Das Ende von allem von Eri_Kisaki ================================================================================ Kapitel 39: ------------ „…ai. Hey.. Wach auf! Akai!“ Ihm wurde leicht gegen die Wange geschlagen. Nicht gerade die feine Art, um jemanden zu wecken, der in Ohnmacht gefallen war. Erschöpft versuchte Akai seine Augen zu öffnen, doch er schloss sie sofort wieder. Denn irgendein Depp leuchtet ihn mit einer Taschenlampe oder einen anderem Gegenstand, er konnte es nicht erkennen, direkt ins Gesicht. Knurrend schob er den Arm, den er unter seinem Kopf spürte, beiseite und setzte sich auf. Er spürte das Licht immer noch auf seinem Gesicht ruhen und nahm den Arm vor das Gesicht um sich davor zu schützen. Jetzt konnte er auch die Augen öffnen. „Licht aus!“, fuhr er die Person an, was sie auch sofort tat. , dachte Akai murrend und ordnete seine Gedanken. Denn irgendwie wusste er nicht mehr so recht, was passiert war. Und wer war überhaupt diese Person? Und wo war er hier? Er lag auf dem Boden? Wie kam es denn dazu? „Alles in Ordnung?“, fragte die Person gehemmt und sehr vorsichtig. Als hätte sie Angst, dass er gleich schreien würde. „..ja..“, meinte Akai nach einiger Zeit des Überlegens. Schmerzen hatte er keine und auch sein Blick klärte sich. Allmählich erkannte er, wer die Person war. Einer der Männer, die mit ihm zum Hafen gefahren waren. Dann war er also noch hier? Wo er Lowells Leiche gefunden hatte? Die Erinnerung holte ihn auf einmal ein. Er schreckte hoch. Der Mann sprang, ebenso erschrocken wie Akai, zur Seite und sah eingeschüchtert zu ihm hoch. Akai hatte sich aufgerichtet. Vielleicht ein bisschen zu schnell, denn alles drehte sich. Aber schon bald hatte er sich gefasst. Wenn er jetzt so stand, roch etwas Süßliches. Sein Verstand erkannte es sofort als Blut und er sah sich um. War hier irgendwo ein Verletzter? Während er sich drehte, bemerkte er einen leichten Stich in seiner Magengegend. Kurz verzog er vor Schmerz das Gesicht und sah dann an sich herab. Sein Hemd war voller Blut. Die Wunde, die Gin ihm verpasst hatte, musste wieder aufgegangen sein. „Bluten Sie?“, fragte der Mann schockiert. Akai sah ihn kalt an. „Vielleicht sollten Sie lieber ins Krankenhaus..“ Der Mann entschied sich klugerweise dafür, nicht weiter zu sprechen und starrte Akai deshalb nur schweigend an. Dieser nahm sein Handy heraus und sah auf die Uhr. Dann überprüfte er die Uhrzeit des letzten Telefonates, das er mit Black geführt hatte und knurrte. Er war fast eine halbe Stunde ohne Bewusstsein gewesen. Was war bloß mit ihm los? So eine läppische Verletzung nahm ihn doch sonst auch nicht so mit. Meist war er schon nach ein paar Stunden wieder fast hergestellt und konnte Bäume ausreißen. Er setzte sich auf den Boden und überprüfte seine Wunde. Die Blutung war gestoppt. Dank dieses Mannes würde er anscheinend eine Narbe behalten, aber das juckte ihn nicht. Gin war tot. „W-was machen wir jetzt?“, fragte der Mann, den Akai schon ganz vergessen hatte, plötzlich. Er ging Akai jetzt schon unendlich auf die Ketten. Das Beste war, wenn er wieder ging. „Holen Sie die anderen hierher- und auch Spezialisten der Spurensuche. Damit sind Sie ja nicht überfordert, oder?“ „Nein!