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Das Tor

von

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Kapitel 7 - Die Burg

Sie folgten dem Weg ein ganzes Stück als plötzlich jemand genau vor ihren Füßen den Weg überquerte. Lena bremste abrupt ab. Ein Elfenjunge jagte an ihnen vorbei seinem Ball hinterher. Verwundert blieb er jedoch stehen und begutachtete die fremde Person. Seine Augen wurden groß. Lena schluckte und krampfte sich an Laris Hand fest. Er zog sie rasch weiter. Der Kleine schien keine besonders große Angst zu haben. Hastig versuchte sie so gut es ging ihre Ohren mit ihren Haaren zu verdecken aber ihr rundliches Gesicht konnte sie damit nicht verbergen. Die Gesichter der Elfen wahren recht schmal. Egal was sie tat, sie würde mit ihrem auffallen.

„Habe keine Angst“, versuchte Laris sie zu beruhigen.

„Es ist so wie du sagtest, sie kennen dich nicht, sie sind alle voreingenommen.“

„Langsam komme ich mir hier so vor, als wäre ich ein Monster.“

Laris schaute sie entsetzt an.

„Auf keinem Fall! Ich finde dich sehr hübsch.“

Er wurde rot und schaute zu Boden. Beruhigt, dass sie wenigstens einen auf ihrer Seite hatte, schaute sie endlich gerade aus. Vor ihnen schien schon eine ganze Weile eine Imposante Burg größer zu werden.

„Wow“, brachte sie verblüfft hervor. Auch Laris schaute jetzt auf.

„Die ist ja wunderschön.“

„Ja!“, war seine kurze Antwort darauf.

Lena wollte stehen bleiben und sie sich noch etwas genauer anschauen aber Laris zog sie weiter.

„Du hast es aber besonders eilig.“

Lena klang richtig sauer.

„Verstehe mich bitte nicht falsch, aber ich möchte hier schnellstmöglich wieder weg.“

Die zierliche Frau schüttelte verständnislos den Kopf.

„Langsam würde es mich aber einmal interessieren was hier so furchtbares vorgefallen ist.“

Erwartungsvoll schaute sie zu Laris. Dieser schwieg allerdings wieder nur. Lena riss sich los und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Mach ruhig so weiter“, sagte sie sichtlich beleidigt und lief weiter neben ihm her.

„Du wirst verstehen was ich meine wenn wir erst mal drin sind.“

Sein Blick wurde zusehends unglücklicher. Ab jetzt hielt Lena den Mund. Sie wollte ihn nicht noch mehr entmutigen, wie er ohnehin bereits aussah. Vorsichtig fasste sie wieder nach seiner Hand. Erleichtert atmete er auf. Es schien ihn etwas zu beruhigen ihre warme Hand zu spüren.
 

***
 

Als sie die Burg erreicht hatten standen sie vor einer riesigen Steinbrücke. Sie war etwa zwei Meter breit. Außer dieser Brücke führte kein Weg zu der Burg hinüber. Um ihr herum klaffte ein breiter Abgrund. Sie hatten sicher das Ende dieser Insel erreicht und hier waren die Klippen. Lena konnte das Meer sehen.

Mit bittendem Blick brachte sie Laris dazu anzuhalten. Neugierig schaute sie über das Geländer. Unten war es recht dunkel. Dadurch konnte sie auch die genaue Tiefe nicht ermitteln. Jedenfalls schien es sehr tief zu sein. Von unten ragten spitze Steine herauf. Wenn man hier hinunterstürzen würde, wären die Überlebenschancen sicher gleich Null. Die Burg selbst stand wohl auch auf solchen Steinen. Diese mussten ungefähr die Höhe der Klippen haben.

„Ich frage mich wie sie diese Burg überhaupt bauen konnten.“

Neugierig wand sie sich an Laris. Dieser zuckte nur mit den Schultern. Er schien sich darüber noch nie Gedanken gemacht zu haben.

