Jugendtage von Sesshoumaru-sama (die jungen Jahre eines Dämonenprinzen) ================================================================================ Kapitel 9: Wo die wilden Hunde heulen ------------------------------------- Bei Hitomi im Palast der südlichen Länder: Die Hundedämonin folgte mehr wortlos ihrer menschlichen Führerin, als beide endlich ihr Ziel erreichten. "Da seit Ihr ja, Hitomi-sama", drang bereits hinter der leichten Schiebetür zu Susumus Zimmer hervor. Wenigstens ein Mann hier der wusste, wie man sich eine Dame gegenüber benahm, konstatierte Hitomi und öffnete die Schiebetür einen Spalt, damit sie hinein gelangen konnte. Susumu hatte mittlerweile die Galakleidung abgelegt und saß, wie für den Fürsten einer Provinz, auch wenn sie klein war, angemessen in einem leichten Kampfanzug dort. Etwas skeptisch beäugte der alte Dämon erst seine Dienerin und danach seinen Gast. "Was habt Ihr da mit meiner Dienerin getrieben?" fragte ihr Gastgeber mit etwas festerer Stimme. Hitomi rieb sich unter dieser Frage leicht verlegen den Hinterkopf und versucht ein zuckersüßes Lächeln zu zeigen. Auch zog sie etwas die Schulter zusammen. Wenn sie schon diese Pelle von Kleid tragen mußte, dann könnte sie auch ihre Argumente jetzt einsetzen um Susumu auf andere Gedanken zu bringen. "Das... war ein Versehen... keine Absicht... einfach eine ungünstige Begegnung...", antworte die Hundedämonen noch hastig. Schließlich solle ihr niemand nachsagen sie sei brutal oder gemeingefährlich. Der alte Schlangendämon mußte leicht mit dem Kopf schütteln. Immer diese heißspornige Jugend. Bestimmt hatte Rijan, seine Dienerin, sie überrascht, weil sie nicht ganz aufmerksam war. Auch wenn sie sich gleich nackt vor ihm räkeln würde - er war ein alter Knochen und kannte die Tricks der Frauen länger als diese Hundedämonin lebte. Er mußte schmunzeln. Nun, wenn sie ganz unbekleidet wäre, fragte sich Susumu im Gedanken, verwarf es jedoch gleich wieder, schließlich hatte gab es da einen guten Grund für ihr Treffen hier. "Ihr solltet vorsichtiger sein. Ich weis nicht wie das im Westen gehandhabt wird, aber meine Diener und Dienerinnen sind mir schon ans Herz gewachsen..." Erneut rieb sich Hitomi verlegen am Kopf. Das klang beinahe wie ein Rüffel, aber was sollte sie machen? Es war sicherlich wenig ehrenvoll Susumu eine Lektion über den Stolz der Hundedämonen zu verpassen. Zudem hatte er nicht ganz Unrecht. Er war, was Menschen anging, genau so ein Weichei wie Inutaisho, was der Hundedämonin ein leichtes Stirnrunzeln abrang. "Weswegen ich Euch zu mir bat.... ich habe gehört, dass eine Armee von Dämonen vom Festland unser Land bedrohen soll.... und meinen Informationen zu folge sind diesen Dämonen jetzt auf dem Gebiet Deines Herrn", begann der Schlangendämon. Hitomi schüttelte sich innerlich bei der Formulierung "Deines Herrn". Sicherlich, sie lies sich nichts anmerken, verzog nicht eine Miene, und Inutaisho war so etwas wie ihr Fürst, aber mußte man da so sagen, dass sie sich wie eine gemeine Dienerin fühlte? Das muß doch nicht sein. Inutaisho hatte ihr zudem befohlen kein Wort darüber zu verlieren. Woher hatte Susumu nur diese Informationen? Gerade als sie Luft holte, um eine ausweichende Antwort zu geben begann ihr Gegenüber fortzufahren. ".. wie ich sehe habt Ihr Anweisung nicht darüber zu sprechen... dann hört bitte einfach nur zu...", bei diesem Konter blieb Hitomi förmlich die Luft weg und sie sah Susumu verblüfft