No Requirements - keine Bedingungen von abgemeldet (oder Sesshoumarus rechte Hand) ================================================================================ Kapitel 4: Rin wird Erwachsen ----------------------------- Es geht weida! Kapitel 4 ist endlich da, tut mir furchtbar leid dass es erst jetzt weitergeht, aber ich hab so viel um die Ohren dass ich gar nicht mehr herauskomme! Aber euere Unterstützung muntert mich so auf, dass ich immer doch einen Teil irgendwie bei freier Zeit schreibe! Danke an alle! Am nächsten anbrechenden Morgen erwachte ich mit einem geheimnisvollen Lächeln. "Es geht los, das Abenteuer beginnt" sprach ich leise für mich, als ich aus meinem Bett hüpfte und zum Fenster schlich, meine Sachen vom Boden aufklaubte und begann sie mir vor dem Fenster anzuziehen, während ich die aufgehende Sonne betrachtete. Wieder schlich sich ein heimliches Lächeln auf meine Lippen und ich blickte für einen kurzen Moment auf die rot glühende Scheibe, die sich am Horizont erhob, bevor ich mich umdrehte und meine Waffen zusammensuchte. Mein Bogen mit dem Köcher warf ich auf den Rücken, mein Schwert band ich um meine Hüfte. Ich ging zielstrebig zur Tür und wollte diese öffnen, als ich plötzlich innehielt und meine Hand sinken ließ, die gerade die Türe öffnen wollte. Meine zusammengebundenen Haare baumelten hin und her, als sich mein Gesicht ruckartig nach hinten auf meinen Rucksack hindrehte. Sollte ich? Ich ließ meine Hand auf der Türe nieder gleiten und ging zu meinem Rucksack hinüber. Er würde hier bleiben, doch eine Sache die drinnen war, nicht! Ich öffnete den Beutel und nahm das schwarz glänzende Metall heraus. Es hatte mir gegen den Grafen geholfen, gegen die Fledermaus...sicherlich würde ich es brauchen können! Ich zog die Waffe heraus und steckte sie in eine versteckt eingearbeitete Tasche meines Kampfanzuges hinein. Gerade als ich mich wieder umdrehen wollte, öffnete sich die Tür und Sesshoumaru stand im Türrahmen. "Du bist schon wach?" war seine monotone Frage. Ich wunderte mich ein wenig, wie sehr er sich nicht verändert hatte. "Ja, wundert es euch?" war meine eher spöttelnde Antwort. Er lehnte sich gegen den Türrahmen und wartete ab bis ich mit dem Zopfflechten begann und mich zurechtgemacht hatte. Kein einziges Wort wechselten wir dabei. Es war eine angenehme Stille, seine Anwesenheit hatte etwas Beruhigendes auf mich. "Wir können los" meinte ich nun fertig. Ich stand auf und folgte Sesshoumaru. Wir gingen durch das gesamte Schloss und kamen schließlich an der Ausgangstüre an. "Rin, Jaken kommt wir ziehen los" Sofort hörten beide mit dem "Ärgern" auf und starrten abwechselnd mich und Sesshoumaru an. Jaken hatte sich als erster wieder gefangen. "Oh wie ich sehe haben wir einen Gast, Willkommen Chiyo, Herrin des yuudeischen Stammes" Oh er wusste also, dass ich nun eine berechtigte Kriegerin war und auch die Anführerin dieses Stammes. Ich musste zugeben, ich hätte es ihm nicht zugetraut. So dumm wie er immer tat, war er gar nicht! Ein Nicken meinerseits begrüßte Jaken ebenso. "Danke" Rin lächelte vergnügt und kam auf mich zu. "Hallo Chiyo, schön dass du wieder da bist" Sie verbeugte sich gebührend vor mir und gesellte sich dann an Sesshoumarus Seite. Ich blickte der Kleinen mittlerweile größer gewordenen Rin hinterher. Sie war wirklich erwachsener geworden, zwar immer noch ein Menschenkind von geschätzt 10 Jahren, aber trotzdem. Sie rannte nicht mehr auf mich zu, so wie früher, sondern ging. Auch die gebürtige 45° Neigung hatte Sesshoumaru ihr beigebracht. "Wir gehen, kommt" Sesshoumarus Machtwort ließ alle in Bewegung setzen. Natürlich waren alle Rangniedriger, ausgenommen ich. Doch trotzdem aus reinen Höflichkeitsgründen lief ich ebenso wie Rin und Jaken hinter meinem Senpai. Ich war eine Yuudeikriegerin und vom Rang fast gleich hoch wie Sesshoumaru gestellt, eben nur mit einem Unterschied. Er war