auf die Hauptsstraße Richtung Stadt. Fynn starrte aus dem Seitenfenster. Ihre Gedanken schweiften ab. Sam hatte sich also verliebt. Wie blöd war sie eigentlich? Hatte sie wirklich gedacht, dass er sie lieben würde? War sie so naiv? Ihr Herz schmerzte. Am liebsten hätte sie geweint. Und warum hatte sie ihm ihre Liebe nicht gestanden? Vielleicht hätte er ihre Liebe ja auch erwidert. Aber was redete sie sich da ein? Natürlich hätte er sie nicht erwidert. Er hatte ja gesagt, dass er diese Jane schon länger lieben würde. Für Fynn wäre da kein Platz mehr gewesen. Für ihn wäre sie nur die kleine Fynn gewesen, die er liebt wie eine Freundin. Er würde sie nie lieben. Nie mehr in ihr sehen. Es war zum Verzweifeln gewesen. Langsam lehnte sie ihren Kopf an die Schiebe und schloss die Augen. Sie lauschte den Regentropfen, die gegen die Scheibe platzten und langsam herunter rannen. Sam merkte von all dem nicht so viel, da er sich wegen des starken Regens sehr auf die Straße konzentrieren musste. Eine halbe Stunde später hielt Sam vor dem Haus, in dem Fynn wohnte. Nachdem Sam gehalten hatte, verhielten sich beide wie immer. Keinem war etwas anzumerken. Sie verabschiedeten sich und nachdem Fynn ausgestiegen und im Haus verschwunden war, fuhr auch Sam nach Hause. ENDE KAPITEL 6 Sehr aufschlussreich. Na ja. Es kommt jetzt entweder ein großes oder 2 kleine Kapitel und dann is Schluss mit der FF. Muss ich mir noch mal überlegen. Ich freue mich über Kommentare. Bis denn dann BabyG Kapitel 7: Geständnisse und ihre Folgen --------------------------------------- So. Da bin ich dann auch mal wieder. Wegen fehlenden Rechners erst so spät. Habe mich für 2 kurze Kapitel entschieden. Hoffe das stört keinen. Und nomma Danke für die Kommentare. Los geht's... ~Rückblick~ Eine halbe Stunde später hielt Sam vor dem Haus, in dem Fynn wohnte. Nachdem Sam gehalten hatte, verhielten sich beide wie immer. Keinem war etwas anzumerken. Sie verabschiedeten sich und nachdem Fynn ausgestiegen und im Haus verschwunden war, fuhr auch Sam nach Hause. ~Rückblick Ende~ Als Sam sich dann geduscht und umgezogen hatte, saß er vor dem Fernseher. Doch so wirklich konnte er sich nicht auf das laufende Programm konzentrieren. Seine Gedanken kreisten um das, was passiert war. Er hatte zu Fynn gesagt, dass er verliebt war. War er eigentlich völlig irre geworden? Als sie fragte, wen er lieben würde, wollte er eigentlich ihren Namen nennen, aber er konnt es nicht. Er hatte Angst alles zu zerstören. Aber musste er sich denn so einen dämlichen Namen wie Jane ausdenken? Jeder Name wäre besser gewesen als dieser. Und was sollte er machen, wenn Fynn sie kennen lernen wollte? Wie sollte er sich da nur wieder rausreden? "Das hast du ja mal wieder toll gemacht Sam.", murmelte er vor sich hin. Doch bevor er weiter in Selbstmitleid versinken konnte, störte ihn das Piepen seines Handys. Er holte es aus seiner Tasche und sah, dass die Sms von Kim war. Er öffnete die Kurzmitteilung. ~Ist Fynn bei dir?~ Was sollte das denn jetzt? Er antwortete. ~Wieso?~ ~Sag schon!~ ~Nein. Sie ist nicht mehr da.~ ~Cool. Dann kann ich ja vorbeikommen.~ ~Sorry Kim aber heute nicht mehr.~ ~Ach komm schon.~ ~Nein! Ich habe morgen ein wichtiges Meeting und muss früh raus.~ ~Nicht mal ne Stunde?~ ~Nein. Ich gehe jetzt auch schlafen~ ~Schade, aber das kann man nun mal nicht ändern. Dann schlaf noch gut~ ~Ja du auch~ Dann machte Sam sein Handy aus. Er hatte heute echt keine Lust mehr auf Kim. Sie waren zwar befreundet, aber mit Kim konnte er ja schlecht darüber reden. Sie glaubte ja, dass er mit Fynn zusammen war. Er seufzte. Er sollte sich erstmal nicht mit Fynn treffen. Es sollte erstmal etwas Gras über die Sache wachsen. Das war das Beste. Er ließ die Schultern hängen. Und da er keine Lust mehr auf Fernsehen hatte, ging er schlafen. Doch Schlaf fand er in dieser Nacht nicht. Da Fynn nicht über die Sache heute nachdenken wollte, ging sie zu Hank in die Kneipe. Eigentlich war sie nur hingegangen um ihren Frust zu ersaufen, aber sie hatte noch nicht mal den ersten Schluck getrunken, als Maggie plötzlich stolperte und hinfiel. Ihr Fuß schien so sehr zu schmerzen, dass sie nicht mehr aufstehen konnte. Hank war damit völlig überfordert gewesen. Deswegen nahm Fynn die Sache in die Hand. Sie befahl Hank mit Maggie ins Krankenhaus zu fahren. Und sie würde dann so lange den Laden schmeißen. Es war eh nicht viel los. Der Unfall war gerade mal eine halbe Stunde her, als Hank anrief. "Kneipe Whisky, Fynn dran." "Ich bin es. Hank." "Und? Was ist mit Maggie?" "Ich weiß noch nichts. Hier ist es sehr voll. Es kann also noch eine Weile dauern." "Das heißt?" "Wenn ich um 12 nicht zurück bin, dann schmeiß die Leute raus und schließ ab. Schlüssel hast du ja." "Geht klar. Ruf an wenn es was Neues gibt oder sich was ändert." "Klar mach ich. Und danke Fynn." "Hey kein Problem. Mach ich doch gerne." "Du bist die Beste." "Weiß ich doch. Und du geh jetzt besser wieder zu Maggie zurück. Bis dann!" "Ja bis dann." Sie legte auf. Alles war ruhig, bis plötzlich etwas in ihrer Hosentasche vibrierte. Ihr Handy. Sie schaute drauf. Eine Sms von einer unbekannten Nummer. ~Hi Fynn. Hast du heute noch Lust was zu machen? Meld dich. Kim.~ Fynn verdrehte genervt die Augen. Was sollte das denn jetzt? ~Tja sorry aber ich kann nicht. Bin am arbeiten.~ ~Ich dachte Sonntags hast du frei.~ ~Bin kurzfristig eingesprungen.~ ~Schade. Ich wollte eigentlich mit dir über Sam reden.~ ~Was ist denn mit Sam?~ ~Es tut mir ja leid dir das sagen zu müssen, aber er hat eine andere.~ ~Ach wirklich?~ Fynn konnte nicht anders als grinsen. Sie hatte schon darauf gewartet, bis Kim mit der Nummer bei ihr ankam. ~Wie? Bist du gar nicht überrascht?~ ~Doch natürlich. Wie kommst du eigentlich darauf, dass er eine andere hat?~ ~Ich bin zufällig an seiner Wohnung vorbei gekommen und da habe ich sie vor seiner Tür gesehen.~ ~Und was haben sie gemacht?~ ~Ziemlich heftig rumgeknutscht.~ ~Was? Das würde Sam doch nie machen.~ ~Doch! Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Und dann hat er noch gesagt, dass er sie mehr liebt als dich.~ ~Wie kann er mir nur so etwas antun?~ ~Weiß ich auch nicht. Tut mir leid, dass du es so erfahren musst. Kommst du klar?~ ~Ja geht schon. Ich werde so schnell wie möglich mit ihm schluss machen. Danke das du es mir gesagt hast. Du bist echt eine Freundin.~ ~Kein Problem. Dafür bin ich doch da.~ ~Gut zu wissen. Ich wünsche dir dann noch einen schönen Abend.~ ~Ja dir auch soweit das geht.~ Fynn steckte ihr Handy weg und musste laut lachen. Kim war echt lachhaft gewesen. Das sie solche Tricks anwandte, nur um Sam zu bekommen. Obwohl es ja zum Teil ja stimmen konnte. Es konnte ja sein, dass er sich mit dieser Jane getroffen hatte. Dass er Jane mehr lieben würde als Fynn, konnte er ja wohl kaum gesagt haben. Aber das sie sich noch getroffen hatten, lag im Bereich des Möglichen. Aber Fynn konnte das ja egal sein. Sie hatte beschlossen Sam aufzugeben. Sie wusste, dass es nichts brachte. Das hatte keine Zukunft mit ihnen. Also musste sie aufhören ihn zu lieben und nur noch freundschaftliche Gefühle für ihn hegen. Am Anfang würde es bestimmt schwer sein, aber sie würde es schaffen. Und sie würde sich jetzt erstmal nicht bei ihm melden. Wenn Sam sich wirklich mit Jane getroffen hatte und sie jetzt zusammen waren, sollten sie Zeit zusammen verbringen. Außerdem sollte er die Sache Fynn von sich aus erzählen. So lange würde sie eben warten. Und so vergingen 5 Tage. Es war Freitagabend gewesen. Maggie hatte sich einen Bänderriss zugezogen und würde erstmal eine Weile ausfallen. Mit Sam hatte sie die ganze Zeit weder gesprochen, noch getextet. Es war Fynn aber auch ganz