an. Zu zuhören hatte Inutaisho ihr nichts gesagt und vielleicht waren hier wirklich nützliche Informationen zu erhalten. Bei Sesshoumaru vor der Palastmauer: Seit ein paar Minuten sahen sich Sesshoumaru und Miu einfach nur wortlos an und versuchten den jeweils anderen etwas einzuschätzen, wobei der Hundedämon etwas die Nase rümpfte, da Miu offenbar schon länger den Fluss gemieden hatte. Miu rang ihrerseits immer noch mit dem Gedanken einfach davon zu laufen, aber so ein Dämon war sicher flinker als sie. "Hörst Du Dir meinen Vorschlag nun an?" brach Sesshoumaru die Stille. Das Mädchen mußte hart schlucken und überwand sich aufzustehen, obwohl es weit von einer aufrichten Haltung entfernt war. Miu schloss kurz die Augen und holte tief Luft, um all ihren Mut zu sammeln - der Dämon war sicher über die Ohrfeige nicht sehr erbaut. Als sie ihren Augen wieder öffnete, mußte sie sich selbige gleich wieder reiben. Er war weg. Wo...? Plötzlich fühlte Miu eine Hand auf ihrer Schulter, welche sie zurück zog und eine Zweite, an ihrer Taille, welche etwas vor schob. "Aufrechte Haltung! Po rein. Brust raus." Hörte sie von einer Stimme hinter sich. Instinktiv zuckte sie zusammen und der Blick auf Hand auf ihrer Schulter beruhigte sie auch nicht sonderlich. Vom Prinzip her war gegen das Handauflegen nichts zu sagen, wären da nicht diese spitzen und sehr scharf anmutenden Krallen am Ende der Finger. Sesshoumaru sah Miu genauestens über die Schulter. Immerhin war er extra hier herüber gekommen um ihr zu helfen, da machte es sich gar nicht gut, wenn sie so einen geknickten Eindruck von sich gab. Es behandelte ihn sonst schon jeder als wären sie nur ergebene Diener und Miu sollte sich nicht so benehmen. Offenbar schien sie etwas angespannt zu sein, dabei hatte der Hundedämon doch gespürt, dass der anfängliche Schrecken und der Anflug von Angst vorüber zu sein schienen. Was konnte sie jetzt haben? Menschen waren schon eine seltsame Spezies. Vielleicht sollte er die Antwort auf seine Frage besser aus ihr heraus kitzeln. Um es nicht rein bei dem metaphorischen Gedanken zu lassen nahm Sesshoumaru sein rechte Hand von ihrer Schulter und kitzelte das Mädchen etwas seitlich unterhalb der Wange, was ihm mit einem durchaus leicht panischen "Ahhhhhhhhhhhh..." quittiert wurde. "Hmmmm", entkam der Kehle des jungen Hundedämons. Vielleicht sollte er doch lieber gehen. Sie schien ihn nicht zu mögen. Angst zu haben. Er konnte plötzlich spüren, wie ihr das Herz förmlich bis zum Hals hinauf schlug. Das war eigentlich nicht seine Absicht gewesen und offenbar war sie trotz allem immer noch besser dran, wenn er einfach ginge. Zumindest würde sie nicht an einem Herzinfarkt sterben. Leicht geknickt zog Sesshoumaru sich ein paar Schritte zurück und drehte sich nach links, um an der hohen Außenmauer hinauf zu sehen. Miu hatte es schließlich auch bis jetzt alleine geschafft und wollte sicherlich auch keinen Dämon, der ihr statt zu helfen nur Angst machte. Sesshoumaru konnte aber nicht einfach so zurück springen und schaut noch einmal scheu zur Seite. Immer noch stand sie steif da und ihr Herz pochte. Dabei hatte er gar nichts gemacht und nur helfen wollen. Zumal er sich so Mühe gegen hatte nicht bedrohlich zu wirken und sogar versucht hatte sie etwas zu kitzeln. Für gewöhnlich fanden Menschen das doch lustig und lachten. Jedenfalls taten sie daheim im Palast das, wenn er sie hin und wieder bei so was beobachtete. Gerade als Sesshoumaru