„Bringen wir es hinter uns“, wollte Lena jetzt weiter. Erleichtert lächelte er sie zaghaft an. Er schien sich hier wirklich nicht im geringsten wohl zu fühlen. Seine Blicke gingen nervös umher. Sicherlich fühlte er sich extrem beobachtet. Am Tor standen zwei Wachen - eine rechts und eine links. Neben dem großen Holztor gingen zwei Treppen hinauf welche zu einem weiteren, kleineren Tor führten, das genau über dem großen saß. Das kleinere schien für die Fußgänger zu sein. Ängstlich klammerte sich Lena an seinem Arm fest als sie die linke Treppe bestiegen. Oben am Tor standen ebenfalls zwei Wachen.

„Na wieder Ärger gemacht?“, rief ihnen einer der beiden spöttisch zu.

Als er Lena jedoch sah schwieg er.

„Mir wurde befohlen hier her zu kommen!“

Seine Stimme klang sehr ernst.

„Uns wurde von einer Fremden berichtet, Moros erwartet euch bereits.“

Er grinste sie gehässig an. Lena schaute zu dem anderen Soldaten der bis jetzt noch kein einziges Wort gesagt hatte. Sofort sah er auf den Boden. Als sich der erste in Bewegung setzte um das Tor zu öffnen tat es ihm der andere gleich und ging ihm zur Hand.

Sie folgten einem dunklen Gang. Hin und wieder kamen ihnen weitere Wachen entgegen. Lena schaute sich um. Ob es hier wohl auch Frauen gab? Sie traute sich nicht Laris danach zu fragen. Sicher fühlte er sich hier schon unwohl genug. Seine Schritte wurden langsamer. An den kahlen Steinwänden hingen Teppiche und auch einige Rüstungen standen hier. Lena gefielen diese Rüstungen. Sie waren um einiges anders wie die, die sie schon in Museen anschauen konnte. Vor ihnen tauchte ein breiter Eingang auf, der nur von einem festen roten Vorhang versperrt war. Laris holte tief Luft. Dann zog er ihn mit einem Ruck zur Seite. Im dahinter liegenden Raum war es auch nicht heller. Die kleinen Fenster gaben dem Sonnenlicht kaum Chancen. Beide standen wie verloren in der Finsternis, bis sie eine Stimme vernahmen.

„Man sagte mir du hast einen Menschen aufgegriffen?“

Seine Stimme klang sehr tief. Lena wagte es nicht ihn anzuschauen.

„Als aufgegriffen würde ich das nicht bezeichnen, sie...“

„Halt den Mund!“

Er ließ Laris nicht einmal ausreden. Lena wurde es himmelangst. Schroff fasste er ihr ans Kinn und drehte Ihren Kopf so weit nach oben das er ihr in die Augen schauen konnte. Er hatte sehr große Hände und musste auch im Ganzen recht groß sein. Lena jedoch kniff krampfhaft die Augen zu.

„Da hast du mir ja ein besonders hübsches Exemplar mitgebracht.“

Er bewegte ihren Kopf hin und her.

„Schau mich gefälligst an, Mensch!“, fing er an zu fluchen.

Sie öffnete langsam die Augen und fuhr vor Schreck zusammen. Was sie sah, war auf keinen Fall ein Elf. Zwei blutunterlaufene Augen starrten sie aus einem schon fast hässlich wirkenden Gesicht an. Seine Knollnase wirke riesig. Lena begann zu zittern. Sein breites, grauenhaftes Grinsen wies schiefe Zähne auf.

„Was mache ich jetzt nur mit dir?“

Diese Formulierung gefiel weder Laris noch Lena.

„Ich bin nur hier um zu beweisen das sie harmlos ist und werde sie wieder mitnehmen.“ Soviel Mut hätte sie Laris nicht zugetraut.

„Ach, wirst du das?“

Jetzt erst widmete er sich ihm.

„Deine Stellung in Senos ist nicht die beste das ist dir sicherlich klar.“

Laris senkte den Kopf.

„An deiner Stelle würde ich mich zusammenreißen. Ich werde sie hier behalten, mal sehen was ich weiterhin mit ihr mache“.

„Nein!“, schrie Laris ihn an und zog seinen Säbel.

