Am Set der Horror-Thrillers von abgemeldet (Kyokos Traumurlaub?!) ================================================================================ Sternenlicht... --------------- Dieses Kap hasse ich. Aber um so weiterzumachen, wie ich will, ist manchmal ein solches Kap nötig. Genau wie 10 und später nochmal eins... *seufz* Ihr könnt euch ruhig beschweren! Kyo_Soma ------------------------------------------------------------------------------- Es ist so kalt. Ich kann nichts sehen... wo bist du, Koon? Warum musstest du gehen? Lass mich nicht allein! Bitte! Lass mich nicht allein! Es tut so weh, dieses Chaos, was ist nur geschehen? Was hab ich getan, was hab ich nur getan? Ich kann nicht mehr aufhören zu weinen... Ahh... ich habe Angst. Koon... ich habe Angst, dass ich dich niemals wieder treffen werde! Komm zu mir zurück. Du bist der einzige Mensch auf der Welt, der mich immer getröstet hat, wenn ich traurig war... Ich brauche dich. Jetzt! Doch nichts geschah. Kyoko konnte keine Schritte hören, die Stille war vollkommen. Es war niemand da, der ihr helfen würde. Wann hatte sie das letzte Mal geweint? Es war so lange her, dass sie es vergessen hatte. Sie hatte geglaubt, endlich stark zu sein, doch mit einem Mal war alles zusammengestürzt. Sie wischte sich die Tränen fort und seltsamerweise flossen keine neuen mehr. Sie wusste ja selbst nicht, wieso sie so unendlich traurig war, dass sie Angst hatte, daran zu zerbrechen. Und dann sah sie wieder sein Gesicht. Wie er da stand, dunkel vor dem hellen Licht, das durch die Tür hinausfiel. Diese Leere in seinen Augen. Sie wusste nicht, was diesen Ausdruck auf seinem Gesicht hervorgerufen hatte. Aber sie wollte die Bilder nicht mehr sehen, wollte nicht mehr das Klirren des Porzellans auf der Veranda hören. Sie fühlte sich schuldig. Sie war diejenige gewesen, die es nicht geschafft hatte, Sho einfach stehen zu lassen, sie war diejenige, die sich einen Moment der Schwäche erlaubt hatte, der ihre ganze glückliche Welt zum Einsturz brachte. Was hätte sie dafür gegeben, alleine nach Hause zu kommen, Ren hätte sie begrüßt... "Komm rein, heute hat Yashiro gekocht, du kannst gleich mitessen!" "Ah, danke, aber das hätten sie ruhig mir überlassen können, dafür bin ich doch hier!" "Nein, nichts da, na los, setz dich." "Was gibt's denn?" "Gemüsesuppe!" "Schon wieder? *lach*" "Naja, ich kann das halt am besten..." "Na gut, dann Itadakimasu!" "Guten Appetit!" "Hahaha..." Es hätte so sein können. Wenn sie nicht so dumm gewesen wäre und auf diesen Mann hereingefallen wäre. Er wollte sie sowieso nur benutzen, um sich selbst zu beweisen, dass er jede haben konnte. Und dann würde er sie fallen lassen, genau wie damals. Sie stand langsam auf. Kyoko brauchte keinen Spiegel um zu wissen, dass man ihr die Heulerei ansah, aber es spielte keine Rolle. Sie würde zurückgehen, so tun als hätte sie nur etwas Wichtiges am Drehort vergessen und ihre Rolle perfekt spielen, sodass niemand je merken würde, dass sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch gewesen war. Es war etwas, das sie vom Daruma-Ya gelernt hatte. Sie hatte damals beschlossen, ein Mensch zu werden, der niemals aufgab. Und sie würde kämpfen für ihre Träume. Sie wollte, dass Yashiro-san und Tsuruga-san wieder so ausgelassen lachen konnten. Und dafür würde sie Shotaro ein für alle Mal aus ihrem Leben verbannen. Koste es, was es wolle. "Bist du da drin, Hime-no-Yume-san?" Shotaro klopfte gegen die Tür des inzwischen verlassenen Allround-Hauses, in dem sowohl Umkleiden als auch Requisitenlager und die Maske untergebracht waren. Sie schnappte sich eine der Sonnenbrillen, die eigentlich für den Film gebraucht wurden und stieß dann entschlossen die Tür auf. Wie hat der Typ mich so schnell gefunden?! "Oh, sie sind es, Fuwa-san. Es tut mir sehr leid, dass ich ihnen Sorgen bereitet habe, aber ich hatte meine Sonnenbrille vergessen..." Mit einem wie sie hoffte schüchternen Lächeln wedelte sie ihm mit der Brille vor den Augen herum. Sho setzte schon dazu an, etwa zu sagen, als sie ihm zuvorkam: "Oh, ich sollte schnell nach Hause, sonst verhungern meine zwei Mitbewohner noch! Auf Wiedersehen!" Sayonara, du Mistkerl! Mit diesen Worten rannte sie davon und ließ Sho stehen bevor er noch etwas sagen oder sie aufhalten konnte. Dieser zuckte nachdenklich mit den Schultern und verschwand dann auf der entgegengesetzten Seite des Platzes, wo seine Wohnung lag die er mit Shoko-san teilte. Unglücklicherweise hatte sie ihn jedoch ins obere Stockwerk verbannt, während sie das