Wahnsinn 1 - Wiesel wieder Willen
Nach 'Die Hogwarts-Männer WG' ,hier das neueste Projekt von mir zu Harry Potter. (mein ursprünglicher Nick war Kleine_Dilandau, hab mich aber in -Neya- umbenannt)
Titel: Frettchen und Wiesel ~ Der Wahnsinn hat ein Gesicht
Fankreis: Harry Potter
Teile: 1/10 (steht aber noch nicht 100%-ig fest, kommt auf die Nachfrage an)
Schreibstil: Ich-Perspektive (je nachdem, aus wessen Sicht, habe ich *Name* drüber geschrieben)
Raiting: PG-13 bis PG-15
Genre: Humor/Parodie (eher mein Sarkasmus), Slash (Pairings werden nicht verraten)
Copyright: HP gehört J.K.Rowling, ich verdiene hiermit nichts
Warnung: Ich habe versucht die Charas nicht zu sehr OOC zu machen, aber durch den Verlauf der Story wird das wahrscheinlich nicht ausbleiben.
Diese Geschichte spielt im 6. Schuljahr und ist unabhängig von den Büchern!
Storyline: Naja, nichts neues. Die Idee gibt es schon in mehreren Formen, aber ich musste jetzt auch mal eine Version von mir dazu schreiben. Lest es einfach, am Ende des Kapitels werdet ihr es sehen.
So, das mal zu den Daten. Wünsche viel Spaß beim Lesen. ^^
Wahnsinn 1 - Wiesel wieder Willen
*Draco*
Summend schlendere ich die leeren Gänge entlang, ein breites und zufriedenes Grinsen auf den Lippen und mit einer Eleganz, die eben nur ein Malfoy zutage bringt. Meine Damen und Herren, sehr verehrte Zauberer und unwürdige Schlammblüter, richten sie ihre Augen auf den Jungmagier, der einem selten verblödeten Ravenclaw soeben 20 Hauspunkte abgezogen hat, weil er ihn nach der Ausgangssperre in der Nähe des Alte Runen Klassenzimmers erwischt hat.
Es ist irgendwie schon lachhaft, dass diese Streber es einem so einfach machen, ihnen die Chance auf den Hauspokal zu versauen. Aber dem wachsamen Auge eines Draco Malfoy entgeht so schnell nichts. Mir persönlich wäre zwar die Begegnung mit einem Gryffindor, jetzt bitte alle laut buhen, lieber gewesen, aber man kann schließlich nicht alles haben. Aber welcher von diesen Weltverbesserern und Muggelliebhabern würde schon freiwillig den Gryffindorturm verlassen, wenn sie genau wissen, dass ich als Vertrauensschüler hier die Aufsicht habe und ihnen hinter der nächsten Ecke auflauere? Richtig, keiner!
Gemächlich steuere ich die Kerker an und stolziere die Treppe hinunter. Zu schade aber auch, dass jetzt niemand da ist, um diesen Augenblick höchster Eleganz und Perfektion zu fotografieren. Nein, ich bin keinesfalls eingebildet, ich bin eben ein Realist, auch wenn es manchmal wirklich stressig ist, immer so unglaublich perfekt und gut aussehend zu sein, aber jeder hat schließlich seine Bürde zu tragen, nicht wahr?
Nehmen wir einmal Sankt Schrotter, wenn wir ihn nicht hätten, gäbe es keinen Anwärter mehr auf den Titel 'Hogwarts heroischstes Narbengesicht mit einer Frisur, die jeder Distel alle Ehre macht und einem Ich-bin-zu-blöd-einen-einfachen-Stärkungstrank-zu-brauen Hirn'.
Theoretisch passt auf unseren Goldjungen so ziemlich jeder Titel, der etwas mit 'unfähig', 'nervig' und 'absolut Mitleid erregend' zu tun hat, aber wollen wir ihm mal nicht zuviel aufhalsen, am Ende hängt er wieder da und jammert sich bei seinen Kriecherfreunden aus.
Ja, und wen hätten wir da noch? Ah, die kleine Mrs. Obersterberin. Ich bezweifle, dass jemand die Bürde eines 'Ich-bin-so-besserwisserisch-und-neunmalklug-und-ich-kann-nicht-leben-ohne-mich-in-Dinge-einzumischen-die-mich-einen-Gott-verdammten-Scheißdreck-angehen Schlammblutes' übernehmen möchte. Alleine schon der Aufwand, sich jeden morgen die Haare zu verunstalten, bis sie aussehen, wie eine Löwenmähne, nach dem Angriff der Killerläuse, ist doch keinem zumutbar.
Kopfschüttelnd durchquere ich den dunklen Gang, während meine Schritte laut auf dem steinernen Boden widerhallen und sich in der unbekannten Schwärze der Kerker verlieren. Ich liebe diesen Ort einfach. Diese düstere, kalte Atmosphäre würde ich für nichts auf der Welt eintauschen.
Gerade komme ich am Zaubertränkeklassenraum vorbei, als ich durch den unteren Türspalt ein schwaches Licht leuchten sehe.
Ist Professor Snape etwa noch drin? Normalerweise ist es ja nicht seine Art, aber wer weiß schon, was in seinem Kopf vorgeht. Am Besten gehe ich weiter, andererseits ist es meine Pflicht als Vertrauensschüler, alles zu kontrollieren, was mir irgendwie verdächtig erscheint.
Vorsichtig klopfe ich gegen das Holz und warte einen Augenblick, bevor ich die Türklinke hinunterdrücke und den Klassenraum betrete.
Schreck lass nach, ein Alptraum! Merlin, warum tust du mir das an? Was habe ich dir getan, dass du mir kurz vor dem Schlafengehen diesen Anblick bescherst? Angewidert starre ich auf den mir entgegen gestreckten Hintern eines Schülers, der gerade bis zur Hüfte in einem Kessel steckt und dem Anschein nach mit einer Schrubberbürste darin herumhantiert.
Na wunderbar, danke vielmals. Hoffentlich werde ich davon nicht blind. Wie konnte ich nur vergessen, dass Professor Snape dem niedrigsten Mitglied des Goldenen Trios heute Kesselputzen als Strafarbeit aufgedrückt hat? Auf jeden Fall kann ich mir schöneres Vorstellen, als Ron Weasleys Rückfront zu betrachten. Ein Glück liegt das Abendessen schon mehrere Stunden zurück, sonst könnte ich für den Boden nicht mehr garantieren.
Ja, auch das kriecherische, verarmte 'Ich-kann-mir-nicht-mal-anständige-Klamotten-leisten-und-habe-mehr-Sommersprossen-als-Knuts' Wiesel hat seine Bürde zu tragen. So, aber damit ist es jetzt nicht getan. Für diese Vergewaltigung meiner Augen, sehe ich mich leider gezwungen, dem hier Anwesenden leichte Gewalt anzutun.
Leise schließe ich die Tür hinter mir und schleiche auf Zehenspitzen zu dem großen Kessel hin, aus dem nun verzweifeltes Fluchen zu hören ist. Was denn Weasley, wir sind doch wohl nicht etwa ein wenig angepisst über unseren Zustand, oder?
Grinsend gehe ich um den Kessel herum und nehme eines der dicken Bücher über Vergiftungen aus dem Regal.
Verzeih mir Wiesel, aber ich sehe es als meine Pflicht, dich für dein Verbrechen zu bestrafen. Schwungvoll hole ich mit dem dicken Wälzer aus und schlage ihn mit aller Kraft gegen die Kesselwand, sodass ein lautes Gonggeräusch durch den Raum hallt, gefolgt von einem entsetzten Schrei meines Opfers.
Wie kommt überhaupt jemand darauf, dass ich gemein bin? Ich verteidige nur Recht und Ordnung in diesem Raum, also bitte keine falschen Schlüsse ziehen.
Wie von der Tarantel gestochen, krabbelt ein gewisser Rotschopf aus dem Kessel heraus und schlägt sich als Zugabe noch einmal gehörig den Kopf am Rand.
Aua, das tat weh. Würde mich nicht wundern, wenn der gute Junge jetzt die Engel singen hört. Jammernd streichelt sich besagter Volldepp über die noch nicht vorhandene Beule und blinzelt verwirrt.
Oh weh, da wird man ja schon beim Zusehen merklich dämlicher. Kopfschüttelnd lehne ich mich nach vorne und stütze mich mit meinen Unterarmen auf dem Kessel ab, während ich das bedauernswerte, rothaarige Objekt vor mir betrachte.
"Na Wiesel, machst du das auch richtig?", frage ich in meinem patentierten 'Ich-bin-was-bessers-als-du-also-finde-dich-damit-ab' Ton, der sozusagen ein Markenzeichen der Familie Malfoy ist.
*Ron*
Wahrscheinlich waren die Schritte im Hintergrund doch kein Hirngespinst von meinem von Kerkerluft verseuchten Kopf. Aber wer rechnet schon damit, so mir nichts dir nichts von diesem lauten Gonggeräusch überfallen zu werden? Zu allem Überfluss musste ich mir natürlich auch noch den Hinterkopf am Kesselrand anschlagen, als wenn meine Ohren nicht schon genug klingen würden. Oh man, das gibt morgen bestimmt ne Riesenbeule.
Wimmernd streichle ich mir über den Kopf und fluche leise vor mich hin. Was in Merlins Namen habe ich denn heute verbrochen, dass mich alle auf dem Kieker haben?
Angefangen bei Harry, der wie schon so oft muffig darüber gewesen ist, dass die olle Trelawney ihm mal wieder einen erzählt hat, von wegen großes Unglück und Tod werden auf dich zukommen, weiter zu Hermine, die mir das Mittagessen verdorben hat, weil sie mit meinem Zwischentest in Verwandlung überhaupt nicht zufrieden gewesen ist, rüber zu Snape, der mir neben dem Abzug von 15 Hauspunkten auch noch eine Strafarbeit aufgebrummt hat, weil ein gewisses Frettchen mich heute ständig abgelenkt hat bis hin zu diesem traumatischen Kesselerlebnis.
Was kommt heute noch? Vielleicht noch ein paar Spinnen in meinem Bett Merlin, das wäre doch mal was Neues!
Scheiße dröhnt mir der Schädel. Ich hab keine Lust mehr. Ich sollte es wirklich mal in Erwägung ziehen, mich vom Astronomieturm zu stürzen...
"Na Wiesel, machst du das auch richtig?", vernehme ich eine, mir leider sehr vertraute Stimme.
