The Race of the Dragons von Eowyn (Eine Suche nach dem wahren Selbst(eine Fluffy-Story)) ================================================================================ Kapitel 10: In Sicherheit ------------------------- Ishayas Augenlider zuckten leicht. Nein, sie wollte nicht aufwachen, hier in der Dunkelheit war alles so friedlich und es gab keinen Schmerz. Ich will weiterschlafen, bitte...aber das dumpfe Pochen in der Umgebung wurde immer stärker. Helle Blitze begannen in ihrem Bewusstsein umher zu zucken. Jemand schrie, er musste Todesqualen leiden! Da tauchte vor Ishaya ein Mann auf. Er war viel grösser als sie selber und blondes Haar umspielten sein hübsches Gesicht. Aber in seinen blauen Augen schimmerten Tränen und er streckte ihr flehend seine Hand entgegen. In diesem Augenblick entfernte sich der Mann mit rasender Geschwindigkeit - nein, sie selbst wurde von ihm weggerissen, jemand rief ihren Namen. Ishaya konnte sich nicht länger dagegen wehren - sie öffnete langsam ihre Augen. Die Helligkeit, welche sie traf, war beinahe schmerzhaft. Verschwommen nahm sie eine kleine Gestalt neben sich wahr, die zusehends an schärfe gewann. Beinahe hätte die junge Frau aufgeschrieen, wer war dieser hässliche Zwerg? War sie jetzt auf dem Mars gelandet? Ihr Nachbar hatte riesige , gelbe Glubschaugen mit strichförmigen Pupillen und ein spitz zulaufendes Gesicht, das ein wenig an einen Totenschädel erinnerte. Dazu kam noch, dass seine grünliche Haut der einer hässlichen Kröte glich, was Ishaya plötzlich ein Lächeln entlockte. Doch für den Zwerg sah das mehr wie eine schmerzverzerrte Grimasse aus. Aufgebraucht keifte er: "Warum muss ausgerechnet ich dieses Weib beaufsichtigen? Gleich wird sie vor Schmerz anfangen zu heulen und dann ist es vorbei mit der Ruhe!" Er kann also reden, dachte die Dämonin, und das nicht zu knapp. Sie wollte ihn ansprechen, aber es kam nur ein Röcheln aus ihrer Kehle. Der Grünling trat einen Schritt zurück und warf ihr einen erschrockenen Blick zu. Ishaya räusperte sich und begann nochmals: "Wer bist Du und warum musst du mich beaufsichtigen?" "Es braucht dich nicht zu interessieren wer ich bin! Du kannst froh sein dass du noch an deinem erbärmlichen Leben bist!" Bei diesen Worten kamen die Erinnerungen in Ishayas Kopf an den das Vergangene langsam zurück. Mit einem Ruck richtete sie ihren Oberkörper auf, um nach dem rechten Bein zu sehen. Es war mit einem grünbraunen Schlamm bedeckt! Entsetzt dachte die junge Frau an all die unzähligen Krankheitserreger, welche sich darin tummeln mussten, nur weg mit dem ekligen Zeug! Doch bevor Ishaya ihre Hand ausstrecken konnte, begann es in ihrem Kopf zu rauschen und sie liess sich benommen wieder nach hinten fallen. "Du tätest besser daran, liegen zu bleiben und den Verband dort zu lassen, wo er hingehört!" Ein Schauer durchlief den Körper der Dämonin, dies war bestimmt NICHT die Stimme des Zwerges gewesen. Sie hatte einen angenehm tiefen Klang und doch war es ihr, als hätte ein gerade erst erwachsen gewordener Jüngling gesprochen. Wieder öffnete sie die Augen und blickte diesmal geradewegs in das Antlitz des Mannes, dem sie in der Waldlichtung gegenüber gestanden hatte. Doch jetzt war sein Gesicht schmutzig, seine einst weissen Haare hatten die Farbe einer Regenwolke und die Rüstung wies an etlichen Stellen Risse und Löcher auf. "Was soll dieses Theater? Habt ihr mich hierher gebracht? Und warum muss ich mich von dieser hässlichen Kröte da beleidigen lassen?!", fragte Ishaya erborst. "Was fällt dir ein, du undankbares Gör?", schrie da der Zwerg aufgebracht. "Sesshoumaru-sama hat Dich gerettet, ohne ihn wärst Du jetzt tot!" Bei diesen Worten wandte sich Sesshoumaru blitzschnell dem kleinen Dämon zu und verpasste ihm einige schmerzhafte Ohrfeigen. "Was faselst du da für einen Unsinn Jaken?", fragte er kalt. Oh nein, wahrscheinlich wollte der grosse Youkai sich jetzt für ihr kleines Missgeschick mit dem Pfefferspray rächen, aber wie hätte sie da wissen können, dass er Rins Verbündeter war? Sesshoumaru fügte ruhig hinzu: "Ich wollte lediglich herausfinden, warum sie ihr Leben für Rin riskiert hat und weshalb mir ihr Geruch so fremd vorkommt." Knurrend baute sich der Dämon vor Ishaya in seiner vollen Grösse auf und fragte: "Also los, ich warte!" Ishaya tat dieser Jaken nun fast leid. Was fiel dem Kerl eigentlich ein, hier so den Starken rauszuhängen und einfach jemanden zu verprügeln? "Weshalb sollte ich Dir das sagen?", fauchte sie wütend zurück. Das Grollen in der Kehle des Dämons wurde lauter und für einen winzigen Moment meinte Ishaya, Blut in seinen Augen zu erkennen. "Weil ich dich sonst auf der Stelle umbringen werde!", war die eiskalte Antwort. "Bitte, dann zögere nicht, ich habe sowieso nicht mehr