leicht in die Knie gehen wollte, um Abzuspringen spürte er eine Hand sein rechtes Handgelenk umfassen. Durchaus irritiert blickte er zur Seite. Wie ein geölter Blitz, für menschliche Verhältnisse, hatte Miu sich zu ihm gewandt und hielt ihn nun dort fest. Ansonsten hatte sich nichts verändert. Ihr Herz konnte man bis zum Hals hinauf schlagen hören, beinahe sehen. "Du... du.... DU kannst mich doch nicht einfach jetzt hier lassen!!!!!", sprach ihn Miu nun direkt an, auch wenn es etwas dauerte Festigkeit in ihre Stimme zu bekommen. Der Hundedämon zog beide Augenbrauen leicht nach oben und erwiderte "Kann ich nicht?" was von diesem seltsamen Mädchen mit einem zaghaften, aber doch bestimmten, Kopfschütteln bekräftigt wurde. Sie hatte also ein klein wenig Angst vor ihm und trotzdem wollte sie jetzt nicht alleine gelassen werden? ,Da verstehe einer die Menschen', dachte Sesshoumaru in diesem Augenblick still. Ein paar Sekunden später äußerte er diesen Gedanken auch laut. Ohne noch einen Moment länger zu zögern griff Sesshoumaru nun ebenfalls nach Mius anderem Arm und drückte sie an seine Brust, nur um mit einem eleganten Sprung wieder über die Außenmauer nach Innen zu springen. Diesmal war der Sprung jedoch viel höher als vorhin, so dass er bestimmt zehn Meter über der Mauerkrone erst wieder Richtung Boden zurück fiel. Beinahe mit gewissem neckischen Spaß sah er wie Miu mit den Armen ruderte und immer wieder kleine piepsige Schreie von sich gab. Offenbar war sie so überrascht, dass ihre Stimme versagte. War er vielleicht deswegen so hoch hinauf gesprungen? Um Miu etwas zu necken oder gleich abzuhärten? Der Hundedämon mußte schmunzeln und flüsterte seinem Passagier leise ins Ohr, dass ihr nichts passieren würde. Miu lauschte jedem Wort äußerst aufmerksam. Schließlich war Sesshoumaru hier der Dämon und könnte sie jederzeit fallen lassen. Aber aus einem ihr nicht verständlichen Grund schien sie ihm zu vertrauen, auch wenn ihr Herzschlag gerne das Gegenteil vermuten liese. Irgendetwas hatte er an sich, was man typischerweise nicht bei einem Dämon vermuten würde, aber sie hatte leider keinen Anhaltspunkt was es war - nur das es war. Kurz vor der Landung auf dem Boden kniff sie jedoch leicht panisch die Augen zu. Viele Geschichten hatte sie über Dämonen gehört. Das sie viel stärker und schneller waren. Ihre Körper wesentlich mehr aushielten als menschliche. Es mußte ja nicht mal gewollt sein, aber eine harte Landung konnte sehr schmerzhaft sein - zumindest für ein Menschenmädchen wie sie es war. Zu ihrer Überraschung war das Aufsetzen jedoch ganz sanft. Man hätte beinahe denken können Sesshoumaru hätte irgendwie in der Luft geschwebt kurz bevor er sie absetzte. Sie ging leicht in die Knie und blickte dann erst unsicher im Garten des Palastes umher bevor sie wieder zu diesem dämonischen Jungen mit den silbernen Haaren und goldenen Augen, auch wenn sie manchmal rot zu glühen schienen, blickte. Ruckartig richtete sie sich auf: "Hey... bist Du eigentlich wahnsinnig geworden?? Ich hab mich zu Tode erschrocken... das kannst Du doch nicht einfach......", Miu hielt inne, als sie den etwas undeutbaren Blick Sesshoumarus sah, "eh..eheheheh.... ich meine... war nicht so gemeint", fügte sie schnell an und sah zu Boden. "Nein", konterte Sesshoumaru, "Du hast das ganz genau so gemeint wie gesagt...." Er könnte spüren das ihr gerade nicht sonderlich wohl war und versuchte deswegen einen anderen Trick, welchen