The Race of the Dragons von Eowyn (Eine Suche nach dem wahren Selbst(eine Fluffy-Story)) ================================================================================ Kapitel 14: Jaken kehrt zurück ------------------------------ Kapitel 14 Jaken kehrt zurück: Der neue Tag begann ausserordentlich mild. Die ersten Sonnenstrahlen im Osten durchbrachen die Morgendämmerung und zauberten glitzernden Tau auf die mit Frost bedeckte Landschaft. In der Nähe einer unscheinbaren, kleinen Holzhütte stand an einen Baum gelehnt ein grossgewachsener Mann mit ewiglangem, silberweissen Haar. Sein makelloses Gesicht hatte auf der glatten Stirn ein bläuliches, halbmondförmiges Mal und auf seinen Wangen zeichneten sich je zwei parallele, violette Streifen, welche in den Spitz zuliefen ab. Die fein geschwungenen Lider des Mannes waren geschlossen und er wirkte entspannt. Es schien, als würde er die morgendliche Stille in sich aufnehmen und geniessen. Seine leicht geöffneten Lippen pressten sich jedoch zusammen, als er von weitem ein Rascheln hörte. Warum musste immer jemand diese wunderbare Ruhe stören? Aber er war auch froh, denn diese Geräusche verursachte ohne Zweifel sein Diener Jaken. Er hatte es also geschafft und war den Feinden nicht zum Opfer gefallen! Nachdem eine Weile vergangen war, erschien der Grünling mit seinen Tennisballgrossen Augen schweratmend neben seinem Meister. "Ich grüsse euch, werter Meister Sesshoumaru-sama." Der Hundedämon nickte. "Was hast du herausgefunden?" Jaken streckte sich und antwortete: "Nun, nachdem ich mich todesmutig unter diese stinkenden Hunde -, Verzeihung..., Würmer gemischt hatte, konnte ich ein Gespräch zwischen dem Anführer und einem Boten erlauschen! Sie sprachen über das sagenumwobene Chikara, scheinbar gibt es zwei Teile davon, aber sie sagten, dass sie beide brauchen, um eine sogenannte >Vollkommene Macht< zu erlangen." Jaken hielt plötzlich inne, aber er spürte den stechenden Blick seines Herrn nur zu gut, also fuhr er schweren Herzens fort: "Leider sprachen sie sehr leise und ich konnte nicht mehr alles verstehen." "Dummkopf, du weißt wie wichtig diese Informationen für uns sind!", der Hundedämon wollte Jaken schon eins überbraten, als dieser quikte: "Meister, haltet ein - seht doch nur was ich hier habe!" Und der lurchartige Dämon streckte mit seinen stummeligen Fingern Sesshoumaru ein, mit Goldenem Wachs versiegeltes Pergament entgegen. "Diese geheime Botschaft habe ich unbemerkt von dem Boten, welcher bei Takeromaru war entwendet, als er das Lager verlassen hatte. Er war so damit beschäftigt gewesen in sich hineinzugrinsen, dass er nicht einmal merkte, dass ihm jemand an die Taschen ging!" Jaken gluckste vergnügt. "In der Tat, das ist fast eines Lobes wert", bemerkte Sesshoumaru kühl. Da füllten sich Jakens Augen zumal mit dicken Freudentränen, diese Aussage seines Herrn hatte eine immense Bedeutung! In der Neuzeit hätte Grüni quasi den Ritterschlag von der Queen Elisabeth persönlich erhalten! "Dann wollen wir doch mal sehen, mit wem unser guter Freund Geschäfte zu machen pflegt." Sesshoumaru knackte das Wachssiegel und faltete das Pergament langsam auseinander. "Und du sagst, dass dir niemand gefolgt ist?" "Ja Meister, die Meute muss mindestens fünf Tagesmärsche von uns entfernt sein." "Hm, das bedeutet, wenn sie deine Fährte gefunden haben könnten, wären sie bereits auf weniger als drei Tage herangekommen." Jakens Freude fand ein jähes Ende. "Aber Meister, ich bitte euch - gewiss achtete ich auf eine gründliche