Langsam und mit einer bösen Vorahnung hebe ich meinen Kopf und blicke direkt in das grinsende Gesicht von Draco Malfoy, dem größten Arschloch, das gelernt hat auf zwei Beinen zu laufen, um einen in den Wahnsinn zu treiben. Als hätte der Slytherin heute nicht schon genug auf meinen Nerven herumgetrampelt.
Missmutig betrachte ich das dicke Buch, das er nun triumphierend hin und her schwingt und dabei seine weißen Zähne aufblitzen lässt.
Brr, wenn man diese Kalkleiste sieht, kommt man wirklich auf den Gedanken, dass Mr. 'Ich-fühle-mich-nur-dann-stark-wenn-meine-Gorillas-hinter-mir-stehen' wirklich ein Vampir ist. Zuzutrauen wäre es ihm ja, so ätzend wie Malfoy in letzter Zeit ist.
"Verpiss dich Malfoy!", fahre ich ihn wütend an, ernte aber nur einen spöttischen Blick, unterstrichen von seinem antrainierten Naserümpfen. Allein schon der Anblick von seiner selbstgefälligen Visage lässt mein Blut kochen.
"Sie mal einer an, es spricht", meint Malfoy gelangweilt und dreht sich schwungvoll um. Eine mir sehr unangenehme Melodie summend stellt er das Buch zurück in das Regal und seufzt unrealistisch laut auf. Oh bitte nein, jetzt nicht wieder eine von seinen vorgelegten Nervaktionen, das hat mir echt noch gefehlt.
*Draco*
"Verpiss dich Malfoy." Meine Güte, jetzt hast du es mir aber gegeben Wieseljunge. Leg dir mal einen anderen Spruch zu und kopier nicht immer Potter. Das wird ja immer langweiliger, wenn man nicht mal mit einem seiner Streitobjekte einen vernünftigen Schlagaustausch veranstalten kann.
"Sie mal einer an, es spricht", entgegne ich wenig begeistert und wende dem immer noch auf dem staubigen Boden herum sitzenden Gryffindor meine Rückfront zu. Leise 'Weasley is our king' summend, stelle ich das Buch zurück und seufzte laut auf. Nein, so wird das nicht. Wenn der gute Ronny sich nicht ein wenig anstrengt, wird das ein kurzes, nächtliches Vergnügen.
Nachdenklich schlendere ich um den Kessel herum und baue mich in meiner vollen Größe vor dem niedrigen Volke auf. Eigentlich könnte dieser undankbare Idiot sich mal ein wenig dankbarer zeigen, immerhin gewähre ich ihm kurz vor dem zu Bett gehen noch einen Blick auf meine Person, also ein wenig mehr Begeisterung, wenn ich bitten darf!
"Malfoy, ich habe keinen Bock auf dein Gesülze. Zieh ab und langweile jemand anders", knurrt Ron mich an und bringt sogar einen halbwegs wütenden Blick zustande. Was mich persönlich mehr schockiert ist die Tatsache, dass er für diesen Satz gerade mal zwei Minuten gebraucht hat. Es geschehen tatsächlich noch Wunder.
"Tja, so Leid es mir für dich tut, aber meine Aufmerksamkeit ist voll und ganz dir gewidmet, Weasley... ach und bevor ich es vergesse, 5 Punkte Abzug, wegen Beleidigung." Ob ihr es glaubt oder nicht, aber diese Worte gingen runter wie Butterbier. Und ich bezweifle, dass dies der letzte Abzug für unseren guten Ron gewesen ist.
"Was!" Wütend rappelt er sich vom Boden auf, Staub und Dreck an den Klamotten klebend und mit vereinzelten schwarzen Flecken im Gesicht. Wie kann man sich nur so gehen lassen. Allein schon bei dem Anblick fühle ich mich nicht minder schmutzig. Bäh, wie wäre es mal mit etwas Wasser und Seife? Die würde ich dir sogar bezahlen.
*Ron*
"Tja, so Leid es mir für dich tut, aber meine Aufmerksamkeit ist voll und ganz dir gewidmet, Weasley... ach und bevor ich es vergesse, 5 Punkte Abzug, wegen Beleidigung."
"Was!" Aufgebracht stehe ich vom Boden auf und funkle mein Gegenüber so wütend an, wie ich es in meinem jetzigen Zustand fertig bringe. Ich glaube das viele Haargel hat seine letzten noch funktionierenden Hirnzellen verklebt! Was fällt diesem Rattengesicht überhaupt ein, mir Punkte abzuziehen? Immerhin bin ich genau so Vertrauensschüler wie er, also soll er sich bloß nicht einbilden, er wäre in irgendeiner Weise im Vorteil.
Man, was würde ich darum geben, einmal mit voller Wucht in dieses hochnäsige Gesicht zu schlagen, ihm ein Mal sein selbstgefälliges Grinsen von den Lippen zu prügeln, bis er sich nicht einmal mehr traut, auch nur ans grinsen zu denken.
Schwer atmend stehe ich ihm gegenüber. Es ist wirklich eine Genugtuung, dass ich einen guten Kopf größer bin als er, das steigert sogleich mein Selbstwertgefühl, auch wenn ich insgeheim schon zugeben muss, dass ich kein Meister großer Worte bin.
Harry und Hermione sind diejenigen, die sich besser mit Worten wehren können, wobei ich immer viel zu schnell die Geduld verliere... vor allem dann, wenn das Objekt meiner Wut ein intriganter Slytherin ist, der auf den Namen Malfoy hört!
"War es das schon? Ich dachte, da kommt noch mehr, Weasley... wirklich enttäuschend", entgegnet Malfoy seufzend und schmunzelt sacht, wobei der Spott, der in seinen Augen aufleuchtet keinesfalls zu übersehen ist. Angespannt balle ich meine Faust.
Er will mich nur provozieren, also spring bloß nicht drauf an... genau das will er ja erreichen, dass du die Kontrolle verlierst und er dir noch weitere Punkte abziehen kann. Hermione wird mich eh bei lebendigem Leibe auseinander reißen, wenn ich ihr sage, dass ich weitere 5 Punkte eingebüßt habe.
Schweigend bücke ich mich nach der Schrubberbürste und widme mich wieder dem Kessel. Einfach ignorieren, und wenn er versucht mich weiter zu erniedrigen, dann werde ICH ihm mal ein paar Punkte abziehen.
*Draco*
Was soll denn das werden, wenn es fertig ist? Ignoriert mich dieser Penner einfach! Missmutig beobachte ich ihn, wie er sich weiter an dem Kessel zu schaffen macht und mich keines Blickes mehr würdigt. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Ron Weasley mal versucht vernünftig zu sein?
Weasley und Vernunft... diese beiden Wörter passen genauso wenig zusammen wie Professor Snape und Shampoo.
Frustriert sehe ich zu, wie er wieder halbwegs im Kessel verschwindet und wenig später mit der Bürste den dreckigen Boden säubert. Na wunderbar, so habe ich mir das Ganze nicht vorgestellt. So unverrichteter Dinge kann ich doch jetzt nicht schlafen gehen. Mag sein, dass es kindisch klingt, aber wenn ich nicht kriege was ich will, dann werde ich pissig!
Murrend lasse ich meinen Blick wieder zu Professor Snapes Regal wandern. Neben den vielen Büchern sind auch noch zahlreiche Gefäße und Gläser mit Flüssigkeiten und Pulvern gefüllt, wovon mich ein kleines Glas mit weißem Pulver geradezu anspringt. Ein zufriedenes Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus und ich gehe schnellen Schrittes auf das Regal zu.
Vorsichtig nehme ich das zerbrechliche Glas aus der ersten Reihe und lese das Etikett mit wachsendem Interesse. Andere würden es wahrscheinlich Juckpulver nennen, ich bezeichne es eher als Mittel zum Zweck, um das Wiesel ein wenig zu quälen.
Noch befindet sich besagter Gryffindor im Kessel, heißt, ich darf keine Zeit verlieren, wenn ich nicht auf frischer Tat ertappt werden will.
Das Fläschchen in der einen Hand gehe ich wieder zurück zum Kessel und stelle mich hinter ihn.
Mit zwei Fingerspitzen hebe ich seinen Pulli etwas an, schließlich will ich ja keine Flöhe, geschweige denn Ausschlag kriegen, wenn ich mit der tödlichen Wieselbazille in Verbindung komme, und streue langsam ein wenig von dem Pulver auf seinen Rücken.
Der darauf folgende Schrei ist wie Musik in meinen Ohren.
Aber... Moment Mal, was wird das?! So schnell wie Weasley aus dem Kessel herauskrabbelt, kann ich gar nicht reagieren. Bevor ich mich versehe, stoßen seine Beine gegen meine und ich verliere das Gleichgewicht und knalle auf den harten Steinboden. Zu meinem Unglück kippe ich dadurch auch eine größere Menge Pulver über mich, was dazu führt, dass es mich nun ebenfalls fürchterlich juckt.
"Du selten blöder Vollidiot!", fahre ich ihn an und kratze mir den Hals, bis ich fühle, wie meine Haut anfängt zu brennen. Klasse, wirklich wunderbar. So habe ich das nicht geplant!
*Ron*
Ich weiß nicht wieso, aber ich hab ein ganz unangenehmes Gefühl. Dass Malfoy so ruhig ist, ist unheimlich... eher gesagt verdächtig. Aber wenn ich ihn jetzt wieder anfahre, dann hat er ja erreicht, was er wollte. Nein, du bleibst jetzt hier und schrubbst diesen vermaledeiten Kessel sauber!
Zum Henker mit dir Snape! Was macht dieser Mensch nur mit seinen Kesseln? Diese zähe, klebrige Masse, die sich auf dem Boden befindet ist ja widerstandsfähiger als Kaugummi. Wahrscheinlich verhext die alte Fledermaus die Kessel vorher, damit ich mich hier abplagen muss.
Scheiße, ich krieg schon einen steifen Arm, und meinen Rücken kann ich nach dieser Aktion wohl beim nächsten Krankenhaus abladen. Verfluchte Slytherins!
Ächzend und allmählich am Ende meiner Kraft, versuche ich den Boden des Kessels sauber zu kriegen. Merlin sei dank, ist dies der letzte, sonst wäre ich demnächst zusammengeklappt. Möchte ja nicht wissen, wie Snape gucken würde, wenn er morgen einen leblosen Jungenkörper in einem seiner Kessel vorfinden würde.
Bei dem Gedanken verziehe ich das Gesicht zu einer Grimasse und schüttle verwirrt den Kopf.