er schon oft bei Menschen daheim gesehen hatte. Locker legte er den Arm um sie und fragte ob sie vielleicht rein gehen wollte. Was immer er auch, in Mius Ohren, damit meinen könnte. In den östlichen Bergen: Fiori war bei diesem Anblick gar nicht wohl zu Mute. Diese ganzen Dämonen hier und wie sie sie alle anstarten. Zum Glück ging Inutaisho nicht weiter in dieses Heer hinein, sondern sie liefen am Rand entlang, bis dieser ominöse Hyouga endlich erscheinen würde. Auch bei dem Gedanken war ihr nicht wohl. Nach einem flüchtigen Blick über die Schulter des Hundedämons blickte sie sofort wieder nach hinten. Man konnte nie wissen was einen erwartet. ,Rückendeckung' schallte ihr wieder durch den Kopf. Wie konnte Inutaisho nur so etwas zu ihr sagen. Sie war schon sonst mehr scheu als andere, aber jetzt sollte sie in einem eventuellen Kampf dem Herrn der westlichen Gebiete beistehen? Das konnte nur ein Scherz gewesen sein, um sie aufzumuntern oder in Sicherheit zu wiegen. "Schau mal was wir da haben......", geiferte eine Stimme aus der Menge, gepaart mich süffisantem Lachen. "Die würde ich nicht von meinem Lager vertreiben..", fügte eine weitere Stimme hinzu. Etwas irritiert rückte Fiori noch dichter zu Inutaisho auf. Dies blieb dem Hundedämon natürlich nicht verborgen. Beinahe dachte er es wäre eine Aufforderung gewesen sie Huckepack zu nehmen, aber diesen sehr amüsanten Gedanken vertrieb Inutaisho schnell. Auch in ernsten Lagen konnte ein Scherz nicht schaden, aber man sollte doch bei der Sache bleiben und sich konzentrieren. Die Vermutung es würde sich um einen Hinterhalt bei diesem Treffen handeln stand zudem noch im Raum. Noch bevor er diesen Gedanken richtig zu Ende bringen konnte trat ein hoch gebauter und schwer gepanzerter Mann aus der Menge, welche erfurchtsvoll eine breite Gasse für ihn bildete. Das mußte Hyouga sein, denn seine Kleidung verriet ebenso wie die des Hundedämonen selbst einen hohen Stand, wenn Inutaishos auch traditionell japanisch im Gegensatz zum traditionell chinesischen Gewand seines Gegenübers, war. "Du bist also diese ominöse Präsenz, die ich von weiten gespürt habe..", begann Hyouga das Gespräch sehr barsch. Auch wenn sein Rang selbst hoch war sprach man so nicht einfach einen Fürsten dieses Landes an. Bewusst wollte der Mottendämon seinem Gegenüber auf den Zahn fühlen. Inutaisho lies nur kurz die Schultern kreisen, als wäre eine kleine, ohnehin nicht vorhandene, Verspannung viel wichtiger. Er war nicht seit gestern Fürst dieser Länder und kannte das übliche Spiel, welches offenbar auch dieser Mottendämon beherrschte, grübelte der Hundedämon. Ein angemessener Konter durfte natürlich nicht ausbleiben: "Und Du ... ein Eindringling vom Kontinent ... ein bescheidener Reisender mit seinen höfischen Truppen ... oder doch ein Aggressor..." Die Drachendämonin versuchte sich möglichst nicht in das Geschen einzumischen und ging ein paar Meter zurück, während Lord Inutaisho mit diesem fremden Mottendämon redete. Nicht einmal zuhören konnte sie, so nervös machte sie dieses Umfeld und die dauernden widerlichen Sprüche vom Seitenrand. Nicht nur äußerlich zuckte Fiori leicht zusammen, als sie plötzlich eine Hand spürte, welche ihr rechtes Handgelenk versuchte zu umschließen. Diesmal war es nicht Inutaisho oder jemand anders den sie kannte. Hastig blickte sie zur Seite und wurde innerlich wie vom Blitz getroffen. Ein geradezu abstoßend aussehender und auch nicht viel besser