Demon Inside! von Shi-ne (Ein Muss für jeden Tekken Fan aber auch sonst eine schöne Liebesgeschichte. ^^ Ling x Jin (Kap 12 online!)) ================================================================================ Kapitel 7: Ein fröhliches Wiedersehen beginnt doch nicht mit einem Hilferuf... ------------------------------------------------------------------------------ Ein paar Worte vorweg. Wie versprochen, Kap 7 kommt schneller. ^^ Das ist das längste Kap, was ich für dieses FF geschrieben habe. ^^ Also, ihr dürft gespannt sein. ^^' Es war schwierig, einen passenden Titel für dieses Kap zu finden, weil Lustiges, aber auch etwas extrem Negatives passiert. Doch ihn denke, der Titel passt ganz gut... Viel Spaß beim Lesen... ich hoffe, ihr habt ihn am Ende des Kaps immer noch... Kapitel 7: Ein erhofftes fröhliches Wiedersehen beginnt doch nicht mit einem Hilferuf... Ling und Jin hatten den Wald hinter sich gelassen und liefen nun einen Feldweg entlang. Der Nebel hatte sich gelichtet und die Sonne drang schüchtern durch die dichten Wolken. Es war ruhig, nur ein paar Vögel zwitscherten und begrüßten so auf ihre Art den neuen Tag. Ling seufzte schwer, sie hatte wohl gerade einen neuen Rekord aufgestellt. Knapp eine Dreiviertelstunde hatte sie nun geschwiegen. Dies lag nicht daran, dass ihr kein Thema mehr einfiel, worüber sie hätte mit Jin sprechen können oder dass sie wirklich schweigen wollte. Nein, es war etwas anderes. Ling spürte jetzt schon, wie müde sie war. Letzte Nacht hatte sie ja bekanntlich nicht besonders gut geschlafen. Das Gewitter hatte ihr ganz schön zu schaffen gemacht... sie war wirklich fertig und würde nun am liebsten den fehlenden Schlaf aufholen. Mehr schlecht als recht setzte sie einen Fuß vor den anderen und hoffte darauf, dass ihre Müdigkeit bald wieder etwas nachließ. Sie gähnte herzhaft und rieb sich dann über die vor Müdigkeit tränenden Augen. Jin schaute in diesem Moment kurz zu ihr, bevor er sich wieder der Straße vor sich zuwandte. //Sie scheint tot müde zu sein. So still habe ich sie schon lange nicht mehr erlebt...//, dachte er und schaute mit leerem Blick in die Wolken hinauf. //Es ist aber kein Wunder... Sie scheint letzte Nacht kaum ein Auge zubekommen zu haben...// Ohne dass er es richtig merkte, senkte Jin sein Lauftempo. So würde es Ling leichter fallen, mit ihm Schritt zu halten. Doch selber eingestehen tat er sich diese Geste nicht, und sie wurde auch von Ling gar nicht richtig wahr genommen. Sie merkte zwar, dass Jin nicht mehr so ein scharfes Tempo vor gab, aber sie verschwendete nicht einen einzigen Gedanken daran, dass dies etwas mit ihr zu tun haben könnte. Ling kam endlich wieder aus ihrem Trott heraus. Sie hatte sich dazu entschlossen, auf einem Zaun, der neben dem Weg aufgestellt war, zu balancieren. Jin beobachtete sie missmutig dabei, er hatte das Gefühl, sie würde jede Sekunde das Gleichgewicht verlieren und fallen. Er versenkte seufzend seine Hände in den Taschen seiner Hose und schaute wieder nach vorne. Doch dies war ein Fehler. Er hätte sich lieber doch Ling widmen sollen, denn keine drei Minuten später hörte man einen hellen Aufschrei. Jin sah gerade noch, wie Ling über den Zaun fiel und im hohen Gras landete. Ein schwerer Seufzer kam über seine Lippen, genervt ging er zum Zaun und lugte gelangweilt über diesen. Ling lag auf dem Rücken und ihre Augen waren leicht glasig, sie erinnerte an ein kleines Kind, dass sich weh getan hatte. "Das tut weh...", quengelte sie leise. "Das war so klar...", murmelte Jin nur genervt zu sich selbst, wollte dann gerade etwas zu Ling sagen, als er plötzlich stockte. Das Geräusch mehrerer Motoren hatten ihn aus dem Konzept bebracht. Es war sehr leise, kaum hörbar, Ling war es nicht aufgefallen. Jin wandte sich in die Richtung, aus dem das oder die Fahrzeuge zu kommen schienen. Sie waren schwer zu erkennen, so weit entfernt, dass sie nur als schwarze Punkte auszumachen waren, die jedoch schnell näher kamen. Die Augen des Schwarzhaarigen verengten sich. Es waren drei Lieferwagen und ein schwarzes Auto, welches voran fuhr. So einen Konvoi sah man nicht alle Tage, und Jin hatte sofort ein mieses Gefühl. Mit einer raschen Bewegung, sprang er plötzlich über den Zaun und landete geschickt neben der verwunderten Ling im hohem Gras. "Runter...!", zischte er ihr zu. "Was aber-", begann Ling, die sich gerade erst aufgesetzt hatte. Doch wurde sie dann von Jin mit sanfter Gewallt wieder zurück ins hohe Gras gedrückt. "Was soll das!?", rief sie aus doch Jin legte sich einen Finger auf dem Mund und zeigte ihr so, dass sie leise sein sollte. Noch wichtiger war es jedoch, dass sie unten blieb, so ließ Jin vorsichtshalber seine Hand auf ihrer Schulter liegen. Ling wurde durch diese einfache Berührung leicht rot, sie schluckte und schielte zu Jin hinauf, der sehr ernst wirkte und dies gar nicht bemerkte. Sein Blick war auf einen ganz bestimmten Punkt fixiert. Ling hatte dadurch die Gelegenheit, sein Gesicht etwas genauer zu betrachten, ohne dass es ihm aufzufallen schein. Doch Jin bemerkte ihren Blick und wollte gerade verwundert zu ihr sehen, als das Geräusch der Autos gefährlich laut wurde. Sein Blick blieb lieber an dem vordersten Auto hängen, welches plötzlich langsamer wurde, abbremste und dann endgültig zum Stehen kam. Zum Glück nicht direkt vor Jin und Lings Versteck. Es stand ein paar Meter hinter diesem, direkt vor ihnen stand einer der schwarzen Lieferwagen. Jins Augen verengte sich. //Getönte Scheiben, ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache...// , ging es ihm durch den Kopf. Ling hörte, wie eine Autotür geöffnet wurde, Schritte, dann ertönte eine Stimme. "Was soll das Ghai!?", rief diese ungeduldig. Ling erschauderte, diese Männerstimme kam ihr bekannt vor, sie wusste nur in diesem Moment nicht woher. Der Mann fuhr fort. "Hier ist niemand...! Lass uns weiterfahren, sie können nicht mehr weit sein." Die Schritte erstarben langsam, ganz nah bei den beiden, die im hohen Gras kauerten, was sie zum Glück gut vor unerwünschten Blicken schützte. Jin konnte die schwarzen Schuhe des Mannes durch das Gras erkennen. //Das muss Ghai sein...// Die Stimme, die zu den Schuhen gehörte, ertönte erstmals über ihren Köpfe, sie war ihnen viel zu nah. "Ich dachte, ich hätte jemanden auf der Straße gesehen!", es war eine Männerstimme, dunkel und rau. "Nur Einbildung!", meldete sich die andere wieder zu Wort. "Ich habe niemanden auf der Straße gesehen... Da war niemand, oder siehst du hier jemanden?! Vielleicht sind sie ja auch die Nacht durch gelaufen. Es könnte durchaus sein, dass wir sie erst die Straße weiter runter einholen. Steig wieder ins Auto und lass und weiter fahren!" Ein schnaubendes, abweisendes Geräusch war zu hören, dann Schritte. Der Mann lief weiter die Straße hinab und seine Augen, gut verdeckt durch eine schwarze Sonnenbrille, musterten die Umgebung. "Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen. Fehler, kann und will ich mir nicht leisten! Übrigens, Katagiri! Ich mag es nicht, wenn man mir vorschreibt, wie ich meinen Job zu machen habe, klar!? Ich weiß, was ich tue!" Die Schritte entfernten sich wieder. Ling atmete leise erleichtert auf. "Wir sind jetzt Partner...", meinte der Mann, der sich als Katagiri entpuppte hatte, wieder. "Es ist 'unsere' gemeinsame Aufgabe, Kazama zu fangen. Also musst du wohl oder übel mit mir zusammen arbeiten. Das heißt auch, dass wir uns absprechen, auch wenn ich weiß, dass das nicht gerade deine Stärke ist." Wieder schnaubte der andere genervt. "Ich muss gar nichts!", war sein letztes Wort, und die Tür des Autos fiel wieder ins Schloss. Das Gespräch der beiden Männer war nun nicht mehr zu hören. Der Motor jaulte auf und der schwarze Wagen setzte sich langsam wieder in Bewegung. Die Lieferwagen folgten. Sie waren so schnell verschwunden, wie sie gekommen waren. Jin wartete noch kurz, bis er sicher war, dass er selbst im Rückspiegel nicht mehr zu sehen war, setzte sich auf und lugte aus dem Gras hervor. Er schaute den Autos misstrauisch nach. Ling kam nun auch langsam wieder zum Vorschein, vorsichtig tippte sie Jin an, der sich daraufhin zu ihr wandte. "Darf... darf ich jetzt wieder sprechen...?", flüstert sie verlegen und hielt sich eine Hand vor den Mund, damit sie auch wirklich nicht zu laut war. Beinah hätte Jin geschmunzelt. Lings Art war wirklich bemerkenswert und sie lenkte Jin doch tatsächlich von dem eben Erfahrenem ab. "Klar...!", nuschelte er und bemerkte erst jetzt, dass er noch immer die Hand auf ihrer Schulter liegen hatte. War dies der Grund für ihre Verlegenheit? Rasch zog er sie weg, räusperte sich und richtete sich auf. Beiläufig klopfte er sich das Gras von den Klamotten. "Das waren die Typen von gestern, nicht...?", meinte Ling und blieb nachdenklich im Gras sitzen. Jin nickte. "Ja... mit dem einem von ihnen haben wir bereits Bekanntschaft geschlossen. Es ist der Anführer von diesen Schlägertypen der Zaibatzu gewesen. Ich habe seine Stimme wieder erkannt." "Das waren jetzt aber viel mehr...", flüsterte Ling. "Ich könnte schwören, dass in diesem Lieferwagen auch noch Männer waren." Jin stimmte bitter zu. "Ja... wir müssen auf jeden Fall vorsichtiger sein." Jin sprang wieder geschickt über den Zaun zurück auf die Straße, schaute zu Ling, die noch immer in Gras hockte. Er hob auffordernd eine Augenbraue, die Geste war Ling klar. Vorsichtig versuchte sie sich aufzurappeln und hielt sich dabei kurz die Seite. Sie war ganz vorsichtig, was ihre Bewegungen anging. Jin bemerkte diese unscheinbaren Sachen jedoch. Hatte sie sich nicht gestern beim Kampf gegen diese Schlägertypen verletzt? Jin war ein aufmerksamer Beobachter, ihm fiel so etwas auf. Er erinnerte sich auch noch daran, dass Ling diese Verletzung kurz erwähnt, aber rasch gemeint hatte, es wäre nichts Ernstes. Jin zweifelte nun stark daran. Er kam