Mörder frei Haus von Hotepneith (Der zweite Dämonenkrimi) ================================================================================ Kapitel 1: Erste Nachforschungen -------------------------------- Ich freu mich, dass euch diese Krimivarianten so gefallen. Darum kommt auch schon das nächste Kapitel. Hier lernt ihr das Mordopfer und den Tatort kennen. 1. Erste Nachforschungen "Neigi-san..." Der angesprochene Heiler drehte sich blitzschnell um und verneigte sich: "Lord Sesshoumaru, welch unerwarteter Besuch." "Ich benötige Sakura." "Verzeiht, aber der Befehl des Taishou lautete, dass ich sie ausbilden solle." "Und sein Befehl an mich lautet, dass ich Sakura mit mir nehmen soll." Der Dämonenprinz war nicht sonderlich guter Laune. Warum nur hatte ihm sein Vater die Verteidigung eines offenbar verrückten Hundedämons übertragen, der so sicher wie nur etwas der Täter war? Und wozu sollte er dieses Menschenmädchen bei seinen Ermittlungen dabei haben? Aber Befehl war Befehl. Und er musste zugeben, dass sie bei der Sache mit der Giftseide recht brauchbar gewesen war. Neigi musterte ihn: "Ich verstehe. Geht es um diesen Mord, den ein Hundedämon an seinem Gastgeber begangen hat?" "Ja, falls dich das etwas angeht, Neigi. - Wo ist sie?" "Im Garten. Sie betreut im Augenblick meine Heilkräuter." Der Heiler wusste, wann er zurückstecken musste: "Ich bitte Euch nur, sie mir so schnell es geht wieder zurück zu geben. Sie ist sehr nützlich." Er wollte nicht direkt darum bitten, sie lebendig und in einem Stück wieder abzuliefern. Der Prinz konnte manchmal sehr ungestüm sein. Sesshoumaru drehte sich um und ging. Neigi blickte ihm nach. Er konnte sich vorstellen, warum der Inu no Taishou sie dabei haben wollte. Sie war klug, anstellig und konnte bei Menschen sicher andere Dinge in Erfahrung bringen, als es der Dämonenprinz vermocht hätte. Und sie war das einzige Wesen, das achtundvierzig Stunden lang direkt mit ihm zusammengelebt hatte, ohne auch nur hart bestraft zu werden. Sakura zupfte Unkraut aus den Beeten. Ihr machte die Arbeit als Lehrling des Heilers Spaß. Neigi-san war zwar ein Dämon, aber er war sehr freundlich. Und wenn sie es mit ihrem Leben im Takaeda-Schloss verglich, unter Menschen, war sie hier im Himmel gelandet. Sie bekam genug zu essen, alle behandelten sie höflich, sie wurde nicht geschlagen. "Sakura." Sie war schon auf Knien, fuhr aber sofort herum. Was wollte der denn hier? "Lord Sesshoumaru.." Höflich verneigte sie sich. "Auf Befehl meines Herrn und Vaters sollst du mich begleiten." "Aber Neigi-san..." wagte sie einzuwenden. "Er weiß es." So hatte sie wohl keine Wahl. Sie schüttelte sich ein wenig die Hände ab und erhob sich: "Darf ich fragen, wohin?" "Nein." Mit leisem Seufzen folgte sie ihm. Das konnte ja wieder lustig werden. Sie hatte durchaus nicht vergessen, dass er absoluten Gehorsam forderte. Und sie entsann sich nur zu gut, dass sie mit eigenen Augen gesehen hatte, wie er einen Dämon wegen einiger vorlauter Worte getötet hatte. Sie würde sich vorsehen müssen. Als sie das Schloss verlassen hatten, spürte Sakura erschreckt, wie er sie um die Taille fasste, sie sich mehr oder weniger über die Schulter warf. In jäher Panik keuchte sie auf. Er konnte ihre Angst wittern. Vielleicht sollte er sie beruhigen, bevor sie begann, um sich zu schlagen. Seltsamer Gedanke, dachte er gleichzeitig. Würde sie es wagen, ihn zu schlagen, bräuchte Neigi eine neue Schülerin. Und er selbst hätte Ärger mit seinem Vater. "Du kannst nicht auf Dämonenart reisen", erklärte er. Was meinte er? Aber sie hielt still, blickte nur neugierig an dem Fell vorbei, unter seiner Achsel durch. Etwas wie ein schwarzes Loch entstand vor ihnen, in das er hineinging. Sie schloss unwillkürlich die Augen. Als sie sie