riechender Keilerdämon aus der grölenden Dämonenmenge war unbemerkt zu ihr gekommen. Sie hatte versucht auf alles zu achten und dabei den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen. Ohne nachzudenken reagierte Fiori leicht panisch instinktiv. Ein hellroter Schimmer fuhr ihr durch die Augen und die eben noch zierlich wirkenden Krallen ihrer nicht weniger zierlich wirkenden Hand wuchsen förmlich in Sekundenbruchteilen auf über fünfzehn Zentimeter an und begannen ebenfalls in einem hellen rot zu glühen. Auch ihre Haut von den Krallen bis hinauf beinahe an die Schulter veränderte sich und offenbarte nun eine Schuppenstruktur. Wie in Trance riss sie ihre Hand frei, welcher der Keilerdämon an ihrer Seite ohnehin loslassen wollte, da von ihr eine unheimliche Hitze ausging. Fiori stieß einen lauten Schrei aus und winkelte ihr Handgelenk nach unten ab, um direkt danach den Dämon mit einem Hieb ihrer Klauen nicht nur in Stücke zu zerfetzen, sondern auch zu Asche zu verbrennen. Beinahe genüsslich betrachtete sie, wie ihre Klauen mühelos durch den Körper des Keilers glitten und dieser von unten nach oben dabei zu Asche zerfiel. Sowohl Inutaisho als auch Hyouga lenken nun ihre Aufmerksamkeit auf die Drachendämonin - keiner von beiden reagierte jedoch. Inutaisho war sich sicher, dass Fiori nun alleine damit zurechtkam, während Hyouga im Verborgenen zwei seiner Untertanen befahl die Begleiterin dieses Hundedämons hier anzugreifen, um auch deren Fähigkeiten besser abschätzen zu können. Förmlich in Rage und von einem Blutrausch überkommen sah Fiori zwei weitere Dämonen auf sich zu kommen. Ohne zu zögern packte sie den ersten Angreifer so kräftig am Hals, dass selbst ein Mensch, ohne die empfindlichen Sinne eines Hundedämons, in Inutaishos Entfernung, die Knochen hätte bersten hören können. Mit einer Drehung schleuderte die Drachendämonin diesen Angreifer frontal zu dem anderen. Eleganz kreuzte sie nun beide Arme vor ihrem Gesicht, einer von ihnen so normal wie zuvor und der andere mit der deutlichen grünlichen Schuppenzeichnung eines Drachen und den unheimlich langen ausgefahrenen Krallen. Erneut schien aus ihrem Innersten Wut aufzukeimen und ihre Augen begannen wieder zu glühen. Ein gewaltiger Feuerstoß schien aus ihrem Mund zu kommen, als sie ihn öffnete, und verbrannte mindestens drei Dutzend dieser schleimigen widerlichen Dämonen augenblicklich zu verkohlen Aschehäufchen, da sie mitten in die Menge spie. Inutaisho holte tief, und auf sich aufmerksam machend, Luft. Wie nach einem Klaps auf den Hinterkopf kam Fiori wieder zu sich. Sowohl ihr rechter Arm als auch ihre Augen nahem sofort ihre normale Gestallt an. Vorsichtig blickte Fiori sich um. Sie konnte sich nur daran erinnern eben am lieben in diese Dämonenarmee gerannt zu sein und ein Massaker zu zelebrieren und jetzt war ihr so unsicher zu mute, dass sie sich am liebsten unter den beiden Schweifen ihres Fürsten versteckt hätte. Beinahe ängstlich wirkend huschte die Drachendämonin wieder direkt zu Inutaisho, welcher sich mit einem breiten Grinsen wieder zu Hyouga umdrehte, dabei aber sofort wieder eine finstere Mine aufsetze. Irgendwie hatte er schon immer gewusst, dass mehr in Fiori steckte. Zudem erinnerte ihn dieses hitzige Temperament von eben durchaus an das der Mutter seines Sohnes. Was Sesshoumaru wohl gerade machen würde? Bei Sesshoumaru und Miu: "Na... kommst Du?" rief Sesshoumaru leise und versuchte Miu hinter sich her zu winken, welche