Ten Years later von abgemeldet (Harry Potter kehrt zurück |Harry x Tom| »Kapitel 1re-released<<) ================================================================================ Kapitel 1: Im Hogwartsexpress ----------------------------- Überarbeitete Version von Kapitel 1, hoffe es gefällt ------- Selma Perkson war von der ganz in schwarzes Leder gehüllten Gestallt beunruhigt. Der Mann, dessen Gesicht verhüllt war, schien sie nicht zu beachten und starrte aus dem Abteilfenster, obgleich sie jetzt sicher seit einer Stunde einander gegenüber saßen. Etwa so lange war es wohl auch her, dass sie die Tür zu diesem hintersten Abteil aufgeschoben hatte, nur um sich mit der düsteren Gestalt auf einem der Sitze konfrontiert zu sehen. Das junge Mädchen hatte etwas unentschlossen in der Tür gestanden und nicht gewusst, was zu tun war. Es war das zweite Mal, dass sie im Hogwartsexpress Richtung Zauberschule saß und ihre Unsicherheit aufgrund des seltsamen Fremden war fast mit den Händen zu greifen gewesen. Leise hatte sie sich geräuspert um die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich zu ziehen, der auf das immer schneller vorbeihuschende Grün der Umgebung starrte und mit keiner Regung verriet, ob er ihre Ankunft überhaupt registriert hatte. "Entschuldigen sie, Sir?" Ein Paar stechend grüner Augen fixierte sie, besah sie von oben bis unten und das verängstigte Mädchen fühlte sich noch unwohler. "Sir, ist dieses Abteil noch frei? Ich meine... der Rest des Zuges ist voll, außer ein paar Plätzen, bei ein paar Leuten, die... und... ähm..." Auf den Wangen des Mädchens hatte sich Schamesröte abgezeichnet, ihr eigener Blick klebte an ihren Stiefelspitzen, während ihre nervösen Finger mit dem Tragegriff des schweren Schrankkoffer herumspielten und als sie grade herumfahren und die Blamage hatte beenden wollen, erklang eine überraschend warme Stimme, die nur zwei Worte verlauten ließ. "Setz dich" Sie hatte nicht getrödelt der Aufforderung nachzukommen und sich hastig direkt neben der Tür niedergelassen. Im nächsten Augenblick jedoch, war sie schon wieder aufgesprungen um ihren Koffer mit den schwachen Armen in die Höhe zu stemmen, um ihn auf der Ablage über ihrem Sitz zu verstauen, was ihr angesichts des Gewichts nicht wirklich hatte gelingen wollen. Ihre Verlegenheit war immer weiter gewachsen, ihrer Meinung nach blamierte sie sich vor dem Fremden sicher fürchterlich und das ohne zu wissen was er überhaupt hier zu suchen hatte. Ihre unglücklichen Versuche der Last ihren Willen aufzuzwingen, drohten in einer Katastrophe zu enden, als der Koffer rutschte und eine der harten Ecken beinahe dem Kind den Schädel einzuschlagen hätte. Der spitze Schrei ihres Schreckens war jedoch zu spät gekommen, in diesem Augenblick nämlich, hatten zwei in schwarzes Leder gehüllte Arme über ihr Haupt hinweg nach dem widerspenstigen Gepäckstück gegriffen und es spielerisch nach oben verfrachtet, wo es in fast schon beleidigt anmutender Manier in seinem Gepäcknetz landete. Selma war erschrocken herumgefahren, sie hatte keinen Laut gehört als der Mann sich erhob und hinter sie getreten war. Gleich darauf hatte er sich mit stoischer Ruhe erneut umgewandt und sich zurück auf seinen Platz gesetzt, nur um wieder aus dem Fenster zu starren. Nach einem schüchtern gestammelten Dank hatte sie sich daraufhin in die Polster des Sitzes gedrückt, der möglichst weit von dem Fremden entfernt, einen möglichst großen Abstand gewährleistete und die folgende Stunde damit verbracht stumm dazusitzen und zu grübeln. Wer das wohl sein mochte? Und was hatte er in Hogwarts zu suchen? Sie hatte reichlich Zeit sich zu wundern, denn auch er brach das Schweigen nicht und so wagte die junge Hexe nach einigen Minuten, erste scheue Blicke auf sein außergewöhnliches Äußeres zu werfen. Der Mann war groß und offenbar schlank, seine Kleidung bestand aus einem Ganzkörperanzug aus zähem Leder, schwarzem Drachenleder um genau zu sein. Die untere Hälfte seines Gesichts war hinter einem schwarzen Tuch verborgen, sodass die einzigen unverhüllten Partien an dem Mann, seine stechend grünen Augen und die Rabenschwarzen, ungebändigten Haare waren. Bis auf den sauberen und nicht ganz billig wirkenden Reiseumhang um seine Schultern, wirkte seine komplette Erscheinung geflickt und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Überall waren Nähte und Ausbesserungen zu erkennen, als sei der Anzug schon etliche male zerrissen und wieder instand gesetzt worden. Als sich in dem Kind mehr und mehr der Entschluss festigte das Abteil wieder zu verlassen und notfalls auch auf dem Gang die Fahrt zu