Langsam lasse ich die Bürste über die Innenwand fahren, als ich dumpfe Schritte hinter mir vernehme. Aha, der unangemeldete Störfaktor ist also noch da, klasse. Hoffentlich verschwindet das Frettchen bald, bevor ich hier drin festklebe. Verdammter Mist, was will er denn noch? Wartet er etwa, bis ich hier raus komme, oder warum ist er so schweigsam?
Spätestens, nachdem ich einen kühlen Luftzug auf meinem Rücken verspürt habe, hätte mir ein Licht aufgehen sollen, aber nein, man ist ja viel zu gutgläubig. Das nächste was ich merke, ist, wie etwas Raues auf meinen Rücken rieselt, gefolgt von einem höllischen Juckreiz.
Mit einem erschrockenen Schrei setze ich zurück. Was zum Teufel ist das für ein Zeug? Oh Gott, das juckt, verdammt!
Kaum bin ich aus dem Kessel raus, höre ich hinter mir einen plumpen Aufschlag auf dem Boden, gefolgt von einem schmerzhaften Stöhnen.
"Du selten blöder Vollidiot!", vernehme ich Malfoys Stimme und drehe mich erschrocken und mit brennendem Rücken um.
Auf dem Boden liegt ein kleines, zerbrochenes Glas und ringsum ist grobes, weißes Pulver verstreut. Meine Hand wandert zu meinem Rücken und beginnt reflexartig über die misshandelte Körperstelle zu kratzen. Diese verdammte Schlange. Kommt der mir hier mit Juckpulver an, dass kann doch wohl nicht wahr sein.
Wimmernd beiße ich mir auf die Unterlippe, da dieses quälende Jucken einfach nicht aufhören will.
Zu meiner Genugtuung bin ich nicht der einzige, der sich hier gerade um den Verstand kratzt. Tja, wer andern eine Grube gräbt, nicht wahr, Malfoy? Mieser, kleiner Bastrad, ich hoffe du kratzt dir den ganzen Hals blutig.
"Ich? Wer hat denn hier mit Juckpulver rumgespielt?", knurre ich ihn angesäuert an und versuche mir meinen Pullover über den Kopf zu ziehen. Ich halt das nicht mehr aus. Dagegen ist das Gefühl von tausenden von Ameisen auf der Haut ja das reinste Vergnügen.
"Ich wollte dir nur einen Gefallen tun, Wiesel. So hast du wenigstens mal einen Grund, dich richtig zu waschen!", fährt der blonde Slytherin mich in seiner üblich herablassenden Art an.
Ich merke, wie mein Augenlid anfängt zu zucken. Was will dieses Gift sprühende Ekel damit schon wieder andeuten?
Wütend knurre ich ihn an, während ich meinen Pullover unachtsam auf den Boden fallen lasse und mir nun versuche die Schulterblätter zu kratzen. Eines schwöre ich dir Malfoy, dafür ziehe ich dir so viele Punkte ab, dass Slytherin nicht einmal mehr auf gleicher Höhe mit Hufflepuff liegt!
"Halt einfach die Klappe, Malfoy!" Wimmernd versuche ich das nervtötende Gefühl zu ignorieren, dass sich gerade von meinem Hals abwärts, bis zu meinen Hüftknochen hinabbahnt.
*Draco*
"Ich? Wer hat denn hier mit Juckpulver rumgespielt?" Ja, ist gut Weasley, du musst es mir nicht auch noch auf die Nase binden, Herr Gott!
Ok, ich gebe es zu, wahr vielleicht doch nicht so gut durchdacht... nächstes Mal setze ich mich auf den Kessel und kippe ihm das Zeug von oben auf den Rücken. Notiz an mich, demnächst immer sicherstellen, aus der Schussbahn zu sein.
Scheiße ist das scheußlich. Dieses Jucken macht einen ja wahnsinnig. Und jetzt geht es auch schon auf mein Gesicht über. Oh Merlin, hoffentlich habe ich morgen keine Pusteln oder sonst etwas Unansehnliches in meinem Gesicht, das kann ich meinem Fanclub doch nicht antun, meinem Spiegel ganz zu schweigen.
"Ich wollte dir nur einen Gefallen tun, Wiesel. So hast du wenigstens mal einen Grund, dich richtig zu waschen!" So, da hast du. Verdammter Mistkerl, hätte er nicht aufschrecken und sich die Schädeldecke am Kessel anschlagen können, anstatt so ohne Vorwarnung einfach nach hinten zu krabbeln?
Oha, was hat er denn jetzt vor? Oh nein, bitte nicht, verschone mich und meine Augen.
Danke, wirklich wunderbar. Ich habe keinen Wert darauf gelegt, dich strippen zu sehen! Was denkt dieser sommersprossenverseuchte Bastard eigentlich wo wir hier sind? Das ist sexuelle Belästigung und mit seinem Oberkörper braucht er auch nicht so zu protzen.
Schön, vielleicht ein paar mickrige Muskeln mehr als ich, aber im Vergleich zu meinem Alabasterkörper, einfach nur lachhaft!
Wenn ich nicht gerade anders beschäftigt wäre, dann würde ich dich jetzt auslachen, du selten blöder Trottel!
Das geht nicht mehr. Ich krieg einen zuviel. Nie wieder Juckpulver!
Fluchend fahren meine Fingernägel über meine Wangen und versuchen meinem Gesicht Erlösung zu verschaffen. Aber wie man ja weiß, wird der Juckreiz durch das Kratzen nur noch schlimmer, andererseits ist er dafür ohne Kratzen nicht auszuhalten.
Das beweist mal wieder, dass man mit Gryffindors nur Ärger hat. Aber das kriegst du zurück Wiesejunge, darauf kannst du Gift nehmen!
"Halt einfach die Klappe, Malfoy!", wimmert er verzweifelt und macht ein paar sehr merkwürdige Verrenkungen, um sich den Rücken besser kratzen zu können.
Herrje, sehe ich etwa genauso bescheuert aus? Wie auch immer, ich werde gleich ganz laut und ganz lange schreien, wenn dieses verfluchte Jucken nicht aufhört!
Mit ein paar schnellen Handgriffen, entledige ich mich meines Umhanges und meines Pullovers. Eine kleine weiße Wolke von dem Juckpulver geht zu Boden, wahrscheinlich die Reste, dich sich noch auf mir befunden haben.
"Habe ich gesagt, Affe melde dich, oder was willst du?", schnauze ich ihn wütend an und rapple mich vom Boden auf, meine Klamotten dabei außen vor lassend. Wenn er jetzt auch noch Streit sucht, dann bitte. Mein Abend ist jetzt sowieso schon versaut und ich bin gewaltig angepisst über die Gesamtsituation hier!
Huh, was soll denn dieser böse Blick jetzt Wiesel? Sag bloß, du hegst leichten Groll gegen mich?
"Sei endlich still!", schreit er mich an und schubst mich in Richtung Regal. Verwirrt und erschrocken, taumle ich einen Meter nach hinten. Wird der Rotschopf jetzt etwa gewalttätig, oder was hat ihn gebissen?
"Ich warne dich Weasley! Ich hex dich in die nächste Woche!", schreie ich nicht minder laut zurück und versuche trotz dem unangenehmen Gefühl auf meinem Körper überzeugend zu wirken.
Mal ganz ehrlich, so ungern ich es mir auch eingestehe, aber in punkto Kraft ist mir Potters wandelnder Schatten weitaus überlegen.
*Ron*
"Habe ich gesagt, Affe melde dich, oder was willst du?" So, nun reicht es. Alles hat mal ein Ende und meine Geduld auch. Scheiß auf den Punkteverlust, diesem arroganten Fatzken werde ich jetzt so grün und blau schlagen, dass er froh sein kann, wenn er überhaupt noch etwas wie ein leichtes Jucken verspürt!
"Sei endlich still!", schreie ich ihn Wut entbrannt an und gehe schnellen Schrittes auf ihn zu. Grob packe ich seine Schulter und schubse ihn in Richtung Regal. Allein schon für den erschrockenen Ausdruck in seinem Gesicht, lohnt sich der mir bevorstehende Punkteabzug und den Ärger mit Hermione werde ich schon überleben... Schlimmer als dieses brennende Jucken kann es nicht sein.
Mit geballten Fäusten gehe ich auf ihn zu, während ich den Drang, mich weiter zu kratzen unterdrücke, was wirklich eine willensstarke Höchstleistung für mich ist. Na Malfoy, hast du eingesehen, dass du Kräftemäßig weit unter meinem Niveau liegst?
Hab ich mir doch gleich gedacht, große Klappe und nichts dahinter. Ohne seine bulligen Einzeller ist er einfach hilflos.
Wäre ich nicht so sauer, würde ich mich mehr über sein Verhalten, einer in die Enge getriebenen Ratte, besser eines in die Enge getriebenen Frettchens, erfreuen.
"Ich warne dich Weasley! Ich hex dich in die nächste Woche!", versucht er mir zu drohen, was mich sogleich noch rasender macht. Warum kann er nicht einfach die Schnauze halten? Merkt der Typ nicht, dass er mich damit nur noch weiter provoziert?
Malfoy kann doch nicht allen ernstes auf einen Schlagaustausch mit mir scharf sein, für so blöd halte ich nicht mal ihn.
Aber das ist typisch Slytherin, die wissen einfach nie, wann es genug ist.
"Dazu wirst du bestimmt nicht mehr kommen!", entgegne ich knurrend, wobei ich den nassen Putzlappen vor meinen Füßen völlig übersehe. Erst als ich auf den mit Seifenwasser voll gesogenen Lappen trete und das Gleichgewicht verliere, registriere ich dessen Anwesenheit.
Mit einem kurzen Aufschrei, torkle ich nach vorne und pralle genau mit Malfoy zusammen, der gerade versuchen wollte auszuweichen. Hart stoßen wir beide gegen das Regal, wobei ich das Glück hatte und nur gegen ihn gefallen bin, im Gegensatz zu Malfoy, der mit voller Wucht gegen das Einrichtungsstück gedrückt wird.
Ein erstickendes Keuchen geht von ihm aus, als ihm die Luft aus der Lunge weicht. Reflexartig stütze ich mich an ihm ab, und versuche mich aus dieser unangenehmen Position zu befreien. Wenn jetzt jemand rein kommen würde, der wird sich wohl auch fragen, was ich hier mit dem Eisprinzen mache, da wir beide mitten in der Nacht mit nacktem Oberkörper an ein Regal gepresst stehen.