recht gewesen. So musste sie nicht ständig an ihn denken. Sie war gerade in der Kneipe und arbeitete, als plötzlich... Und was war mit Sam? Er war seinem Entschluss treu geblieben und hatte sich nicht bei Fynn gemeldet. Auch wenn er ab und zu kurz davor war, blieb er doch eisern. Und auch Fynn meldete sich nicht bei ihm. Wofür er irgendwie dankbar war. Dafür meldete Kim sich umso häufiger. Das ging ihm schon ganz schön auf die Nerven. Ständig fragte sie ob er sich von Fynn getrennt hatte. Wie kam sie da überhaupt zu? Aber er blockte eh immer ab, wenn Kim was von ihm wollte. Mit ihr wollte er im Moment nichts zu tun haben. Er wollte seine Ruhe haben. Heute saß er so wie jeden Freitagabend bei seinen Eltern und aß mit ihnen und seiner Schwester zusammen zu Abend. [Das hat zwar sehr was von Gilmoregirls, aber so war das nicht gedacht und auch der Grund des Treffens ist ein anderer.] Eigentlich mochte Sam diese Treffen sehr. Seit er und Mina ausgezogen waren, sah sich die Familie nur bei besonderen Anlässen, wie Geburtstage oder Weihnachten. Und da keiner wollte, dass sich die Familie so weit auseinander lebte, trafen sie sich jeden Freitag in der Woche zum Abendessen. Doch Sam war heute anders als sonst. Er stocherte mehr in seinem Essen herum, als dass er es aß. Er war richtig deprimiert und seufzte in einer Tour. Seit die Sache mit Fynn passiert war, war er schon so. Seinen Eltern fiel die Stimmung gar nicht so auf, da die Nachbarn auch da waren und sie sich mit dem Besuch beschäftigten. Doch Mina entging die Laune ihres Bruders nicht. Als das Essen dann beendet war und sich die Eltern mit ihrem Besuch ins Wohnzimmer verzogen, schnappte Mina sich Sam und zog ihn auf den Balkon. Er sah sie an, nachdem sie die Balkontür geschlossen hatte. "Was wird das?" "Das könnte ich dich auch fragen." "Hä?" "Du ziehst ein Gesicht wie 7 Tage Regenwetter und seufzt unentwegt. Was ist passiert?" Die Sorge war ihr anzusehen. "Was geht es dich an?" "Jetzt komm mir nicht so! Wenn du es nicht sagen willst auch gut. Aber wenn dir jemand zuhören soll, dann bin ich für dich da." Sie wollte wieder reingehen, aber Sam hielt sie zurück. Es vergingen einige Minuten, in denen sie sich nur schweigend ansahen, bis Sam endlich mit der Sprache rausrückte. "Es geht um Fynn." "Was ist mit ihr?" "Ich habe etwas sehr Dummes gemacht." Mina sah ihn fragend an und er fing an, ihr alles zu erzählen. Er ließ nichts aus. Sie saßen bereits auf den Gartenstühlen, da es doch eine etwas längere Geschichte war. Als er fertig war mit erzählen, seufzte er wieder und sah seine Schwester an. Sie hatte ihm die ganze Zeit zugehört und ihn kein einziges Mal unterbrochen. "Was sagst du dazu Mina?" "Komplizierte Situation." "Meinst du ich sollte sie vergessen?" "Auf keinen Fall!" "Was?" "Was denn?" "Was soll ich denn noch tun? Ich darf sie nicht lieben und ich habe sie angelogen. Die Lage ist aussichtslos." "Was heißt hier was sollst du tun? Du hast doch noch gar nichts getan. Und ich würde nicht sagen, dass die Lage aussichtslos ist. Sie hat dich doch gern oder?" "Ja." "Und ich denke, dass sie dich mehr mag, als du vielleicht wahrhaben willst und sie zugeben will." "Du meinst?" "Genau das meine ich." "Wie kommst du darauf?" "1. Sie ist eifersüchtig auf Kim. 2. Du hast gesagt, als ihr Kim das Paar gespielt habt, dass sie dich so geküsst hat, als ob es ihr ernst war. 3. Die Reaktion, die sie gezeigt hatte, als du von Jane angefangen hast, spricht Bände." "Meinst du?" "Verlass dich auf mich." "Und was soll ich deiner Meinung jetzt tun? Ich kann ja schlecht zu ihr hingehen und ihr alles erklären." "Nein. Du weißt selber, dass du deine Gefühle nicht ausdrücken kannst, wenn sie vor dir steht." "Und was soll ich dann tun?" "Schreib ihr doch einen Brief." "Was?" Sam konnte gar nicht glauben was seine Schwester da vorschlug. "Na einfach zu ihr hingehen und sagen `Ich liebe dich´ ist ziemlich einfallslos. In einem Brief kannst du deine Gefühle voll zum Ausdruck bringen und ihr alles erklären. Und das ohne das sie sich dein Gestammel anhören muss." "Meinst du?" "Sonst würde ich das ja nicht sagen." "Und wie soll ich ihr den Brief geben? Per Post schicken? Ihr den einfach in die Hand drücken oder was?" "Hmm..." Mina überlegte kurz. "Ich hab's. Sie arbeitet doch so viel oder? Da hast du doch bestimmt mal einen von ihren Arbeitskollegen kennengelernt." "Ja?" "Bitte einen von denen den Brief in ihre Tasche zu stecken." "Und warum können sie ihr den Brief nicht einfach persönlich geben?" "Das ist ja langweilig." "Das ist hier nicht einer deiner Liebesromane, sondern ernst:" "Ja doch, aber es ist trotzdem romantischer." Sam konnte nicht glauben das Mina und er wirklich verwandt waren. "Bist du sicher, dass das auch funktioniert?" "Sicher nicht, aber überzeugt." Sie lachte und Sam verdrehte die Augen. Aber je mehr er darüber nachdachte, desto mehr gefiel ihm der Vorschlag. "Also manchmal bist du ja doch zu was gut Schwesterchen." "Was soll das denn heißen Bruderschmerz?" Beide fingen an zu lachen und gingen dann wieder ins Haus. Fynn staunte nicht schlecht, als sich ein ihr sehr bekannter Mann vor ihr an die Theke setzte. Es war Mike gewesen und sie war nicht gerade begeistert darüber. "Was willst du hier?", kam es ziemlich schroff von Fynn. "Ich will was trinken." "Kannst du das nicht woanders?" "Fynn bitte." "Na okay. Was willst du?" "Ein Bier." Sie zapfte ihm eins und stellte es ihm hin. "Trink schnell aus und dann hau wieder ab." "Nun sei nicht so. Es tut mir leid, was da damals passiert ist." "Ach. Das fällt dir aber früh ein." "Ich habe mich voll blöd verhalten. Ich hätte nicht so eifersüchtig sein dürfen." "Da gebe ich dir recht." "Es tut mir wirklich leid. Bitte verzeih mir Fynn." "Ich habe keinen Grund dazu." "Bitte Fynn. Ich verspreche auch nicht mehr eifersüchtig zu sein. Ich flehe dich an mir zu verzeihen." Er sah sie mit bettelnden Augen an. Fynn lächelte leicht. Irgendwie konnte sie ihm nicht mehr sauer sein. "Na gut. Aber wenn du noch mal so was abziehst, kannst du unsere Freundschaft endgültig vergessen. Kapiert?" "Ja. Ich werde mich bessern." "Das will ich für dich auch hoffen." Damit war die Sache erledigt. Mike war so lange in der Kneipe geblieben bis Fynn Dienstschluss hatte. Danach musste er Taxi fahren. Er versprach ihr, sie nach Dienstschluss in der Disco abzuholen und nach Hause zu bringen. Als Fynn dann in der Disco an die Theke kam, stand da nicht wie erwartet Ally, sondern ein Mann. Fynn schrie auf. "Cyrus." [Bitte Cyres aussprechen.] Sie umarmte den Mann und freute sich riesig. "Fynn meine Süße." "Was machst du hier Cy?" "Na meine Frau ist krank." "Was hat Ally denn?" "Grippe. Und da habe ich mit Hank beschlossen, dass ich für meine Frau einspringe." "Die Arme. Wie geht es ihr denn?" "Na ja geht so." "Und wer ist dann bei ihr?" "Ihr Bruder kümmert sich um sie." Cyrus verzog das Gesicht und Fynn konnte nichts anderes als lachen. "Ich verstehe gar nicht was du gegen Joey hast." "Ist ja auch egal. Wegen diesem kleine, miesen und fiesen Verwandtschaftsschandfleck rege ich mich doch nicht auf." "Stimmt. Solltest du nicht. Und ich finde es toll, dass du mir hilfst." "Kein Problem." Und so ging die Zeit auch schnell rum. Cyrus und Fynn hatten sich auch eine Menge zu erzählen und alberten herum. Natürlich vergaßen sie dabei ihre Arbeit nicht. Nachdem Mike Fynn nach Hause gebracht hatte, lag sie auch schnell im Bett. Eigentlich war der Tag sehr schön gewesen. Doch irgendwas fehlte. Und sie wusste auch was. Sam. Mit ihm war irgendwie alles schöner gewesen. Einfach besser. Sie seufzte. Sie musste ihn vergessen. Egal wie weh es tat. Doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass noch etwas Schlimmes passieren würde. Mit einem miesen Gefühl in der Magengegend schlief sie ein. Es war schon Samstagnachmittag gewesen. Sam hatte die ganze Nacht an dem Brief geschrieben. Er brauchte mindestens 30 Anläufe, bis der Brief fertig war. Er beschloss den Brief Ally zu geben. Mit ihr verstand er sich am besten und sie würde den Brief Fynn auch unter Garantie zustecken. Sammy und Alec würden ihn glatt zerreißen und Gina würde ihn lesen und den Inhalt Fynn dann brühwarm erzählen. Das wollte er unter keinen Umständen riskieren. Also fuhr er zu dem Imbiss, der Ally´s Mann gehörte und wo sie auch arbeitete. Dort angekommen fand er aber nicht wie erwartet Ally vor, sondern nur einen Mann, den er auch gleich ansprach. "Entschuldigen sie bitte. Ist Ally heute nicht da?" "Tut mir leid, aber meine Frau ist krank." "Was hat sie denn?" "Grippe." "Mist!" "Kann ich vielleicht helfen?" "Ich weiß nicht." Sam erklärte Cyrus die Umstände. Er erzählte im zwar nicht alles, aber dass dieser Brief unbedingt Fynn untergejubelt werden musste. "Klar kann ich Fynn den Brief geben." "Nicht geben. Unterjubeln." "Oder das." "Hmm..." Sam überlegte kurz. Konnte er ihm vertrauen? Aber warum auch nicht. Was hatte er schon groß zu verlieren. "Okay." Er gab Cyrus den Brief. "Und richten die Ally noch gute Besserung aus." "Klar. Und von wem?" "Sam." "Alles klar." Damit verabschiedete Sam sich auch und hoffte, dass es klappte. Und seine Hoffnungen schienen von einer übermenschlichen Macht erhöret worden zu sein. Es klappte alles. Als Fynn in dieser Nacht Alec was zu Trinken brachte, steckte Cyrus den Brief in die Tasche von Fynn. Damit war sein Auftrag erledigt. Und so verlief auch die Nacht ohne weitere Zwischenfälle. Fynn merkte von dem Brief nichts. Als sie zu Hause war, fiel sie einfach nur kaputt ins Bett. Selbst zum großartigen Umziehen war sie zu faul gewesen. Es war Sonntagmittag und die Sonne stand schon hoch am Himmel. Fynn hätte gerne noch länger geschlafen, aber ihr Handy piepte und davon wurde sie wach. Sie fluchte innerlich. Warum hatte sie es nicht ausgemacht, als sie zu Hause war? Sie stand auf, öffnete ihre Tasche und wühlte nach dem Handy. Da sie es nicht so leicht fand und für solche Aktionen immer noch zu verschlafen war, kippte sie ihre Tasche kurzerhand aus. Als sie dann endlich ihr Handy fand, war es eine Sms von Mike gewesen. ~Hey Süße. Hast du Lust heute etwas mit mir zu unternehmen?~ Fynn überlegte und sah sich im Zimmer um. Dann fiel ihr Blick auf einen weißen Umschlag, der bei den Sachen aus ihrer Tasche lag. "Nanu? Was ist denn das?" Sie legte ihr Handy beiseite und hob den Brief auf. Nachdem sie ihn geöffnet hatte, fing sie an zu lesen. `Liebe Fynn! Wie geht es dir? Du fragst dich bestimmt, warum ich dir einen Brief schreibe. Na ja. Wie soll ich es dir erklären? Ich habe Gefühle für dich, die ich eigentlich gar nich haben darf. Und ich schreibe dir deswegen einen Brief, weil ich ein Feigling bin. Ich kann dir das irgendwie nicht ins Gesicht sagen. Dazu bin ich zu feige. Wie soll ich dir das alles am besten sagen? Also... Ich habe dich angelogen. Das mit Jane. Das war gelogen. Na ja aber auch nicht wirklich gelogen. Es gibt Jane, aber dann gibt es sie auch wieder nicht. Okay. Bevor das hier noch zusammenhangsloser wird, sage ich es einfach gerade heraus! Du bist Jane! Ich bin in diese Jane verliebt. Aber da du Jane bist, bin ich in dch verliebt. Als wir am See gesessen haben, wollte ich eigentlich deinen Namen nennen, aber ich war mal wieder zu feige. Ich habe mich nicht getraut deinen Namen zu nennen. Deswegen habe ich mir Jane ausgedacht. Ich hoffe du kannst mir das verzeihen. Ich weiß es war falsch, aber es war eine Kurzschlussreaktion. Und am Ende hätte ich mich selbst dafür ohrfeigen können. Ich bin echt blöd gewesen. Es tut mir wirklich leid Fynn. Mir tut es auch leid, dass ich mein Versprechen gebrochen habe. Ich hatte versprochen mich nicht in dich zu verlieben. Aber nun ist es passiert. Ich kann da nichts gegen machen. Ich kann meine Gefühle für dich nicht unterdrücken. Ich habe versucht dich zu vergessen, aber es geht nicht. Jeder Gedanke ist nur bei dir. Alle meine Sinne spüren nur noch dich. Ich kann nachts nichts schlafen, weil ich nur an dich denken kann. Egal wie sehr ich es auch versuche... es geht einfach nicht. Eigentlich wollte ich es dir ja nicht sagen, weil ich dich nicht verlieren wollte. Ich weiß doch wie wichtig dir mein Versprechen ist. Und jetzt habe ich Angst, dass du mich nie wieder sehen willst. Aber ich muss dieses Risiko eingehen. Ich kann nicht länger schweigen. Es zerreißt mich fast, dass ich dir meine wahren Gefühle nicht offenbaren kann. Deswegen musste ich das hier niederschreiben. Weißt du woran ich mich gerne erinnere? An unseren ersten Kuss. Es war zwar nur ausversehen und man kann das eigentlich gar nicht Kuss nennen, aber für mich war es das Schönste, was ich je erlebt habe. Ist schon komisch, dass mich so ein simpler Kuss ins Schwärmen bringt. Oder als wir Kim was vorgespielt haben. Du hast es sicher nicht bemerkt, aber bei mir war es echt. Die Küsse und die Berührungen. Von meiner Seite war es nicht gespielt. Das waren zu 100 % meine wahren Gefühle für dich. Und wenn ich an dein Lächeln denke. Oder wie du mich immer ärgerst. Ich mag einfach alles an dir. Es passt alles perfekt zusammen. Und egal wie schwierig es auch wird und egal was passiert, wenn du diesen Brief gelesen hast. Nichts wird meine Gefühle zu dir ändern können. Selbst wenn du mich abweist und nie wieder etwas mit mir zu tun haben willst. Ich werde dich trotzdem lieben. Immer! Es liegt jetzt nur noch an dir. Ich warte auf deine Antwort, bzw. auf deine Entscheidung. Lass dir Zeit. Denke in Ruhe über alles nach. Ich werde warten. Und zwar nur auf dich! Ich liebe dich Fynn! Sam´ Fynn stand der Mund offen. Sie las die letzten Worte noch einmal. Das konnte sie gar nicht glauben. Er liebte sie. Sam liebte sie? Das konnte doch nicht sein. Tränen der Freude bildeten sich in ihren Augen und liefen langsam ihre Wangen hinab. Eine Sekunde später fing sie an zu schreien und hüpfte auf ihrem Bett herum. Mary kam wegen dem Geschrei ins Zimmer rein. "Was veranstaltest du hier?" "Mary! Er liebt mich!" Sie sprang vom Bett und umarmte Mary. "Er liebt mich." "Du solltest echt die Finger von den Pilzen lassen die auf der Straße wachsen." "Egal. Er liebt mich!" Sie ließ Mary los und hüpfte durchs Haus. Mary zeigte ihr den Vogel und ging in ihr Zimmer zurück. Dort angekommen drehte sie die Musik auf, denn Fynn wiederholte die ganze Zeit laut "Er liebt mich." Nach einer viertel Stunde hatte Fynn sich endlich wieder beruhigt. Sie stand wieder in ihrem Zimmer. Ihr Blick fiel auf ihr Handy. Sie rief sofort Mike an. "Mike? Hier ist Fynn. Du musst sofort herkommen... Warum? Sam liebt mich!... Komm her. Dann erkläre ich dir alles." Dann legte sie auf. Nachdem sie sich fertig gemacht hatte und den Brief mindestens noch 20 weitere Male gelesen hatte, war Mike endlich da. Sie setzten sich ins Wohnzimmer. "So. Und jetzt erklär mir bitte noch mal, was du vorhin am Telefon meintest." "Sam liebt mich." "Soweit war ich auch schon." "Ich bin schon länger in Sam verliebt und habe mich aber nie getraut es ihm zu sagen. Und heute morgen habe ich seine Liebeserklärung in meiner Tasche gefunden. Er liebt mich. Ich freu mich ja so." "Also seit ihr jetzt zusammen?" Der merkwürdige Unterton in seiner Stimme hätte ihr auffallen müssen, aber sie war viel zu glücklich um darauf zu achten. "Nein. Noch nicht. Ich muss ihm ja erstmal sagen, dass ich ihn auch liebe." "Dann tu es doch." "Das kann ich nicht einfach so. Ich muss mir was Gutes überlegen." "Na dann. Sag mal kriege ich keinen Tee?" "Klar. Ich mache schnell welchen." Sie stand auf und ging in die Küche. Ein fieses Grinsen huschte über das Gesicht von Mike. Diese Liebe würde er verhindern. Er schnappte sich das Handy von Fynn, welches auf dem Tisch lag und schickte eine Sms an Sam. Sam telefonierte gerade, als ein Handy piepte. Er legte auf und las die Sms. ~Ich liebe dich auch Sam. Schon die ganze Zeit habe ich dich geliebt. Komm bitte in einer Stunde zu mir. Sei pünktlich. Ich freu mich. Fynn ~ Sam bekam große Augen. Sie liebte ihn auch. Sein Herz zersprang fast vor Glück. Er antwortete. ~Klar komme ich. Ich freue mich auch, wenn ich dich endlich sehen kann. Ich liebe dich.