adeliger Abstammung, ich nicht. Obwohl ich nicht wusste, ob das so ganz stimmte. Ich wusste nicht wer meine richtigen Eltern waren. Ich hatte sie nie kennen gelernt! Mag sein, dass sie Adelige, aber auch Bettler waren. Was zählte, war nur mein Verdienst und der hatte mich so hoch gebracht. "Wo wart ihr so lange Chiyo?" Rin hatte mich von der Seite angesprochen. "Nun, was würdest du meiner Kleidung zufolge sagen Rin?" "Ich weiß nicht, ich habe solche Kleidung noch nie zuvor gesehen" Dacht ich's mir doch! Sesshoumaru hatte mit ihr über Kleiderränge nicht gesprochen. Ein heimliches Lächeln schlich sich auf meine Lippen als ich zu Sesshoumaru nach vorne sah. "Nun ich war fast 2 Jahre weg um mich in der Kampfkunst zu perfektionieren, ich bin eine Yuudeikriegerin geworden" Sie sah mich aus großen Augen an. Ja, das war gleich an ihr geblieben, die großen Rehbraunen Augen. "Und du Rin? Was hast du die 2 Jahre lang getan?" kam meine interessierte Gegenfrage. Ich hatte nun verstanden, dass sie kein kleines Kind mehr war, sondern eher in die Pubertät hinüberwuchs und nicht mehr solchen Kinderkram wie "Fangen" spielte. "Ich habe Schreiben und Lesen gelernt, Sesshoumaru-sama hat mir extra Lehrer zukommen lassen" Verstohlen sah sie zu ihm hin, als ihr Blick schon wieder gen Boden wanderte. Sie benutzte ja auch schon Fachwörter. Sehr interessant, was er aus dem kleinen verspielten Kind gemacht hatte. "Bist du traurig, dass du jetzt in eine höhere Schule wo du dich auch zu verteidigen lernst, gehen musst?" Sie wirkte leicht bedrückt. "Ja schon, aber wenn Sesshoumaru-sama das für mich gedacht hat, dann ist das auch richtig so" Ich wirkte ziemlich überrascht. Was war aus dem kleinen, verheulten Mädchen geworden? Sie akzeptierte seine Entscheidung ohne Wenn und Aber! "Ja aber du wirst doch sicher einsehen, dass Sesshoumaru nur das Beste für dich will, du wirst höhere Lernausbildungen bekommen und wirst lernen dich zu verteidigen" Sie lächelte wieder etwas. "Ja ich weiß...dafür bin ich ihm auch dankbar" Ehe ich wusste, was ich tat hatte ich der Kleinen über den Kopf gestrichen. "Du schaffst das schon, denk nur immer dran, dass du alles schaffen kannst, wenn du hart an dir arbeitest" "Danke Chiyo" Sie lächelte mir entgegen und unbewusst musste ich auch lächeln. Komisch, früher hatte ich sie fast gar nicht bemerkt oder hatte nichts zu tun mit ihr und jetzt fühlte ich richtig mit ihr mit. Die Trennung musste hart für sie sein! Zumal sie Sesshoumaru länger kannte als ich. Der Tag zog sich dahin, es dämmerte langsam und Sesshoumaru rief zur Rast aus. Rin und Jaken gingen in den Wald um Feuerholz zu sammeln, ich nutzte die Gelegenheit und setzte mich neben Sesshoumaru hin. Ich war nicht sonderlich müde, im Gegenteil wenn es Nacht wurde, dann war erst so richtig meine Natur erwacht. Ich war ein Puma, ein Nachttier das nachts aktiv war. "Rin ist sehr erwachsen geworden" gabelte ich das Thema auf. Der Angesprochene nickte leicht, sah aber nichtsdestotrotz in den Himmel. "Ihr fällt es schwer von euch zu gehen" "Sie wird erwachsen, du weißt was das bedeutet" Diesmal nickte ich. Ja, ich wusste ganz genau was das bedeutete. Gefühle, Veränderungen, die Pubertät, Reife. "Sie wird anders werden" war meine Meinung dazu. "Genau deshalb wird sie gehen müssen" "Ihr seid hart" meinte ich ein wenig bitter. Plötzlich drehte er sein Gesicht mir zu. Erstaunt sah ich auf. "Verzeiht" schloss ich sofort an. Was hatte ich mir nur dabei gedacht so etwas zu sagen? Er sah mich immer noch an und ich spürte plötzlich seine Hand auf meiner Schulter. Leicht irritiert sah ich ihn wieder an. Sein Gesichtsausdruck war anders geworden. "Rin hegt Gefühle" meinte er und sah wieder weg. Erst jetzt leuchtete mir etwas ein. Wollte er etwa damit sagen, dass sie Gefühle hegte für... "ihr meint doch nicht etwa für euch?" "Genau das" Mir verschlug es die Sprache. War deswegen diese