wieder öffnete, wurde sie von der Schulter gezogen und fallen gelassen. Sie waren ganz wo anders, in einem Wald. Sie war beeindruckt. So schnell konnten Dämonen reisen? Aber sie kniete sich hastig hin, sah zu Boden. Sie wusste, was er wollte. Sesshoumaru nahm ihre Höflichkeit zur Kenntnis. Vielleicht hatte sein Vater Recht. Mit einem anderen Menschen hätte er mehr Verdruss gehabt. Sie redete nicht viel. "Sakura." "Lord Sesshoumaru?" "Wir sind hier im Wald vor dem Schloss des Fürsten Kagemato Husashi. Mein Herr und Vater wollte gestern hier bei ihm eine Konferenz abhalten. Als er zu der vereinbarten Zeit das Arbeitszimmer des Fürsten betrat, war dieser tot. Neben ihm stand Otori, ein Hundedämon, der sich am Vorabend mit Fürst Husashi gestritten hatte, da dieser seine Tochter belästigt hatte. Das Schwert in der Brust des Toten gehörte Otori. Das Arbeitszimmer des Fürsten hat nur eine Tür, keine Fenster. In drei Tagen findet der Prozess gegen Otori statt. Mein Befehl lautet, Entlastungsmaterial zu finden." Das genügte, beschloss er. Mehr musste sie wirklich nicht wissen. Ach du liebe Güte, dachte Sakura. Viel mehr an Belastungsmaterial gab es ja wohl auch nicht zu finden. Sie wartete auf eine weitere Erklärung, aber da er schwieg, neigte sie sich weiter vor, murmelte: "Wie lautet Euer Befehl an mich?" "Fünfhundert Schritt von hier liegt das Menschendorf, aus dem die Diener des Fürsten stammen. Geh dort hin und höre dich um. Ich will alles über Fürst Husashi wissen, sein Ansehen, seine Gewohnheiten. Heute nach der Abenddämmerung kommst du hierher zurück und erstattest Bericht." "Ja, Lord Sesshoumaru." Als sie aufsah, war er verschwunden. Seufzend stand sie auf. Irgendwie waren seine Befehle immer so anders. Sie wusste nicht, wie sie es hätte benennen sollen. Unter Menschen, aber auch von Neigi-san erhielt sie Befehle, was sie tun sollte, ja. Aber sie sagten es schrittweise. Lord Sesshoumaru dagegen wollte immer ein Ergebnis haben. Wie sie ihm das Ergebnis lieferte, schien ihm völlig gleich zu sein. Zum anderen schrieb er ihr aber so auch nicht vor, wie sie vorzugehen hatte. War das Gleichgültigkeit oder Vertrauen? Egal. Sie musste jetzt erst einmal in das Menschendorf. Während sie in die angegebene Richtung ging, überlegte sie. Immerhin war sie so etwas wie eine angehende Heilerin. Vielleicht konnte sie unter diesem Vorwand etwas in Erfahrung bringen. Sesshoumaru kehrte in das Schloss zurück. Dieses Menschenschloss war nicht so schlimm, wie es hätte sein können. Der neue Fürst hatte sich zurückgezogen, da er unpässlich sei und er hatte ihn noch nicht zu Gesicht bekommen. Menschliche Diener gab es nur sehr wenige. Es würden keine Feierlichkeiten oder sonst etwas veranstaltet werden. Wenigstens das war schon einmal angenehm. Aber er hatte hier auch einen Auftrag zu erfüllen. Die Besichtigung des Tatortes war gewiss ein guter Anfang. Der Flügel, in dem die Privatgemächer des Fürsten lagen, war ungewöhnlich. Das Schloss selbst lag an einer steilen Felswand. Und der Trakt, der privat war, war buchstäblich in die Felsen hinein gehauen worden. Es war eine Höhle, an deren äußerer Tür stets zwei Samurai saßen. Eigentlich war es unmöglich, dass jemand anderes als Otori den Mord begangen hatte. Aber er sollte Entlastungsmaterial finden, wie auch immer er das anstellen würde. Er durfte nicht versagen. Irgendetwas würde es geben. Sein Vater schien nicht an die Schuld dieses Hundedämons zu glauben, sonst hätte er ihn kaum damit beauftragt ihn zu verteidigen. Er ignorierte die beiden Wachposten, die nicht wagten ihn aufzuhalten, und ging in den Privattrakt, den Fackeln erleuchteten. Linker Hand lagen drei durch Türen verschlossene Räume, aber rechts war ein Zugang offen und seine Nase verriet ihm einen Tag altes