wohl um eine Frage nicht herum. "Was ist mit deiner Seite...?" Sein Blick durchbohrte sie förmlich. Er schein genau zu wissen, was in ihr vorging. Dies ließ Ling etwas unsicher werden. Sie schaute verlegen lächelnd zu ihm hoch. "Ähm...", versuchte sich es und sah dann hektisch einmal nach links und nach rechts, als wäre jemand neben ihr, der ihr helfen können. Rasch senkte sie den Blick. "Ich hab mir die Seite geprellt...", gab sie dann zu. "Beim Kampf gestern..." Dann sah sie auf und lächelte. "Es ist aber nichts Ernstes...", rasch winkte sie spaßend ab und lachte. Jin dreht sich um, ohne den Blick von ihr zu nehmen, noch einmal sah er sie Prüfend an, bis er dann ganz auf die Straße sah, sie nicht mehr beachtete und weiter ging. Lings Blick trübte sich leicht, als Jin sie nicht mehr ansah. Glaubte er ihr so einfach oder interessierte es ihn nicht, wie es ihr ging? Sie kletterte rasch über den Zaun und versuchte ihn, trotz Schmerzen, die man ihr jedoch nicht ansah, einzuholen. Jiro klammerte sich mit aller Kraft an Hwoarang und kniff die Augen zusammen. "HWOARANG, musst du so rasen!?", rief er. Seine blonden Haare flogen über seine Augen und störten, doch er wagte nicht, seinen Griff zu lockern und sie zu entfernen. "Das bringt rein gar nichts!? Du bekommst noch nen Strafzettel verpasst!" Hwoarang gab ordentlich Gas und peste mit seinem Motorrad über eine leere Landstraße. Wie weit er die Geschwindigkeitsgrenze schon überschritten hatte, wollte Jiro gar nicht wissen. "Wir haben so viel Zeit verloren, die werde ich jetzt aufholen!", erklärte Hwoarang mit knappen Worten. "Zeit einholen?", rief Jiro aufgebracht. "Du holst so keine Zeit auf! Diese Feldstraße ist ein riesengroßer Umweg! Fahr langsamer auf der Autobahn und wir wären sogar noch schneller, wir verlieren einen Haufen Zeit, nicht umgekehrt!" Hwoarang grinste nur. Er glaubte dem kleinem Elfjährigen kein Wort. Er hatte doch, bevor sie los gefahren waren, die Karte gecheckt. Dieser Weg war sicherlich der bessere. Er war der Erwachsene hier, der immer Recht behielt. Jiro war doch noch ein Kind, hatte seiner Meinung nach keine Ahnung vom Straßenkartenlesen. "Schwachsinn!", meinte Hwoarang daraufhin nur. "Du bringst uns noch um! Du fährst viel zu schnell!", jammerte Jiro und wagte noch nicht einmal, die Augen zu öffnen. Der Ältere lachte. "Das nennst du schnell!? Das ist doch gar nichts, pass auf!" Er bescheunigte noch ein bisschen, was Jiro nur mit einem "Nei~n!", quittierte. Satoshi Yori lag auf dem Sofa, auf welchem sein Arbeitskollege noch vor einige Zeit zuvor geruht hatte, und döste vor sich hin. Diese Pause hatte er sich nach der anstrengenden letzten Nacht redlich verdient. Er murmelte irgendwelche Formeln vor sich hin und drehte sich auf die andere Seite. "Er wurde noch immer nicht gefunden...?", meinte Lee, der einige Meter weiter weg am Schreibtisch saß und leise in den Hörer sprach, um Satoshi nicht zu wecken. "Er kann doch nicht wahr sein! Das gibt's doch nicht!" Eine Frauenstimme meldete sich an der anderen Seite der Leitung. "Ich habe wirklich mein bestes getan, alles durchtelefoniert. Polizei etc alarmiert, doch ich konnte ihn nicht finden. Denkst du nicht, wir sollten Satoshi davon erzählen? Er wird es ohnehin bald erfahren, glauben Sie nicht?" Kurz schwieg der Gefragte und schaute den schlafenden Satoshi nachdenklich an. Dann schüttelte er den Kopf, eine Geste, die seine Gesprächspartnerin nicht sehen konnte. "Nein, nein wir sollten ihm nichts sagen. Vielleicht finden wir ihn auch bevor er etwas merkt. Satoshi ist sehr auf seine Arbeit konzentriert. Er denkt nicht an seine Familie, nur seine Arbeit ist für ihn wichtig... und das soll auch so bleiben. Wir stehen gerade unter einen enormen Zeitdruck, jede Ablenkung für Satoshi könnte bedeuten, dass wir den Termin nicht einhalten könnten und das kann ich nicht verantworten..." Die Frau am Telefon schwieg und für Lee war diese Sache abgehakt. Er ging nicht mehr darauf ein. "Wo könnte er noch sein? Wir dürfen nichts ausschließen!" "Ich weiß es nicht. Ich muss zugeben, ich kenne ihn nicht besonders gut..." "Hat er sich in letzter Zeit anderes verhalten...?", fragte Lee weiter, obwohl sie das alles schon einmal durchgekaut hatten. Er gab der Frau kurz Zeit zu überlegen, und sie antwortete. "Hm... wie du weißt, sehe ich ihn selten. Ich bin nicht oft zuhause, aber ich hatte das Gefühl, seit dem Gespräch mit Satoshi war er nachdenklicher. Er hat sich plötzlich für Kampfsport interessiert und mich gebeten, ihm eine Zeitschrift zu kaufen. Ich fand das etwas seltsam, da er doch solche Gewaltsachen verabscheut, aber ich habe mir nichts weiter gedacht... Was könnte noch von Bedeutung sein, lass mich überlegen -", doch Lee unterbrach sie. Nach dieser Information hatte er gesucht. "Was war das für eine Zeitschrift, genauer bitte!", hakte er rasch nach. Die Frau auf der anderen Seite wirkte verwundert, was hatte die Zeitschrift