Traurigkeit in ihren Augen, dieser verstohlene Blick von heute Mittag? Das würde natürlich alles erklären und auch die Entscheidung von Sesshoumaru sie wegzugeben in ein anderes Dorf. "Das ist natürlich eine Erklärung warum ihr sie weggeben wollt. Zugegeben...ich fand es unlogisch sie in ein Dorf zu geben, ihr hättet die besten Lehrer für sie in das Schloss holen können, doch ich kam noch nicht dazu euch zu fragen" "Jetzt kennst du meine Absichten" meinte er langsam. "Aber wie ist das möglich? Wie könnt ihr euch da so sicher sein, dass Rin wirklich mehr für euch empfindet als nötig?" Ich merkte dass seine Hand immer noch auf meiner Schulter ruhte. Auch er bemerkte es und nahm sie wieder herunter. "Wie würdest du dich verhalten wenn du ein Mensch wärst und Gefühle hegen würdest?" Die Frage kam unerwartet für mich. Sie zeigte mir aber auch, dass er viel von mir hielt, wenn er mich fragte. "Ihr wisst genauso wie ich dass ich nie die Zeit hatte Gefühle zu hegen, ich hatte kein solches Leben wie Rin hier bei euch, voller Erfüllung und Geborgenheit, für mich war das alles fremd, alles was zählte war der Moment in dem man sich glücklich fühlen konnte wenn Mutter nicht im Hause war..." "...Außerdem ist sie doch erst 10" Stille entstand. Man hörte lediglich das Zirpen der Grillen. Der Nachtwind blies durch die langen Wiesen und erfasste meine und Sesshoumarus Haare, die anfingen im Wind zu wehen. "Ich habe sie des öfteren erwischt wie sie mit der Zeit heimlich anfing mich zu mustern...länger als nötig, wie sie rot wurde wenn ich sie dabei ertappt hatte" "Weiß es Jaken?" "Meine Absichten gehen ihn nichts an" meinte er kühl. "Wieso erzählt ihr es dann mir?" Ich konnte ein fast nicht erkennbares Lächeln im Dunkeln erkennen. "Du wolltest es wissen" "Ich glaube nicht dass wenn Jaken euch gefragt hätte, ihr ihm Auskunft erteilt hättet" meinte auch ich halb lächelnd. Erst entstand eine komische Stille, doch dann...stand er plötzlich auf und packte meine Hand. "Du wolltest meine rechte Hand sein" Ich sagte nichts, sah ihm nur ins Gesicht, dabei hörte ich Rin und Jaken sich uns näherten. "Sie beobachten uns" war meine schon fast panische Antwort. Sesshoumaru hingegen ließ sich gar nicht in seinem Vorhaben beirren. Als ich kurz seinen Blick streifte, wurde mir klar was er vorhatte. Ich musste lächeln, diesmal aber etwas bitterer. "Ich verstehe" Sesshoumaru drehte meine Hand in seiner herum. "Keine Kooperation und keine Übereinkunft kann stattfinden wenn die eine Hand nicht weiß was die andere tut, oder wenn sich beide Hände nicht einig sind" Ich legte meine rechte Hand gegen seine und verglich. "Ich muss sagen ihr überrascht mich immer wieder" Bei Rin und Jaken Ich kam mit Jaken aus dem Wald und hatte die Hände voll mit Feuerholz, ich wollte Sesshoumaru zeigen dass ich Feuer machen konnte ohne dabei Jakens Stab zu Hilfe zu holen. Plötzlich sah ich wie Sesshoumaru Chiyos Hand packte und sie zu sich hochzog. Ich wusste von früher dass sich die beiden sehr nahe standen, näher als Jaken und Sesshoumaru-sama. Doch was ich hier sah, versetzte mir einen Stich ins Herz. Beinahe hätte ich das Feuerholz fallen gelassen. Ein Blick zur Seite genügte mir und ich stellte fest dass Jaken die Situation auch nicht einschätzen konnte. Chiyo stand Sesshoumaru gerade ziemlich nahe. Ich entschloss mich trotzdem aus dem Gebüsch auszutreten und lächelte beide etwas schüchtern an. Bei Chiyo und Sesshoumaru "Du tust Rin damit sehr weh" meinte ich wispernd. "Das ist die einzige Möglichkeit" meinte er unbeirrt kühl. Ich sah Rin und Jaken schon von weitem kommen, Rin lächelte etwas, doch ich sah dass sie nicht wirklich glücklich wirkte. Sie tat mir leid, das kleine Menschenmädchen machte zum ersten Mal die Erfahrung wie weh die Liebe tat, wenn sie nicht erwidert wurde. Sesshoumaru ließ mich los und setzte sich wieder in seine ursprüngliche Position hin. "Ich bin wieder