menschliches Blut. Das musste der Tatort sein. So betrat er das Arbeitszimmer des Fürsten. Wie es zu erwarten gewesen war, brannte hier Feuer in zwei großen Schalen, die einzige Beleuchtung des Raumes. Die Haushaltsroutine schien zu funktionieren. Nun, der neue Fürst würde auch arbeiten wollen. Es gab kein Fenster, was bei diesem Höhlenbau auch nicht verwunderlich war. Die Felswände waren mit seidenen Tapisserien bedeckt und er unterzog sich der Mühe, sie emporzuheben, zu wittern, ob dort ein verdeckter Zugang sei. Aber da war nichts zu finden. Er hatte auch nicht damit gerechnet. Der verstorbene Fürst war offenkundig sehr um seine Sicherheit besorgt gewesen. Er hätte kaum diesen Trakt so in den Fels schlagen lassen, um dann einen zweiten Ausgang zu bauen, von dem doch viele Leute gewusst hätten. So hatte er allerdings in der Falle gesessen. Sesshoumaru wandte den Kopf, als er hinter sich ein Geräusch hörte. Ein Mensch starrte ihn erschreckt an: "Lord..." Er schien den Namen vergessen zu haben, aber er warf sich hastig zu Boden: "Vergebt, ich wusste nicht, dass Ihr hier seid....für Diener ist dieser Bereich gewöhnlich verboten." "Und was bist du?" "Ich bin...war der Schreiber des verstorbenen Fürsten Kagemato. Nishikawa." "Ist hier etwas verändert worden?" "Nein, Euer Lordschaft. Der...der Inu no Taishou, Euer verehrter Herr Vater, gab Befehl, dies erst nach der Gerichtsverhandlung zu tun." "Falls ich noch eine Frage an dich habe, werde ich dich rufen lassen." Der Dämonenprinz verließ das Arbeitszimmer, nicht willens, sich zu lange mit einem Menschen zu unterhalten, dessen Angstgeruch seine Nase beleidigte. Er hörte hinter sich das erleichterte Aufseufzen, als der Schreiber bemerkte, dass er in Ruhe gelassen wurde. Menschen, wie nichtsnutzig sie doch waren. So kehrte er in das Zimmer zurück, das ihm zur Verfügung gestellt worden war. Auch sein Vater und dessen zwei Berater wohnten nun hier in diesem Menschenschloss, bis das Gericht gegen Otori in zwei Tagen abgehalten werden sollte. Er müsste noch viel mehr herausfinden, wollte er seinen Mandanten retten - und damit den Befehl seines Familienoberhauptes ausführen. Und das musste er. Es wäre zu peinlich, unter Vaters Augen das eigene Unvermögen unter Beweis zu stellen, zu versagen. Er ließ die beiden Posten zu sich rufen, die an dem Mordmorgen Dienst gehabt hatten. Es befanden sich selbst tagsüber nur sehr wenige menschliche Diener im Schloss, aber ungefähr zwanzig Samurai, die nun auch jeweils einer vor den Zimmern der Gäste auf Befehle warteten. Andere waren am Tor, zwei befanden sich vor dem Portal zu dem Privatflügel. "Wie lief dieser Morgen ab?" fragte er, als die beiden vor ihm knieten. "Aber das haben wir unserem neuen Fürsten, und diesem Hundefürsten doch auch schon gesagt..." begann einer der Wächter und keuchte im nächsten Sekundenbruchteil auf, als er plötzlich einen Meter über dem Boden schwebte, eine Hand mit Krallen an der Kehle. Ruhig meinte der Dämonenprinz: "Wenn ich eine Frage stelle, wünsche ich eine ausführliche Antwort." Er öffnete die Finger. "Ja...ja, gewiss, Lord Sesshoumaru, " beteuerte der andere Posten hastig, dem durchaus bewusst war, dass Dämonen in diesem Haus zwar häufiger zu Gast waren, aber dass es immerhin andere und sehr gefährliche Wesen waren. Der Prinz ließ sich erneut nieder. Der erste Wächter kniete sich hastig wieder hin, rieb sich die schmerzende Kehle, ohne freilich zu wagen, sich zu beklagen, während sein Kollege berichtete. "Unser Dienst begann bei Sonnenaufgang. Wir lösten die Posten ab, die in der Nacht dort gewesen waren. Wie immer kamen die zwei Frauen aus dem Dorf in das Schloss, um Frühstück zu machen. Die beiden Diener unseres neuen Fürsten, Akira Husashi, betraten den