The Race of the Dragons von Eowyn (Eine Suche nach dem wahren Selbst(eine Fluffy-Story)) ================================================================================ Kapitel 17: Bittere Erinnerung ------------------------------ Kapitel 17 ************ Rin drehte gerade die Hundertzweiundfünfzigste Runde um die Holzhütte, als Jaken sie entnervt anfauchte: "Rin! Hör endlich mit dem Blödsinn auf, der Meister wird bald zurückkommen, also tue gefälligst etwas Sinnvolles!" Das Mädchen hielt an und blickte den Grünling trübselig an, war er denn nicht auch besorgt? Plötzlich weiteten sich ihre hübschen Augen und ein strahlendes Lächeln bemächtigte sich ihrer Lippen. "Sesshoumaru-sama, Meister - Du bist zurück!" Das Kind rannte den perplexen Jaken fast über den Haufen und blieb kurz vor dem Hundedämon stehen. "Hast du Ishaya gefunden? Ist sie verletzt?" Sesshoumaru blickte ohne eine Miene zu verziehen zu dem quirligen Geschöpf hinunter. Etwas unwohl war ihm schon gewesen, als er die beiden verlassen hatte, beim letzten Mal wäre es beinahe schief gegangen, wäre da nicht die Dämonin gewesen. Diese sabbernden Biester von Hyänen schienen gut über seine Fähigkeiten unterrichtet zu sein. Sie waren zweifellos daran einen Weg zu finden, um ihn - den Herrn über die westlichen Länder zu überlisten! Er musste ihnen unbedingt zuvorkommen. "Die Frau ist bei mir, Rin hol ihr Gepäck und nimm für euch beide ein paar Tücher mit!" "Ja, Sesshoumaru-sama, sofort!" Und Rin eilte überglücklich, um das Verlangte zu holen. "Jaken, ich werde versuchen mehr über diese Frau herauszufinden, halte hier inzwischen die Stellung! Falls du etwas Ungewöhnliches bemerkst - wir sind auf dem Felsen bei den Onsen." Jaken blieb das Wort im Halse stecken - wie war das? Vor ein paar Sunden hatte Sesshoumaru die heissen Quellen noch als sein Privileg betrachtet und jetzt musste ER, Jaken wache schieben, damit sich diese Weibsbilder in Ruhe vergnügen konnten?! "Da bin ich wieder Meister!" Rin strahlte immer noch wie ein Maikäfer. "Bis später Jaken, sei wachsam!", mit diesen Worten fasste Sesshoumaru nach Ishayas Tasche und bedeutete Rin, sich daran festzuhalten. Das Mädchen setzte sich begeistert darauf. Der Frosch, immer noch zu keiner Bewegung fähig, glotzte den beiden nach, bis sie im Nebel des Felsens verschwunden waren. Ishaya hatte sich inzwischen ihrer nassen Kleider entledigt und war ins wunderbar warme Wasser gestiegen. Sie trug nur noch ihren Talisman auf der Nackten Brust. Die Wärme strömte langsam in jede Kapillare ihres durchgefrorenen Körpers. Das Wasser reichte ihr bis zum Kinn, als sie sich wohlig auf einem flachen Stein niederliess. Die Quelle dampfte herrlich, es grenzte wirklich an ein Wunder, dass sie sich jetzt hier befand und nicht mehr schlotternd zwischen den abgestorbenen Bäumen am Flussufer hing! Der kühle Abendwind spielte gerade mit ihren blonden Strähnen, als sie eine Stimme vernahm. "Ishaya!! Hallooo!!", Rin winkte ihr durch den Nebel lachend zu und schleppte hinter sich die Tasche her. Hinter dem Kind schritt ganz bedächtig der weisse Dämon. In Windeseile war Rin ihrem Kimono entsprungen und hüpfte jauchzend in das dampfende, herrliche Nass. Ishaya war es plötzlich so gar nicht mehr wohl in ihrer Haut und mit einem raschen Blick nach unten vergewisserte sie sich, ob das heiße und leicht sprudelnde Wasser auch nichts von ihrem nackten Körper preisgab. Bei Rin war es ja egal, aber,...ABER! Die Dämonin blickte entgeistert zu Sesshoumaru. Dieser hatte in aller Ruhe den Knoten seines weissroten Kimonos gelöst und ihn von seinen Schultern gleiten lassen, nun war er im Begriff, dasselbe mit der Tunika zu fabrizieren. Entsetzt schlug sich Ishaya die Hände vor die Augen, nein, das durfte nicht wahr sein, hatte der Mann denn gar keine Skrupel? Gerade