Vampire in Mittelerde von Rhodenia ================================================================================ Kapitel 1: Eine Seefahrt die ist lustig. Eine Seefahrt die ist schön. ...?! --------------------------------------------------------------------------- Kapitel 1: Eine Seefahrt, die ist lustig. Eine Seefahrt, die ist schön. ...?! Sehnsüchtig schaute Frodo in den Sonnenuntergang. Er stand an der Reling und dachte Mal wieder an die Zeiten zurück, der er nun hinter sich gelassen hatte. "Du denkst an die Anderen, nicht wahr?" Fragte jemand, als der Hobbit schwermütig seufzte. Frodo drehte sich um und blickte in die Gesichter von Elronds Söhnen. Sie lächelten ihn an. "Ihr Zwei habt doch wieder etwas ausgeheckt." Meinte Frodo mißtrauisch. Das Erste, was er auf dieser Fahrt gelernt hatte war was das fast unscheinbare Funkeln in ihren Augen bedeutete. "Wir doch nicht." Sagte Elladan schelmisch und setzte seine nur allzu bekannte spitzbübische Miene auf. Frodo brauchte gar nicht lange weiter zu Fragen, woraus ihr Scherz dieses Mal bestand. Denn schon im nächsten Moment ertönte ein lauter Schrei. "Was habt ihr Zwei nun schon wieder getan?" Fragte Elrond. Er sah ehrwürdig aus, wie einer der größten Herrscher, als er auf dem oberen Deck stand, mit der untergehenden Sonne im Rücken, und streng auf seine Söhne hinunter blickte. Zur Antwort erschien Glorfindel auf dem niederen Deck. Er war von oben bis unten naß, als wäre er im Meer schwimmen gewesen. Seine Klamotten klebten ihm eng am Körper und er hinterließ einige Pfützen auf seinem Weg. Der Elbenfürst funkelte die Brüder wütend an. "Ich bin gespannt, ob ihr Zwei noch immer lacht nachdem ihr das Deck wieder sauber gemacht habt!" Donnerte Glorfindel. "Gewiß." Brachte Elladan mit Mühe vor Lachen hervor. "Diesen Anblick werden wir so schnell nicht vergessen." Sagte Elrohir, der ebenfalls kaum noch auf den Beinen stehen konnte vor Lachen. "Dann wird es euch leichtfallen seine Wache heute Nacht zu übernehmen." Meinte Elrond. Die Beiden schnappten nach Luft. "Und ich möchte keine Widerworte hören. Ihr Zwei seid selbst schuld." Sagte ihr Vater. Es herrschte eine kurze Zeit der Stille. Leise grummelnd machten sich Elladan und Elrohir daran, dass Deck zu säubern. "Dies wäre nicht nötig gewesen. Immerhin halten sie uns alle mit ihren kleinen Streichen bei guter Laune." Sagte Glorfindel und sah lächelnd Elronds Söhnen nach. "Ich weiß. Aber es tut ihnen auch ab und zu ganz gut nicht nur an ihren Schabernack zu denken." Sagte Elrond. "Wohl wahr." Stimmte der Elbenfürst ihm zu. Da er eine leichte Gänsehaut bekam, ging er in seine Kajüte um sich trockene Klamotten an zu ziehen. "Warum werden Wachen aufgestellt?" Fragte Frodo. "Mir scheint es hier friedlich zu sein." "Der Schein trügt. Ganz in der Nähe wurde ein Schiff gesichtet. Dies war nicht viel von Bedeutung. Bis uns auffiel, dass tagsüber niemand auf dem Deck zu sehen und auch keine Flagge den Mast aufgezogen war. Somit wissen wir nicht wer sie sind und welche Absichten sie hegen könnten. Darum bitte ich dich, Frodo, dass du nicht nach Einbruch der Dunkelheit noch an Deck gehst, solange es nicht unbedingt sein muss." "Ja, Herr Elrond." "Gut. Dann laß uns zu Abend essen. Bilbo hat schon nach dir gefragt." Es war alles still auf dem grauen Schiff. Ruhig lag es auf dem dunklen Wasser. Einzig der Vollmond und die Sterne spendeten Licht. Ein leises ,KLACK! KLACK!' durchdrang die Stille, gefolgt von dem Rascheln eines Umhanges. Mit einem Mal stand eine Gestalt auf dem Deck. So, als wäre sie aus dem Boden gewachsen. Das schwarze Haar