damit zu tun, doch trotz aller Skepsis, antwortete sie ihm. "Ich glaube, es war eine Zeitschrift über das King of Iron Fist Tournament 5, so weit ich weiß...", grübelte sie laut. "Danke, danke Frau Hina! Ich glaube ich weiß, wo er sein könnte...! Suchen sie jedoch weiterhin in Osaka alles ab, falls ich falsch liege. Danke für Ihre Hilfe, wir müssen mal wieder zusammen Essen gehen, wiedersehen!" Damit legte er kurzfristig auf und ignorierte den Ansatz von Widerspruch von Frau Hina. Sofort wählte er eine andere Nummer. "V!", meldete sich eine dunkle Stimme. Autogeräusche waren im Hintergrund zu hören. "Yo, Chaolan hier! Wie geht's Ghai, lang nicht mehr gesprochen!?" Ein schnauben ertöte. "Chaolan, ja war ne lange Zeit. Ich verzeihe es dir noch immer nicht, dass du einmal meinen Namen benutzt, hast um am Turnier teil zu nehmen! Also mach hier nicht auf Busenfreund, klar?!" Lee lachte. "Du bist einer der nachtragendsten Menschen, die ich kenne!", meinte er grinsend und lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück, spielte mit seinem Kugelschreiber. "Was willst du?", fragte Ghai nach einer Weile genervt. "Ich habe noch einen kleinen Auftrag für dich. Du kannst uns bei der Suche nach einem kleinen Jungen behilflich sein." "Red keinen Stuss, ich muss Auto fahren, verdammt! Lass diese bescheuerten Witze! Ich bin nicht zum Spaßen aufgelegt." "Das ist kein Scherz Ghai. Der kleine Junge könnte sich bei Kazama befinden... Ich schick dir ein Bild von ihm und ein paar Infos auf deinen Messenger, klar?" Lee legte bei seinen Worten seinen Kugelschreiber aus der Hand, begann die Daten auf seinem Computer zu suchen um sie anschließend abzuschicken. "Gut, nur ein paar Fragen hätte ich da. Warum soll ich diesen Jungen finden, warum sollte er sich bei Kazama aufhalten...?" "Moment!", antworte Lee und klemmte sich den Hörer zwischen Wange und Schulter. Er brauchte beide Hände um schneller Tippen zu können. Obwohl Lee sozusagen Ghais Chef war, handelte dieser nicht mit Respekt. "Ich fahr Auto verdammt! Gibt mir schon die Infos durch!", meinte er ungeduldig. Lee lies ihn noch etwas warten und belauschte dabei belustigt, wie Ghai mit Katagiri, der neben ihm saß, aneinander geriet. Ghai konnte es einfach nicht lassen jeden anzupflaumen, wenn er schlechte Laune hatte oder es um seine Arbeit ging. Er wollte Perfektion sehen, die er weder bei seinem Partner, noch bei seinen Auftragsgebern zu finden schien. "Also, hergehorcht!", meldete sich Lee wieder. "Es könnte sehr gut sein, dass ich mich irre und total falsch liege. Aber wir dürfen keine Möglichkeiten ausschließen. Wir müssen diese Jungen finden!" "Drei-zwei-ei-", zählte Ghai aus einer Mischung aus Wut und Ungeduld an. Lee musste sich seufzend fügen. "Schon gut, schon gut! Die Sache ist die..." Jin machte sich ein klein wenig Sorgen um Ling, obwohl man ihm dieses in keinster Weise ansehen konnte. Er gab wieder ein scharfes Tempo vor und schenkte Ling nicht einen einzigen Blick. Ling hatte dies auch nicht erwartet und versuchte, mit ihm mit zu halten. Ihre Seite schmerzte. Sie hatte schon die ganze Zeit etwas geschmerzt, doch es war zuvor nicht wirklich schlimm gewesen, war nur bei hektischen Bewegungen aufgefallen. Doch nach ihrem Sturz ins hohe Gras hatte sich dies verändert. Jetzt schmerzte es bei jeder Bewegung. Doch sie wollte deswegen nicht darum bitten, dass sie langsamer liefen. Sie wollte Jin kein Klotz am Bein sein, er sollte wegen ihr keine Schwierigkeiten haben! Doch wurde das wirklich schwer und die Müdigkeit, die in ihr aufstieg, machte alles nur noch schlimmer. Jin hörte erneut Motorgeräusche. Er drehte sich um und entdeckte eine LKW, der auf sie zugefahren kam. Jin hatte nicht das Gefühl, dass von ihm eine Gefahr ausging und ging an die Seite der Straße, um nicht im Weg zu stehen. Der LKW fuhr neben sie, bremste eindeutig ab und fuhr nun nur noch im Schritttempo. Die Scheibe wurde heruntergekurbelt und Jin sah verwundert zu dem Mann auf, der sich leicht aus dem Fenster beugte. Er war wirklich ein Mann, wie man sich eine LKW Fahrer vorstellte. Etwas pummelig, hellbraune Haare, die unter einer roten Mütze steckten. Er trug ein schwarz-rot kariertes Hemd und lächelte Jin an, als würden sie sich schon lange kennen. Er war eindeutig kein Japaner. Dann sah er zu Ling, die ebenfalls verwundert wirkte. "Ihr wollt sicher nach Otsuki! Soll ich euch mitnehmen?", fragte der Mann einladend. Er sprach ihre Sprache nahezu perfekt, doch es war eindeutig ein Akzent heraus zu hören. "Ich habe jede Menge Platz in meiner Karre!" Mit ihrem Ziel lag er nicht falsch. Ihr nächstes Ziel auf der Karte war tatsächlich Otsuki, doch dies war nicht schwer zu erraten gewesen. Diese Feldstraße führte nur in die kleine Stadt, Abzweigungen gab es nicht. Ling wollte grade mit einem Nein antworten, doch Jin kam ihr zuvor. "Sie würden uns wirklich mitnehmen...?", hakte er nach. "Um ehrlich zu sein, wäre uns