Das Ende von allem von Eri_Kisaki ================================================================================ Kapitel 28: ------------ Sie klopfte an die nächste Tür. Nichts geschah und Miwako seufzte resignierend. Daran hätte sie vorher denken müssen. Aber nun war es zu spät und sie konnte die Zeit auch nicht mehr zurückdrehen. Erschöpft ging sie zu ihrem Zimmer zurück und setze sich auf ihr Bett. Nachdem sie und Takagi mit dem Flugzeug in den Staaten gelandet waren, hatten sie sich nicht mehr gesehen. Wataru, der Tollpatsch, hatte seine Jacke im Flieger liegen lassen und war noch einmal zurück gelaufen. In der Zwischenzeit hatte das FBI sie abgeholt und sofort hierher gebracht. Nach mehreren Anfragen, was aus Takagi werden würde, hatte sie die Antwort erhalten, dass man ihn schon nicht vergessen würde. Aber sie hatte das Gefühl, dass er nicht abgeholt worden war. Denn egal wo sie auch nach ihm fragte oder ihn suchte, fand sie ihn nicht. Es war zum Verzweifeln und so allmählich machte sich Sato Sorgen um ihren Freund. Sie begann im Zimmer wirr auf und ab zu gehen. Entweder blieb sie jetzt hier die ganze Zeit sitzen und machte sich weiter Sorgen, oder sie fragte noch einmal jemanden. Lange brauchte sie nicht zu überlegen, denn die Sorge gewann Oberhand. Miwako verließ ihr Zimmer wieder und ging schnell an den ganzen anderen Zimmern vorbei. Irgendwo hier in der Nähe sollte auch der Essenraum sein. Den Weg dorthin hatte man ihr zwar beschrieben und bestimmt auch sehr ausführlich, aber sie war mit ihren Gedanken ganz wo anders gewesen. Der Weg vor ihr war verlassen und sie hörte kein Geräusch. Schon fast gruselig, aber darauf achtete sie nicht. Das einzige, was ihr gerade in den Sinn kam und das nichts mit Takagi zu tun hatte, war, dass ihr Magen zu knurren anfing. Miwako musste lächeln. Sie vertraute diesem trotteligen Polizisten. Er würde sich nicht unnötig in Gefahr bringen. Vielleicht suchte er sie ja selbst auch schon? Bestimmt wurde er abgeholt. Es erfüllte sie mit einem angenehmen Gefühl, sich vorzustellen, dass alles in Ordnung war. Vor sich sah sie einen Pfeil, auf dem "canteen" stand. Also war sie auf dem richtigen Weg zum Essenraum. Und schon stand sie auch schon in dem Bereich für das Essen. Der Raum war sehr geräumig und besaß mehrere Sitzmöglichkeiten und Tische. Jedoch war das Licht abgestellt und nur ein mattes Strahlen der Lampen über dem Büffet erhellte den Raum. Sie streifte an den angerichteten Speisen vorbei. Dass es hier so leer war, lag wahrscheinlich daran, dass alle schliefen. Immerhin war es gerade Nacht. Nur Sato war wach, weil sie die ganze andere Zeit über geschlafen hatte und nun Wataru suchte. "Können wir.. eine kurze Pause einlegen?", keuchte Kazuha. Schmerzvoll kniff sie die Augen zusammen. "Geht es nicht noch ein Stück? Wir sind doch gleich da!", sagte Heiji und sah sich den Weg vor sich an. Soweit er es einschätzen konnte, hatten sie erst die Hälfte des Weges zurückgelegt. Inständig sah sie ihn an. "Na gut, aber nicht lange!" Erschöpft setze Kazuha sich zu Boden. Ihre Wunde hatte immer noch nicht aufgehört zu bluten und seine Sandkastenfreundin wurde zusehends schwächer. Wenn er sie doch nur tragen könnte! Aber das hatten sie schon ausprobiert. Es tat ihr einfach zu sehr weh, als das sie es ertragen könnte. Heiji hockte sich neben sie und ließ sie langsam ihre Hand von der Schulter nehmen. Das Stück Stoff, den er ihr von seiner Sweatjacke abgerissen hatte, wa schon blutgetränkt und seine Angst, dass sie sterben würde, bevor sie beim Arzt ankommen würden, machte ihn fast wahnsinnig. Sie würde noch vor seinen Augen sterben. Und dabei war es nur eine Schusswunde im Schulterblatt. Doch man sollte dies nicht unterschätzen. Es konnte trotzdem gefährlich werden. "Weiter?", fragte er sorgenvoll. "Noch nicht.." Sie lehnte sich gegen die Wand und schloss die Augen. Eine unglaubliche Schwere befiel sie. Alles wurde schwarz vor ihren Augen. Einfach schlafen.. nur ganz kurz.. "Kazuha!", rief Heijis Stimme. Sie schien weit entfernt. "Mach die Augen auf!" , antwortete sie ihm in Gedanken. Sie nahm gar nicht wahr, wie Heiji sie huckepack nahm und mit ihr den Flur entlang