betonte die perlweise Haut besonders. Auch die roten Augen kamen dadurch gut zur Geltung. Sanft stachen spitzen Ohren durch die Haare. "Und du meckerst herum, ich soll leise sein." Meinte Nariel. Sie stand auf der Reling neben der Angesprochenen. Auch ihre Haut war so blaß, wie das Licht des Mondes. Die grauen Augen blickten sich mißtrauisch um, wobei die silbernen Haare schimmerten. Ein kleines, goldenes Glöckchen zierte ihren Hals. "Zumindest ziehe ich mir nicht bei Vollmond weiße Klamotten an" Konterte Iarquellewen. Sie selbst trug schwarze Sachen. "Tz." War die einzige Antwort die Nariel gab und blickte nach oben. "Oh." Ohne ein weiteres Wort gleitete sie gen Himmel und landete auf dem Rand des Ausgucks, wobei auch ihre Stiefel leise klackerten. Ihre Freundin war sofort neben ihr. "Oh." Sagte auch sie, als sie Elladan in eine Wolldecke eingewickelt schlafen sah. "Nun wissen wir, wer auf dem Schiff ist. Dann können wir ja wieder verschwinden. Komm, Nariel." Doch die Angesprochene tat dies nicht. Im Gegenteil: Sie kniete sich neben den Elben und strich ihm sacht die Haare vom Hals, so dass dieser frei lag. "Spinnst du?! Wenn er aufwacht, dann bricht hier die Hölle los! Und dieses Mal helfe ich dir nicht!" Protestierte Iarquellewen leise. "Dann hau doch ab!" Meinte Nariel ebenso leise. "Ich will ja auch nur naschen!" "Mach doch was du willst." "Tu ich auch!" Doch statt zu verschwinden, betrachtete Iarquellewen argwöhnisch die Umgebung. Langsam näherte sich Nariel dem Elben. Sie war kurz davor ihre spitzen Eckzähne in seinem Hals zu versenken, als ein Ruf ihrer Freundin sie warnte. "Weg da!" Doch dies kam zu spät. Elladan hatte Nariel schon an der Kehle gepackt, herum gedreht und gegen den Mast gedrückt. Elrohir trat hinter diesem hervor und hielt ihr einen Dolch an den Hals, unterhalb der Hand seines Bruders. "Nett von euch, dass ihr uns besuchen kommt." Sagte er. "Bleib wo du bist!" Ertönte Elronds Stimme. Iarquellewen wollte Nariel zur Hilfe kommen, rührte sich nun jedoch nicht von der Stelle. Sie warf einen Blick nach unten. Auf dem Deck hatten sich Bogenschützen aufgestellt, die sie ins Visier genommen hatten. Als sie zurück schaute, sah sie zu ihrem Schrecken das rote Tränen über Nariels Gesicht rannen. Nur alte elbische Klingen konnten dies Zustande bringen. Und keine andere Waffe. "Nehmt die Klinge runter." Sagte Iarquellewen. "Warum sollte ich?" Fragte Elrohir. "Immerhin wollte sie von meinem Bruder ,naschen'." "Ich bitte Euch, nehmt die Klinge von ihrem Hals. Sie wird niemandem mehr auf diesem Schiff etwas antun. Ihr habt mein Wort." Iarquellewens Stimme hörte sich allmählich eher wie ein Flehen an. Elrohir sah seinen Gegenüber an. Dieser nickte ihm zu. Kaum war der Dolch auch nur ein kleines Stück von Nariels Hals entfernt, als sie sich auch schon von den Elben befreit hatte. "Wie versprochen werde ich hier niemandem etwas tun." Sagte sie lächelnd, als sie neben Iarquellewen auf dem Rand des Ausguckes hockte. "Jedoch wurde nicht gesagt, dass ich nicht abhauen würde." "Du musst trotzdem nicht gleich wieder dein Mundwerk so aufreißen." Stutzte ihre Freundin Nariel zurecht. Diese murmelte etwas Unverständliches. Elegant sprangen die beiden Frauen in einem Rückwärtssalto nach hinten und landeten katzengleich auf dem Deck. Nariel sah hoch, grinste den entsetzt nach unten blickenden Brüdern frech zu und winkte kurz mit der Hand zum Abschied. "Trödel nicht!" Fauchte Iarquellewen, packte ihre Freundin von hinten am Kragen und schleifte sie zum Heck. "Ich kann auch alleine gehen." Knurrte Nariel zurück. "Dann komm