viel zu verlieren, denn ich kann wahrscheinlich nie mehr in meine Welt zurückkehren! Hier gibt es nichts anderes, ausser Misstrauen, Grausamkeit und Hass, es kann nur noch besser werden!" Sesshoumaru liess seine drohende Hand langsam sinken und schritt ohne ein weiteres Wort zu verlieren hinaus. Jaken folgte ihm entsetzt. Da bemerkte Ishaya erst, dass sie sich in einer aus Holz erbauten Hütte befand, es gab keine Fenster, nur eine Türe, die offenbar in ein zweites Zimmer führte. Neben ihr lag eine kleine Feuerstelle, über der ein geschwärzter Kessel hing. Darin schien irgendetwas zu kochen. Das kleine Feuer darunter spendete ihr ein wenig Wärme und erhellte etwas das dunkle Zimmer. Plötzlich hörte sie ein Poltern und durch die Türe herein kam das Mädchen Rin gestürmt. "Oh, wie schön! Du bist aufgewacht!", rief sie erfreut. "Hast du grosse Schmerzen? Ist dir kalt? Hast du mit Sesshoumaru-sama gesprochen?" Ishaya musste unweigerlich lächeln und antwortete etwas mühsam: "Nein, Schmerzen habe ich keine, ich fühle überhaupt fast gar nichts und konnte mich vorher gerade mal für wenige Augenblicke aufrichten. Mir ist auch nicht kalt. Das Feuer und diese Decke hier scheinen mich gut warmzuhalten. "Ja, das ist auch kein Wunder", entgegnete die Kleine schmunzelnd. "Diese >Decke<, wie du es nennst, gehört meinem Meister, sie hat geheimnisvolle Kräfte, man kann damit sogar fliegen, das heisst natürlich mein Meister kann es!" "Wie bitte? Sie gehört Sesshoumaru?", fragte Ishaya ungläubig. Warum hatte er das getan? "Er hat auch deine Wunde am Bein wieder zusammengeschlossen und dir schmerzlindernde Kräuter mit abschwellendem Tümpelschlamm daraufgestrichen." WIE BITTE??? "Aber vorhin war dein Herr Maestro unglaublich missmutig und er hat mir sogar gedroht! Ich weiss nicht, was ich davon halten soll?" Ein Glucksen kam aus Rins zierlichem Mund: "Hmm, jaja, so ist mein Meister Sesshoumaru nun mal, ich werde manchmal auch nicht schlau aus ihm. Er ist meistens recht wortkarg und verträgt keinen Widerspruch! Aber trotz seiner abweisenden Art hat er mich aufgenommen und beschützt mich. Ich weiss nicht genau weshalb, aber ich bin sehr gerne bei ihm." "Dann hast du also keine Eltern mehr?", fragte Ishaya vorsichtig. "Nein...sie wurden vor längerer Zeit ermordet." Die Stimme des Mädchens drohte zu versagen und Tränen der Bitterkeit stiegen ihr in die Augen. "Das...das tut mir sehr leid", sagte Ishaya etwas beschämt, sie war wirklich ein Trampel! "Komm doch bitte zu mir kleine Rin." Die Dämonenfrau versuchte einen Arm um das kauernde Kind zu legen, doch ihre Kraft reichte noch nicht aus. Deshalb liess sie ihre Hand auf Rins Knien ruhen. "Wills du mir erzählen wie es dazu kam?" Nach einer Weile des Schweigens, begann Rin tatsächlich mit ein wenig verunsicherten Worten von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Wo sie gelebt hatte, wie ihre Eltern den Tod fanden und wie sie Sesshoumaru zum ersten Mal begegnet war. Ishaya lauschte ruhig ihren Worten und nickte von Zeit zu Zeit mitfühlend. "Und du sagst, dass Sesshoumaru alle Menschen und Halbdämonen nicht ausstehen kann, ja sogar hasst?" "Genau, aber ich darf bei ihm bleiben, ist das nicht toll?!" "Ja, das ist wirklich erstaunlich, ich meine, wenn ich daran zurückdenke, was du über seinen Halbbruder und dessen Gefährten erzählt hast. Sie scheinen ja wirklich ganz nett zu sein, aber wenn dein Meister ihnen begegnet, fliegen jedes Mal die Fetzen!" "Ich muss dann meistens mit Jaken in einem Versteck warten, aber oft weiss ich gar nicht, was Sesshoumaru-sama macht, wenn er weggeht." Rins Stimme klang ein wenig traurig. "Ich würde ihm so gerne einmal helfen, aber dazu bin ich wahrscheinlich noch zu klein." "Na, mach dir darüber mal keine Sorgen, aber ich glaube jetzt müssen wir schlafen, oder liege ich da mit meinem Zeitgefühl falsch?" "Nein, du hast recht, ich konnte nur nicht schlafen vorher, Sesshoumaru hat es mir zwar gesagt, doch ich war einfach zu aufgeregt wegen dir! Aber jetzt sollte es gehen." "Ja, ich fühle mich auch nicht gerade wie Herkules, Schlaf wird mir gut tun." "Wer ist denn Herkules?" Die Dämonin grinste: "Na, das erzähl ich dir ein anderes Mal, lass uns jetzt schlafen - gute Nacht kleine Rin" "Gute Nacht!" Und Rin wickelte sich behaglich in ihre Decke, binnen einer Minute war sie eingeschlafen* Fortsetzung folgt... ************************ So, ich glaube dies ist ein annehmbarer Schluss, aber das nächste Mal kann ich für nichts garantieren^^ Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, danke für all die tollen Kommis beim letzten Kapitel, das war auch der Grund, weshalb ich mich noch vor dem Weekend drangesetzt habe zum weitertippen^^ Mata ne, eure Éowyn Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)