Hundeyoukai jenseits des Meeres von Hotepneith (Die dritte Staffel) ================================================================================ Kapitel 21: Für die Katz ------------------------ Ja, Yuri stellt sich für einen erfahrenen Schürzenjäger ziemlich eigen an, oder? Aber er hat da jemanden gefunden, den er beschützen will, um jeden Preis. Und Myu trifft zum ersten Mal in ihrem Leben eine eigene Entscheidung. Wohl auch zum letzten Mal.... 21. Für die Katz Myu wusste nicht so genau, was sie nun tun sollte. Ihre Instinkte trieben sie dazu, hinaus aus dem Schloss zu gehen, in der Gegend herumzustreifen. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie rollig. Sie erinnerte sich, ihre älteren Schwestern, ihre Mutter waren immer in der Nacht verschwunden. Soweit sie wusste, hatten sie sich dann mit jedem Kater gepaart, den sie hatten finden können. Aber das war hier, mitten in einem Hundeschloss, sicher nicht zu machen. Überdies wollte sie es auch nicht. So ging sie in den Garten, suchte sich eine abgeschirmte Lichtung. Hier würde sie einfach warten, bis diese Nacht vorbei wäre. Niemand würde sie so anstarren, wie es die Hundeyoukai schon am Abend getan hatten. Plötzlich kam ihr eine ungute Idee. Hatten die Hunde mit ihrer feinen Nase etwa bemerkt, dass sie...? Aber sie konnten doch kaum an einer Katze interessiert sein, nein, sicher nicht. Sonst... Mit einem Seufzen setzte sie sich auf die Wiese, umschlang mit ihren Armen ihre Knie. Sonst wäre doch sicher schon alles ganz anders. Vermutete sie. Wieder einmal wurde ihr nur zu bewusst, dass sie eigentlich noch recht jung war, obschon sie als erwachsen galt. Normalerweise hätte sie in Mutters Schloss sitzen sollen, oder im Schloss ihrer ältesten Schwester und nicht hier, nach Abenteuern im Garten des Herrn der Hunde. Sie war das lebende Beispiel dafür, mit wie wenig Youki ein Youkai noch überleben konnte, ohne als Mensch zu gelten, und auch, wenn Izanagi-sama recht freundlich zu ihr gewesen war, war sie nicht sicher, ob ihr Leben nun in geordneteren Bahnen ablaufen könnte. Immerhin hatte noch niemand hier gesagt, sie solle wieder verschwinden. Nun, vielleicht würden sie es auch nicht tun. Freilich stand sie noch bei Yuri-sama in der Schuld und es sah nicht so aus, als ob sie diese Schuld je bezahlen können würde. Mit einem Seufzer legte sie den Kopf auf die Knie. Warum nur? Dachte sie. Warum nur ich, Izanagi-sama? Sie zuckte unwillkürlich zusammen, als sie spürte, dass sich jemand näherte. Sie erkannte Dämonenenergie, aber dann war auch schon jemand da, neben ihr. "Nun, meine Schöne?" sagte eine männliche Stimme. Erschreckt starrte sie den Hundeyoukai an: "Was soll das? Was willst du hier?" "Na, was wohl, Katze." Er kniete neben ihr nieder. Bevor sie erkannte, was er wollte, hatte er einfach ihren Gürtel gelöst, wollte ihren Kimono abstreifen. "Also, halt..." protestierte Myu entsetzt. "Das...das darfst du nicht...was..." Sie versuchte, ihn von sich zu schieben. Der Erfolg war nur, dass er lachte: "Soll das ein Witz sein? Eine Katze in deinem Zustand ist doch sonst nicht wählerisch?" Erst jetzt begriff Myu, dass ihre Idee, sich aus dem Schloss zu entfernen, anscheinend genau die falsche gewesen war. Höchstwahrscheinlich hatte dieser Hundeyoukai ihr Absondern als Einladung missverstanden. Sie fasste seine Hände: "Lass mich oder ich schreie", drohte sie. Er lachte auf: "Natürlich wirst du schreien, Katze. Das weiß ich jetzt schon. Vor Vergnügen. Nun zier dich nicht so...komm." Er drückte sie einfach zurück. Myu überlegte verzweifelt, was sie machen sollte. Wenn