Forgotten Realins von abgemeldet (Die Kinder des Dunkelelfen) ================================================================================ Kapitel 0: Kapitel 1: Die Erben der Halle ----------------------------------------- Kapitel 1 Die Erben der Halle "Oh je." Sagte Harkle Harpell, als er die Reaktion der vermischten Chemikalien sah, die sein junger Zauberlehrling, Zak Do´Urden, zusammen gemischt hatte. Der sechsjährige Halbdrow sah seinen Lehrer besorgt an. Und dann gab es einen großen Knall. Erschrocken richteten sich alle Blicke der Bewohner von Siedelstein auf den Turm des Zauberers. Qualm schoss aus den Fenstern des Turmes. Sofort ließen alle ihre Arbeit stehen und liegen und rannten dort hin. Vorne weg Wulfgar, der frustriert schnaubte, da er immer noch nicht glauben konnte, dass der schusselige Harkleder Dorfzauberer war. Obwohl der Barbar den Zauberer achtete, hatte er zugleich große Angst vor ihm. Schließlich hatte der Zauberer, und der Rest seiner Familie, die Angewohnheit irgenntwas in die Luft zu jagen oder sich in irgenntein Tier zu verwandeln. Plötzlich huschte eine schnelle, dunkle Gestallt an den großen Wulfgar vorbei. Es war Drizzt Do´Urden, auf dessen Gesicht Angst und Schrecken standen. Als sie am Turm ankamen, schwang die Tür auf und zwei kohlraben schwarze Gestallten standen vor ihnen, husteten und sahen die Leute verwirrt an. Drizzt rannte zu seinem Sohn und untersuchte ihn nach irgenntwelchen Verletzungen, fand aber, zu seiner Erleichterung, keine. "Das war eindeutig zu viel Schwefel, ja, ja." plapperte der verwirrte Harkle vor sich hin. Was ihm einen bösen Blick von dem besorgten Drow einbrachte. "Eindeutig zu viel. Ja, ja." "Geht es dir gut?" fragte der besorgte Drizzt, der nicht weiter auf den plappernden Zauberer achtete. "Ja." Sagte der grinsende Zak. "Ich habe nur ein Rezept verwechselt." Drizzt atmete erleichtert auf und brachte ein Lächeln zu stande. Obwohl Zak Do´Urden gerade mal sechs Winter alt war, zeigte der kleine Halbdrow ein reges Interesse an Magie und hatte seine Eltern auf Knien angefleht, bei Meister Harpell in die Lehre gehen zu dürfen. Der Gedanke, das Harkle ihren Sohn in den Künsten der Magie unterrichte, hatten Drizzt und Catti-brie nicht gefallen, besonders. Da sie befürchteten. Das ihr Junge genau so wie der schusselige Zauberer wurde oder sich selber in die Luft jagen würde. Aber dann hatten sie doch eingewilligt, als Zak Regis um Hilfe gebeten hatte und der mit ihnen geredet hatte. Die Leute um sie herum fingen an zu lachen, in das Drizzt und Zak ebenfalls einfielen. Außer Harkle, der immer noch versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Am späten Mittag saßen Drizzt und Wulfgar, an dessen Haus, zusammen und lachten immer noch, als sie sich an Zaks kleines Missgeschick dachten oder an den verdutzten Zauberer. Wulfgar wischte sich die Tränen, die durch das herzhafte Lachen entstanden waren, aus den Augen und kicherte. "Die beiden sind ein gutes Gespann." Sagte der Barbar, worauf Drizzt resigniert seufzte. "Wem sagst du das." Meinte der Drow lächelnd. "Manchmal glaube ich das Zak mehr Harpell als Do´Urden ist." "Zerbrech dir nicht den Kopf." sagte Wulfgar aufmunternd. "Dein Mädchen scheint da eher nach dir zu kommen." Drizzt nickte. Dalli kam wirklich nach ihm. Jedesmal, wenn der Drow seiner kleinen Tochter in die violetten Augen sah, die wie seine waren, erkannte er sich selber darin. Sie war genau so hartnäckig und stur und gab niemals auf. Aber sie hatte auch viel von Catti-brie geerbt. Ihre kastanienbraunen Haare, die gleichen schönen Gesichtszüge und diese magischwirkende Unschuld, die sogar