lief. Es hatte ihm einen Schrecken eingejagt, dass sie eingeschlafen war. Sie war zu schwach, als das sie noch warten konnten. Ihren Kopf an seinen Nacken gelehnt, bemerkte er, dass sie hohes Fieber hatte. Ihr Körper glühte regelrecht. Wieso hatte er das nicht mitbekommen? Sie hatte blass ausgesehen, aber Fieber? In ihren Gedanken sah sie sich in der Schule sitzen. Der Lehrer an der Tafel schrieb irgendwelche Schriftzeichen an. Sie konnte sie nicht lesen. Fragend und nach Hilfe suchend, sah sie sich nach dem Jungen um, der ihr immer geholfen hatte. Aber er war nicht da. Sie konnte ihn nicht sehen. Wo war er? Die Tafel verschwamm vor ihrem Gesicht. Sie war so müde.. Heiji spürte, dass sie immer schlapper wurde. Er biss sich, Tränen herunterschluckend auf die Zunge und lief weiter. "Kazuha,.... bitte,.... du musst dich zusammenreißen!", keuchte er. Bald konnte er nicht mehr. Aber er musste weiter. Sein Herz schlug so laut und schnell, dass er im ersten Augenblick nicht die Stimmen hörte. Erst als er sie schon sehen konnte, vernahm er sie- Kazuhas Rettung. "Hilfe!", rief er ihnen auf Japanisch zu. Mehrere Augenpaare starrten ihn verwundert an. "Help!", hört er sich selbst mit letzter Kraft sagen. "She is injured!" Jetzt entdeckten die Männer, Heiji zählte sieben, was los war und kamen zu ihm gerannt. Binnen weniger Sekunden hatte man ihm Kazuha abgenommen und weggebracht. Es passierte alles so schnell, dass er nicht alles realisierte. Erst, als man ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter legte, erwachte er aus seiner "Abwesenheit". Erschrocken sah er sich nach der Hand um. "Where is she?" "Keep cool! We will care about her!" Heiji nickte zustimmend. Obwohl es ihm lieber gewesen wäre, wenn er an ihrer Seite hätte bleiben können. "Would you be so kind and tell me where you brought her?" "Of course! Follow us!" Vermouth zog sich die Maske vom Kopf und starrte trübsinnig vor sich her. Ihre Flucht war wirklich knapp gewesen, aber sie hatte es geschafft, zu entkommen. Sie hatten die Proben und waren auf dem Weg nach "Hause". Die blonde Frau saß auf ihrem Platz im Gang. Vodka hatte sich neben sie gesetzt, doch beide schwiegen sich an. So recht wusste keiner von ihnen, was er zu dem Geschehenem sagen sollte. "Wir sollten uns mal unterhalten, wenn wir gelandet sind!", meinte Vodka plötzlich. Ihr war klar, dass ein Gespräch früher oder später stattfinden würde. Nachdem sie ihm aufgetragen hatte, die Proben trotz allem mitzunehmen, musste es einfach so kommen. "Ja, aber jetzt lass uns nicht daran denken.." Sie beugte sich ein wenig zu ihm herüber und flüsterte so leise wie möglich, sodass jegliche Abhörgeräte sie nicht hören konnten: "Ich werde dir alles erklären. Dafür musst du mir versprechen, nichts zu tun, was du nicht vorher mir abgesprochen hast. Du bist jetzt mit in meinem Plan. Nur wenn wir zusammenhalten, können wir aus der Organisation rauskommen!" Vodka nickte und Vermouth lächelte ihn verführerisch an. Mit einem aufgesetzten Lächeln, zog sie sich Schlafmaske über die Augen. Ihm wurde in diesem Augenblick in mehr als in allen anderen klar, dass sie immer nur allen etwas vorspielte. Das Gespräch von Atsushi und ihr auf dem Dach hatte er vorher nicht richtig deuten können, aber nach dem heutigen Tag sah er sowieso alles, und besonders in einem anderen Licht. Sie war nicht loyal der Organisation gegenüber. Stattdessen versuchte sie sogar sie zu zerstören. Und das hinter einer Wand, die ihre wahren Absichten verdeckte. Oh ja! Sie war eine sehr gute Schauspielerin. In den ganzen Jahren war es ihm nie aufgefallen. Und auch Gin hatte sich von ihr hinters Licht führen lassen. Gin war ab heute nicht mehr sein Partner. Es erfüllte ihn jedoch nicht mit Trauer oder Kummer. Er hatte nun eine neue Partnerin: Vermouth. Auch wenn er noch nicht viel über ihren wirklichen Charakter oder ihre wahren Gefühle wusste- er war sich sicher, dass sie auf seiner Seite, gegen die Organisation war. Und das reichte ihm. .............................................................................. *schniefz* Die arme Kazuha... Sieht ganz schön übel aus für sie.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)