~ Mike grinste immer mehr, als er die Sms von Sam las. Schnell löschte er die Sms und legte das Handy wieder an Ort und Stelle. Gerade rechtzeitig, denn Fynn kam mit 2 dampfenden Tassen wieder. Sie stellte sie auf den Tisch. "So. Da ist dein Tee." "Du hast Zucker und Milch vergessen." "Oh. Ich Dummchen." Sie ging wieder in die Küche zurück und Mike ließ etwas in ihre Tasse fallen. /Wir werden ja sehen wie sehr sich die beiden lieben. Fynn ist meine Frau!/, dachte Mike. Die Stunde verging schnell. Fynn fühlte sich von Minute zu Minute merkwürdiger. Selbst eine zweite Tasse Tee half da nicht. Deswegen bemerkte sie auch nicht, dass Mike ständig auf die Uhr sah. Dann kurz bevor die Stunde um war... "Fynn? Du siehst gar nicht gut aus. Lass uns ein bisschen an die frische Luft gehen.", sagte Mike besorgt. Fynn nahm den Vorschlag an. "Ja. Ich fühle mich leicht benommen." Sie standen auf und Fynn merkte wie ihr schwindelig wurde. Sie brauchte wirklich frische Luft. Als sie dann vor der Haustür standen, riss Mike sie plötzlich rum und drückte sie an die Hauswand. Sie spürte, wie er seine Lippen grob auf ihre presste. Sie wollte das nicht. Sie wollte sich wehren. Sie wollte weg. Aber es ging nicht. Sie war schon längst nicht mehr Herr über ihren Körper gewesen. Ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr. Als Mike bemerkte, dass Fynn zu benommen war um den Kuss zu erwidern, ließ er von ihr ab und küsste ihren Hals. Seine rechte Hand wanderte unter ihr Oberteil und streichelte ihren Bauch. Die linke begrapschte ihren Hintern. Fynn wollte schreien, aber kein Ton drang aus ihrer Kehle. Doch Mike wurde unterbrochen, als er etwas zerspringen hörte. Er löste sich von Fynn und drehte sich um. Wie erwartet stand dort Sam. Sam hatte sich sehr über sie Sms gefreut. Er kaufte Rosen, um sie Fynn zu schenken. Und er kaufte Sekt, um ihre Liebe zu feiern. Er war pünktlich gewesen. Er stieg aus seinem Auto und ging zu dem Haus, in dem Fynn wohnte. Dort sah er neben der Tür ein Paar das sich küsste. Er dachte sich nichts weiter und wollte weitergehen, doch dann löste sich der Kerl und küsste ihren Hals.. und da erkannte Sam die Frau. Es war Fynn. Seine Fynn. Und sie küsste einen anderen. Er war so geschockt, dass er die Flasche Sekt fallen ließ. Durch das Zerspringen der Flasche schreckte der Mann auf und drehte sich zu Sam um. Und da erkannte er ihn. Mike! Mike grinste, als er das geschockte Gesicht von Sam sah. Fynn sah Sam und konnte sich genau denken, was er jetzt dachte. Aber was machte er hier? Sie wollte schreien, dich befreien oder irgendwas anderes tun, aber nichts dergleichen geschah. Sie starrte Sam einfach nur mit leeren Augen an. Es dauerte einen Moment bis Sam die Situation registriert hatte. Doch dann war im alles klar gewesen. "Das hätte ich nie von dir gedacht Fynn! Ich gestehe dir meine Gefühle und du sagst das du mich liebst und dann machst du mit Mike rum? Was ist das für ein kranker Scherz? Ich hätte nie gedacht, dass du so gemein bist. Ich will dich nie wieder sehen! Werde glücklich mit deinem Mike." Er warf die Rosen zu Boden und ging. Er musste weg. Weg von diesem Ort. Weg von ihr. Einfach nur weg. Er stieg in sein Auto und fuhr los. Fynn hatte jedes einzelne Wort von ihm gehört. Sie drangen in ihr Ohr und setzten sich dort fest wo es am meisten wehtat. In ihrem Herzen. Wenigstens die Kommunikation zwischen ihrem Herzen und ihren Tränendrüsen schien noch zu funktionieren. Sie weinte. Und ihr Körper fing an zu zittern. Mike bemerkte das und wischte ihr die Tränen weg. "Keine Angst Süße. Ich werde dir helfen ihn zu vergessen." Er grinste und küsste sie wieder. Fynn interessierte das nicht mehr. Jetzt war eh alles vorbei gewesen. Und was hätte sie auch tun können? Sie konnte sich nicht wehren. Egal wie ekelig die Küsse von Mike auch waren. Doch plötzlich wurde Mike von Fynn losgerissen. Die Augen von ihr leuchteten auf. Es war Cyrus gewesen, der sie da rettete. "Was ist hier los?" "Was willst du? Merkst du nicht das du störst? Ich will mit meiner Fynn alleine sein, also verzieh dich!" "Ich glaube aber das Fynn da weniger Lust zu hat." "Ach ja? Da glaubst du aber falsch." "Fynn? Brauchst du Hilfe?" Sie konnte nur ganz schwach nicken. "Sie lügt. Sie will es auch!" "Ihre Tränen lassen aber was anderes glauben." "Ach Quatsch. Ihr muss es nur mal richtig besorgt werden." Der Satz reichte Cyrus. Er packte Mike am Kragen und schleuderte ihn einige Meter von Fynn weg. "Sag mal willst du Ärger?" "Verzieh dich lieber, bevor ich die Polizei rufe." "Tse." Mike spuckte zur Seite "Die kleine Schlampe ist es eh nicht wert. Ich wollte sie nur fürs Bett." Dann zog Mike ab. Cyrus wartete, bis Mike vom Gelände verschwunden war. Dann drehte er sich zu Fynn. Sie lächelte ihn an. "Cy-" Doch weiter konnte sie nicht sprechen, da sie ohnmächtig zu Boden fiel. ENDE KAPITEL 7 So. Es ist jetzt 3.00 Uhr morgens und ich hab keine Lust mehr zu schreiben. Freut euch auf das nächste Kapitel. Es wird das Letzte sein. Ja irgendwann muss es ja auch mal zu Ende gehen. Also bis denn dann BabyG Kapitel 8: Stolz und Vergebung ------------------------------ Hier also nun der letzte Teil. Aber nicht traurig sein. Die FF endet vielleicht, aber sicher nicht meine Laune am schreiben XD Ja.. mich wird man leider nicht so schnell los. So ein Mist aber auch *grins* Los geht's... Fynn schlug ihre Augen auf, nur um sie gleich wieder zu schließen. Das grelle Licht brannte in ihren Augen. Sie wagte noch einen Versuch. Diesmal langsamer. Ihre Augen nahmen nur weiß war. Wo war sie? Im Himmel? Und Petrus hielt ihre Hand oder was war los? Sie drehte ihren Kopf ganz langsam zur Seite und sah in das Gesicht von Cyrus. Seit wann sah Petrus aus wie Cyrus? Oder war Cyrus auch tot? "Fynn? Geht es dir gut?", fragte er sie leise. "Nein. Wo bin ich?" Ihre Stimme klang leise und kratzig. Ihr Mund war trocken. "Du bist im Krankenhaus." "Hm?" "Ruh dich am besten erstmal aus. Wir reden später." "Nein. Erklär es mir jetzt!" "Gut." Er atmete einmal tief ein. "Was ist das Letzte, woran du dich erinnern kannst?" "Du hast Mike vertrieben. Was ist dann passiert?" "Du bist ohnmächtig geworden und ich habe dann einen Krankenwagen gerufen. Sie haben gesagt, dass du unter Drogen standest und haben dir den Magen ausgepumpt. Was war los? Seit wann nimmst du Drogen?" "Ich nehme keine Drogen. Die muss Mike mir in den Tee gemischt haben." "Bist du dir sicher?" "Ja verdammt!" "Ist ja gut." "Sorry Cy." Sie lächelte entschuldigend. "Ich fühl mich nur einfach nicht besonders." "Kein Problem. Ich geh eben kurz Ally anrufen, okay?" "Ja mach das." Cyrus stand auf und verließ das Zimmer. Fynn seufzte. Sie versuchte sich an die letzten Stunden zu erinnern. Wie konnte das alles nur passieren? Dabei sollte heute doch ein guter Tag für sie werden. Aber was viel wichtiger war. Was machte Sam bei ihr? Er hatte ihr doch geschrieben, dass er auf ihre Entscheidung warten würde. Sie hatte ihm ihre Entscheidung doch gar nicht mitgeteilt. Warum also hatte er