Spurenverwischung!" "Das mag sein Jaken, aber man sollte immer mit dem Schlimmsten rechnen um böse Überraschungen zu vermeiden." Nach dieser Belehrung nahm der Hundeyoukai ohne eine Reaktion von Jakens Seite her abzuwarten, das Schreiben in Augenschein. Lange blieb sein elfenhaftes Antlitz unbeweglich und konzentriert. Aber dann konnte Jaken verblüfft feststellen, dass sein Meister ein gewisses Mass des Erstaunens zeigte. "Nein", murmelte Sesshoumaru, "das kann nicht sein...das Schwert Ceredwen, es ist nur eine Legende - ein Mythos, es existiert nicht." "Wie?!", japste der Grünling. "Hier steht, dass sich das Hyänenrudel dazu bereit erklärt, dem Stamm der Tian-Lung im Krieg beizustehen und das sagenumwobene Schwert Ceredwen ausfindig zu machen - im Gegenzug verlangen sie", der Dämon knackte mit den Knöcheln seiner verbliebenen Hand, "die Herrschaft über die westlichen Länder!" Jaken konnte kaum sprechen: " T...Tian-Lung, das sind doch die gefürchteten Himmelsdrachen aus dem Westen jenseits des grossen Wassers..." In diesem Augenblick hörte Sesshoumaru einige tapsige Schritte näher kommen. Er gebot Jaken mit einer kaum merkbaren Handbewegung zu schweigen. "Sesshoumaru, Meister, guten Morgen!!" Rin rannte quietschlebendig auf den grossen Dämon zu und blieb erwartungsvoll vor ihm stehen. "Was gibt es denn zum Frühstück? Ich hab ja solchen Hunger!" Die Sonne war mittlerweile knapp auf die Höhe der Bäume gestiegen, welche die kleine Holzhütte umgaben. Die frische Morgenluft begann sich langsam ein wenig aufzuwärmen. "Hey Rin, sei gefälligst nicht so vorlaut, ich und der Meister sind in einem wichtigen Gespräch! Such dir selber etwas hier in der Nähe!" und Jaken wedelte gewichtig mit seinem Kopfstab rum. "Komm Rin, ich habe etwas für dich in der Hütte drin." Ishaya war ebenfalls erwacht nachdem das Kind aufgestanden war. Irgendwie verspürte sie Angst allein zurückgelassen zu werden und war ihr heimlich gefolgt. Sie fühlte sich immer noch sehr schwach. Ihre Beine waren wie Pudding, aber das Fieber schien glücklicherweise nicht zurückgekehrt zu sein. Ishaya hatte gesehen, wie ernst der Dämon mit seinem Diener gesprochen hatte. Und obwohl ihre Neugierde geweckt worden war, hatte sie nach Rin gerufen, denn es wäre töricht gewesen zu lauschen im Glauben, dass Sesshoumaru ihre Anwesenheit nicht bemerken würde. "Na los Rin, so etwas hast du bestimmt noch nie gegessen, darauf verwette ich meine Turnschuhe!" "Deine was?", fragte die Kleine? "Ähm ja, die zeige ich dir auch, also komm jetzt." Die Dämonin drehte sich um und ging langsam den Weg zurück. "Ishaya warte auf mich! Ich komme ja schon!" Die Dämonin kramte in ihrer Tasche nach einem der letzten Getreideriegel und reichte ihn dem Mädchen. "Was ist das?", wollte Rin wissen und drehte das kleine Päckchen erstaunt in ihren Händen. "Nun, das ist dein Frühstück, wenn du magst", antwortete ihr Ishaya ein wenig belustigt. "Du kannst es an den kleinen Zähnchen an den Enden aufreissen." Es dauerte nicht lange bis Rin den Dreh raus hatte. Der Plastik gab nach und zum Vorschein kam der Riegel, welcher mit einer dünnen Schicht Schokolade überzogen war. "Und das soll schmecken?", fragte das Mädchen ein wenig misstrauisch. Das braune Ding sah nicht wirklich appetitlich aus. "Probieren geht über studieren, versuch es doch einfach mal!" "Hmm, das schmeckt ja richtig süss, ist das eine Art Honig?" "Nun, das könnte man so sagen, aber es besteht noch aus vielen anderen Zutaten", antwortete Ishaya und kramte wieder in