Diese kurze Story möchte ich für meine Freundin schreiben, die allerbeste die ich je gehabt habe. Sie, die mir immer Mut zuspricht, wenn es mir schlecht geht, die, die dafür gesorgt hat, dass ich nie so allein war, wie ich mich manchmal gefühlt habe, wie ich mich manchmal fühle. Sie macht mir immer wieder deutlich, dass ich nicht allein bin und dafür möchte ich ihr danken. Danke Lina. (Anmerkung: Keine Angst Lina, ich schreibe nicht über mich in dieser Story, aber mir kam mal wieder der gedanke was durch und durch trauriges zu schreiben ^-^;)
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Reflection
Das Zimmer war dunkel, nur von einer kleinen Kerze erhellt, die auf einem Schreibtisch stand. Vor ihm war eine Silhuette eines zierlichen Mädchens, das traurig in die tänzelnde Flamme blickte. Hinter dem Schreibtisch erstreckte sich meilenweit klarster Sternenhimmel, der der Trauer des Mädchens zu spotten schien. Nach einer Weile sah das Mädchen auf die Tischplatte vor sich. Zuerst fiel ihr Blick auf ihren Personalausweis. ,Mimi Tachikawa' stand in großen Lettern neben dem häßlichsten Bild was sie je von sich gesehen hatte. Sie dachte nach. Was sagte der Name über sie aus? Wer war sie? War sie wirklich diese Mimi? Wollte sie sie sein? Betrübt schaute sie in die Sterne. Die unendlichen Weiten, zu schön um wahr zu sein, so schmerzhaft schön. Und so unfassbar friedlich, still und unvergänglich. Die Sterne kannten keine Schmerzen. Sie kannten weder Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft, sie waren einfach da. Seit immer, für immer. Sie aber, sie hatte alles was die Sterne nicht hatten. Schmerz und Leid, Trauer, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Eine schreckliche Zukunft. Sie glaubte an gar nichts mehr, nicht mal an sich selbst. An was glaubten denn alle anderen? Freundschaft. Das Mädchen, was laut Personalausweis Mimi hieß, glaubte längst nicht mehr an dieses Ideal, schon vor 2 Jahren war der Glaube an dieses Ideal zerbrochen. Liebe? Mit Liebe verhielt es sich wie Freundschaft, beides vergänglich und verlogen. Wieso? Das Mädchen erinnerte sich zurück. Schmerzhaft war der Gedanke an die Zeit wo sie sowohl an unvergängliche Freundschaft geglaubt als auch an die Hoffnung auf Liebe gehabt hatte. Bis ihre Freundin mit ihrem potentiellen Freund ausgegangen war. Für beide war sie gestorben und innerlich war etwas in ihr zerbrochen. Unreparierbar. Sie brach alle Kontakte schlagartig ab, verkroch sich nur noch in ihrem Zimmer. Vegetierte dahin. Aß fast gar nichts mehr, lebte wie in Trance. Verdrängte das Geschehene, begann sich einzureden, dass es keine Menschlichkeit gibt. Sie wurde hart, ging auf die Strasse, versuchte Anerkennung zu bekommen, auch wenn sie es sich selbst nicht eingestehen wollte. Jeden Versuch ihrer Eltern oder ihrer alten Freunde, sie aus diesem Zustand herauszuholen, blockte sie ab. Schließlich hielt ihre Familie es nicht mehr aus und zog mit ihr um. Sie zogen zurück in die alte Heimat, aber seitdem wurde es nur noch schlimmer. Sie igelte sich ein, zeigte nach außen ihre Stacheln und blieb dabei innen so verletzlich. Nichts änderte sich an ihrem Zustand, sie war unfähig sich helfen zu lassen, aber auch sich selbst helfen konnte sie nicht. Sie schaute abermals in den Sternenhimmel und versank in Gedanken. Diese Nacht würde kein Ende haben...
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^-^;;; nein, ich bin nicht deprimiert... wirklich nicht!!! Mimi (Musa)