gesagt, dass sie gesagt hätte, dass sie ihn auch lieben würde? Das kam ihr in seiner Gegenwart doch nie über die Lippen. Aber Moment! Hatte Mike etwa? Ihr kam ein böser Gedanke. Das konnte unmöglich sein. In dem Moment öffnete Cyrus die Tür und trat an ihr Bett. "Ich soll dich lieb grüßen und dir gute Besserung wünschen." "Danke. Du Cy?" Sie sah ihn an. "Weißt du wo meine Tasche ist?" "Die habe ich in den Schrank getan." "Kannst du mir bitte mein Handy raussuchen?" "Öhm... klar." Er ging zum Schrank und nach kurzem Suchen fand er die Tasche und holte das Handy raus. Dann gab er es ihr. Langsam ließ sie ihre Finger über die Tasten gleiten. Die Koordination klappte nur mäßig. Sie sah im Posteingang nach. Da war nichts. Aber bei den gesendeten Objekten wurde sie dann fündig. Sie las die letzte gesendete Sms und ihr wurde alles klar. "Ich bringe Mike um!" Sie wollte aufspringen und Cyrus wollte sie wieder zurück ins Bett drücken, doch das erledigte sich von alleine. Denn Fynn hatte keine Kraft in ihrem Körper und sank von alleine wieder zurück. "Verdammt noch mal!" Sie war sauer gewesen. Sauer auf Mike. Aber auch sauer auf sich selbst. Wie konnte sie das alles nur zulassen? Cyrus versuchte sie beruhigen. "Beruhige dich Fynn. Was ist überhaupt los?" "Mike hat meine Beziehung mit Sam zerstört!" "Hä? Also hat der Brief doch geholfen?" "Woher weißt du von dem Brief?" "Was meinst du wie der in deine Tasche gekommen ist?" Er grinste sie an. Jetzt wurde Fynn auch der letzte Rest ihrer Unwissenheit klar. "Aber was hat Mike jetzt mit der ganzen Sache zu tun? Ich dachte ihr seit nicht mehr befreundet. Das hatte Ally zumindest gesagt." "Eigentlich ja auch nicht, aber er hatte sich bei mir entschuldigt und ich war auch noch so blöd gewesen und habe ihm verziehen." "Und wieso hat er jetzt deine Beziehung zerstört?" Sie seufzte und erzählte Cyrus dann die ganze Geschichte. Er unterbrach sie kein einziges Mal und als sie zu Ende erzählt hatte, konnte er das nicht so recht glauben. "Was? Mike werde ich umbringen." "Lass nur. Das mache ich schon selbst." Sie lächelte. "Aber sag mal Cy. Warum bist du eigentlich bei mir gewesen?" "Ach so. Hank hatte das Schloss von der Kneipe auswechseln lassen und ich sollte dir den Schlüssel vorbeibringen, weil er doch heute in den Urlaub gefahren ist." "Shit." "Was?" "Ich muss hier so schnell wie möglich wieder raus." "Wieso?" "Weil ich stellvertretende Chefin bin und morgen die Kneipe übernehmen muss." "Jetzt mal ganz ruhig. Die Kneipe kann auch ein paar Tage dicht bleiben." "Nein. Das geht nicht." "Fynn!" Sie wollte etwas erwidern, aber der Arzt kam ins Zimmer. "Wie geht es ihnen?", fragte dieser freundlich. "Sieht man das nicht?", kam es barsch von Fynn als Antwort. Sie mochte Ärzte einfach nicht und dieser war ihr besonders unsympathisch. Außerdem störte er sie gerade bei einem Streitgespräch mit Cyrus. Cyrus hingegen fand es nicht sonderlich nett von ihr, dass sie den Arzt so anmachte. Er konnte ja nun wirklich nichts dafür. "Fynn? Sei nett." "Pah!" "Ach ist schon gut. Die meisten Drogenabhängigen reagieren so, wenn sie keine Drogen mehr im Körper haben." Er lachte und Fynn sah nur noch rot. Durch ihre Wut konnte sie genug Kraft mobilisieren um den Becher, der auf dem Nachttisch stand zu greifen und ihn mit voller Wucht gegen den Kopf des Arztes zu werfen. Und da der Becher mit Wasser gefüllt war, ergoss sich dieser Inhalt über das Zielobjekt. Er wollte etwas sagen, aber Fynn kam ihm zuvor. "Wie bitte? Sagen das noch mal! Ich und drogenabhängig? Sie spinnen ja wohl! Es ist ein Unterschied ob man täglich Drogen nimmt oder sie einem untergeschoben werden. Nur weil sie dauernd unter Drogen stehen, heißt das nicht, dass ich das auch bin. Was bilden sie sich eigentlich ein? Sagen sie noch einmal ich wäre drogenabhängig und ich zerreiße sie in der Luft!" Der Arzt nahm es gelassen. "Keine Sorge Miss. Diese Aggressivität kommt nur durch den Entzug den sie gerade durchmachen. Das geht vorüber." Fynn lief im Gesicht rot an und wollte aufspringen, aber Cyrus schaffte es gerade noch sie festzuhalten. "Lass mich los! Ich bring ihn um!" "Bleib ruhig Fynn." Zum Arzt meinte er. "Gehen sie besser Doc. Lange kann ich sie nicht mehr festhalten." Der Arzt lächelte dumm und trollte sich. Fynn schrie ihm hinterher. "Ich bring ihn um. Ich schwör´s. Er ist ein toter Mann!" "Ist ja gut Fynn. Du kennst das doch. Jeder der wegen Drogen eingeliefert wird, ist gleich abhängig. Mach dir nichts draus." "Tu ich aber. Wie kann der so was behaupten? Ich bin ja wohl nicht jeder andere." "Ich glaube du hast andere Sorgen." Damit brachte Cyrus es auf den Punkt. Sie hatte wirklich andere Sorgen. Deprimiert ließ sie sich wieder ins Bett fallen. Ihre Wut verwandelte sich in Trauer. Und nicht mal eine Sekunde später rann salzige Flüssigkeit aus ihren Augen. Cyrus versuchte sie ein wenig zu trösten. "Nun gib die Hoffnung nicht auf. Das wird schon." "Wie denn? Ich kann einfach nicht mehr und es hat wenig Sinn. Er hat gesagt, dass er mich nie wieder sehen will." "Ach komm. So schnell gibst du nicht auf. Du bist doch Fynn. Du bist stark!" Fynn antwortete darauf nicht. Nachdem die Sache mit Fynn passiert war, fuhr Sam direkt nach Hause. Als er seine Wohnung betreten hatte, rannte er sofort ins Bad und übergab sich. Die Gefühle Wut, Trauer, Enttäuschung und Liebe waren einfach erdrückend und zu viel für ihn. Er wischte sich danach den Mund ab und kauerte in einer Ecke des Badezimmers. Wie konnte das nur passieren? Hatte er sich so in Fynn getäuscht? Er hatte ihr vertraut. Hatte ihr seine Gefühle anvertraut. Und was tat sie? Sie trat es mit Füßen. Machte einfach mit einem anderen rum. Und dann auch noch mit Mike. Seit wann waren die beiden wieder befreundet? Aber es konnte ihm egal sein. Fynn konnte ihm egal sein. Auf so was konnte er verzichten. So was musste er sich echt nicht antun. Sein Herz verkrampfte sich und einige Tränen kullerten über seine Wangen. Als er es bemerkte, wischte er sie schnell weg. Er würde nicht weinen. Keine einzige Träne würde er wegen Fynn vergießen. Dann hatte sie ihn eben enttäuscht. Na und? Es gab andere. Bessere! Das redete er sich zumindest ein. Doch tief in seinem Inneren wusste er, dass es keine Bessere gab. Keine bessere als Fynn. Nie würde er je wieder so eine tolle Frau finden. Aber was brachte ihm diese Erkenntnis? Nichts. Es war zu spät. Er hatte gesagt, dass er sie nie wieder sehen wollte. Und as würde er auch nicht. Klar würde es am Anfang schmerzlich sein, aber mit der Zeit würde er es vergessen. Würde er sie vergessen. Denn das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Auch er hatte seinen Stolz. Sam lächelte kalt. "Bye bye Fynn!" Es war bereits Mittwoch gewesen. Fynn war endlich aus dem Krankenhaus entlassen worden. Ihr waren die weißen Wände schon zuwider geworden. Von den Ärzten mal ganz abgesehen. Wie gut, dass sie alles mit ihren Jobs geregelt bekommen hatte. Sie hatte sich den Rest der Woche frei genommen. Sie war zwar sonst arbeitswütig gewesen und keine Krankheit konnte sie vom Arbeiten abhalten [Ja ich kenn da noch einen gewissen Jemand, der auch son Arbeitstier is XD]. Doch dieses eine Mal ging es nicht. Und das hatte nichts mit den Drogen zutun gehabt. Körperlich war sie wieder die Alte gewesen, doch geistig war sie nicht auf der Höhe. Sie musste ununterbrochen an Sam denken. Es ging einfach nicht anders. Wie sehr sie sich auch dagegen wehrte. Es kam immer wieder. Und bald versuchte sie auch gar nicht mehr es abzustellen, denn sie wollte nicht verrückt werden. Es war zwar schmerzlich, doch Gegenwehr war noch viel schlimmer gewesen. Mary war zum Glück nicht da gewesen. Sie hatte eh keine Lust dumme