Bruenor Heldenhammer zähmte "Dalli wird eine zweite Drizzt Do´Urden." Ries Wulfgars Stimme den Drow aus seinen gedanken. "Wer weis." Meinte Drizzt nur. Colson kam aus dem Haus und brachte den beiden je einen Becher Milch. "Danke." sagte Wulfgar und drückte das Mädchen herzlich. Drizzt nickte ihr lächelnd zu. "Immer doch, Papa." kicherte das Mädchen und befreite sich geschickt aus der Umarmung ihres Adoptivvaters. Sie strich sich das schulterlange Haar zurück. "Ich gehe mit den anderen zum Spielen." Wulfgar nickte kurz. "Einverstanden. Aber macht keinen Unsinn.Sonst wird Pwent euch beaufsichtigen müssen." Ein angeekelter Ausdruck huschte über das Gesicht des Mädchens, was weder der Barbar noch der Drow ihr übel nehmen konnte. Der wilde und ungewaschenste aller Schlachenwüter, Thribbeldorf Pwent hatte seinen Spaß, die Enkel seines Königs zu ärgern oder mit ihnen zu >spielen<. "Pass du auf meine Kinder auf." Bat Drizzt Colson noch. Das Mädchen nickte, drückte ihrem Vater noch einen Kuss auf die Wange und hüpfte unbeschwert davon. Die beiden Freunde sahen ihr noch nach, bis sie außer sicht war. Colson ging frohen Mutes den Weg entlang. Der sie in ein Wäldchen brachte, wo sie sich mit den Do´Urden-Zwillingen und Beon, ihrem Bruder, treffen wollte. Als sie nicht mehr allzu weit entfernt war, hörte sie schon, zwei ihr wohl bekannte, Stimmen. Dalli und Zak, die sich stritten. Seufzend legte das Mädchen die letzten Meter zurück und kam auf die Lichtung. "Nein!" rief Dalli. "Oh doch!" erwiderte Zak stur. Beon, der kleine Bruder Colsons, stand daneben und versuchte den Streit verzweifelt zu schlichten. "Warum streitet ihr?" fragte Colson und erhielt prompt die ganze Aufmerksamkeit. "Colson!" rief Beon überglücklich. "Sie streiten sich, was besser ist. Magie oder Schwert." "Schon wieder?" fragte sie, da sie es langsam satt war. "Ja!" meinte Zak stur. "Die Magie ist mächtiger als jedes Schwert." "Nein." beharrte Dalli. "Darf ich dran erinnern, wie oft Mama und Papa schon Zauberer besiegt haben? Soll ich die mal alle aufzählen?" Zak schnaubte und setzte sich trotzig auf den Boden. Colson sah zu ihrem Bruder, der nur mit den Schultern zuckte, da er nicht wusste, was er machen könnte. Dalli kicherte, da sie wieder einen Sieg über ihren kleinen Bruder ( mit einem Altersunterschied von fünf Minuten) errungen hatte. Colson schüttelte nur den Kopf. Sie ging zu dem kleinen Do´Urden und setzte sichneben ihn. Er sah sie fragend an. Sie beugte sich zu ihm und flüsterte dem Halbdrow-Knaben in das spitze Ohr: "Verzweifele nicht, Zak. Nicht mehr lange und du bist ein mächtiger Zauberer, wie Meister Harpell." Der Junge lächelte breit, als er daran dachte. Und er glaubte Colson. Dalli und Beon standen zusammen und kicherten, dabei machte Dalli Kussgereuche und umarmte sich selber. "Oh, meine Colson!" kicherte sie. "Oh, mein Zak." fiel Beon mit ein und lachten darauf wieder. Zak blähte die Wangen auf und funkelte die beiden böse an. Colson stand auf und drohte den beiden mit der Faust. "Ihr!" knurrte das Mädchen, worauf die beiden lachenden Kinder davon liefen. "Beon! Warte bis wir zu hause sind!" "Oh, meine Colson!" rief der kleine Barbar. "Heirate mich!" Zak sprang auf und sah zu Colson, die wusste, was er vor hatte. Beide rannten den andern nach. Beon hatten sie schnell gefunden du jetzt mussten sie nur noch Dalli finden, die jetzt den Schatten als ihren Verbündeten zu nutzen wusste, wie Drizzt Do´Urden selber. Schließlich fanden sie auch das Mädchen, das noch zu ungeduldig war. Lange konnten aber Zak und Colson auf ihre beiden Geschwister nicht böse sein und so spielten sie bis zum Sonnenuntergang. Als