da" Jaken kam ihr hinterher und starrte mich mit einem Blick an, der ganz deutlich verriet, dass er nichts von dieser "Annäherung" zwischen Sesshoumaru und mir hielt. Ich half Rin beim Feuermachen, doch ich sah dass sie irgendwie bedrückt wirkte. Ich bekam fast ein schlechtes Gewissen! Es sollte für Rin so aussehen als ob Sesshoumaru sich mehr für mich interessierte als für sie. Dann von einer Sekunde auf die andere, entschloss ich mich, mich neben sie zu setzen und etwas mit ihr zu reden. "Na Kleines, ihr wart aber fleißig" "Hmh" sie nickte geistesabwesend, verkniff es sich aber nicht heimlich zu Sesshoumaru hinüber zu sehen. Ich bemerkte ihre Blicke sofort. Also hatte Sesshoumaru vielleicht doch gar nicht so unrecht in seiner Annahme. Sicher...als Liebe konnte man so was noch nicht bezeichnen, aber als Vater-Kind Beziehung auch nicht mehr. Es ging in eine engere Richtung. "Sag, was hälst du davon wenn wir einen Spaziergang machen?" Erst machte sie große Augen, doch dann meinte sie. "Jetzt um diese Zeit?" Ich schmunzelte leicht. "Wieso nicht? Uns droht keine Gefahr, schließlich bin ich schon jetzt fast so unbesiegbar wir Sesshoumaru-sama" Dabei riskierte ich ein Blick zu dem Angesprochenen, der interessiert den Lauf unserer Gespräche verfolgte. "Also gut" kam dann ihre plötzliche Antwort. Sie erhob sich und ich machte es ihr nach. Wir gingen gemächlich außer Hörweite der anderen beiden Zurückgebliebenen, erst jetzt fing ich ein Gespräch mit ihr an. "Sag mal Rin, mir ist nicht entgangen dass dir der Abschied von Sesshoumaru sehr schwer fällt" Sie nickte, drehte aber ihren Kopf prüfend in meine Richtung. "Ja schon, ich habe mein halbes Leben bei ihm verbracht" "Wie lange wirst du dann fort bleiben?" "Ich schätze ganze 8 Jahre" Ich überlegte. In 8 Jahren konnte sich viel verändern, sehr viel! "Glaubst du dass du dann noch die selbe sein wirst?" "Ich weiß nicht, Sesshoumaru wird mir sehr fehlen" Sie schnitt schon wieder ihn an! Und als ich sie etwas fragen wollte, schnitt sie mir das Wort förmlich ab. "Ich habe vorhin gesehen wie Sesshoumaru und du so nahe beieinander gestanden seid, seid ihr...?" "Vielleicht" antwortete ich ihr schnell Ihre Augen füllten sich mit Tränen, ich blieb stehen. "Rin" "Du bist schuld dass Sesshoumaru mich nun wegschicken will" "Wie meinst du das?" Sie schrie mich förmlich mit Tränen in den Augen an. "Sesshoumaru will ungestört mit dir die Legende suchen, ich bin ihm nur im Weg" Ein harter Schlag. Vielleicht wurde mir da erst richtig bewusst dass sie ziemlich reif für ihre 10 Jahre war. War es denn möglich, dass die Frauen im Mittelalter schneller reifer wurden als in der Neuzeit? "Nun du weißt dass ich damit nichts zu tun habe Rin, du sollst endlich eien höhere Bildung bekommen und ausgebildet werden um dich in Notfällen selbst verteidigen zu können" Immer noch hatte sie eine traurige, abwesende Miene. Dann wieder auf einmal zu mir gewandt "Heirate ihn doch, mir egal was ihr in meiner Abwesenheit macht" Ich verzog die Mundwinkel zu einem allwissenden Lächeln. Sie hatte sich gerade selber verraten. Das schien auch ihr bewusst zu sein, denn sie schlug die Hand vor den Mund und blieb sofort stehen. "Rin, möchtest du mir nicht etwas sagen?" Ein Kopfschütteln war ihre Antwort. Sie hatte sich wirklich verraten! Denn wieso hätte sie sonst solchen Grund zur Eifersucht? Wenn sie wirklich nicht mehr als nötig für ihn empfunden hätte, hätte sie 1. den Satz nicht mit solcher Herablassung gesagt und 2. hätte sie sich gefreut, so wie früher als sie gemeint hatte dass Sesshoumaru und ich ein Paar wären, damals als sie noch kleiner war. Wie die Zeit doch alles veränderte! "Komm, lass uns zurückgehen" schlug ich vor. Ich hatte nun rausgefunden was ich wollte und sie nicht noch unnötig quälen. Armes Kind! Der Rückweg verlief schweigend, wir beide hatten uns nichts zu sagen! Rin empfand mich als Konkurrentin, ich