Fragen zu beantworten. Fynn ging in ihr Zimmer. Dort war noch alles wie vorher. Alles stand noch an seinem Platz. Und es regte Fynn auf. Sie wurde so sauer darüber, dass sie ihre Tasche gegen die Wand warf. Einfach um mal Luft abzulassen. Dadurch öffnete sich die Tasche und der ganze Inhalt verteilte sich in ihrem Zimmer. Sie starrte einen Moment lang auf das Chaos. Doch dann wurde ihr bewusst, was sie getan hatte und kniete sich hin um alles wieder aufzusammeln. Plötzlich hielt sie eine kleine weiße Karte in der Hand. Sie starre das, was auf der Karte stand lange an. "Natürlich. Warum bin ich darauf nicht eher gekommen?" Sie schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. Sie stand auf und rannte fast schon zum Festnetzanschluss im Wohnzimmer. Hastig wählte Fynn die Nummer, die auf der Karte stand. Dort würde sie Hilfe finden. Ganz sicher. Es war bereits Nachmittag, als Fynn in einem Cafe etwas außerhalb der Stadt, saß. Sie war ziemlich nervös gewesen. Nur warum? Sie hatte doch nichts zu verlieren. Schlimmer konnte es eh nicht mehr werden. Immer wieder schaute sie auf die Tür und dann zur Uhr. Dann endlich trat die Person ein, die sie angerufen hatte. Sie setzte sich zu Fynn. "Hallo Fynn." "Hallo Mina. Danke das du gekommen bist." "Kein Problem. Also erzähl mal was los ist." Sie lächelte und Fynn hatte wirklich das Gefühl, dass sie ihr helfen konnte. Sie begann zu erzählen und nach 2 Tassen Kaffee und einem Stück Kuchen war Fynn am Ende angelangt. Es schmerzte, Mina alles zu erzählen. Alles vor ihrem geistigen Auge noch mal abspielen zu müssen, aber es half nichts. Ohne Wagnis würde sie nie das bekommen was sie wollte. Mina hatte ihr aufmerksam zugehört und war nicht minder überrascht über das, was Fynn ihr da erzählte. "Das darf doch nicht wahr sein." "Doch ist es. Ich habe natürlich versucht mit Sam zu reden, aber entweder war sein Handy aus oder er hat aufgelegt, sobald er meine Stimme gehört hatte. Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll. Ich war noch nie so verliebt wie in Sam und ich will ihn zurück." "Das glaube ich dir. Und ich denke, dass Sam genauso denkt, nur er ist verletzt und ziemlich stur. Er wird dir nie glauben, dass es nur ein Missverständnis war." Fynn seufzte. Mina hatte wirklich Talent einem jede Hoffnung zu nehmen. Zwar bestand für Fynn eh keine Hoffnung mehr, aber denn noch wollte sie nicht glauben, dass es wirklich vorbei war. Mina lachte. "Nun sei nicht gleich so niedergeschlagen. Ich denke schon, dass wir das irgendwie wieder hinbekommen." "Meinst du?" Fynn war nicht wirklich überzeugt gewesen. "Klar. Und ich habe da auch schon eine Idee." Nachdem sie alles besprochen hatten und noch einige Vorbereitungen getroffen hatten, war Fynn auch bald wieder zu Hause. Sie lief in ihrem Zimmer auf und ab. Zwar sollte der Plan erst am nächsten Tag in den Tat umgesetzt werden, aber sie war trotzdem schon nervös gewesen. Nicht nur das der Plan recht dämlich und peinlich war- Nein. Sie glaubte auch nicht wirklich, dass es funktionierte. Doch dann blieb sie stehen. Was machte sie sich eigentlich so einen Kopf darum? Mehr als schief gehen konnte es nicht. Sie hatte eh nichts mehr zu verlieren. Dann machte sie sich halt zum Affen. Na und? Das war ihr egal gewesen. Und wenn es wirklich scheitern sollte, konnte es Fynn egal sein. Sie hatte beschlossen nicht aufzugeben. Cyrus hatte damals im Krankenhaus recht gehabt. Sie war Fynn. Das Wort ´Aufgeben´ existierte in ihrem Wortschatz nicht. Sie würde nicht eher ruhen, bis sie Sam zurück hatte. Seit ihre Eltern gestorben waren, hatte sie keine Person mehr gehabt, die sie so sehr geliebt hatte. Doch jetzt hatte sie Sam. Ihre Eltern waren tot. Daran konnte sie nichts mehr ändern. Aber Sam würde sie nicht so einfach verlieren. Ihn würde sie nicht so einfach gehen lassen. Ihre Augen begannen zu leuchten und ein Grinsen stahl sich über ihre Lippen. "Auf zu Runde 1!" Es war bereits der Morgen des nächsten Tages angebrochen. Fynn war schon früh auf um sich vorzubereiten. Nachdem sie alles gepackt hatte, ging sie los. Direkt zu der Firma, in der Sam arbeitete. Sie kannte seine Arbeitszeiten und Mina versicherte ihr, dass er arbeiten würde. Er stürzte sich nämlich immer auf die Arbeit, wenn er niedergeschlagen war. Sie fand auch schnell seine Abteilung. Sie wollte eigentlich einfach in sein Büro rein, aber seine Sekretärin machte ihr einen Strich durch die Rechnung. "Wo wollen sie hin?", fragte sie recht zickig. "Zu Sam." "Haben sie einen Termin?" "Nein. Aber das ist auch nicht nötig." "Tut mir leid. Ohne Termin kann ich sie nicht reinlassen." "Es ist aber wichtig!" Gerade als die Sekretärin etwas sagen wollte, öffnete sich die Tür zum Büro und Sam kam heraus. Er starrte Fynn einen Moment lang baff an. "Fynn?" "Sam..." Als sie seinen Namen aussprach, fand er seine Besinnung wieder. "Verschwinde! Es ist alles gesagt!" "Nein ist es nicht! Das is-" "Entweder gehst du freiwillig oder ich rufe den Sicherheitsdienst!", unterbrach der sie schroff. In seinen Augen konnte sie Verachtung lesen. Doch das ignorierte sie und grinste nur. "Ich gehe aber los wirst du mich trotzdem nicht." Dann ging sie und Sam sah ihr nach. Er schüttelte den Gedanken ab sie aufzuhalten und ging wieder in sein Büro. Nachdem er in seinem Sessel platz genommen hatte, seufzte er. Was wollte sie hier? Sagen das es ihr leid tat? Oder wollte sie ihn zu ihrer Hochzeit mit Mike einladen? Egal was sie wollte, es tat weh sie zu sehen. Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, weil er von draußen Lärm hörte. Jemand schrie. Normalerweise hätte ihn das nicht gestört, aber was da geschrieen wurde, machte ihn doch stutzig. Hatte da gerade wirklich jemand `Ich liebe dich` geschrieen oder bildete er sich das nur ein? Er stand auf und trat ans Fenster. Auf dem Parkplatz sah er Fynn. "ICH LIEBE DICH SAM!", schrie sie. Und das in einer Lautstärke, dass viele in der Firma die Fenster aufmachten, um zu schauen wer dort so schrie. Bald spürte Sam eine Hand auf seiner Schulter. Es war Benny gewesen. Der hatte ihm gerade noch gefehlt. "Die Kleine steht ja ziemlich auf dich." "Lass gut sein Benny." "Was denn? Geh runter und besorg es ihr mal so richtig." "Raus!" "Was?" "Verschwinde Benny!" "Wieso denn? Ach verstehe. Ich soll mir die Kleine mal vornehmen." "Mach was du willst, aber hau endlich ab." "Aber gerne doch." Und so schnell Benny gekommen war, so schnell verwand er auch wieder. Sam machte sein Fenster zu und versuchte weiter zu arbeiten. Aber selbst bei geschlossenem Fenster hörte er Fynn noch. Das ging eine Stunde so, bis es Sam reichte. Er rief den Sicherheitsdienst. Der Sicherheitsdienst bestand in diesem Falle nur aus einer Person. Und die ging runter zu Fynn auf den Parkplatz. Diese hatte wahrscheinlich schon zum Dreihundertsten Male ich liebe dich geschrieen. Als der Sicherheitsbeamte kam, erstarben ihre Schreie. "Miss? Ich muss sie bitten mit dem Schreien aufzuhören." "Das geht nicht." "Wenn sie nicht aufhören, sehe ich mich gezwungen die Polizei zu rufen." "Schon gut. Ich bin ja schon still.", gab Fynn resignierend von sich. Damit war sie Sache erledigt und der Sicherheitsbeamte ging wieder auf seinen Posten zurück. Doch war die Sache wirklich schon erledigt? Für den Sicherheitsbeamten schon. Aber Fynn gab noch lange nicht auf. Sie setzte sich bitten auf den Parkplatz und holte ein Schild aus ihrer Tasche. Sie hielt es so hoch, dass alle lesen konnten, was drauf stand. Sam genoss die Ruhe. Endlich konnte er wieder arbeiten. Doch gab Fynn schon so schnell auf? Er kannte sie inzwischen gut genug um zu wissen, dass dem bestimmt nicht so war. Und er sollte Recht behalten. Nachdem er, von Neugier gepackt aus dem Fenster sah, musste er schlucken. Denn er las ihre Botschaft auf dem Schild. ´Es war ein Missverständnis. Ich liebe dich Sam!