das sehr recht." Ling schaute Jin ungläubig an. Hatte er nicht gesagt, er wollte den Kontakt mit anderen auf jeden Fall vermeiden? Und jetzt tat er genau dies, was er angeblich nicht wollte. Tat er das, weil sie es sich so schwer mit dem Laufen tat? Jin warf ihr einen kurzen Blick zu, es war schwer zu sagen, was er damit sagen wollte. Sie erwiderte ihn und wurde leicht rot, was Jin jedoch nicht bemerkte. Er wandte sich wieder dem LKW-Fahrer zu, der nickte. "Sicher, sicher. Kommt rüber und steigt ein!" Jin setzte sich mit einem dankenden Nicken in Bewegung, und Ling folgte ihm rasch. Er öffnete die Tür und ließ Ling zuerst ins Fahrerhaus schlüpfen. "Danke...", nuschelte sie ihm leise zu. Jin sah kurz zu ihr und schüttelte über sein eigenes Verhalten den Kopf. //Ich werd' noch verrückt! Jetzt nehm' ich schon so ein verrücktes Angebot an, damit Ling nicht weiterhin laufen muss! Ich glaube, das liegt an meinem schlechten Gewissen wegen gestern Nacht.//, spekulierte er. //Nicht mehr und nicht weniger, obwohl dieses 'schlechte Gewissen' ebenfalls totaler Humbug ist!// Er seufzte und kletterte ebenfalls in das Fahrzeug und schlug die Tür zu. "Ich bin Ling!", stellte sich seine kleine Schwäche gerade dem Fahrer vor. "Und das hier ist Jin...", meinte sie und zeigte auf Jin, der die Rucksäcke hinter den großen, breiten Sitz legte. Dort war noch reichlich Platz, doch zu seiner Enttäuschung befand sich kein kleines Bett hinter ihm, wie es bei vielen LKWs zu finden war. Er hatte gehofft, dass sich Ling etwas hinlegen konnte, damit sie schnell wieder fit wurde. "Mein Name ist Bob, einfach nur Bob!", stellte sich der Fahrer fast schon stolz vor und schüttelte Ling die Hand. Auf diese Begrüßung verzichtete er bei Jin, der einfach zu weit weg saß und hob nur lächelnd die Hand. Er gab langsam wieder richtig Gas und das Fahrzeug setzte sich in Bewegung. Ling und Bob amüsierten sich scheinbar prächtig. Sie plauderten über dies und jenes, und da beide sehr offen waren, hörten sie gar nicht auf. Bob erzählte, warum er in Japan lebte. Er kam aus Amerika, was wirklich ungewöhnlich war. Somit hatte er Ling eine Menge zu erzählen, die ja bekanntlich sehr wissbegierig war, bis Ling herzhaft gähnen musste. Sie war wirklich müde. Jin, der außen auf dem großen Sitz am Fenster saß, hatte die ganze Zeit gelangweilt raus gesehen und dem Gespräch gelauscht, obwohl es ihn nicht interessierte. Aber wie hätte er auch weghören sollen? Doch bei Lings Gähnen wurde er aufmerksam. "Du solltest etwas schlafen...", ergriff er nach langem Schweigen wieder das Wort. "Das wird dir sicherlich gut tun..." Ling war erstaunt über Jins plötzliche zurückhaltende Fürsorge, doch sie stimmte ihm zu. "Das sollte ich wirklich..." Sie lächelte ihn lieb an. Auch Bob stimmte zu. "Es ist noch ein Stückchen zu fahren...", meinte er. Ling machte es sich im Sitz bequem und schloss die Augen, döste etwas vor sich hin, bis sie ganz eingeschlafen war. Jin schaute wieder gelangweilt aus dem Fester und wollte weiter vor sich hin schweigen, doch Bob war wohl nicht danach. Nach knapp einer halben Stunde wurde es ihm zu langweilig. "Du redest nicht viel, was?", bemerkte und schenkte Jin einen Blick, den dieser leicht erwiderte. "Nein...", war alles was Jin antwortet und festigte seine Aussage mit dieser kurzen Antworte noch um so mehr. "Das merkt man...", murmelte Bob. "Sie mögen keine Fremde, hab ich recht?" Jin sah weiterhin gelangweilt nach draußen. "Ich habe nichts gegen fremde Menschen.", antwortete Jin ihm. "Solange sie fremde Menschen blieben." Bob grölte auf. "Ha! Das war gut gekontert Junge! Wirklich gut gekontert.", lachte er. "Solange sie fremde Menschen bleiben!", zitierte er Jins Worte. "Grandios!" Jin hätte am liebsten die Augen verdreht. // Diese Kommentare sind so was von sinnlos, der könnte doch auch gleich schweigen!// Plötzlich spürte er etwas an seinem Arm und gleich darauf, etwas warmes an seinem Hals. Es unterbrach seine negativen Gedanken über Bob. //Was zum?// Er sah verwundert zur Seite und musste mit Erschrecken feststellen, das Lings Kopf auf seiner Schulter gerutscht war. Ihr warmer Atem kitzelte seine Nackenhaut. Benahe wäre er rot angelaufen, er erschauderte. Ihre Nähe machte ihn etwas nervös, und sie sah auch noch so verdammt niedlich aus, wenn sie schlief. Zu all dem Übel kuschelte sie sich noch etwas an seine Schulter, die ihr Kissen und ihre Wärmequelle war. Am liebste hätte Jin sie von sich weg gedrängt, doch Bob hätte ihn sicherlich gefragt, was das denn sollte. Das hätte er nicht wirklich erklären können. Da Ling zischen ihnen saß und sich irgendwo anlehnen wollte, ließ Jin das lieber über sich ergehen, als mit anzusehen, wie sie sich an Bob kuschelte. "Sie ist wirklich süß, was?", meinte Bob schmunzelnd und Jin wirkte nun wirklich genervt. "Schauen Sie lieber nach vorne auf die Straße!", bemerkte er streng. Bob hörte auf seine Aufforderung und wandte den Blick wieder nach vorne, der jedoch immer wieder zu Ling abrutschte. //Das war eine dumme Idee, sie dazu aufzufordern etwas zu schlafen!