verbringen, wandte er ihr doch noch sein Gesicht zu, um fragend eine Augenbraue in die Höhe zu ziehen. "Ist was?" erkundigte sich seine fast schon belustigt klingende Stimme mit gespielter Überraschung. Amüsement klang heraus, ebenso wie der Unterton von Müdigkeit, welche sich auch in den außergewöhnlich grünen Augen abzeichnete. "N-nein! Nicht doch!" wehrte Selma ab, nur um nervös auf dem Sitz herumzurutschen und erneut zu erröten. Um ihr Selbstbewusstsein war es wahrlich nicht gut bestellt. Dieser Mann war ihr unheimlich, keine Frage. Und auch, wenn man davon ausgehen konnte, dass niemand für die Schüler gefährliches in diesem Zug sitzen würde, kam Angst in ihr auf. Vielleicht wären die Stichelein der anderen Schüler doch die bessere Wahl? Als habe der Mann ihre Gedanken gelesen, fragte er, seinen Blick wieder der vorbeirauschenden Landschaft zuwendend "Was macht ein junges Mädchen eigentlich im Abteil mit einem alten Knacker wie mir? Warum bist du nicht bei deinen Freunden?" Wieder sah sie sich mit dem Blick der grünen Iriden konfrontiert, diesmal weniger stechend, eher freundlich und interessiert, aufmunternd geradezu. Selma seufzte. Was ging ihn das an? Trotzdem antwortete sie mit bitterer Stimme, während sie ihren Blick senkte und sich fragte warum sie das eigentlich tat. "Ich bin ein Parselmund. Mich haben deshalb schon früher alle gemieden... Nach der Sache mit Du-weisst-schon-wem hassen alle Leute Parselmünder..." Vorsichtig sah sie auf, der Blick traurig, resignierend und vielleicht auch etwas zynisch, denn Zynismus lernt auch ein Kind, wenn es mit genug Schlechtem konfrontiert wird. "Ich kann verstehen wenn sie wollen, dass ich wieder gehe, die meisten Leute..." Doch der Mann ließ sie nicht erst weiter sprechen, hob abwehrend die behandschuhte Rechte. "Ich will nicht das du gehst Kleines." erwiderte er in freundlichem Tonfall. "Sieh mal, ich bin selber ein Parselmund, ich kenne dein Problem also. Trotzdem ist es genauso eine Gabe, glaub mir." Der Mann zog das Tuch vom Gesicht, welches von einem freundlichen, fast schon bubenhaft anmutenden Lächeln geziert war. "Wie heißt du Kleine?" Selma starrte das Gesicht vor sich an. "S-selma. Selma Perkson, Sir." Das Gesicht des Mannes war sehr blass, wirkte schmal und scharf geschnitten, jedoch nicht unsympathisch, im Gegenteil. Sein Lächeln hatte etwas sehr charismatisches und zusammen mit den ruhigen grünen Augen, ergab sich ein wirklich angenehmer Anblick. Doch gab es einige Dinge die einen irritierten. Es lagen dunkle Ringe unter seinen Augen und auch wenn die Züge im ersten Moment so freundlich erschienen, erkannte man bei näherem Hinsehen doch die tiefen Falten, welche von Bitterkeit in das jugendliche Gesicht gegraben wurden. Und nicht zuletzt die Narbe, welche am rechten Wangenknochen begann, über die Lippen hinweg nach unten verlief und links am Kiefer endete. Ein tiefer Schnitt, der mit Präzision und Ruhe geführt worden sein musste. Ihm zugefügt worden war… Erneut zog der Mann die Augenbraue in die Höhe, seine Lippen verzogen sich zu einem schiefen Grinsen, doch nicht nur belustigt, auch leicht verletzt wirkte es. "Ist was?" Kam dieselbe Frage wie zuvor und auch die Antwort fiel nicht anders aus. "N-nein, Sir!" kam erneut die Beteuerung des Mädchens, während sie hastig den Blick abwandte. Diese Narbe hatte sie erschreckt und in ihr machte sich das unbestimmte Gefühl breit, dass sie nicht wissen wollte woher die Verletzung gestammt hatte. "Mach dir keine Gedanken um die Narbe Selma, es ist nicht meine Einzige. So etwas passiert schon Mal in Duellen." Selma sah wieder auf und da war es wieder, dieses freundliche Lächeln, das sie wieder etwas beruhigte. Duell? Sie nahm die Antwort hin und fasste Mut, erhob ihre zarte Stimme. "Sir, darf ich fragen wer sie sind?" Der Mann lachte leise auf, streckte sich, so dass seine Knochen lautstark knackten und erhob sich in einer bemerkenswert anmutigen Bewegung "Ich bin Professor Potter. Ich soll für ein Jahr Verteidigung gegen die dunklen Künste übernehmen, ehe sie einen Ersatz für Professor Lupin gefunden haben. Er ist im Sommer in den Ruhestand gegangen. Hat er sich auch langsam verdient.“ Ein grinsen schlich sich auf die Züge und er sah jünger aus, fast wie ein Teenager, wozu auch der folgende, kichernde Tonfall passte. „Man, ich sterbe vor Hunger... gibt es eigentlich noch die Hexe mit dem Süßkramwagen?" Und mit diesen Worten, zog er sich die Maske wieder über und verschwand mit einer eleganten Bewegung durch die Abteiltür auf den Gang, noch ehe Selma 'DER Harry Potter?!' fragen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)