die Kinder dann zu ihren Eltern zurück kehren wollten, begegneten sie einer kleinen Gestallt, die, an einem Baum gelehnt, ein Nickerchen hielt. Die viel sahen sich an und grinsten wissend. Es war Regis, ihr lieber Onkel Knurrbauch. Dalli schlich zu ihm und kicherte, als sie ihm in den dicken Bauch piekste, worauf der Halbling sich murrend umdrehte. Wieder kicherte das Halbdrow-Mädchen und winkte die anderen heran. Die Bande würde sich einen kleinen Spaß mit dem armen Regis erlauben. Dalli sah zu Beon, der ihren Blick fragend erwiderte. Sie gestikulierte, dass der kleine Barbar ein Monster nach ahmen sollte. Der kleine Barbar verstand, beugte sich nah an Regis Ohr und stieß ein lautes "Roah!" aus. Regis riss erschrocken die Augen auf und sprang panisch auf, da er glaubte, von einem Monster im Schlaf überrascht worden zu sein. Aber da war kein Monster, nur vier ihm wohlbekannte Kinder, die sich vor Lachen kaum noch auf den Beinen halten konnten. "Seit ihr des Wahnsinns?" fuhr der Halbling die Kinder an, deren Lachen nicht enden wollte. Dalli ging zu dem gutmütigen Halbling, umarmte ihn und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Wange. "Ach, Onkel Knurrbauch." kicherte Dalli und sprach Regis mit dem Spitznamen an, den er einst von Bruenor selber bekommen hatte, an. "Es war nur ein Scherz. Verzeih uns doch." Regis murmelte etwas zur Erwiderung und sah die vier noch eine Zeit lang böse an. Aber seine Wut verschwand wieder. "Beim nächsten mal weckt ihr mich aber etwas sanfter." tadelte er die Kinder und lächelte. "Was treibt dich aus Großvaters Mine?" fragte der immer neugierige Zak. Jetzt finden die anderen Kinder sich auch an, diese Frage zu stellen und sahen den Halbling fragend an. "Ich musste mal wieder aus der stickigen Mine heraus." sagte Regis und beendete es mit einem Schulterzucken. "Du hast ärger mit Großvater!" riefen die Kinder im Chor und lachten auf, als der ertappte Habling sich den Kopf rieb. Die Kinder hatten Recht. Bruenor und Regis hatten sich mal wieder gestritten, wie des öfteren schon. Der Grund: Regis aß zuviel und wurde immer dicker. Dieses mal hatte Regis aber keine Lust auf unnötige Diskussionen und hatte Mithril-Halle verlassen, um eine Zeit lang in Siedelstein zu leben. Zusammen mit Regis, gingen die Kinder nun zurück, wo ihre Eltern auf sie warteten. Viele Tage später, saßen Drizzt, Catti-brie, die Zwillinge und Bruenor zusammen in der Küchestube ihres Hauses. Aufgeregt erzählte Zak über seine Lehre bei Harkle Harpell, wo Bruenor nur verständnislos den Kopf schütteln konnte, da er nicht besonders viel von dem trotteligen Zauberer hielt. Alle lachten auf, als Zak von dem letzten Experiment erzählte und mit "Bumm!" endete. "Geht euch waschen." sagte Catti-brie, als das Lachen langsam leiser wurde, zu ihren Kindern. Diese waren natürlich nicht davon angetan, schon ins Bett zu gehen und protestierend aufstöhnten. "Hört auf eure Mutter." sagte Drizzt. Die Zwillinge sahen ihren Vater schmollend an, dann ihren zwergischen Großvater. Der kicherte und sah zu seiner Tochter und dann zu seinem Freund und Schwiegersohn. Dann sah er wieder zu den Kindern, die auf seinen beistand hofften. "Hört besser auf eure Mutter." sagte auch Bruenor. Die Kinder sahen den Zwergenkönig ungläubig an. "Wenn ihr euch fertig macht, werde ich euch noch eine Geschichte erzählen. Und das wird eine wahrhaftig schöne werden." Dalli und Zak jubelten auf und drückten den alten Zwerg herzlich, worauf er natürlich knurrte und die kichernden Kinder davon scheuchte. Als er wieder zu seinen geliebten Freunden sah, schmunzelten die. "Närrischer Elf und närrisches