jetzt, wo sie ihn doch nicht mehr so ->PLATSCHVerdammt, man könnte nicht meinen, dass ich im Jahr des Drachens geboren wurde<, dachte sie zerknirscht. Er musterte sie ein wenig belustigt. "Keine Angst, ich werde dich schon nicht beißen; aber dass du dich so deines Körpers schämst hätte ich nicht gedacht - sowas machen normalerweise nur schwächliche Menschen, wir Dämonen haben überhaupt keinen Grund dazu!" Ishayas Wangen wurden noch ein wenig röter. "J - ja schon, a - aber bei uns ist das ein wenig anders, wie gesagt ich komme von weit her." Sie entspannte sich etwas und wagte es, flüchtig einen Blick auf Sesshoumaru zu werfen, welcher scheinbar Rin beim Spielen zuschaute. "T - tut mir leid, ich will euch auf keinen Fall beleidigen, ich bin euch zu großem Dank verpflichtet. Aber euer Wesen ist... mir immer noch schleierhaft." Sesshoumarus goldene Iris blickte nun in ihre Richtung. "Wie das?" Oje, dann musste sie jetzt wohl auf den Punkt kommen. "Na ja, ich denke, wir waren nicht unbedingt die besten Freunde und - plötzlich seid ihr - ich meine immerhin habt ihr mir zum 2. Mal das Leben gerettet und jetzt noch diese Quelle..." Ishaya verstummte. Hatte sie diesen Eisklotz wirklich als so etwas wie freundlich bezeichnen wollen? Sie dachte an den Moment, als auf Sesshoumarus Lippen ein Lächeln war und spürte gleichzeitig die blauen Flecken am Arm, welche von seinem eisernen Griff stammten. Nein, sie wurde einfach nicht schlau aus ihm. Verlegen spielte sie mit dem Ende des rechten Flügels. "Ich gebe zu, dass ich sehr direkt sein kann." Sesshoumaru blickte sie immer noch unverwandt an, dann fixierte er die silberne Kette um ihren Hals, der Anhänger war im Wasser verborgen. Langsam näherte sich seine Hand dem Talisman. Erst jetzt wagte Ishaya ihn anzusehen. Um sein Handgelenk waren dieselben Male wie auf seinen Wangen, doch die restlichen Partien seines Oberkörpers wiesen nichts dergleichen auf. Ihr Blick blieb an der Stelle haften, wo eigentlich sein linker Arm hätte sein müssen. Da spürte sie, wie zwei Finger von Sesshoumaru sanft ihren Anhänger aus dem Wasser hoben. "Woher hast du ihn?", fragte er. "Es, es ist eine Erinnerung an meinen verstorbenen Vater - er hat ihn mir geschenkt, als ich noch ein Baby war...ich habe ihn nie kennen gelernt." Phu, sie hatte ihm eine ehrliche Antwort darauf geben können! Der blaue Saphir funkelte schwach in seiner silbernen Fassung. Sesshoumaru strich leicht mit dem Daumen darüber. Es gab keinen Zweifel, die Macht, welche von diesem Stein ausging - er war das Gegenstück des sagenumwobenen Chikara-Kristalls! Aber wie war dieses Mädchen an ihn herangekommen? Er konnte zwar keine Lüge in ihren Augen lesen, doch das Herz in ihrer Brust klopfte wie das eines kleinen Vogels. "Weißt du, wie Takeromaru auf deine Spur kam? Oder warst du nur unvorsichtig?" Langsam ließ er das Schmuckstück wieder ins Wasser gleiten. "Nun...ich war auf Wanderschaft und hatte in einem Dorf Unterschlupf erhalten." "Wie? In einer Menschensiedlung?", fragte der Hundeyoukai ungläubig. "Die Menschen würden doch niemals einen Dämon unter sich weilen lassen!" "Nein", erwiderte Ishaya nervös, "ich konnte meine Flügel unter der Kleidung verstecken und die Dorfbewohner haben mich gegen Bezahlung rein gelassen, aber dann sind sie über mich hergefallen und ich musste fliehen - in den Wald." Sesshoumarus Augen verengten sich zusehends, seit wann musste ein Dämon Unterschlupf bei diesen nichtsnutzigen Menschen suchen? Nur die allerniedrigsten und schwächsten ließen sich zu so etwas herab! "Im Wald wurde ich dann von einem Giftdämon überfallen und Takeromaru hat mich sozusagen davor bewahrt, als lebendes Nest umherzuwandeln. Aber gleichzeitig wollte er mir auch den Anhänger stehlen." "Und weshalb hat r es nicht getan?" "das ist mir