Sofort tauchten aus den dunklen Ecken dieses Saales weitere Soldaten auf und zogen die Waffen.

„Tz tz..., willst du wirklich hier und jetzt sterben, Laris?“

Dieser Mistkerl ging einige Schritte zurück und nahm die Arme hinter den Rücken.

„Dann versuche dein Glück. Wenn du mich angreifst sollte dir allerdings klar sein, das weder du noch dieser Mensch hier lebend herauskommen.“

„Es tut mir leid Lena.“

Laris war den Tränen nahe.

„Es war die allerdümmste Idee, die ich jemals hatte, dich hier herzubringen.“

„Lena ist also dein Name“, mischte er sich ein.

„Töte mich doch!“, brüllte er Moros an.

„Meine Eltern hast du ja schon auf dem Gewissen!“

Lena schaute erschrocken zu ihm hinüber. Warum hatte er sie nur trotz diesem Vorfall hier her mitgenommen... Laris zitterte vor Wut.

„Ach nein...“

Der Tyrann lief mit verschränkten Armen vor ihnen auf und ab.

„Wenn ich dich jetzt auch noch umbringen lasse wo bleibt denn da mein Vergnügen

dich leiden zu sehen?“

Dieser Kerl schien nicht ganz dicht zu sein. Lenas Blick traf den seinen und sie versuchte böse zu schauen. Dieser Versuch ließ ihn jedoch vollkommen kalt. Seine Blicke blieben hart. Der Dicke Vorhang wurde zur Seite geschoben und ein weiterer Bewohner mit diesem abscheulichen Gesicht betrat den Raum. Er jedoch war kleiner wirkte um einiges jünger.

„Siehst du nicht das ich Besuch habe?“, maulte er den anderen an.

Der vollkommen verängstigte Elf drehte hektisch seinen Kopf. Die Gestalt in der Tür grinste breit.

„Laris mal wieder, wie? Hat er erneut versucht zu fliehen?“

„Verschwinde Narkis, was auch immer du wieder für ein belangloses Problem hast, wir

klären das später!“

Stinksauer verließ dieser wieder den Saal. Der König dieser Stadt schien wirklich alle zu schikanieren. Es war nicht gerade eine Genugtuung für Lena, aber immerhin etwas. Dieser Zwischenfall eben, und war er noch so klein, schien diesen Besessenen irgendwie durcheinander gebracht zu haben.

„Ich habe keine Lust mehr mich mit euch herumzuärgern.“

Dieser Narkis schien ihm wohl doch wichtiger zu sein.

„Verschwindet und sollte ich es mir anders überlegen... ich weiß ja wo ich euch finde.“ Lena fiel ein Stein vom Herzen. Fluchtartig verließen sie den Saal. Narkis stand immer noch neben dem Eingang und schaute sauer.

„Kommt nicht auf die dumme Idee Senos zu verlassen“, schrie er ihnen nach.

„Denke an deine Schwester!“

Beide stürmten den Flur entlang ohne sich umzuschauen. Sie bekamen also auch nicht mit wie dieser Verrückte den beiden bis zum Tor folgte. Aus eigener Kraft schob Laris einen der Torflügel auf. Die beiden Wachen davor schauten nicht schlecht, als der Elf und die Menschenfrau einfach wieder gehen durften. Sicherlich hatten sie damit gerechnet, dass sie das Mädchen niemals wieder sehen würden. Die beiden stürmten die Treppe hinunter. Laris nahm Lena wieder an die Hand, nur konnte sie mit diesen Schuhen nicht das Tempo halten. Noch bevor sie die Brücke überquerten, nahm er sie überglücklich in die Arme.

„Du hättest dich wirklich mit eurem König angelegt und das nur meinetwegen?“

Lena war wirklich überwältigt. Schließlich kannten sich die beiden erst einen Tag – wenn überhaupt. Der Elf schien sich erst einmal wieder beruhigen zu müssen. Sicherlich hatte er jetzt eine Heidenangst gehabt und das nicht nur ihretwegen. Oben am kleinen Tor stand immer noch Moros. Die beiden merkten das jedoch nicht. Die Wachen standen regungslos und sagten kein Wort, seiner Entscheidung wegen, schließlich wollten sie sich nicht mit ihrem Anführer anlegen.