Mädchen." Brummte der Bruenor, da er von den beiden ertappt worden war, wie er seine sanfte Seite offenbart hatte. "Was hältst du von Zaks Traum?" fragte Drizzt. "Was ich davon halte? Ich halte davon gar nichts." meinte Bruenor trocken, der, wie jeder Zwerg, nur was mit verzauberten Waffen anfangen konnte, als mit der Magie selber. "Der Junge sollte vernünftig werden und ein Krieger werden." fügte Bruenor hinzu. "Ein Krieger?" fragte Catti-brie. "Er ist zu sensibel, eine Waffe überhaupt in die Hand zu nehmen." "Er wird es lernen." erwiderte der Zwerg sofort. "Er lernt doch." Sagte Drizzt grinsend, wofür er von Bruenor einen fragenden Blick zu geworfen bekam. "Er lernt von unserem guten Harkle." "Genau." pflichtete Catti-brie ihrem Mann bei. "Pah! Er soll von dem Zauberheini, der immer eine Explosion verursacht, etwas lernen?" fragte der achte und zehnte König von Mithril-Halle, die beiden ungläubig. "Er sollte lernen, Goblins den Schädel zu spalten!" "Dir scheint der Gedanke nicht zu gefallen?" erkannte der Dunkelelf. "Wir reden hier von Harkle Harpell, der deinen Sohn und meinen Enkel, unterrichtet!" knurrte Bruenor und so war Drizzt und Catti-brie alles klar. Der Zwerg machte sich Sorgen um Zak und das Erbe der Gefährten der Halle. Bevor Drizzt was erwiedern konnte, erhob Cattie-brie ihre sanfte Stimme. "Warum nimmst du die Zwillinge nicht mit nach Mithril-Halle." Schlug sie vor. "Und zeigst ihnen die Halle Dumathion." Ein wissendes Lächeln trat auf das Antlitz des Drow, der die Hand seiner Frau sanft drückte, als dank, für ihren klugen Einfall. Bruenor verstand nicht, was seine Tochter damit meinte und das zeigte auch sein Gesicht deutlich. Als Catti-brie, mit einem Nicken zu Wand, deutet, begriff der Zwerg. Dort hing Taulmarin, der magische Bogen, den die Gefährten vor Jahren in der Halle Dumathion gefunden hatten. Bevor der Zwerg auch nur was sagen konnte, waren die Zwillinge wieder da und fielen ihren Großvater an. Sie zogen und zehrten den Zwerg hinter sich her, damit er ihnen die versprochene Geschichte erzählen konnte. Sie gingen durch die weit verzweigten Gänge von Mithril-Halle. Bruenor Heldenhammer hatte die Do´Urden-Zwillinge, auf geheis ihrer Eltern, mit genommen. Sein vorrangiges Ziel war es, Zak davon zu überzeugen, die Zauberlehre zu beenden und den Weg des Kriegers einzuschlagen. Catti-brie hatte vorgeschlagen dem Jungen die Halle Dumathion zu zeigen, in der all die wunderbaren und verzauberten Waffen der Heldenhammersippe aufbewahrt wurden. Da der Zwerg keinen Ärger mit der kleinen Dalli bekommen wollte, hatte er auch sie mitgenommen. Beide Kinder waren sehr aufgeregt, wie sie es immer waren, wenn sie nach Mithril-Halle kamen. Dieses mal waren die beiden aber noch aufgeregter, als gewöhnlich. Bruenor hatte ihnen gesagt, das er ihnen etwas zeigen wollte. Was wohl war, fragten sich die Zwillinge ununterbrochen. Der alte Zwerg hatte ihnen nichts verraten, worum es sich handelte. Dalli ging neben ihrem Großvater und zog an dessen Ärmel, worauf er sie ansah. "Wann sind wir da?" fragte das ungeduldige Mädchen schon x-mal. "Nur noch drei Biegungen." Sagte der Zwerg grinsend. Den alten Bruenor amüsierte es, dass diese beiden Kinder ihn so sehr an seine Catti-brie erinnerten. Sie hatten zwar mehr Ähnlichkeit mit Drizzt, aber sie hatten ebenso einen unschuldigen Charakter wie ihre Mutter. Die beiden Kinder wurden immer ungeduldiger. Als sie um die letzte Biegung kamen, erspähten die Zwillinge ein rießiges, reichlich verziertes Tor. Erstaunt rissen die Kinder die Augen auf. So ein prachtvolles Tor hatten sie noch nie gesehen. Überall all waren die Götter der Zwerge