endlich!" "Verzeihung? Darf ich kurz stören?" Fragte Elrond leicht gereizt. Er stand nur drei Schritte von ihnen entfernt. Die Beiden hatten sich bisher weder um ihn, noch um die Schützen gekümmert. "Nein!" Kam es hart zurück. "Du hast wohl auch gar keinen Orientierungssinn! Wir sind von Bug gekommen. Nicht vom Heck!" Fuhr Nariel mit dem Streit fort ohne weiter auf den völlig zu Stein erstarrten Elben zu achten. "Ach, ich habe keine Orientierung? Mit wem bin ich denn Mal auf dem falschen Schlachtfeld gelandet?" Konterte Iarquellewen und kümmerte sich ebenfalls nicht um die Umstehenden. "Du hattest mir die verkehrte Karte gegeben!" "Jetzt bin ich schuld, weil du keine Karten lesen kannst?!" "Ich kann-" "RUHE!" Donnerte Elrond, der sich wieder gefangen hatte. Wie ein kleines, schmollendes Kind, das man gerade für einen dummen Streich tadelt, sah Nariel ihn an. Das Gesicht ihrer Freundin hellte jedoch auf. "Hast du ihn erst jetzt gesehen, Iarquellewen?" Fragte sie mit einem Seitenblick aus dem Augenwinkel. "Ich meine nicht den Herrn von Imlandris, sondern das, was hinter ihm ist. Auch wenn er zum anbeißen aussieht." Fügte die Angesprochene leise hinzu. Prompt trat Elrond einige Schritte zurück. "Bastarde!" Zischte Nariel, als auch sie das sich nähernde Schiff sah. "Wir müssen zurück zu den Anderen." "Geh schon Mal vor. Ich amüsiere mich noch ein wenig mit diesem Pack." "Das du niemals deine Mordlust im Griff hast. Sei aber vor Sonnenaufgang zurück. Wir schließen die Türen ab." "Ja, ja." War die einzige Antwort. Nariel drehte sich um. "Wolltest du nicht auf unser Schiff zurück?" Fragte Iarquellewen neckisch. "Nicht nötig. Sie kommen schon." Gab ihre Freundin trocken wieder. "Wer sagt, dass wir euch gehen lassen?" Fragte Elrond. Er schien aus seiner Starre erwacht zu sein. "Wir." Sagte Nariel. Dem Elbenherr wären bei dieser Antwort fast wieder die Worte verloren gegangen. "Dann scheinst du eure Lage nicht ganz zu begreifen. Ihr seid von meinen Schützen umgeben, die euch nicht so leicht verfehlen werden." "Und?" Fragte Iarquellewen. Einem der Elben fiel Bogen und Pfeil aus der Hand. Eine solche Respektlosigkeit ist noch keinem von ihnen untergekommen. "Außerdem solltet ihr eure Zahnstocher lieber für die da hinten aufheben." Meinte Nariel und deutete hinter Elrond. "Zahnstocher?" Brachte Elrond mit Mühe hervor. "Zahnstocher." Erwiderten die Frauen zugleich. "Er scheint langsam zu begreifen." Meinte Nariel zu ihrer Freundin. "Wer seid ihr, dass ihr auf diesem Schiff so mit mir redet?!" "Ich nehme es zurück. Er begreift es nicht!" "Dafür scheint er aber wütend zu werden." Meinte Iarquellewen. "Ich verschwinde auf die ,Ghostship'! Beim letzten Wutausbruch den ich von ihm erlebt habe hätte er mir fast den Schädel gespalten!" Sagte die Frau neben ihr und machte auf dem Absatz kehrt. "Dann bist du ihm also doch über den Weg gelaufen!" "Brauchst dich gar nicht so zu freuen. Ansonsten bist du gleich die Nächste, die sein Schwert abbekommt." "Du weißt doch: Schadenfreude ist eine der schönsten Freuden!" Schon blitzte eine Klinge auf und Nariel hatte Elronds Schwert am Hals. "Warum zum Teufel eigentlich immer ich?!" Fluchte sie. Ihre Freundin lachte laut los und erlag einem Lachkrampf. "Immer wenn es nicht lustig ist lacht sie sich fast tot. Weißt du, Iarquellewen: Sei froh das du nicht mehr sterben kannst!" "Wie meinst du das?" Fragte Elladan. Die Zwillingsbrüder waren vom Ausguck hinunter geklettert und standen nun neben den beiden Fremden. Nariel seufzte und sagte: "Wir sind Vampire." Als sie jedoch die ratlosen Mienen der Beiden sah