wie bestellt und nicht abgeholt an der Außenmauer des Palastes verharrte. Scheu sah sie sich um und betrachtete förmlich jeden Stein im Garten. Jeder Zeit konnte schließlich ein Dämon hinter einem Busch vorspringen und versuchen sie zu fressen. Bei dem Gedanken wurde Miu richtig unwohl und ohne weiter drüber nachzudenken hetze sie auf den nur weniger Meter entfernt stehenden Sesshoumaru zu - umklammerte mit beiden Armen seine Taille, nur um misstrauische Blick in den Garten hinter ihm zu werfen. Sesshoumaru wusste nicht so recht wie ihm geschah und vor allem was man in so einer Lage tun sollte - vielleicht tun mußte und konnte sich nur zu einem verlegenen Räuspern hinreißen lassen. "Ehmm.. Lord Sesshoumaru??? Was.... was macht ihr da, wenn ich ergeben fragen dürfte", wisperte eine Stimme aus einem Seitenbereich des Gartens näher kommend. Er konnte im selben Moment spüren wie das Mädchen, dass ihn eben noch leicht umklammerte nun sehr viel fester zupackte. Offenbar bestand ihre Angst darin jemandem über den Weg zu laufen, der ihr etwas antat oder sie hinaus warf. Auf jeden Fall schien Miu nicht verrückt zu sein. Verrückt genug um zu diesem Ort zu gehen, um Arbeit und Unterschlupf zu finden, aber nicht so verrückt ihr Leben um jeden Preis wegwerfen zu wollen - auch wenn sie vorhin so getan hatte. Irgendwie schien sie wohl doch zu glauben das der Sohn des Fürsten der westlichen Länder kein brutaler blutrünstiger Kerl war, amüsierte sich der Hundedämon insgeheim. "Nein, Du darfst nicht fragen... und wenn ich Du wäre, würde ich schnell verschwinden, bevor es eine Abreibung setzt... verstanden??" Sowohl Tonfall, als auch den Spruch selbst, hatte sich Sesshoumaru bei Hitomi vorhin abgeschaut. Sie konnte manchmal wirklich sehr impulsiv sein - nun, grübelte Sesshoumaru nach - noch impulsiver als normal. Unwillkürlich blickte Sesshoumaru nach unten, während Miu, ihn noch umklammernd, nach oben sah. "Lord Sesshoumaru?" kam leise fragend über ihre Lippen. Hatte sie als sie vorhin redeten diesen kleinen Namenszusatz überhört? Hatte er es nicht erwähnt? Sie es schon wieder vergessen? Oder irrte sich dieser sich hektisch entfernende Diener? Was das überhaupt ein Diener? Erst jetzt stellte Miu fest, dass dieser Kerl von eben nicht sonderlich menschlich wirkte mit seinen beinahe fischartigen Schuppen und spitzen Ohren. Miu lies ihren Gefangenen frei und ging einen Schritt zurück, nur um Sesshoumaru noch einmal gründlich von unten bis oben zu betrachten. Es stimmte schon. Seine Kleidung war ziemlich vornehm, was ihr bisher kaum richtig bewusst geworden war. "Was? Ich meine wer....?" platze es nun aus dem Menschenmädchen heraus. Zu interessiert war sie, wem sie da nun in die Fänge gegangen war. Der junge Dämonenprinz drehte sich um, damit Miu sein schmunzeln nicht sehen konnte und winkte sie abermals hinter sich her. "Nun komm doch erst mal rein oder willst Du weiter in der Kälte stehen...", er pausierte kurz, "... also mir macht es nichts aus... aber Dir?" Selbst etwas irritiert über diese Bemerkung sah er wie das Mädchen endlich zu ihm aufschloss und direkt neben ihn kam. Die meisten Menschen wären wohl einfach in respektvollem Abstand gefolgt, aber offenbar war ihr dieser Ort unheimlicher als er. Warum machte er sich zudem Gedanken darüber was ein Mensch dachte? Wieso hatte er sie hier her mitgebracht? Und was würde erst Hitomi sagen? Geschweige die Peinlichkeit wie sein Vater ihn angrinsen