konnte nichts machen, auch wenn ich wusste dass Sesshoumaru nie mich als Partnerin aussuchen würde. °Ja warum eigentlich nicht Chiyo? Ganz einfach, weil ich keine Traumfrau bin, die sich bindet sondern eine Kriegerin, außerdem stehen ich und Sesshoumaru uns in unserer Freundschaft viel zu Nahe° Doch es war das erste Mal dass ich wirklich darüber nachdachte. Ich hatte nie solche Gedanken verschwendet und würde es auch jetzt nicht tun, Schluss aus! Plötzlich... "Rin bleib sofort stehen" Die Angesprochene hielt an. "Was ist" kam es gleichgültig von ihr. Meine Augen fixierten die oberen Wipfel der Bäume. Rin spürte lediglich noch einen leichten Windstoß, sie sah zur Seite und sah ins Nichts, denn ich war schon weg. "Chiyo?" kam es ein wenig ängstlich von ihr. "Chiyo wo bist du?" "Hä? Das ist nicht lustig, wo bist du" Ich war schon längst in den Kronen der Bäume und stand nun genau hinter diesem Jemand. Mir entwich ein leises aber gefährliches Knurren. Sofort drehte sich dieser Jemand um und sah in meine funkelnden Augen, als ich ihn am Kragen packte und ihn hochhob. "Wer bist du und was willst du hier?" "D-d-d-ddaas kann ich dir sagen, lass mich doch erst einmal runter" Mein Griff wurde fester. "Sprich oder ich komme in Versuchung dir dein Genick gleich zu brechen" "Schon-nn gut, ich bin auf der Suche nach einer gewissen Chiyo" Für einen Moment fiel meine Maske und ich sah irritiert in die dunklen Augen meines Gegenübers. "Chiyo sagst du?" Ich drehte ihn am Schlawittchen in meinen Fingern umher und bewirkte lediglich dass er noch nervöser wurde. "Sie soll sehr schön sein" fügte er noch schnell bei. "Kennt ihr jemand der so heißt?" Er jaulte die letzten Worte fast nur so hin. Dieser Schwächling! Ein Mann ließ sich hier von mir fast zu einem Häufchen Brei weichkochen. Ich ließ ihn aprupt los und er stürzte ca. 20 Meter in die Tiefe. Ich hingegen landete sanft auf meinen zwei Füßen auf der Erde und ging an ihm vorbei. "Ich kenne keine Chiyo, also verzieh dich" Er rieb sich erstmal ordentlich den Kopf ehe er was entgegnete. "Aber man hat mir versichert, dass sie hier in der Nähe sein müsse" "Na und?" meinte ich desinteressiert und drehte mich ihm wieder zu. "Soll ich vielleicht den Baum fragen? Ich weiß es nicht also verschwinde endlich!" "Aber es ist wirklich sehr dringend" °Was will mir diese Schnarchnase so dringendes mitteilen?° Ich wollte mein Gesicht gerade wieder von ihm abwenden, als dieses in etwas flauschiges geriet. "Huch Sesshoumaru, verzeiht" "Was ist hier los?" fragte er mit eisiger Stimme. Ich winkte ab. "Nichts weiter, nur ein Spinner der nach einer Chiyo sucht, kennt ihr zufällig jemand der so heißt Senpai?" Ich wusste dass Sesshoumaru nicht ohne war und natürlich beäugte er erst diesen Witzbold kritisch und dann mich. Seine Augen sprachen Bände, das konnte ich sehen! Ich versuchte ihm aber durch Blickkontakt klarzumachen dass er meinen Namen nicht sagen sollte! Gerade da kam Rin ums Eck und rief nach Luft holend. "Ich hab Sesshoumaru geholt Chi..hmhhhh" Ich war in sekundenschnelle bei ihr und hielt ihr den Mund zu. "Pssst, sag meinen Namen nicht" flüsterte ich ihr zu. "Mhm?" meinte sie nur Zum Glück hatte der Andere nichts davon mitbekommen, er war zu beschäftigt damit Sesshoumaru eine Erklärung dafür abzugeben was hier passiert war. "Und deshalb wollte ich lediglich wissen, ob eine Chiyo hier in der Nähe sei" meinte er schon leicht beleidigt. "Doch diese Frau hier hat mich kaltblütig aus dem Hintergrund angegriffen und mir sogar gedroht das Genick zu brechen" Sesshoumaru schenkte dem Witzbold keinerlei Beachtung, stattdessen wendete er sich ab und ging wieder. "Es gibt keine Chiyo, wende dich woanders hin" meinte er im Gehen. Ich war ihm unendlich dankbar! Der Fremde stand nun wie ein begossener Pudel da und wandte sich schließlich auch wieder um. Doch plötzlich "Wie ist eigentlich euer Name hübsche Frau?" Ich stockte. Oh nein! "Mein Name geht dich nichts an" Als ich mich umdrehte, war er schon verschwunden. Ich hatte meine Gründe warum ich ihm nicht sagte dass ich diejenige war, die er suchte! 