Privattrakt..." "Moment." Sesshoumaru zog die Augen zusammen. "Ich hörte, niemand außer dem Verstorbenen lebte in dem Trakt." "Das ist, mit Verlaub, nicht ganz korrekt, Lord Sesshoumaru. Fürst Akira, der vormalige Prinz, der Bruder unseres verstorbenen Herrn, lebt dort. Aber es ist unmöglich, dass er den Mord begangen haben könnte. Seit einer Kriegsverletzung vor zwanzig Jahren kann er nicht mehr laufen. Darum benötigt er auch immer zwei Diener, die ihn versorgen. Er verlässt sein Zimmer nur selten, und wenn, dann sitzt er auf einem Brett, das vier Diener tragen müssen." "Weiter." "Um sieben Uhr betrat eine Dienerin mit dem Frühstückstablett und Tee für unseren verstorbenen Herrn den Trakt. Sie verließ ihn wieder nach fünf Minuten. Gut eine Stunde später brachte sie nochmals Tee, da der Herr geläutet hatte." "Wie?" "Er gibt eine direkte Verbindung zwischen dem Arbeitszimmer und der Küche. Zieht er an der Leine, klingelt es unten. Die Frauen wissen, was er bei welchem Zeichen haben wollte." Der Dämonenprinz zog nachlässig das Bein an. "Und jetzt läutet eben der neue Fürst?" "Ich denke, Lord Sesshoumaru." "Tatsächlich? - Weiter." "Danach betrat niemand mehr den Flügel, bis Otori gegen zehn Uhr kam. Er zeigte uns den Brief, den er von unserem Fürsten erhalten hatte und so ließen wir ihn durch. Fünf Minuten später ließen wir die anderen Dämonen...ließen wir die anderen Gäste zu der Besprechung hinein. Und da war der Herr schon tot." "Ihr habt euren Posten nicht verlassen?" "Nein." Dann war es unmöglich, dass jemand den Fürsten ermordet hatte, außer Otori, schloss Sesshoumaru. Das gab es doch fast nicht. Der unüberlegte Hundedämon mochte impulsiv sein, aber das grenzte ja an Selbstmord. "Ihr könnt gehen." Die Samurai gehorchten erleichtert. Der Dämonenprinz erhob sich und ging in ein anderes Gastzimmer, wo sich sein Vater aufhielt. Dieser blickte auf: "Du hast Sakura geholt." Darin lag keine Frage. Sesshoumaru verneigte sich höflich, ehe er niederkniete. "Ja, Herr Vater. - Aber ich habe sie in das Menschendorf geschickt. Deswegen sollte ich sie holen, nicht wahr?" "Ja. Menschen untereinander reden oft mehr, als gegenüber Dämonen. Sie fürchten uns häufig." "So ziemt es sich." Der Inu no Taishou dachte kurz nach, meinte dann aber nur sachlich: "So bekommst du aber weniger Auskünfte." "Das ist wahr. - Soll ich Bericht erstatten?" "Nein. Ich bin der Richter - du der Verteidiger. Wir sprechen besser nicht über Otori, ehe der Prozess ist. Es sei denn, du kannst schon zuvor beweisen, dass er unschuldig ist." "Ja, Herr Vater." "Nur eines möchte ich dir zu meinem alten Freund noch sagen, mein Sohn: Otoris Impulsivität und seine...Menschenähnlichkeit haben ihn schon öfter in Schwierigkeiten gebracht. Aber ich bin sicher, dass er mich nie anlügen würde." "Ich habe verstanden." Sesshoumaru blickte kurz zu Boden: "Wenn ich etwas fragen dürfte: warum seid Ihr hier geblieben? Warum findet die Verhandlung gegen Otori nicht bei uns statt?" "Ich dachte, das ist offensichtlich. Hier ist der Tatort, hier sind die Zeugen. Wenn du den Mörder herausfinden willst, musst du es hier tun." Er betrachtete seinen Sohn: "Ich weiß, dass du nicht gern in einem Menschenschloss bist. Aber Gefühle haben dabei nichts zu suchen." "Ja, Herr Vater." Das war natürlich nur zu richtig. Er musste sich nicht wie dieser erbärmliche Otori benehmen. Sakura kniete mit einem etwas seltsamen Gefühl auf der Waldlichtung nieder. Es wurde dunkel und so allein in einem Wald....Ihr war nur zu bewusst, dass es hier einige Wesen geben würde, die sie zum Fressen gern hatten, und hoffte, dass Lord Sesshoumaru bald auftauchen würde. In seiner Gegenwart würde sie nur ein sehr dummes oder lebensmüdes Raubtier - oder ein ebensolcher Dämon - anfallen. "Sakura." Sie zuckte