//, ärgerte sich Jin, dem mittlerweile leicht heiß geworden war. Er konnte sich das nicht erklären. //Die ganze Sache mit dem LKW war eine bescheuerte Idee!//, ergänzte er sich, als Bob wieder zu Ling schielte. "Sag mal, seid ihr beide ein Paar?", fragte Bob freudig. "Ich finde das wirklich zu putzig! Ihr seid ein süßes Paar!" Jins Gesicht verdunkelte sich dramatisch. Das wurde ja immer schlimmer! Jin war nun eindeutig angespannt. So etwas konnte er überhaupt nicht haben. Da dachte dieser Fettsack doch tatsächlich, dass Ling seine Freundin sei!? Wie um Himmels Willen kam er auf so einen Schwachsinn!? "Nein, sind wir nicht... wir sind kein Paar!", murmelte Jin gereizt und sah konzentriert weiterhin nach vorne. So war Lings Nähe besser zu ertragen. Sie anzusehen ließ ihm nur noch heißer werden, und Bob wollte er überhaupt nie wieder ansehen müssen. Dieser Mann ging ihm auf die Nerven. Bob lachte nur. "Wirklich nicht?", hakte er nach und sah wieder zu den beiden. Ling kuschelte sich noch etwas mehr an Jins Schulter und ließ Jins Antwort ziemlich unglaubwürdig wirken. "Ich finde, dass sieht ganz anders aus." "Straße!", war alles, was Jin sagte und Bob wandte sich dieser wirklich wieder zu. Doch er gab nicht auf. "Hm...? Hm? Nun? Du kannst Onkel Bob ruhig alles erzählen. Ich bin dir doch nicht mehr fremd.", hakte er hartnäckig nach. "Nein... wir sind kein Paar, okay!?", zischte Jin nun und genervt zu Bob, der ihn nur vor sich hingrinste und Jin nicht ernst nahm. Ein großes No-No. "Sicher!", meinte er ungläubig, und Jin wurde langsam wütend. Diese ganze Situation war wirklich zum Kotzen! "Ahhh~!", schrie Hwoarang aufgebracht und hielt die Karte in der Hand. "Verdammt noch mal, du hattest recht! Du hattest Gott verdammt noch mal, recht! Wir sind einen riesengroßen Schlenker gefahren. Wir sind in Otsuki! Ich will so schnell wie möglich nach Otsu! Nicht nach Otsuki! Shiii~t! Ohhh~ verdammter Mist!" Hwoarang war kurz davon, seine neu gekaufte Karte zerreißen. "Ah! Mist", fluchte er weiter herum. Jiro stand neben Hwoarang und sah zu um auf, lächelte verunglückt und verlegen. "Onkel, bitte, nicht so laut, die Leute schauen alle schon...", nuschelte der Kleine besorgt und warf den Vorbeigehenden entschuldigende Blicke für Hwoarangs Verhalten zu. "Bitte.." Sie standen in der Mitte eines großen Marktplatzes mit einem Brunnen. Doch Hwoarang beruhigte sich nicht. "Warum hast du mir das nicht gesagt, wenn du das so gut wusstest!?", machte er Jiro nur an, was man jedoch nicht ernst nehmen konnte, was Jiro auch nicht tat. Er seufzte nur. "Ich habe es dir doch gesagt..." Jiro lies seinen Blick über den kleinen Markt wandern. Es war Hochbetrieb, kein Wunder, es war Samstag Mittag, da war viel los. Viele erledigten noch ihre Einkäufe. Jiro fand den Mark sehr hübsch und es gefiel ihm hier wirklich sehr gut. All diese Gerüche, die typischen japanischen Spezialitäten, die es hier zu kaufen gab. Himmlisch! Selbst Hwoarang konnte ihm das nicht schlecht machten. "Hwoarang, soll ich dir was zu trinken holen, zum Abkühlen?", schlug der kleine vor, als sich der Ältere immer noch über seinen Fehler aufregte. "Kann dieser Kerl nicht einmal aufhören, hier herumzufluchen?", meinte ein Mann, der einen schwarzen Anzug trug, genervt und biss in seinen Apfel. Sein nun voller Mund hielt ihn nicht davon ab, weiter zu sprechen. "Das ist wirklich nervig! Meinst du nicht auch Ghai? Dieser Kerl flucht schon die ganze Zeit hier herum." Er beobachtete den Rothaarigen, der neben dem Brunnen stand und über einer Karte brütete. Ghai schenkte dem Verrückten keine Beachtung und lehnte nachdenklich an einer Häusermauer. Sein Blick ruhte auf seinem Messenger, auf dem ein kleiner blonder Junge zu sehen war. Ghai seufzte. Noch immer hatten sie nichts gefunden. Vor gut einer Stunde waren sie hier angekommen. Ihre Männer durchkämmten gerade die Stadt auf der Suche nach Jin Kazama. Jedoch bis jetzt ohne Erfolg. Ghai klickte das Bild von dem kleinen Weg und betrachtete nun eine Karte. //Aber das wäre doch sein logischster Weg, wo steckt er Kerl nur! Haben wir ihn doch übersehen? Könnte er schon weiter gekommen sein, als hier?