“, erwiderte der Mann schnell und machte sich auch sofort auf den Weg. Akai seufzte erleichtert. Er konnte nur hoffen, dass der Typ die Leiche von Lowell noch nicht aus eigener Hand untersucht hatte. Denn jede Spur war wichtig. Andernfalls war es am Ende noch möglich, dass man der Organisation nichts nachweisen könnte. Denn die Mitglieder waren alle gerissen und Morde vertuschen war anscheinend ihr Hobby. Sein Blick blieb auf dem Foto hängen, das auf dem Boden lag. Akai hoffte, das der Typ, der ihn gefunden hatte, es nicht gesehen hatte. Er sollte ihn nicht für einen Schwächling halten, der ein Bild von einer Frau mit sich herumschleppte. Langsam rappelte Akai sich auf und ging zu dem Bild hin. Es lag umgedreht auf dem Boden. Er bückte sich unter leichten Schmerzen und lehnte sich dann mit dem Rücken an der Lagerhallenwand an. Da es nur ein ausgedrucktes Bild war, waren die Farben verlaufen und man konnte nicht mehr erkennen, was sich auf dem Bild befunden hatte. Nur ein groteskes Gemisch aus Farben war zu erkennen. Schweigend strich er über das aufgeweichte Stück Papier. Yuki war tot. Doch es beruhigte ihn, dass der Schuldige wenigstens auch für das hatte büßen müssen. Es war ein kleiner Trost für ihn. Als sie den Flur betrat, fühlte sie sich gar nicht mehr wie Vermouth. Sie war jetzt voll und ganz diese andere Person. Es war, als wenn sie nie jemand anderes gewesen wäre. Selbstbewusst schritt sie den Weg entlang. Dabei hatte sie keine Sekunde Angst, dass es nicht klappen könnte. Und auch alle, die ihr über den Weg liefen, bemerkten anscheinend nicht, dass sie verkleidet war. Sie war eben doch die beste, wenn es ums Verkleiden und Schauspielern ging. Sie kam bei der Tür an und legte ihre Hand auf den Türdrücker. Natürlich war der Raum abgeschlossen. Hätte sie auch sehr gewundert, wenn Atsushi einfach so alle herein ließ. Ein selbstgefälliges Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. Sie hatte natürlich damit gerechnet und ließ sich so schnell nicht aus dem Konzept bringen. Aus ihrer rechten Hosentasche zog sie eine Haarklammer, mit der sie kurzerhand das Schloss öffnete. War ganz einfach. Sie hatte das ja auch schon öfters gemacht. Rasch betrat sie das Arbeitszimmer des Bosses und schloss die Tür leiser hinter sich. Keine Menschenseele zu sehen. Und das war auch gut so. Atsushi war zwar hier irgendwo im Gebäude, aber Elena war ganz weg. Sie sah sich erst einmal kurz um. Es sah wie ein stink normales Langweilerbüro aus. Da standen der Computer und daneben die Aktenordner. Neugierig ging sie auf eben diese zu und nahm sie in die Hand. Sie musste grinsen. Das waren nur Attrappen. Konnte man sich ja denken. Ihr Blick schweifte durch den Raum, suchte nach etwas bestimmten. Und das hatte Atsushi sicherlich gut versteckte. Sie blieb ruhig im Zimmer stehen. Ihr kam ein Gedanke und sie ging zu seinem Bürotisch. Gespannt setzte sie sich auf seinen Lederstuhl und tastete den Tisch ab. Hastig riss sie danach die Schubladen des Tisches auf und fuhr auch dort mit der Hand alles ab. Jede noch so kleinste Unebenheit könnte sie zum Ziel führen. Und da entdeckte sie es auch schon. Den kleinen, süßen Schalter. Gut versteckt neben der Halterungschraube der Schublade. Sie hielt die Luft an, als sie den Schalter drückte. Stille erfüllte das Zimmer, bis sie von einem leisen Surren unterbrochen wurde. Neben dem Computer, der auf dem Schreibtisch stand, wurde