1. war es nicht mein Ding, Leuten meine Identität zu verraten wenn ich sie nicht kannte 2. war es mir merkwürdig vorgekommen dass er ausgerechnet mich suchte, da ich ihn nicht kannte und umgekehrt ebenso Doch trotzdem ging er mir lange nicht aus dem Kopf. Wieso suchte er so dringend nach mir? Und wieso hatte er meinen Namen gewusst? Es gab niemanden, der mich kannte außer Sesshoumaru und meinem Meister. Am Lager angekommen, legte Rin sich gleich schlafen, doch davor löcherte sie mich noch warum sie meinen Namen nicht sagen durfte, wer der komische Mann war und so weiter. Ich sagte kein einziges Wort zu ihr! Mich beschäftigte die Sache genauso wie sie, aber ich wusste aus irgendeinem Grund dass es richtig gewesen war ihm keine Auskunft zu geben. Ihr einziger Kommentar bevor sie sich hinlegte war der "Du und Sesshoumaru ihr passt wirklich zusammen, du bist genauso gesprächig wie er" Sie sagte es in einem harten Ton. Er verletzte mich zwar nicht, doch ich riskierte trotzdem einen Blick in ihre Richtung. Es war wahrscheinlich schon nach Mitternacht, da stand ich auf und setzte mich auf einen etwas höher gelegenen Baum. Sesshoumaru war nach dem Wortwechsel mit dem Fremden irgendwohin verschwunden. Ich starrte Gedanken versunken in den Sternenhimmel. War er ein Gesandter gewesen? Plötzlich erstarrte ich. Ich war so blöd! Beinahe hätte ich meine eigenen Fähigkeiten vergessen, das kam vielleicht daher dass ich diese spezielle Fähigkeit sehr selten einsetzte, doch jetzt wäre sie vielleicht angebracht gewesen! Natürlich...wie konnte ich das nur vergessen? Hoffentlich war der Fremde noch in der Nähe, sonst würde ich es schwer haben. Ich setzte mich gerade hin und legte die beiden Handflächen flach aufeinander. Meine Aura flammte auf und ich vertiefte mich immer weiter in mein inneres Ich. Meine Sinne wurden schärfer, meine Wahrnehmungen intensiver. Ich ließ mein Youki frei. Es suchte nach diesem Fremden. Es dauerte etliche Sekunden, doch dann hatte ich ihn ausfindig gemacht. Ein Lächeln bildete sich bei mir. Jetzt war er dran! Ich tauchte in seine Gedankenwelt ein. Und im gleichen Moment blieb er stehen und verfiel in eine Art Trance. Es war ein leichtes für mich jetzt nur noch in seinen Gedanken nach dem zu suchen was ich brauchte. Auf meiner Reise in seinen Erinnerungen stieß ich auf ein paar interessante Details. Ich konnte Erinnerungsfetzen in meinem geistigen Auge vorbeifliegen sehen. Wie er seine Kindheit verlebte, wie er aufwuchs, wie er einem Herrn diente. Das alles interessierte mich herzlich wenig und ich tauchte tiefer ein. Erst in den letzteren Lebensabschnitt und als ich da nicht fündig wurde, schließlich in den ersteren von ihm. Plötzlich fand ich die richtigen Teile seiner Erinnerung. Ich bekam ein Gespräch zwischen ihm und einem kleinen Mädchen mit. Mein Herz fing immer schneller an zu schlagen, als ich erkannte wer dieses Mädchen war! Das konnte nicht wahr sein! Das war ein schlechter Scherz! Nein..nein das war nicht möglich! Wie...warum...das war nicht möglich..NEIN! Ich brach meine Gedankengänge ab und kam langsam wieder zu mir selbst zurück. Mein Herz raste! Ich hatte die Augen weit geöffnet. "Das glaub ich nicht" wisperte ich leise. Ich hatte gesehen wie ich und er auf einer Wiese als kleine Kinder gespielt hatten, wie er mir gesagt hatte dass er mich heiraten würde wenn wir größer sein würden. Ich hatte auch noch gelächelt und freudig zugestimmt, er solle wenn ich größer bin sein Versprechen auch wirklich einlösen! Wie konnte das sein? °Ich kann mich nicht mehr daran erinnern...aber das würde auch heißen dass ich bevor meine Adoptivmutter mich adoptiert hatte, ich ja aus dieser Welt kommen müsste! Wie ist das möglich? Und wie bin ich demnach in die andere Welt gelangt?