eingraviert. Die Kinder blickten zu Bruenor, der zu dem Tor ging. Zwei andere Zwerge grüssten ihren König und seine Enkel, als sie näher kamen. "Macht das Tor auf." Sagte der Zwergenkönig. Die Zwerge machten sich sofort dran und drückten die großen Torflügel. Nachdem das Tor offen stand, winkte Bruenor Dalli und Zak zu sich. "Kommt." sagte er. "Ich will euch was zeigen." "Was ist da drin?" fragte Zak, der ziemlich aufgeregt war. "Die schönsten Dinge, die jedes Herz höher schlagen läst!" schwärmet der Zwerg und ging voraus. Die Kinder folgten ihm. Und was sie da erblickten, lies tatsächlich ihre Herzen höher schlagen. Sie standen in einer gigantischen Höhlenkammer. Aber was die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich zog, waren unzählige Waffen und anderer magischer Gegenstände. Dallis Augen funkelten auf, was dem Zwerg natürlich auffiel. Er forderte sogar die Kinder auf, sich in der Kammer umzusehen. Dalli und Zak rannten los und sahen sich um. Zak sah sich die vielen Artefakte an, aber zeigte kein großes Interesse an den Waffen. Bruenor gefiel das nicht und es stimmte ihn missmutig. Er wollte schon die Kinder raus scheuchen, aber da sah er Dalli, die aufgeregt zu jeder Waffe hinlief und sie genau musterte. Der alte Zwerg grinste breit. Er ging langsam zu dem Mädchen und stellte sich zu ihr. Dalli stand an einem steinernen Tisch, auf dem ein wunderbar geschmiedetes Schwert lag. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und sie sah ihn lächelnd an. "Gefällt das dir?" fragte er. "Ja." sagte das Halbdrow-Mädchen aufgeregt. "Ein schönes Schwert, Opa." "Ich weis. Das ist eine Elfenklinge." erzählte der Zwerg. "Die hat mein Großvater von befreundeten Elfen geschenkt bekommen, als dank, dass wir mit ihnen gegen eine Bande Orks gekämpft hatten." "Wow." staunte das Mädchen und griff nach dem Schwert. Sie hielt inne und sah zu ihrem Großvater, der sie nur anlächelte. "Nimm sie ruhig." Ermutigte der Zwerg sie. Das Mädchen nahm die Waffe und nahm sie von dem Tisch. Das Schwert war ungewöhnlich leicht, merkte die kleine Halbdrow und schwang es sogar ein zweimal. Sie betrachtet die lange Kline, mit den vielen eingravierten Feengestallten. Zak kam hinzu und musterte das Schwert ebenfalls. "Opa. Wenn ich groß bin, darf ich das Schwert haben?" fragte Dalli, die großes Gefallen an dem Schwert gefunden hatte. "Wenn du eine gute Schwertkämpferin bist, dann schenk ich die Klinge dir gerne." Sagte der Zwerg und strich ihr über den Kopf. "Oh ja." Sagte Dalli begeistert. "Ich werde sogar bessert als Papa!" Bruenor lachte und zweifelte keineswegs daran, das Dalli ihr Versprechen halten würde. Er tächelte noch mal ihren Kopf. "Und ich werde ein besserer Zauberer, als Meister Harkle." verkündete Zak. "Oh ja!" rief Bruenor. "Ein viel besserer als der." Der Zwerg wuschelte mit seiner Hand durch das weiße Haar des Knaben, der vergnügt kicherte. Er konnte wirklich nur hoffen, das Zak ein besserer Magier wurde, als Harkle. Schließlich wollte er sich nicht immer vor einer Explosion in Acht nehmen, wenn Zak in seiner Nähe war. Weit im Norden, im Grat der Welt, lag einst das prachtvolle Fürstentum Adlerstein. Nun jetzt ist es nur noch eine öde Gegend, wo sich kaum einer freiwillig hinbegibt. Überall eingefallene Hütten, Scheunen und Felder. Das einzige, was dort noch stand, war die Burg Adlerstein, eine prächtige Festung, wenn auch schon recht herunter gekommen. Sie wurde auch die Geisterfeste genannt, weil man sich erzählte, dass dort die Untoten ihr Unwesen trieben. Und damit hatten sie nicht ganz Unrecht. Tatsächlich wanderten Untote und Zombies durch die Gewölbe der Burg. Aber