ihren Sachen. "Hier, ich habe noch etwas Wasser, du kannst es haben." "Oh nein vielen dank", erwiderte Rin, "ich habe selbst noch welches. Wir könnten nachher zusammen Neues holen, nicht wahr?" die Kleine sah Ishaya fast flehend an. "Aber sicher doch, warum nicht?", antwortete die Dämonin ein wenig erstaunt. "Weißt du ich gehe nicht gerne allein auf Wassersuche, Jaken kommt zwar manchmal mit, aber er redet nicht gerne und mag es auch überhaupt nicht, wenn ich ihm erzähle, was für Blumen und Tiere es zu sehen gibt." Na, der kam mir gleich ein bisschen griesgrämig rüber - für seinen Meister tut er alles, aber damit hat es sich auch schon! Nun ich brauche sowieso auch heisses Wasser, diese Dornen müssen endlich raus aus dem Bein sonst wachsen die noch komplett ein. Mein Körper beginnt schon, sie zu umschliessen, das hätte ich nie für möglich gehalten!" "Warum denn? Du bist doch ein Dämon, hast du bis jetzt noch nie eine grössere Verletzung gehabt?", wollte Rin wissen. "Nun, ja ähm ich meine nein - noch nie so schlimme", stammelte Ishaya ein wenig hilflos. Es wäre gefährlich, wenn sie dem Mädchen erzählen würde, dass sie in Wirklichkeit ein Mensch war, denn dieser Sesshoumaru hasste Menschen, ausser natürlich der kleinen Rin. Da würde von ihr wahrscheinlich nicht mehr viel übrig bleiben! "Also", sagte Ishaya, bemüht fröhlich zu klingen, "lass uns Wasser holen gehen und schauen, welche Tiere wir unterwegs antreffen." "Jaa!" strahlte das Mädchen und die Dämonin war froh, dass Rin keine weiteren Fragen stellte. Draussen konnte Ishaya feststellen, dass die beiden Youkai ihr Gespräch anscheinend beendet hatten. Zögernd trat sie zu Sesshoumaru heran, welcher immer noch konzentriert auf das Stück Papier starrte. "Entschuldigung, aber ich wollte Euch nur mitteilen, dass Rin und ich rasch zum Fluss gehen, um frisches Wasser zu holen. Oder denkt ihr es ist zu gefährlich?" Zuerst erhielt Ishaya keine Antwort, denn Jaken hatte es seinem Meister gleichgetan und ignorierte sie ebenfalls, indem er geschäftig seinen Kopfstab nach allfälligen Kratzern absuchte. Doch dann durchbrach auf einmal die wohlklingende, tiefe stimme Sesshoumarus die Stille. "Du solltest deine eigenen Sinne benutzen, um die Gefahr abzuschätzen!" >Freundlicher geht es wohl nicht<, dachte die Dämonenfrau, bemüht ihr Temperament zu zügeln. "Nun, Lord Sesshoumaru - wie ihr bestimmt wisst, kann ich euch in dieser und bestimmt auch in allen anderen Beziehungen niemals das Wasser reichen. Auf jeden Fall kann ich im Moment nichts Feindliches wahrnehmen, doch ihr gebietet über so einen perfekten Spürsinn, dass ich es als das Beste betrachtete euren Rat zu ersuchen - zumal ja das Kind mitkommt!" "Nun, scheinbar bist du ausgesprochen talentiert, wenn es darum geht, kleine Mädchen zu beschützen. Deswegen vertraue ich auf dein immenses Können, denn darin kann ICH DIR nicht das Wasser reichen!" >Wie bitte?<, dachte sie erbohrst, >jetzt lässt mich der Kerl einfach hängen, bloss weil sein Stolz ein bisschen angekratzt ist?!< "Ich garantiere für nichts", erwiderte Ishaya matt, es schien keinen Zweck zu haben mit ihm zu diskutieren. Immerhin glaubte sie, ihrem Instinkt einigermassen vertrauen zu können, warum also nicht zum Fluss gehen? Fortsetzung folgt... *********************************** Ja ja, bei Fluffy beisst man auf Granit, wenn es um seinen Stolz geht!^^ Im nächsten Kapitel wird sich zeigen, WIE gut Ishayas neue Fähigkeiten wirklich sind;-) Bis dann^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)