sie ihre Magie einsetzte, würde sie ihn vielleicht töten. Und wie das dann wieder die Hunde sehen würden? Warum nur kam immer sie in solche Situationen? Sie versuchte erneut, sich einfach mit Kraft gegen Kraft zu wehren, auch, wenn sie wusste, dass das sinnlos wäre. Aber sie konnte ihn doch nicht umbringen. Er gehörte hierher, war Sesshoumaru-samas Untergebener. Und wie würde der Inu no Taishou reagieren, würde sie einfach einen seiner Leute töten? Sie war doch eine Katze...Ob das dann Krieg geben würde? Der Hundeyoukai versuchte, die sich Sträubende zu küssen, als er plötzlich einen gewaltigen Schlag bekam. Erst, als er gegen einen Baum prallte, realisierte er eine große Energie, die er zuvor nicht wahrgenommen hatte. Youki der mächtigsten Variante. Mühsam öffnete er die Augen. Und starrte entsetzt auf die Spitze eines Schwertes, die sich genau zwischen seinen Beinen befand, Druck ausübte. "Habe ich dir erlaubt, mein Eigentum anzufassen?" fragte eine kalte Stimme. Mist, dachte der Hundeyoukai panisch. Das hatte ich vollkommen vergessen. "Verzeiht einem armseligen Diener, Yuri-sama..." stammelte er in Todesangst: "Ich wollte nicht...Ich meine, ich dachte nicht....ich habe vergessen...ich würde nie wagen, etwas auch nur zu berühren, dass Euch gehört...bitte...verzeiht..." "Du solltest allen Göttern danken, dass ich heute meinen guten Tag habe." Das Schwert wurde weggenommen: "Verschwinde." Das ließ sich der Diener nicht zweimal sagen. Er wusste, er durfte mehr als froh sein, mit dem Leben, geschweige denn unversehrt, davongekommen zu sein. Yuri schob sein Schwert weg, betrachtete kurz Myu, die sich aufgerichtet hatte, ihn noch immer etwas erschreckt anstarrte: "Es war dumm von dir, das Schloss zu verlassen." "Verzeih, Yuri-sama", sagte sie mit niedergeschlagenen Augen: "Ich...ich dachte, so könnte ich allein diese Nacht durchstehen. Ich...ich dachte, ich würde im Schloss mehr Aufsehen erregen." Noch ein wenig kleinlauter fügte sie hinzu: "Es ist das erste Mal..." Der Youkaiprinz ignorierte den letzten Satz. "Wie man es nimmt. Jeder Hundeyoukai kann wittern, in welchem Zustand du bist. Eine rollige Katze schreit ihre Paarungsbereitschaft förmlich hinaus und lockt so männliche Youkai an." Er ließ sich unter dem Baum nieder: "Wenn du hier bleiben willst, werde ich auf dich aufpassen müssen." "Du willst mich beschützen?" fragte sie, ehe ihr der andere Teil seiner Erklärung dämmerte: "Du...du sagtest, jeder männliche Youkai?" "Ja. Sie werden davon angelockt. Und erregt. " Er blickte zu Boden, so dass seine Haare sein Gesicht verdeckten, "Du ... auch?" Das klang ganz schüchtern. "Ich auch, " bestätigte er neutral: "Aber ich werde dich beschützen. Auch vor mir selbst." Myu ordnete ihre Kleidung, bemüht, nachzudenken. Schließlich meinte sie: "Danke, Yuri-sama. - Ist es...weil ich eine Katzenyoukai bin?" "Was meinst du?" "Shiro.." Sie korrigierte sich hastig: "Shiro-sama erwähnte, dass bei Hunden eine Paarung gleichzeitig die Heirat sei. Unter Katzen ist das anders." "Ich weiß. Dort gibt es keine Gefährten." "Und ich denke, kein Hund würde solch eine Paarung mit mir ernst nehmen, wie der zuvor gezeigt hat. Ich....ich meine, mir ist klar, dass ich eine Katzenyoukai bin, dass ich schwach bin....aber, wenn du möchtest...Ich meine..." Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen: "Wenn du mich willst, nimm mich. Ich weiß, dass ich nie deine Gefährtin sein kann." "Myu!" Er sah sie erstaunt an. "Rede nicht so einen Unsinn." Mit einem leisen Seufzen blickte sie zu Boden. "Ich weiß, du bist nett und hast die ganze Zeit versucht, mich zu beschützen. Darf ich dir nicht wenigstens eine einzige Gegenleistung geben? Und ich habe nichts, was ich dir anbieten könnte, außer mir selbst." Und er war der Einzige, dem sie sich schenken wollte, egal, was ihre Katzeninstinkte sagten. "Hör auf, Myu!" Aber sie hatte in seiner Stimme einen fast verzweifelten Unterton gehört. Plötzlich begriff sie: "Ja, du bist wirklich sehr gütig zu einer heimatlosen Katze, Yuri-sama. Selbst jetzt willst du mein Angebot nicht annehmen, weil du denkst, du nutzt mich nur aus." "Ja", gab Yuri zu: "Genau so ist es. Und darum hör auf, Myu. Bitte." "Nein." Sie richtete sich auf: "Du nutzt mich nicht aus. Es ist doch meine Sache, was ich verschenken will. Und ich werde nur aufhören, wenn du sagst, dass dich mein Geruch anwidert, dass du mich hässlich findest, dass die schiere Vorstellung, eine Katze zu umarmen für dich unerträglich ist. Wenn dem so ist, sage es und ich werde nie wieder darauf zurückkommen." Der Youkaiprinz atmete tief durch: "Nein, du widerst mich nicht an. Eher im Gegenteil. - Aber, Myu-chan, in einem Punkt irrst du dich." Er stand auf. Sie blickte ihn fragend an, bewegte sich aber nicht, als er sich neben ihr niederkniete. "Du bist meine Dienerin. Es ist nicht deine Entscheidung, ob du morgen früh meine Gefährtin bist oder nicht. Sondern nur die meine. Das ist Hunderecht." Etwas wie ein Schnurren drang aus ihrer Kehle, als sie sich rückwärts auf die Wiese sinken ließ, den Kopf nach hinten bog. Sie hatte diese Geste als Zeichen der Unterwerfung bei Hunden gesehen: "Ich unterliege dem Hunderecht, Yuri-sama..." Sie schloss die Augen. Yuri legte sich neben sie, umfasste mit seinen Fangzähnen vorsichtig die Kehle des Katzenmädchens, als Geste seiner Einwilligung. Sie konnten unmöglich beide ihre wahre Gestalt annehmen, wie das unter Hundeyoukai üblich war. Aber es würde auch so gehen. Er umarmte sie, ehe er ihre Lippen suchte. Sie war so grazil, dass er unwillkürlich behutsam mit ihr umging. Der Geruch ihrer Paarungswilligkeit hatte ihn schon seit Stunden nervös gemacht - und eifersüchtig auf jeden anderen, der das wittern konnte. Jetzt war er glücklich, dass er der Einzige sein würde, der mehr als nur Träume bekam. Sesshoumaru erstarrte unmerklich, als er seinen Cousin am Morgen vor seinem Arbeitszimmer traf. Yuri wusste, dass der Herr der Hunde über eine feine Nase verfügte: "Darf ich dich um die Erlaubnis bitten?" erkundigte er sich. Immerhin hatte Sesshoumaru nicht mit der Wimper gezuckt, als Inuyasha ihm erklärt hatte, dieses Menschenmädchen sei seine Gefährtin. Aber nun gut. Das war Hanyou und Mensch. "Du warst sicher, dass ich sie dir nicht verweigere, nicht wahr?" Yuri senkte höflich den Kopf: "Nun, ich nahm nicht an, dass du Izanagi bedeuten wolltest, seine neueste Schöpfung sei nicht würdig, in deine Familie einzuheiraten." "Sie ist eine Katze. Das könnte Probleme geben." "Vielleicht." "Mit ihrer Familie." "Myu wünscht, zu ihrer Familie zu reisen und ich werde sie begleiten." "Gut." "Danke, Inu no Taishou." Der Youkaiprinz drehte sich um. Mit dieser Heiratserlaubnis war Myu nun ein vollwertiges Mitglied des Hundeclans. Nicht, dass er sich nicht zugetraut hätte, seine Gefährtin gegenüber jedem Hundeyoukai zu schützen, der ihr zu nahe treten wollte, aber schon aus Gründen des Erbrechts und anderen Dingen war dies wichtig. Es war ein größeres Haus, das die Familie der Katzen bewohnte, die Mutter und all ihre Kinder, die sich nicht nach auswärts begeben hatten, was vor allem die Kater taten. Die älteste Tochter würde eines Tages die Erbin sein. Diese stand zufällig