// "Hey, Ghai?", meinte Katagiri und tippte seinen tief in Gedanken versunkenen Partner an. "Was?!", zischte Ghai genervt. "Ich habe zu tun!" Katagiri nickte ohne ein weiteres Wort zum Brunnen hin, ein kleiner blonder Junge entfernte sich gerade von diesem. Ghai brauchte nicht lange, um ihn unter all dem Leuten zu erkennen und zu verstehen, wen Katagiri meinte. Er hatte scharfe Augen. Rasch klickte Violett zurück und holte das Bild des kleinen jungen wieder zurück auf den Schirm. "Bingo...!", meinte er kühl. "Anscheinend hat der Kleine Jin schon gefunden oder verfolgt die gleiche Spur wie wir. Ich werde ihn mir mal vornehmen...!" Katagiri grinste. "Das ging schneller, als ich erwartet hatte. Kaum zu glauben, dass wir so viel Glück haben! Bring ihn zu den Wagen, ich warte dort und koordiniere die Männer ein wenig. Das packst du doch sicher allein, oder?" Er folgte dem Jungen noch immer mit seinem Blick. "Tze...!", meinte Ghai nur und setzte sich seine Sonnenbrille wieder auf Gesicht. "Das wird ein Kinderspiel!", grinste er zuversichtlich, versenkte die Hände tief in den Taschen seines Mantel und hefte sich an die Fersen des Kleinen. Katagiri sah ihm kurz nach, bevor er die andere Richtung einschlug. Er führte seinen Finger an eine Schnur, die von seinem Ohr unter seinen Mantel führte. An dieser war ein kleines Mikro befestigt, welches wiederum an seinem Kragen haftete. Er drückte einen kleinen Knopf am Mikro uns sprach im Flüsterton hinein. "'Key' hier. Zielobjekt Jiro Yori gesichtet. Kazama kann nicht weit sein, haltet die Augen offen. Erwarte Rückmeldung." Ein paar Bestätigungsnachrichten folgten. Alle Teams hören. "Gut! Informiert mich über jede kleine Kleinigkeit! Wir schalten eine Stufe höher. 'Key' ende!" Jiro drängte sich durch die Menschenmassen zu einem bestimmten Stand durch, der Sake verkaufte. Er schauderte. //Wie kann Hwoarang jetzt Sake trinken wollen... Mittags!? Widerlich!// Jiro seufzte. Ob sie ihm überhaupt Sake verkaufen würden? Er war noch minderjährig. Aber Hwoarang hatte darauf bestanden, wollte keine Zeit verlieren und weiterhin die Karte studieren, während Jiro ihm etwas zu Trinken besorgte. Der Kleine erreichte den Stand und musste sich auf die Zehnspitzen stellen, um über die Theke sehen zu können. "Ich hätte gern eine Flasche Jake...", bestellte der Kleine und legte die geforderte Summe hin. Der Mann hinter dem Tresen gab ihm die Flasche und wechselte das Restgeld. Jiro Blick verdunkelte sich etwas. //In was für einer kranken Welt leben wir nur...? Ich könnte diesen Kerl anzeigen!//, ging es Jiro angewidert durch den Kopf, als er sich verabschiedete. Obwohl Jiro noch sehr jung war, hatte er schon eine klare Meinung zu Alkohol, er mochte ihn nicht! Und die Tatsache, dass dieser Mann ihm gerade ohne Umschweife Sake gegeben hatte, machte ihn fast schon wütend. Doch nun wollte er sich nicht darüber den Kopf zerbrechen und beeilte sich, wieder zurück zu Howarang zu kommen, als ihn plötzlich jemand grob am Arm packte. Jiros Augen weiteten sich. Er sah erschrocken zu einem schwarz gekleideten Mann auf. "Hey, lassen Sie mich-", setzte Jiro an, doch ihm wurde hart eine Hand auf den Mund gepresst. Er konnte sich nicht wehren, der Griff war zu stark, auch wenn er versuchte, sich mit aller Kraft loszureißen. Mit einem Ruck wurde er in eine Seitenstraße gezogen. Keiner der Marktbesuche bemerkten dieses Verbrechen, keiner achtete auf den kleinen Jungen. Es war alles unheimlich schnell gegangen. Jiro hatte panische Angst, versuchte zu schreien, doch die Hand auf seinem Mund ließ das nicht zu. Er sah noch Hwoarang am Brunnen sitzen und über der Karte brüten. Tränen sammelten sich in seinen Augen, die Menschen, die an der Seitentrasse vorbeigingen, schenkten ihm keine Beachtung. Jiro lähmte das. //Schaut doch zu mir!//, weinte er. //Bitten schaut doch zu mir!// Doch das taten sie nicht. Jiros Blick blieb an Hwoarang hängen. Die Menschen liefen an ihm vorbei und versperrten Jiro ab und zu die Sicht auf ihn, warfen ihre dunklen Schatten. //Hilf mir!//, flehte der Kleine in Gedanken. //Hwoarang hilf mir!// Doch Hwoarang konnte seine Rufe nicht hören, er wurde in Jiros Augen immer kleiner. Bald war er ganz aus seinem Blickfeld verschwunden. //Hilfe!// Es verging eine weitere, anstrenge Stunde für Jin. Bob wollte einfach nicht locker lassen, genau so wenig wie Ling, die, die ganze Zeit den Kopf auf seine Schulter gebettet hatte. Sie fand es durchaus bequem, was ihr nicht zu verübeln war. Jin war erleichtert, als sie endlich zum Stehen kamen und Ling langsam aufwachte. Sie richtete sich auf, rieb sich verschlafen über die Augen und gähnte. Sie hatte gar nicht bemerkt, wo ihr Kopf die ganze Zeit geruht hatte. "Sind wir schon da...?", nuschelte sie noch halb im Tiefschlaf. Jin überließ Bob die Erklärungen und schnappte sich ihre Rucksäcke von hinten. Er öffnete die Tür und kletterte rasch aus dem Wagen. Ling verabschiedete sich derweilen von Bob. Jin belies es bei einem einfachen "Bye!", und einem "Danke fürs mitnehmen...." und sah sich in der Straße um, achtete nicht mehr auf den LKW. Die Sache war für ihn abgehakt. Von dem kleinem Gespräch zwischen Ling und Bob bekam er nichts mehr mit. Nach einer Weile kletterte auch Ling aus dem LKW und schlug die Tür zu. Sie war hochrot im Gesicht. Über was die beiden wohl gesprochen hatten? Ling und Bob winkten sich noch zu, dann schmiss dieser den Motor wieder an und der Wagen entfernte sich von ihnen. Ling streckte sich ausgiebig und sah dann zu Jin auf. Jin war ziemlich genervt und seine Geduld war am Ende. Jede