Wahrheit und nichts als die Wahrheit
Es war Nacht. Er war mit nichts bekleidet. Nur eine Decke lag halb über ihm, sodass die Intimzone verdeckt war. Ansonsten sah man noch die Schweißtropfen auf seinem Körper, die noch von dem heißen Liebesspiel mit seinem Partner rührten. Shuichi starrte an die Decke. Er dachte nach. Plötzlich hörte er ein Geräusch von der Seite und schaute hinüber in Richtung Tür. Yuki hatte ein Handtuch über die Schulter gelegt und war gerade dabei sich eine Zigarette anzuzünden.
Er bemerkte Shuichis Blick und erwiderte ihn für einen kurzen Moment schweigend, ehe er zu sprechen begann:
"Was ist?", murmelte er und setzte sich auf die Bettkante.
"Nichts... ich hab nur nachgedacht...", entgegnete der Sänger und wandte seinen Blick wieder zur Decke.
"Hm...", Yuki beugte sich vor streichelte Shichi durch sein verschwitztes Haar.
"... es ist nur... eigentlich hat sich nichts verändert... was gibt mir die Sicherheit, dass du mich nicht wieder verlässt?", flüsterte Shuichi und versuchte mühsam die Tränen zu unterdrücken.
Der Autor seufzte und beugte sich vor um ihn auf die Stirn zu küssen, dann antwortete er: "Der wahre Grund, weswegen ich dich verlassen hab ist der, dass mich eine Frau aus Amerika angerufen hat mit der ich einen One-Night-Stand hatte. Sie meinte, sie sei von diesem einen Mal schwanger geworden und ich habe ihr geglaubt... schließlich war sie bis zu dem Zeitpunkt noch Jungfrau... also bin ich zu ihr, weil ich dachte, ich hätte die Pflicht mich um das Kind zu kümmern... und als es auf der Welt war lebten wir wie eine richtige Familie... jedoch merkte ich jeden Tag, dass mir etwas fehlte..."
Der jüngere hatte schweigend zugehört und wusste nicht, wie er reagieren sollte: "Was denn?", fragte er unsicher.
"Eine kleine Nervensäge...", meinte Yuki und zog an seiner Zigarette.
Shuichi wurde rot, denn ihm war klar, dass er damit gemeint war: "U~und dann?"
"... stellte sich heraus, dass das Kind doch nicht meins war... sie hatte es nach mir mit mehreren Typen gemacht nur um mir ein Kind unterjubeln zu können...", murmelte der Blonde und nahm den letzten Zug seiner Zigarette ehe er sie im Aschenbecher ausdrückte.
"Und warum die Geschichte mit der großen Liebe?", entgegnete Shuichi und musterte ihn.
"Hm... wir haben uns gestritten...", sagte Yuki und musterte seinerseits den anderen.
Der Sänger nickte und senkte den Blick. Das erklärte einiges. Plötzlich spürte er ein Gewicht auf sich und im nächsten Moment warme Lippen auf seinen. Der Kuss war einer der schönsten und als sie sich wieder voneinander lösten, sah er in das lüsterne Gesicht des älteren.
"Wie wärs mit noch einer Runde? Wir haben noch einiges nachzuholen..."
Shuichi nickte und schloss die Augen zu einen weiteren, leidenschaftlicheren Kuss. Das würde noch ne lange Nacht werden.