vor dem Tor, als sie eine Witterung wahrnahm, mit der sie nicht gerechnet hatte. Sie fuhr herum: "Myu-Myu!" Ihre Schwester stand vielleicht fünf Meter vor ihr: "Nee-chan..." "Du wagst es..." Aber sie brauchte nicht weiter zu reden. Ihre Mutter hatte die Ankunft mitbekommen und schoss aus dem Tor: "Du! Ich sagte dir, dass wir dich töten werden, wenn du es wagst, noch einmal hier zu erscheinen." "Ach ja?" Myu betrachtete ihre Familie, die sich langsam um die Mutter sammelte. Fünf Katzenyoukai, die sie so lange gefürchtet hatte. Seltsam, wie schwach sie ihr auf einmal vorkamen. "Da wäre ich neugierig, wie ihr das anstellen wollt." Ihr ältester Bruder sprang auf sie los, prallte gegen einen Bannkreis und schrie auf. Um ein Haar wäre ihm seine Dämonenenergie entzogen worden. Myu sah zu ihrer Familie: "Hört ihr mir zu? Ihr könnt mir nichts tun. Dieser Bannkreis schützt mich gegen die Angriffe der allermeisten Youkai." "Was ist das für eine Magie?" fragte ihre Mutter, ehe sie begriff: "Das ist das, was du schon immer hattest? Und jetzt kannst du es kontrollieren?" "Ja." "Wer hat...?" Immerhin war das Menschenmagie. Welcher Youkai kannte sich damit schon aus? Oder welcher Mensch war so verrückt gewesen, ausgerechnet eine Youkai zu unterweisen? "Izanagi-sama hat mich unterrichtet." "Iza...." Die Katze guckte ihre Tochter sprachlos an: "Wage es nicht, den Namen des Herrn allen Lebens unziemlich zu verwenden!" "Es ist wahr. Er sagte, er habe mich eben so erschaffen. Und da ihr mir nicht geholfen hattet, tat es er. Er war sehr gütig zu mir." "Iza...." Das war mehr als unglaublich. Wo hatte diese klägliche Katze denn die vergangenen Wochen nur gesteckt? Sie wirkte auch anders, selbstbewusster, erwachsener. "Ja. Aber darum bin ich nicht hier. Ich habe einen Partner. Und es ist meine Pflicht, das euch mitzuteilen." "Lügnerin. Keine Katze hat je einen Kater als festen Partner. Oder nur sehr selten. Und welcher Kater sollte so verrückt sein, ausgerechnet die schwächste aller Katzenyoukai zu nehmen?" "Er ist kein Kater. Er ist ein Hundeyoukai." "Ein..." Ihrer Familie fiel nichts anderes ein, als sich gegenseitig anzustarren. War Myu-Myu geisteskrank geworden? Aber da war der Bannkreis, der bewies, dass sie Fortschritte gemacht hatte. Unglaubliche Fortschritte. So sagte ihre Mutter: "Irgendein Hundeyoukai soll eher dich genommen haben als ein Wesen seiner eigenen Art?" "Ja." "Nun, dann ist er sicher das Allerletzte. Hat er auch einen Namen?" "Yuri." "Yuri? Nie gehört." "Er ist der Herr der Ländereien im Osten um das Midogebirge." "Yuri, im Osten...Moment mal, der Yuri? Der Prinz, der mit dem Herrn der Hunde verwandt ist? Mit Sesshoumaru?" Myu deutete seitwärts. Ihre Familie betrachtete die entfernte Gestalt auf der Klippe. Ja, das war ein Hundeyoukai. Er musste bemerkt haben, dass alle zu ihm blickten, denn er ließ seine Energie, die er bislang offenkundig unterdrückt hatte, aufflammen. Und ohne Zweifel war das das stärkste Youki, dem sich die Familie je gegenüber gesehen hatte. Die Mutter sah hastig zu ihrer jüngsten Tochter. Sie wusste von Hundeyoukai eines mit Sicherheit. Jeder beschützte seine Gefährtin. So sehr sie es auch aufbrachte, ihre so schwache Tochter plötzlich einige Sprossen auf der sozialen Leiter über sich zu sehen: sie konnte nichts dagegen tun. Da war der Bannkreis. Und die schlichte Tatsache, dass dieser Yuri ein Hundeprinz war, dessen Kraft als sagenhaft galt. Er sollte sogar einmal einen legendären Zweikampf gegen Sesshoumaru überlebt haben. So sagte sie mühsam: "Dann kannst du dich glücklich schätzen, denke ich. Aber