´ konnte man lesen. Irgendwie fand er ihre Bemühungen ja süß, aber sie hatte ihn zu sehr verletzt. Er wollte ihr nicht verzeihen. Und so lange sie da nur mit dem Schild saß, konnte ja nichts passieren. Es war bereits 20:00 Uhr gewesen. Fynn hatte zu jeder vollen Stunde Steine an sein Fenster geworfen um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Als er dann nach Hause wollte, saß sie immer noch dort. Als sie ihn sah, wollte sie aufstehen um mit ihm zu reden, aber er war schnell in sein Auto gestiegen und weggefahren. Doch das gewann ihr nur ein diabolisches Grinsen ab. "Morgen geht es weiter." Sie packte ihre Sachen zusammen und ging nach Hause. Um am nächsten Tag war es genau das gleiche Spiel. Doch es verschlimmerte die Lage von Sam, da an diesem Tag wichtige Kunden in der Firma waren. Die fanden das Liebesgeständnis an Sam zwar süß, aber ihm war das unsagbar peinlich. Und am Tag darauf dachte Sam endlich Glück zu haben. Es regnete. Fynn würde sicher nicht kommen, aber da hatte er sich getäuscht. Sie stand im Regen. Ohne Schirm und machte mit ihrer Aktion weiter. Nur was sollte er machen? Er konnte nichts tun. Er wusste, dass sie nicht eher aufgeben würde, bis sie mit ihm geredet hatte. Aber er wollte einfach nicht. Der Schmerz saß einfach noch zu tief. Oder konnte er ihren Worten doch glauben schenken? War es wirklich nur ein Missverständnis? Nein. Das konnte kein Missverständnis gewesen sein. Wenn sie Mike nicht hätte küssen wollen, dann hätte sie ihn einfach von sich stoßen können. Doch sie hatte es nicht getan. Das war zu 100 % echt. Da war Sam sich sicher. Es war bereits Mittag gewesen. Sam musste jeden Moment rauskommen. Samstags war er immer nur bis Mittags da. Und da es immer noch regnete, sah Fynn auch dementsprechend aus. Ihre Kleidung hatte sich mit dem Regenwasser voll gesogen und hing schwer ihren Körper herunter. Ihre Haare klebten in ihrem Gesicht und in ihrem Nacken. Doch Aussehen interessierte sie nicht. Und so sehr sie auch vor Kälte zitterte und wie sehr auch das Risiko einer Erkältung oder Lungenentzündung stieg- Ihr war es egal. Und dann kam endlich Sam heraus. Zwar schütze ihn ein Schirm vor dem Regen, aber sie erkannte ihn trotzdem. Der Regenschirm verriet ihn. Diesmal würde er ihr nicht davon kommen. Sie stellte sich vor sein Auto. Sam blieb stehen und musterte sie. Erst schauten seine Augen besorgt, doch dann gewannen sie an Kälte und Verachtung. "Geh mir aus dem Weg!" "Nein!" "Was soll das? Merkst du nicht, wie sehr du dich zum Affen machst?" "Und? Was soll ich deiner Meinung nach sonst tun um deine Aufmerksamkeit zu erregen?" "Gar nichts. Kapier es. Ich will dich nicht mehr sehen." "Du hörst mir ja nicht mal zu." "Das ist auch nicht nötig. Deine Lügen will ich nicht hören. Und zu sagen habe ich dir auch nichts mehr." "Du müsstest wissen, dass ich dich nie anlügen würde. Das mit Mike war ein Missverständnis. "Und? Es interessiert mich nicht. Du interessiert mich nicht mehr. Und jetzt geh mir endlich aus dem Weg!" "Nein!" Sam wollte an ihr vorbei, doch sie stellte sich ihm weiter in den Weg. Deswegen schubste er sie kurzerhand zur Seite. Wohl etwas zu doll, denn sie fiel hin. Ihm tat es sofort leid. Er unterdrückte aber sein Helfersyndrom, stieg in seinen Wagen und fuhr los. Fynn lag auf dem Boden starrte in den dunklen Himmel. Ihr taten seine Worte weh. Sie wusste zwar, dass er das nur anhand von Vorurteilen sagte, aber es schmerzte trotzdem. Und das er sie geschubst hatte, war ja wohl ihre eigene Schuld gewesen. Sie hatte sich ihm schließlich in den Weg gestellt. Nachdem sie noch einen kurzen Moment liegen geblieben war, stand sie auf und ging nach Hause. Als sie dann geduscht und trocken war, rief sie Mina an, um Bericht zu erstatten und um alles weitere zu besprechen. Nach dem Telefonat sah sie auf die Uhr. "Zeit für Runde 2!" Sie machte sich dann wieder auf den Weg um weitere Vorkehrungen zu treffen. Heute Abend würde sich alles entscheiden. Es war 18:00 Uhr gewesen, als das Telefon von Sam klingelte. Er hoffte, dass es nicht Fynn war. "Ja?" "Hallo Bruderschmerz." "Ach Schwesterlein. Was kann ich für dich tun?" "Du musst mir helfen." "Wobei?" "Meine Toilette ist verstopft." "Ähm... Hattest du nicht mal einen Ehemann?" "Ja habe ich, aber der ist doch auf Geschäftsreise." "Hattest du gar nicht erzählt." "Ist aber so. Hilfst du mir nun?" "Warum rufst du nicht einen Kemptner?" "Beim Notdienst geht keiner ran. Bitte komm her." "Ist ja gut. Ich komme ja schon." "Wann bist du da?" "In 20 Minuten." "Gut, bis dann." "Ja." Dann legte er auf. Er fand es schon ein bisschen merkwürdig, zuckte dann aber mit den Schultern. Mina verschickte eine Sms an Fynn. Als Sam dann bei seiner Schwester auftauchte, machte er sich gleich an die Arbeit, die Toilette wieder frei zu bekommen. Eigentlich wollte er danach gleich wieder gehen, aber Mina drängte ihm noch einen Tee auf. Gemeinsam saßen sie in der Küche. "Ach Sam. Was ich noch wissen wollte. Wie lief es mit Fynn? Seit ihr jetzt zusammen?" "Nein!" "Wieso?" "Ich will nicht darüber reden." "Komm schon." "Nein." "Sam! Los sag." "Sie wollte nichts von mir. Reicht das?" Er hasste es zwar seine Schwester anzulügen, aber er hatte keine Lust ihr die ganze Geschichte zu erzählen. Er wollte es einfach nur vegessen. "Das tut mir leid." "Muss es nicht." "Doch. Ich habe dir das doch schließlich mit dem Brief vorgeschlagen." "Ach was soll's. Reden wir über was anderes." Es war bereits 21:00 Uhr gewesen, als Mina Sam endlich nach Hause ließ. Als er die Wohnung verlassen hatte, schickte Mina noch eine letzte Sms an Fynn. Im Stillen sprach sie ein Gebet. "Bitte lass es klappen. Ich wünsche mir das Sam glücklich wird. Mit Fynn! Ich wünsche dir Glück Fynn. Und ich hoffe das Sam dir diesmal zuhören wird. Bitte!" Nun konnte sie nichts weiter tun als hoffen. Sam war bereits vor seiner Wohnungstür. Er steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn. Nanu? Hatte er nicht abgeschlossen? Vielleicht hatte er es auch nur vergessen. Die Tür öffnete sich und was er da sah, konnte er gar nicht glauben. Der Flur wurde links und rechts mit brennenden Kerzen unterschiedlichster Formen und Farben umsäumt. In der Mitte waren Teelichter zu Pfeilen arrangiert. Die Pfeile deuteten ins Wohnzimmer. Was war denn nun los? Sollte er die Polizei rufen oder den Pfeilen folgen? Er beschloss den Pfeilen zu folgen. Auf den Weg ins Wohnzimmer fingen die Flammen durch den beim Gehen erzeugten Wind, an zu flackern. Aber nichts fing Feuer. Im Wohnzimmer angekommen, verschlug es ihm den Atem. Überall im Wohnzimmer waren Kerzen und Teelichter verteilt. Es waren aber gerade mal so viele, dass das Wohnzimmer in ein dämmriges Licht getaucht wurde. Es war weder zu hell, noch zu dunkel. Es sah umwerfend aus. Der Wohnzimmertisch war zur Seite geräumt worden und an dieser Stelle saß Fynn. In einem Herz aus Teelichtern gesäumt und auf Rosenblättern gebettet. Ihr schwarzes Kleid schimmerte im Kerzenschein und ihre Augen leuchteten. "Fynn? Was soll das alles hier?" Sie stand auf und trat aus dem Herz. Mit ein wenig Abstand blieb sie vor ihm stehen. "Kannst du dir das nicht denken?" "Ich habe doch gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst." "Und ich habe dir gesagt, dass ich nicht aufgeben werde." "Pech! Ich will das du gehst." "Nö!" "Dann rufe ich eben die Polizei." "Von mir aus. Aber die werden auch nichts machen können. Ich habe einen Schlüssel. Schon vergessen?" Sam fluchte innerlich. Was sollte er nun tun? Sie mit Gewalt rauszerren? Das brachte er nicht