"Aua", rufe ich erschrocken aus, als ein kleines Gefäß von der obersten Reihe auf meinen Kopf fällt und seinen Inhalt dabei über uns verschüttet. Na wunderbar, nicht noch mehr Pulver, für heute reicht es wirklich.
Hustend löse ich mich von Malfoy, als uns eine bläuliche Pulverwolke einhüllt.
*Draco*
"Dazu wirst du bestimmt nicht mehr kommen!" Er wagt es tatsächlich mir zu drohen... Mir! Angespannt beobachte ich die Bewegungen meines Gegenübers, während mein Gehirn derweil auf Hochtouren läuft. Draco, wie kommst du hier raus, ohne zu deinem ohnehin schon misshandelten Gesicht noch ein blaues Auge zu kriegen?
Was macht der Depp denn nun? Halt!
Stopp!
Ehe ich mich versehe, werde ich von dem Gryffindor nach hinten gegen das Regal gedrückt. Ein leises Stöhnen entweicht meiner Kehle, als mir der schwerere Körper langsam die Luft aus der Lunge presst.
Weasley, du selten verblödeter Flubberwurm! Fall nächstes Mal woanders hin und verschone mich mit deiner Ungeschicktheit.
Keuchend versuche ich Luft zu kriegen, was aufgrund der Tatsache, dass ich gerade von diesem Riesen zerquetscht werde, und morgen überall blaue Flecken auf meinem makellosen Rücken haben werde, danke schon mal im voraus Wiesel, nicht ganz so einfach ist.
Na, das wurde aber auch Zeit, dass du mir von der Pelle rückst. Igitt, hoffentlich ist Armut und Dämlichkeit nicht ansteckend...
"Aua!", höre ich ihn aufschreien, bevor ein feiner, blauer Nebel auf mich nieder rieselt und mich und den Gryffindor einhüllt.
Sei verflucht, Merlin! Was soll der Scheiß? Hast du nichts Besseres zu tun, als mich heute zu demütigen? Meine Nase fängt an zu kitzeln und fast im Gleichtakt mit dem Grund des Desasters, niese ich laut auf.
Uah, wie ekelhaft. Was ist das für ein blaues Zeug, das stinkt ja furchtbar.
Angewidert schüttle ich den Kopf und reibe mir über die Augen. Was auch immer das gewesen ist, sollte mein Aussehen darunter gelitten haben, dann werde ich diesem Dämlack jede Sommersprosse einzeln wegätzend!
Langsam kann ich wieder was erkennen. Das bläuliche Pulver sinkt zu Boden und löst sich in Windeseile auf. Vorsichtig versuche ich zu blinzeln, während meine Sicht immer noch ein wenig verschwommen ist.
Aha, da ist das Regal und da ist... ich?
Oh Gott!
Oh nein, das ist nicht wahr.
Verwirrt reibe ich mir über die Augen und blicke erneut geradeaus. Das kann nicht sein! Wie um alles in der Welt komme ich denn da hin? Das geht doch nicht!
Ich halluziniere, oh weh, ich merke es schon... mein Verstand löst sich auf... ein Spiegel? Nein, Professor Snape hat keinen Spiegel in seinem Klassenzimmer stehen...
Aber wie zum Henker kann ich denn da sein? Ich bin doch hier! Ich kann mich doch nicht selber sehen...
Nein... ich bin doch nicht etwa abgekratzt?
Scheiße! Nein, nein, nein, das ist unmöglich. Ich kann doch nicht von ein bisschen Pulver sterben... das darf nicht sein.
Kneifen, genau, ich muss mich nur kneifen!
Mit den Nerven völlig am Ende hebe ich meinen Arm und... Moment Mal, seit wann habe ich denn so eine große Hand? Ist das noch so eine grauenhafte Nachwirkung des Pulvers? Erst wird man geisteskrank und dann fängt der Körper an sich zu verändern, oder wie?
Fluchend schüttle ich meinen Kopf und blicke an mir herunter.
Was. Ist. Das?
Um Himmels Willen, seit wann trage ich Second-Hand-Hosen? Das ist doch wohl ein schlechter Scherz... das ist...
Wie vom Donner gerührt, taste ich über mein Gesicht. Seit wann habe ich so eine große Nase... und was ist mit meinen Haaren passiert. Diese Klamotten... dieser Körper gehören...
Entsetzt blicke ich die Person mir gegenüber an, die aussieht wie ich, aber nicht ich bin... oder doch?
Also, ich bin nicht tot und ich bin auch nicht verrückt... wenn das hier Weasleys Sachen sind, dann stecke ich doch nicht etwa in...
*Ron*
Verdammter Mist, ist das widerlich. Das Zeug stinkt ja schlimmer als die Stinkbomben, die Fred und George in meinem Koffer versteckt haben. Ich glaube mir wird schlecht. Hoffentlich ist dieses Pulver nicht gefährlich, ich habe weiß Gott schon genug Sorgen, da kann ich nicht noch mehr Mist gebrauchen.
Verzweifelt versuch ich Luft zu holen, was allerdings darin endet, dass mir etwas von diesem blauen Pulver in die Nase gelangt und mich zum Niesen bringt. Wie mir scheint, geht es Malfoy nicht besser, denn wir beide haben soeben fast zeitgleich geniest. Iiieh, ist das ekelhaft.
Was auch immer das für ein Zeug ist, hiernach muss ich mich erst einmal ein paar Stunden im Vertrauensschülerbad unter die Dusche stellen. Hustend rubble ich mir mit dem Unterarm über das Gesicht, um zu verhindern, dass mir dieses Zeug auch noch in die Augen fällt.
Langsam rieselt das Pulver zu Boden und verschwindet auch augenblicklich. Vielleicht habe ich Glück, und es ist nichts anderes als Unsichtbarkeitspulver... gibt es so was überhaupt? Ich weiß nicht, aber schlimmer als jetzt kann es echt nicht mehr werden.
Vielen dank auch, genau das wollte ich verhindern, jetzt habe ich doch etwas in die Augen gekriegt.
Jammernd reibe ich mit meiner Handfläche über die Augen, die nun schon anfangen zu tränen. Wunderbar, nicht nur einen rot gekratzten Rücken, nun auch noch rote, verquollene Augen.
Blinzelnd versuche ich meine Umgebung zu erkennen. Ein wenig unscharf kann ich die Silhouette von Malfoy erkennen, der direkt gegenüber von mir...
Halt, Augenblick mal... wie... wie komme ich denn da hin?
Was ist das jetzt wieder für ein verdrehter Scheiß? Das kann nicht sein...
Perplex blicke ich in mein Gesicht, das mich mit weit aufgerissenen Augen betrachtet. Was in Merlins Namen ist denn nun passiert?
Ich... ich hab nur einen Alptraum... genau... kein Grund zur Sorge...
Das Pulvergefäß... genau... ich bin einfach nur ohnmächtig und träume das nur. Ich muss mich nur kneifen... ja... einfach nur kneifen, dann wache ich auf und alles ist wieder wie vorher...
Augen zuckend setze ich meine Finger an meinem anderen Unterarm an und... Was zum?
Seit wann bin ich denn so blass? Und was sind das für knochige Finger? Das kann doch nicht sein!
Was zur Hölle war das für ein Pulver?
Ok... ruhig... ganz ruhig... du hast Wahnvorstellungen. Es ist vollkommen unmöglich, dass du dich selber ansiehst, solange kein Spiegel vor dir steht...
Nur die Ruhe Ron, du machst jetzt die Augen zu und wenn du sie wieder aufmachst, steht Malfoy dir gegenüber und lacht dich aus!
Angespannt presse ich meine Augen zusammen und zähle bis Zehn, bevor ich sie vorsichtig wieder öffne.
Oh Gott! Nein, das kann doch nicht wahr sein!
Was passiert hier? Wieso stehe ich da? Ich bin doch hier, verdammt noch mal! Innerlich total aufgewühlt starre ich gen Boden und... seit wann trage ich denn so teure Schuhe? Und diese Hose... das ist doch keine abgetragene von meinen Brüdern...
Mit großen Augen blicke ich wieder auf und starre mein Gegenüber an... starre mich an...
Aber, wenn mein Körper da ist, wo bin dann ich? Das ist doch nicht etwa...
*Draco*
"Aaah!"
*Ron*
"Aaah!"
TBC
So, Thema klar?
Ja, ich weiß, die Idee ist schon alt, aber ich finds halt komisch, zumal ich schon so meine Vorstellungen habe, was ich mit den beiden so anstelle. *g*
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Baba -Neya- ("^^)
Wahnsinn 2 - Paranoide Wiesel und narzistische Frettchen
Nach 'Die Hogwarts-Männer WG' ,hier das neueste Projekt von mir zu Harry Potter. (mein ursprünglicher Nick war Kleine_Dilandau, hab mich aber in -Neya- umbenannt)
Titel: Frettchen und Wiesel ~ Der Wahnsinn hat ein Gesicht
Fankreis: Harry Potter
Teile: 2/10 (steht aber noch nicht 100%-ig fest, kommt auf die Nachfrage an)
Schreibstil: Ich-Perspektive (je nachdem, aus wessen Sicht, habe ich *Name* drüber geschrieben)
Raiting: PG-13 bis PG-15
Genre: Humor/Parodie (eher mein Sarkasmus), Slash (Pairings werden nicht verraten)
Copyright: HP gehört J.K.Rowling, ich verdiene hiermit nichts
Warnung: Ich habe versucht die Charas nicht zu sehr OOC zu machen, aber durch den Verlauf der Story wird das wahrscheinlich nicht ausbleiben.
Diese Geschichte spielt im 6. Schuljahr und ist unabhängig von den Büchern!
Storyline: Naja, nichts neues. Die Idee gibt es schon in mehreren Formen, aber ich musste jetzt auch mal eine Version von mir dazu schreiben. Lest es einfach, am Ende des Kapitels werdet ihr es sehen.
So, hier ist das zweite Kapitel. ^^
Sry, dass es etwas länger gedauert hat, aber ich bin im Moment ein wenig Antriebslos gewesen. oO"
Ich danke euch hier erst einmal für die lieben Kommis zum letzten Kap und dann auch noch so viele /)O.o/)
Dabei ist das doch so ne Alte Nummer, was die Storyline anbelangt.