was willst du hier?" Falls sie gekommen war, um sich mit Hilfe ihres Gefährten zu rächen, hätte die Familie ein mehr als ernstes Problem. Myu zuckte ein wenig die Schultern: "Ich wollte euch sagen, wo ich bin und was aus mir geworden ist. Nur, falls dich das interessiert, Mutter." "Tut es nicht sonderlich. - Und du solltest dir nicht so sicher sein, dass ein Hundeprinz dich lange als Gefährtin behält. Soweit ich weiß, kann man bei Hunden von der Gefährtin auch zur Konkubine herabgestuft werden. Ich kann mir nicht vorstellen, was er an dir findet, aber für seinen Erben wird er gewiss eine starke Hundeyoukai suchen." Myu drehte sich ohne ein Wort um und ging. Warum nur hatte sie gehofft, ihre Familie würde nett zu ihr sein, sie akzeptieren. Aber als sie zu Yuri zurückkehrte, spürte sie, wie die bissigen Worte ihrer Mutter ihren Zweifel geweckt hatten. War sie wirklich nur ein Spiel für ihn? Ihr Gefährte betrachtete sie: "Die Aussprache war nicht sehr erfolgreich, will mir scheinen. Du hast deinen Bannkreis sofort errichten müssen." "Ja. - Sie wollten mich angreifen." "Was ist, Myu-chan? Haben sie etwas gesagt, das dich gekränkt hat?" Er spürte also, dass sie unsicher war. "Bitte, lass uns gehen", sagte sie: "Vielleicht erzähle ich es dir dann, Yuri-sama." Er erschuf ein Dimensionsportal, durch das die beiden verschwanden. Erst dann wagte die Katzenfamilie unten aufzuatmen. Es war ein lichter Wald, in dem sie landeten und der Hundeprinz drehte sich leicht: "Erzählst du mir, was sie zu dir sagten?" "Es könnte dich beleidigen." "Wenn es mich beleidigt..." Yuri brach ab. Fürchtete sie, er würde ihre Familie umbringen? Er hatte bemerkt, dass sie noch immer gehofft hatte, Frieden schließen zu können. So fuhr er fort: "Ich werde dir die Entscheidung überlassen, ob ich sie töte oder nicht." "Danke." Das hatte sie zwar nicht gemeint, aber er war wirklich freundlich wie immer zu ihr. Myu seufzte ein wenig. "Meine Mutter...meine Mutter sagte, ich...du würdest gewiss einen Erben wollen und dir dafür eine Hundeyoukai als Gefährtin suchen, mich ....mich nur noch als Konkubine behalten wollen." "Deine Mutter hat wirklich eine böse Zunge." Yuri betrachtete sie: "Und du hast es geglaubt?" "Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Ich meine, das mit dem Erben stimmt doch, nicht wahr?" "Wenn du mir einen Erben schenkst, werde ich sehr froh sein. Das ist wahr. Bei Hund und Katze würde das nie gehen, das ist auch wahr. Aber du bist Izanagi-samas neueste Schöpfung und so werde ich es ihm überlassen, wie er darüber entscheidet." Er klang ruhig. Myu blickte in seine grünen Augen, fand darin nichts außer Wärme: "Danke", flüsterte sie. Er war ehrlich: "Und das andere...kann eine Gefährtin zurückgestuft werden?" "Ja, in Ausnahmefällen." Er wollte nicht mehr dazu sagen, aber da sie so fragend guckte: "Wenn sie schwere Verfehlungen begeht." Er mochte ihr nicht nach dem vorhergegangenen Gespräch sagen, dass auch Unfruchtbarkeit dazu gehören könnte. Nicht bei ihr und nicht durch ihn. Izanagi selbst hatte da die Hand über ihr. "Aber du hast wirklich eine reizende Familie", schloss er. "Ich will sie nie wieder sehen." Myu hörte selbst, dass ihre Stimme hart klang: "Bitte, Yuri-sama, bring mich nach Hause." "Nach Hause? In das Schloss des Westens? Oder ins Midogebirge?" "Wohin immer du gehst. Du bist mein Zuhause." "Dann erst zum Inu no Taishou. Wir müssen uns doch noch verabschieden. Und du darfst noch einkaufen." Im Schloss ließ er Myu allein, sie sollte sich noch Garderoben aussuchen, was sie in der Schneiderei mit wachsendem Vergnügen tat. Sie