sie dienten alle einem Mann, einem mächtigen Magier. Vergil von Adlerstein. Der Magier lebe allein auf der Burg, die einst seinen Eltern gehör hatte. Er lebte nur mit seinen untoten Dienern zusammen und holte sich nur gelegentlich Lebende ins Haus. Und dann auch nur für ein grausiges Ritual. Der Magier war schon über dreihundertfünfundvierzig Winter alt, was man ihm nicht ansah, da er immer noch sein jugendliches Äußeres hatte. Obwohl er noch sehr lebendig aussah, zeugten seine blauen Augen, einst zu glänzend und voller Lebensfreude, vom Gegenteil. Sie waren leer und tot, wie sie Augen seiner faulenden Diener. Vergil schritt durch einen langen Gang seiner weitläufigen Festung. Er fühlte sich wieder schwach, seine Hände zitterten und seine Haut war aschfahl. Er öffnete die Tür zu seiner Ritualskammer, einem großen Raum, in dessen Mitte ein Pentagramm aufgezeichnet war. Und in der Mitte des magischen Kreises befand sich eine tiefe Ausbuchtung, in der ein goldener Saphir eingelassen war. Atemlos ließ sich der Magier vor dem Saphir auf die Knie fallen. Er keuchte und schwitzte, vor Anstrengung. "Mein Leben." keuchte er den Saphir an. "Es ist bedroht." Der Saphir leuchtet auf, als ob er seinen Herren verstanden hätte. Der Magier wirkte einen Zauber, mit dem er einen Untoten herbei rief. "Bring mir einen meiner Lebensspender." sagte der Magier, worauf der Untote sofort davon schlürfte. Ein nervöses Knurren kam über die Lippen des Magiers. In solchen Momenten fragte er sich immer wieder, warum er sich zumindest keine Goblin- oder Orksklaven hielt. Diese würden nicht so langsam sein, wie die wandelnden Leichen des Magiers. Den Gedanken verwarf er aber wieder. Diese Kreaturen, alle Lebenden, waren untreue Hunde, ermahnte sich der Magier wieder. Alle seine einst lebenden Diener und das Volk von Adlerstein, hatte das Fürstentum verlassen, als der Magier mit seinen Experimenten, den Tod zu überlisten, begonnen hatte und Menschen dafür geopfert hatte. Der Untote und drei andere brachen einen vor Angst schreienden Mann in das Zimmer. "Gnade!" schrie der Mann immer wieder. Der Magier reagierte nicht, sonder flüsterte einen Zauber. Die Untoten brachten den Mann in das Pentagramm. An der Stelle, wo der hilflose Mann stand, wurde der Boden flüssig und der Mann versank bis zu seinen Fußknöcheln darin. "Nein!" kreischte der Mann panisch. "Bitte last Gnade walten, Herr!" "Schweig!" herrschte Vergil ihn an. "Noch ein Wort und meine Diener werden sich an dir laben dürfen." Der Mann sah sofort die regungslos da stehen Zombies an. Der Gedanke verpasste dem Mann einen Dämpfer. Vergil beachtet ihn nicht mehr, sondern stimmte einen Zaubergesang an. Er stellte sich über den goldenen Saphir und riss die Hände empor. Sein Gesang wurde schneller und schneller. Dann beugte sich der Magier zu dem Saphir, der begonnen hatte zu leuchten, wie die Sonne selber, und holte diesen aus seiner Ausbuchtung heraus. Vergil hob den Saphir wieder nach oben und beschwor die Kräfte des Artefakts. Das machte er über viele Minuten hinweg, bis der Saphir so sehr leuchtet, dass die Augen Vergils anfingen zu schmerzen und er sie zu kneifen musste. Vorsichtig legte der Magier den leuchtenden Stein zurück in die Ausbuchtung zurück. Dann zog der Magier ein kleines Messer aus dem weiten Ärmel seiner Robe und ging zu dem Mann hinüber, der komplett verstummt war. "Sein Leben," sang Vergil, während er dem Mann das Messer in die Brust rammte, "gegen für das meine." Er zog das Messer aus der Brust des vor Schmerzen keuchenden Mannes und hob es sich vors Gesicht. Der Mann sah ihn verängstigt an. Vergil ergötzte sich daran und