auch ein Rätsel, denn als er den Stein berühren wollte, wurde er von einer Art Druckwelle weggeschleudert, danach verschwand der Kerl im Schatten des Waldes." Ishaya schluckte mühsam. "Und beim nächsten Treffen wart ihr ja dann auch anwesend", endete die Dämonin. Ihr war nicht wohl in ihrer Haut, hoffentlich merkt er nicht, dass sie nicht die volle Wahrheit gesagt hatte. "Weißt du sonst noch etwas über die Kräfte dieses Steines?" "Nein, ich hatte bis vor kurzem noch gar nicht gewusst, dass er überhaupt welche besitzt!" Sesshoumaru zog kaum merkbar eine Augenbraue hoch. Was war sie nur für ein Dämon? Ihr Mut und ihr Äußeres passten so gar nicht zu ihrem sonstigen Wesen, wie konnte ein Dämon diese starke Aura des Steines NICHT spüren? Wie auch immer, dachte der Youkai, sie wird damit noch mehr Feinde anlocken und die werden mit Sicherheit wissen, mit welcher Macht sie es zu tun haben. Takeromaru weiß sehr wahrscheinlich auch einiges über das Gegenstück, vielleicht sogar, wo es sich befindet! Sicher ist, dass er uns bald aufspüren wird, um den blauen Teil an sich zu reißen, aber dieses Mal werde ich ihn vernichten! "Wie", Ishaya sah wieder auf die leere Stelle des linken Armes von dem Dämon, "wie hast du ihn verloren?" Sie duckte sich sogleich ein wenig, als erwarte sie eine der Kopfnüsse, welche sonst Jaken trafen. Es war unverschämt danach zu fragen, aber es ließ ich keine Ruhe. Warum hatte dieser makellose, mächtige Dämon eine ganze Gliedmasse verloren? Oder war es wohlmöglich angeboren? Scheu hob sie wieder ein wenig den Kopf, Sesshoumaru starrte auf das dunkle, leicht sprudelnde Wasser vor sich und schwieg. Die Muskeln seiner Brust zuckten ein wenig, als hätte sich eine Fliege darauf gesetzt, die er verscheuchen wollte, aber Ishaya konnte nichts dergleichen entdecken. Plötzlich hob er seinen verbliebenen rechten Arm aus dem Wasser und fasste sich an die linke Schulter. Die langen, silberweißen Haare verbargen den kümmerlichen Stumpf daran fast vollständig. Sesshoumaru presste unerwartet heftig die Lippen zusammen und auf seinem Gesicht erschien ein verbitterter Ausdruck. Kaum hörbar flüsterte er: "Es war mein Halbbruder, Inu Yasha...ich hatte ihn leider in seinen Kräften unterschätzt, diese Unvorsichtigkeit bezahlte ich mit einem hohen Preis." Die Hand des Dämons klammerte sich noch fester um den verstümmelten Körperteil. "Ich hasse ihn, er ist nichts weiter als ein jämmerlicher, kläffender Flohsack, der ab und zu unverschämtes Glück hat. Eine Schande für unsere mächtige Blutslinie der Hundeyoukai. Ich werde es meinem Vater niemals verzeihen, dass er sich mit einem verfluchten Menschenweib eingelassen hat...wegen ihr hat er sogar sein Leben gelassen, verdammt!" Sesshoumaru bebte jetzt vor Zorn und Ishaya konnte ein ihr wohlbekanntes, dunkles Knurren aus seiner Kehle vernehmen. Zögernd legte sie ihre Hand auf seine verkrampften Finger - er musste sich beruhigen, sie fühlte, wie eine unerklärliche Angst in ihr aufkeimte. Erstaunlicherweise hörte das Knurren auf und sie spürte, wie sich seine Hand lockerte. Einen Augenblick dachte die Ishaya daran, vielleicht ein gutes Wort für die Menschen einzulegen, aber dann ließ sie es bleiben. Sie würde einen besseren Zeitpunkt finden. Fortsetzung folgt... **************************************** Kommentar des Autors^^: Auch dieses Kapitel habe ich einige Male ein bisschen umgeschrieben, dank euren lieben Kommis fand es den Weg ins Internet aber schon Anfangs Woche. Mann, ich möchte ja auch mal mit Sessy in soner Quelle sitzen, unsere gute Ishaya weiß ihr Glück leider nicht wirklich zu schätzen...aber wie sagt man so schön: Was nicht ist kann ja noch werden:-)! Ich hoffe es hat euch gefallen und freue mich auf Kommis*busserl*!!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)