ein zweiter Computer auf einem kleinen Sockel hochgefahren. Erstaunt sah Vermouth sich das genauer an. Sie hatte zwar gewusst, dass er den zweiten Computer, den vom FBI irgendwo im Zimmer versteckt hatte, aber sie hatte dann doch eher mit einem Hohlraum hinter einem Regal gerechnet. Schlau war, musste sie sich eingestehen. Auf den ersten Blick erkannte man nicht, dass der Tisch so eine Funktion hatte. Da musste man schon wissen, dass dort etwas sein sollte. Jetzt war der Rest doch ein Klacks. Jedenfalls hoffte sie das. Denn nun gab es nur noch ein Hindernis. Das Passwort für den FBI-Computer. Die Zeit, die sie Atsushi nun kannte, wusste sie, dass er es nicht so mit Passwörtern hatte. Deswegen pochte sie darauf, dass er das gleiche Passwort benutzen würde. Sie wünschte sich, dass er so einfältig war. Denn das Passwort kannten ihrem Wissen nach nur eine handvoll Leute. Gin hatte es zum Beispiel gewusst. Aber er Mistkerl war der Organisation ja so loyal gegenüber, dass er sogar ihr es nicht gesagt hatte. Diese verdammte Ratte! Sie hatte, wie alle anderen Mitglieder auch auf den lokalen Speicher zugreifen können, aber die wichtigen Informationen waren alle durch das Passwort abgesichert. Und ein Versuch, diese zu umgehen, klappte nicht. Atsushi hatte dafür gesorgt, dass man mehrere Firewalls einrichtete. Sie schaltete beide Computer an. Aufgeregt biss sie sich leicht auf die Lippe. Wenn es nicht klappen würde, konnte sie Ran nicht mehr unter die Augen treten. Das würde ihr das Herz brechen und auch ihr Stolz wurde das nicht verkraften können. Sie hatte es dem Mädchen versprochen. Und sie würde es auch einhalten. Punkt, Aus, Ende. Man durfte das ganze nicht so pessimistisch sehen. In den Computer der Organisation gab sie das Lösungswort von Ran ein und spielte die gesamten Daten auf ein Zweitlaufwerk, dass sie mitgenommen hatte. Die Übertragung dauerte eine ganze Weile. Das machte sie fast verrückt. Ihre Muskeln waren bis zum Zerreißen gespannt und ihr Instinkt achtete auf jedes noch so kleine Geräusch. Als, es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, alle Daten überspielt waren, schaltete sie den PC wieder ab. Sie brauchte ihn ja nicht mehr. Schließlich wandte sie sich an den FBI-Computer und gab das Passwort ein. , murmelte sie in Gedanken mit, um sich nicht zu vertippen. Sie bestätigte mit der ’Enter’-Taste und wartete kurz, bis sie dann fluchend auf die Unterlage schlug. Der Computer hatte das Passwort nicht anerkannt. Und somit war ihr Ziel wieder ein verdammtes Stück unerreichbarer geworden. Sie runzelte die Stirn. Damit hatte sie jetzt nicht gerechnet. Die Gefahr, dass jemand aus der Organisation, so wie sie es gerade tun wollte, ihn verraten würde, war ihm wohl zu groß gewesen. Und nun? Ihre Gedanken rasten. Tausende Wörter kamen ihr in den Sinn. Sie starrte auf den Bildschirm und versuchte dann das erste Wort, dass ihr in den Sinn gekommen war. Es war ihre einzige Chance. Wenn es nicht stimmte, konnte sie getrost wieder gehen. Denn sie würde sonst nie an die Lösung kommen. „Wollen wir mal sehen, wie gut ich dich inzwischen kenne!