übers Herz. Ihm tat das vom heute Mittag immer noch leid. "Also hörst du mir jetzt zu?" unterbrach sie seine Gedanken. "Ich will nicht." "Was hast du zu verlieren? Ich will doch nur die Chance haben dir alles zu erklären. Und wenn du mir dann immer noch nicht glaubst, kann ich das auch nicht ändern. Dann werde ich dich auch in Ruhe lassen, okay?" Er überlegte. Zu verlieren hatte er wirklich nichts. Und insgeheim interessierte es ihn schon, was sie zu sagen hatte. Also warum auch nicht? "Na gut. Aber du versprichst mir mich dann in Ruhe zu lassen. Das ist meine Bedingung." "Okay" "Dann fang an." "Wollen wir uns nicht setzen?" "Nein. Du kannst auch im Stehen reden." "Wie du willst. Das mit Mike hast du völlig falsch verstanden." "Achja? Was gab es da bitte falsch zu verstehen? Ihr habt euch geküsst." "Nein. Er hat mich geküsst. Ich wollte das gar nicht." "Na sicher doch. Wenn du es nicht gewollt hättest, hättest du ihn ganz leicht von dir stoßen können." "Normal hätte ich das auch getan, aber unter Drogen ging das schlecht." Sam musste lachen. "Was Dümmeres ist dir nicht eingefallen? Ich hatte dich für fantasievoller gehalten." "Das glaubst du mir nicht? Ich kann es beweisen!" Sie ging zum Sideboard im Wohnzimmer und nahm einen Brief, dem sie ihm vor die Nase hielt. "Was ist das?" "Lies es einfach." Er nahm den Brief und las. Es war ein Gutachten vom Arzt. Dort stand genau drin, was für Drogen Fynn genommen hatte, in welchem Zeitraum sie unter Drogen stand und welche Auswirkungen diese Drogen auf ihren Körper hatten. Sam sah auf, als er zu Ende gelesen hatte. "Soviel zu meiner Glaubwürdigkeit." "Und wie ist das passiert?" Es schien ihn wirklich zu interessieren. "Ich habe deinen Brief erst am Sonntag gelesen und mich irre gefreut, weil ich dich auch schon länger liebe. Und Mike hatte mir vorher ne Sms geschrieben, weil er etwas mit mir unternehmen wollte. Ich habe ihn dann angerufen und gesagt, dass er zu mir kommen sollte." "Warum?" "Ich konnte dich doch nicht einfach anrufen und sagen das ich dich auch liebe. Das wäre ja einfallslos gewesen. Ich wollte eigentlich mit Mike besprechen, wie ich es dir am besten sagen könnte." "Aber momentmal. Wie kommt es überhaupt, dass du mit Mike wieder befreundet bist?" "Wir beide hatten uns doch seit dem Tag am See nicht mehr gesehen. Na ja. Er kam in die Kneipe und hat dich bei mir entschuldigt. "Ah ja. Und weiter?" "Als ich ihn angerufen hatte, kam er zu mir und wir haben Tee getrunken. Als ich dann Milch und Zucker geholt hatte, hat er mir vermutlich Drogen in den Tee getan." "Und von wem war dann die Sms? Doch von dir oder?" "Die hat Mike geschrieben. Vermutlich, als ich Tee gemacht hatte." "Jetzt verstehe ich das auch. Es hatte mich nämlich schon gewundert, warum du als letztes deinen Namen in die Sms geschrieben hast. Hast du sonst auch nicht gemacht." "Stimmt. Und als wir dann draußen waren, konnte ich mich durch die Drogen nicht mehr wehren. Er hatte alles perfekt abgepasst. Es war wirklich widerlich ihn zu küssen." "Und was ist passiert, als ich weg war?" "Cyrus kam vorbei und hat mich gerettet." "Und warum hat es so lange gedauert, bis du versucht hast die Sache aufzuklären?" "Weil ich lange im Krankenhaus gelegen habe." "Oh." Fynn sah ihn an. Sie hoffe das er ihr glauben würde. "Glaubst du mir?" "Ich bin mir nicht sicher. Du hast mir sehr wehgetan." "Ich weiß. Es tut mir ja auch leid. Und wenn du mir nicht glaubst ist das auch okay. Ich wollte die Sache nur richtig stellen. Ich möchte nur, dass du eines weißt. Ich liebe dich Sam. Und daran wird sich auch nichts ändern." Sie lächelte leicht und ging dann an ihm vorbei. Sam starrte ins Leere. Was sollte er jetzt tun? Sie einfach gehen lassen? Die Frau seines Lebens einfach ziehen lassen? Was hinderte ihn denn? Er glaubte ihr doch. Sie konnte es beweisen und Mike war alles zuzutrauen. Er war es bestimmt auch, der Fynn damals in der Disco die Drogen ins Wasser getan hatte. Er liebte Fynn doch. Er konnte sie nicht gehen lassen uns musste handeln. Sie war schon fast an der Tür angekommen, als Sam ihr nachgerannt kam. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und riss sie mit einem Ruck zu sich. Er sah ihr kurz in die Augen und küsste sie dann. Fynn war erschrocken. Was sollte das? Anstatt zu erwidern, drückte sie ihn von sich weg. "Was soll das Sam?" Anstatt sich zu freuen, reagierte sie abweisend. Was bildete er sich auch ein? Sie einfach so zu küssen. [Die Frau versteh mal einer.] Sam sah sie verwundert an. Hatte er etwas falsch gemacht? Er fing an von ihren Augen mit seinem Blick ihren Körper weiter runter zu mustern. Sie war wirklich atemberaubend schön. Er grinste innerlich. Wenn er sich schon entschuldigte, dann richtig. Er ging vor ihr auf die Knie und nahm ihre Hand. Fynn sah ihn mit großen Augen an. Wollte er ihr jetzt einen Antrag machen oder was sollte das? "Fynn. Es tut mir leid. Ich habe zu schnell geurteilt. Ich konnte es doch selbst nicht glauben. Ich hätte dir zuhören müssen. Ich hätte dir vertrauen müssen. Du bist und bleibst meine Traumfrau. Ich liebe dich über alles. Und glaube mir. Wenn du es nicht gewesen wärst, hätte ich dir sicher nicht zugehört. Und es tut mir leid, wie ich dich behandelt habe. Ich wollte nicht so kalt und gemein sein. Und das ich dich geschubst habe, tut mir am meisten leid. Ich wollte dir nicht wehtun. Und wenn du mich wirklich noch liebst, bitte ich dich zu bleiben. Heute Nacht und für den Rest unseres Lebens. Bitte verlass mich nie mehr. Ich liebe dich Fynn!" Er küsste ihre Hand, die er die ganze Zeit gehalten hatte und sah dann zu ihr auf. Tränen schimmerten in ihren Augen. Bald verließen sie ihre Sammelstelle, liefen ihr über die Wangen und sammelten sich bei ihrem Kinn. Einzeln tropften sie herunter. Seine Worte hatten sie zu Tränen gerührt. Sam stand auf und lächelte. Vorsichtig strich er ihr über die Wange und sie schmiegte ihren Kopf an diese. "Und? Sagst du ja?" "Das muss ich mir noch überlegen." "Wirklich?" "Natürlich sag ich ja du Dummkopf!" Das war typisch Fynn. Selbst in so einem Moment war sie noch frech gewesen. Doch genau das liebte Sam ja so an ihr. Sie umarmte ihn und er ließ es sich nicht nehmen sie zu küssen. Der Kuss schmeckte zwar salzig aber das war ihnen egal. Alleine das Gefühl zählte. Als sie sich nach kurzem Moment wieder lösten, sahen sie sich in die Augen. "Ich liebe dich Fynn.", flüsterte Sam. "Ich liebe dich auch Sam. Wir bleiben für immer zusammen?" "Für immer." "Versprochen?" "Versprochen." Beide mussten lachen und besiegelten ihr ´Versprechen´ mit einem Kuss. Mit einem Versprechen hatte es angefangen und mit einem Versprechen sollte es enden. Zwar heißt es im Folksmund: Versprochen ist Versprochen und wird auch gern gebrochen, aber die beiden würden ihr Versprechen nicht brechen, denn sie liebten sich doch... ENDE Falls wer noch wissen will was mit Mike und Kim passiert ist. Mike wurde angezeigt und kam für einige Jahre ins Gefängnis. Kim versuchte währenddessen Sam und Fynn zu trennen, doch sie hatte es nie geschafft. Als Mike wieder aus dem Gefängnis kam, traf er wie zufällig auf Kim. Die beiden verliebten sich und spinnen auch heute noch ihre Intrigen. Doch diesmal gemeinsam... Okay.. das war es jetzt nun. Hm. Irgendwie bin ich ja froh. Die FF hat Kraft gekostet. Und Nerven sowieso. Ich möchte mich noch mal bei allen herzlich bedanken, dass sie diese FF gelesen und kommentiert haben. Das hat mich aufgebaut und war auch sehr hilfreich gewesen. Vielleicht sehen wir uns in einem anderen Werk von mir ja mal wieder. Und ich hoffe dem, dem sie gewidmet war, hat sie auch gefallen XD Also bis denn dann BabyG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)