° "Ich staune immer wieder" Ich blickte nach oben in die Krone des Baumes. "Sesshoumaru-sama..." "Du brauchst die Höflichkeitsanrede nicht verwenden, du bist mir fast gleich gestellt" Ich hatte mich erschrocken, denn ich hatte seine Aura nicht gespürt, ich war zu verwirrt gewesen! Er bemerkte dies und sprang mit einem eleganten Satz auf meinen Ast. "Was ist los?" Ich sah ihn nur an und wusste nicht wie ich ihm das beibringen sollte, geschweige denn ob ich ihm das überhaupt sagen sollte. Ich war verlobt! Sesshoumaru sah meine große Verwirrung und kam auf mich zu. "Ich frage dich noch mal, was ist los?" Er kniete sich zu mir herunter und packte mein Gesicht. "Ich...hab erfahren dass ich hier gelebt habe bevor ich in die Zukunft gelangt bin und dass ich einen Verlobten habe, der Fremde der mir begegnet bin, er war wahrscheinlich hier um das Versprechen einzulösen" Sesshoumaru legte eine Hand auf meine Schulter und zu meiner Verblüffung konnte ich ein Lächeln auf seinen Lippen sehen. "Ihr seid taktlos" warf ich ihm vor. Plötzlich packte er meine Hand und zog mich mit sich rauf. "Du solltest wissen, dass solche Versprechen nur dann eingelöst werden können, wenn beide Partner einverstanden sind" Ich spürte wieder Hoffnung in mir aufsteigen. War das wirklich wahr? "Heißt das ich muss ihn nicht heiraten" Er nickte. "Du solltest aber soviel Charakter besitzen, ihm bei eurer nächsten Begegnung dies mitzuteilen" "Wenn das alles ist" meinte ich erleichternd und lehnte mich gegen den Baumstamm. Ein Meteorit fiel von meinem Herzen! Ich dachte schon ich müsste jetzt heiraten, Kinder kriegen und die Legende vergessen! "Allerdings hatte ich schon gedacht dass du aus dieser Zeit kommen müsstest" Seine Worte ließen mich wieder aufhorchen! Wenn ich es recht überlegte, dann hatte er schon recht, wenn ich eine Dämonin war, dann musste ich wirklich aus dieser Zeit gekommen sein, doch wie war ich in die Zukunft gelangt? "Merkwürdig, für mich ist das alles neu" Sesshoumaru musterte mich eine Weile stumm. Ich begegnete seinem Blick und zog die Stirn in Falten. "Wieso hast du solche Angst gehabt?" "Vor der Verlobung?" Er nickte wieder leicht. Ich seufzte. Ich wusste ganz genau warum ich solche Angst hatte. "Nicht hier, lasst uns ein wenig spazieren gehen" schlug ich ihm vor. Man konnte wirklich meinen wir wären Geschwister, so wie wir uns verhielten. Oder war es fast schon ein wenig zu nah? Ich konnte nicht lange überlegen, denn er hatte mich schon am Arm gepackt und wir zwei flogen graziös hinunter auf den Boden. Sesshoumaru zog mich tiefer in den Wald, bis wir schließlich auf einer kleinen Lichtung ankamen. Der Mond beleuchtete den Platz und Sesshoumarus Haare fingen an silbern zu glänzen. Ich musterte ihn stumm, er sah unglaublich schön aus. Ich senkte mein Gesicht, sodass mir die Stirnhaare ins Gesicht fielen und musste lächeln. In dem Moment wendete er sein Gesicht mir zu und ich wusste genau dass ich ihm die Antwort jetzt schuldig war. "Also gut, ihr wolltet wissen warum ich so Angst hatte?" "Andere hätten im ersten Moment verwirrt reagiert, sie wären fassungslos gewesen oder hätten nicht ganz verstanden, du aber warst neben dir und hattest so große Angst, dass ich es noch oben in den Baumkronen gerochen habe" Ich presste meine Lippen kurz aufeinander und setzte mich auf einen abgelegenen Stein in dieser Lichtung hin. "Ich habe Bindungsängste, ich habe Angst einen Teil von mir selbst oder einen Teil meiner Freiheit zu verlieren, dem andern gegenüber in gewissen Dingen verpflichtet zu sein und nicht frei handeln zu können" Ich sah ihn nicht an, sondern sah auf meine Hände die ich vor mir über Kreuz gelegt hatte. "Ihr kennt die Rangordnung besser als ich Senpai, ihr wisst dass die Frau das zu tun hat was der Mann ihr befielt, sie kann keine freien Entscheidungen mehr treffen, ich war 