Aber freut mich echt, dass ihr es trotzdem lest, auch wenn ihr euch die Pairing nicht zu einfach vorstellen solltet. =P
Nya, das mal dazu und nun viel Spaß mit dem zweiten Kapitel. °-° *kekse an lieber leser verteil*
Wahnsinn 2 - Paranoide Wiesel und narzistische Frettchen
*Draco*
Ich weiß nicht ob es außer mir noch jemanden gibt, der sich jetzt am liebsten einen Strick besorgen und damit den nächst gelegenen Dachbalken aufsuchen möchte. Mir ist spei übel und der Drang jetzt laut schreiend durch Hogwarts zu laufen und gegen jede Säule zu treten die mir begegnet wird von Minute zu Minute stärker. Nicht nur, dass meine Nerven blank liegen, nein, ich darf auch noch zusehen, wie Weasley wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her läuft und mich dadurch noch nervöser macht.
Wer auch immer dieses Pulver erfunden hat, er soll bis in alle Ewigkeiten in der Hölle schmoren! Verdammte Scheiße aber auch, was soll ich denn jetzt tun? So kann ich mich doch unmöglich in Slytherin blicken lassen, die werden mich ohne mit der Wimper zu zucken auseinander nehmen. Stöhnend fahre ich mir durch die nunmehr zerzausten Haare und beobachte weiterhin, wie mein armer Körper Furchen in Professor Snapes Klassenraum läuft.
Glaub mir Wiesel, du bist hier weiß Gott nicht der einzige, der sich mit dieser Situation überfordert fühlt. Ach was red ich, das einzige was der denkt, ist wahrscheinlich, wie er sich nun mit diesem verbesserten Aussehen die Weiber von der Pelle halten kann. Zugegeben, wenn man sich selbst so vor sich sieht, bemerkt man hier und da schon so einige Sachen, die einem bei einem Blick in den Spiegel nicht auffallen. Aus dieser Blickperspektiv sehe ich sogar um ein vielfaches besser aus... nein, jetzt ist wirklich nicht der Moment, um sich über sein Aussehen Gedanken zu machen, hier geht es um etwas viel wichtigeres. Wie schaffe ich es, diese unter meinem Niveau liegende Hülle zu verlassen und wieder in meinen Körper zu kommen? Ich werde gewiss nicht freiwillig hier drin bleiben, am Ende trage ich noch irgendwelche bleibenden psychischen Schäden davon.
Naja, so wie Weasley sich aufführt, könnte man meinen, der gute Junge ist für den Rest seines Lebens traumatisiert, dabei sollte er sich glücklich schätzen, mal die schönen Seiten des Lebens so hautnah mitzuerleben...
"Was machen wir nur... was mach ich jetzt nur... das ist ein Alptraum...", höre ich meine Stimme murmeln und sehe zu, wie mein Körper sich auf den Boden plumpsen lässt und die Hände vors Gesicht schlägt, während der Rest hin und her wippt.
Bei Merlin, wie kann man sich nur so daneben benehmen? Und was noch viel schlimmer ist, es ist ja mein Körper mit dem er dieses peinliche Rumgetue ausübt. Gott, wie grauenhaft, wenn das jemand sehen würde, jeglicher Respekt vor mir wäre ein für alle Mal dahin.
"Wie wäre es, wenn du aufhörst dich wie ein Vollidiot zu benehmen? Das geht mir gehörig auf die Nerven, Wiesel", fahre ich ihn an, da ich dieses Verhalten nicht länger dulden kann. Mir blutet das Herz, wenn ich mit ansehen muss, wie dieser gehirnamputierte Vollidiot so mit mir umgeht. Ich wollte meinen Körper eigentlich unbeschadet wieder haben!
Ich räuspere mich leise und fasse mir an den Hals. Verdammt aber auch, das klingt ja richtig erbärmlich. Noch nicht mal richtig anfahren kann ich ihn. Mit dieser Stimme ist es ja schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit, einen halbwegs passablen Ton zustande zu bringen. Ich sehe es schon kommen, morgen früh werden mir die Ohren klingen.
"Nun tu doch bloß nicht so, als würde dich das hier völlig kalt lassen!", entgegnet er panisch und deutet auf meinen Körper.
"Nein, ehrlich gesagt würde ich mich mir selbst vor die Füße werfen... bei dem Anblick ist mir alles andere als kalt", meine ich neutral und grinse sacht.
*Ron*
"Nein, ehrlich gesagt würde ich mich mir selbst vor die Füße werfen... bei dem Anblick ist mir alles andere als kalt." Meine Herrn, wie kann man nur so selbstverliebt sein? Dieser Kerl gehört eindeutig in St. Mungos eingeliefert. In so einer Situation auch noch blöde Sprüche klopfen, na ganz toll Malfoy. Ich applaudiere später.
Missmutig starre ich an mir herab. Dieser Körper ist mir so fremd... allein schon die Tatsache, dass ich nun um ein ganzes Stück kleiner bin und zudem auch noch aussehe wie eine Wasserleiche nach einem mehrstündigen Tauchgang trägt nicht gerade dazu bei, dass ich mich wohler fühle. Wie kann man nur so blass sein, das ist doch nicht mehr gesund?!
Seufzend werfe ich einen Blick zu Malfoy hinüber, der ebenso 'begeistert' darüber ist in meinem Körper zu stecken wie ich in seinem. Das alles wäre nie passiert, wenn dieser Bastard mich in Ruhe gelassen hätte. Ja ok, ich hätte mich beherrschen und nicht auf ihn losgehen sollen, wahrscheinlich wären wir dann nicht gegen das Regal geknallt.
Bei dem Gedanken durchzuckt ein stechender Schmerz meinen Rücken und reflexartig verziehe ich das Gesicht. Aua tut das weh, woher kommt denn das jetzt? Ach ja, richtig, er ist ja gegen das Regal gedrückt worden, Fazit, ich darf mich jetzt mit seinem Elend plagen. Na wenigstens hat das Jucken aufgehört, obwohl mir das lieber gewesen wäre, als dieser unfreiwillige Körpertausch.
Wenn man Hermione einmal braucht, dann ist sie nicht da! Sie hätte bestimmt gewusst, was man jetzt zu tun hat. Aber wenn ich so darüber nachdenke, hätte sie wahrscheinlich gesagt, wir sollen zu Professor Dumbledore gehen und ihm sagen was passiert ist. So unangenehm mir das auch erscheint, aber schlimmer als jetzt kann es wirklich nicht mehr werden.
Ächzend stehe ich vom Boden auf und sehe mich um, bis ich meinen Pullover erblicke. Zielstrebig gehe ich auf den kleinen Haufen Stoff zu und hebe ihn auf. Ohne darüber nachzudenken, ziehe ich mir meinen Pulli über den Kopf und... ja, als hätte ich mir das nicht denken können. Das Teil ist mir doch mindestens zwei Nummern zu groß! Das Malfoy so schmal ist, dass ich mir nun vorkomme, als stecke ich in einem Zelt, hab ich nun nicht gedacht.
"Zieh das bloß aus, nicht auszudenken, wenn mich jemand mit diesem Fetzen sieht!", vernehme ich meine Stimme und drehe mich grummelnd um. Kann dieses intrigante Frettchen nicht einmal die Klappe halten? Wenn ich nicht soviel Bedenken um mein Gesicht hätte, dann würde ich ihm jetzt eine verpassen. Scheiße ist das kompliziert, da kriegt man ja direkt Kopfschmerzen bei.
"Anstatt hier herumzuschreien solltest du lieber darüber nachdenken, wie wir das hier rückgängig machen können!", knurre ich ihn wütend an, ein wenig erstaunt darüber, wie anders es sich doch mit seiner Stimme anhört.
*Draco*
"Anstatt hier herumzuschreien solltest du lieber darüber nachdenken, wie wir das hier rückgängig machen können!" Ach, so schlau bin ich auch alleine, danke für den Hinweis Weasley! Aber wie soll ein normaler Mensch denn denken können, wenn er mit ansehen muss, wie der eigene Körper für so eine modische Todsünde missbraucht wird? Wenn ich Pech habe, reagiere ich noch allergisch auf dieses Ding, was dieser Schwachkopf als Pullover bezeichnet.
Wäh, allein schon bei dem Gedanken, dass nun tausende von Wieselkeimen in meinen Körper eindringen und mein Gehirn zu Kartoffelbrei verarbeiten, lässt mich hart schlucken.
Ok, ruhig Malfoy, ganz ruhig. In Panik geraten bringt nichts, reicht ja wenn einer der hier Anwesenden sich aufführt wie ein Kleinkind. Nachdenklich lege ich meine Stirn in Falten. Ich kann nur hoffen, dass mir überhaupt etwas einfällt, da Weasley ja nicht gerade eine große Leuchte ist... wenn ich da so drüber nachdenke, kann ich froh sein, wenn mir mit seinem Erbsenhirn überhaupt etwas einfällt... nein, halt... mein Verstand muss ja auch hier drin sein, sonst würde ich jetzt nämlich hier herumwuseln und nicht er.
"Ich würde sagen... wir gehen schlafen und morgen suchen wir nach einer Lösung", murmle ich resigniert und sehe ihn gebieterisch an. Um diese Uhrzeit lässt sich eh nicht mehr viel machen, zumal bin ich gewaltig müde... und wer weiß, vielleicht verfliegt der Zauber ja innerhalb weniger Stunden und morgen früh stellt sich das alles als ein böser Alptraum heraus.
"Sag mal geht's dir noch gut? Schlafen gehen? Wohin denn bitteschön?", fährt mein Gegenüber mich an, wobei ich leicht grinsen muss, da er nicht einmal halbwegs die Tonlage trifft, die mich auch nur ein wenig einschüchtern könnte.
"Normale Menschen schlafen für gewöhnlich in Betten... obwohl ich mir bei deiner Herkunft auch gut vorstellen kann, dass ihr allesamt auf dem Boden pennt", entgegne ich genervt. Man, ist es denn zuviel verlangt ein wenig Intelligenz zu zeigen? Eieiei, wenn Blicke töten könnten, gar nicht mal so schlecht Wiesel, aber die Nummer zieht bei mir nicht.
"Ich warne dich Malfoy, wenn du nicht endlich die Klappe hältst, dann..."
"Dann was?" Er versucht es tatsächlich. Dieses Individuum versucht allen ernstes mir zu drohen.
"Dann wird ein gewisser blonder Slytherin morgen früh mit heruntergelassenen Hosen die Große Halle betreten", beendet er seinen Satz und sieht mich düster, wenn auch mit einem leichten Anflug von Spott an.
Entsetzt starre ich ihn an, unfähig darauf etwas zu erwidern. Wo nimmt der Junge plötzlich diese Schlagfähigkeit her? Noch schlimmer, wer hat ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt?