leckte genüsslich von dem Messer etwas Blut ab, worauf andere Mann ihn angewidert ansah. Vergil ging zurück zu dem Saphir und kniete sich vor ihn. Dann hielt er das Blutverschmierte Messer über den Saphir und wartet geduldig. Nach langem Warten, tropfte endlich etwas Blut auf den Saphir. Ein Strahl schoss auf den entsetzten Mann zu, der aufschrie. Vergil breitete lachend die Arme aus. Der Strahl traff Vergils schreiendes Opfer. Der Mann wurde aschfahl, wie Vergil es selber war und saugte ihm das Leben aus. Der Strahl lies von dem Mann ab und schoss af Vergil zu. Mit voller Wucht traf er den Zauberer und riss ihn von den Beinen. Die Lebensenergie strömte in den Köper des Magiers. Sein Gesicht bekam wieder eine gesunde Färbung. Der Strahl verlosch bald darauf und das grelle Licht des goldenen Saphirs verlosch allmählich. Vergil stand langsam auf und ging zu dem Spiegel, den er in der Kammer aufstellen gelassen hatte und bewunderte seine neue Jugend. Er grinste zufrieden. Dieses mal hatten seine Untoten ihm ein starkes Opfer ausgewählt. Er blickte zu dem toten Mann, der immer noch im Stein gefangen war. Mit einem magischen Wink seiner Hand befreite er die Leiche, die sofort zu Boden fiel. "Nehmt ihn euch." Sagte er zu seinen untoten Lakaien. "Ihr hab euch sein Fleisch verdient." Die Untoten verzogen keine Miene und schleiften den Mann weg. Sie würden ihn auf den Hof bringen und dort die Leiche auf brutalste Weise verzehren, wusste Vergil. Aber es scherte ihn nicht. Schließlich würden die Untoten etwas Griebs aufbringen und die Reste weg wischen. Vergil kicherte. Er hatte Hunger bekommen. Guenhwyver rannte geschwind über Stock und Stein. Der Panther von der Astrahlebene, groß und schön, war auf der Jagd nach einer ganz speziellen Beute. Sie war klein und hatte ebenholzfarbende Haut. Drizzt hatte den Panther gerufen, damit Dalli mit ihm spielen konnten. Zumindest glaubte sie das. Der Drow hatte mit Bruenor kurz nach dessen Rückkehr gesprochen. Er war erstaunt darüber, was Dalli sich vorgenommen hatte. Deshlab hatte er beschlossen sie heimlich zu trainieren, um ihr bei der Erfüllung ihres Traumes zu helfen. Und der Panther war auch bereit, seinen Teil dazu beizutragen. Guenhwyver hatte das kleine Halbdrow-Mädchen längst gefunden. Dalli versteckte sich hinter einem schattigen Baum. Der große Panther kauerte sich nieder und sah sich überall einmal um. Dalli hatten ihn nicht bemerkt und kicherte unbeschwert, da sie dachte, das perfekte Versteck gefunden zu haben. Als sie noch einmal raus lugte, sprang der Panther. Dalli schrie erschrocken auf, als die dreihundert Pfund Panther ihr entgegen sprangen. Sie stolperte und fiel auf ihr Hinterteil. Guenhwyver stand über dem Mädchen und knurrte. Dann aber fing er an ihr über das Gesicht zu lecken, worauf das Mädchen kicherte. "Guen!" kicherte se und versuchte den Pantherkopf weg zu drücken. "Lass das! Das kitzelt!" Der Panther schnurrte nur und setzte das Geschlecke fort. In den sechs Jahren, seit der Geburt der Zwillinge, hatte der Panther einen Narren an den beiden gefressen. Die Kinder waren ihm genau so lieb, wie Drizzt und seine Gefährten und der Panther hatte jeden Besuch auf der materialen Ebene damit verbracht, mit den Kindern zumindest etwas herum zu tollen. "Guen!" rief Dalli noch einmal kichernd und schaffte es etwas Guenhwyver von sich weg zu drücken. Sie stand auf und streichelte den starken Hals des Panthers. "Gute, treue Guen." Der Panther schmiegte seinen Kopf an das Mädchen und schnurrte. "Da seit ihr also." Rief eine Stimme. Dalli und Guen sahen in die Richtung, wo die Stimme herkam und erblickten Drizzt, der lässig an