Kleinigkeit könnte den Geduldsfaden endgültig zum Reißen bringen. Diese Fahrt war die schlimmste seit langem gewesen, und er fühlte sich ziemlich aufgewühlt. Über eine Stunde hatte er Lings Atem an seinem Nacken gespürt, allein wenn er daran dachte, wurde ihm heiß. Ihm gefiel das nicht, ganz und gar nicht. Er dachte zwanghaft nicht darüber nach, wollte gar nicht wissen, warum er sich so benahm. Er schulterte seinen Rucksack und nahm auch den von Ling an sich. Sie war verletzt, sie sollte und musste jetzt nicht schwer tragen, außerdem war es nicht weit bis zum Hotel. "Ich kann das nehmen!", rief Ling und holte Jin ein. "Wirklich, mir geht es schon viel besser, glaub mir!", nickte sie. Jin sah nicht zu ihr. "Es geht schon, es ist nur bis zum nächsten Hotel....", nuschelte Jin. Ling sah verlegen zu ihm auf, dann sah sie auf ihre Hände. Nervös stupste sie ihre beiden Zeigefinger Fingerspitzen aneinander. Ihre Röte war nur etwas abgeklungen. "Danke... dass du das Angebot angenommen hast...", flüsterte sie. "So konnte ich mich etwas ausruhen, ich weiß das sehr zu schätzen, Jin..." Jin sah schon fast verwundert zu ihr herunter. Sie bedankte sich wirklich dafür...? Sie wusste das zu schätzen? Jin hatte nicht gedacht, dass ihr so etwas so viel bedeutete. Irgendwie fand er das niedlich von ihr, was er sich oder Ling wahrscheinlich nie eingestehen würde. Gerade wollte er etwas erwidern, wollte ausnahmsweise etwas freundliches sagen, als ihn eine laute, leider bekannte Stimme aus dem Konzept brachte. "JIRO! JIRO VERDAMMT WO BIST DU?", rief sie. Ling drehte sich zu der Stimme um und die freundliche Antwort von Jin würde sie nicht mehr zu hören bekommen. So ein Pech! Jin wollte sie packen und zurück halten, doch leider waren seine Hände voll. "Ling-hey! Nicht!", zischte er, doch es war schon zu spät. Sie hatte sich schon der bekannten Stimme zugewandt und winkte ihr zu. "Hey Hwoarang!", rief sie fröhlich aus. Jins Gesicht verdunkelte sich. "Wolltest du was sagen...?", fragte Ling irritiert. "Was soll ich nicht?" "Vergiss es...", zischte Jin wütend und sah in den Himmel auf, um nicht auszurasten. //Ruhig Blut...// Jin wäre am liebsten im Boden versunken. Der Gerufene bemerkte Ling und Jin, seine Augen weiten sich. "Jin, Ling! HA!", rief er aus und kam auf die beiden zugerannt. "HA! Hab ich euch gefunden! Was ein Glück, dass ich euch finde!" Er kam erschöpft vor den beiden zum Stehen und musste erst einmal durchatmen. Er schien viel gerannt zu sein, war total erschöpft und stützte sich auf seine Knie. Jin hob verwundert eine Augenbraue, als er das kleine Fernglas, welches um Hwoarangs Hals baumelte und den kleinen Rucksack bemerkte, den er mit sich trug. Wem gehörten denn diese Sachen? Außerdem, von was für einem Glück war hier die Rede? Jin war gerade zu tiefst unglücklich. Hwoarang sah flehend zu Jin und Ling auf, hatte wieder Luft zum sprechen. "Ich brauche eure Hilfe...", flehte er mit einer kindlichen Art, die Jin sehr gut von Ling kannte. "Bitte, ihr müsst mir helfen! Jiro ist weg... Ich kann ihn nicht finden." Ling legte verwundert den Kopf schief. "Hilfe...? Und wer bitte ist Jiro?" Jin seufzte. //Ich hoffe, das Ganze ist ein Albtraum, aus dem im gleich erwache...// Auch Jiro wünschte sich das. Er kauerte in einem schwarzen Lieferwagen, wurde plötzlich an die Wand gedrückt, und spürte kaltes Metall an seiner Brust. Jiro zitterte stark und sah voller Angst auf die Pistole auf seiner Brust, welche sich panisch hob und senkte. Langsam sah er zu seinem Entführer auf. Er trug eine schwarzverspiegelte Sonnenbrille, und auffällig waren seine violetten Haare. "Bitte, bitte tun Sie mir nichts!", flehte Jiro voller Angst. "Ich habe kein Geld bei mir, nichts... Bitte lassen Sie mich gehen, ich-" "Schnauze, Bengel!", zischte der Mann bedrohlich. Jiro biss sich auf die Unterlippe, um einen Schluchzer zu unterdrücken und schwieg wie befohlen. "Na, hast du Angst, Kleiner, das solltest du auch. Jiro Yori, hab ich recht? Sehr erfreut, Violett. Und jetzt helf' mir auf die Sprünge! Wo ist Jin Kazama!?" Ende! Ja-ja, ich weiß, ich breche immer an den fiesesten Stellen ab, hm? Tja, meine gemeine, unverschämte Art, würde ich sagen. ^^ Dieses Kap ist das längste von allen. XD Hehe~ und langsam kommt das Ganze in Fahrt. Ich hoffe, dass Kap ist nicht zu langweilig geworden, doch es gab so viel zu berichten, was wichtig war. Ich habe gekürzt wie blöd und hier und da umgeschrieben. Aber ich denke, es ist ganz in Ordnung geworden. Wenn's an einer Stelle zu langweilig geworden ist, sagt mir Bescheid. XD Schlagt Alarm, damit sie so was nicht noch einmal wiederholt... Hoffen wir mal, dass Jiro heil aus der Sache raus kommt, hm? Das nächste Kap wird auf jedenfalls actionreich. Mal sehen, wie ich das hinbiege. *notizen mach* Tja, wie immer, her mit eurer Meinung! Gebt mir eure Rückmeldung, was haltet ihr von dem Kap? ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)