“, grinste sie, um sich selbst Mut zu machen und drückte zur Bestätigung auf die ’Enter’-Taste. Ein schwarzer Balken erschien auf dem Bildschirm, der von links nach rechts lief. Fast wäre sie aufgesprungen. Dann stimmte es also wirklich, dass er einfach Passwörter wählte. Der Mann war dumm. Vermouth musste leise lachen. Da sie Atsushi schon ganz schön lange beschattete, war ihr auch öfters aufgefallen, dass der Mann den Organisationsnamen seiner Frau irgendwie mochte. Sie persönlich fand das krank. Sobald ein Engel zur Hölle gehörte, durfte man nicht mehr von Engel reden. Da passte ,devil’ viel besser. Aber für Atsushi war Elena wohl so etwas wie ein Engel, bloß keiner mit einer unschuldigen Seele, sondern einer total befleckten. Für Vermouth stand fest, dass es nur einen ,Angel’ gab und das war Ran. Inzwischen war der Computer vollständig hochgefahren. Sie schloss hastig das Zweitlaufwerk mit den Daten an. Der Rest ging sehr schnell. Sie brauchte nur wenige Augenblicke, bis sie das System des PC begriffen hatte und somit die nötigen Einstellungen fand. Als erstes suchte sie sich den Zugang zum Satelliten heraus. Ein Glück hatte sie Ahnung von Computer und Gins Informationen hatten ihr auch sehr geholfen. Wenn er auch nichts anderes zu tun hatte, als ihr zu erklären, dass der Boss ja so schlau war und sofort daran gedacht hatte, dass man das Signal des PCs ausschalten muss. Denn der FBI-Computer war mit dem Satelliten verbunden. Es fand alle paar Minuten einer Übertragung statt, sodass das FBI immer wusste, wo der Computer war. Als Absicherung gegen Diebe, sozusagen. Auch wenn sie ja nicht viel gebracht hatte, weil jemand sie verraten hatte. Sie ließ die Übertragung wieder aufbauen. Eine Anzeige erschien. Wütend wollte sie am Liebsten auf den Computer einschlagen, aber sie tat es nicht, weil sie ja nicht wissen konnte, ob er ihrer Kraft standhalten würde. Murrend ließ sie also in der Wartezeit die Daten vom Zweitlaufwerk überspielen. Sobald die Übertragung aufgebaut wäre, würde man wieder alle Daten in der FBI-Zentrale empfangen können. Das FBI würde somit wissen, wo er sich befand und auch alle Informationen über die Organisation bekommen, die auf dem PC waren. Erleichtert setzte sie sich zurück und zog das Telefon, das auf dem Schreibtisch stand, zu sich heran. Sie würde jetzt eine Person mit ihrem Anruf glücklich machen. Lächelnd tippte sie die Nummer ein, die sie ja auswendig konnte. „Ja?“, kam sofort, wie aus der Pistole geschossen, die Begrüßung. Man hatte sie anscheinend schon erwartet, oder zumindest ihren Anruf. „Hallo, Kudo. Ich habe da eine Überraschung für dich. Frag doch mal Black, ob er den FBI-Computer..“ Weiter kam sie nicht, denn sie bekam einen Schlag auf den Hinterkopf. Gerade so konnte sie sich noch abfangen und wurde somit nicht gleich ohnmächtig. Der Telefonhörer war zu Boden gefallen. „Hallo?.... Vermouth!?“, hörte sie Shinichis Stimme, doch im Augenblick hatte sie ganz andere Sorgen. Sie drehte sich um und sah in das Gesicht einer ihr fremden Frau. „You are a traitor, my honey!“, sagte die Frau süffisant mit einem gefährlichen Lächeln und zog eine Waffe hervor. „And because of that, my dear, I have to eliminate you!” …………………………………………………………………………… Ja ja, ich weiß.. ^^° Kaum ein normaler Boss würde so blöd sein und so einfach Passwörter wählen. Aber Atsushi ist ja auch nicht normal xD Vielen vielen Dank für eure Kommentare *verbeug* Ich hab euch alle lieb ^-^ Eri_Kisaki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)