einem Baum gelehnt da stand. "Guen hat mich schon wieder gefunden." sagte Dalli. "Sie findet mich immer." Drizzt ging zu seinem Mädchen und kniete sich neben sie hin. "Guen hat eben eine feine Nase und bessere Sinne, als wir." erklärte Drizzt und tächelte den Panther. "Da muss ich mir mühe, mich vor Guen besser verstecken zu können." meinte Dalli kichernd. "Sehr viel Mühe." Sagte ihr Vater lächelnd. "Komm. Wir müssen zurück. Deine Mutter hat sich schon das Essen fertig. Und wir wollen doch auch noch was davon haben, bevor Regis seine nächste Portion verlangt." Beide lachten und Guen brüllte. Ja, der gute Regis war immer erst zufrieden, wenn er mindestens drei gute Mahlzeiten hatte. Zusammen gingen Vater und Tochter zurück ins Dorf. "Papa." Fragte Dalli, während sie den Weg entlang gingen. "Wie lange hast du gebraucht, ein Schwertkämpfer zu werden?" Drizzt sah seine Tochter neugierig an. "Viele Jahre. Warum fragst du mich das?" "Weil ich auch eine Schwertkämpferin werden will." erklärte Dalli aufgeregt. "Ich will genau so gut sein wie du!" "Eine Rivalin für Drizzt Do´Urden." kicherte Drizzt. Mit einem Griff und etwas Schwung, hatte er Dalli sich auf die Schultern gesetzt. Das Mädchen hielt sich an der Stirn ihres Vaters fest und kicherte immer noch. "Ja, genau!" rief Dalli. "Ich werde berühmter sein als du! Berühmter als Drizzt Do´Urden, Bezwinger von Drachen, Riesen, Zauberern und Trollen!" Der Drow glaubte ihr. Er wusste nicht warum, aber Dalli hatte eine Ausstrahlung, die jeden magisch anzog. Drizzt hatte es früher mit Catti-brie verglichen, sogar mit sich, aber er war zu der Erkenntnis gekommen, dass das Mädchen seine ganz eigene Ausstrahlung besaß. Vielleicht lag es an der Mischung, dachte der Dunkelelf. Die Mischung des Blutes und des Erbes. Aber darauf konnte er sich selber keine richtige Antwort geben. Die Zeit würde ihm die Antwort geben. Wenige Wochen später feierte man Geburtstag der Do´Urden-Zwillinge. Es waren viele gekommen. Darunter die Felsenschulter-Brüder, Verwandte von Harkle Harpell, Pwent, Elfen, Zwerge aus der Gegend, Vertreter von Silbrigmond und Nesme und viele andere. Bruenor und die Zwerge aus Mithril-Halle waren noch nicht da, dafür aber Regis, der sich mehrfach für ihr Fehlen entschuldigte und dann aufs Essen stürzte. Drizzt und Wulfgar sahen dem Treiben der Familie Harpell zu, die sich um Zak geschart hatte und ihm alles Gute wünschte und sie vor dem guten Harkle warnten, der sich natürlich beschwerte. Catti-brie und Delly sahen zu ihren Männern und machten sich etwas über sie lustig, als sie Geschichten austauschten. Die Kinder lachten und spielten. Der wilde Pwent rutschte auf den Knien einem bestimmten Mitglied der Harpell-Familie hinterher und flehte diesen an, ihn zu beißen, was einige der Leute natürlich nicht verstanden. Ein gutmütiger Pikel zeigte den Kindern Druidentricks und spielte mit ihnen auch, was des Bruder zum Schnauben brachte und sagen lies, das es sich für einen normalen Zwerg nicht geziem, so einen Blödsinn zu machen. Aber dann hielt er still, als Biddeboo, dicht verfolgt von Pwent, an ihm vorbei kam. Und endlich kam Bruenor mit seinen Zwergen und brachte den Zwillingen reichlich Geschenke. Für Zak alles, was er brauchte, um ein Zauberere zu werden und für Dalli Trainingsgeräte und Waldläuferkleider in ihrer Größe, damit auch sie ihren Traum erfülle konnte. Die Kinder sprangen dem alten Zwerg an den Hals, was sein herz erwärmte, auch das aller, die sie dabei beobachten. Verlegen schnaubte der Zwerg und scheucht die Kinder weg, und alle lachten herzhaft. Ende Kapitel 1 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)