18 Jahre gefangen gewesen" Er sagte dazu gar nichts sondern blieb einfach vor mir stehen. Ich entschied mich um und sah ihm jetzt ins Gesicht. Seine Mimik war regungslos, nur seine Augen glänzten in einem angenehmen Gold-Ton, er hatte was mystisches in dem Augenblick. Ich stand auf und hackte mich bei ihm am Arm ein. Wir gingen gemächlich durch den Wald weiter. "Das schlimmste was mir passieren könnte, wären Verpflichtungen, ein Haus voll Kinder und einen festen Sitz von dem man nicht weg kann..." "...vielleicht hat das von meiner Mutter auf mich abgefärbt, wir haben als Kinder nie die Liebe bekommen die wir gebraucht hätten, obwohl ich nicht sagen kann dass ich Kinder nicht mag, ich bin nur nicht bereit dieser Verpflichtung nachzukommen, weil ich selbst nie gelernt habe wie man liebt" Immer noch sagte Sesshoumaru kein einziges Wort, er hörte mir lediglich still zu. Etliche Zeit verstrich. "Danke Senpai" Er wendete überrascht sein Gesicht zu mir und blieb stehen "Wofür?" Ich lächelte kurz. "Dafür dass ihr mir zugehört habt" Und ehe er sich versah, war ich schon mit einem hinterhältigen Grinsen davon gesprintet. Vorbei an aufgeschreckten Tieren, Bäumen, Blättern, ich genoss den frischen Nachtwind. Es dauerte nur ein paar Sekunden, da schnellte Sesshoumaru von hinten hervor und war an meiner Seite. Ich grinste und beschleunigte noch mal um das Doppelte, ich konnte nur noch seinen überraschten Gesichtsausdruck aus den Augenwinkeln sehen, ehe ich schon wieder einen gehörigen Vorsprung hatte. Es entstand ein Wettrennen zwischen uns beiden, wobei nicht feststand wer nun der Schnellere war. Unser Tempo steigerte sich soweit dass man uns wenn jemand uns in die Quere gekommen wäre, er uns nicht gesehen hätte, lediglich einen Windstoß gespürt hätte. Ich lachte ausgiebig. Das Gefühl war irgendwie befreiend und ich hatte gehofft die Zeit würde stehen bleiben. Ich verlangsamte mein Tempo wieder, ebenso Sesshoumaru als er merkte dass ich weiter zurückfiel. An einem Fluss kamen wir schließlich zum Stehen. Ich keuchte leicht und nahm einen Schluck aus dem kalten Wasser. Glühwürmchen umflogen uns beide. Die Atmosphäre war romantisch angehaucht. Während ich mich leicht erschöpft ins tiefe Gras fallen ließ, setzte Sesshoumaru sich neben mich hin. "Wie hast du es herausgefunden?" meinte er plötzlich in die Stille hinein. "Hmh?" Das Gras raschelte als ich zu ihm hinauf sah und meinen Kopf nach links drehte. "Wie hast du von der Verlobung erfahren?" "So" Ich setzte mich aufrecht ins Gras und entspannte mich. Sesshoumaru beobachtete mich aufmerksam. Wieder stieg meine Konzentration, die Aura von mir, bis alles so hoch geworden war, dass ich mein Youki aufflammen ließ und es freisetzte. In dem gleichen Moment wollte ich in Sesshoumarus Gedankenwelt hineintauchen und schaffte es auch für einen kleinen Moment, wurde jedoch aber wieder sofort hinausgeschmissen, als es Sesshoumaru bemerkte. Ich versuchte immer wieder mit mehr Kraftanstrengung hineinzugelangen aber es war unmgölich für mich. Er besaß einen Sturschädel, der meinen blockte! Ich musste wieder zurück zu mir, sonst würde ich der Belastung nicht standhalten und umkippen, also entschloss ich mich für einen Rückzieher. Ich atmete schwer, da es mich doch recht viel Energie gekostet hatte. "Das war nicht schlecht" meinte ich ehrlich. Ich sah in sein Gesicht und sah wirkliche Verwunderung in seinem Gesicht. "Du kannst in die Gedankenwelt eintauchen" war seine Feststellung. Ich nickte. "Diese Fähigkeit ist sehr selten" meinte er jetzt schon fast ernst. "Ich wende sie nur dann an wenn ich es muss, es raubt einem zu viel Kraft ab" Ich legte mich wieder ins Gras und bemerkte leider zu spät dass Sesshoumaru schon wieder aufgestanden war und zurück wollte. "Jetzt verstehe ich warum mein Meister dir das Medaillon gegeben hat" To be continue...^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)