„Sie wird nicht entkommen“, murmelte er ohne einen der beiden Wachmänner anzuschauen.

„Ihr werdet sie einfangen wenn ich den Befehl gebe. Sie wird mir schon sagen was sie weiß...!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Monsterseifenblase
2010-10-31T13:18:22+00:00 31.10.2010 14:18
So, diese Woche war stressig ;D
Und wenn ich mal zuhause war hatte ich genug zu tun, aber bei dir scheint es ja nicht anders gewesen zu sein, deshalb geh ich mal davon aus, dass du mir verzeihst ;D
Bin ja wieder da.

Also, sie sind unterwegs zu einer gaaanz mytersiösen Burg und müssen da irgendwas klären. Und das meine ich genau so, wie es darsteht, der Leser bzw. ich (sind ja nicht alle so wie ich *drop*) hab noch Probleme alles....ach ich weiß nicht....durchschauen ist das falsche Wort. Ich glaube, dass was mich bis hierhin stört ist die Tatsache, dass das einfach so runtergeschrieben wirkt. Also, ohne Verknüpfungen blablbla....ganz stringend.
Obwohl ich da besser den Mund halten sollte, das war bei meinen Sachen ja auch nicht großartig anders. Aber ich dachte, ich sprechs mal an :D

Jetzt noch ein paar dumme Kommentare meiner seits:
„Mach ruhig so weiter“, sagte sie sichtlich beleidigt
Erster Ehekrach ;D

Lena wurde es himmelangst.
Auch so eine Zusammensetung, die ich noch nie gehört habe: himmelangst.

„Nein!“, schrie Laris ihn an und zog seinen Säbel.
Sofort tauchten aus den dunklen Ecken dieses Saales weitere Soldaten auf und zogen die Waffen.
„Tz tz..., willst du wirklich hier und jetzt sterben, Laris?“

Hier auch. Da ist so ein Konflikt, der für den Leser nicht so wirklich nachvollziehbar ist. Also, er sieht bzw. liest was passiert, kann sich aber kein Bild über gewisse Personen machen. Zum Beisipel über diesen Tyrannen, weil der nicht weiter charakteriesiert wird....also alle, was denkt er sich dabei, was bringt ihn dazu....irgendwas, was dem Leser das Gefühl gibt, dass da wirklich eine lebende handelnde Person ist.
Ach, ich kann nicht ausdrücken, was ich denke -.-

„Lena ist also dein Name“, mischte er sich ein.
„Töte mich doch!“, brüllte er Moros an.

XD Irgendwie zusammenhanglos :D....ja wie heißt du denn? TÖTE MICH!
übertrieben gesagt :)

Der vollkommen verängstigte Elf drehte hektisch seinen Kopf. Die Gestalt in der Tür grinste breit.
„Laris mal wieder, wie? Hat er erneut versucht zu fliehen?“

Die Andeutungen, die du hier machst, finde ich gut. Es ist immer gut, wenn eine Person noch Geheimnis etc hat, die der Leser nicht alle kennt.

Und das wars ersteinmal hierzu _:)
LG
Monsterseifenblase
Von: abgemeldet
2007-10-23T13:30:34+00:00 23.10.2007 15:30
ja, jetzt wirds aber spannend!
gibst du mir Bescheid, wenn es weiter geht?
Das ist ja bei mexx mit den FanFics ja ein wenig blöd - da geht so vieles an einem vorbei!
Will aber auf jeden Fall wissen wie es weitergeht!

Von:  Nentha
2006-12-10T12:48:16+00:00 10.12.2006 13:48
ups hab hier wohl ein chapi verpasst... -.-
naja jetzt hab ich es aber gelesen! das war spannend, und dass sie noch zum glück davon gekommen sind hätte ich jetzt nicht gedacht. ich dachte schon das lena dort bleiben muss...
mfg


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