wurde sie zur Abwechslung Mal sprachlos. Auch Iarquellewen hatte aufgehört zu lachen. "Wo zum Henker sind wir hier gelandet?!" Klagte Nariel der Verzweiflung Nahe. "Vorsicht mit dem Schwert. Ich denke, ich brauch nicht zu sagen, dass das Ding scharf ist." Sagte sie zu Elrond, der ihr die Klinge etwas näher an den Hals hielt. "Nein. Auch ist mir bewusst, dass du recht große Schmerzen allein durch die Berührung hast. Nicht allen auf diesem Schiff seid ihr ,Kinder der Nacht' unbekannt. Jedoch hatten wir gedacht, dass Keines mehr in dieser Welt verweilt." "Falsch gedacht. So leicht lassen wir uns nicht ausrotten. Und schon gar nicht von einem Verräter wie Sauron." Die letzten Worte zischte Iarquellewen haßerfüllt. "Das Aas ist ja nun endgültig fort. Ich denke, Ihr wart nicht unbeteiligt daran." Sagte Nariel. "Könnten wir das bitte später besprechen." Meldete sich Elladan. "Wir bekommen Gesellschaft. Und die sieht nicht gerade freundlich aus." Niemand hatte bemerkt, wie das schwarze Schiff immer näher gekommen war. Jedoch fragten sich die Elben, warum sie es bei dieser Größe nicht gesehen hatten. Es erinnerte eher an eine schwimmende Festung. Elrond sah Nariel eindringlich an, steckte dann sein Schwert in die Scheide zurück und drehte sich zu dem Coloss um. "Wer ist das?" Fragte der Elbenherr die Vampire. "Trolle, Uruk-kais, Orks und noch andere schwarze Kreaturen. Sie hatten einige aus unserem Clan gefangen genommen. Daraufhin hatten wir sie verfolgt und die unseren befreit. Wir hatten sie in einem Sturm abgehängt. Nur leider sind sie wieder da." Antwortete Iarquellewen. "Sie zerstören alles, was ihnen auf ihrem Weg begegnet. Sie werfen Felsbrocken um Schiffe auf dem Meeresgrund zu schicken. Und auch wenn man es ihnen nicht ansieht: Sie können verdammt schnell sein." "Wir müssen auf die ,Ghostship'. Sie ist nicht weit entfernt. Dieses Schiff hier ist dem Untergang geweiht." Sagte Nariel eindringlich. Elrond warf ihr jedoch nur einen harten Blick zu. "Zum Kuckuck mit den Elben und ihrem Starrsinn!" Fluchte Nariel. "Iarquellewen, ich gehe zu den Anderen und bringe sie von hier weg." "Ich komme mit." "Wolltest du das Pack nicht noch ein wenig auf mischen?" "Keine Lust mehr." "Aber nicht, dass du uns mit deiner schlechten Laune nervst." "Und wenn wir euch nicht gehen lassen?" Fragte Elrohir. "Das interessiert uns nicht, Süßer. Und Iarquellewen hat nicht versprochen, dass sie niemandem etwas tut. Also wäre es für eure Gesundheit besser, wenn ihr uns ziehen lasst. Auch wenn es keinen Unterschied macht, wenn ihr hier bleibt." "Ein vorlautes und großes Mundwerk haben diese Vampire scheinbar schon." Meinte Elrohir. "Stellt dir vor: Es steckt sogar etwas dahinter!" "Je länger wir uns hier mit diesen Elben streiten, desto mehr rückt uns dieses Pack auf den Pelz." Bemerkte die Frau in schwarz. Ihre Freundin warf Elrohir einen letzten kalten Blick zu und folgte dann der anderen Vampirin zum Bug, ohne sich weiter um die Elben zu kümmern. "Vater?" "Lass sie ziehen, Elladan." Nariel blieb in der Mitte des Schiffes stehen, als sie die Beiden reden gehört hat. Ihr Gesicht schien leicht geschockt. "Nariel!" Rief Iarquellewen, packte die Angesprochene mal wieder am Kragen und zog sie mit sich. Das war auch Nariels Glück. Hätte die Vampirin auch nur einen Moment länger dort gestanden, so würde sie nun wohl mit dem Felsbrocken auf dem Meeresgrund gleiten, den die Trolle nach dem grauen Schiff geworfen hatten. "Wollt ihr jetzt vielleicht mit auf unser Schiff kommen?" Fragte die Frau in weiß. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)