zusammen, neigte aber höflich den Kopf. Da es plötzlich dunkler zu werden schien, wagte sie es, ein wenig aufzublicken. Zu ihrer Überraschung schien um sie beide etwas wie eine Halbkugel sich zu bilden. "Was..?" Sie brach hastig ab. Es schickte sich nicht für eine Dienerin zu fragen. Und sie entsann sich nur zu gut, dass er sie schon wegen solcher Fragen bestraft hatte. Es wäre sicher ebenso schmerzhaft an einem Baum zu landen wie an einer Wand. "Ein Bannkreis. Niemand kann uns hier sehen oder hören, " erklärte er unerwartet. "Dein Bericht?" "Wünscht Ihr nur das, was die Menschen sagten, oder auch, wie ich daran kam?" "Kurz, was du getan hast." "Ich kam ins Dorf, und wollte fragen, ob sie eine Heilerin benötigen, als jemand mich sah. Eine Frau aus dem Dorf bekam gerade ein Kind und ich half. So hörte ich die Gespräche der Frauen und konnte, ich hoffe unauffällig, Fragen stellen." "Und weiter?" "Der verstorbene Fürst war weder hier im Dorf noch in weiterem Umkreis sehr beliebt. Die Menschen verachteten und fürchteten ihn. Er konnte die Finger nicht von ihren Frauen und Töchtern lassen und sie hatten keine Möglichkeit sich dagegen zu wehren. Kagemato Husashi wusste dies. Seine Wachen stammen aus einer anderen Provinz und wurden von ihm sehr gut bezahlt. Überdies wechselte er sie einmal im Jahr aus, so dass sie keinen Kontakt zu den Dorfbewohnern finden konnten. Keiner der Diener durfte sich nachts im Schloss aufhalten. Bei Sonnenaufgang gehen immer zwei Frauen in das Schloss empor, um Feuer zu schüren, Frühstück zu bereiten, und zwei Diener, die für den Prinzen, den jetzigen Fürsten Akira arbeiten. Dieser Akira wurde im Krieg schwer verletzt und es sei ein Wunder gewesen, dass er überlebt habe. Will er sein Zimmer verlassen, müssen ihn Diener tragen. Er sitzt dann auf einer hölzernen Trage. Darum nimmt er auch nur selten an Empfängen teil und wenn, zieht er sich bald zurück. Jetzt mag das anders werden, da er der neue Fürst ist. Aber vor seiner Verletzung war er ebenfalls als Schürzenjäger bekannt. Selbst jetzt lässt er manchmal Frauen zu sich kommen. Sie sagen, beide Husashis seien so wählerisch wie eine läufige Hündin...verzeiht, Lord Sesshoumaru, ich meine..." Sie sollte wirklich aufpassen, wie sie ihm solche Sachen erzählte. Sie blickte ängstlich ein wenig auf, wagte aber nicht, ihm ins Gesicht zu sehen. Das wäre zum zweiten Mal innerhalb einer Minute ein äußerst ungehöriges Verhalten gewesen. Würde er sie bestrafen? "Weiter." Das klang ruhig. "Die beiden Dienerinnen, die das Frühstück zubereiten, heißen Kaliko und Lichan. Die Namen der männlichen Diener konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen." "Welche der beiden serviert das Frühstück?" "Kaliko." "Noch etwas?" "Leider nein, Lord Sesshoumaru." Ob er zu schätzen wusste, wie mühselig sie das zusammengetragen hatte, um unauffällig zu bleiben? Genügte ihm das? Sollte sie ihm noch sagen, dass ihr der Priester und Heiler des Dorfes, Daigaku-sama angeboten hatte, sie könne im Schrein nächtigen? Aber das interessierte den Dämonenprinzen sicher überhaupt nicht. "Geh zurück ins Dorf. Morgen früh kommst du mit den beiden anderen menschlichen Dienerinnen ins Schloss." "Ja, Lord Sesshoumaru." Sie erhob sich, da sie sah, dass der Bannkreis aufgehoben wurde. Er blickte ihr nach. Sie hatte einiges in Erfahrung bringen können. Aber bei der Mördersuche wies noch immer alles auf Otori hin. ********************************** Seine Lordschaft war feinfühlig wie immer. Aber ob das so hilfreich ist? Das nächste Kapitel heisst : Sakuras Erkenntnisse. Wie immer: wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich eine ens, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel on ist. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)