würde, brächte er ein Menschenmädchen mit, hatte er doch schon oft betont nichts mit Menschen anfangen zu können. Zwar hatte er über die Jahre auch einige Freunde die menschlich waren, aber er bezog das mehr auf das Gro der Menschen - die die einfach grundlos schreiend davon liefen oder um ihr Leben bettelten. Als würde er irgendein Interesse haben ihnen selbiges zu nehmen. Menschen waren einfach seltsam. Der leise Ruf eines Vogels lies unterdessen Miu zusammen zucken, so dass sie sich erneut, nur diesmal den rechten Arm und nicht die ganze Taille, schnappte und festhielt - ganz nah. Im Gedanken fügte Sesshoumaru bei diesem Anblick noch ein "Und Menschen sind seltsam... seltsam und schreckhaft" hinzu. Bei Hitomi und Susumu: "Aber wieso sollte eine Armee vom Kontinent ausgerechnet die östlichen Provinzen unsicher machen? Der Kontinent liegt doch im Westen. Das würde doch keinen Sinn ergeben...", räusperte sich die Hundedämonin und erntete dafür nur ein süffisantes grinsen von Susumu. Vielleicht mochte er mittlerweile eine alte Schlange sein, aber in seinem Kopf rieselte noch nicht der Kalk vom Gehirn. "Ihr könnt Euch wirklich nicht vorstellen warum?" ging Susumu Hitomi mit freundlichem aber bestimmen Ton an. Hitomi räusperte sich. Inutaisho war schließlich gerade dort und machte sich kundig. Wirklich viele Informationen hatte sie über diesen Zwischenfall tatsächlich nicht. Nicht mal ob es diese mysteriöse Armee wirklich gab. Solange man etwas nicht mit den eigenen Augen gesehen hatte waren es doch nur Spekulationen. Allerdings gab es in den weiter östlichen Gebieten, besonders in der Region in die Inutaisho aufgebrochen war, viele nützliche Ressourcen. Nicht wenige sogar unter Dämonen renommierte Eisenhütten und Schmiede waren in dieser Gegend. Viele aufstrebende Dörfer, die den Anspruch die menschliche Hauptstadt des Landes werden zu wollen, lagen dort. Wer würde einen Angriff vom Kontinent vom Osten her erwarten und nicht wie es logischer wäre vom Westen her? Auf der anderen Seite war der Osten zu dieser Zeit um einiges dichter bevölkert als der Westen. Eine Armee hätte also mit mehr Gegenwehr, obwohl was Menschen ,sich wehren' nannten kaum der Rede wert war, zu rechnen. Leicht amüsiert musste sie an vergangene Zeiten zurück denken, wie sie diesen Naoki zwischen den Klauen in der Luft hielt und wie dieser wehrlos bittelte und bettelte. Menschen und sich wehren! Mit Sicherheit wäre die Zerstreuung größer, kehrte Hitomi zum eigentlichen Thema zurück. Oder brachte es einen Vorteil für diese Armee gerade in so einem Gebiet zu agieren? Wussten sie vielleicht um Inutaishos ziemlich rührselige Einstellung gegenüber Menschen? Wenn ja, woher? Bei näherem nachdenken fielen Hitomi viele Gründe ein, warum ein Angriff aus dieser Landesecke doch nicht so unvorstellbar war. Susumu grinste die ganze Zeit nur, konnte er fast spüren wie sehr er die Hundedämonin zum Nachgrübeln gebracht hatte. --------------------------------------- Schon ist ein Kapitel wieder zu Ende und neben dem kleinen Ausbruch von Fiori bahnen sich so mach andere Dinge an :). Wer in die Chara-Beschreibung gesehen hat, dem wird auch ein neuer Chara aufgefallen sein, der im nächsten Kapitel zu unseren Protagonisten stößt. Ich hoffe, dieses Kapitel ist Euch einen Kommi wert und ich sehe Euch wieder im nächsten Kapitel "Nee-san?" wieder^^... Sesshoumaru-sama, Lord of the Western Lands GVD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)