untere beschlagnahmte... Mit einem unguten Gefühl in der Magengrube klopfte Kyoko schüchtern gegen die Eingangstür. Sie hörte Schritte, dann öffnete Yashiro die Tür und sie trat ein. "Gott sei Dank, da bist du ja, Kyoko-chan! Wir hatten uns schon Sorgen gemacht..." Kyoko erklärte auch ihm, dass sie ihre Sonnenbrille vergessen hatte und fragte dann, wo Ren sei. "Oh, er ist gerade in Richtung Strand weggegangen, scheint so als wäre er nicht ganz auf der Höhe seit er Fuwa gesehen hat. Weißt du vielleicht, warum...?" Doch Kyoko war schon auf dem Weg in Richtung Strand. Sie fühlte sich ein bisschen mulmig, während sie allein durch den Wald rannte. Es war wahrscheinlich auch nicht ganz ungefährlich, aber in dieser verrückten Nacht konnte einfach nichts mehr schiefgehen und wenn, wäre es ihr auch egal. Sie war gerade zutiefst deprimiert und wünschte sich, sie hätte jetzt wenigstens Kotonami-san, ihre Love-Me-Kollegin, um sich aufheitern zu lassen. Oder Maria-chan, die Enkelin des Präsidenten, mit der sie immer über Voodoo-Püppchen diskutieren konnte. Ein Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab und eine schwere Last schien plötzlich von ihren Schultern verschwunden zu sein. Sie fühlte sich unendlich erleichtert, als ihr klar wurde, dass sie nicht allein war. Und wenn auch ihre Freunde in diesem Moment nicht hier waren, hatte sie doch das Gefühl, ihre Gegenwart in sich selbst zu spüren. Mit jeder Sekunde, die sie lief fand sie nun zu ihrem alten Selbst zurück und neuer Kampfgeist loderte in ihr auf. Sie krachte lautstark durchs Unterholz, stolperte und landete unsanft auf dem rauhen Sandstein. Sie bemerkte nicht einmal, dass sie sich das Knie blutig geschlagen hatte, als sie aufsah und erkannte, wo sie sich befand. Vor ihr erstreckte sich der Fels bis hinaus in die schwarze Nacht. Es war die Klippe, von der am nächsten Tag Ren und die junge Frau springen würden. Kyoko hielt den Atem an. Und dann sah sie ihn. Wie eine Gestalt aus dem Film stand er ganz vorne am Abgrund und schien gedankenverloren hinunter zu starren. Sie stand wieder auf und ging langsam auf ihn zu. Sie wurde unangenehm an die Szene auf der Fähre erinnert und hoffte nur, dass sie einen normalen Ren antreffen würde und nicht diesen geheimnisvollen Mystery-Ren. Ren drehte sich nicht um. Er wusste genau, wer ihn besuchen kam und horchte in sich hinein auf eine Reaktion, doch es blieb still. Er sah immer noch Shos Grinsen vor sich, wie eine Warnung. Kyoko trat neben ihn und sah ihn an, als erwartete sie, dass er etwas sagte. Von hier oben konnte man deutlich hören, wie die Wellen gegen den Fels schlugen, in einem gleichmäßigen Rhythmus. Der Himmel war wolkenlos in dieser Nacht und der abnehmende Mond zeichnete eine gelbe Sichel an den von Sternen übersäten schwarzen Horizont. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Denn wie sollte er ihr erklären, dass er wegen Sho so aus der Fassung geraten war? Es wäre wohl etwas seltsam, wenn er ihr gegenüber zugeben würde, dass er, der unnahbare Ren wegen einem dahergelaufenen Macho die Fassung verlor. Dennoch... die Tatsache, dass eben dies passiert war, ließ sich schlecht leugnen. Doch warum? Warum war es soweit gekommen? Er wusste es selbst nicht. "Tsuruga-san." Ihre Stimme riss ihn in die Gegenwart zurück. "Es tut mir leid, ich hätte ihn nicht bis vor die Haustür mitschleppen sollen. Es tut mir leid." Ren hob die Augenbrauen. Endlich erwiderte er ihren Blick, in ihren Augen stand ein Gefühl, dass er nur als eine Art Angst beschreiben konnte. Er fragte sich, wo die selbstbewusste Kyoko aus dem Film geblieben war, diejenige, die ihn so beeindruckt hatte. "Es ist deine Entscheidung, mit wem du deine Zeit verbringst, du musst dich nicht entschuldigen." Eine glatte Lüge. Es spielte keine Rolle für ihn. Bei allen wäre es ihm egal gewesen, allen bis auf Sho Fuwa. Er hatte ihn gesehen, diesen Ausdruck in dessen Augen und er hatte gespürt, dass dieser Mann seine Mitmenschen nur benutzen würde. Er wollte einfach nicht, dass Kyoko wegen dieser Person wieder dasselbe erleben musste wie zu dem Zeitpunkt als sie ins Showbiz eingetreten war. Er hatte damals ihren harten Gesichtsausdruck gesehen, der nie einem Lachen gewichen war. Was war wohl passiert, damals...? Kyoko räusperte sich leise, dann begann sie mit erstaunlich fester Stimme zu sprechen. "Ich... möchte ihnen etwas erzählen... ich denke, es wird Zeit, dass sie erfahren, weshalb ich ins Showbusiness eingestiegen bin." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)