durfte jetzt bis zu achtlagige Kimonos tragen und sie genoss die Anproben. Er selbst schuf erneut ein Dimensionsportal und stand in kürzester Zeit mit offen gezeigtem Youki vor dem Haus von Myus Familie. Er wollte dieser noch etwas deutlich machen. Myu hatte so gekränkt geklungen, betroffen und verletzt. Und das sollte nie wieder geschehen. Die Ankunft eines so starken Youkai mit voller Energie war eine Provokation, ja, eine Kriegserklärung. So kam Myus Mutter hastig vor das Tor, nicht im Zweifel, wer der unerwünschte Besucher war. Sie presste ein wenig die Lippen zusammen, sich nur zu bewusst, dass sie gerade in Lebensgefahr schwebte. Aber sie sagte höflich: "Mein Name ist Kira. Du bist Yuri, nehme ich an, vom Hundeclan des Westens." "Yuri-sama für dich. - Myu wünscht nicht, einen von euch je wieder zu sehen. Wenn es einer von eurer Familie wagen sollte, seinen Fuß auf meine Ländereien zu setzen, werde ich ihn töten." Das klang immerhin nicht so, als ob er es sofort tun wollte. Kira beschloss es zu wagen, eine Frage zu stellen: "Du ... Euch ist bewusst, wie erbärmlich schwach Myu-Myu ist?" "Dir ist bewusst, dass du gerade meine Gefährtin beleidigt hast?" Yuri klang fast sanft. "Das...das meinte ich nicht", beteuerte die Katzenyoukai hastig, die wusste, dass das eine Drohung war: "Ich..." "Du hast verstanden. Und sag das auch deinen Kindern." "Aber sie ist doch meine Tochter...soll ich sie denn nie wieder sehen?" Diese Bemerkung kam so unerwartet, dass Yuri sie fassungslos anstarrte. Aber er fing sich rasch: "Um sie ertränken zu können? Myu will dich nie wieder sehen. Und ich werde dafür sorgen, dass ihre Wünsche erfüllt werden." Er drehte sich um und verschwand im Nichts. Als er zurückkehrte, lief ihm seine Gefährtin freudig entgegen: "Oh, sieh nur, ich habe mir schon so viele Kimonos ausgesucht. Was glaubst du, Yuri-sama, welchen soll ich zum Abschied tragen?" "Was meinst du?" "Der Haushofmeister sagte, es gäbe ein Fest, zum Abschied, weil auch Inuyasha-sama jetzt wieder in eine andere Zeit gehen würde und wir weggehen würden..." "Und wann soll das Fest sein?" "In drei Tagen...." Sie hob einen seidenen Kimono hoch: "Sieh nur, so etwas besticktes habe ich noch nie gehabt..." Sie freute sich an den schönen Kleidern, an der Höflichkeit, die man ihr entgegenbrachte. Yuri musste ein wenig lächeln: "Du wirst wunderbar darin aussehen, Myu-chan." Nie wieder sollte sie jemand kränken. Er würde sie vor allem Kummer und allen Sorgen beschützen. ********************************************* So, jetzt wäre doch alles Freude, freude Eierkuchen, oder? Aber einige von euch haben schon bemerkt, dass es in einer Beziehung ganz gewaltig unter der Oberfläche Spannungen gibt. Das nächste - und letzte - Kapitel heisst: Rosenkrieg. In diesem Zusammenhang möchte ich euch um eure Meinung bitten. Wenn diese Staffel Hundeyoukai vorbei ist, und auch Brothers in arms, werde ich den neuen Krimi hochladen, danach eine andere amüsante Story. Aber ich habe bereits mit der vierten Staffel angefangen. Was ist euch lieber. Bis Sommer zu warten und sie komplett zu bekommen oder jetzt immer so, wie ich schreibe? Das würde bedeuten so alle drei Wochen oder so ein Kapitel. Ich persönlich würde es lieber haben, meinen Stil nicht zu ändern und nur hochzuladen, was abgeschlossen ist. Aber ich habe soviele Anfragen bekommen, ob Hundeyoukai weitergeht, dass ich das einfach mal wissen möchte. Wer so nett ist, mit einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass ds neue Kapitel freigeschaltet wurde. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)