Bei dem Gedanken, dass dieser Depp mich morgen vor der gesamten Schülerschaft blamiert und ich mir zudem noch eine gehörige Unterkühlung einfange, ist nicht gerade meine Anschauung eines perfekten Tageseinstieges. Auch, wenn ich mir denken kann, dass eine Menge Schülerinnen kreischend in Ohnmacht fallen werden, von diesem einmaligen Anblick perfektionierter Männlichkeit, ist es mir doch nicht so recht, dass jeder zu Gesicht bekommt, was sich unterhalb der Gürtellinie bei mir befindet.
*Ron*
Irre ich mich, oder hab ich ihn eben etwas eingeschüchtert? Wer hätte das gedacht das Mr. 'Ich-bin-ja-so-toll-und-wenn-ich-die-Augen-zu-mache-dann-bleibt-die-Welt-stehen' tatsächlich nicht exhibitionistisch veranlagt ist... gewundert hätte es mich allerdings nicht. Naja, ich bezweifle, dass ich das gebracht hätte, aber wenigstens habe auch ich es einmal geschafft ihm eine reinzuwürgen.
So... und jetzt? Der Pulli ist mir eindeutig zu groß und wenn ich in diesem Aufzug jemandem über den Weg laufe, wäre das mehr als nur verdächtig. Vielleicht hat das Frettchen, tief Luft holen Ron und denk den Satz zu Ende, sogar recht damit, wenn wir erst einmal eine Nacht darüber schlafen.
"Also gut... schlafen wir erst einmal drüber und morgen früh gehen wir direkt zu Professor Dumbledore und-"
"Steck mal deinen Finger ins Ohr Wiesel. Da steckt ein Stück Pergament auf dem steht 'Tschuldige, hab in deinem Kopf die Füllung weggehext, liebe Grüße Merlin'...", unterbricht Malfoy mich säuerlich und geht ein paar Schritte auf mich zu.
"Ja was denn? Irgendwen müssen wir ja hiervon erzählen, oder willst du den Rest deines Lebens... wir müssen zu Dumbledore", entgegne ich hitzig und stemme die Hände in die Hüfte. Wenn er glaubt, er kann mir Vorschriften machen, wie ich mich zu verhalten habe, dann hat er sich aber gewaltig geschnitten. Sehe ich aus wie ein Hauself, oder was?
"Wenn du für einen winzigen Augenblick mal deinen Kopf benutzen würdest Weasley, dann müsste dir doch einfallen, dass wir hierfür gewaltig Ärger kriegen. Und ich bin nicht scharf darauf Hauspunkte einzubüßen oder sonst welche Strafarbeiten zu machen, nur weil du zu dämlich bist, dein Temperament unter Kontrolle zu behalten!"
Meine Güte, vergiss zwischendurch nicht das Luftholen Malfoy. Wie jemand sich auch noch um so etwas Gedanken machen kann ist mir echt ein Rätsel... obwohl er ja auf eine gewisse Art und Weise schon Recht hat. Hierfür wird Professor Snape mich bis zum Jahresende nachsitzen lassen... allein schon, weil das Frettchen ja einer seiner Lieblinge ist. Stöhnend fahre ich mir durch die Haare, die sich erstaunlicherweise gar nicht betonhart und verklebt anfühlen, wie ich immer gedacht habe.
"Ok, was schlägst du vor?" Ich weiß genau, dass ich diese Frage bereuen werde.
"Wir tauschen vorerst die Plätze... und morgen nach dem Unterricht gehen wir in die Bibliothek um nachzusehen, was das hier für ein Pulver gewesen ist und wie wir die Wirkung umkehren."
Hab ich es nicht gesagt? Ich bereue es bereits. Das kann er doch nicht im ernst meinen, dass ich jetzt in die Schlangengrube klettere und einen auf Snob mache!
"Nur über meine Leiche!"
*~* 1 Stunde später... *~*
*Ron*
Hättest du bloß deine Klappe gehalten du Trottel. Was mach ich denn jetzt nur? Verzweifelt stehe ich vor einer großen Steinmauer, die mich von dem Slytheringemeinschaftsraum trennt. Ich kann doch nicht so einfach da hineinspazieren und so tun, als wäre ich Malfoy...
"Das geht schief... die nehmen mich auseinander...", murmle ich vor mich her, dass es schon beinahe wie eine Beschwörungsformel klingt. Ein letztes Mal hole ich tief Luft, bevor ich Haltung annehme, zumindest hoffe ich, dass es nach einer von Malfoys arroganter Haltung aussieht, bevor ich ein paar Schritte auf die Mauer zugehe.
Ok, es ist nicht das erste Mal, dass ich mich hier befinde, aber das andere Mal liegt schon Jahre zurück und außerdem war Harry auch mit dabei... Gut, du schaffst es auch alleine Ron, du musst dich nur aufführen wie ein Arschloch, das dürfte ja nicht so schwer sein. Oh bitte, lass alle schon schlafen!
"Serpensortia", wispere ich leise und Sekunden später erscheint die in der Wand verborgene Tür, die nun aufschwingt, um mich herein zu lassen. Auch wenn ich es ungern zugebe, so ist die Art von Betreten hier einfacher als bei uns, weil hier kein eingebildetes Portrait hängt, das einen mit schrillen Balladen oder sonstigen nervigen Fragen aufhält.
Vorsichtig trete ich ein und höre, wie hinter mir die Tür zufällt. Der Gemeinschaftsraum ist gänzlich ausgestorben. Kein Schüler zu sehen, so weit so gut. Langsam gehe ich über den kalten Steinboden. Diese düstere Atmosphäre kommt mir jetzt noch ungemütlicher vor als damals. Alles wird in ein grünes Licht getaucht, das die an der Decke aufgehängten Kugeln hinab werfen und die Einrichtung ist alles andere als freundlich.
Man merkt, dass man sich in Slytherin befindet, weil alles in schwarz und grün gehalten ist.
Kein Wunder, dass alle Slytherins einen an der Klatsche haben, hier muss man ja depressiv werden und durchdrehen.
So, wo war noch mal der Jungenschlafsaal. Los, denk nach, was hat das Frettchen noch mal gesagt?
Auf gut Glück, durchquere ich den Gemeinschaftsraum und bleibe am anderen Ende vor zwei Treppen stehen, die scheinbar noch eine Etage tiefer führen. Gott bewahre, hoffentlich gibt es hier unten keine Spinnen. Wenn man bedenkt, was sich allein schon in unserem Schuppen ansammelt, so will ich mir nicht vorstellen, was hier im Dunkeln herumkrabbelt.
Eine leichte Gänsehaut bildet sich in meinem Nacken und ich steige die linke Treppe hinunter. Stimmt, ich soll mich links halten hat er gesagt. Nun muss ich nur noch die richtige Tür finden. Die siebte Tür auf der linken Seite am Ende des Ganges...
Leise hallen meine Schritte auf dem Boden wider, was mich automatisch dazu veranlasst, auf Zehensitzen weiter zu schleichen. Ich weiß, dass, wenn mich jemand entdeckt, derjenige mich für einen Hauskameraden hält... mich für Malfoy hält, trotzdem fühle ich mich wie eine Ratte in der Falle.
Schwer atmend bleibe ich vor besagter Tür stehen, innerlich betend, dass es auch wirklich die Richtige ist. Vorsichtig drücke ich die Klinke hinunter und betrete einen dunklen Raum, der nur von einem einzelnen Kerzenhalter in der Mitte erhellt wird. Schreck lass nach, hier gibt es ja nicht einmal Fenster! Das ist ja wie im Gefängnis.
Oh Gott, nun werd bloß nicht paranoid Ron, hier ist nichts, was im Dunkeln auf dich lauert, außer ein paar Slytherins. Langsam schließe ich die Tür hinter mir und sehe mich im Schlafraum um. Fünf Betten pro Zimmer, genau wie bei uns, nur dass diese nicht im Halbkreis stehen sondern in einer geraden Linie.
Das äußere rechte Bett ist seins... behutsam taste ich mich an der Wand entlang, äußert darauf bedacht, bloß keinen der hier Anwesenden zu wecken. Obwohl bei dem lauten Scharchen könnte glaube ich eine ganze Herde Hippogreife hier durchlaufen und die würden weiter pennen. Dem Organ nach zu urteilen kann es sich dabei nur um Crabbe oder Goyle handeln... wenn nicht sogar um beide.
Himmel Herr Gott, wie kann Malfoy bei diesen Geräuschen nur schlafen? Ich sehe schon, viel Schlaf werde ICH diese Nacht nicht kriegen. Seufzend erblicke ich ein leeres Bett, auf dem ein sorgfältig zusammengelegter Pyjama liegt... in schwarz, was für eine Überraschung.
Eilends schäle ich mich aus Malfoys Klamotten und schlüpfe in sein Nachtzeug. Komischer Stoff, der fühlt sich so seltsam glatt an. Scheint bestimmt teuer gewesen zu sein. Nun denn, versuchen wir die letzten paar Stunden vor dem Aufstehen zu schlafen. Ein leichter Schüttelfrost überkommt mich und ich ziehe die dicke grüne Decke bis hinauf zu meinen Ohren. Scheiße ist das hier unten kalt.
"Malfoy?", vernehme ich ein leises, ziemlich müdes Flüstern aus dem Dunkeln, das mir einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Merlin, ich wusste, hier ist es unheimlich. Im Dunkeln sehe ich schwach eine Silhouette die sich halbwegs in dem Bett neben mir aufrichtet und den Vorhang des Bettes zur Seite schiebt.
Der Stimme nach zu urteilen weder Crabbe, noch Goyle. Was mach ich denn jetzt? Was soll ich sagen? "Hmm?", brumme ich leise, in der Hoffnung, dass der andere jetzt nicht auf die Idee kommt weiter mit mir reden zu wollen.
"Warst ja ziemlich lange unterwegs heute...", sagt die Stimme gedehnt und unterdrückt scheinbar ein Gähnen.
Arschloch! Vergiss das nicht, du bist das gemeinste, intriganteste, hochnäsigste und arroganteste Arschloch der Schule, also lass dir was einfallen! "Und deswegen will ich jetzt auch schlafen", murmle ich so unfreundlich wie ich es hinbekomme. Oh bitte, lass mich jetzt in Ruhe.
Gott sei dank, anscheinend ist er damit zufrieden. Ohne ein weiteres Wort dreht sich der Schatten in seinem Bett herum und die Vorhänge fallen wieder zu. Ein Glück, das wäre überstanden. Schnell schlage ich die Decke zurück und ziehe meine Vorhänge ebenfalls zu. Bibbernd krieche ich dann wieder unter die Decke und mummle mich so gut es geht ein.
Ich kann nur hoffen, dass morgen alles wieder vorbei ist...
*Draco*
Soweit so gut, ich hoffe nur, dass dieses Trampeltier von Gryffindor nicht den halben Schlafraum aufweckt. In punkto Rücksicht ist Weasley ja nicht gerade amtierender Meister. Mit einem Ruck kommt die Treppe auf der ich mich eben befinde zum Stehen. Meine Güte, da kriegt man ja wirklich einen zuviel.
Als diese Mikrobe sagte, ich soll aufpassen was die Treppen machen, hat er nicht erwähnt, dass diese heimtückischen Dinger sich so schnell und ohne Vorwarnung dazu entschließen mal in eine andere Richtung zu zeigen. Nicht, dass ich vorher nichts davon wusste, aber da ich diesen Ort möglichst meide und meine Wenigkeit auch kein Gryffindor ist, bin ich auch nicht gerade daran gewöhnt.
Aber wenigstens habe ich es jetzt bis oben geschafft. Möchte ja nicht wissen, wie viel Zeit ich jetzt verplempert habe. Grummelnd bleibe ich vor einem großen Portrait stehen, das ohne jeglichen Zweifel das der Fetten Frau sein muss, oder wie die auch immer heißt.
"Morphulus", sagte ich laut, damit ich das Schnarrchen des Portraits übertöne. Meine Güte, wie umständlich das ist. Na nun komm schon, lass mich rein. Ungeduldig verschränke ich die Arme vor der Brust und stampfe mit dem linken Fuß auf.
"Hey! Ich will rein!", schreie ich laut. Ich bin kein geduldiger Mensch und ich hatte eigentlich vor, heute noch da rein zu kommen. Auch wenn ich es ungern zugebe, so bin ich doch ein wenig neugierig, wie es bei den Gryffindors aussieht...
Warum nur zieht sich ständig der Anblick von großen flauschigen Kissen auf noch größeren flauschigeren Sesseln und bunten Girlanden und extrem kitschigen Plüschtieren durch meinen Kopf?
Nein, so bekloppt sind die bestimmt nicht, aber wundern würde es mich nicht wirklich. Hoffentlich erlebe ich keinen 'Kulturschock'.
"Unverschämtheit", höre ich das Portrait plötzlich sagen und blicke erstaunt auf. Hat der Mensch noch Töne, seit wann hat denn ein Portrait das Recht einen anzumaulen? Missbilligend sehe ich die nun gähnende Frau auf dem Bild an, die mich nun geringschätzig mustert.
"Morphulus!", wiederhole ich das Passwort. Möglicherweise ist die gute Frau ja taub und hat mich vorhin nicht verstanden. Was auch immer los ist, ich will sofort da hinein! Angesäuert blickt sie zu mir hinab und ein beleidigter Ausdruck macht sich auf ihrem Gesicht breit.
"Junger Mann, weißt du eigentlich wie spät es ist? Und überhaupt, eine Dame weckt man nicht in so einem groben Ton... eigentlich müsste ich dich dafür ja draußen lassen", plappert die dicke Dame drauf los und sieht mich mahnend an. Gute Güte, ich bin hier, weil ich da rein und ins Bett will und nicht um mir eine Predigt von einem wertlosen Portrait anzuhören!
"M.O.R.P.H.U.L.U.S.", zische ich sie grantig an, wobei ich jeden Buchstaben extra betone. Verärgert und mit einem wütenden "Also wirklich", schwingt das Portrait zur Seite und lässt mich endlich rein. Eilends sehe ich zu, dass ich durch das Loch steige, bevor diese Bekloppte auf die Idee kommt, mir auf den Kopf zu fallen. Kaum bin ich durchgestiegen, verschwindet die Öffnung sogleich wieder.
So, was kommt als nächstes? Noch ein paar Hindernisse die ich überwinden muss, oder lässt man mich für heute endlich zufrieden?! Leise fluchend komme ich in den Gemeinschaftsraum der Löwen, der durch das matte Mondlicht etwas erhellt wird. Im Kamin glimmt noch ein wenig die Asche aber ansonsten ist es Mucksmäuschen still.
Na wenigstens kein übertriebener Kitsch, auch wenn ich bei der Kombination Rot-Gold leichte Zuckungen im Auge kriege. Meine Farben sind das definitiv nicht.
Oh man, bei dem Gedanken, morgen beim Aufwachen in den Spiegel zu blicken und diesen rothaarigen, sommersprossenübersäten Knilch vor mir zu haben, löst bei mir leichte Übelkeit aus.
Ich kann nur hoffen, dass mich der Rest der hier Anwesenden in Frieden lässt, bis der Unterricht morgen gelaufen ist, sonst garantiere ich für nichts.
Wo war noch mal der Jungenschlafraum? Langsam durchquere ich den Raum, bis ich vor zwei Treppen stehen bleibe. Ahja, richtig, Treppe rauf und der sechste Raum rechts. Erschöpft schleppe ich mich auch noch die letzte Treppe hinauf, und gehe den von Kerzen erhellten Gang entlang.
Also eines steht fest, nie wieder Treppen steigen. Mir tun jetzt schon die Waden weh.
Sichtlich genervt bleibe ich schließlich vor besagter Tür stehen und drücke, nachdem ich noch einmal tief Luft geholt und mich auf das Schlimmste vorbereitet habe, die Klinke hinunter. Ein kreisrunder Raum in dem die Betten im Halbkreis aufgestellt sind, offenbart sich mir.
Zu meinem Glück sind bei jedem Himmelbett bereits die Vorhänge zugezogen, also schlafen die ganzen Versager bereits.
Erleichtert schließe ich die Tür hinter mir und gehe auf das leere Bett zu. Schon seltsam, aber hier ist es trotz allem recht hell drin. Wahrscheinlich ist es für mich nur so ungewohnt, weil es hier Fenster gibt, durch die Mondlicht herein fällt. Zweifelnd bleibe ich vor dem zerwühlten Bett stehen und hebe skeptisch eine Augenbraue.
Hoffentlich finde ich nichts hier drin, was mich für den Rest meines Lebens in eine Art Dauerschockzustand versetzt. Ich schlucke kurz, bevor ich die Decke anhebe und darunter einen zerknautschen Pyjama finde, der auch schon einmal bessere Zeiten erlebt hat.
Nein, es erwartet doch wohl keiner, dass ich DAS DING anziehe!?
Meine Nerven, was tut man nicht alles, um unerwünschten Ärger zu umgehen? Murrend ziehe ich mich aus und steige, wenn auch äußert widerwillig, schließlich soll keiner denken, dass ich das hier gerne tue, in den kastanienbraunen Pyjama.
Was ist das für ein Material? Second-Hand-Wolle? Oh man, hoffentlich hab ich morgen keine Pusteln am Körper. Unzufrieden schlüpfe ich in das nicht gemachte Bett und ziehe die Vorhänge zu.
Sofern ich diese Nacht überleben sollte, werde ich Weasley morgen mal etwas von vorbildlicher Kleiderhaltung erzählen!
*~* Am nächsten Tag... *~*
*Ron*
"Draco... bist du wach...", höre ich eine Stimme wie durch dichten Nebel zu mir vordringen, kurz bevor mich etwas brutal gegen die Schulter piekst. Fluchend reibe ich mir die Augen. Was soll denn das jetzt werden? Will Harry mich verarschen, oder was wird das hier?
Schläfrig öffne ich die Augen und sehe direkt in ein breites aufgedunsenes Gesicht, das einem von Hagrids ätzenden Kröten gar nicht mal so unähnlich sieht.
"Aah!", schreie ich erschrocken auf und richte mich Kerzengerade in meinem Bett auf. Wie paralysiert starre ich Goyle an, der nun verdutzt zu mir hinabblickt und sich am Kopf kratzt.
Bei Merlin, es war doch kein Traum, ich bin tatsächlich hier. Mein Gesicht fühlt sich an wie betäubt, da ich zu keiner Mimik fähig bin. Weiterhin wie zur Salzsäule erstarrt sitze ich in Malfoys Bett und sehe zu, wie die anderen aus dem Raum sich fertig machen.
"Alles ok, Draco?", fragt der Riesenaffe mich und sieht mich mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an. Automatisch nicke ich mit dem Kopf, was ihm anscheinend genügt um wieder zu seinem eigenen Bett zu gehen. Der Himmel bewahre mich, Goyle in einem ziemlich engen Pyjama zu sehen und das auf nüchternden Magen ist wirklich zuviel für meine Nerven.
"War ne lange Nacht, hm?" Oh weh, da ist die Stimme von gestern Nacht. Vorsichtig drehe ich mich um und blicke in das Gesicht von Blaise Zabini, der mich neutral, aber auch ein klein wenig belustigt mustert. Also war er derjenige, der mir gestern noch einen Herzkasper beschert hat.
"Kann man so sagen", murmle ich leise und sehe mich ein wenig scheu im Schlafraum um. Gut, am besten versuchst du dich so unauffällig wie möglich zu verhalten. Nimm deine Sachen, zieh dich an und mach dass du hier raus kommst!
Schnell schäle ich mich aus der Bettdecke und starre ein wenig hilflos auf den Kleiderschrank, in dem sich Malfoys Sachen befinden müssten. Zögernd stehe ich auf und öffne eine der Türen.
Oh. Mein. Gott.
Wie viele Klamotten hat der Kerl denn? Davon könnte man ja direkt einen Laden aufmachen. Wie vom Blitz getroffen lasse ich meinen Blick über die vielen Sachen gleiten, mich dabei fragend, was ich denn überhaupt anziehen soll. Ne Schulrobe, schon klar, aber welche?
Gut, dann eben anders. Die Augen schließend greife ich mit der Hand in den Schrank und ziehe die erste Robe heraus, die mir zwischen die Finger kommt. Selbiges wiederhole ich mit der Unterwäsche, wobei es mich noch mehr schockiert, wie viele Boxershorts der Kerl hat, und habe schließlich gute 5 Minuten später meine Kleidung für heute auf dem Bett liegen.
Erleichtert mache ich die Schranktüren zu und drehe mich um. Was denn? Oh nein, was ist denn jetzt passiert, warum sehen mich alle so erwartungsvoll an? Ich habe das Gefühl, dass sich auf einmal ein dicker fetter Kloß in meinem Hals bildet, der mich zu ersticken droht. Haben sie etwas gemerkt?
"Was?", frage ich nervös und sehe von einem zum anderen. Blaise Zabini hebt daraufhin eine Augenbraue und deutet mit einer knappen Kopfbewegung auf eine Nebentür.
"Du gehst doch immer als erster ins Bad", sagt Crabbe plötzlich und sieht mich ein wenig dümmlich an. Wie jetzt? Keine Streiterei darum, wer zuerst ins Bad darf, wie bei uns? Malfoy darf als erster gehen? Verdattert und auch ein wenig überrascht sehe ich Crabbe an, der wahrscheinlich nicht weiß, wie er mit meinem Verhalten umzugehen hat.
Du bist Malfoy, vergiss das nicht! "Das weiß ich selbst", fahre ich ihn so hochmütig wie nur möglich an, auch wenn ich keine Ahnung habe, wie das Frettchen sich seinen Einzellern gegenüber verhält. Eilig raffe ich meine Sachen zusammen und gehe schnellen Schrittes ins Badezimmer, wo ich sogleich die Tür hinter mir zuschlage.
Schwer atmend lehne ich mich gegen die Tür und sehe mich in dem dunklen Badezimmer um, in dem kurz darauf einige Kerzen aufflackern und ihn in ein orangefarbenes Licht tauchen. Ich frage mich wirklich, wie dieser schmächtige Kerl es schafft, die ganzen Leute hier unter seiner Fuchtel zu halten. Na, aber wenigstens darf ich als erster das Bad benutzen und muss mich nicht wie üblich mit Seamus streiten, der immer versucht vorzudrängeln.
An der gegenüberliegenden Wand steht eine große Holzkommode mit fünf Fächern. Gut, mal sehen welches unserem Eisprinzen gehört. Nach und Nach ziehe ich ein Fach auf, bis ich verschreckt in das mittlere gucke. Du lieber Himmel, was sind denn das alles für Flaschen und Dosen? Hat der Typ ne Drogerie ausgeräumt oder wozu bracht er den ganzen Kram? Das ist ja schlimmer als Ginnys Fach bei uns zu Hause.
Nein, das tu ich mir jetzt nicht an. Genervt mache ich das Fach wieder zu, das einzige was ich entnommen habe ist eine Zahnbürste und eine Tube Zahnpasta. Iiieh, wenn ich mir vorstelle, das er damit seine Zähne geputzt hat... aber im Moment sind seine Zähne ja meine Zähne... trotzdem ist die Vorstellung ekelhaft.
Ein kurzer Blick in den Spiegel genügt, um mich zum lachen zu bringen. Was ist denn das? Entweder habe ich einen Knick in der Optik, oder aber Malfoy hat leichte Naturwellen im Haar. Grinsend mustere ich seine Haare, die nach dem zu Bett gehen nicht mehr perfekt am Kopf festliegen, sondern strubbelig und wellig in Strähnen herabhängen.
Gottchen, wie niedlich, beinahe wie ein Mädchen. Das muss ich mir merken, wenn wir wieder in unserem alten Körper sind. Kopfschüttelnd drehe ich den Wasserhahn an und wasche mir das Gesicht. Eine steht fest, ehe ich mir die Mühe mache und versuche diese Fransen zu bändigen, lasse ich es lieber so...
Das wird ihn wahnsinnig machen...
*Draco*
"Nun pass doch auf!"
"Halt, Vorsicht."
"Wag es ja nicht, mit dem Ding auf mich zu zielen!"
Was zum Teufel ist denn nun schon wieder los? Na wartet ihr Idioten, was fällt euch ein, mitten in der Nacht so einen Lärm zu veranstalten?! Grummelnd reibe ich mir über die Augen, bevor ich mich ruckartig in meinem Bett aufrichte und den Vorhang zur Seite schiebe, fest entschlossen meinen Mitbewohnern mal gehörig die Meinung zu geigen.
"Kopf weg!", ist das letzte was ich höre, bevor mich ein großes Kissen mitten ins Gesicht trifft und mich somit außer Gefecht setzt. Wer auch immer das gewesen ist, sobald ich wieder sehen kann, ist er so gut wie tot!
"Sorry Ron", vernehme ich eine Stimme über mir, kurz bevor mir das Kissen vom Gesicht gehoben wird. Was ich erblicke, lässt mich für einen winzigen Augenblick erstarren. Ein grünes Augenpaar, das hinter einer Brille hervorblitzt sieht mich entschuldigend an und ich brauche wahrhaftig nicht viel Fantasie, um zu sagen, wer der Besitzer ist.
"Potter", entfährt es mir reflexartig und ich funkle ihn wütend an. Na wunderbar, einfach herrlich. Was braucht man noch um einen perfekten Start ins Chaos zu haben? Ausgerechnet Sankt Schrotter muss das erste Lebewesen sein, das mir beim Aufwachen ins Visier gerät. Langsam dämmert mir, dass ich mich tatsächlich in Gryffindor befinde, da im Hintergrund sich drei Volldeppen namens Longbottom, Thomas und Finnigan gerade mit Kissen beschmeißen.
"Scheinst ja noch ziemlich fertig wegen gestern zu sein. Hat die alte Hakennase noch auf dir rumgehackt?", fragt Potter mich und grinst mitleidig, was mir sogleich ein weiteres Übelkeitsgefühl bereitet.
"Wirf nächstes Mal woanders hin, für so nen Kinderkram hab ich keine Zeit", fahre ich ihn an und strample die Decke beiseite. Meine Güte, ich hasse es, wenn man auf so eine rüde Art und Weise geweckt wird. Mein Tag ist gelaufen, vorerst bin ich bedient. Murrend steige ich aus dem Bett und strecke mich einmal, bevor ich mich dem Chaos hinter mir zuwende.
Was denn? Was starrt Potter mich denn so an? Hat er sich an einem Stück Dämlichkeit verschluckt, oder warum gafft er mich an, wie einen Flubberwurm der gerade das Stepptanzen einstudiert?
"Ok.. wenn du angepisst wegen Snape bist, brauchst du das nicht an mir abzulassen", meint er vorwurfsvoll und wirft sein Kissen zurück auf sein eigenes Bett. Oho, sag bloß, er ist jetzt beleidigt. Dass das Narbengesicht so schnell mit dem Arsch rum ist, wundert mich, aber gut zu wissen, dann weiß ich ja, wie ich ihn mir heute vom Leibe halten kann.
Schon schlimm genug, dass ich in Weasleys Körper feststecke, da muss ich nicht auch noch den Tag mit diesem eingebildeten, heroisch tuenden Vollidioten vertrödeln. So... ok Draco, nun hast du deinen Schock verdaut und kannst jetzt logisch denken.
Wenn ich mich zu auffällig verhalte, könnte ich eventuell auffliegen, aber einen auf beste Kumpel mit DEM zu machen, kann ich nicht. Das übersteigt mein schauspielerisches Talent. "Sorry, ich bin nur müde", bringe ich gepresst hervor und versuche ein typisches Weasley-Kriecher-Lächeln aufzusetzen, wobei ich bestimmt kläglich scheitere.
"Schon klar, Kesselputzen macht einen auch wahnsinnig", meint Harry lächelnd und schlüpft in seine Hose. Man, ich bin ja richtig gut. Mission: Täusche Potter ist erfolgreich geglückt. Wo ist meine Auszeichnung? Fotos für den Tagesprohpeten können ab 16 Uhr gemacht werden!
Soweit so gut, nun mal schnell fertig machen und Weasley suchen, bevor der noch irgendeinen Mist mit mir anstellt. Eilends öffne ich den Kleiderschrank neben meinem Bett und... Ähm... was ist das? Die Kleidung für einen Wochenendausflug? Das kann doch unmöglich alles sein, was das Wiesel an Kleidung hat?!
Entsetzt betrachte ich den mehr als dürftigen Inhalt und frage mich, wie jemand bei diesem Anblick noch freudestrahlend durch die Gegend laufen kann. Ein leises Stöhnen entweicht meiner Kehle, als ich die passabelste Robe aus dem Schrank nehme, die mich trotzdem an abgetragene Kleidung erinnert. Schön, für heute muss es gehen, auch wenn es mir zuwider ist, solch einen Fetzen freiwillig anziehen zu müssen.
"Ich bin im Bad", sage ich automatisch, da ich es von meinem Schlafsaal aus gewohnt bin. Zielstrebig gehe ich auf die Nebentür zu, die höchstwahrscheinlich wie bei uns, zum Badezimmer führt, als sich ein gewisser lebensmüder Ire vor mich stellt.
"Ja... nach mir. Pech, wenn man als letzter aufsteht", erwidert er grinsend und bleibt vor der geschlossenen Tür stehen, da sich gerade Longbottom darin befindet. Will der Kerl mich eigentlich verarschen? Was soll das heißen, ich muss warten bis er fertig ist?! ICH bin derjenige, der IMMER zu erst das Badezimmer benutzt, und ich sehe es partout nicht ein jetzt zu warten und mich hinterher abzuhetzen!
Abgesehen davon dusche ich jeden Morgen, wie soll ich das denn jetzt schaffen, wenn diese Versagerbande mich nicht vor lässt? Knurrend funkle ich Finnigan an, der mich gekonnt ignoriert. Mein Gesichtsausdruck scheint ja ziemlich witzig zu sein, da Thomas und Potter sich gerade versuchen ein Lachen zu verkneifen.
Wartet es nur ab, euch zeig ich es noch. Aber mit Weasley muss ich auch noch mal ein Hühnchen rupfen. Wie kann man nur unter solchen Umständen leben? Wird zeit, dass der Junge sich mal ein wenig Respekt vor seinen Hauskameraden verschafft, denn ich lasse solche Frechheiten nicht auf mir sitzen.
Ungeduldig lehne ich mich ebenfalls gegen die Wand und warte übellaunig darauf, endlich meine morgendliche Wäsche hinter mich zu bringen. Dämliche Gryffindors, dämlicher Weasley und Herr Gott dämliches Mistpulver!
TBC
Huch, und wieder zu Ende. *drops*
Aber ich habe mich gebessert, statt 6 WORD Seiten pro Kap sinds bei dieser Story 11 Seiten. ^^ *stolz auf sich ist*
Hoffe ihr kommt mit dem Hin und Her der Perspektive zurecht. oO
Nya, wems gefallen hat und wer weiter lesen will, der kann Kommis und Limonendrops hier abladen. *g*
Baba -Neya- ("^^)
